Wale in Sicht. «O:1niorcske aus dem Leben Kaiser Wil helmo ll. an Bord der Hohen zollern'. Eine wunderbare Polarnacht war angebrochen, so schön, wie sich das Ge folge Seiner Majestät noch keiner ent sann, seit die »Hohenzolletn"i Rre erste Nordlandreise von Kiel a nach Norwegen angeireten- Die Yacht be sand sich aus ihrer Rücksahrt vom Nordcap und war nun bei den Losoten ; angelangt. » Gegen Abend des 20 Juli 1889I hatte man den engen Felskanal zwi-; schen Bierkii und betö, der den Namen Synvoldtsund "fiihrt, passirt, und! zwischen 10 und 11 Nachts schoß der » Kaiser von Deck aus zwei Möven mit der Kugel. Es war hell genug dazu, denn man befand sich ja im Lande der « Miiternachtssonnr. Allmählich verbreitete sich dasFahr wasser, die Jnsel Senjen an Steuer bord sowie Ansdö an Backbord traten mebr und mehr zurück, und nun lag nach Westen zu das sreie Polarmeer vor der ,,Hohenzollern«, die jetzt einen gewaltigen Bogen um das nördliche Vorgebirge von Andö herum be schrieb, um außerhalb dieser Jnsel ei nen direkt südlichen Kurs auszuneh men. Yeoeh immer war ein iehnuehn ge hegter Wunsch des Kaisers nicht in Erfüllung gegangen; obgleich die »Ho hcnzollern« sich bereits auf der Heim reise befand, hatte man noch immer keine Wale in Sicht bekommen. Jetzt, we man- sich im offenen Polarmeer he fand, hatte man die meiste Hoffnung, den Wunsch des Kaisers in Erfüllung gehen zu sehen, und lange hatte fich der hohe Herr in diefer stillen Hoffnung aus Deck aufgehalten. Als jedoch um Mitternacht die Sonne den tiefsten Punkt erreicht hatte, ohne in das Meer zu tauchen, und nun auf dem neuen Tagesbogen wieder begann nach dem Zenith emporporzusteigem da zog sich der Monat-eh in feine Gemächer zurück. Vorher schon hatte er Befehl gege ben, daß ihm das etwaige Jnfichttom men von« Walen jederzeit gemeldet irerden solle, auch wenn es in der Nacht geschähe, und es war nun selbst verständlich, daß die gesammte Be satzrmg der ,,Hohenzollern« vom Kom mandanten hinunter bis zum lenten Matrosen der Wache nach Walen Aus fchau hielt, daß ihnen die Augen über gingen, denn jedr wollte der erste sein, der die fiir Seine Majeftiit fo erfreu liche Kunde brächte. Befonders der wachhabende Offi zier, der Steuermannsmaat und die Signalgiiste der seit 12 Uhr begonne nen Hundewache, welche sich auf der Aommandobriicte aufhielten, ftrengten ihre Augen an und suchten den Hori zcnt nach den vermißten Meerunge thiimen ab Das Kaiserliche Gefolge machte sich die Sache bequemer; es hatte sich, nach dem der Kaiser die Gesellschaft verlas sen, in das Rauchzimmer zurückgew gen und wartete dort bei einer kräfti gen Auflage von »Polarpunsch« auf eine etwaige Meldung vom Oberkirch Die Herren von der Marine hatten bes sere Augen und Gläser-, würden also ohne Zweifel die Wale eher entdecken können. Der schwedische Punsch mun dete ausgezeichnet, und die Gläser. welche ihn enthielten, tamen denHerren wesentlich interessanter vor, als dieje nigen, mit denen man die Meeressläche absuchen mußte. Bei dem Punsch hatte man dieWall siiche total vergessen. Daher rief es eine begreifliche Aufregung hervor, als plötzlich die Thür aufgerisfen wurde und der Steuermannsmaat der Wache in seinem zugetnöpftcn Ueberzieher er schien, die alarmirenden Worte zu sprechen: · »Der wachhabende Offizier läßt den Herren melden, es seien anscheinende Wale in Sicht.« »Wo? Wo? Wo?« Das war die vielfältige Frage, mit welcher die feuchtfröhliche Gesellschaft den wach habenden Offizier bestürmte, der auf der äußersten Nock der Kommandw briiele stand und mit seinem Nachtglase hinaus-starrte auf die sanft wogende Fläche des Eismeeres Der Wachhabende zeigte auf einige schwarze Punkte, welche sich am Bart bord voraus von dem leicht schäumen den Wasser abhoben. Bei ihrer Form losiateit konnte man indessen etwas Beitimmtes noch nicht unterscheiden. Natürlich wurde sofort die Noth wendigteit betont, Majestät zu weckenx aber dazu mußte man erst seiner Sache volltommen sicher sein, denn noch hatte man nicht mit absoluter Zweifellosig teit feststellen können, ob man es über haupt mit Wallfischen zu thun habe. Alletlei Vermuthungen tauchten auf, die zum Theil fitr den Fachmann et was komisch wirkten Der Wachoffizier studirte mit sei nem Nachtalase eifrig weiter, denn angesichts der Wichtigkeit des Vor tommnisfes wollte man doch zu voll ftiindiaer Klarheit gelangen, ehe man fich.dafiir entschied, ob Maiestät geweckt werden müsse oder nicht. Der Ofiizier wollte die Verantwortung nicht über-· nehmen« denn er meinte, es sei doch nicht festaestellt. das; man es nicht mit aewöhnlichen Klippen Du thun habe. Die ,,Dohenzollern« nahm ia ihren . Kurs zwar auf den Geaenstand der i allgemeinen Aufmerksamkeit zu; vor Sonntags - Blatt Beilage des ,,Ncbraska Staats-Anzeiger und Herold« —---———-,tm J. P. Windolph, Herausgehen A: -.....——-. — .-..— » .—.-.. .—-·.--—. Grund Island. Nebr» den 16 Ang.1901 Jahrgang 21 No. 50 E läufig jedoch war man noch zu weit davon entfernt, um etwas Sicheres be- i haupten zu tönnen. Die Stimmung des Gesolges war infolge des Polarpunsches eine recht« animirte, und die ausgesprochenen Muthmaßungen hatten daher zum Theil einen humoristischen Beige schmack. ,,Vielleicht sind es »Klippfische«,« äußerte einer der Herren mit Bezug auf die Bemerkung des Wachhaben den-, mußte es sich aber gefallen lassen, aus gelacht zu werden, als er belehrt wurde, daß der sogenannte Klipp fisch ein ganz gewöhnlicher Kabliau sei, der nach dem Fange auf den Klippen getrocknet werde und daher seinen Namen habe; durch ein anderes Trockenverfahren entstehe noch der Stocksifch Man wollte schließlich den Kom mandanten der »Hohenzollern« den wichtigen Streit entscheiden lassen. Dieser beobachtete lange die inter essant-e Stelle mit dem Nachtglas und äußerte sich schließlich sehr skeptisch über die Erscheinung, die er naher mit Sicherheit für Klippen bezeichnen zu sollen erklärte. »Also wollen Sie die Verantwor tung dafür iibernehmen, daß wir Majeftät nicht wecken, Herr Kapitiin?« »Meine Herren, so keid es mir thut, dieVerantwortung kann ich nicht über nehmen,« erwiderte der Kommandant und zog zur Bekräftigung des fürch terlichen Zweifels, in dem er sich be fand, feine Schultern so hoch empor, daß seine Achselftücke fast gegen die Ohren tlappten. f ( ,,Aonrmmen! Adnimmen!" riefen ietzt mehrere Herren zugleich; dies schien in der That der einzige Weg, aus dem Dilemma heraus-zukommen Und nun wurde nach Mitternacht an gesichts der Polarsonne auf der Kom mandobriicke der ,,Hohenzollekn« eine regelrechte Ballotage vorgenommen, welche ergab, daß sich die Mehrzahl tdieselbe betrug eine Stimme) für Eos Werten des Kaisers entschlossen «atte. Zunächst wurde nun der Kammer diener herausgetrommelt und dieser war dann feinem taisetlichen Herrn in der Stille der Nacht beim Aufstehen behilflich. Jn verhältnismäßig kurzer Zeit er schien der Monarch an Deck, um der Erfüllung seines lange gehegten Wun sches theilhaftig zu werden. Mit der edlen Nitterlichleit, welche ihm stets eigen ist, bedankte er sich zunächst bei den Herren seines Gefol ges siir die erwiesene Aufmerksamkeit und fügte dann lächelnd hinzu: »Wir hätten doch unmöglich von der Nord landfahrt nach Kiel zurückkehren kön nen, ohne Wale gesehen zu haben- Aber nun. meine Herren, wo sind sie?« »Dort, Majeftät, dort.« Der Kaiser nahm sein langes, schar fes Rohr und richtete es aus den be zeichneten Punkt .mit den schwarzen Flecken, welchem die ,,thenzollern« inzwischen beträchtlich näher gekom men war, so daß jetzt schon allmählich die beleuchtete Seite sichtbar wurde Der Monarch beobachtete lange und sorgfältig. Ueber dem Gefolge laa eine eigenthiimliche Spannung. Die vorher so animirten Herren wurden still und stiller, je länger die Pause dauerte, und schließlich wagte kaum noch jemand zu athmen. Es war, als ob sich ihnen allen gleichmäßig eine schwere Beklemmung mittheilte. Der Kommendant und der wachhabende Offizier richteten ihre Gläser starr auf die strittigen Punkte, und der er stere schüttelte immer bestimmter den Kopf. « Endlich oreyte ncy Der seauer um. Einem scharfen Beobachter hätte es scheinen können, als liege ein seiner moauanter Zua auf seinem Antlitz. Dann sagte er bedeutungsvoll: »Ich glaubte, die Herren hätten mir Wale zu zeigen: da muß sich der Kam meediener wohl verhört haben, denn ich sehe nur Klippen.« Das Gefolge war ganz schweigsam geworden und ersichtlich in Verlegen heit, denn der Kotnmandnnt bestätigte mit energischem Koptnicken die Amste rung des Monarchen. Aber dieser wollte eine ernste Stimmung nicht aufkommen lassen, denn die Absicht war ja gut gewesen: daher gab er der Angelegenheit eine bumoristische Wen dung und sagte mit dem Finger dro hend: ,,Dder sollte vielleicht der Bohr tsunsch die Gläser der Herren getrübt haben? Gute Nachtt« Damit verschwand er unter Deck. »Der Kaiser ist von seiner ersten Nordlandsahrt nach Mel zurückge kehrt, ohne Male gelben zu haben- « ’ Ein Triumle der Nerli-me für Münchener · Insektenpnluer. Der Triumph der Reclame. Ein Münchener Blatt berichtet, daß dem Waarenhaus Meier Fc Co. durch fabel hafte Angebote noch größeres gelungen ist: bedeutende Vertreter Jung Deutschlands zur Abfassung von Re clamen und Anerkennungen für ein neues unübertreffliches Jnsectenpulver ,,Wanzeniod« zu bewegen. Reflexion. Hab’ ich Gestetn zu tief in des Maßkrugs Ab grund geblickt, —Oder was zieht sonst mich am Haar? Am ganzen Kör Per ein Brennen und Prickeln, — Jch fühle mich zerschlagen und« zersto- « chen . . . ..Warum? « I Hm. I ,,Maibeth mordet den Schlaf!« sagt i « Shakespearr. s Respettive Possart, Das Billet zu 4 Mari; — Und seine Spießgesellen: Nagende Reue, Vohrende Zweifel, Und Wanzen! Auch die! Senden Sie mir gefälligst einen Flacon Jhres unübettrefflichen Schlaf l mördermörders ..Wanzentod!« Ein hübsches Erlebnis-, abseits vom Wege in Esset-ten Der ,,Globus" veröffentlicht ein-en Aufs-aß: »Abseits vom Wege in Eghp ten«, in idem »der Verfasser folgen-des hübsches Erlebniß mittheilt: »Wie ge wöhnlich, so war auch der Scheich von Sancta überaus freundlich gegen mich, s und ich wünschte, ihm beim Abschied ein Geschenk zu machen. Der Scheich I lehnte jedoch die Gabe ab und meinte, l daß er und seine Dörfler sich sehr l freuen würden, wenn ich sein Porträt malte. Jch that das, umgeben von al len Bewohnern Während ich noch mit den ersten Strichen seine Züge ent wars, konnten meine Zuschauer nicht umhin, meine Arbeit zu lommentiren, und Einer sagte zum Anderen iinFlii. stertone: . »Was macht der Bei? Das ist doch nicht Unser Scheich!« Jch wandte mich um und erwiderte: »Als der Scheich noch ein Knabe war, sah er ganz anders aus als der alte Mann, der er heute ist, nicht wahr?« »O ja, gewiß!« « »Und ich glaube, daß Niemand, der ihn kannte, ihn ietzt erkennen-s wür«de?« »Gewiß nicht, Effendi!« «Dann,« sagte ich, ,,müfzt Jhr be denken, daß dieses Bild noch j u n g ist und Zeit braucht, um zu wa chse n. Jhr könnt nicht verlangen, daß ein Bild, das eine halbe Stunde alt ist, so aussieht wie ein Mann von sechzig.« Heiterkeit untd Zustimmung folgten dieser Replil, und nach zwei Stunden, in denen ihr Jnteresse wuchs, wie die Züge sich zu entwickeln begainnen und die Aehnlichkeit zunahm, schlossen sich die Leute dichter und sdichter um mich «- und überwachten jeden Strich, den ich I anlegte. Schließlich belehrte mich ihr »Genau, ganz genau!« daß ich zu Ende war, ich händigte das Bild mei Z nem Gastsreunde aus, und »die Stizze « wurde nach genauester Prüfung durch . alle Anwesenden im Triumph fortge tragen und in der Dorfmoichee aufge hängt —- eine Ehre, die, wie ich glaube, I· dem Erzeugniß teines anderen Künst « lers in Egypten 1e widerfahren ist.« l i Eine ganze Grafschaft in Schottlnnd, die l Erbniiter der Mantis-, zum Verkauf . gestellt. ,,Grafschaft Argyll, Schottland. Zum Verkauf gestellt -—— das Insel Königreich Tiree, das eine Booenfläche von 21,000 Acres hat, wofür die Pacht über 3,000 L. beträgt. Fruchtbare-J Weidelantz ausgezeichnete Winterjaao, gute Golf - Links-, vorzügliche Sand usfer, ungefährlich-: Baveplätze, gute Seefischerei, regelmäßige Dampfer von Ovari, guter An-lerqrund. Schloß Jn verary, Grafschaft ArgylL vormals die Residenz fter Herzogs vonArgyll; schön am Ufer des Loch Fyne gelegen, mit ausgedehniten dcagvgriinven und Fi schereiem praHtvoll Inöblirt nnso mit allem Zusbehör ausgestattet.« Diese Art-zeige ist kürzlich im New York He rald erschienen. Es war zswar bekannt, daß die Erbgiiter der Herzöge von Ar gyll wahrscheinlich verkauft würden, aber man haite geglaubt, daß sie im merhin innerhalb Ver Familie bleiben würden; jedenfalls hatte sich Niennmo in- England unsd Schottland träumen lassen, daß diese althistorischen Erb si»tze eines schottischen Pairs den ame ricanischen Dollarskönigen zum steu? angeboten wenden würden. Das »Juki-Königreich Tiere« Oder Three) ist eine zu den inneren Heim-Jst : gehorige Insel, vie nur eine Länge i von etwa 12 Meilen und eine Breite ibid zu 6 Meilen Jan Der Vermxif dieses alten- ,,Jns - Königreich«3to qe minnt noch dadurch an beson-«.-rcnt nnd eingenthümlichen Interesse, weil der « cegenwärtige Besitzer der Gemahl der » Prinzessin Luise der Schwester Ki-« nigs Edwarrs des Ssiebentm ist. Tie s Insel ist sehr fruchtbar nnd enthalt viele kleine Seen, aber da Ier Baum wuchs gering Ist und Ie: Boden sich nirgends mehr ils 20 Lfnjz über den Meeresspiegel e-heb-t, so biet-It sie land schaftlich nicht viel Schönes. Schloß Jnsverary, der Ahnen-sitz der Herzöge von Argyll, liegt westlich der genannten Insel auf dem schottischen Festlande in der Grafschaft Argyll und überblickt den Fyne -See. Hier in die ser Gegen-d wohnt seit Jahrhunderten der berühmte Stamm der Campbells, den-en es viele Herzbetlemmnngen ver ursachen wird, wenn sie das althisto rische Schlo· in die Hände eines ame ricanischen Monat-T wie das sehr wahrschenslich ist, übergehen sehen Wis sen. Die aufregsenden und fesselnden Seen-am die Walter Scott so lebhaf« in der ,,Legen«o of Montrose« beschrieben hat, haben sich indess nicht in diesem Schloß, « sondern in dem sogenannten »altm« Schloß zugetrageth das am Meere stanlo Und dessen Ueberreste nach und nach von den Wellen hinwegge schwemsmt worden sind. Es ist ein son derbar-es Zeichen der Zeit, daß der Schwager des-Königs von Großbritan nien unsd der Abkömmling einer be rühmten schottischen Adelssamilie sei nen Stammsitz den transsatlantischen Nat-obs, die mit ihren Dollars um den-Besitz wetteifern werden, zum Kan J anbietet. Die Plutokratie, die südafri canische wie die asmericansche, hat schon viele Mitglieder der hohen Aristokratie ’ aus ihren herrschasftlichen Wohnsitzen ; im fashionablenMayfair Londons ver s sang gemacht. drängt, sie wird auch bald die alten Adelgschlässer des vereinigten Königs reichs erobern. Der Dollartönig Car negie hat in Schottland bereits denAn -4 » -- J Was einem berühmten Pariser Komiker paiiirte, als er in einem Trauer I spicl austrat. J Eine köstliche Schauspiecek - Aner - dote erzählt Charles Esquier in der i» evue Hebdomadaire«: Thiron, das · berühmte Mitglied der Comedie Fran ! cajse, suchte einmal, als er müde und F abaespannt war, in einem Badeort die I nöthige Ruhe. Er wollte zswei Monate l im strengsten Jncognito fern von der « Bühne im Freien zubringen. Da traf ; er ein schlecht aussehen-des Indivi ; duum, das sich ihm als alter College lvom Konservatorium vorstellte und i hinzusügte: »Ich gebe im Stadt - Ka - sino eine Venesiz - Vorstellung Wenn l Du ein Bruder, ein wirklicher Bruder wärest . . . weißt Du, was Du dann thätest?« »Nein! »Nun wohl, Du ·würsdest mitwirken. Du kannst mir i das- nicht abschlagen, Du, Thiron von der Comedie Francaise, Deinem alten Kameraden Miradol . . . Denke doch . . . Dein Name aus dem Theaterzet tel . . . dann ist meine Einahmse gesi chert . . . Das gebt, nicht wahr? . . .« »Schön, aber nur unter derBedingung, daß die Rolle kurz ist . . . so, daß ein sach nur mein Name aus dem Zettel steht.« »Gut, willst Du den Varus I spielen? Es sind nur zwei Verse . . .« »Wie heißen sie?« »Die Geschichte ist so. Rom ist besie« t . . . Der Konsul, der ,,Jmperator«, ist da und sitzt inmitten seiner Liktoren (ich spiele den Konsul.) Da tritt Varus, derMilitär - Tribun, der die Niederlage Rom’s verursacht hat, auf und bleibt stehen, als er mich, i seinen Richter erblickt . . . Er beugt die I l Stirn unter der Last seiner Verzweif lung, und ich sage zu ihm: »Varus, was hast Du mit meinen Legionen ge s macht?« Und Varus erwidert mit vor i Schluchzen erstickter Stimme: »O I Cäsar! Jch habe sie über die Erbe ver s streut. Sie sind geslohen, wie Abends I beim Winde der Rauch« . . . . »Das . ist Alles.« »Ja, aber ich bin nicht an » das Publikum gewöhnt. Jch habe nie T malH Tragödie gespielt.« »Was thut das denn?« »Nun gut . . . da es » scheint, daß wir zusammen das Kon servatorium besucht haben, nehme ich i um« Dcskdeå.9lkchd de ; Die ! ·etve r By T täks men desrwakken u sich Häme : bun«a Er tritt ausgezeingedulsdi chtlg lfra koVIfen W mit Jkarische Orie k Dug IIhn Mircmpfanqxlllllser Salz Tri Var M Mei adol feke s« »V e VPU lob us sieht nkn L tkllch um« Iniåkk D« WsXsssstPsonsss axigs ha«si e ’ an : a « I nem Krepr U""d«ad«e « zif smnnerth DrUs« Ychtliche ntwokjet Prechen Ich Isssdikhskxs Siikischk sxiii missi gelnnchthast Du Mikadolvclgkm Bel . wo ? (L · mlt « Unaed « a s Ue Mi .etsc zu mcmen - Uldj . far, ich r doch Thiro Lein g, Istkeut habe (Souffl, U) Sb Ren .Kons « . ,« Wsie über Tend) O an.t Ul frag? Eis sagst —le Erd Cä och schreckks dek lcher » und gebieterischer wie vorher, von neuem und runzelt dabei die dick schwarz aufgetragenen Brauen: »Ba rus, was haft Du mit meinen Legio nen gemacht?« Da erwidsert Varus Thiron mit der verletzten Miene eines Mannes, der wenig an derartige For men gewöhnt ist: »Wenn Du mich höf lich fragen wirst, werde ich Dir sagen, wo ich sie gelassen habe« . . . . Ein lehrreiches Märchen der Chinescn vom Birnbaumpflanzer. Der Ostasiatische Lloyd erzählt fol gendes chinesische Märchen: Jm Dorfe Fo-Li verkaufte ein Mann Bir nen auf dem Markt. Sie waren süß und gewürzig und wurden gut bezahlt· Da kam ein Taoist herbei mit zerrisse l nein Hut und ärmlichem Rock und bat um eine von den« vielen Birnen, die iunter dem Schirmdach ausgelegt wa ) ren. Der Bauer wollte ihm keine schen I ken; aber Jener ließ sich nicht abwei s-en. Der Berkäufer wurde ärgerlich lund schalt laut. Der Taoist sprach: j,,Unter Deinem Schirm lie en wohl smehr als hundert Birnen, Ich alter, abgerissener Mann wünsche nur eine fdavom das brächte einein so wohlha benden Besitzer doch keinen Schaden, ! also warum sich so ereifern?« Die Um Istehenden mahnten den Bauern, ihm «zu geben, wenn auch nur eine ange s faulte oder ein Stück und ihn dann ! weazuschickem aber der Bauer war ei igensinniq und wollt-e nicht. Jn der; 1 Nähe war ein Laden, und der Laden- ’ jdienser darin erklärte, er könne das . Geschrei nicht mehr mit anhören, holte « Geld, kaufte eine Birne und gab sie dem Taoisten. Der Mönch dankte ihm Z undjprach zu dem Haufen: »er Vetmarhcosen durfen nichts Werthvolles oder Angenehmes besitzen. « In unserem Klostergarten giebt es ! auch sehr gute Birnen, aber wir geben ; sie den Gästen. Von dieser hier wün ? sche ich nur die Kerne, um sie zu pflan l zen.« Darauf nahm er die Birne und c verzehrte sie ganz, nur die Kerne be ; hielt er in der Hand, nahm einen klei snen eisernen Spaten von der- Schul » ter, grub ein Loch in die Erde, einige "Zoll tief, und legte die Kerne hinein, ’ deckte sie mit Erde zu, die Zuschauer : holten warmes Wasser aus dem näch sten Hause, das nahm der Mönch und begoß die Erde. Pein nächsten Augen blick kam ein Sproß heran , wuchs rasch zum großen Baum, be am Blät ter, Zweige, Blüthen und Früchte, « große wohlriechende Birnen, die schwer vom Baum herabhingen. Der Mönch « niliickte sie ab und gab sie den Zu « schauern, dann nahm er seinen Spaten » und hieb den Baum um, nahm ihn auf tdie Schulter und ging langsam von dannen. So lange der Mönch den iBaum wachsen ließ, war der Bauer Hauch unter der Zuschauermenge, reckte I den Hals, um das Wunder zu sehen s und dachte nicht an sein-e Sachen. Als ; der Mönch gegangen, sah er sich nach l seinem Stand um, da war Alles leer, und mit Schrecken erkannte er, daß die ! vorhin vertheilten Birnen die seinigen aewesen waren. Auch fehlte an seinem jSchiebkarren ein Griff und schien ; ganz frisch abgehauen. Da ergrimmte » er sehr und eilte dem verschwundenen H Mönch nach. Als er aber um eine Ecke i bog, sah er das fehlende Stück an der ; Mauer liegen, da merkte er, daß der , abaehauene Baum auch von seinen i Sachen genommen war; der Mönch l war aber fort und alle Marktleute ’ lachten. - l Was ist die Lehre von des Geschich iteI Chinesische Bauern sind unver nünftige Leute, sie zeigen ihren Zorn, ! daß Jeder über sie lachen darf. Sie zsinsd wohlhabend, kommt aber unver ; muthet atn Abend ein Gast, der bei s ihnen essen möchte, so murren sie über ; den Aufwand, den sie machen müssen: sDas hätte ja für mehrere Tage ge E reicht. Mahnt man sie, einen Verlas i senen zu pflegen, so heißt est Damit i könnte ich ja zehn oder fünf Leute er s nähren. Mit Brüdern, Eltern, Schwe kstern markten sie um einen Heller. I Aber wenn Jemand sie zum Spielen i I verlockt, dann öffnen sie den Geldsack,« ohne zu fraan und zu denken. Ebenso, wenn Revolution ausbricht, werfen sie in sinnloser Angst ihr Geld von sich, um nur ihr Leben zu retten. Jst es « der Mühe werth, so dumme Leute noch ! zu belehren? ——.-..--—-»— !Wav verschiedener Bilder der Londoner z Gnlleric zu erzählen wissen. » ..... Man könnte einen ganzen Band iiber die ,,Romanzen der Royal Acade ! my« schreiben, so plandert ein be s kannter englischer Künstler in einem l Londoner Journal; ich selbst kann zum Beweise einige Geschichten erzählen, die zu meiner persönlichen Kenntniß gelangt sind. Vor einigen Jahren war in Burlinglon House ein reizen des Bild von einem jungen, jetzt be srühmten Künstler ausgestellt, »Mor gendämmerung« betitelt. Es war das I ’ Bild eines schönen, eben zum Weibe er- s s. blühenden Mädchens, das entzückt von « - einem Balion auf die fernen ttgel schaute, iiber denen sich die erste luth der aufgehenden Sonne ausbreitete. Ein Besucher war von dem Anblick dieses Bildes so tief ergriffen, da er sofort in einer Droschke zu dem aler fuhr und von diesem in seiner Erte gung die Adresse des Modells eher sor derte als erbat. Der Künstler feste ihm die Adresse des Mädchens-. , m folgenden Tage erschien der erregte und gebieterische Besucher wieder bei dem Künstler. Diesmal strahlte .er vor Glück, und das Modell, dessen Bild ihn so ergriffen hatte. brachte er mit. Er erzählte demierstaunten Ma ler, daß das Modell seine Tochter war, die ihm vor zwölf Jahren von einer herumziehenden Zigeunerbande gestoh len war, und die er lange als verloren betrauert hatte. Die seltsameAehm lichkeit des Bildes mit der Mutter des verlorenen Mädchens brachte ihn auf den Gedanken, daß er hier die Spuren seines Kindes wieder auffinden könn te, und seine Vermuthung erwies sich auch als richtig, das Modell war that fächlich seine lang verlorene Tochter, die ihren Räubern entlaufen, nach London gegangen und in die Hände ei ner Frau gefallen war, die sie bei sich behielt, bis sie als Modell ihren Le bensunterhalt verdienen konnte. Eine der bezauberndsten und belieb testen Damen der Gesellschaft verdankt ihre Stellung nur ihrem Erscheinen an den Wänden der Academie. Jhr Va ter war Besitzer eines Hotels garni m Bloornsbury. Jhr Gesicht tvar einst der schönsten, das ich je gesehen habe. Ein junger und tiichtiger Künstler hatte sie bei seinen Spaziergängen ge sehen, wurde bei der Mutter eingeführt und erhielt nur sehr schwer die Er laubniß, ein Bild von der Tochter zu malen und es auszustellen. Das Bild erregte Aussehen, und zu den größten Bewunderern gehörte auch der Onkel einer unserer Marquisen, der sehr reich und in der Gesellschaft sehr be liebt ist. Er entdeckte die Adresse des jungen Mädchens, ließ sich ihr vorstel len, und da er sie ebenso bescheiden und begabt wie schön fand, machte er sie zu seiner Gattin, ehe die nächste Ausstellung der Academie eröffnet war. sp- " Bot einigen Jahren wurde die Aus stellung in einer fast dramatischen Form einer Attraction beraubt. Eine junge Dame, die einen Anwalt der City geheirathet hatte, hatte ohne Wis sen ihreg Mannes einem befreundeten Künstler zu einem Bilde gesessen. Das Bild war vollendet. Da hörte der Gotte zufällig von den Atelierbesuchen feiner Frau. Jn großer Wuth fuhr er zu dem Künstler, und da er diesen nicht zu Haufe antraf, bestand er daraus, in sein Atelier geführt zu werden. Sein erster Blick fiel auf das Gesicht seiner Frau, die als Julia liebend auf einen Romeo niedersah, der augenscheinlich nicht er selbst war. Jm nächsten AU aenblick war das Bild aus dem Rah men geschnitten und lag in Fetzen auf dem Boden des theliers. Statt des sen ließ er einen Check über hundert Guineas und einen Zettel mit erklä renden Worten zurück und forderte den Künstler auf, gegen ihn ein Gerichts versahren einznleiten. Er hörte nie weiter von der Sache, aber ich fürchte, daß seine Frau davon noch hörte. ——.--—.— Die berühmten Bernhardinerhundc kön nen ietzt tcleqraphisch zu Hilfe ge rufen werden. Ein französischer Tour-ist, der kürzlich von klttartignh ans iiber den St. Bern hard-Pas; ging, gerieth etwa eine Stunde unterhalb der Paszhiihe in einen dichten Nebel. Ta eg- ihin nicht rathsam erschien weizer zu gehen, setzte er sich auf einen Fels-bunt nnd wartete auf die berühmten Vernhardi11eran11de, die ihn auffinden nnd geleiten sollten. Indessen kam kein Hund: nach einer Stunde Wartens ver zog sich der Nebel, und der Reiseude er reichte nmhlhelnilten dis- Hospiz. Dort erkundigte er sieh- wethalb keiannd aus gesihiett worden wäre, nnd erhielt die Ame-tuan das-; die Hunde nur mehr auf telephonisehen Auruf ausgesandt werden. So sonderbar dass tlingt, so guten Grund hat die Einrichtung in den bestehenden Verhältnissen Der Et. Bernhards-Pas3. dessen sZiihenwege während aeht Monaten im Jahre mit Schnee bedeckt sind, wird jetzt auf einer toohlgefiihrten und wohl aelmltenen Straße überschritten, an de ren stehren Zehntzhiitten angebracht sind, die selbst bei Nebel gesehen werden kön n-n, die, immer offen, gegen Sturm nnd Eihnee Schutz gewähren. Jede dieser Zehntzhiitten ist mit dein Hospiz telepho niseh verbunden, sodasz der Wanderer bei liedenlliihem Wetter, starker Erschöpfung dnrih das Telephon um Hilfe bitten kann Diese Einrichtung ist zu beidenZeiten des Passe-I allgemein bekannt nnd wird jedem Landfretndem der dieses Weite-J zieht, in den Thälern von Wallis nnd Piemont mitgetheilt. Wenn nnn solcher telephoni seher Hilferuf tommt, so weiss man im Hospiz auch sofort, von welcher Schutz hjitte aus«-i die Hilfe erbeten wurde- Dann trird ein Mann nnd ein Hund ausge schickt. Der Hund trägt ein Körbchen um den Halt-» in dem cBrot, Käse und Wein enthalten sind; er wittert schon auf Zwan Fig Minuten Distanz den Menschen nnd läuft lnnn voraus mit feiner Labung Tiese Einrichtung erleichtert die sichere Hilfe nnd erspart den Jnsassen des Ho sein-s dass oft nnnöthige vlanlose oder vernehliihe Absuehen des Rasse-s. nnd es war nur Leichtsinn des Franzosen, daß er sieh vorher nicht erkundigt hatte. Der Et. Vernhards:Paß ist heute noch sehr stark freauentirt. Das Koshiz bewirthet iährlieh -s—---50M Tonristen, fis-AND Vilger und etwa 15,000 viemontesische Arbeiter. die in der Schweiz Arbeit su chen. Selbst im strengsten Winter passiren sechs bis acht Gäste täglich das seisin Das Telephon als Rettnnaöanstalt be währt sieh jährlich an etlichen Tausend Menschen. -