JOHHOUFIDHOOOUOO L s , sei den 316 Gewerbegerichken, Die — M deutschen Reiche bestehen, sind im W Jahre 81,164 Klagen anhangig xwcht worden. Die größte Zahl der lasen wurde von Arbeitern gefuhrt, aber doch beinahe zehn Prozent von Irbeitgebern angestrengt. Die freie Einwanderung von Japa nesen nach hawaii ist nicht verboten. Die Zuckerpflanzer werden nur vor sichtig sein, Contraktarbeiter sorgfäl tig auszuschließen wenn unter ande ker Form dasselbe Ziel erreicht werden ann. Municipalifirung des Telephondien Hei ift in England am weitesten vor geschritten. Viele Städte sind mit er Einrichtung eigener Anlagen be beschästigt. Die erste der Art ift in Tembridge Wells eröffnet worden. Der Dienst erstreckt sich über ein Ge biet von 229 Quadratmeilen mit einer Bevölkerung von 70,000 und schließt IS Ortschaften ein. Der Preis für unbeschränkte Benuhung beträgt 829 o Jahr. Das bisher bestandene nopol forderte s40. Aus Capftadt wird nach London gemeldet, dort herriche eine wahre Epi demie von Verbrechen. Angesebene Leute würden auf offener Straße am hellen Tage ermorth, ohne daß die Mörder gefangen würden. Eint-euch und Juwelendiebftahl seien an der Ta gesordnung. Am meisten würden aus kelöhnte Soldaten beraubt, die Polizei «ei machtlos; man denke an die Ein führung einer Lynchjuftiz. Die Eng länder können ordentlichstolz daran sein, daß ihre Kriegsiihrung derartige Zustände in Südafrila herbeigeführt et. you Ein gutes Stück Anschauungsillni terricht ist in einer Zusammenstellung s eines Londoner Blattes enthalten, die l in Zahlen ausdrückt, in welcher Weise die Riesensummen hätten verwandt werden können, die auf Seiten Eng lands der südafritanische Krieg bisher verschlungen hat. Es hätten mit die sen Summen errichtet werden können: 150 Kunstgalerien, 150 Museen, 300 ! hospitiiler, 150 Reconvalescentem l heime, 150 Blindeninstitute, 150 z Taubftummeninstitute, 150 Waisen- l häufen 300 Volkshallen, 1500 Volls- f bibliotheten, 1500 Vollsbdder, 1500( Bolisschulen und 750 Ghrnnasien. ! Man kann sich im Hinblick auf diese ’ Zahlen keine Vorstellung davon ma chen, welche Fortschritte in Bezug aus Ausbreitung und Vertiefung von s Wissen und Bildung, in Bezug aus ihattriiftige Förderung freier Wissen schaft und Kunst gemacht werden tön nen, wenn die Voller dem Länderraub und Massenmord Einhalt thus- wer den. (Chic. Arb. Ztg.) Ueber eine wichtige militiirische Er- ; sindung, welche in den militärischen Kreisen Schweden-s das größte Auf-I sehen erregt hat, wird der Post ausl Stockholm gemeldet. Die Erfindung? des ichwedischen Majors Unge, deren J Einzelheiten sorgfältig geheim gehal ten werden, besteht in einer Art selbst beweglichen Lufttorpedos, welcher nach den vorgenommenen Versuchen ins Stande ist, mit erstaunlicher Präzision große Sprengladungen in sehr bedeu tende Entfernungen zu tragen, wo dann die Explosion stattsindet. Die Kraft dieser Lufttorpedos ist so groß, daß, wie berechnet wird, eine Explo sion, selbst wenn sie in einer Entset nung von 30 Metern von einem Pan Ierschisse stattfindet, dasselbe außer Kampf sehen wird. Die schwedische Regierung hat Mittel zur Versk.gung esiellt, um weitere Versuche in gro , Umsange anzustellen, welche wäh rend der nächsten drei Monate in An wesenheit eines besonderen Ariiellrie eomitet auf dein großen Marnafchießk feld stattfinden sollen. Dem Meiffener Lk :rina- und vVor-. zellanorgelfabritanten Max Fr- her ist es gelungen, ein V rfahren zu erfin deri, welches die fabrl intäßige Herstel lung von Geigen nnd Mandolinen au Thonmafie ermöglicht Der Erfinder hat bereits einige Geigen fertig und fein Erzeugniß pa entamtlich für alle Kulturftaaten angemeldet. Es ift vorauszusehen daß diese Reiterng in der Musitwelt Aufsehen erregen wird, da es bereits früher mehrfach versucht wurde. Porzellangeigen herzustellen; ein solches Exemplar wird in einem Berliner Museum als Raritiit gezeigt. Aber diefe Einzelherftellung bedeutet nur ein Kunstftückchen ohne jeden praktifchen Werth, während das Freher fche Verfahren angeblich derart ift, daß die Herstellung, wie schon ge sagt, fabritmiißig betrieben worden kann — sie werden gegossen und dabei ift die Gewähr aeboten, d? jede Geige gelingt und in der Tonerzeu gung vorzüglich ist. Die Londoner medizinische Fach fchrift Lancet bricht eine Lanze fiir die Rückkehr zu den althergebrachten Methoden der Herstellung unserer Nahrungsmittel für Großmutterg eingemachtes Obst, das leiner künstli chen Präfervirungsmittel bedurfte fiir felbftgebaclenes Brod, für Bier aus Malz und Hoper, für das Mehl, das zwischen Steinen gemahlen wurde und fo weiter und erklärt allen den Subftituten den Krieg, mit denen die Nahrungsmittel - Industrie fest den Markt versorgt, die an die Zähne hi ne Anforderungen mehr steftllen und so die Vorarbeit einer guten Verdau ung, die Zubereitung im Munde un ter Mitwirkung der entsprechenden Drüfen, unnötbtg machen. Aus de Gebrauch solcher Nahrung, die ma nur Fu schlucken, nicht mehr zu laue braucht, erklärt Lancet das über di ganze cioilisirte Welt verbreitete Uebe der fchlechten Zähne. Das mit Stahl walzen heroeftellte Mehl hat Lunte besonders auf dem Strich. »Es iffeall gemein bekannt, heißt es in denn-Nr titel, daß Brod faft alle Nahdstoffs enthält, die zur Erhaltung deana feins nothwendig sind. Aberiehde. » würde uns leid thun, der ganzer-lud ; gar auf das fade Loib Brod angewiei « sen wäre, das aus dem gebleichten » Walzmehi hergestellt ist.« .,.nhalt « ff Schweden, das einen Flächeninhalt von rund 450,000 Quadrattilomeier hat, ist sehr schwach bevö!lert, durch schnittlich mit kaum zwölf Einwoh nern auf das Quadratlilometer. Die nördlichen Provinzeu des Landes sind nahezu völlig unbewohnt. Die Pro vinzen, die fast unerschöpfliche natür liche Reichthümer an Wäldern und Mineralien bergen, dazu eine sast un-. ermeßliche Wasserlrast haben, wurden eigentlich erst seit einigen Jahren in größerem Umsange erschlossen, indem man sie mit den südlichen Theilen des Landes in direkte Eisenbahnoerbins dung brachte. Man erwartet nunmehr mit Sicherheit eine schnelle Entwick lung dieser weitausgedehnten Landes theile; ausländische Capitalisten zeigen seit einiger Zeit ein besonderes Inter esse sitt den Norden Schwedenö, um sich an sorstlichen und metallurgischen Unternehmungen zu betheiligen. Man glaubt bereits feststellen zu können, daß die Auswanderung aus Schwe den, die ihren Weg sast ausschließlich nach Nordamerika nimmt, bedeutend nachgelassen habe, und daß die Rei gung nunmehr dahin gehe, nach den nördlichen Provinzen des eigenen Lan des überzusiedeln Auch hosst man, daß viele der während der leßten 30 Jahre nach den nordameritanischen Freistaaten ausgewanderten Schweden sich entschließen werden, in ihr Vater land zurückzukehren; (?) die Regierung » wird alles aufbieten, um dieseUmsiedei lung zu erleichtern und den Rückkeh renden oortheilhafte Bedingungen zu gewähren, falls sie sich im Norden des i Landes niederlassen wollen. Vexikbim H lzssssu täten-»W- tinv die sweifgeexgldstkht Dit W Feige in Süd-Ilsens. Die Bewafsnung der KapNeger zur Kriegfiihrung gegn die Boten, ein Schritt, den nur die Verzweiflung über mangelndes Menschenmaterial zur Forisidung der Feindseligteiten eingegeben haben kann, wird sich für die Zukunft von Süd-Müh als der hiingnißdoller Schriti erweisen. Den Engländern dürfte noch angst und vange werden dor den ernsten Folgen, die sich daran knüpfen und auch die Burenbeoölkcrung wird schwer darun ter zu leiden haben. Die Transdaals regierung hatte es verstanden. sich mit de: Eingehorenensrage in guter Form oizusindew Sie behandeln-n den Schwarzen nicht als Silaveih aber sie legten isim die Verpflichtung auf, fich durch Arbeit nützlich zu machen. Der Cingeborene erhielt, sobald er in das atbeitsfcihige Alter lam oder den Boden der Republil betrat, einen Paß· der alljährlich controllirt wurde. Ar beitete der Eingeborene, so wurde ihm dies von dem Landdrosie des Bezirks bestätigt und jeder Eingeborene war verpflichtet, in jedem Jahre mindestens sechs Monate zu arbeiten. Erfüllte er diese Bedingungen nicht, so wurde er mit Zwangsarbeit und einer Tracht Prügel bestraft. So zog rnan den Schwarzen, wenn auch das Mittel et was drastisch war, nach und nach in den Dienft der Cultur und suchte ihn in die Lebensbedingungen hinüber zu leiten, denen die cidilifirie Menschheit überall unterworfen ist. Denn auf der Arbeit baut sich das ganze Gebäu de unserer Cultur auf. Und, fügte sich der Schwarze, so leistete er ja auch ge wissermaßen freie Arbeit. Der Brite. der mit humanen Ne densarten in der ganzen Welt hausi ren geht« obwohl er im eigenen Lande die empörendsten Stlaoenarbeit dul dete, bis die Arbeiterschaft sich aus sich selbst und ihre Rechte besann, der bie dere Brite mußte natürlich auch in Süd-Afrita seine liberale Dentweise dokumentiren und hob die von den Buren getroffene Einrichtung auf. Der eingeborene Sohn des Landes kann nicht mehr durch Prügel zur Arbeit gezwungen werden. Die Folge ift, daß er dem angeborenen Hange zur Faulheit in ausgiebigstem Maße nachgibt. Daher die stete Klage über Mangel an Arbeitskräften, den die Minenbesitzen die für die äußerlich zur Schau getragene humanität in der Praxis leine Verwendung haben, durch die Anlage von Arbeiterlagerm den sogenannten »Compounds« abzuhel sen versucht haben, in denen der : Schwarze, der sich einmal zur Arbeit ; verdingt hat, wie ein Sklave gehalten wird. An Stelle osfener, ehrlich ra tioneller Behandlung ist die heuchle s rische Prätension getreten. Jndem die - Engländer dem Schwarzen nun auch Waffen in die hand geben, setzen sie der Thorheit die Krone auf. Denn der bewaffnete Neger fühlt sich nun vollends dem Weißen gleich und daß er im Bewußtsein dieses Rechtes die vernünftigen Grenzen überschreitet, wird man nicht anders von den Halb wilden erwarten können. Bezeichnend sind die Auslafsungen eines englischen Coloniften, der darüber schreibt: Wenn unsere Reigerung nur wüßte, was sie that, als sie die Schwarzen bewaffnete » Auf Schritt und Tritt begegnet man jetzt Eingeborenen, die ein mit Patro 3 nen gestilltes Bandolier um den Leib T geschlungen haben und mit Armeege wehren bewaffnet sind. So kommen sie auf meistens gestohlenen Ponies in die englischen Lager geritten, rufen unseren Truppem «Hallo Jonnie« zu, und unsere Soldaten, die die Gutmü T thigteit selber sind, lachen und scher zen mit ihnen. Früher pflegte der Schmutze dem Weißen auf der Straße auszuweichen. Jeßt stößt er den Weißen vom Fußsteig. »Wir sind ebenso gut freie Briien wie Jhr,, ist jetzt ihre ständige Redensart.« Jch kann meine Töchter nicht mehr unbeleidigt ausgehen lassen, da sie sonst fortwäh rend von den neuen schwarzen Brü dern belästigt werden würden. hätte früher ein Schwarzer es gewagt, eine weiße Dame zu beleidigen, man hätte ihn halb todt gehauen, wenn nicht ge lnnchtz je t ist das anders.« Der vor eilige. itt Kitcheners, resp. Chamberlains, .toird sich noch schwer rächen. China’s Finanzen. Es dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß China seit den ältesten Zei ten ein ausgebreitetes Bantshstem be sitzt. Die Regierungsbant gab schon immer Noten aus, wie heutzutage bei uns die Notenbanlen, wogegen Snre (Silberbarren) deponiert war. Das Vertrauen Tier Chinesen zu die ser Institution hörte jedoch mit einem Schlage auf, als der Kaiser von China vor etwa 2,000 Jahren dem samosen Rath seines Finanzministers folgte, die ausgegebenen Roten der Bank nicht mehr gegen Silber einzulösen Von diesem Ta e an hat das Vertrauen her sonst erge enen Unterthanen zur Re gierung nicht wiederhergesiellt werden können. Daher lonnte auch Gelb im eigenen Lande egen Schahscheine nie mals mehr aufgetrieben werden; und so erklärt es ich, daß China keine Na tionalschuld esthtz da en schuldet ei an Fremde liber 250 tllionen Dol lars, deren Zinsen und Amortisatio uen durch das von Europäern geleitete Zollanit reguliert werden. Es isi daher auch ieht ganz ausge schlossen, daß China Geld im eigenen Lande gegen Schahs ine austreiben kann, vielmehr wird ch China aber mals an’sAusland wenden müssen, um die nunmehr als Entschädigung an die Hemden Mächte zu zahlenden 450 illionen Taels aufzubringen. Das einzig vernünftige und wohl auch nicht zu umgehende Project zur Erreichung dieses Zieles dürfte sein, die See ölle zu erhöhen, und es ist nicht ersindliclh aus welchem Grunde England als einzig; Macht diesem Plane widerstrebt. ie Rassen spe ciell verlangen diesen erhöhten Taris und werden von den Franzosen un terstiiht Die Mosloditen aber sind diejenigen, welche die Chinesen am he sten lennen und sit-nehmen wissen und daher auch am meisten bei ihnen aus richten, weil der russische Bär es vor züglich versteht, seine Tahen in Sam methandschuhen zu verstecken. Der chi nesische handel ist aiich sehr wohl in der Lage, diese höhere Belastung zu tragen. Wenn der geringe Zoll. der jetzt in China erhoben wird, auch auf das Doppelte erhöht würde, so könnte das die chinesische Einfuhr doch nicht schä digen. besonders, wenn China sich ent schließen sollte, endlich mit dem »Li lin«, den Jnlandziillem zu brechen. Diese Jnlandziille sind es, welche einen schweren hemmschuh für den Dandel bedeuten, denn infolge dieses Systems losten die Waaren im Innern Chi nas das Doppelte wie in den Hasen plützem Bis die Waare ihren Be ftimmun sort erreicht, wird nämlich wiederhot Zoll darauf erhoben, und von diesen riesigen Eintünften be lommt die Regierung nur den gerin eren Theil, denn die Beamten heim Fen etwa zwei Drittel davon ein. Gelingt es, China zu veranla en, für das ganze Reich nur einmal « oll zu erheben, so würde sich ohne Zweifel der Verbrauch von Waaren steigern. Die olleinnahmen, die 1870 nur 6,5 Mill.- aels, dagegen 1898 bereits mehr als 23 Millionen betragen und sich auch während der jüngsten Witten nur um ein weniges verringert ha ben. dürften sich in einigen Jahren aus 40 —- 50 Millionen steigern. Von König Entoqu Ein Cabkutscher, der besonders von Mitgliedern beider Häuser des Parla ments gern gemiethet wird, hat einer englischen Zeitschrift Einiges von sei nen Erlebnissen mitgetheilt. »Ja,« er zählt der gute Mann u. A.: »Ich habe den Prinzen von Wales zwei· oder dreimal gefahren, aber nicht mehr, seit dem er König ist. Es lam mir immer wie ein Traum vor, wenn Se. königli che Hoheit in meinem Wagen saß; er war immer so eilig und verlangte stets von mir, daß ich in einer geradezu un möglichen Zeitihn an seinen Bestim mungsort bringeifsolltr. Das letzte Mal, als ich mit dem Prinzen fuhr, stieg er gerade vor dem Weftminfter Palast ein. »Vorwärts, Cabbh". hör te ich plötzlich, »wach auf!'« Jch tannte die freundliche Stimme; bevor ich mich aber besinnen konnte, waren schon zwei Herren in meinem Wagen· Den Prin zen von Wales lannte ich so gut wie mich selbst, ich war ja, wie gesagt,schon vorher mit ihm gefahren, aber den an deren sehr sein aussehenden Herrn tonnte ich zuerst nicht erkennen. Nach her fiel mir ein, daß es der König der Belgier war. Jch riß natürlich sofort den Hut vom Kopfe, worauf aber der Prinz unwillig sagte: »Dummes Zeug, setze deinen Hut auf, hier auf der Stra ße werden keine Staatsceremonien ab gehalten und dann vorwärts, wie der Blitz nach Marlbourough-House!« Jch machte mich natürlich schnell auf den Weg, aber vorerst bemerkte ich einen lleinen Referend, der scheinbar ganz gleichgiltig neben dem Cab stand und mit seinem unschuldigen Kindergeficht den beiden Herren, die in meinen Wa gen gestiegen waren, nachsah. Was der wohl will? dachte ich bei mir, ist der blos so neugierig oder was mag· er vor habeni Als ich an das Thor von Marlborough - House Lam, fchwitte mein Pserd, so schnell war ich gefah ren. »Seht gut gemacht! Cabby, du bist samos gesahren«, sagte der Prinz, der offenbar in ausgezeichneter Laune war. »Was bekommst du, denn — nun aber schnell ein bischen, denn ich habe die Arbeit von drei Tagen in drei Stunden zu thun. Wie viel macht eö?« —- »Well, Sir,« sagte ich zögernd, aber doch entschlossen, meinen Vortheil aus der Situation zu ziehen, »wenn ich bedenke, daß ich einen ganzen Sou oerän und einen halben Sondean in meiner Obst-i gehabt habe, so müßte ich doch die Dichtigleit der Situation nicht verstehen, wenn ich etwas Anderes als s Gold verlangen wollte.« Das gefiel i dem Prinzen offenbar ausgezeichnet, I denn er sagte: »Weil, Osabe hier ist s ein Sondean siir das Fahren eines i Souveräns, ich zähle nicht mit·« Die ; beiden herren waren wie der Blitz aus ( meinem Wagen verschwunden und ich » kletterte ebeiiso schnell vom Bock herab, i um aus die Gesundheit des Prinzen zu trinken. Als ich mich umsali, sah ich J wieder denselben Referend mit demi unschuldigen Gesichte neben mir stehen, ; und dann plötzlich erkannte ich, was er » vorstellte, ei war einer der gerissensten » Deteetides der Welt.« ; Die geb te Beleidigung tönnte man ! dein ttirki chen Sultan anthun, wenn man ihm ein «Eash Register« verehrte. ! i» J- Natßmm m owns-e J Sehr amiisant plaudert ein Mit arbeiter der .Kölnischen Volksged tung« iiber die verschiedenen Mittel und Mittelchen, mit denen die Damen im alten Rom ihr Aeußeres zu ver schönern suchten. Die vornehme Rö merin —- so heißt es in der erwähnten Abhandlung —- erhebt sich zumeist erst gegen 11 Uhr Vormittags von« ihrem Lager. Ein ganzes heer von Sklavinnen, deren jeder ihr eigenes Geschäft, ihr besonderer Wirkungs kreis beim Antleiden und Ausschmii cken der Gebieterin angewiesen war, wartete auf den Wink der erwachenden Dornan iden Titel Domina führten die freigeborenen Römerinnen schon von ihrem 14. Jahre an). Ueber den Anblick, den die vornehme Römerin vor Inangriffnahme ihrer Morgen tolitte darbot, äußert sich der berühmte Sittenmaler Lucian folgendermaßen: »Sollte jemand diese Damen in dem Augenblicke sehen können, wo sie sich endlich aus ihrem Morgenschlafe erhe ben, so würde er sich glauben, er be gegne einer Meerlahe oder einem Pa vian, mit welchem beim ersten Aus gange des Morgens zusammenzutres sen wir im gemeinen Leben fiir eine sehr schlimme Borbedeutung zu hal ten pflegen.« Um dieses wenig schmeichelhaste Ur theil zu begreifen, muß man wissen, daß die Frau nach damaliger Sitte sich Abends vor dem Schlafengehen iiher das ganze Gesicht einen Teig von Brot, das in Eselsmilch angeseuchtet war, legen ließ." Die Ersinderin die ses Schönheitsmittels, das aus Ger stenmrhl, Eigelb, gepulvertem hirsch horn, Narzissenzwiebelm Honig und Gummi bestand, war die berüchtigte Poppiia, die Gemahlin News, und man nannte es nach ihr Popviiana. Die Nacht über trocknete natürlich der Schönheitslleister aus dem Gesichte ein und gab nun dem Antlitz der er wachenden Schönen das Aussehen ei nes zersprangenen oder zerbrochenen Kalt- oder Gipsbewurfes, womit ihn UUW Ucl Ostyccllllluslcl JUMUUI III driicklich vergleicht. Außer diesem fetten Teige, der angeblich die Haut außerordentlich zart und weich erhielt,«« bedienten sich die römischen Damen mitunter auch noch einer anderen, aus Bolmenmehl und Reis getnetetene Masse, durch die man die Haut zu entrunzeln und zu glätten suchte. Nachdem die Domina ausgestanden und in das neben dem Schlaszimmer liegende Tvilettenziknmer getreten war, trat der hier ihrer wartende Schwarm von Sklaven und Aufwär terinnen in Funktion. Für jedes Schmuckgeräthe, fiir jedes einzelne Schmuck- und Kleidungsstiich ja fiir jeden Theil des zu ergänzenden, aus zuglättenden, auszumalenden und aufzuputzenden Körpers war eine ei gene Sklavin bestimmt, die nie etwas anderes als das ihr zukommende Ge schäst zu thun, aber auch bei der ge ringsten Vernachlässigung in demsel ben augenblickliche strengsteZiichtigung zu erwarten hatte. Zuerst traten also hervor die Schminkmädchen, die Weiß- und Rothauslegerinnen« die Augenbrauenmaierinnen und die Zahnpuherinnem Diese Mädchen hießen die Kvsmeton und waren wohl zu unterscheiden von den Haarputze rinnen und haarfärberinnen, Orna trices genannt, die wieder eine eigene, fiir sich bestehende Classe bildeten. Eine der Sklavinnen wusch nun zunächst mit frisch gemolkener, lauer Esels inilch der Gebieterin die aufgesprun gene Brottrufte vom Gesichte weg. Die Eselsmilch spielte überhaupt bei den römischen Damen eine bedeutende Rolle. Die Aerzte damaliger Zeit be haupteten, nichts erhalte die Geschmei digteit der Haut besser und·dauernder als Esetsmilch. Nachdem das Gesicht gereinigt, wurde mit Seifentugeln und Essenzen die baut eingerieben, um sie glatt und glänzend zu machen. mDie Lein ge Wllschkllcn Und CUSgcglllllclcll Wangen der Herrin mit WeF und Noth anzu malen, war die eschiistigung der zweiten Sklavin. Doch bevor dikse sich an ihre losmetische Operation wa gen dürste, mußte sie einen metallenen Spiegel anhauchen und der Dame zum Beriechen darbieten, woran die Dame erkannte, ob das Mädchen einen reinen wohlriechenden Speichel im Munde führt und die regelmäßig vorgeschrie benen Pastillen gelaut hat; denn die Stlavin mußte mit Speichel die Schminte erst anreiben und so austra gen, wenn sie die gehörige Glätte und Dauerhastigleit aus den Wangen der Domina erhalten sollte. Die Schminlen wurden, mit Aus nahme des ätzenden Bleiweiß, welches schon damals ein sehr beliebtes Kos meticon war, durchwea aus dem un gesährlicheren Pflanzen- und Thier reiche entnommen und wirlten daher weit weniger zerstörend als die be riichtigten Schönheitsmittel unserer Tage. Nach beendigtem Schminlen wurden durch eine andere Sklavin, Stimmi genannt (Stimmi ist der Name für Augenschwärze), vermittels einer Nabel oder eines Pinsels die Augenbrauen der Dame mit einer mit ’Wafser angemachten seinen Schwärze jvon gepulvertem Vletglanz angepin selt und zu zwei schön gewölbterh bis zur Nusenwnrzel eng zusammenha senden halt-kreisen ausgezogen, wo «raus die Sklavin Masttche, die Zahn puheriin in Thätigteit trat, so benannt nach dem von der Insel Chios stam menden Mastix, welches die Damen alle Morgen gegen die Fäulniss ange sressener Zähne zu tauen pflegten. Zu den Obliegenheiten der Zahnvutze rin gehörte auch das Einsehen künst licher Zähne aus Elsenbein, die mit Golddraht an den Nebenziihiten be festigt wurden. Die abgegliittete, frisch geschminlte, mit neuen Augenbrauen und frischen Zähnen versehene Dame begab sich hieraus in den Kreis ber Haarschmiis rterinnen (Ornatrices), welche mit großer Kunst und vielem Geschmack den Kopsputz der Form und dem Schnitte des Gesichtes der Herrin an zupassen wußten. Seit den Eroberun gen der Römer in·Gallien und Ger manien galten goldgelbe, ins Feuer roth überschimmernde Haare bei vielen Römerinnen als unerläßliche Bedin JAUUS ka Schönheit Da der Röme -rin, mit sehr geringen Ausnahmen, diese vielbeaehrte Haarsarbe von der Natur versagt war, mußten diehaare durch eigenö hiersiir gehaltene Sita xvinnen mittels theurer Goldsalben künstlich gefärbt «tverden. Anderen Sklavinnen lam es zu, die aufgelösten Hund ausgelockerten Paare mit dem lostbarsten Nardenöle und den wohl ;riechendsten orientalischen Essen-ten anzuseuchtem damit sie tagsiiber einen siißen Ambrosiadust ausströmtem Ueberaus mannigfaltig im Wechsel « nach Art, Form und Stofs waren die « Frauengetvänder damaliger Zeit. J Man zählte nicht weniger als achtzehn « Sorten von Röcken oder Tunilen. de ren jede einen besonderen Namen hatte. Die Sorge für die Kleider war wieder einer anderen Gruppe von Sklavin nen, Bestiplicae (Kleibersalterinnen) genannt, anvertraut; sie staubtenRöcle und Tunilen mit Ochsenschtvänzen aus und verschlossen sie gepreßt in parsiimitten Kisten aus Buchen- und Lindenhvlz. Den größten Luxus trieben die römischen Frauen mit ihrem Geschmeide. Ihre Arme. Fin ger, Ohren bedeckten sie mit Gold, gol denen Ketten, Halsbänder von Sma ragden, von Diamanten und Perlen hingen um ihren Hals, und ihreHand gelenke zierten sie mit goldene Schlan gen darstellenden Armbändern, die ost sechs und zehn römische Psund schwer .waren. Viele Frauen befestigten an jedem Ohre zwei oder drei Gebänge, die, aneinander schlagend, beständig klirrten und klingelien· Uebergliick lich waren die Damen jener Zeit, wenn die Schwere der kostbaren Ge hiinge ihre Ohrläppchen herabzog und wenn sie an ihren hierdurch verlänger ten Ohren den Werth von mehreren Landgiitern und das Vermögen eines reichen Hau es herabhänan fühlten. Aus der trasze zeigte sich die vor nehme Römerin nur aus einem mit reichen Kissen und mit doppelter Pur purdeeke belegten Tragbette ruhend, welches acht in eine rothe Staats livree gekleidete Sklaven an Querstan gen aus den Schultern trugen. Unter wegs spielte die Dame mit Kugeln aus Bergkrystall oder aus Bernstein, die ihr nach damaliger Sitte als Ab kühlungsmittel dienten. Neben die sen Kugeln bedienten sich die römischen Frauen auch gewisser lebender Schlan gen, die sie wie eine halskette sich um den Nacken winden ließen oder unter der Tunita verborgen trugen, und die sie mit an den Tisch, ja sogar mit ins Bett nahmen, als Kühlungsmittek es waren das kleine Schlangen von einer zahmen, unschädlichen Art, epidau rische Drachen genannt, deren kühlende Wirkung bei Berührung die Römerin nen außerordentlich rühmten. Das Tragbrett, in welchem die vor nehme Nömerin ruhte, war stets um schwärmt und umdrängt von einer Schaar von Sklavinnen, Zoer und Lnlaien; neben den acht Trägern ging rechts eine Mobrensllavin mit liinsti lichem PsouenwedeL um beständig Luft zuzufächeln, linls eine andere mit einer vielsarbioen Umbrella aus indischem Bambusrohr, um die Ge bieterin vor den Sonnenstrahlen zu schützen. Andere Sklavinnen trugen schön gestickte Kissen nach, um sie der Gebieterin unterzulegen, wenn sie ir gendwo sich niederlassen wollte. Er ösinet wurde der prunlhaste Aufzug durch zwei handseite Läuser aus dem asrilanischen Völkerstamme der Ma zylen, zwei liburnische Sklaven, de nen die Ausgabe zusiel, je einen Fuß schemel zu tragen, um ihn, wenn die Gebieterin absteigen wollte, zur rech ten und zur linlen Seite des Trag bettez anzusetzen, beschlossen ihn So lebten die Frauen der reichen Römer zur Zeit«des aus dein Glanz punlte seiner Macht angelangten Kai serreiches in einein Auswande und ei ner Luxusentsaltung dahin, wie sie selbst durch das ausgesuchteste Nas sinement der Prunlsucht unserer Tage nicht im Entsetntesten erreicht wird. —.—-·— Allem Anschein nach siten die Be sitzer von »Fliissige Lust« - Aktien aus dem Trockenenz . Mancher ist fest damit beschiisti t, sich von der Erholung-Kreise zu ee ok m« si- e- · Die Gurlenernte soll lehr knapp einige allen sein. Ho enllch ist dac ein » uree Gurte-i - Bericht.