s« sie Ieisen Meine-. — sa Dei-nich Stein«-e die beiden Kleinen find reizende Wfchen und mit einander verheira M Selbst ihre Feinde geben zu. daß H aus Liebe geheirathet haben. sind klein« daher haben sie ihren Mitten-nein Doch machi er mit dem M Schnurrbart und den dichten W brauen einen martialischen Ein « . Wer ihn aber näher ansieht, heiß gleich, daß er ein lieber Kerl ist. «Ein sehr neiter Mensch,« würde man in Oesterreich sagen. Ueber die Kleine will ich gar nichts sagen. Sonfi würde es ein Gedicht. 1Und ich will doch in Pressa schreiben. ; Die beiden Kleinen besaßen ein klei nes Häuschen mit einem wundernetten ; kleinen Gärtchen an einem kleinen Ge- J birgsser. Und selbst die riesengroßen i Berge, die ihn umgaben, oerstiirttens den Charakter der Jntimitiit, indems sie mit ihren dicken Felsenleibern die weite, weite Welt ausschlossen. Dort saßen die beiden Kleinen und liebten sich. Außerdem malte er. Sie hatten mich oft aufgefordert, sie zu besuchen, und einmal fuhr ich hin — aies dem Rade natürlich. Auf dein ganzen Wege freute ich mich darauf. sie zu sehen. Jch hatte mich nicht getäuscht, auch sie freuten « sich, als ich ankam, und jedes von uns freute sich über die Freude des Ande ren noch extra. So viel Freude gab es nur bei den beiden Kleinen. Nachdem wir eine Weile so herum-· gefchwiitzi hatten, ohne viel Sinn und Verstand, nur in der Absicht, dem An deren etwas Liebes zu sagen, verab schiedet fich die Kleine. weil sie in der " Wirthschaft zu thun habe. Sie « schlüpfie in’s Häuschen, wie eine Ei- ! dechse in eine Mauerrihe, der Kleine « aber nahm michunter den Arm und i sagte: »Vor Tisch wollen wir noch et- E was spazieren gehen.« Also gingen wir auf der Straße am Seen-fee spazieren. Der Kleine fach simpelte, sprach von Sezesfion, Plein- l air —- Segantini —, ich fühlte mich j so doll Von der Sonne, die auf der : Gegend lag und aus den beiden Klei- ; neu strömie ——, daß ich schwieg. Aber piiitlich ging mir etwas durch den« Sinn. ; Himmelherrgottsatrament.« sagte ich, »hast Du es gut!« Der Kleine blieb stehen und sah mich ! an. Dann sagte er mit immer steigen ? der Betonung: »Ja!— Ja!! —- Ja'.. ' « ; und weitergehend, fügte er hinzu: ; Æßt Du, so ganz unverdient ist; mein Glöck doch nicht Jch habe daran gearbeitet Das muß man auch « l »Nun ja Du hast eben eine entzü- « elende Frau geheirathet. « »Ach was,« entgegnete der Kleine, »was verstehst Du Junggeselle von den Frauen. Jhr beurtheilt sie nur nacht dem Aeußeren. Jch sage Dir,« suhr er fort mit einer Stimme, wie ein herr der Schöpfung Urväterweistyit zu versapr pflegt. »im nnern sind 4 die Frauen alle gleich. atiirlich sind J sie verschieden, aber alle «Frauen"- , j als Geschlecht sind sich gleich. Man, muß sie alle erst erziehen.« ( »O je. Du erziehst Deine Frau?« «Natiirlich denkst Du gleich, ich halte ihr lange Reden. Rein, mein Freund, » " so dumm sind wir nicht. Jch streite ni e . Mk ihr aber ich lasse wie von selbst in jedes Gespräch etwas von meiner An W einsließerr. Wenn wir ewas zu ammen lesen, betämpse ich die einet einnng und vertheidige die andere — J sie sie zu meiner eigenen passen. Aus " solche Weise erreicht man etwas. Eine essen-e Behauptung erweckt nur Wider sptttch. Du darfst nie verrathen, daß Dn eine ausgesprochene Ansicht hast. « «Ja, was ist denn Deine ausgespro chene Ansich ti« »Daß Mann und Frau verschieden Aber das ist doch eine uralte An »Was macht das?« sagte der Kleine. »Alle Wahrheiten sind alt. Siehst Du, die hanptsache ist die Grundlage, das seitige Verständniß, das Inner kichr. Das muß da sein· Das muß man bei dem Manne scharf von dem senßnlichen teennen.« »Und bei der Frau?« » iie die Frau giebt es nicht- Treu l I. Das ist eben der Unter chied.« Der Kleine liebte Redesormen, wie: " ist« und »man muß«. Er liebte upi das Bestimmte, Geoßakiigr. Er sprach sehr viel von sich und wurde damit nie langweilig. «Das ist ein dient —- ieine Kunst; man muß es M —- letnen kann man es nicht,« hatte et mir geantwortet, als ich ihn einmal auf diesen seltsamen Umstand satn machte. « »Ich will Dir ein-as sagen,« fing der Meine wieder an. »Ich könnte jederzeit « seine Frau betrügen, ohne ihr auch M daD Meinße von dem zu nehmen, Das sie an nie besi t. Denn während ich sie Messe, wii ich doch nur sie M —- sp wirklich lieben. Jch kann sie deuten, daß eine taa einem Man je W Wes-es reizlos wird. M M hat seht haniasie —- er « » »Ist-c können. Die Frau H It so den und so lieben —- sie » eben da, m sie liebi.« W Rat nat das vielleicht nicht ss - M : Wi- ttosdem. was »Das ist mein sittliches l.« fuhr der Meine fort. .Jhr ge det Mäd chengvmnasierr. Jst wollt die Frau gest-berechtigt machen, das ist Unsinn. rau empfindet anders als wir, sie sii lt anders, sie liebt anders. Sie itt monogamisch. der Mann polygas misch angelegt. Jch frage nicht« warum das so ist, ich sorsche nicht nach, ob es besser sein könnte, ich sage einfach: Es ist so, und weil es so ist. ist es natür lich, nnd weil es natürlich ist« ist es sittlich. Habe ich vielleicht nicht recht i« «hoi——be—jiih«, tönte es von rück wärts. Wir warchten uns um, da stand die f Kleine aus der Straße vor dem Häus , chen. hatte die hände an den Mund ge I legt und schrie mit ihrem kleinen, fchtils J len Stimmchen aus allen Kräften. i »Das ist der Magenschrei,« erklärte der Kleine sehr ernsthaft. »Wenn ich draußen male und ich hör’ ihn, weiß ich, daß das Essen fertig ist. Mach’ schnell, denn ich habe einen kolossalen Hunger-I - Ein Mittagessen bei den Kleinen ge hörte zu den allerlustigsten Sachen aus der Welt. Warum, weiß ich auch nicht, aber es war so. Wir aßen. lachten, hatten uns gern und wußten, daß wir uns gern hatten. Solch’ ein Bewußt sein ist viel werth. Gestiitzt daraus durften wir sogar einander die Wahr heit sagen. Die Kleine war etwas rniide und zog sich gleich nach Tisch zurück, um zu schlafen. »Und was thustDu?« fragte mich der Kleine. »Ich werde mich in Eltern Garten Pius das Gras legen und auch schla-» en.« »Faulthiere,« sagte der Kleine. »Ich werde malen.« s Wir plauderien noch eine Weile mit einander. dann zog er ab, mit Malge- » röthschasten hoch beladen. Jrn Garten war es wundervoll, ganz still. Ein leises Wellenranschen machte die Stille erst hörbar-. Es war eine Lust, einzuschlasen. J Als ich erwachte, stand die Kleine vor mir. ; »Auf, Sie Siebenschläser«, sagte sie. « ; »Jetzt giebt’s Kassee.« i Wenn man so dalag wie ich, und die j Kleine von unten nach oben ansah, er ; schien sie viel größer und stattlicher. ais f sie in Wirklichkeit war· « s »Kletne'. bat ich, Neuen Die mirj ! einen Gefallen tlsunim »Nun?« »Wetden Sie keine Dame!« « Sie lachte fröhlich, drehte sich um und i ging in die Laube voraus, wo das · Dienstmädchen den Laffeetisch deckte. i Diese Laube paßte ausgezeichnet zn ( den Kleinen. Sie hatte gerade siie drei » dünne Menschen Platz. und wenn man ; glücklich drin war, hatte man das Ge südl: heraus komme ich in meinem Le- i ben nimmer. I Diesmal saßen wir nun zu Zweien ; drin, der Kleine war noch nicht zurück. « ,Lassen Sie doch den Magenschrei er tönen«, sagte ich. »Das dars ich nicht· Der gilt nur I tin Mittag- und Abend-essen Der Kas- « fee ist zu geringfügig, ntn die Arbeit zu » unterbrechen« So trauten wir ohne den Kleinen Rassen «Gehen wir spazieren«, schkug ich dann vor, »und stören wir den Kleinen beim Malen.« J »Ach. lieber nicht«, meinte die Kleine. « »Wean man ibn stört, kann er schreck- ; lieb grob werden. Ich bin auch fo» müde. Jch weiß nicht, was ich seit ei- « niget Zeit habe. Am liebsten fide ich hierWnndsggsausGänkSese hinatåsf ch un es . - M · na - deutlich Die Kleine entgegnete nichts, sie machte ein ernstez, beinahe trauriges Gesicht . . · »Ob« sind Sie nicht glücklich? Das wäre doch eine Schande.« »Ob es aber immer so bleiben wirdk sagte sie leise vor sich bin. ·Daniit quälen Sie sicht« Jch war sast entrüstet. «Das habt Jbe Beide doch selbst in der baut-X Die Kleine schüttelte ernst den Kons. Lin Gestibl hat Inan niemals in der bew- soate tie. Jst-te ist es va- ver weis-. ob ei morgen da sein wied.' Jest wurde es mir doch zu bunt. «Aber Kleine«, ries ich. »Sie sind ja eine elende Rihilistin. Unsere Gefühle ändern sich doch nicht willkürlich, sie sind doch auch ein Theil von uns. Mein Gott, wir bleiben auch nicht unser gan zes Leben lang dieselben. Und wenn auch ’mal was dazwischen kommt — on revient toujours n ses prerniers arm-ask »Warum sagen Sie etwas. was Sie selbst nicht glauben,« unterbrach mich die Kleine vorwurstvoll »Ja ber Liebe giebt es lein Zurücklehren Viel leicht gar aus Mitleid«, sehte sie bitter hinzu. »Nein, vie Grundlage jeder Liebe muß Wahrheit sein. Jch liinnte Alles ertragen siit den Mann, den ich liebe. Ent hrung und Schande, aber wenn ich daran denke, baß es einmal anders wäre, daß et sich mir nähern könnte, aus Gewohnheit, blos weil ich ein Weib bin —- oh psui.« »Ich wußte nicht recht, was · sagen sollte. .Die Wahrheit ist ein deal," meinte ich endlich, «knit dem lann man nich-l rechnen.« »Die Wahrheit,« sagte die Kleine rn hig, Jst die sittliche Forderung der Lie . Ohne absolute Wahrheit kommt man in Lüge und heuchelei nnd noch Schlimmere5.« «0nt, dann muß man die Wahrheit auch ertragen lönneuf «Oder daran zu Grunde gFenX JSie Msind ja eine ganz g iihrliche natile Fa agseitr. Uebrigens, " sagte die Kleineas und beugte sich iiber den Tisch, als ob sie mir ein gefahrlichei Geheim nis anvertrauen wollte. .ich will Jhnen ! etwas sagen, schön ist die Liebe nicht. Sie macht egoistisch und unduldsam ge en Andere Nur wenn zwei Menschen sgich ganz tlar und wahr gegenüberstehen und sich angehören bis aus den tiefsten Geund ihrer Seelen, dann ist sie ! sch ön." « Z Wie schwiegen Beide ; Jn jedem Gespräch tritt ein höhe punlt ein. wo man siihltt was gesagt - werden sollte ist gesagt reden wir nun von etwas Anderem Aber mir siel nichts ein. I Die Kleine hatte aus den See hin ausgeblicki. Jeht sagte sie: .Sie soll ten noch etwas spazieren gehen." »Sei-en Sie nicht mit?« Sie erhob sich, sehte sich aber sofort wieder. »Sie müssen schon allein gehen.« ant wortete sie, »ich siihle mich heute so schwindlig. Da oben ist ein wunder schöner Aussichtzpuntt. vielleicht siinss zehn Minuten von hier. Der Weg ist gar nicht zu sehlenk Die Kleine hatte Recht der Weg war nicht zu sehlen und die Aussicht herr lich von oben. Der See zwischen den hohen Ielsbergen, die Buchens und Fichtenwalder an ihren sangen, ganz unten zu meinen Füßen das lleine häuschen in das ich gerade den Meinen mit Ruckiack Matstuhl und Farbenb sien eintreten sah. Und doch wurde rnir nicht recht froh um’ö Herz. Jch hatte die beiden Kleinen so lieh. und Fest bedrückte mich die Furcht, daß sie mit ihrer Prinzipienreiterei sich das Leben verderben möchten. Um zwischen einem sittlichen Jdeai und einer sittli- » chen Forderung durchtutommen, braucht man schon viel Glück. I Während ich den Weg langsam wir der hinabging, sah ich schon im Geistj das häuschen da drunten verddet Die Kleine am gebrochenen Herzen aestorben l und ihn. den Kleinen, rastlos in der Welt umherwandern, den Tod erseh nend· Da drang plöslich ein selisamer Ton an mein Ohr. Es tlang tod Ja —- ha — ja —- hül —- ia —- bo. l Zuerst dachte ich an den Maaenschrei, aber der war doch ganz anders aeweien lZeiß Gott was dieser Ruf zu bedeuten tte Je mehr ich mich dem bat-se näherte, desto lauter erscholl in unreglmiißigen Pausen der merkwürdige Schrei. Die Kleinen hörten mich nicht als ich durch den Garten sein« Sie saßen eng aneinandergeschmiegt in der Laube Jest streckte der Kleine den Kvps vor und brüllte, was er tonnte: »Ja-hu —ja—-hii—-—ja—ho.« »Bist Du verrückt ?« fragte ich Er wandte sich nicht einmal um. »Du bist gar nicht würdig, das zu hö ren«« sagte er. »Du jämmerticher Junggeselle Das ist der Baterjodler. " Schweigend sah ich in den See hin aus, wo die beginnende Dämmerung die Tone anszntrinten schien. Mir wurde leicht und fröhlich »in Muthe. Ich pslege nicht an hellucinationen zu leiden aber jeht war's mir als ob zwei riesige Nebelgestalten ans dem Wasser emporwuchsem das sittliche Ekel nnd die sittliche Forderung. l ischen ihnen aber stand ein winziges I ind, nnd die Nebelgestalten wurdenj ißt-einen kleiner und das Kind immer grö- t t —- — zspJ —- « — bit —- a —- bv I —« tönte ei pliijlich dicht an meinem l Ohr. Die beiden Kleinen nsx sen ge- s räuschloi ans der Laube getreten und s standen neben mir. » »Meine lieben Kteinen,« sagte ich, , .nehmt mir s nicht übel, aber Ihr seid ! Eitevgerößten Schafstöpse die es aus der i Ader sie nahmen mir'« ugver nicht übel. Wir bettelten uns die alle Drei etwas geriit . Sie sind eben zu liebe Menschen« die Il beides W. und waren E i n K e n n e r. Professor: »Was werden Sie machen, 1 wenn Sie zu einer ohnmächtig gewor » denen Frau gerufen werden?« T Kandidak »Ich werde zu ihrem l Gatten eilen und ihm zureden, den Wunsch feiner Gattin zu erfüllen« Der folgsame Gatte. Dame: «Meinem Mann ist vor meh reren J en das Trommeliell get-law seit der «t ist er schwerhörig.' Freundin: »Das merkt man aber gar nicht; bei Dir hört er doch aufs Worttk A b f ch r e ck e n d. . Mann: «Denle nur, liebe Frau« ge rade hundertfiinfzig Mart habe ich für das Begräbnis der seligen Tante be zahlen müssen! Da möchte einem wahrhaftig alle Luft zum Sterben ver gehen!« « G u te V o r s ä e. Freundin: »Aber Einen , wie kannst Du nur den Meter heirathen-, der Mann hat doch nicht das zu einem hauiftanbe nstläkei Einkommen S« « . t Du, liebe Olga, ich komme schon m t feinem Einkommen aus. und er, nun das ist dann eben seine Sache-" W Ein Irirathisersnittler wider säume ’ Stiqe vonDans Reiz. Ein Hinz Die Schale war zu Ende. Dem FachtikenPartat desG innasinms entstrpmte Deutschlands ha nungidalle Jugendz Bunt durcheinandergetolirselt I kamen die verschiedenen Klassen. Den Schluß aber bildete die Tertia, deren Ordinarius, Oberlehrer Dr. Schmidt als einer der Lehten die heiligen hal len verließ. » ! Wie aus Verabredung hatten sich ; fast sämmtliche Schüler aus dem gegen J uderliegenden Trattair versammelt. Sie slusterten zusammen, pusstenEiner dem Anderen in die Seite und schauten sich ! mit diabalifchem Lachen an. F »Sieht man’s denn auch deutlich?« i erkundigte lich neugierig der etwas ; iurzsichtige Franz Lenze. « . »Nanu, aber seste2« meinte der blon » de Gieseckr. Während Meier, derDritte im Bunde, die Bemerkung bestätigte mit einem ener ischeru . «Ganz gsann-i kann man’s lesen! Einsach tadellos!' E Der ahnungslose Oberlehrer war ; unterdessen rnit rascher Gangart um die : Ecke geb en. Er durchschritt hastig f mehrere uerstraßen um dann in der s Vetsdamer Straße eine Buchhandlung zu betreten. i »Mein Brockhaus ist antiauarisch ! abzugeben. nicht wahr?a fragte er die s elegante Verläuserin. J »Gewiß, natürlich«. antwortete sie tiensteisrig, nachdem sie ihm das gesor derte Reklarn - Mian verabsolgt hatte. »Wenn der Herr Ober-lehret Be darf haben, so kann ich nur rathen. Das Lexikon ist erst zwei Jahre alt und ganz vorzüglich erhalten« »Herr Obertehrer« hatte sie gesagt! Tottor Schmidt starrte das sehr unter nehmend aussehende blande Fräulein tnit dem mächtigen haaraufbau und dem etwas malitiösen Lächeln einiger maßen verblüfft an. Merhviirdial Was diese Berlinerinnen für ein Ge dächtnisz haben. es ist sahelhastl Er wußte ganz genau. daß er dieBuchhana lung erst ein einziges Mal betreten l«-atte. um sich einige Bücher schielen zu lassen, und zwar war das mehr als ein Jahr her. Trotzdem mußte sich das Mädchen seinen Titel genau gemertt haben. Das dlonde sjraulein nane iner seine Vetbliisstheit benust und ihm die Barth-eile eines Lexilons in so lebhaf ten Farben geschildert, als sei er min destens aus dem Mond gross geworden und rnit den Sitten und Gebriiuchen moderner Kultur gänzlich unbekannt. Also ich nehme mit Bestimmtheit an, daß sich der here Doktor die gün stige Gelegenheit nicht entgehen lassen werden, sondern das Lexiton tausen«. schloß sie jeft energisch ihre längere Rede. »Die Adresse weiß ich ja, »Ohn lehter Doktor Schmidt«. Dats ich noch urn Straße nnd hauinmnnter ditten?« Der überrumpelte Doktor, der sich von seiner Verbliisstheit noch immer nicht anz erholt hatte. nannte ihr Bei des. ur wagte er noch den schüchter nen Einwand, daß er nicht gleich zah len könne. da er nicht das nöthige Geld bei sich hab-· »O bitte, bitte. thut durchaus nichti«, beeilte sich die Blonde, ihn zu dersichern. »Das heißt. da der here Ober-lehret unverheirothet sind, o darf ich wohl bitten. Ihrer Wirthin und lichst das,Geld auszuhändigetn damit ter Bote nicht umsonst geht« .Da ich unverhei . . .« Dem Doktor blieb vor Staunen buchsliiblich das Wort irn lse sieden. «Ja, aber woher in aller lt wissen Sie denn das, mein Fräuleint« »Weil-er ich das weis-? O —- — —« Das Fräulein lächelt noch bedeutend ; malitiöser und meinte dann: «Das habe ich dem Deren Oberlehtee gleich angesehen.« «Donnertoetter!« entfuhe es ihm unwilltiirlich im Ton der Hochachtung Einen Blick hatte das Mädchen —- ein sach großartig! Freilich — so etwas tvar auch nur möglich bei einer Jünge tin von Spkoe Pulte-. , « ------ « « Als der Doktor pas Welchem per-ar ien hatte, sah er im Geiste immer nach tat halb molante, halb rnitleibi e Lä cheln der blonden Schilnbeit vor . Er hatte dabei das unan ehme Gefühl, als ob ihn dieses öcheln überallbin verfolge. Und wahrhaftig! Als er sich fest umfah, belehrte ihn ein Blick, daß sein Gefiibl richtig gewesen; denn die Blonde stand mit übereinandergeschla Henen Armen in der Ladenthiir, sah hin nach, und jest lächelte sie nicht nar, nein, sie lachte sogar allem An schein nach iiber ihn. Jn feinem Jnnern lüblte er einen heftigen Zorn gegen die impertinente Person aussteigen. Er beeilte sich, mit j langen Schritten aus dein Bereich ihre-: T Bliele zu entkommen. Was in aller ? Welt hatte das Mädchen über ihn zu » lachen? Er war doch wahrhaftig leine» ; lächerliche Persönlichleitl . ; Sein hastiges Borwiirtsftiirmen bin " kerte ihn, zu bemerken, daß jedes Mal, wenn er an einer Gruppe Menschen vorbeigeeilt war, ein lustiges sichern und Lachen aber auch einzelne balblaute Auerufe erlönten. Crit atn Potidatner Plai verlang arnte er seinen Dauerlaul nnd blieb itelzem unichliissi ab er vie Pferde babn benntzien o ·r bei dem herrlichen Weiter zu Uß WMU Schm MIC .Na, wie ifksi Laien der r Ober lehrer rnir nich’ ’nen paar pselsinen abi« hörte er da hinter seinem Rücken i eine breite, setti Stimme set-Te Sich umdrehend, sa er gerade in I ni miitdig grinsende Antl einer a ten Frau, die Upselsinen se l hielt. Umoilltiirlich war er niiher getreten, nm die Alte mit prüfenden Blicken zu betrachten. Rein, bei Gott, er tannte "sie nicht! Und doch hatte er anz deut s lich gehört, daß auch sie ihn »Herr Oder ; letzter« titulirt hatte. Die händlerin ließ sich indessen durch sein permanentes Anstarren nicht aus der assung dringen, sondern fuhr ge sch dtg fort .Ro, nn suchen Sie sich man aus. hier haben Sie Meisina und da Blut orangen. Alles hochfeine Waare! Prima Qualität! Ja wette, so wat haben der Hätt Doktor Schmidt noch jar nich je » je en." F- Er suer zurück, als habe er einen Schlag erhalten. - . »Wie sagten Sie? Doktor Schmidti E- Ja, gute Frau, lennen Sie mich denn?'« " »Na, und ob,« grinste die Alte. «Wat ’nen richtigen Schmidt is, der wird doch wohl noch seinesgleichen kennen. Da, seh’n Se, wir sind ja Namensoettern.« ; Sein Blick folgte der Richtung, die ihm ihr breiter. kurzer Daumen nngab. Aha ! Allerdings, da stand : :- »Auguste Schmidt. Obst- und Süd z früchte - Handlung«. Das heißt, weg halb sie aus dieser unnmstiißlichen Thatsache solgerte. daß er notbaedrun gen auch «Schmidt« heißen müsse, das war dem armen Doktor trotz alles Grü . delnö doch nicht recht klar I Die Alte hatte unterdessen die gün stige Gelegenheit benutzt. Unentwegt , zählte sie ihre Apfelsinen in eine Düte. 1.2, Z. 4, 5, 6 u. s. to. Erst als sie bei , 15 angelangt war, hinderte er sie mit einem entsetzten : s »Aber, um Gottezwillem liebe Frau, halten Sie ein. Es ist ja genug — über genug sogar. Sie denken wohl, ich habe ein Dnnend Jöhren zu Hause i« »J, wo werd’ ick denn iowat denlen ! Jct weeß ja doch, daß der Herr Ober lehrer noch zu haben sind.« »Wie ? Das wissen Sie ? Das wis sen Sie auch,« stammelte er nnd iolz schier entsetzt in das rothe, verwitterie Antlih seiner Namensschwester. »Na natürlich ! Dei bad’ ick jleich uf den ersten Blick jeseh’n.« «Auf den ersten Blick ges-von ? So —- so —« wiederholte er tonlos. Dann sah er wie wild urn sich. Mein Gott, war er am Ende plöylich verrückt ge worden ? ! Aber nein. Das war doch der Potsdamer Platz. Hieriaa Jofty, dort das Palastbotei. Alles stimmte. Und dennoch . . . . Unaufbörlich hörte er hinter seinem Rücken ein Wispern, Flüstern, Kicherm Und wenn er sich umdrebte. fo sah er auf den Gesichtern aller Umftebenden stets dat- oininöse, motante Lächeln, das ibn nachgerade in eine gelinde Wutb verschie Gottlob, da larn seine Picrdebabnk Er drückte die riesige Apfelsinendiite wie einen kostbaren Schatz an die Brust und schwang sich aus den hinteren Per ran. »Im Wagen ist wabl nicht mehr Platz ?« fragte er den höflich iur Seite tretenden Konduiteur. .O ja, da rechts hinten. Neben das junge Fräulein, da setzen Sie sich man bin ——- herr Oberlebrer.« Bank ! Da lag die schöne Apfelsi nendiite. Und Auguste Schmidt’s hoch feine Waare, prirna Qualität, tollerte » rechts und lints vorn Perron herunter-. ’ hei, war das ein Vergnügen fiir die StraßenjugendL Mit der bei solchen Gelegenheiten stets entwickelten Energie fiiirzte sich Jung-Berlin auf den tast baren Raub und balgte und lchiinpfte sich nach Versenktqu Der arnrr Dotter aber satt ganz nie der gefchrnettert in feiner Ecke. Er wagte keinen Blick in die Gesichter der Umsifenden zu werfen. Ja, nicht ein mal das reizende junge Mädchen, neben dein er faß, erfreute sich feiner Beach tung. Mit desto woblrvollenderen Mitten aber betrachtete sie ihn. Er dauerte sie. Was fitr treue braune Aug-n er hatte ! Sollte sie es ibrn sa fltu «Lennoftraße t« ftörte der Kondui teur fie in ihren Reflexionen. An der halteftelle ftanden zwei blau mii ige Studenten, die fie freundlich grti ten. »Tag. Kousinchen.« rief ihr der Eine fröhlich zu. »Schönen Danl fiir die Einladung zu morgen Mittag !« »Wir kommen natürlich mit dem größten Vergnügen t« fagte der Zweite mit entsprechender nddetvegung. Und mit libermiithigem achen fügte er hin zu . f Elsas Teufel, März mit wem fährst ; Du denn da ? Bei Gott, das ift ja der Obetlelseer Doktor Schmidt ! Und im j mer noch unverheirathett Wer hätte das gedacht !« . Der Doktor fuhr herum, wie von der Tarantel gestochen. Konnte er die ju en Leute i Nein. zwei wildfremde Oel-schier sahen lachend der Pferdedahn na a, fest ftanW feft —- er war ver tit tsgetvorden ! Ueberall hin verfolg ten ihn Gefpenfter. Ueberall hörte er das Gelächter der Volle. Märchen dense, feine niedliche Nach barin, warf indeß verschiedene schüch terne Seitenblitle in fein finfteres Ge sicht. Sie kämpfte sichtlich mit einem Entfchluß. « muß flie die Unart meiner Vettern um Entschuldigung bitten,« be gann fie letfe, ohne daß der Angekedete die eringfte Notiz davon nahm« »Dauert Sie mich einen Moment an W hören, here —- Oberlehrer,« sing see daher noch einmal etwas lauter an. Die-mal hatte sie den gewünschten Erfolg. Er zuate zusammen. Ein schmerzlich vorkourfovoller Blick traf sie, der in’s Klassis überlth unge fähr lautete: »Auch u, Brutus?« Sie erräthete unter seinem Blick, fuhr aber tapser sortr »Ich steige am Brandenburger Thor aus. Darf ich Sie bitten, rnich eine kurze Strecke durch den Thiergarten zu begleiten? Weshalb —- erlläre ich Jhnen später.« Der Doktor verheugte sich mit zu stimmender höflichieit. Reden konnte er nicht. Jhm war die Kehle wie zuge schniirt. Eigenthümlichl Dies so vor nehm aussehende junge Mädchen for derte ihn »sans sacon" zu einein Gang durch den Thiergatten auf. Ein merk würdiger Tag! »Brandenburger Vork« Märchen und der Doktor verließen zusammen den Wagen. Jn einer der menschenleeren Seitenalleen des Thier gartens blieb das junge Mädchen ste .,So —- jetzt einen Moment Geduld. Fest werde ich Jhnen das Räthsel lö en.« Sie nahm ein lleines Scheerchen vom Anhänger ihres Gärten-. Mit aner kennenswerther Energie trennte und schnitt sie dann an einem Etwas, das, wie es schien, ziemlich fest mit dem - Ueberzieher des Doktors verbunden war Aha —- endlich! So. sehen Sie, die se Offerte haben Sie Aetmster mit sich E herumgettagen.« Sie überreichte ihm einen mäßig großen Zettel, auf dem von kindlicher Hand geschrieben mit empörender Deutlichkeit stand: »Achtung! Ober lehrer Dr. Schmidt. Noch zu haben!« ,.Donnertvetter! Das hat der inso me Tertianer gethan!« »Jhte Schüler? Ja, das glaube ich auch.« k -.- -,k.. tx t- —-.t.t:«t-s:- » i »und-· Full-I out us- pv trug-»was zu - den Schlingels. Iafi Alles lasse ich I ihnen durchgehen.« »O, das ift aber nicht das Richtigel Gewiß nicht,« unferbrach fie ihn leb-» I haft. Und mit lieblichem Erröthen , fügte sie hinzu: »Ich bin nämlich auch k Lehrerin, und meine Schülerinnen ha t den alle großen Respekt vor mir.« » In der Folge entwickelte sie ihm nun I ihre piidagogifchen Ideen. Er mußte ; ilsr feft versprechen, feine Tertia in Zu I lunft nur noch nach ihrem Rezept zu l behandeln. Vom leidigen Schultherna larn man dann auch auf andere The - mata. rnmer aber fand es lich. daß ihre An echten merkwürdig überein ftimrnten. Als man lich endlich trenn- , te. da hatte der glückliche Doktor bereits die Erlaubniß erhalten, Klärchens Ek tern feine Aufwartung zu machen. — Nach einigen Wochen denutzte stnier Pärchen wieder dieselbe Pferdebahn. Diesmal aber waren fie nicht stumm, fondern unterhielt fich lebhaft. »Sind das Deine Schüler?« fragte Märchen, als an einer Halteftelle drei männliche Backfifchchen den Doktor ehrfurchtsvoll grüßten. »Jo, Verschen. Und einer derfelden ift, wenn mich gewisse Anzeichen nicht trügen. fogar —- unfer heirathsvev mittler!« W·————— K i n d e r m u n d. Mutter: »Weil-old freuli Du Dil denn fo feer darauf. daß morgen der Doktor kommt, Win i« , Der kleine Win : .Ja, weil ich dem Doltor die Zunge herausftreeten darf und noch daliir Ehotolade triege.« l D r ei G r ii n d e. »Kann ich Jhnen mit einem Gläs chen Wein anfwarten?« frag eine Zansfran einen Belannten, der zum esuche gesprnmen war. »Ich muß wirllich danten,« erwi derte der Freund. Denn erstens trinte ich überhaupt gar keinen Wein; wei tens hat mir mein Arzt den in streng verboten und drittens habe ich erst vor einer Viertelstunde zwei Glas getrunten!' Zwillingsleid Beinchen »Du and Dein Bruder, hr seid Zwillinge, nicht wahr, mein unge i« Zone : »Ja —- aber es ist gar nicht fchn ncheKlinge-äu fein.« arurn denn nicht i« unge- »«2«Iienn der Vater nicht ransl gt wer von uns etwas ange stellt hat dann haut er uns jedesmal beide durch.« Der Unwiderstehliche Erster Leutnant: «Aber. lieber here Kamerad, warum wollen Sie diese wirklich reizende Wohnung denn ver lassenP Zweiter Leutnant (an das Miit chenpentionat vissüsoii deutend): »seh, bäten mich vor Nachbarschaft nicht mehr t M B e r d ii ch t i g. Gendarrn (einen Arreftanten unter suchend): »Na. es scheint ja, da wir da einen netten Verbrecher erwis t ha ben. .der Kerl hat zwei Strafgesep bitcher het sicht« Treisende Bezeichnung. Des Nach Ohre Kammer ose hat mir ihr Leid Feilagh sie meint sie ewiirH im mer iran hausdame « »Ach, die ila t immer, das iit eine alte Jammers-ist«