Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 18, 1901)
W fn , s ist-im Schreinetsries von - Z Fizkie Dantßengeh No. Nits. Well, Mister Edithor, »Sie hen mich ja e heiert Meedche rietommenvetS Motsch ob leitscht, Mister Evithor. Wann Se windet ernol ebbes brauche. Sie fin mich en Schöner! Awwer meh bke Sie hen se selbst nit getennt un for der Wiesen will ich Jhne auch diesmol ecthtshfr. Awwer ich will Jhne doch heit niei Eckspierienz verzehle, dann wer’n Se besser unnerstehn, baß ich e Muth hen, die ar keine Grenze mehr kennt. Also Korgens ringt die Bell an die Fromm-hu ich sin grad dabei gewese mein Kitschenslohr zu schirodbe un do könne Se sich denke, daß ich tei . Pahrtiedreß un auch keine Kittglohfg gewohre hen. Jch hen awer gedenkt, es werd höchstens en Peddier sei odber so was un do hen ich die Dohr ussge macht. Do sehn ich e steilisch gedreßte Lehdie do stehn rnit en Hut usf wie e Veizictelwiel un Feddersch dran, wo das Stiel wenigstens vier Dahier ge toit hot. Se hot en Wehl in Front von ihr Fehs gehabt un. ich hens ganz plehn notisse könne, dasz se auch gepehnt Un gepaiidert war. Oss Kohrs hot se auch Rittglohss angehabt un ihren Schtoehrt hot se e wenig gelupst, das-, ich ihre sehnzie silt Stnckins hen sehn tönne. Se hot mich von owwe bis nnne angegiickt un hot mich dann Hie- I fragt, ob die Lehbie von den Hang Da wär. To hen ich neiemh ..Schubr l Ding is se da, was wolle Sie denn un was kann ich for ane duhn?'« Do bot fe die Auge uffgeriffe; ich fin fchubr fe bot gedenkt, ich wär die Schkropplehdie Dann bot se gesagt: »Wei der Schen iekmann wo das Pekwer drücke dubt bot mich hierher geschickt, bitabs Siei dehte for e heiert Mehdche gucke. « Well, i Mister Edithor, ich hen fascht die Fitz « krieat wie ich ausgefunne ben, daß die mei Arbeit bot schaffe wolle. Ahlrecht, ben ich ge[agt, wann Sie for die Weht : fches wo ich hne gewme, schaffe wolle, dann könne e do bleiwe. Das dies l pend, bot fe gesagt, unner vier Dabler die Woch kann ich’s nit duhn, aivwer davor kriege Sie awiver auch e Meedche, wo einiges biete duht. Sie brauche sich um gar nicks zu bekikninere, ich tende zu alles- un wann Sie mich nit gleiche, dann brauche Se mich's in e Woch nur zu sage, dann gehn ich widder. Ich hätt en Platz for sechs Dahler die Woch baivwe könne, awiver ich den gesagt no, bikabs der Bahs der hot immer Guh · aud- Eis zu mich gemacht un fell kann ich nit itende bietahg ich fin e riespect i tebbel Gehrl Jch muß sage, wag das l Meedche do gesagt bot, hen ich keinder T gegliche un dann hen ich auch gedenkt, o well for e Woch kann mer ja enni bau einol e Treiet mache. Gut- benf ich aesaat, Sie könne da bkeiwes wo iman Se denn Jhne Ihren - off, i das meint Jhne Jbren Tront? To bot fe gesagt, den mißt ie sich erschi fchicke kosse. Sie is dann infeit komme » un ich den e ihr Ruhm gezeigt un fe; bot gesagt. das wiir alles schön, awwer ( sie deht gleiche auch en Kieh non die ] Haut-dient zu hawwe, bikahg eg könnt doch bövvene, daß es einok brenne deht un do wär se immer aern reiteweg an die Stritt. Sell hen ich nit fo eckitra gegliche, aivtver ich ben se doch en Lieb ? gewioe un dann hot ie mich gefragt, so " Innnp mik- fp ihr-re Stoff nit hätt hebt ich sie mehbie eins von meine Rapperg hatvwe lasse, bitahö beis Schaer do deht mer sich mehrichteng sein Dreisc fveule. Sell is fennsibbel, hen ich ge denkt un hen sie en alte Riivper gewim Biefor, daf; ich ftarte zu schaffe, ho: ie aefaat, hätt ich aern e wenig e biiche eisbez zu tfchuhe, bit-abg- effe muß Der Mensch, wann er fchafie soll. To hen ich auch tein Ahrgument aeae gehabt un ich hen sie en feine Lunich gefictit; Zie hätte nor emol fehn solle. wie das Meedche eingepitfcht hatt Well so ebtseg freit mich immer: ich gleiche nit, wann die Leit fcho fchnehtelich sin. Wie te fertig mit esse war, do hat fe aesaat jetzt wär fe in en forschttliiß SciJJtm un ietzt sollt ich emol sehn, coie fe schaffe lönnt. Jch muß faae, ich sin surpkeift gewese, wie se geschafft hat. Wei ith hen aus di: Rcho cebn misss, fonft hätt se mich enaus aefchwiethtlm Owenb hen met harvlie Sopver aehabt, do bot ie auch schon die Difches ge wafche gehabt un die Fittichen hot ac quckt, fo tlien wie e Binn. Bei Galle, ich sin froh gewese, daß ich reiteweg meist Meinb uffgemacht hen, an Jhne zu lahle un mich zu bedanke. Es ig noch teine acht Uhr gewefe do hot das Meedche, fe hot Mai-b acheiße«..geiaat, » se bebt dran glautve, in Zeit ins-Bett zu gehn, do bebt mer am Morgen viel besser fiehle.- Se hot guneit gesagt un is owneka Jch ben das Meedchk akig aut aeglichr. Wie mir rettiq aewese fin, for ins Bett zu gehn, bo hen ich gebe-ist« du besser bringst die Marn die Ularmtlach for bafi fe sich morae frieh nit vetfchloofe duht, bitahs die sitt-H misse doch in die Schul gehn. Wie ich in vie Mary ihr Ruhm tomme sin, do siet ich fafcht zu Doht gefchtehrt gewese: denke Se nor empl, das Ruhm war leer un fo war das Bett! Jch hen reiteroeg mei Siltver nachgeziihlt, awwer es is noch alles bogetvesez auch mei tiiichee F—.. Jeldwaeaochdaunithentch nickt gern-ist« biseids die Mai-y. Am nächste Morgen bevor daß ich aus den , Bett sin, hen ich schon die Maty in den : Haus erucnfuhkwetie gehört. Jch sin· daunstehks un schuht genug, das Brett ; sest war schon gesickst un die Kitschen ; un das Fronteuhm wake schon Licen. ! Ich wakn so surpteist, daß ich kein« Wort hen sage könne. Awwer ich th doch mein Meind ussgetnacht, daß ich emol gut watsche wollt, for auszusinne, ob die Mary auch heut Nacht aus den s Haus sott deht gehn. Jch hen ge fragt: »Weil Maty wie heischt du denn die esschte Nacht im neue Heim ge nau-sei »O. out-seng- hot se ansagt- ; »so gut hen ich nit mehr aesch.!ose, seit ’ ich von meine Ma fort tin-« Do sit-. ich awwer doch dummsaundet gewese. Sin ich denn gestekt Owend äbsent meindet gewese, daß ich die Mart) nit gesehn ben, oder was war die Mätter2 Ge schloie hot se schuhr gehabt, bitahs se is so muntetche un alettche gewese, wie e Springtschicken. awwet wo, das is die Kwestschen. Mit den Phil, wo mein Hof-band is, hen ich do gar nit driwwet spreche könne, bitahs der is in so Sache viel zu dumm, awwet ich hen gedenkt, du besser watschst emol un dann weist dus schuht genug aussinne. Jch hen auch alles ausgesunne un in mein nächste Brief will ich Jhne die ganze Stohrie verzebir. Mit beste Riegahkdö uhr Liziehan stengel. l Der falsche Uniersuehungsrichten Eine Geschichte aus dein Leben. Jn der Nummer ootn lo. August . . . . der »Waldheimer Zeitung« stand fett gedruckt auf der ersten Seite fol gendes Telegramm zu lesen: »Friedrichsburg, 9. August. Soeben hat sich in unserer Stadt folgender Vorfall ereignet. Der bereits mit meh reren Jahren Kerkers bestrafte Egon Hasner, ein überaus gesährliches Judi viduuin, ist bei Einbruch der Nacht aus unserem Gesangenhaus entsprungen. Was die Frechheit des Gauner5, mit der er trotz der strengsten Bewachung seine Flucht bewertstelligen konnte, in einem geradezu unheimlichen Lichte er scheinen läßt, ist, daß er noch zuvor bei unserem ehrenioerthen Stadtrichter ein: brach und dessen neue trioch nicht bei zahlt» nUisornt entioendete. Es ist . nun hochioahrscheinlich, daß Hasner, z ein hinterlistiger Geselle, wie er im H Buch steht, die Uniform selbst ange·io- » gen hat, um so der Verfolgung leichter entgehen zu können-« Ein zweites Telegramm, um 12 Uhr Nachts ausgegeben, besagte: »Mitternacht. . .. Soeben traf die Nachricht ein, das; der entsprungene S Hästling in der Nähe don Waloheim » bemerkt oidrden sei. Die Behörden werden angewiesen, nach dem, ioie sich ’ herausstellt, immer gefährlicheren Ver brecher eisrigst zu sahnoen.« So die aufregenden Nachrichxen der »Waldhcimer Zeitung« iii der Nummer ooiii lu. August ..... Sämmtliche Einwohner Waidhximg » gingen nii diesem Tage mit angittichen ' iMenen herum. Der berijchtigte Hof ner war also in ihrer Nahe. Die Geschäftsleute standen den ganzen Tag ! Wache bei ihrem Magazin, die siiszen Ehehiilsten und die, so eg werden woll ten, hieben sich furchtsam die Ohren, weil sie siir ihre allerliebsten Ohrge- . hänge banaten. Während sich solches in den Straßen von Waldheim begab, saß Herr Flo-- z rian Seuinch:n, ehrsaiiier Polizeipriisis , dent selbiger Stadt, behaglich mit sei- « nein bedeutenden Biiiichiein auf dem Divanseiner friedlichen Behauiung und schmauchte sein Pfeisleiih Was , heute in seinem Kopfe ddrgina, das z ivar lauter griines Hoffen, lauter la chende Seligkeit Herr Florian Erinn chcii idar nämlich iibrrzeug5, Das-, seine und teineo anderen Hiinrx den ents sdruiigenen Verbrecher in die g:ijfineken Its-m- -.» Wsiitii niriickfiibren misan « Gleich in aller Morgensriihe hatte er das-·- ganze Personal deg- THOltizexdtcisp dinni.e-, diig sich aus« drei Personen in saznxnensetth antreten lassen und ihnen ; den Fall irii so viel Freindivörtkrn de-· « tiarirt, das-, alle drei beneistert hinaus- « stürmten, sobald sie die Weisung ver- ; nvmmen hatten, die Spuren des Ent- « sprungenen auszusuchein Herr ceumchen iviisz:e, wie er sich auas seine Leute veriassen tonnte. Es waren brave, treue, anhängliche See len, die, wenn sie nicht gzsade im Wirthshaus o: er i .i Spital irgen, zur vollsten Zufriedenheit die össekntlich Sicherheit hinder; en unsicher zu wer den. s— — Da klingelte es plötztich Der Herr Polizeiprasident sprang so schnell aus, ais er konnte, uns zu sehen, ever da tönt-. Anfangs sah er sich ei nem Fremden gegenüber aber nicht lange, denn der junge Mann, der vor ihm stand überreichte Herrn Senmchen eine saubere, in Gott-schnitt gesasskk Vi strentarte aus der zn entnehmen war daß er ein fahrender Student sei, cer zufällig durch das stiedliche Waldhe iin gekommen innr. »Entschutdiqeni Sie Herr Präsi dent, « sprach der Aiitönirnli11q, »ich weis-, das-, ich störe, aber ich tonnne, Ihnen eine siir Bis g-: Dis-, hoch dichti ige Mittheilung gzn niachen.« »Sie sahnden gevißn nach dem be rüchtintsen Dieb und Einbrecher Egon Hostier't« « at« ries Seumchen, missen Sie vielleicht etwas von ih-n. ’« »Daß er ein sehr geriebener Spitz bub ist!·' »Und sonst nicht-E »Ja und da er ern-h sie der-stric gen mill, here riisident.« · »Auch Zufall hin ich nämlich mit ihm heute Nacht zusammengetomznen Sonst hätten iSe ihn nie erwiichti Herrn Seumchens Neugierde kannte leine Grenzen mehr. Er zog den Jung ling aus das Sofa nieder und mumerte ihn durch ein Glas Wein aztft »Es; zählen Sie doch « ich beschkvvke Sile! »Ich erzähle ja!'« sagte der Jung ling, indem er trank. Dann fuhr er fort: »Aus meiner Wanderung durch die Welt bin ich heim Nacht auch in diese SZCVE gekommen Da es schon sehr spat ixsae und ich nich: hoffen konnte, irgendwo Untertunii zu be kommen, so beschloß ich, im Freien zu über-trachten Wie ich nun so daliege, schon halb im Schlummer-, hör’ ich ein Gerausch neben mir tote von Fußtrit ten. Jch schau’ auf und sehe eine duntle Gestalt sich mir nähern. »Wer da?« schrei’ ich und greife nach meinem Re volver —« »Reoolder?« wiederholte Herr Seumchen, drei Schritte zur Seite rückend. »Ein Unglücklicher!« tönt’s zurück. »Laß ihn leben,« denk« ich mir, »viel leicht verdient er’B.« Wir tommen in’8 Gespräch und auf einmal seh’ ich, daß der Mensch in Unisorm ist. Jch schau’ mir die Unisorm an und bemerke, daß es eine ganz neue Uniform ist —- er lauben,« sprach der Jüngling und schenkte sich ein, »eine Richternni form —« Herr Seumchen mar starr. »Eine Richterunisormi Das ist er ja, der HasnzerP st-.— C--.. m..«Lt!L-«A .— ILAIDI »E-tu-uq(u, Fu pur-surrte, It- II- IS Ich hab’ ihm namlich sofort wieder den Revolver gezeigt und gerufen: Wenn du mir nicht sagst, wer du bist, so schieß’ ich dich auf der Stelle niedert« »Und er hat Jhnen alles gestanden?« fragte Herr Seumchen, aufs Höchste ge spannt. »Alles,« erklärte der Jüngling, und schenkte sich wieder ein, »und noch viel mehr. Er hat mir nämlich auch anver traut, was er mit Ihnen, Herr Prä sident, vorhat. Denken Sie sich nur: Er will in eigener Person herauskom men — —« Thier — hier herauskommen will er .—« . ,,Jawohl. Und wissen Sie, wie? Jn Uniform!« »An Unisorm?« »; a. Und er wird sich Ihnen als der Herr Amtscollege von Friedrichs hurg vostellen.« »Unverschiimt!« »Und Sie fragen, ob Sie vom Egon Hafner nichts wissen.« «Unalaublich!« »Und dann, Herr Präsident, wird er noch die Frechheit haben, Ihnen viel Glüct zu wünschen- « ,,Teuflisch! und dann?« »Dann --— wird er augreifzen wol-: len!« ,,Au5reisien?« Herr Seumchen sprang witthend auf. »Das- ist zu viel! Da hat er sich den Unrichtiqen augae sucht. Ich werde dem Kerl schon sei nen, er soll nur herauskommen Einen Narren aus mir machen! Mich aus fragen Glück wünschen - nnd aus reißen! Na wart« nur« du Bengel!« Heftia schlug er sich an oag graue Haupt. Der Jüngling war ebenfalls aufge standen. »Enrschuldiaen Sie, Herr Präsident, dasz ich Sie so lanae aufste lmlten habe,« sagte er mit bezioinaender )-.iebenswiirdiateit. »O Sie braver, Sie guter Mensch!« rief Herr Seumchen. »Sie haben mir einen Dienst erwiesen, den ich nicht ne nua anzuerkennen vermag. Na, aber Inmi: Sie sehen, daf-, ich nichts um sonst haben will, und weil ich weiß, daß so ’n Student allemal ein paar Märkten vertragen kann, drum nehmen TO- ji«-! II« ins-Inse- Iio wiss-r an Ihnen haben!« Mit diesen Worten baue Zeumchen seine Brief:asche ber rrraehokt und dieser eine Bantnote ent nomrrsssi, die er dem freudig rstaunten Jüngling darreichte. Dieser zeigte sich kaum eine halb; Sekunne abgenesat, die Zpende anzu nehm-in dantte mi: Worten überspru relnder Dankbarkeit und verließ mit einer tiefen Verbeugung und einem roch heiseren Blick in Die Vasen und Viteekc rie Bebauiung der- Waldbeimer Volize rsräsidentem Tisi» war vor Freude ganz aung regt. .’;-1, Herr Seumcben wollte ein mal zeigen, was er zu leisten im Stanke war. Horcht Jn diesem Momente ertönte die KlingeL Herr Seumchen stürzte zur Thiire, und wer stand vor ihm? Er — der Gesiirchtete —- der Gesuchte — der Egon Hasner in eigener Gestalt —- in Unisor:·.1. Herr Seumchen erschauerte. »Was wünschen Sie?« stieß er mühsam ber ch s ,,Erlauben Sie mir, daß ich mich vorstelle: Amtgcollege aus Friedrichs burg!« »Aha!« dachte Herr Seumchen. »Er stellt sich schon vor. Und Sie wün schens« frage er, ihm an den Leib rückend. »Ich möchte Sie fragen, Herr Amts college, ob Sie von unserem entsprun gentn Hästling liege-n Hafner nichts wissen-« .,3tiinmt!« brummte Herr Semir chen, der seine Aufregung kaum ber bergen konnte. Dann schnauzte er: »Nein, ich weiß nichts!« »Nichtg?« replicirte der Unisormirte. »Nun, hab' inir’s gleich gedacht. Aber ich wiinfch’ Ihnen jedenfalls viel Glück, dafz Sie ihn esetvischen.« »Aha!« dachte Herr Seumchen, Jetzt kommt nochdakz Ausreißen.« l l l « n u "ger la t»e richtig tung ge lsitt habe, abesas wo e oerdufien. ·nd· see Aber do« sprang W Herrstbertoii chen mit einem Ri auf ihn los, Packa ihn beim Hals, ß ihm die Knochen « « nur so trachten, km schrie, blutroth im lässt-Pt- »DU-Schuft! Habs ich dich end ·11ch? Tipentgehst mir nicht mehr, Bube!« Fiäseweiß war der Gepackte gewor den. »Herr Collega,« schrie er, »was thun Sie? Jch bin der Stadtrichtcr von Frsedrächsburg!« ,,Wer’s glaubt!!« brüllte Herr Seumchem »Sie sind der Dieb, Räu ber, Einbrecher und Ausbrecher Egon Hafner!« Der in Uniform begann ganz wit thend zu schreien und um sich zu schla gen, so daß die Frau Präsidentin athernlos mit dem Kochlöffel und der Kasserole herbeigelaufen kam. »Wir haben ihn!« rief ihr Herr Seurnchen entgegen. »Freu’ dich, nöeiries Herzens Edelstein, ;vir haben i n.« « Der andere war schon ganz blutroth im Gesicht und wehrte si chund heulte, daß es einem ins herz schnitt. Herr Seurnchen hatte fast keinen Athem mehr. Da, zum Glück —- als der rvie rasend sich gebekdende Mensch seinen Händen schon zu entweichen deohte, wurden Schritte vernehmbar, und die drei Amtspersonen, die auf Suche ausgegangen waren, leuchten athemlos herein »Michael!« schrie Herr Seumchen, »wir haben ihn! Jonas —- zu den Füßen! Und im Gabriel —- beim Kopf! Greift zul« Und wie die drei zuariffeni Der Gefangene schrie, heulte, brüllte, krähte, bellte —- es half ihm nichts: in den Arrest hinunter ging’s mit ihm, die Thiir hinter ihm verriegelt —- und ges sanaen fas, er, der Hannibal aus Friedrichs-huren Na, war das ein Freudentaa für ganz Waldheim! Und erst für Herrn Florian Seumchen! Drei ganzen Rü degheirnern brach er den Hals und leerte leerte sie mit den anderen Amts personen auf das Wohl sämmtlicher Einbrecher und Diebe der ganzen Welt und auf sein eigener-, nunmehr unaus bleibliches Aoancement! Die Abendbliitter brachten bereits spaltenlange Artikel über die wunder bare Ergreifung eines der gefährlich sten Verbrecher der Neuzeit und ver herrlichten das leuch:ende Genie deg Polizeipräsidenten Florian Seumchen, dem sie eine große Zukunft prophezei ten. Da tam plötzlich ein Telearatnm aus Friedrichs-barg an Herrn Florian Seumchen, Polizeipriisidenten in Waldheim. Bevor noch Herr Seumchen den Um schlag ausgerissen hatte, jubelte er schon: »Die Beförderung!« Er hatte aber kaum gelesen, als er mit einem Male todtenbleich zurücktaumelte, so das-, Frau Seumchen, die neben ihrer beißaeliebten Ehehälfte stand, ihn nicht feft genug stützen konnte. Fiebernd vor Aufregung lanate sie nach dem Schriftstiick und las: »Stadtrichter Walter aus Friedrich-hing von anen in Arrest gesteckt. Auf der Stelle zu entlassen. Strafunterfuchung im Zusic!« Mit einem Aufschrei sank auch Frau Seumchen in Ohnmacht. Jbr Mann batie sich also narren lassen! Von dem Gauner selbst!!!! -—-— — .... Als Frau Seumchen den näch: sten Taa im Salon Staub abwischte, merkte sie, das-, zwei Vasen und drei Eßbestecke fehlten! —- — Den ann Hafner aber hat man bis heute nicht ertvifcht. -. .- --.—-———— -- . «- « ,«. I.-.. t--.«----:U-- L Ulll llklllct Haus«-, ins-.- .a-«up·«-«-«- s-. Zauberslijth Der Coninonist der »Zauberflöte« befand sich eineLs Abends bei Dollg, dem Lrganisten der Thoinagkirche in Leib .;ig, mit dem er seit langer Zeit eng befreundet war, als der Herr des Hau fes ihn um einige ,,beschriebene Noten linien« zur Erinnerung bat. Mozart wollte anfangs nichts davon wissen, indem er erklärte, daß es sehr spät sei, nnd das-, er, d« fr am nächsten Morgen in srriiher Stunde nach Dreeden ab reisen müsse-, lieber schlafen als schrei ben wolle. Da der Gastgeber aber im iner mehr drängte, bat Mozart schließ lich um ein Stiiek Notenpapier. Man brachte ihni ein Blatt, das er in zwei Theile riß. Jedes dieser Papierstijcke bedeette er init Noten und gab dann das eine der Manuscripte dem Organisten Dolls nnd das andere dem Sohne des selben. Dai- erste Blatt enthielt einen dreistirnmigen Canon über den-Text: »Seht wohl, wir werden uns wieder sehen.« Man sang den Canon sofort durch und fand ihn wunderbar und von hübscher schiverrniithiger Klang farbe, die der Abschiedsstixsanung ent sprach. Dann las man das zweite Stück: es war gleichfalls ein dreistim niiger Canon mit den eigenartigen Tertivortem »Heult doch nicht wie alte Weiber.« Der lsanon war hochtomisch, und die Anwesenden konnten sich vor Lachen nicht halten. Plötzlich erkannte Jemand, daf; die beiden Musikstücke zn gleicher Zeit gesungen werden konnten nnd einen sechgstiininigen Canon bil deten. Man begann von neuem. Die Wirkung des seltsamen Canons war unbeschreiblich. Die Anwesenden geiz ten nicht mit ihrem Lobe. Mozart aber hatte rasch seinen Hut genommen, rief: ,,Guten Abend, Kinderl« und eilte zur Thüre hinaus, ohne auf das laute ,,Bravo!« zu achten, das Dolls und seine ganze Familie ihm nachriefen. li .-- . a um« T ’Iisa, en H« « Ide, T Oe Sucht t im Optik-»Hm -.-. w».t Muß sich In Du, sc jtoßartigen Natur doch kolossal klein vorkommen!« Ein ätrmthchpr Malt-r M -W ·-7 I M-— poottkrtios Sind-rund »Der Dramatiler Schieberl schreibt sehr fade Sittenstücke!«——«Der Mann l e i d e t eben unter einem glücklichen Familienleben!« Triumph! Berglraxler: »Vondendrei ßig Tagen, die ich im Gebirge ver bracht, war ich im Ganzen einundzwan zig Tage ,vcrmißt!’ « Orplazirt Vertheidiger (zuseinemDe linquenten, der enthauptet werden soll): «Muth, mein Freund, Muth! Nur nicht den Kon verlieran« Der Her-mir in der Hammer frikrliru ,,Kinder, es ist herrlich hier! Wenn’s jetzt nur noch ein paar Bordermänner Todesanzeigen zu lesen gabel« Geniiitliliri1. K u n d e : ,,Jn dem Kochbuch fehlt ja Seite 21—----536!«—-B u ch h ä n d - l e r: »Allerdinas—-aber das macht nichts, das essen Sie ja doch nicht!« Gut ans-gedrückt Professor tdernach langer Pause einen ihm früher bekannten Herrn wieder sieht, unsicher): »Hm, je länger ich ihn betrachte, desto ähn licher wird er.« Jus der Yastrnlitiongstmidk. llnteroffizier: »Washat der Soldat im Felde zu suchen?«— R e l r u t : »Nichts.«-- —U n t e r - offizier: »Esel! Deckung I« hat er zu suchen. Beim Pfcrdkvrrlkiltkr. I it l l«--.-l sit l W l k ,,Könnt’ ich ein Pferd nach Grün tvald haben?«—»Bedaure, es ist nur mehr der Schimmel nach Dachau da!« Manchmal nicht »Papa, wir sollen einen Aufsatz über den Werth unserer Genußmittel Ina chen. Sind Wein und Tabat eigentlich auch (Zen11s3mittel?«-— -,,Ja—-das heißt es tommt auf Die Sorten an.« Verein-unt D i e n e r: »Die Eigarren sind aufgebraucht, gnä’ Herr!«——-H e r r: »Hm, hm, Johann, Sie sind beinahe zehn Jahre bei mir-eigentlich lönnken S i e jetzt auch einmal ’n Kistchen laufen!« Gute Oausfraw G a t t e : »Ftauchen, mir kommt hinten am Kragen der Rockaushänger heraus-; willst Du das in Ordnung bringen?«—J u n g e F r a u (mit der Scheere den Aushänger abschnei denlm »So, das wäre erledigt!« : Bestraft i Müller und Schulze, zwei Kegelbrü I der, streben spät Nachts ihrem Heim zu. L Als sie Schulzes Haus erreicht haben, sehen sie Frau Schulze mit einem dicken I Kni«·pel in der Hausthüre stehen. Da I ruft Müller seinem Freunde zu: »Gut Holz!« und verschwindet schleunigst. schlau. B a u e r : »Hei-a, wenn Sie nach Wiesenthal wollen, da müssen Sie den anderen Weg gehen!«--—T o u r i st: »Der Wegtveiser zeigt aber doch hier her!«—B a u e r : »Ja, schon recht; aber den haben wir nur fijr die Hand wertsburschen und Strolche hina·stellt, damit die am Dorf vorbeigeh’n!« Vom gichiofjpiatz. Unterossizier (zurnEin jährigen, der beim Schießen stets die Scheibe fehlt): »Na, Herr Doktor, denken Sie doch ’mal, es wäre Jhr Jeldbriefträgers—den trifft doch ieder jerne!« ,,H’e"PP«F-EZ s . schimper WARle . ) schon unser Korporat UND schimpft!« III» such ein Gran-klatqu »Was sagt denn Dein Hkkz dazu, daß Deine Frau Zwilliisz a kriegt hat?«— »Er hat uns grbkik und geiündigi!« schen —.,-.—.—.—-. T Vor-gebeugt zus ,,Denk’ Dir mal, Frau, in Ku- usw wird Nachts ein großer Komct M Himmel stehen-« ,’:i Hausschlykztzr kriegst Du aber doch nicht!« »m gnpermodkrne göchiw ch h a u s f r a u: »Wenn meinsch Lino keine Lust zum Kuchen hat, läßt sie uns einfach aus dem nächsten Re staurant Essen auf ihre Kosten holen « Yes-haft Advokat: »Ich habe nächste Woche einen Wilderer zu vertheidigen!« —N a ch b a r : »Aha; daher kommt immer ein so guter Geruch aus Jhrer Küche!« Im Tafernenhos »Im ·(,-,z?x·-; sitz-Un MAY K xjd NR III-Hase L e U t n a nt (zu einem Soldaten): « »Ich denke immer, Sie heißen Müller - und nun komme ich darauf, daß Sie Z Meier heißem-Sehen Sie, was Sie · für ein Schwindler sind.« sha! F t e m d e r: »Warum lassen Sie denn Ihren kleinen Jungen immer die Rechnungen addiren?«---H o i e l i e r : »Ja wissen Sie, der kriegt immer am meisten hetaus!« Zukünftige Fortbewpgungk mittel. A. : »Was haben Sie heute Nach « mittag vor?"—B.: »Ich beabsichtige ein bischen auf meinem neuen lenkbaten Luftsopha auszufliegen.« Hei Gericht R i ch i e r: »Verheiraihei?«-—· Z e u g i n: ,,Jawohl, zwei Mal.«—— Richter: »Wiealt?«——3eugin: ,,Achtundzn«anzig Jahre« —- R i ch - te r : »Auch zwei Malt« «l gindermund v B e s u ch : »Nein, Fritzl, T"st Du groß geworden! Wenn das so weiter - geht, wirst Du ja bald größer als der Vater.«——«5 r i tz: »Ah, das wird schön, dann muß Papa immer meine alten Hosen tragen.« O heilige Einfalt. A. : »Ich kann Vor Wanzen Nachts noch immer nicht schlafen!«-—V. : »Ich habe Jhnen doch schen ’mal gesagt, Sie sollen sich Jnsektenpulver iaufen.«— A. : »Hab’ ich auch gethan, aber dag Zeug fchmeikt zu abscheulich!« Ein Unterschied L e vi : »Na Conn, wie geht’s?«—— C o h n: »Wie solle- aehen, schlecht geht’s, hab’ ich gemacht Plaite.«—— s L e v i: »Wenn Dir’"9 geb-i schlecht, haste nich gemacht Plain, dann biste geworden Plaite!« Bomrmtilelp II LxH M H Hiin M OR F ö r st e t (streng): »Was machen Sie denn hier?«——A l t e J u n g - f e r fan ihren Mops weisend): »Ach, wir wollten ja nur unsere Namen hie in den Baum einschneiden."