, -«s«« knu Heier hoch und mit . ««en Erdtrgsnrwald, gele .-..re. Mit einem gnten Pferde Wie man se wohl in einem Ritt von xechj bis sieben Stunden von La Vic vria aus erreichen, und ein Ausslug dahin verlohntc der Miihr. Jm Jahre 1843 war die Kolonie gegründet wor den. von ungefähr dreihundert Ansieds lern. die meist aut- dem Breisgau in Baden eingewandert waren. Unter großen hoffnungen hatte man begon nen, aber die Zukunft hieit dann nicht Wort. Einestheils sollte es sich her ausstellem daß der urbar gemachte Bo den ins-günstig gewählt war, und au ßerdem verhinderte die einsame Ab seitslage, fern von allein Verkehr, ein rechtes Aufblühen. Die Bauern von Iovar verarmten mehr nnd mehr, doch mit deu«fciter Hartnäetigteii blieben fie an ihrem Beruf kleben und rangen Jahr fiir Jahr dein spröden Boden und der wikden Natur ringsum ihren kärg iiehcn Lebensunterhalt ab. Sie blie ben ganz unter stets-, und so tarn die Zeit. daß die einsame Kolonie auf der Küstentvrdillere von der Außenwelt vergessen und zu einer halben Sage wurde. Erst neuerdings war sie sozu sagen wieder entdeckt worden, und man hatte dort oben ein Stück des alten Deutschlands vor 1848 wiedergefun den, das sich in der abgeschlossenenEin samteit der Berge und der Urwälder faft unversehrt erhalten hatte. Die Erzählung meines Wirthes hat te rnich neugierig gemacht. und ich be schloß. troy der Negenzeit, die aller hand unliebsame Ueberraschungen und Gefahren für den Reifenden in ihrem nassen Schooße birgt, den Ritt nach der Kolonie zu wagen. An einem Sonn tag, den 9. Juni, brach ich Morgens 4 Uhr in Begleitung eines eingeborenen Führers von La Victoria auf und ge lanate aeaen 7 Uhr. nachdem wir ver schiedene Flüsse getreuzt, am Ausgang des Araguathales an. Hier steigt der Weg zur Kolonie in die Küstentordille re hinaus, und hier lädt auch eine länd liche Herberge zur Ruhe und Stärkung ein, bevor der eigentliche Gebirgsrin beginnt. Bei einem landesüblichen Frühstück, dag aus rohen Eiern, Maiiss brod und Zuckerrohrschnaps bestand, thaten wir uns gütlich, während um uns trotz der frühen Morgenstunde schon buntes Kneipenlehen sich regte. Wohl ein Dutzend Venezolaner fiillte die kleine Vorhalle; schlanke. geschwei dige Gestalten, die mit ihren malerisch umgeworsenen Colijas, ihren dunkeln, blißenden Augen und ihren Machetag und Revolvern ungefähr den Räubern ähnlich sahen, von denen einst der Kna be geträumt hatte. Aber die Räuber waren ehrenwerthe Leute« mit denen ich zusammen aus einer Flasche trinken mußte und in deren Mitte ich so sicher saß wie in Abrahams Schooß. Nach halt-stündiger Pause wieder in den Sattel, und nun die Berge hinaui·! Aus den Rath des Führers ließ ich mei nem Pferd, das ich in der Ebene nur schwer geziigelt hatte, jetzt den Zaum lpse hängen. Mit bewundernswerther Vorsicht kletterte es langsam mit mir auswärti, auf steilem mit Steingeröll übersäetern Schlangenpfade. Langsam versank die weiche Ueppigkeit der Tro pennatur hinter mir, und die kalte, kinfameWelt der Berae nahm mich auf. Aus Sonne und Leben führte der We; allmählich in Nebel und todte Eint-de hinauf. Nun umfing mich die erste Wolle, und in einem Augenblick waren Sonne und Welt für mich unterman gen. Zur Linien eine starre Felswand, zur Rechten ein gähnender Abgrund m den der kleinste Fehltritt meines Pfer des mich hinabstürzen konnte. Taer ein Regen, ein feiner, durchdringender Staub-regem und ein kalter, schneiden der Wind, der mir die feinen Troper wie Nadelspitzen in’s Gesicht warf Wir mochten zwei Stunden durch das Wetter dahingezogen sein, als aus dem Nebel vor uns eine duntie Masse auftauchtr. Es war Wald, Gebirges urtvald, wie er sich nicht selten In die sen höher-c auf der Küstenlordillcrs fest gesetzt hat. Er beherbergt noch den Tiger, den kleinen ameritaiiischen Lö wen, verschiedene Affen- und Schlan genarten, und so drang ich nicht ohne ein Gefühl der Bangigteit in sein ge heimnißvolles Dunkel ein. Aber auf dem ganzen Wege durch oen Urwald schaute ich kein lebendes Wesen, rnit Ausnahme der zierlichen Periguits-s, kleiner grüner Papageien, die ich nicht anders als zärtlich zu Zweien flieaen fah. Eine Sage erzählt von ihnen, daß die Treue bis in den Tod lcnnen und, sobald der Eine stirbt, auch ter Andere nicht weiterleben kann. Eine tiefe, grauenhaft tiefe Stille lag rings M im ganzen Walde — ich athmete - erst erleichtert auf, da der Urwald sich » e und bom.Rande hcr eine erste hec- durchschimmertr. « ·Dai war eine grn·«:, risse Ueberra ' , als ich nun los-im Austritt aus »F « rtvald in unvermittelte-m Ge « , deutsche Vanetnhäuser vor mir feh. Ueber eiugsteriumigex hü . . MMCVIMMUF Jang sticg Rit! ,ich bald ruht . Tages. Der Les-» im , .«cr noch, ein bleierner Himmel ver « hüllte die Tropensonne und lafteti schwer auf der Welt. Die triibe Re genftimmung nahm dem Bilde vor mit vollends alles Südländische. Es wa1 ganz wie ein Stück Heimath, das icl hier plöhlich in der Fremde entdeck· hatte. Bei strömendem Regen iam ich vot dem Schulzenhause an. »JB ’n wiifcht Sauwetter heut’ Landsmann!« Das waren die ersten lieblichen Begrü ßungsworte in unverfälscht schwäbi schem Dialekt. die mir entgegengerufen wurden, als ich vom Pferdeftieg Der Schulze Wilhelm Ruh, ein Mann in den Dreißigerm rnit einem offenen. klugen Gesicht, hieß mich willkommen Und eben traten Frau und Kinder und die alten Eltern, die schon 1843 von ; Deutschland herübergetommen waren« : dem «Landsmann' treuherzig und zu traulich wie einen alten Bekannten e geniiber — ich war zu hause! e sonders Großmutter Ruh. eine troh ihres hohen Alters noch riistige und lebhafte Frau, deren Mundwerk keinen ; Augenblick stillfiand. hatte mich bald Esganz mit Beschlag belegt und tramte Z alle Schubiösten der Erinnerung vor ; mir aus. Großvater Ruh hörte zu, : ohne ein Sterbenswort zu sagen; nur E hin und wieder nickte er wie zur Be iriifiigung bei dieser oder jener Er « zählung seiner Frau, indem er fiir ei z nen Augenblick die Pfeife aus seinem : zahnlofen Munde nahm Auf meine Frage hin erfuhr ich, daß » es wohl noch ein halbes Dutzend alter Leute in der Kolonie gäbe, die ihre ; Gründung mit erlebt hatten. Vor al lem sollte ich doch den alten Simon z Müßle besuchen, meinte der Schulze, z der wisse am befien in den alten Zei g ten Bescheid. Während im Schulzen 5 hause, dessen Haupträume eine Kneipe ; und ein Kaufmanns-laden einnehmen, die bäuerifche Eigenart nicht frei zur ; Geltung kam. fand ich beim alten ; Müßte das echte deutsche Bauernhaus. Z Aber ärmlich war die Ausstattung « überaus ärmlich: ein großer plumper i Tisch im Wohnzimmer, eine hölzerne ! Bank an den Wänden beruin, und der einzige Luxus war ein steifer. hochleh niger Großvaterstuhl, in dem Simon E Müßle, eine diirre« eisgraue Greifen ; gestalt, saß. Auch er wußte viel aus den ersten Zeiten der Kolonie zu »r ziihlen, von den großen Hoffnungen, mit denen er und Andere an die Ar s beit gegangen waren, und wie sie dann doch nichts Rechtes vor sich gebracht hatten. Aber in letzterer Zeit ginge es ja nun auch viel besser, seitdem die Jungen mit dem Kaffeebau angefan gen hiitten —- und überhaupt die Jun gen! Die lebten schon ganz anders als die Alten, irn Vergleich wie die Für sten, und dabei zeigte er auf seinen Sohn, den jetzigen Inhaber der Bau ernstelle, an dessen Barfußigteit und . grobem, grauen Leinenanzug ich aber nichts Fürstliches entdecken konnte. Oder doch, er tauchte vornehrn eine fonntägliche Cigarre, während der alte Simon Müßle unentwegt an seiner ausgegangenen langen Pfeife sog! Um die Abendstunde entwickelte sich trotz des anhaltenden Regenwetters (es war ein rechter heimathlicherLand regen!) ein buntes-, lebhaftes Treiben vor dem Schulzenhause. Jung und Alt aus der Kolonie tam hier zusam men, um ein paar Sonntagsstunden der Erholung zu feiern· Die jungen Leute vergnügten sich mit einem Ke gelspiel, das sie im Sand und Schmutz h-- Ad««I-,I «--I«»-Inn0 Ist-CO-- mur Uns Ists-ans unskzxsnyk q- ------ w-. Mädchen standen in kleinen Gruppen abseits und schauten dem Spiel zu. Die älteren Bauern aber saßen bei ei nem Glase Schnaps nnd sprachen siber das Wetter, den Kaffeebau, die Ern teaussichten Als es dunkler wurde, erklang eine Ziehharmonita, und dazu wurden Lieder gesungen. alte Lieder aus den Zeiten der Großvater, die in dem neuen Deutschland längst verges sen sind. Jch saß mit ein paar Bau ern im Herrenstiible zusammen und mußte ihnen gerade vom neuen Deutschland erzählen. Aber all’ das Neue wollte nicht recht in ihre Köpfe hinein, in denen noch das Deutschland vor 1848 von den Erzählungen der Eltern her lebendig war. Jn ihrer langen Einsamkeit war die Uhr der Zeit stehen geblieben. Jm leeren Schulhause war mir mein Nachtlager aufgeschlagen wor den· Noch lange habe ich wach gelegen und konnte den Schlaf nicht finden. Jn einem fort tropfte der Regen auf Baum und Blatt nnd von Zeit zu Zeit warf auch der Wind tlatschende Tro rfen gegen die Fenster-scheiden Schon all’ die Stunden seit meiner Ankunft in Tovar hatte es mir geträumä dumpf und gestaltlos, die Erinnerung an meine erste Kindheit. Nun trat sie hervor aus dem Dunkel, hell und klar —- ich sah meine heimath! Ein tleinei mecklenburgisches Bauerndorf, zwi schen grünen Obstbiiurnen vielleicht ein Dusend Strvhdächet, die Scheunen hoch und überragend, die Wohnhäuser und Ställe bescheiden zu Boden ge duckt. Und ich sehe mich selbst, den kleinen nagen in Stulpftiefetn unt kurzen en, der nichts anderes alt Schutze werden will. U- anderen W verließ ich nach AMI , z M - enginth leg-it v: --;trcP-Iigi JUK g ..., sales et U Stil die you-W Jrachi der Tropen die wes Fremden Jn mbisiwing W das schwäbischc Bauernqu W gleich einem Traum ans eq- H ek Iwacht bin, gleich einem Trank Io- pe Heimath, den ich in einem iman Augenblicke der Sehnsucht unVI M Heimwehs geträumt habe-. ——...-——--A— II Herr-risi. Aus dem Hochplateau ist ein Lager · siir gesungene Boerensrauen und Kin der errichtet. Eine weite Zeltstadt von Stachelzäunen umgeben. um die Milizsoldaten mit geladenen Gewehren patrouilliren. Zwischen den Zelten ärmlich gekleidete, halb verhungerte Frauen und Kinder. in deren bleichen ZGesichter die Noth ihre Furchen ge schnitten hat. Vor einem morschen « geslickten Zelt steht ein Kommando von - vier Mann der britischen Miliz Der Sergeant befindet sich im Zelt und re - det aus zwei in demselben weilende : Frauen ein. Die eine dieser Frauen hockt, ein al tes Kleidungsstiick ausbessernd am Boden. Jhre Gewänder sind abgetra gen und beschmut und das seine, durchgeisiigte Gei icht bildet zu dieser elenden Umhiillung einen wunderbaren Kontrast. Die andere der Frauen iniet « anscheinend vor einem hausen Lumpen. Jhr goldblondes seidenweicheö Haar - ist ausgelöst sällt lang hinab über den : lichtweißen Nacken und segt den harten « grauen Steinboden. Jhre Hände sind Everschlungem wie im Gebet und sie weint in stummem Schmerz, mehr in sich hinein, als wild aus sich heraus . Jn dem am Boden liegenden Hausen , Lumpen gewahrt jetzt der Sergeant ein ; kleines, weißes Kindergesichtchen, wie f eine verdorrte weiße Blume im duntlen T Laub. «Good bye!« murmelt er halb . laut zwischen den Zähnen, wieder ein mal ein Opser des Lagertyphusl — E I hilst aber nichts: ich muß meinen Be " bßl missiihnnsp Dinan Imit und infi raquhq zu den«heideanrauen: »Nun, I wird’H bald, Jhr sollt vor den Colonel tommen!« -»Oh, mijn zoetes Kleintjes!« flüstert die am Boden tnieende Frau. die bei-· den weißenArme um das Bündel Lum pen schlagend, als habe sie Angst, daß man ihr das Liebste rauben wollte. Die andere Frau hat sich stolz aus: gerichtet. Jhre stahlblauen Augen stammen, und um die hlutrotben Lip pen zuckt es von innerer Aufregung, als sie entgegnet: »Warum kommt der Colonel nicht zu uns, wenn er uns et was sagen will?! So wäre es Mode fiir einen Gentleman!« Sie sprach diese Worte in geläufigem Englisch »Fiddle-saddle!« grunzt der Ser geant: »Mode oder nicht! Jch habe meinen Befehl zu vollstrecken und nö thigensalls mit Gewalt! Verstanden!?« »Ja, die Gewalt habt Jhr!" entgeg net die junge Frau mit bitterem hohn, »sonst wären wir alle nicht hier in die ser Hölle von Lager, ein gesangenes Voit wehrloser Frauen und Kinder!« Daraus sich zu der am Boden Knie enden niederbeugend und sie sanft um schlingend: »Myvrouw helene hat-er schmidt, kommen Sie. wir sollen zum Colvnel gehen!« — Die Angekedete sah wire um sich, suhr sich hastig durch die langen haare und hauchte: «Mijn soe tes Kleintjes! Es wird sterben, Marie van der Sloot!« Kommen Sie,« sagt diese energisch, den Arm um die Taille der Weinenden legend und sie emporziehend: »Wir müssen gehen!« man-but »Um-Ae- h;· Ins-»s- Ism Sie ließ sich hinan-führen und ging durch den goldrothen Sonnentag, der die grauen Felsmassen erwärmte, daß sie fast weißglühend erschienen, wie eine Traumwandelnde . . . . Am Fuße eines Abhanges waren mehrere Schuppen aus Holz und Well blech errichtet. Jn einen dieser Schup pen geleitete der Sergeant die beiden Frauen. Jn Gruppen standen indessen die Gefangenen oben auf dem Dort-pla teau, mit stieren, angstvollenBliclen den Das-angeführten folgend. Was konn ten die Briten von ihnen wollen? Et was Gutes war es gewiß nicht! — Jn dem großen, leeren Raum des Schuppens herrschte blaugraues, kaltes Zwielicht. Kalt und düster waren auch die beiden Menschen. die in demselben hausten. eDer eine saß aus einem lee ren Faß vor einer großen Kiste, die er als Schreibtisch benutzte, der andere stand, die hände aus dem Rücken, vor dem einzigen kleinen Fenster. durch das der Raum nothdiirstig erhellt wurde und sah regungslos und in Gedanken versunken in die Ferne. »hier, herr ColoneL sind die bear derten beiden Frauen!« meldet der Sergeant. Der am Fenster Stehende wendete sich nachliissig und sagte: »Gut — Jhr könnt gehen!« — Dann schritt er langsam, die Hände auf demRiicken, einigemal auf und nie der und blieb endlich dicht vor Marit van der Sloot stehen, sie mit drohenden Blicken anstierend: »Ihr Mann ist Feldkornett Und steht gegen Sr. Ma jestät Regierung noch unter Waffen?« herrschte et sie an. -« a, Sir!« Aus ihren blauen Au gen euchtete furchtloser Stolz und Va terlandsliebt · »Ist wißt VII-DE : , pudliten durch Sr. W M erobert worden sind und nur noch this ge irrequläre Rebellenbenden sich usi rtrerem die durch Plündern und Tannen die Ruhe des Landes stören. Krug sordere ich Euch aus« rnir den IIswthalt Eures Mannes augensth ; ttch anzusehen, der ein Redell ist — 7 « ' eng lachte aus: »Damit i WNTM nehmt. wie uns?!«" ’ , ist«-N He- da Wesen ei E lett-r Ist-. Sie is as rasen temdersj IB er des W, dest- RO. enihum wirO siegst-et usid er selbf s rir immer qui Weiter vers-Inst werden!« — - »Im wenn Ihr ihn darin halt!« er widerte unerschrocken Marie. »Ja mir findet Ihr teine Bertiitherin!« »Man wird Euch zwingen!« brauste der Brite erzürnt aus. Man wirdEuch nach Jndien verschicken, in die Pest sümpse!« .Gut!« sagte die junge Frau und in f ihren Augen flammte die Begeisierung des Märtyrertdums, »so wird es eben ein neues Opfer der Chamderlain’schen « Politil mehr geden!« Der Ossizier stampste den Boden. , »Man wird Euch zwingen!' Dann sden Arm defehlend erhebend: »Vin aus!« — Marie gehorchte. Ein scheuen de soegter Blick streifte Oelene Hader schmidi, die in sich selbst zusammenge brochen dastand, als müsse sie jeden Au genblick niedersinken, wie ein vom Auge der Schlange gelähmtes Vögelein. s »Die wird nicht start genug sein!« sliisierte Marie van der Sloot de sorgt . . ·. »Nun," wandte sich der britische Os sizier rauh an das zurückgebliebene jun ge Boerenweib. »Ihr Mann stelu auch noch gegen Se. Majesiät unter Waf fen?!" — ,,Ja, ja!« hauchte sie scheu, die irren Blicke von dem Gesicht des einen aus das Gesicht des anderen Manan glei ten lassend. Doch sie sah nur harte, bmimk Dei-Editor in denen die««limen s t I L s i W—.. —...»—..-.. " glimmtenvfwiefjintzenaugem »L, lasien Sie mich gehen!" rif sie dann plötztich die Hände erhebend. »Mein Kind, es « stirbt —- o! mijn zoetes Kleinties!« »Sie können sogleich gehen, wenn Sie sung gesagt haben, wo sich jetzt Ihr · Mann verborgen liöltt« Der dritische « Oksiziet war dicht vor Helene hingew ; ten, sie warf sich aus den Boden, rang ; die Hände und ächzte: »Ich weiß es ja nicht! O. mein Kind, mein Kind!« »Das ist eine Lüge!« ziirnte der Co s lonel. »Woher wüßte man sonst alles im ; Lager, besonders wenn Sr. Majeität Trunpen einmal einen Mißerfolg hat ten?!« — »Lh!« und die junge Frau troch aus I den Knieem die Hände flehend erhoben auf den Mann zu. »Seien Sie darni herzigL Jch darf es- ja nicht sagen! Oh, mein Kind!« . »Es wird sterben,« entgegnete der Brite hart, »wenn Sie uns nicht sagen, I was wir wissen wollen! Wir werden Sie sonst hier behalten! Wir haben Zeit!« « »Und mein Kind stirbt !'« gellte He lene auf, die Fäuste vor die Stirn schla gend. »Oh, ich muß hin !" »So sagen Sie uns den Aufenthalt Jhres Mannes !" »Nun gut —- nun schnell ! Bei Wede ner ist ein kleines Thal. das heu fchreckenthal genannt, ein tleinet Bach, der zum Caledon läuft, durchflieszt es, hier steht er und Jan oan der Sloot mit einem Komrnando von siinizig Mann. Das hauptauartier ist in der Faun des alten- Oben David Werden !" Der Brite lachte ingrimmig. »Blact, haben Sie aufnotirt ?« wandte er sich an den Schreiber-. Als dieser bejahend nicktr. fuhr er fort : .Dem alten Da vid Verveer habe ich immer schon nicht pettaut Er hat den Neutralität-Ab geleistet. darum sind ihm einige Loth britischen Bleies sicher!« — »Jetzt können Sie gehen !« sagte er rann turz mit einer verächtlichen Hand bewegung zu helene Haderschmidt »Das Uebrige werden wir allein schon besorgen t« Das arme, geöngstigte Wesen wantte cus dem kalten, blaugrauen Raum hin aus« wie aus der höllr. Draußen der tiefblaue himmel und die goldleuchtende Sonnenhelle blendete sie, sie mußte die Augen schließen und tappte sich durch dieses Meer von Farbe und Schönheit, wie eine Blinde . . .. Und dann tniete sie an der Leiche ih res Kindes und heulte und schrie und schlug die weiße Brust blutig und lachte denn wieder und tanzte um die kleine weiße Leiche in dem häßlichen, schwac zen Lumpen . . . . Gegend Abend ward helene ruhiger und schlief ermüdet ein. Ei war duntel im Zelt und Marie saß stumm neben der lranten Frau, ih rem hastigen Athem lauschend, während sie die brennende Schläfe mit Wasser fühlte. Jhre Gedanten flogen hinaus, wie wilde Tauben, über Felsen und Orden zu dem geliebten Manne, der in Gefahr war, und itu all' den tapferen Streitern für das Vaterland, die durch den Verratb der tranten Frau dem Ver derben verfallen schienen . . . . Da glitt ein duntler Schatten in das Zelt. Ein leichtes Rascheln, wie die Be wegung einer Schlange· Dann war al les wieder still »Toho !«. sagte Marie ruhig, als ob Jemand eingetreten wäre, den sie längst erwartet hätte. - «Mhndrouw !« entgegnete eine Flü f sterftimrnr. viele Ossen uns-ede .n:f-gi- sag-; —- esse viele l" ..Toho, ich werde Dich Wie beklei - ten.« sagte die junge Frau, mit einem ; pkötzlichen Entschluß aufsiedend. »Qd. Meint-warm der Weg ist weit· der Taho machen muß und die Posten « cer Engelschen wiirden auf Md.idrouto l tchießen !" »Wir werden uns durch die Pollen hindurchschleichen Die Nacht ist dunkel, und die Liede zu meinem Manne und Fu meine-n Vaterlande wie-d mir Kraft sehen. alle Mühen und Gefahren des Weges zu übern-indem« — »Gut.« sagte der Vasuto mit dum . pfem Kehllaui. »Tai-o wird sehen, wo Schild-wache steht. Toho schleicht tote E:dwo!f.« Geräuschlos. wie er getommen, schlich er aus dem Zelle. Marie lauschte mit anaedaltenem Anselm allein nur das Rauschen des Nachtwindes in den ver dirrtem sonnenverdrannten Gräsern res Hochplateaus vernahmen ihre Ott ren, und ab und zu den entfernten An tuf eines driiischen Postens . . . . .Mnnvroutv, lomrnt i« erklang Ia die gediimdfte Stimme des Basuta. »Englisch Soldat schläft l" Marie zog hastig das dunlle Tuch um die Schultern und schlürfte, vor Aufre sung stöstelnd. in die Nacht hinaus. Der Baiuto bedeutete ihr durch Ge bet-den. daß sie sich auf hände und Füße niedertauern möge. und führte sie so leiechend zu einer schmalen Rinne, die das Reaenwatser gewaschen haben muß ie. Tode schliivste hinein und Marie iolate ihm. entschlossen. für ihre Liebe alles zu wagen. So schlichen sie durch die immer tie fer werdende Rinne und hatten bald den Stacheldrahtzaun passirt, als To ho plötzlich sich niedern-ruf regungs los, wie ein erschreckter brauner Kä fer. Marie folgte instinltiv seinem Beispiel und lauschte angstvoll und ais spannt. Sie vernahm Schritte, die sich der Rinne näherten, und hörte zwei Entensee-an in enalischer Sprache sich mit einander unterhaitem »Du, Jack,« sagte der eine, »blei; ncur eyesl Es ist duntel wie in einem Londoner Nebel! Man rislirs Arm. und Beine zu brechen!« ,,Yes!" entgegnete ver andere. »Die vertraelien Löcher und Sieine2« .Stov hier!« Da wäre ich gleich in eine Wasscrrinne gefallen! Don niei Sweetheari, hop!« rief der erste Spre cher, unv. vie aus die Flüchtlinge nie derrieselnven Flieselftiietchen bewiesen, daß er über vie Rinne hinweggesprans gen sein müsse. Sein Rainerav solgte ihm und dann verhallte-n vie Schritte und vie Worte in der Ferne. . . . Marie athmele aus, wie eine vom Tode Erweelle und folgte. so rasch sie konnte, vern voraneilendui Toba. s Bald daraus erhob sich dieser, reclie sich und grinste: »Englifch Mann Inn ge Nase gemacht. Wird sich nicht trie gen mehr Mnnvrouw unv Toho!« »Toho!« drängte die junge Frau, »las3 uns eilen! Das Leben von vielen tapferen Männern hängt von der Schnelligkeit unserer Füße abs« »Gul!« sagte der Braune ruhig und leicht, und geichmeivig huschte er da hin, mii vern flüchtigen Schritte einer Antilove, vasz ihm Marie laum zu sol gen vermochte. Wie eine schwere schwarze hanv lag die Nacht aus ver Welt, als wolle sie diese ersticken. Nur vie schwarzen FU senmassen reckten trotzig mit ungebeug iern Nacken ihre Häupter empor. E·n schwarzes, unendliches Nichts erschien oben der Himmel und ein schwarzes, unendliches Nichts vie Erde drun ren . . . Marie strauchelte über Geröll und Ranlentvert. Aber sie mußte ja vor-— wartg, sie mußte ihren Gatten erru chen, noch bevor zwei Tage vergangen waren. denn sonst war es zu spät! Durch deröbete Felder, an ver brannten Farmen vorüber führte sie der Weg, und ruhelos, wie die Stun den gingen, fo gingen auch Ihre Fuße . . · Der himmel ward heller und heller. Er nahm eine mattgraue, schmutzing Färbung an, von der die weißgrauen Morgentvolten grell abstachen. Dann kam ein weißer, leuchtender Streifen im Osten. Er war roth und goldger und lühte immer intensiver in "oen bunte-Treu Farben. Und dann tam die Sonne und der Morgen, eine Unend lichteit von Schönheit und blendendem Farbenzauber. Auf einein wildzerilitfteten Felsen hielt Toho endlich an, trocknen die schweißbedeckte Stirn mit der flachen, braunen hand und sagte-: »Mhnvroutv mag hier ausruhen Toho will Meißtuchen holen. Nicht Breit ist ein Kraah wo Toho Freunde at.« Während der Basuto mit rafchen Schritten davoneilte, als habe «er nicht die Nacht einen langen. beschwerlichen Marsch zurückgelegt, sant Marie aus einen Steinbloet nieder. Alle Glieder fchmerzten ihr, als seien sie zerschlagen. Die Füße waren wund geschwrllen, das Schuhwert hing zerrissen in Fetzen nie der und ließ die weiße, feine Haut het vorschimtnern, an der das gewnnene Blut in schwarzen Tropfen klebte. I Jhre Augen brannten und in den j Ohren hämmerte eg. Sie fühlte sich « fast einer Ohnmacht nahe. Würde sie l die Kraft haben, ihre Aufgabe zu er filllens Würde sie schmählich unterlie i i i es- Zisse os- iss ist-s F REPLAKe fiir das Ia. Wiens Rein, fie durfte n schwach werden, sie mußte ftari sein! s—-T oho tam rnit Metßluchen und ge t etern Fleisch. — —- — Dann festen sie ihren Marsch fort, und ruhelos, wie die Stunden gingen, gingen auch ihre Füße . . . ie Sonne stieg hoher, sie brannte herab und ließ die Luft wie in weiß lodernden Flammen sprühen. Dann neigte sich die Sonne dem Westen zu und sanl tiefer und tiefer hinter die braunen Felsen. Der Otmmel ward schwefelgelb, von blutrothen Wollen strerfen durchzogen und das schwarz gelbe Laub der vereinzelt wachsenden Copparis war das einzige Dunlle in dem Meer von Gold und Purpur. Dann verglomm das Alles und die Nacht legte wieder ihre schwarze Hand auf die Welt· Da sanl Marie van der Sloot nie der und barg, bitterlich weinend, das I weiße Gesicht in die Hände »Tol)o!« hauchte re angstvoll. »Ich tann nicht weiter! Rette Du meinen Mann und die tapferen Kämpfer!« »Toho hat Mynvrouw gesagt, daß sein Weg weit sei!« — »Ja. ja! Es ist zu weit fiir meine Kräfte!« Sie ergriff des Braunen Arm: «Eile, Toho« eile! Die Engel xschen swerden die Eisenbahn benutzen und dann zu Pferde dahiniagen, wild wie die heuschreckenschwiirme, die Alles oerwiisten!« .Mynbrouw!« sagte der Eingebores s ne ernst, «waren immer gut zum ar , men Basuto. Haben seine Frau und sein Kind gepflegt, als sieslrant waren. Toho läßt für Mynbrouw sein Leben!« Leicht, mit den geschmeidigen Schrit ten einer Antilope glitt er dahin in die unendliche, schwarze Dunkelheit und verschwand dann zwischen den wie in versteinerter Ruhe dastehendenFelgmas sen F Marie lag in sich zufammengetauert aus dem Boden. Sie fror und zog das : dünne Tuch fester um den Leib. Wie ; eine verscheuchte, weisse Taube saß sie ; dort einsam aus der braunen, harten « tKlippe die lange, bange Nacht. Die ; Stunden schlichen vorüber so lahm, so Erniide, als wären ihre Schritte auch kraftlos geworden und wollten sie ein wenig ausruhen an der Seite des ar men Weibes, auf dem rauhen Geröll Fern tlang das heisere Geheul einer Oväne herüber. Sie uinschlich vielleicht » die Trümmer einer verbrannten Farm drunten-im Thal und grub die Leiber der Gesallenen aus. um an diesen ihren » hunger zu stillen? Marie hätte laut aufschreien mögen vor Jammer iiber ihre verwüstete Hei math und vor Angst vor der unaewissen Zukunft. Wenn nun Toho auch er lahmte2 Wenn er nun ihren Mann nicht mehr zur rechten Zeit ereilte?! Wenn . . . ? Sie schlug das haupt ge gen den Felsboden und betete —- ——— — Und wieder zeigte sich fern, fern im Osten ein schmaler, heller Streifen. Er war roth. War das die helle einer Feuersbrunst?! War das die Gluth von der Farm Ohm David Verveers7l Und ihr Mann!? Jhr Mann! s- — — Sie wollte aufspringen und weiter eilen, allein die wunden Füße versagten ihr den Dienst und sie sanl nieder wie ein weißes, gelähmtes Vöglein aus brauner, harter Klipve . . . Dann tlang Pferdegetrappel von un ten aus der Tiefe herauf. Und in dem blauen, leuchtenden Morgendunst sah sie dunkle Reitergestalten sich bewegen. Waren das die Engelschen, die da lamen, um sie gefangen zu nehmen, nachdem sie ihren Gatten erschossen hatten?! i Sie duate tich zusammen uno wim merte leise. Die duntlen Reitergeftalten wurden größer. Es blitzte in dem Sonnenlicht von Waffen. Nein, jetzt erkannte sie die Nahenden, das waren ,,onie Men schen«, das war ihr Mann! ,,Jan! Jan!« Und die weißen Arme ausbreitend, flog sie herunter von der braunen Ber gegböbe. Jhre blauen Augen, ibr klei ner, blutrotber Mund jauchzten Sie achtete nicht mehr der miiden Füße. die sich an den harten Steinen aufs neue wund stießen, daß das rotbe Blut über die zarte weisze haut rann. Sie flog dahin im Sonnenlicht, wie getragen von demselben, wie ein Sonnenstrahl selbst . . . Und dann schmiegte sie sich an ihres Mannes Brust und lachte und weinte find glaubte vor Glück sterben zu mits en. Ueber den fernen Felsmassen rin elte sich schwarzer Rauch empor, mit einem schweren Gewölk das reine Blau des Morgenhimnieltt bedeckend. Da verbrannten die ausgesandten engli schen Söldner die Farm des alten Ber veers, die sie leer gefunden hatten: Die Nebellen waren ausgeflogen! Toho lachte selbstzufrieden: »Toho bat doch noch schnellere Beine als die Stahlriider und Pferdebeine der En gelschen zusammen! Wird sich en»elsch’ Mann ärgern. Aber Toho löszt für Mynvrouw sein Leben!« »Nein, Toho!« sagte Marie und reichte ihm die hand, »wenn dieser ruchlose Eroberungstrieg beendet ist und wir »ons old Ohm Paul« wie derhaben, dann werden wir Dir eine eigene Form taufen, wo Du mit Frau und Kind leben sollst in Frieden und Glück. Nicht wahr, Männchen?« »Gewiß, mein Kind, Toho ist ein braver Bursche!« Und dann wollte Marie ihren Mann fast mit Küssen ersticken» .