— Rigm Feier des 70015heisen Bestehens see einsiigeu deutschen Hans-findt Dissens-e Handel-stehe Vanieu-Ioluis00 III-iudi«asi—seligen-entleiben — Libe ule Mit-et nnd penscheeinueu—2esm Der seisiget Nessus-Ieise seien Die Geschichte der Stadt Riga in Livland, die kürzlich das Fest ihres 700jährigen Bestehens beging, bildet eines der vielen Wahtzeichen für die Schwäche und Zetsahrenheit der Poli tik deJ deutschen Reiches, wie es bis ! l Rathhaus Ium Jahre 1806, als Franz der Zweite « die Kaiserlrone niederlegte, bestand. Jrn Jahre 1201 von dem 1199 zum Bischof von Livland erhobenen frühe ren Bremer Domherrn Albert gegrün det. gehörte Riga mit Livland bis 1561 sum deutschen Reiche. Albert, der 1206 einen Wohnsitz nach Ri a verlegte, attete die Stadt mit rei em Grund esitz und werthvollen Privilegien aus, die zahlreiche Kaufleute aus der Ferne dahin lockten. Riga wurde dadurch eine blühende Handelsstadt, die sich schon im 13. Jahrhundert mit den Hansastiidten verband. Es entstanden in Riga stolze Bauten, wie das R a t h ha us, der Dom und das hoc-inte ressante Schwarzhäupter ha u s. Letzteres wurde in den Jahren 1330 bis 1384 vom Rath errichtet und den beiden Gilden ursprünglich zum Versammlungshauseeingerijumt. Spä ter wurde das haus von der Schwarz häuptergesellschast erworben, einer Ver einigung von Großtaufleuten, die die sen Rarnen nach einem ihrer Schutz patrone, dem meist als Mohr dargestell ten heiligen Mauritius, führte, wenn gleich als ihr oberster Schuyherr der heilige Geota galt. Nachdem Riga 1237 der Herrschaft des reichsunmittelbaren deutschen Nit terordens unterstellt worden war, mußte sich die Stadt 1547 dem polni tchen Könige Sigmund unterwerfen, und 1561 wurde sie ganz an Polen ab getreten, womit eine traurige Zeit siir Riga begann. Blutige Bürgeriämpse brachen aus, und der Rath, dem die Bürgerschaft zu große Nachgiebigteit egen polnische Anmaßung vorwars, fah die Köpfe zweier seiner Mitglieder auf dem Blutgerüste fallen. Die Er lösungsstunde schlug, als der schwedi sche König Gustav Adolph.1621 in die von langer Belagerung fürchterlich ver heerte Stadt einzog. Von nun an blieb Riga fast 90 Jahre unter schwedischer Souveränität. Gustav Adolph und seine nächsten Nachfolger führten ein wohlwollendes, aufgetliirtes Regiment. Jn Folge der Niederlage Karls des Zwölften bei Pultawa fiel Riga 1710 nach einer abermaligen, acht Monate währenden Belagerung, die mit ihrem Gefolge von Hungersnoth und Pest den größeren Theil der Einwohnerschaft, Wohlstand, Handel und Wandel ver nichtete, in die Hände Peters des Gro ßen von Ruszland. Unter den nächsten Nachfolgern nnd Nachfolgerinnen Peters deö Großen, der 1725 starb, konnte Riga indeß seine deutsche Eigenart 70 Jahre lang fast ungehindert entfalten. Besonders in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhun derts nahm das geisti e Leben der Stadt unter der steten ebhaften Ver bindung mit dem deutschen Mutter lande einen Aufschwung, der auf Gene rationen nachhaltig ewirtt hat. So bethätiglten sich in Steiga in den 50er und 60er Jahren jenes Sätulums die berühmten deutschen Schriftsteller Ha mann und Verder, letzterer als Kolla borator an der dortigen Dornschule. Auch in der deutschen Musik- und ...... Schwarzhäupteesidaus. Theatetgeschichte hat Riga einen guten Klang. Seit 1782 hat es tin stehendes deutscheö Theater, dastnden 60et Jahren des 19. Jahrhunderts in den dortigen ftädtifchen Anlagen einen ; Prachtbau erhielt. Kein Geringerer ! als Richard Wagner füdtte in den Jah ren 1837dis 1839 am Djrigentenpulte des Rigaer deutschen Theaters den xgzixscks « schen sehr verändert. Schon 1837 k wurde in Livland und Riga das rafft E;»che Gesetzbuch eingeführt und die rus ische S rache als Amtsfprache bevor szuh d deutsche aber nicht unter i dr ckt. rIn den letzten Zeiten Alexan ders dek Zweiten nnd noch mehr nach seinem Tode 1881 wurden die Sonder-· s rechte der Ostseeprovinzen von den Rus ksen aber nicht mehr anerkannt. Die l russische Sprache wurde zur alleinigen Amtssprache, auch bei den Gemeinden erklärt und in den Schulen als Unter richtssprache eingeführt. Der früher so und Predigern versiegte, die heutigen Einwanderer aus Deutschland sind Ungleich stärker ist dafür der Zuzug von Russen und Letten. Alle vier Jahre wird die Stadt jetzt von leiden schaftlichen, die nationalen Sonderin teressen aufwiihlenden Wahlkämpfen erschüttert, in denen freilich bis jetzt der bestimmende Einfluß der Deutschen noch geblieben ist, aber unter den ob waltenden politischen Verhältnissen mehr und mehr schwindet. Kein Wun der daher, daß ein so bedeutsames Er eigniß, wie die oben erwähnte 700jäh rigf ubelfeier, verhältnißmäßig still er ie . Nur eine von langer Hand vor bereitete Gewerbe- und Industrie-Aus stellung, die ein Bild der heutigen Leistungsfähigkeit der baltischen Pro vinzen und insonderheit Rigas bieten sollte, erinnerte an den Tag. Ritze-, das dermalen 300,000 Ein wohner zählt, liegt an beiden Ufern der Die Verhältnisse haben sich-inzwi starke Zuzug von deutschen Lehrera Kaufleute, Techniker und Industrielle. : i ! Das deutsche Theater. l l i l Düna, sieben englische Meilen von ihrer Mündung in den Rigaer Meerbusen. Die Stadt ist nach Petersburg der; wichtigste russische Seehandeisplas an der baltischen See. An höheren Unter richtsanstalten besitzt Riga ein Poly technitum, fünf Gymnasien, ein Leh rerseminar und eine Novigativics- - fchulr. » parte Rikos neuer Gauner-neun Itchtisi Deo-Inmitten des schlide uns j ihre must-mahltqu festeste-isten Ists-w Präsident McKinley hat am 25. Juli eine Protlaination erlassen, durch welche Freihandel wischen Port-) Rico und den Ber. taaten und die Einrichtung einer Civilverwaltung auf -«M— W x William H. Hund der Jnsel angeordnet wurde. Die Publizirung erfolgte gleichzeitig in Washington und in San Juan auf Porto Nico, und zwar hier durch den Staatssetretör der Jnsel, William H. Hunt, der zugleich zum Nachfolger des im September d. . von seinem Posten zuriicttretenden eitherigen Gouver neurs Allen bestimmt ist. Thatsiichlich bestand auf Porto Rico schon seit Monaten- eine Civilregie rang, doch war die Prollarnirung der selben auf Wunsch der legislatioen Assembly von Porto Rico bis zum 25. . Juli, dem Gedenttage der ersten, vor drei Jahren erfolgten Landung ameri lanischer Truppen aus portoricani schem Boden, hingehalten worden. Aus der Freigebung des Verteer mit den Ver. Staaten erhosft man für die 800,00() Einwohner zählende fruchtbare Jnsel den Anbruch einer Pe riode wirthschaftlichen Gedeihens, welche auch dem Assimilationöprozesse Vorschub leisten wird. William H. unt wurde 1857 in New Orleans, a., geboren, besuchte die Pole-Universität und wurde Abdo kat. Mit 27 Jahren zum Generalun walt des Territoriums Montana er nannt, wurde er, nachdem er nach He lena übergesiedelt, 1888 zum Mitglied der Montanaer Legislatur erwählt, in der er als Vgrsisender des Gesetz gebungssKomites für Justizwesen eine hervorragende Rolle spielte. Als Gou verneur Allen dann am l. Mai 1900 nach Porto Rico ging, erfolgte die Er nennung huntö zum Staatssetretär der Jnsei. W Die Lage der deutschen Arbeiter-. Aus dem »Verliner Tageblatt«. « Anfang Juli. Von unzähligen Lippen löst sich heute die ängstliche Frage, wie lange die Zeit der geschäft- z lichen Ebbe noch dauern, wie lange je der neue Tag neue wirthschaftliche « Sorgen bringen wird. Wenn auch die durch einige Bankbrüche in den letzten ; Wochen hervorgerufene starke Wun ruhigung je t einem ruhigeren Urtheil zu weichen eginnt, so hat das allge meine Mißtrauen in unserer gegen wärtigen Wirthschaftslage doch eine kräftige Nahrung empfangen, und zahlreiche Befürchtungen für die Zu kunft werden laut. Aus allen Erör terungen klingt aber immer wieder die Frage an: wie lange wird die Krise dauern? — Aber steht unser Erwerbs leben denn überhaupt unter dein Zei chen der Krier Es ist auffallend, wie weit die An schauungen hierüber auseinander gehen. Die Einen meinen, eine Krise sei nicht vorhanden- nur eine kleine Arbeitspaufe sei eingetreten, ein tur zer, wohlthätig wirkender Ruhepunkt in dem Haften nach Gewinn und Er folg. Die Anderen glauben, daß eine Kriese zwar über unser Wirthschafts leben hereingebrochen sei, aber ihren Höhepunkt bereits überschritten habe, und daß aus den Trümmern zerrüt teter Vermögen und vertrachter Eri stenzen bald ein neues fröhliches Leben emporblühen werde. Dieser glückselige sOptimismus hat in den letzten Mona ten manchen sonst tlugen Mann um sein Vermögen gebracht. Wir haben schon seit zwei Jahren immer wieder auf die drohende Krise hingewiesen. Aber in« einer Zeit, in der alles in Wonne schwelgt, findet der nüchterne Warner kein Ohr. Wir lebten damals in der Zeit der Maienblüthe; alles sproßte sprießte nach oben- und selbst ai. erfahrene Bank- und Ge schäftsleute freuten sich mit wahrhaft harmlosem Kindergemüth selbst. da des neuen Lebens, wo der Vollswirth bereits den Hauch des Todes erkennen konnte. . Wie eine plötzlich aus dem Dunkel auftauchende Feuerkugel den Nacht himmel, so hat der Zusammenbruch der Dresdener Kreditanstalt und der alten Leipziger Bank unser Wirth schaftsleben beleuchtet. Auch das blöde Auge erkennt jetzt die Abgründe und schwindelnden Tiefen, die aus dem in den letzten Jahren zurückgelegtenWege unserer industriellen Entwickelung lie- » gen. Es giebt auf dem besten Felde, unter sorgfältig gepflegter Saat Schmarotzerpslanzen, aber der kluge Ackersmann reißt sie ohne Erbarmen heraus, sobald er ihre Art erkannt hat. E Dieses Amt des klugen Ackersmannes i wird man auch im deutschen Erwerbs ) leben unter dem Druck der jüngsten Erfahrungen zu üben haben Der » sBoden unseres Erwerbslebens ist ge-j sund aber er muß von bestimmtens schmarotzenden Unternehmungen ge-l säubert, und es darf kein Raubbau » getrieben werden, wie das in den letz ten fünf Jahren geschehen ist. Unter Raubbau verstehen wir in diesemFalle die übermäßige Erweiterung der Pro duktion selbst mit zweifelhaften Mit-s ) teln. Diese planlose Waarenerzeu » gung weit über die Aufnahmesähigkeit T des Weltmarktes hinaus und eine i wagbalsige Spekulationssucht, für die Ider Begriff kaufmännische Treue im i mer mehr ein bloßer Schatten gewor ! den war, haben unser Wirth- i i schaftsleben in die Krise hineingetrie- i ben Und um eine solche handelt es » sichjputs . s Wir nno retneswegs nur an einem » kurzen Ruhepunkt, an einer wohlthä tig wirkenden lnappen Arbeitspause angelangt; wir haben auch den Höhe punkt der stillen Zeit noch nicht über » wunden. Wer das glaubt, der vermag die wirtbschaftlichen Zeichen nicht zu - deuten. Die heutigen Tage fallen in » den Beginn einer Weltmarttlrssis, die mit der zwingenden Nothwendigteit eines Naturvorganges sich entwickeln und die Jndustrieländer am schwersten treffen wird. Jn England, Riißland, in den Bereinigten Staaten, inFrank reich, Deutschland —- iiberall zeigt sich die drohende Gestalt der Weltkrisis, und wo sie durch das Land schreitet, fallen die nicht ganz kräftigen Blätter und Blüthen am wirthschaftlichen Le bensbaum verweltend zu Boden. » Jn Rheinland-Westfalen haben sich fgegenwiirtig aus vielen Eisenwekten Berge von Roheifen angesammelt, die keinen Absatz finden können, in den Rheinhiifen und im Dortmunder Stadthasen sind gewaltige Menaen von Kols aufgehäuft, fiir die tein Be darf vorhanden ist. Ueber-all sind in den Eisen- und Kohlenwerlen bereits Betriebs- und Förderbeschränkungen eingetreten, aber trotzdem ist man im mer wieder zu Arbeiterentlassunaen genöthigt und man setzt auch die Löhne herab, um Eisen, Kohle und Koks zu billigem Preise in das Ausland abzu sehen, das aber auch nur wenig auf nahmefähig ist. Besser als die Laae der rheinländisch - westfälifchen Werte scheint augenblicklich jene der fchlesi schen zu sein. Diese haben wenigstens bis ietzt das Einlegen von Feierschich ten verhindern können, da sie nicht nur einen etwas größeren Bedarf der schle sifchen Eisenhiitten, Ziegeleien und landwirthschaftliehen Betriebe zu be friedigen hatten, sondern sich auch noch immer einer ziemlich lebhaften Aus kuhr nach Oesterreich-Ungarn erfreu en i Einzelne Werke der Eisenindustrie sind gegenwärtig etwas besser als vor Jahren beschäftigt, und der Optimist sieht bereits hinter dunklen Wetter wolken die leuchtende Sonne wieder emporsteigen. Alle diese Mittheilun gen über bessere Beschäftigung sind nicht zu überschätzen und nicht zu ver allgemeinern. Es handelt sich meistens nur um einzelne Aufträge, die schnell ausgeführt werden müssen, und daher vielleicht selbst Ueberstunden erforder lich machen. Um solche Fälle handelt es sich gegenwärtig in den Eisenin i dustrie. Auch die «kürzlich ertheilten " neuen Aufträge derStaatsbahnen und der laiserlichen Marine ändern an der Lage der Eisenindustrie nur wenig; sie sind nicht groß genug, um das Ar beitsbedürfniß zu befriedigen Die Einschränkung der Hochofenbetriebe hatte Förderbeschränkungen in den Eisensteingruben und selbst die völliae Betriebseinstellung aus einigen kleine ren Gruben zur Folge. Die Eisen werke leiden vielfach nicht nur unter s dem Mangel an Beschäftigung, son dern auch unter dem früheren Einkauf von Rohmaterial zu hohen Preisen, das sie jetzt abnehmen müssen, wo für ihre Erzeugnisse die Preise ganz erheb lich zurückgingen. Der Preisunter schied zwischen Rohstoff und Waare ist heute so groß, daß manche Werke Reu gcld bezahlen, um sich der Verpflich tung, das Rohmaterial vertragsmäßig abzunehmen, zu entziehen. i i i i Die deutsche Maschinenfavrttauon leidet gleichfalls sehr schwer. Wenn das bisher nicht noch mehr zum Aus druck gekommen ist, so ist das auf die im Allgemeinen gesunde finanzielle Unterlage der Anstalten dieser Art zu rückzuführen. Aber in allen Zweigen dieses großen Erwerbszweiges fehlt es gegenwärtig an ausreichender Beschäf tigung, und die Zahl der arbeitslosen Maschinenarbeiter ist sehr groß. Die Lage der deutschen Elektrizitätsindu ftrie hat der »Fall Kummer« beleuch tet, obwohl bekanntlich der betrübende Zusammenbruch dieses großen Dres dener Werkes mehr durch eine hochge triebene Spekulation als durch den Mangel an Aufträgen verschuldet ist. Auch in der Entwickelung der Elektri zitätsinduftrie ist eine Stockung einge treten, die vielleicht erst in einigen Jahren überwunden sein wird. Die Beschränkung in den einzelnen Zweigen der Textilindustrie ist gegen wärtig eine sehr verschiedenartige Wirklich gut ist sie an keinem Orte, wenn auch einzelne Meldungen günstig lauten. Das Geschäft schleppt sich überall matt dahin; wo regeres Leben herrscht, da sind plötzlich einige grö ßere Aufträge ertheilt, die schnell aus« gefiihrt sein wollen. Oft Undelt es sich nur um einige Tage oder einige Wochen lebhafterer Beschäftigung; ein vereinzeltes Wellenträuseln aus der weiten, stillen Fläche. Dann geht das Geschäft wieder seinen müden Gang. Selbst wo augenblicklich ausreichende Aufträge vorliegen, wird wenig oder nichts verdient oder noch zugesetzi. Dasselbe unbefriedigende Bild ge währen heute zahlreiche andere Er werbs-zweige. Viele Industriearbeiter suchen Beschäftigung in der Land wirthschaft, soweit sie vielleicht aus den Jugendjahren Fähigkeit für eine derartige Thätigkeit besitzen. Its-» --——.———— Der vornehmste Rock. Als der »vornehmste Rock« ist vom Kaiser neulich —- bei Einführung des Prinzen Fritz-End in’s Heer als Of sizier —- der Rock des ersten Garbe Regiments zu Fuß bezeichnet worden. Das erste Garde-Regiment zu Fuß zeichnet sich dadurch aus, daß es aus schließlich adelige Ossiziere in seinen Reihen zählt, darunter 11 Prinzen und 17 Grasen. Zu den Eigenthüm lichkeiten dieses Ossiziercorps gehört es, daß es allein in der ganzen Armee neben der Besoldung, Wohnungszu schuß, Servis u. s. w. auch noch einer, Kleidergeld - Zuschuß erhält. Dieser beträgt 15 Mark monatlich stir den Ofsizier. Außerdem beziehen die Of siziere dieses Regiments ein höheres Tischgeld; während sonst nur die Subaltern - Ossiziere Tischgeld bezie hen und zwar sür jedes Bataillon zu sammen 90 Mark monatlich, erhält im ersten Garde - Regiment der Stabs ossizier monatlich 120 Mark Tisch geld, der Hauptmann 60 Mark, der ’ Lieutenant 86 Mark, der Feldwebel 12.50 Mark, der Fähnrich 18 Mark. Die Unteroffiziere haben eine um 8 Mark höhere Löhnung, die Gesteiten und Gemeinen eine um 1,50 Mark hö here Löhnung. Noch eine andere Eigenthümlichkeit des Regiments besteht darin, daß es statt 12 13 Hauptleute zählt. Der Is. Hauptmann wird im Etat geführt, ist .aber in Wirklichkeit nicht vorhanden und niemals vorhanden gewesen. Gleichwo l wird siir diesen jahraus, jahrein ie Besoldung, Wohnungs geldzuschuß, Servis, Kleidergeldzw schuß und Tischaeld verausaabi. Bei einer Etatsdebatte im Reichstage wur de dieser Posten als der »ausgestopfte Hauptmann« bezeichnet. Dabei stellte sich heraus, daß die Einkünfte dieses papiernen Hauptmann-s zu einem be- : sonderen Dispositionskonds fließen, der unter die Anaehörigen des Regi ments vertheilt wird. . Man ersieht daraus, daß der »vor- ! nehmste Rock« mit Hilfe eines besonde ren Kleidergeld - Zuschusses ermög licht wird. ! CEuaen Richter’5 -«-Freic. Ria.«) General Datum Ver von sum einsieht-ne sannst streu Prisdeutmatt der Uevuhltt Leibe-. Der tubanische Patriot General Go mez hat nach der Rückkehr von seiner Reise nach den Ver. Staaten dieser Tage in einem offenen Briefe in Ha vanna den Zweck jener Reise darge legt. Er sagt darin, daß er sich mit der Absicht nach New York begeben habe, um General Palma die Noth O4 « ZJX Tomas Estrada Palma. wendigkeit vorzustellen, nach Kuba zu kommen und der erste Präsident der iubanischen Republit zu werden. »Sennor Palma,« so führt Gomez aus, »besitzt hervorragende Regierungs Eigenschaften, wie er durch sein Ber halten im Revolutionskriege von 1868 bis 1878, sowie als Chef der Dele gation während des Krieges von 1895 bis 1898 bewiesen hat. Durch die große Jntegrität, die er in seinen amt lichen Stellungen entwickelte, hat er sich die Kuhaner zu Dank verpflichtet. Nicht Einer unter uns nimmt außer dem beim amerikanischen Volke, mit dem wir freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten wünschen, und seinen hervorragenden Männern eine so ange sehene Stellung ein, wie Palma. Er ist sür die im September d. J. stattfin dende Präsidentenwahl nicht nur der geeignetste, sondern thatsöchlich der ein zige Kandidat. Als echte Kubaner sollten wir ihn veranlassen, daß er das Amt annimmt. Jch werde Alles aufbieten, damit dies-Ziel erreicht wird, und dann von der Politik zurücktre ten.« Tomas Estrada Palma wurde 1836 in Bayamo aus Kuba geboren. Er er-— hielt seine Ausbildung in Havanna und Madrid und wurde Advokat. Beim Ausbruche der Revolution 1868 schloß er sich den Aufständischen an und wurde 1875 zum Präsidenten der redolutionären Regierung gewählt. Palma gerieth 1877 in spanische Ge fangenschaft und schmachtete bis 1879 in einem Kerker in Spanien. Sein großes Vermögen wurde konsiszirt. Palma war dann General-Postmeister in Honduras und kam später nach den Ver. Staaten, wo er in Central Val leh, N. Y, ein Erziehungsinstitut für lateinisch-amerilanische Knaben grün dete und wo er noch gegenwärtig sei nen Wohnsitz hat. Wkttkrprophkt Moort Der Chef des Pet. Staatmctsetterhukeaus und seine schwierigen Oblieqenhetteir. Mehr denn seit Jahren hat die außergetvöhnliche Hitze im heutigen Sommer die Aufmerksamkeit auf die Berichte und Prophezeiungen des Ver. Staaten-Wetterbureaus gelenkt. Wenn diese Prophezeiungen freilich zuweilen trügen, so dürfte die damit zu ent schuldigcn sein« daß ie Beamten des Wetterbureaus eben auch nur Menschen sind und daß sie, entgegen der An nahme Bieler, noch mehr zu thun ha ben, als nur Wetterprophezeiungen zu verabfassen. Laut einer ofsiziellen Publikation liegt dem, dem Ackerbausekretär unter stehenden Chef des Wetterbureaus, außer der Aufsicht über die Wetter prophezeiungen siir das Publikum, noch die Signalisirung von Stürmen im Interesse der Landwikthschast, des Handels und der Schiffsahrt ob, fer ner die Signalisirung von den Gestei ten und dem Wasserstande der Flüsse. Dem Chef des Wetterbureaus unter O « Willis L. Moore. stehen die Erhaltung und der Betrieb der Telegraphenlinien an der Küste. s Er hat zu Nutz und Frommen von Handel und Schifffahrt die Seenaeh richten zu sammeln und weiter zu über mitteln Mit Rücksicht auf die Baum wollpflanzet liegt dem Chef des Wet tetbureaus die Pflikhl ob, über die — Temperatur und die Bedinguncen sti allensall rgen Regenfall zu rapporq titen. — r hat kommenden Frost und kalte Windtvellen anzuzeigen nnd über haupt solche meteorologische Bevha tungen anzustellen, welche nöthig n ", um die augenblicklichen tlimati chen Verhältnisse der Ver. Staaten fe-"ifiel len und einen Einblick in sie genosnnen zu können. « « Als Hilfsmittel fur die Wetter beobachtungen und die Arbeiten des Wetterbureaus dienen, außer dem Telegraphen, Thermometer, Baron-e ter, Selbst-Registrirapparate für Wind und Sonnenschein und andere Instru mente. An der Spitze des Ver, Staaten Wetierbureaus steht seit 1895 Profes sor Willis L. Moore. Willis L. Moore wurde 1856 nahe Binghamton, N. Y» geboren. Er be suchte die Signaldienft-Militärschule zu Fort Meyer, Ba» und trat im Alter von 21 Jahren in das Signalkorps, das heutige Wetterbureau, ein. Er war erst Assistent, dann Vorsteher ver schiedener Wetterftationkn im Lande und wurde 1886 wegen der Erfindung einer schnellen und dabei sparsamm Methode der Uebermittlung von Wet terprophezeiungen zum Sergeanten be fördert. Den Titel Professor errang sich Moore 1894 in einem öffentlichen Konteste Zum Chef des Wetterbureaus wurde er seiner Zeit von Präsident Cleveland ernannt. prrlcnsischereikn in Arkansas. Eli-fasse und dabei erfolgreiche Methoden sue Gewinnung von Perle-h Jn weiterem Kreise verhältnismäßig wenig bekannt sind die seit 1896 im Betriebe befindlichen Perlenfischereien im Blacl River im nördlichen Arkan sas. Das Gebiet der Fischereien er streckt sich von Pocahontas, dem Eountysitze von Randolph-Cvuuty, bis Powhatan, dem Countysihe von Larv rence-County. Das Centrum der Per lenproduktion und den Hauptmarkt für den Perlenhandel bildet aber Black Rock in Lawrence County. Die Perlenfifchereien am Black RiVer begannen zuerst die Aufmerk samkeit zu erregen, als große Perlen funde bei Bald Knob, Ark» New Yor ker Händler in den Staat lockten. Bald überflügelten die Block Biber-Fische reien jedoch in ihrer Ausbeute diejeni gen von Bald Knob, und der Black « H «- --· -,»-J— , i PerlensischeriBootr. ;River wurde das Melka zahlreichet jSpekulantm Schon in der ersten s Saison nach der Entdeckung der Per s len waren auf einer Strecke von 20 Meilen über 1200 Personen in der Perlenfischerei beschäftigt. Man sam melte die Muscheln mit der Hand, in ) dem man in’s Wasser watete. Manche . Personen benützten Heugabeln, Re en und Spaten. In seichtem Wa er wurden auch Pflüge gebraucht um wik diesen den Flußboden umzukehren. Ein Mann aus Block Rock ließ sich schließ lich ein Paar Austernzangen anfer i tigen, die sich insofern gut bewährten i als die Perlenfischerei nunmehr von » Boot-en aus-, wie die beigefügte Abbil dung zeigt, und bei fast jeder Wasser tiese betrieben werden konnte. Die Verwendung solcher Zangen wurde bald allgemein, und man fand, daß die feinsten Perlen aus einer Tiefe von sechs und mehr Fuß kamen. Die Ein führung der Austernzangen machte fer » ner die Perlenfischerei im Winter mög t lich. Man spannte beim Eintritt der t kalten Witterung auf den Booten Zelte i auf und ztindete auf den Backstein ? herden aus dem Boden der Boote Feuer an. . Die Ausbeute ist denn auch eine er ileckliche. Man schätzt, daß seit 1896 auf der Strecke von-Pocahontas bis Powhatan preiswerthe Perlen im Ge sammtbetrage von 8500,000 im Black River gefunden wurden. Hiervon ent fielen allein 8160,000 auf das Jahr 1900. Auch in diesem Jahre ist die Ausbeute eine gute und geeignet, den Wohlstand der dortigen Bevölkerun zu vermehren. Zahlten doch neulig die Bauten in Black Rock an einem einzigen Tage 812,000 für deponirte Perlen aus-, an einem anderen Tage 87000. Fast jeden Tag aber werden Perlen zum Gesammtbetrage von 51000 bis 85000 veräußert. Dabei ist der Gewinn ein bedeutend höherer als der sprichwiirtliche Profit der Apo theler. So wurde eine Perlensamms lang, die einem Manne in Black Rock 82500 gekostet hatte, für 810,000 nach« New York verkauft. Einzelne, be onq ders schöne Perlen wurden für « · 81300 und Usoo veräußert.