Ossener Schreibebrief von xtksie Innfstenger. .· . W « s ; No. 99. Seit - " dem mich die · Wedesioeilcrn gesagt hof, sit hätt den Phi lipp, wo mein Hosband is, gesehn, do hcn ich kein Fonn mehr gehabt; in Fäckt hen ich arig uniesig gesiehlt un ich hen nit ausmache ge könnt, wag die Mätter mit mich war. » Wann ich so recht drirotzzer nachgeoenkt » hen. do hen ich eigentlich kein Riesen ; sehn könne, warum der Phil nit ais-b uss die Fehr sollt gehn, mitang nich ebbes von zu sage, ich hen ihn ja auch nicks von gesagt· daß ich Den Trivp gemacht hen Awmer dieselwe Zeit hot michs doch gefnchst, bitahs er hot doch gar kein Bißneß gehabt, hierher zu komme; bei mir is Das different, bi tahs ich sin an Bißneß hier« Dann is noch e anner Ding. Denke Se emol, wie leicht kann en Mann an so eenie Platz gespeult werde. Die viele Mec detcher un,die schreckliche Danzerei. wo mer hier gesehn hen. Jch bleiioc dabei. sell is kein Platz for en Diesenie Po un Familienvatter. Bei Den Phil do muss ich ganz besonnersch achtpossep Well enihou, hen ich mein Meind eisige macht, nach ihm auszngucke, un iehn Se, sell hot mich alle Fonn gespeult. Wann die Wedesiveilern gesagt hotx »Ur-zie, guc emol vo," Dann war ich l immer geschkehrt un hen gefragt: is er » do? un wann ich gegucki ben, dann- is « es e Kameel oddet en Ellesani gewese. Jch hen gar nit mehr gesehn, was als sdo war, immer hen ich an den alte Esel denke misse. Mir hen ziemlich ofi an en Platz gesiappi, wo met e wenig ( Niefteschmenis hawwe konnt Ich hen ! als e Ruhl e Gliiß Lemmenehd genom- l me,.die Wedeöweilern awwek die hot J immer eins bis mehrere Bier genomme ! un hoi sich immer Gläser geordett, wo so groß wie Kwakt Fruchtlanne ware. J Se hoi gesagt, mit den Bier do dehi i »der Stommeck am beste in Sehr-,- blei- ; we; Bier wär e naiieklichet Drint un i bei Lemmenehd do wißt mer nie nit, i was drin wär. Jch hen mich in mei » Lemmenehd gewöhnlich en SchußRoths j wein gen-we iosse, awwek die under-; schämte Kanne ben mich zwanzig « Cenis dasot geiichaifchi. Die Weins weiletn hot gesagt, sor zwanzig Cents dehi ihcn Hosband e ganze Gällen mache un hätt immer noch en schöne Prasfii. Sell lfen ich osf Kohrs nit geglaubt, bilahs der Wedesweilek is leinet von die Sort. Un was der « retfchenle dahi, das will noch kein Pehpettecksmann Es is sonnig, hen ich gesagt, daß mir den Philipp noch nii gesehn hen; als e Ruhl is et doch immer an die Platz zufinne, wo·s Bietche gibt. Jch wunnet, ob die hier nit so en Platz ben, wie bei die Epspm fischen in Perris, so ebbe3, was met ischxtmen Willetsch rufe duhl. Die Wedegweiletn hoi gedenkt, es mißt ebbes von die Keind da sein, bikahs die Jenlies die könnte doch nii miiaus so ebbes dubn; se beste als e Nuhl uff die Saluhns schimpfe, awwer wann das Kind en annere Name hätt, dann Dis-z- ss euch hing-du« »Ja h-» .d»k Weyter gefragt, oo er mt wint, wo Das deitsche Willetsch wär; das Kalb hot gesagt, wann er nit aria mißtehten wär. dann hat« ere in Deitschland pkentte. So e Nindsvieh, will eim Buhle, den ich gedenkt un den dann en öpp gefragt, wo grad mit en Wage doher gesahke is komme Wo ig das deitsche Dorfs hen ich gefragt. »Lihu, heijo, hahi bunjo lamotti kalatvabeija,« bot er gesagt. »Denks,« hen ich ge sagt un sin fort. So e Hornvieh, hen ich zu die Wedesweilern gesagt, ich denke, hier sm alle Leit trehsig, oddee denkt mehbie so e dreieckiges Latwer aesicht, ich könnt die Lengioitsch ver stehn? Mir sin dann weiter gange un do hörn ich uss eemol zwei Schwiel rniinner, wie die zusamme spreche Un wie der eine im reinste Deitsch sage dahi: »Seh, ich mache die Mohfchem daß mer emol en Tripp nach akt Lim durg oder Niernbura mache un emol e diesentes importirteg Bierche tädele.« Sell is der Platz, ich bette einiges-, hen ich zu die Wedesweilern aeiaat, do misse mer auch hingehn. Die Wedes Mem hot nit dazu acfiehlt, dikahs es is schon dunkel geworde, awioer ich den aesagt, ich wollt auch emok mein Weg hen un wann se nit mitgehn wollt, dann sollt s« bieitve kosse. Jch hen gesagt, ich hätt wege ihr schon so viel Trabel gehabt, daß sie ganz gut erfor dern könnt, mich auch emal e Fehiver zu dahei. Well, da is se dann mit aansgr. Mir sin immer dinnig die Schentelmiinnek hergange un sin dann an e große Bilding komme, wo mer torch e Thür, die so groß war, wie e utseist Barnoobr. hen gehn müsse. Fedes hot ztvei Schilling bezable misse esoe daß mer inseit gedurst hatte. Jnseit do hen e ganze Latt Mensche un auch Lehdies gesosse un e Bänd, wo Juniformö gen-obre hot, die hen e Konzert gen-we- So bei un bei is es schon ganz dunkel gewoede un se hen sie Lämpc geleit. Mir hen e paar ge ; thr dann sin mer gange en Wahr l—« —l » nemme. Met fin do auch an e dunkles i Pliihche komme un do hen ich ebbes weißes scheine sehn un hen auch Tahie: höre. Wie ich e wenig niiher sin tom- s me, hen ich ausgesunne, daß der weiße s Schein en Bahlhett war un wie ich den gesehn hen, do hen ich am ganze Kör- I perche geschiwwert. E Stimm in mei : Jnseit hot mich gesagt, daß en Bahl- s hett niemals nit allein is un daß im- ) mer en Mensch dran is un daß der Mensch niemand annerschtek sein konnt, wie mein alter Esel. Do hen ich « cmwer e Wuth kriegt, wie e Stier, i wann mer e rothes Necktei in Front I von ihn halte duht. Eins zwei drei sin ; ich hinner ihn gewese un hen ihn mit mei Händ ufs sein Bahlhett geschläppt daß es nur so getracht hot Der Fel- » let laßt en Schrei un tschumpt uss un schuhr genug, es is mein Rindvieh ge- . wese! Wie ich sei gutes dummes Fehs gesehn hen, do is alle Wuth vorbei ge nsese un ich hen ihn en Kis; gewwe walle, awwer ich warm froh, daß ich’s itit gedahn hen; denn denke Se nur « emai, do bot ja e Gehrl ganz klohs bei ihn gesosse un wie ich noch emol gucke, war auch der Wedesweilet dabei! Jetzt fIn ich gesehnt — sell is zu viel for mei Sißtem gewese un mei Nehrss hen ausgewwe. Jch hen- mich so eckseitei, daß ich jetzt noch nit ehbel sin, iwwer die Eckseitment enaus zu komme un for den Riesen will ich auch mein Brief jetzt stappe. Das nächste Mal do will ich Jhne awwet ebbes verzehle, sell biet einiges un Se könne dann selbst sehn, was die Mennsohis sor misera bliche Mensche sin. Mit beste Rie gahtds, Lizzie Hanfftengel. Frauenseelr. . Autorisirte Bearbeitung aus dem Eng lischen des Edg. Turnner. Der wachthabende Polizeilentnant blickte etwas ungeduldig urn sich. Eine Reihe von Austritten hatte sich an die sem Abend auf der Polizeiwache abge fpielt, und er war abgespannt, nervös. Jetzt seßte er sich an den Ofen, er wollte Ruhe haben. Nach all den Auf regungen sehnte er sich nach Erholung. Jn diesem Augenblick vernahm er ein Klopfen an der Thür. s Sosort erwachte wieder seine ganze Aufmerksamkeit. ,.,Nun was giebt s?« sagte er zu dem eintretenden Schutzmanm Wieder ein Betruntener?« »Nein« erwiderte der Gefraate. »Ein Herr möchte Sie sprechen, außer amtlich." ».(ufzeramtlich? Das ist ja merk würdig. Es ist ja schon lange nach Mitternacht.« »Hier ist seine Karte.« Der Polizeileutnant betrachtete die Karte. Name und Adresse waren ihm nicht unbekannt. Er las den Namen eines berühmten Schriftstellers; die angegebene Wohnung war nahe der Polizeiwachr. »Atfo gut," sagte er, »ich will den Herrn empfangen. Lassen Sie ihn eintreten-« Der Beamte verschwand, führte ei nen großen, schlanten Herrn hinein und entfernte sich dann wieder. Der Polizei leutnant erinnerte sich an Photogra phien, die er gefehen hatte, und war sicher, den bekannten Schriftsteller vor sich zu haben. »Bitte, setzen Sie sich,« sagte er zu vorkommend. Der Schriftsteller verorugte sich und nahm an der anderen Seite des Tisches Platz. Der Leutnant hatte sich in sei nem Berufe an scharses Beobachten ge wöhnt: es fiel ihm aus, daß sein Be sucher trotz der Kälte, die draußen herrschte, weder Ueberzieher noch Handschuhe trug. ,,Wollen Sie nicht näher an den Ofen toinmen?« fragte er. ,,Dante, nein!« antwortete der An dere; er sprach ziemlich rasch und aus geregt. »Ich bin sehr gelaufen, und mir ist warm. Entschuldigen Sie nur, das ich Sie zu einer so ungewöhnlichen Stunde störe. Es ist sehr liebenswür dia von Ihnen, mich zu empfangen. Jch möchte Sie um Jhre Meinung fragen.« »Meine Meinungs« ; »Ja! Jch musz Ihnen das erklären. ; Sierifsfem daß ich Romane schreibe?« »;c1.« i »Ich bin aerade jetzt mit einem neuen ! Roman beschäftigt. Die Verhältnisse, sdie ich dabei beruht-, schließen eine « Rechtsfrage ein, über die ich Jhre An sicht hören möchte. Würden Sie so gut sein, mir dieselbe zu geben? Jch wäre zu einem Rechtsanwalt gegangen, wenn es nicht zu so später Stunde wäre. Und ein Aufschub wäre mir unange nehm. Wollen Sie mir aus alle Fälle siir die Auseinanderseyung der Ver hältnisse, die ich fchildere, Geschör scheuten-« Während der Schriftsteller sprach, hatte der Polizeibeamte fortgesetzt und aufmerksam seinen Blick aus den Be sucher ruhen lassen; irgend etwas in der Erscheinung desselben schien sein besonderes Interesse zu fesseln. Jetzt wandte er wie befriedigt fein Auge von ihm ab. «Gewiß,« sagte er, »ich will Ihnen gern zuhören. Ents uldigen Sie mich nur einen Augenbli ; ich will blos meinen Leuten noch einen Auftrag er theilen." Er verließ fein Bureau und betrat das andere Zimmer-. Dort sprach er ssmit einein der beiden Schuhleuta die l die Nachtwache hatten. Dann tehrtes er zuSriiet. sagte er und feste sich wieder, »nun stehe ich zu Jhrer Verfügung Bitte. " Eine kurze Zeit verharrte der Schriftsteller in Schweigen. Dann beugte er sich vor und sagte: « »Eigenthiimliche Verhältnisse be handle ich in dem Vuch;i sagte Jhnen schon, eigentlich ein juri tisches Prob lem; das ist der Kern meines Romanz. Jch möchte Jhnen diese Verhältnisse . darlegen, wenn Sie gestatten; natur-f lich ganz knapp und kurz. Es ist die l Geschichte eines Mannes und einer« Frau. Ene seltsame Geschichte! i ,,Vor Jahren trafen sie sich zum er sten Mal; Beide waren noch jung. Sie war schön, und er war begabt. Er be wunderte sie, und sie — ta, vielleicht schätzte sie ihn und sein Talent. Sie unterhielten sich, und bei vielen Gele genheiten trafen sie sich wieder. Anfangs bewunderte er sie· Dann liebte er sie. Jch erzähle Jhnen die Geschichte turz — im Roman habe ich alles ausführlich geschildert. Augen und Haar der Frau, die Worte, die sie sprach, die Kleider, die sie trua — alles ist genau geschildert. Auch die Gedan ten des Mannes. Er liebte sie, aber sie nicht ihn. Und doch, als er sie bat, seine Frau zu wer den, sagte sie ,,ja«· Sie hätte »nein« sagen sollen. Er fragte sie auf ihr Ge wissen. Aus Ehrenhaftigteit hätte sie »nein« sagen sollen. Warum sagte sie ,,ja«? Auch das ist im Roman ausführlich erzählt. Er war begabt —- und vielleicht gefiel ihr das. Er war reich und auf dem Wege, berühmt zu werden? Reichthum und Ruhm! Ausreichende Gründe! Sie beugte ihren Kopf nieder und flüsterte das Ja-Wort. Wie süß klang es ihm in die Ohren! ,,Die Gedanken des Mannes? Freude und Staunen zunächst. Träume fiir die Zukunft. Glück — langdauerndes Glück. Ein Leben wie im Himmel. Gedanken, wie eben nur die Verliebten sie hegen. »Er war glücklich, aber seine Mutter weinte. Sie hatte in die Augen der Frau gebliclt und hatte dort die Wahr heit erkannt. Sie wußte, warum die Antwort »Ja« gelautet hatte. Sie wußte, daß er ein Leben wie in der Hölle, nicht wie im Himmel haben würde. »Im Roman findet sich eine kurze, traurige Stene zwischen Mutter und ; Sohn. Sie fleht ihn an, jene Frau s nicht zu heirathen. Er erwiedert ge - reizt. Sie sagt ihm, was- sie ahnt, was ! sie fürchtet. Er erwiedert nur noch ge Ireizten Sie bittet ihn, zwischen ihr s und jener Frau zu wählen. Die Mut · ter stieß er zurück, der Angebeteten wandte er sich zu« —- — Dek Schirftsteller machte eine Pause . und stützte seinen Kopf mit der Hand. j« Der Polizeileutnant beobachtete ihn E scharf. » I »Sie heiratheten,« fuhr der Erzahler I fort und hob seinen Kopf. »Es war I an einem schönen Junitag. Glocken j geläute. »Wie dan der Tod uns i scheidet,« sagte der Priester. »Bist daß « der Tod uns scheidet,« wiederholten sie. »Erinnern Sie sich, wie die Märchen » erzählungen gewöhnlich enden: »und sie i lebten glücklich lan e nachher«? Diese i Beiden waren nur Für eine kurze Zeit I gciickcich. Die Frau nahm Theil am Reichthum und am Ruhm und war zu frieden. Der Mann liebte sie immer noch, und immer noch glaubte er, von ihr geliebt zu werden »Eure kurze Zeit vltev es so. Dann begann ein Zweifel in ihm aufzusteigen· ngend etwas, was sie gesagt oder ge than hatte quälte ihn, beschäftigte seine Gedanken. Er lonnte seine Zwei fel nicht loswerden. Das Leben im i bimrnel hatte ein Ende, das Leben in der Hölle nahm seinen Anfang. . . . »Kann Liebe sich in Haß verwan deln? Ja, sie kann es. Jetz. Herr, ich sage es Ihnen, ich weiß es. Und der s Haß, der aus Liebe geboren ist ist Eichrecklicher als der gewöhnliche Haß. I Wahrhaftig, ich, ich weiß es. Und im Roman habe ich alles klar auseinander geseZt« —- — — Wieder machte der Sprecher eine Pause. Schweißtropfen standen ihm auf der Stirn, seine Hände waren zu Fäusten geballt. Der Leutnant warf einen Blick aus die Wanduhr. Dann ; sp—- er sein Gegenüber wieder scharf » an. i »Der Mann haßte ste,« fuhr der lSchriftsteller fort. »Aber das Stu dium ihrer Seele fesselte ihn; und des halb verbarg er den Haß. Es gab ei gentlich zwei Dinge: die Frau und die t Seele in ihr. Die Beschaffenheit der I Seele impfte ihm den Haß gegen die I Frau ein; und doch ertrug er die Frau, Zum ihre Seele weiter studiren zu « können ! »Ein Elend ist es, wenn der Mann ides Weibes iiberdriissig ist oder das Weib des Mannes Nur der Tod kann da Erlösung bringe Ueberdruß, Widerwillen —- welch lXilznende Kluft! »Bis daß der Tod uns scheidet«——,,Bis » daß der Tod uns scheidet. « »Der Mann verbarg den Haß. Aber die Wirkungen auf sein Gemüth konnte er nicht verbergen Die Frau bemerkte, daß er immer verstimmt und niederge schlagen war. Wissen Sie, was diese Art Frauen thun, wenn sie derartiges bei ihren Männern bemerken? Sie zeigen weder Betrübniß noch Antheil nahme, Sie lächeln — und wenden i sich ab —- zu einem Andern. J I — »Es war ein Freund des Mannes, sein bester Freund, aus den die Frau ihre Augen lenkte. »Erst bemühte sie sich, ihn verliebt zu machen. Das erreichte sie bald: ihre Augen waren von seltsamer Schönheit, ihre Stimme von besonderem Schmelz; alles besaß einen eigenthiimlichen Reiz. Dann wollte sie ihn dahin bringen, daß er ihr seine Liebe ertlärte. Aber da widersterbte sein Ehrgesiihl, und im mer wieder scheiterte sie.« Wieder wars der Polizeileutnant ei einen Blick nach der Uhr· »Ich langweile Sie, nicht wahr,« sagte der Schriftsteller. »Aber, bitte, ich bin bald sertia; ich möchte Jhnen wenigstens auch das-— Ende der Ge schichte noch erzählen. Und dann sind Sie vielleicht so freundlich, wir Jhre Ansicht zu sagen. »Der Mann, sein Freund, seine Frau. Sie verstehen? Der Mann: verstimmt und niedergeschlagen, der Has; raste in ihm. Sein Freund: schwankend zwischen Ehrgefiihl und Liebe. Die Frau in ihrer Schlechtig keit: lächelnd und lockend. »So ging es viele Tage hindurch. Dann tam ein Tag der Entscheidung »Am Abend dieses Tages sasz der Mann allein in seinem Zimmer. Die Urau und der Freund waren im Theter5 er erwartete ihre Rückkehr. »Ost hatte er in der letzten Zeit al lein gesessen, während sie zusammen irgendwo anders waren. Die Frau verfolgte immer kühner ihr Ziel. Aber weder Haß gegen sie noch Mitleid mit seinem Freund konnte ihn veranlassen, einzugreifen. Noch immer fesselte ihn das Studium ihrer Seele »An diesem Abend, wie an allen an deren, dachte er nur immer an den Kampf, der eben ausgefochten wurde. Wer würde den Sieg davotragen? Die Augen und die Stimme der Faru oder die Ehre seines Freundes? Die Faru oder sein Freund? »Es war Mitternacht, als sie zu rückkehrten Er härte, we sie figh ver : aoichiedetem hörte seinen Freund weg » fahren und seine Frau die Treppe ein Jsporlominen Jm nächsten Augenblick wdrde er wissen, ob sie wieder einmal ihren Zweck verfehlt, oder ob sie endlich Erfolg gehabt hatte »Sie betrat das- Zimmer, grüßte ihn und warf sich auf einen Sessel. Triumph und Freude blickte aus ihren Augen, klang aus- ihrer Stimme. »Er erhob sich und trat zu dein Sessel. Nachlässig erzählte sie vom Theater und dem Stück. Er lauschte ihren Worten und starrte ihr in’g Ge sicht. Es war ihm klar, sein Freund hatte die Ehre für die Liebe geopfert. Jhre Seele erzählte ihm das Alle-. ,,Hätte sie aufgeblickt, sie hätte fei nen Haß sehen müssen; er drang ihm bis zur Kehle; er ließ seine Hände und Lippen erzittern Sie verstehen? Das Interesse am Studium ihrer Seele war verschwunden, der Haß frei von jeder Beschränkung »Die Frau blickte nicht auf nnd sah nicht den Haß. Nur im Bewußtsein ihres Siege-H nnd Triumphes laa sie auf dem Sessel und plauderte. Eine Zeit lang waern ihre Worte harmlos; aber dann füllten sie sich init einer ge wissen Absicht Sie machten sich über ihren Mann lustig. »Erst in diesem Augenblick tauchte der Gedanke an Rache auf und schlich sich in sein Herz. Erst in diesem Au genbliek ware -,daß er seine Hand nach dem Messer aiisstreckte, das auf dem Tisch lag. Sie, ahnungslos, daf; er « sie durchschaut hatte, hörte nicht auf, i seine-it zu spotten. »Sie ptauoerre weiter. Troer inre Worte klangen nur undeutlich und wie aus weiter Ferne an sein Ohr; er hörte nicht hin. ,,Bis daß der Tod uns scheidet? Bis daß der Tod uns schei det?« sagte er zu sich selbst. Seine Hand zitterte nicht mehr. Fest ergriff ; er das Messer und hob es empor. ,,Ja«, i sagte er laut, »bis daß der Tod uns l scheidet-" Da endlich bsickte die Frau und sah den Haß. Sie wollte schreien und anf sprngen, aber sie war unfähig: der Schrecken lähmte sie. Stumm und be wegungslos lag sie vor dem Manne, zusammen und starb und mit Kraft stiesz er zu. Sie schauerte I zusammen und starb dahin; er und sein Haß freuten sich. »Und dann plötzlich verließ ihn der Faß, und er war allein und erschro- j en.« —- — Der Schriftsteller sank in seinen Stuhl zurück, zitternd und stöhnend. Seine Augen richteten sich fragend und flehend auf den Volizeileutnant »Das ist das Ende der Geschichte?« Iragte dieser-. »Ja, das Ende,« sagte der Schrift steller. ,,Länger möchte ich Sie nicht , belästiaen. Sagen Sie mir, bitte, Jhre Ansicht, und ich will neben. « Wieder sank der Schirftsteller auf seinen Stuhl zurück, und wieder drück ten seine Augen Angst und Flehen aus-. Der Leutnant blickte nach der Uhr; er schien ungeduldig und runzelte die Stirn; no·ch äußerte er kein Wort. Fiir einige Augenblicke herrschte Schweigen Und dann ertönte ein Klopfen an der Thür. Ein Wachtmann trat ein. Der Leutnant erhob sich und saate — ,,Sie sind in dem Hans gewesen«-Z Was haben Sie gefunden?« ,,-Einen Mord —-— eine Frau ersto chen,« erwiederte der Beamte. »Die Dienstboten beschuldigen den C«.tten.« Der Leutnant wandte sich zu dem l Schrijtsteller und sagte: »Sie hören, was der Beamte sagt?" »Ja, sa,« antwortete er mit leiser, gebrochener Stimme, »ich höre natür lich. —- Eine Frau, oon ihrem Gatten getödtet —- und ich —- ich habe Jhnen eben die Geschichte — einer solchen That erzählt — aber in meiner Ge schichte —- ist nichts Wahres-, nichth s Wahres —-s ich schwöre. Jch bin Un- · schuldig. « I i s ,,Schuldig — nicht unschuldig,« sagte der Polizeiossizier. »Das Haus, in welchem der Beamte gewesen ist, ist das Ihrige. Jch sandte ihn hin, weil ich Verdacht schögftr. Jhr GeEcht, Jhr l Wesen verriethen Sie —- und betrachten ! Sie Ihren Aermel, Herri« Der Schriftsteller fah auf und be- ; merkte, daß sein Aermel mit Blut be- s fleckt war. Er schauderte zusammen und sagte: s »Ja, die Geschichte ist wahr. Und. nun sagen Sie mir jetzt, was Sie den- ; ten. Wird die Schlechtigkeit dieseri Frauenseele berücksichtigt werden? Wird man dem Mann Gnade zu Theil werden lassen oder wird man seinem elenden Leben ein Ende machen? Wel ches ist Jbre Ansicht? be bin der Thiiter, zerschmettert, verlassen, ein-» sam.« Der Polizeileutnant gab keine Ant wort; er setzte sich und begann das Protokoll niederznschreiben. Der Schriftsteller bedeckte sein Gesicht mit« den Händen und schluchzte qumoristisches selbstbewußt CAUS dem Urlaubsbrief des Fähn tichg von Schneibewitz.)—-, . . . Außer mir in der ganzen Gegend nichts los.« l l Protest i Berbunitnelter Neffe: » »Onkel, Du mußt mir Geld geben!«— E r b o n k el : »Deinen Pfennig! Bei » lebendigem Leibe laß« ich mich nicht von ’ Dir versausen!" « Zämiekeisellmfte Zuflilårunw ; »Saa' mir amal, Bahn-, was is des ADiplomat?«-—»Ja weißt’, das . s is Einer, des-Z g rab so dick hat hinter · den Ohren, wie Du, nur is er nich so . dumm dabei!« Unter Hintschbafcin »Weißt Du, es ist aber wirklich haatsträubend, was jetzt in der G: feil schaft für Standale passiren!—Da Hmüssen wir Unser Kaffee- Fivänzä sen » gleich zwei Mal in der Woche abhal l ten!« Beut-weh »Der stiidtische Pakt hat in Folge der vielen Uebertretunqen der zahllosen - Verbote so viel an Strafgeldern ein « gebracht, daß Der Magistrai die Anlage . eines zweite n Stadtparls beschlos , sen hat.« You- granlchcih C h e f : »de soll Sie engagir:n? Sie haben ja schon einen ausgesproche nen Dat:erich.«—S te l l U n g s u - ch e n b e r: »Q, bitte, das ist nur ein degenerittet Schreib . k r a m p s. « s Uiiübcrlr gt. » Prosessor (seinerim Bade j weilenden Frau schreibmd): »Ich Kann Dir heute nur wenige Zeilen senden, k denn ich habe außerordentlich viel zu thun. Wie Du siehst, bin ich nicht ein mal ra irt « iL Verhältnisimäfkig , M k—— c XI "«" »A er bör’ ’mal Kleiner, wem . brings Du denn diese u n h e i m - Iliche Menae Bier?«—,,F-Iv - rniisdös Tröpferl, wennS’ nix bageg’n hab’n!« genützt-: Gelegenheit Polizei-Jnspektor: »Jn diesem Hause soll ein Hund sein, der - die ganze Nacht heult und bellt?«——· Der kleine Fritz: »Ja,und im zweiten Stock wohnt ein Fräulein, das singt und spielt den ganzen Tag Klavier.« Yorkünm:ng. A. (zu V.): ,,Sag’ mir nur, was bedeutet denn das, daß Du heute so stillvergnügt bist?«—V.: »Nun, ich bin seit heute überzeugt, daß ich noch recht jugendlich aussehen muß-heute hat mich einer auf der Tramwav Laus bub’ acnanntt« giessuiikäkkhc Händel-. Wisse: Sie riiz Fxrrle tvs M den sah rarbah fasetapla anng hat?« W— ; gollbar er Wein. G a st (zu n Wirth): NWas v Pfennig kostet das Glas Wein? Es i doch nichts als Spiritus, Fuchsin Wasser?«——W i r t h : »Na, kost« das nix's« Zier-schnappt. F r e m d e r (den Keller eines Wein händlers besichtigend): »Alle Wetter, sämmtliche Jahrgänge sind vertretenl« —W e i n h ä n d le r (geschmeichelt): »Ja, sogar ’s n ä chst e Jahr schonN Zufmerkfmtr. G ask (zunc Kellner): »Warum machen Sie denn mit Fleiß einen Kaffeefleck in die Zeitschrift?«-— K e l l n e r : »Unser Stammgast, der Dichter Schmierl, hat ’mal ein Gedicht drinnen nnd da will ich ihm eine reude machen, daß er denkt, es wird leißig gelesen.« Im Jahre 2000. (Zeitungsnotiz.)——Endlich hat der Magistrat beschlossen, das P f e r d , dieses lästige Verkehrshins d e r n i ß , für sämmtliche Straßen zu verbieten. Yokatpatriotigmuw K u r g a st : »Ich leide am Herzen, Magen und den Nieren!«—E i nhei m i s ch e r : »O, bei der Heilkraft un serer Quellen hätten Sie ruhig noch ein paar Krankheiten mehr mitbringen können!« . Ya so! Gast: »Wie kommt es, daß man die drei Statspieler am Nebentisch heute beim Spielen gar nicht schimpfen hört?«—W i r t h : »Ja wissen Sie, die sind sich nämlich seir einigen Aben den spinneseind!« Greifcndo Yiagnoke. Der neue Arzt: »Aufrichtig gesagt, gnädiae Frau, was Ihnen fehlt, ist mir räthselhaft7 ich kann Sie höchstens einige Monate in’s Bad schicken!«—P a t i e n t i n (aufath mend): »Na, da haben Sie ’s ja gleich!« Yupasscnde gmmboliks A. : »Ich hörte, Sie hätten um die Hand der Millionärgtochter angehal ten, Sie sind also auch so quasi zu einem Anbeter des goldenen Kalbes ge toorden?«——B. : »Nein, für ein Kalb ist sie eigentlich nicht mehr jung ge nug.« Ein guter Wasser-. M a n n fzu seiner Frau, nachdem er fast die Hälfte feiner Schale geleert hats): »Du Klara, ist das vielleicht Kakfee?«—-F r a n(aufgebracht): »Was soll’s denn sein?«—Mann (einlen kend): »Na siehst Du, ich hab’s auch gleich erratl)en!« Ym Berufxirokeß. R i ch t e r : ,,Behaupten Wnnen Sie es also nicht, daß es der Huber bauer war, welcher Ihnen bei der Rau ferei die Nase abgebissen hat?«— Z e u g e : »Me, behaupten kann ich’s nicht; aber ich trau’s ihm zu, dem hungrigen Kerl!« galtonisrsp Ein berühmter Nordpolkahrer ist der Star der Gesellschaft bei dem Kom merzienrath R. Auf die Frage seines Tischnachbarim »Was ist das interes santeste Problem einer Nordpolfahrth Antwortet der kühne Forscher-L »Wie-. der zurückzukehren, gnädige Frau!« . Zuf dem Getreuer-Or at Lm ; MAX-Zi ,,Jott, wat für eine jrofzariije Je-; jknd! Wohin man spuclt, n JletscherLJ Ein ganz schlauer-. Offiziet: ,,Können Sie miq i sagen, Haber, was Strategie ist?"-— H u b e r : ,,St«rategie ist, wenn man keine Munition mehr hat und many weiter schieszt, um es den Feind nicht merken zu lassen.«