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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 2, 1901)
Offener schreit-ebnes von xikkie Ianfttengeh No. 95. Jch kann Ihne sage. was ich mich schon ge fuchst heu- daß mit selles Au toinohbiel ge kauft heu, das zlauwe Se mich gar nit. Zuetscht der Trade-L wo mer an den Weg gehabt hen un dann das Bißnes in selle Nacht, wo die ganze Zittie in Eckseitement gebracht hot un —- vei deWeg, Mister Edithor is es gar nit schön, daß Sie auch noch e Gefetzche davon in Jhne Ihr Pcvper aeptint hen. Off Kohrs hen se jetzt all den Lähf an uns. Jch denke, eg gibt doch so viele Sache, wo intereß tina sin un wo in eNuhspehver be lange duhn un wo von Jmpohttenz sin, daß Se so en Stoff gar nit zu juhfe brauche for in Jhne Jht Pebver zu printe. Wie neilich die Missus Wedesweilek e Pahrtie gehabt hot un wie mein Geburtstag war, do hen Se nicks von gemenfchent un mir sup vohtte Jhne doch schon viele Jahre, awtver, was duhn ich drum aewwe; es kommt auch nooh emol e Tschens I-- .-f.k. L,s s sus- ultuh sub cu- Jlfllc Jql IIUIT nch kann, awwer dann better luck aut. Well, mit den Aoutomo biel do ben die Kids en atig atoße onn gehabt. Den ganze Dag sin se in die Sttitt etutngesahre un se hätte keins von die Kids aus die Nehberhuti en Neid gewwe un wann se grad gebostet wäre. So sen emol die Kids un ich duhn se auch gar nit blehme. Do hen mer Kids in die Nehbethutt, die sin so siissig wie alles. Wann ich odder der Philipp, was mein Hosband is, uns nur an die Steitt lehn sosse, dann bal leen se: »Dotschmen, Dotschmen, Bel ler sulle Strah«, un ich hen doch nicks an mich, wag dotsch ausgucle duht. Oen ich? Mit den Automohbiel hen dann die Kids widder iewen mit die lFeget wer’n wolle. Die Wedesweilern ot gesagt, ich sollt doch die Ketritsch widdee diesend ussiclse lossc, dann könnte mir zwei doch als emol en Reid nemme un ich denke, das is auch was ich duhn. Der Phil hot gesagt, er deht noch kein Pennnie mehr for die Rattelbacks ausgewwe, do dehi er lie tver das Geld nemme un deht sich Bierche for kaufe: well, das duht er auch mitaus. Seh, Mister Edithok, ich hen do en Brief von Ihne kriegt, un ich weiß nur nit, ob Sie meine was Sie do drin saae. For Jhne Jdr Memmerie usszusrische, will ich den Brief hier tepiete: »Meine liewe Mäd dem! Dehte Sie gleiche emol en Ttipo zu die Pänn Emetiten zu mache un soc unser Pehpee zu tiepohrie? Am beste dehie mir gleiche, wann Se Jtzne Jhrn alte Mann gar nicks von sage debte, bikahs dann dehts doch e wenig Fonn gewwe. Die Erlspenzes könne Se uns tschattsche, osf Kohrs derfs nit zu hoch sein; mit schicke Ihm en Paß soe die Rehltohd un en äsz sor die Eckspostschen Graunds"un wag Se Yize juhse duhn, das wolle mer Jhne auch be ahle; soe Jhr Lahdschsing wisse Se os Kohrs selbst usflomm-e, awwer sell mißte Se ja auch zu Haus hawwe un die Zeit wo Sie nit heim sin, sehfe Se ja auch so viel an Jhre Fornitscher. Sie tönne reiteweg gehn un schicke Se uns nur Wort, daß Se tettig fm un mir schicke Jhne all was Se brauche. Oss Kohrs sickekn mir nur an Riepohrts von den Mittweg; Sie hen zu alle Schohs freie Ettmit teng un wag wolle Se noch mehr. Mache Se ane Jhr Sach gut un lasse Se gleich von sich höre. Noch e an neres Ding, mache Se kein Montie schien un duhn Se sich behehse, sonst is unser Pehper blamirt. Der Edithor.« »Jetzt wo ich den Brief noch emol gelese heu, do verstehn ich schon besser, was Sie meine un ich daute auch nit, daß Sie meine was Se sage. Also, um die Sach torz zu mache, ich sin in it. Was den Pbil anbelange dahi, do stinkm ich nit mit ane iivwereing. Jch gehn nit aus die Ziitie iniiaus daß mein Hosband weiß, wo ich sin. Ermi bau gibt er nicis drum un ich tann nii sehn, was Sie dabei bawive, Sie wisse gut genug, daß ich e diesente Lebdie sin un wenn Sie denke, daß ich auf die FehrgtaundsMoniieschein mache, dann sin Se atig mißtehten. Un dann noch e anneees Ding, wann ich nit so bös gleiche del-i zu gehn, dann hätte Se Ich awwee uss ebbes schönes gefaßt mache kenne. Dann hätt ich Jhne ge schtiwwe, daß Sie en ganz unver schämiet Toss sin, wann Sie so Jn iinuebschens mache. Dann hätt ich ochne gesagt daß Sie sich besser be bebse hie un daß es Jhne arig gut bebt, wann Se noch e wenig Bildung täckele dehie, for daß Se nit in so en Weg zu e diesente Lebdie schreiwe bebte. Dann hätt ich Jhne auch ge sagt, Se solle selbst hingehn un wann « hne das nii gefalle deht, dann könnte e auch an en annere Platz gehn, for all was ich drum gewtve. Jes, das hätt ich.Jhne all geschkiivwe un flog mehr dabei, atvtvee weil ich mich do die Aschean nach die Fehr zu gehn, nit nemtne lasse will, da hen ich ge denkt, du besser sagst gar nicks als wie, abltecht, ich gehn. Un so is es. Schicke Se mich mitaus Dieleh meine Rsses un wann ich se in Zeit kriege, dann gehn ich moege spri. Daß ich « W ebbet seines schicke-, das is e O ,-—— e fehrez Ding zu mich duhn Jch will e wenig nachsehn, bitahs do is doch noch e ganze Latt zu mende. Jch gleiche ntt fortzugehn un die Kids mit Nehverlch driwwer tahte duhn. Den Weg sin ich nit. Un dann noch codes-, wann Se, solang ich fort sin, e wenig e Auge uff mein Phil hawwe wollte, dann veht ich das arig epprieschiehte. Wisse Se, wann der immer mit den Wedesweiler alleins is, dann macht er mich zu viel Nonsens un fuhlische Stoff. Also duhn Se jetzt Ihre Dut tie un ju bett fuhr schiviet Buhts, ich will meine duhn. Jch denke, daß Se nechsie Woch schon e Brief von mich hen un das is en Notnber woan Brief. Mit beste Riegahrds Lizzie Hanfstengel.; -...-. ...«»-..... ,,Kniser schalntert mit die Arms«. Humoreste aus dem Leben Kaiser Wilhelm’s des Zweiten an Bord der »thenzollern«. l l E Das Geschwader, welches mit der E ,.i,)ol)enzollern« zum Besuch des Kö r- as von Schweden und Norwegen in Christiania eingetroffen war, um dem deutschen Kaiser eine seiner Stellung alh He ir li ldieses mächtigen Reiches ent I spren« n» Gefolgschaft zu bilden, lag lan der Rhede vor der schönen Stadt junter den Zinnen der alten Beste « Atershuus. schnhr Di , dafok Lenne Se michun mit die Eet nzet, da wer’n Se schon . jetzt schnell die Kikts ihr Gelumps noch « Locher erum laufe zu lasse, daß die - i i -. ,-.....-—.....- «--.-. o Die aufre enden Tage des enthufia ftischen Empfangez welchen die notwe gifche Bevölkerung einfchtießlich ihrer Fiönigsfamilie dem hohen Gaste berei tet hatte, waren verraufcht, und tiefer Frieden la über Stadt und Fjord. Auch aus den Schiffen des deutschen Geisfwaders herrschte eine paradiesifche Ruhe. Jst man fchon bei jedem Ma növer, bei jeder Gefchwader-Uebung in einiger Aufregung und beobachtet das Flaggfchiff unausgefetzt mit net oöfer Unruhe, ja man kann direkt sagen, mit einem gewissen Mißtrauen, da man nie wissen kann, was der kom niandirende Admiral vielleicht fiir Einfälle bekommt, ob er nicht Plötzlich alarmirt oder fonft ein Signal giebt, welches »Leben in die Bude« bringt, so tritt diese Aufregung in noch erhöhtem Maße ein, wenn sich der obersteKriegs herr bei der Flotte befindet Zwischen den einzelnen cSchiffen herrscht nämlich ein eigenartiger Ehr geiz, bei allen befohlenen Uebungen der erste zu fein, ein Wetteifer, der nicht felten in offenbare Eifersucht-ausartet, den ieder möchte feinem hohen kaiser lichen Herrn zeigen, daß gerade ei der tuwiigfte fei. Heute war von dieser allgemeinen Erreguna nichts bemerkbar. Man hatte beobachtet, daß Seine Maieftät sich an Bord begeben hatte, und ein Alarm war daher nicht zu befürchten. Daher machte sich eine gewisse Abgefpanntheit geltend, wie sie stets nach Ueberfpan nung der Kräfte einzutreten pflegt. So war es auch auf der ,,Deutfch land«. Der wachthabende Offizier, Lieuienant Wellmann, war mit dem Augenblick, wo der Kaiser den Fuß an Land gesetzt hatte, in das Kartenhaus getreten, um dort eine zwar private, aber fehr wichtige Arbeit vorzuneh men· Er hatte nämlich mit einem engbefreundeten Kameraden, der fich auf dem Panzerfchiff ,,Kaifer« befand, eine Partie fiir den morgigen Tag verabredet, und benutzte jetzt die Zeit der Ruhe dazu, mit Feder und Tinte und unter Zuhilfenahme einer guten Karte von Norwegen fich die beabsich tigte Tour, welche mit Karriols, dem norwegifchen Nationalfuhrwert, ange treten werden sollte, zusammenzu stell-n l Draußen auf der Brücke standen der « I Stenermannsmaat Scherenbera und - der Sianalgaft Jens, letzterer ein bie derer Nordfriese, der nicht leicht aus seiner Ruhe zu bringen war. Der Stenermannsmaat lehnte gegen das Geländer, blickte in das Wasser und döste ein wenig. Wahrscheinlich dachte er an Minna, die er leider in Kiel hatte zurücklassen müssen, ohne von ihr die feste Zufage zu erhalten, daß sie sich mit ihm verloben wolle. Das ift immer für einen Seemann eine heilte Sache, denn bei den Mädels heißt es gar zu leicht: »Aus den Augen, aus dem Sinn«, und wenn sie das Fang eifen in Gestalt eines Verlobungs ringes noch nicht am Finger haben, dann lann man nie wissen, ob einem nicht eine verdammte Landratte in den Kurs kommt. Jeng blickte pomabig umher. Er sah aug, alg ob ihm alles furchtbar gleich gültig sei. Aufzupaffen gab es ja auch nichts. Majefttit befand sich nicht an Bord der »Hohenzollern«, und von wo anders her war schwerlich eine Ueberraschung zu erwarten. Auf dem Deck herrschte ausgespro chene Siesta; es war kein Dienst, und die Leute lagen Und saßen umher, wie sieLust hatten. Alles war Urhebe dürfiig im höchsten Grade. Lieutenant Wellmann empfand diefe Ruhe äußerst wohlthuend in seinem Kartenhaufe und studirte den Plan im Bädeler, den er sich aus der dem Pfarrer unterstell ten Schiffsbibliothel entliehen hatte. Kein Laut drang in feine Abgeschie denheit. Er konnte sich ganz in aller Bequemlichkeit seiner Arbeit widmen. Aber plötzlich sollte der tiefe Frieden durch einen furchtbaren Alarmruf un terbrochen werden. »Kaiser sckglantert mit die Aaarms!« Das waren ie Worte, welche in brei tem nordfriesischm Dialelt auf der ----.—— Kosnmandobrücke gerufen worden n« in und nun wie eine blatzende L- be hineinfielen in die sorglose ? c, welche noch soeben geherrscht statt-. Lieutenant Wellmann, welcher ge rade dieFeder eingetaucht hatte, sprang so plötzlich von feinem Sitze empor das; er das Tintenfaß um- und über den sislalischen Bädecler wars, sodaß die sämmtlichen Fjorde Nckrwegens vrsn einer schwarzen Fluth übergossen wurden. In seinem Jnnern tämpften die allerverschiedensten Gefühle; Ge danken über alle möglichen Eventuali täten durchlreuzten sein Hirn nach allen Richtungen und tausend Fragen thürmten sich gleich einem ganzen Rat tenkönig von Sphinxen vor seinem Geiste auf. Zunächst war er im allerhöchsten Grade empört über die gänzlich re spxsttlose Art und Weise, in welcher der Signalgast es gewagt hatte, eine Mel dung über die geheiligte Person des allergnädigsien Kriegsherrn auszu stoßen. Was war das für eine Ma nier — man denke nur —- von Seiner Majestät in dieser plebejischen Aus drucksweise zu sagen: »Kaiser schlan lert mit die Arms«. Man stelle sich das Bild vor, wie der Monarch, dieser ernste Mann, mit den Armen in der Lust herumfuchteln soll. Es war ja ganz widersinnig. Hätte der Matrose wenigstens noch gesagt: »Seine Maje stät gerubte mit den Armen zu schlen lern«, dann wäre wenigstens die Form lorrett gewesen. Aber diese plumpe Art von Meldung konnte nur ein gänz lich von falschen Vorstellungen gelei tetes Hirn hervorgebracht haben und Jens verdiente daher einfach stand rechtlich erschossen zu werden. Abn- nfmospbon hnn does Such-»Hättes widrigen Form der Meldung, was konnte, was mußte geschehen sein, um den Signalgaft überhaupt zu seinem Rufe zu veranlassen. Ständen Seine Majeftät vielleicht am Ufer und wink ten nach einem Boote? Das war eigentlich kaum anzunehmen, denn Majestät waren doch mit Gefolge an Land gefahren und in dem Falle, daß ein Boot von Nöthen gewesen wäre, hatte doch irgend ein Herr aus der Umgebung nach dem Boote gewinkt oder, wie Jens refpettwidrig gesagt hatte, mit den Armen geschlanlert. Wäre aber Majestät allein, dann mußte nothwendigerweise irgend ein ganz außergewöhnliches Ereigniß ein getreten sein, vielleicht ein Unglücks fall, eine Katastrophe, etwa gar ein Attentat oder sonst eni furchtbares Etwas; oh, es war nicht auszudeuten Und dann — warum hat die »Ho henzollern« die Zeichen SeinerMajestiit nicht gesehen? Sie war doch die erste, welche über die Sicherheit ihres Kai serltchen Herrn zu wachen hatte. Soll ten die Signalgäste auf der »Hohen zollern« schlafen? Warum ist es ge rade die »Deutschland«, welche die Zeichen des Monarchen zuerst bemerkt hat, warum nicht die ,,H0henzollern«? Warum —-—— Tausend Warums tanzten in tollem Hexenfabbat durch den Kopf des Herrn Lieutenant Wellmann. Es wirbelte und jagte sich in demselben daf; er nicht einmal daran dachte, das umge fallene Tintenfaß von ocm dein Fig-ins gehörigen Buche zu nehmen und das schwarze Meer, welches ganz undgar nicht nach Norwegen gehörte, zu besei tigen. Zu jeder anderen Zeit hätte ihn das Ereignis-« fiskalisches Eigenthum ver dorben zu haben, zur Verzweiflung gebracht, jetzt dachte er nur an eines: Aufklärung über den myfteriöfen Vor fall, der zu der Meldung Veranlas sung gegeben hatte. c):-..A-..--«. M-fl—--—- Ast-»s. —.D r Nil-albicans Wkusllullls IIULPIIL UND dem Kartenhause hinaus auf die Kom niandobrücle und schon auf den un glücklichen Signalgast zu. Aber jetzt war teine Gelegenheit, diesen zur Rede zu stellen, denn Jens mußte an genblicklich seine ganze Aufmerksam keit auf das Flaggschiff richten, um ein Signal von dort entgegen zu neh men. « ,,«.lha«, dachte LieutenantWellmann, »du ist irgend etwas los!« Und er hielt mit seinem Kieler Umschau Er sah bald, daß vom Panzerschif,f ,z’taiser'« mit den Armen des Semaphors her übergewinlt wurde und Jens ein Sig nal von dort in Empfang nehme. Auf dein »Kaiser« hatte man also auch bereits von dem Vorfall mit Seiner Majestiit erfahren. Merkwürdig war nur, daß auf der »Hohenzollerii« Alles still war. Dort re te sich teine Seele. Da Jens ungestört weiter »ein pfing«, so suchte Lieutenant Wellmann einstweilen mit dem Kieler den Strand ab Aber Majestät wollten sich dort absolut nicht finden lassen. Er gerieth immer mehr in Verwunderung und wartete gespannt auf den Moment, wo er Aufklärung über die seltsame Meldung ,,Kaiser schlantert mit die Arms« erhalten würde. Noch suchte er eifrig mit dem Glase am Strande umher. Da trat der Steuermannsmaat der Wache an ihn heran und meldete: »Winlsignal von Lieutenant Haus hofer an Lieutenant Wellniann: ,,Wann treffen wir uns morgen?« »Ach so,'« meinte der Licutenant, »wegen der Partie? Signalisiren Sie: 10 Uhr. Aber zunächst wünsche ich jetzt zu wissen, was es mit der Sache von Majeftät auf sich hat, von welcher der Signalgast vorhin meldete. Uebri gens hat dieser Zeus sich in einer der artig respettwi eigen Weise ausge drückt, daß ich ihn melden werde. Sa gen Sie ihm das. « Der Steuermannsmaat erwiderte: »Ja Befehl« und erkundigte sich bei ,-.-.. osens nach der Sache von Majestät. er Si nalgast wußte von nichts und konnte ich auch nicht darauf besinnen, als der Steuermannsmaat ihm da durch darauf u helfen suchte, daß er ihm sagte, er Zabe sich unter aller Ka none respektwidrig ausgedrückt und der wachthabende Offizier werde dafür sorgen, daß er mindestens 14 Tage strengen Arrest bekäme. Als der Steuermannsrnaat dem Licutenant Wellmann meldete," daß Jens von gar nichts wisse, wollte die ser aus der Jacke fahren. »Was-Z« rief er sehr laut und stürzte auf den unglücklichen Signalgaft los. »Sie haben doch vorhin gebriillt: ,,.Kaiser schlankert mit die Arms.« ,,Zu Befehl, Herr Lieutenant,« er widerte Jens breit. »Aber das war nicht Seine Majestät, sondern das Flaggschiff »Kaiser«. Jch werde doch nicht Seine Majestät Kaiser nennen, Herr Lieutenant.« . Herrn Wellmann·gingen die Augen über. Also deshalb die Aufregung, deshalb der verdorbene Bädecker, derber natürlich ersetzen mußte? Denn der Fistus schenkt Niemandem etwas. Das Schlimme bei der Sache war, daß er nun keinen einzigen Menschen hatte, aus den er seinen Zorn ablenken konnte. Freilich, sehr gewählt war die Aus drucksweise des Matrosen nicht, und da er der einzige war, der sich doch immerhin etwas hatte zu Schulden kommen lassen, so fiel LieutenantWell mann über ihn her und machte ihm in einer halbstiindigen, sehr deutlichen Rede gründlich klar, daß das, was er gesagt habe, absolut keine vorschrifts mäßige Meldung sei, daß er sich in Zukunft der Worte ,,Winksignal« vom »Kaiser« zu bedienen habe, aber nicht »Kaiser schlantert mit die Arms«. Wie gewisse-thust frleer der Scharfrichter tn St. Grillen honorirt wurde. Im letzten Heste des ,,Sckuveizeri schen Archivs für Volks-lande« findet man eine aus dem Jahre 1724 stam mende ,,Bestallung eines St. Gallen Scharfrichters« mitgetheilt, worin des Genauesten die Bezüge für die einzel nen Verrichtungen des Henkers, der zugleich Wasenmeister war, festgesetzt sind. Dem Scharfrichter ist solgender ,,Sold und Verdiens« verordnet: ,,1. Bleibt ihm das jährliche Warthgelt nehmlich 14 Gulden samt dem Betrag des S. V. (Salva Venia) Wassens wie bißher voraus. 2. Soll er so offt ihn die Obrigkeit bey einem Gefange nen zur Territion«oder Tortur ge brauchen swirdt, anzusetzen haben jedes mahl 40 xr (Kreuzer). 3. Vor einem Jnhafstirten am ganzen leib zu scheh ren 1 ß (Schilling). 4. Eine Haydin (Heidin) oder andere Persohn aber am Kopf allein 20 xr. 5. Ein-e Persohn an den Pranger zu stellen 1 ß, mit Ruthen auszubauen und an den Pranger zu stellen aber 2 ß. S. Ein Brandmahl aufzubrennen 1 ß. 7. Eine Pers-on mit dem Schwert zu rich ten, für ausssühren, Strickh, Band und den Straich selbst 6 ß. 8. Vor einem Malesikanten auszuschlaisen 8 s; samt Pferdt und schlaisen. 9. Mit dem Strang zu richten, fiir eine Per sohn wegen ausführens, Strich, Band, Ketten, laitheren (Leiter) hin und her tragen, das Henlhen selbst und was darzu gehört in allem 12 ß. Eine Persohn zu verbrennen, lebendig oder tod, rad brechen, mit feurigen zangen zwickhen, glider abhauen, vor oder nach demTod, auch aus zu schlai fen, für alles und alles lohne das Holz) 15 ß, welches jedoch in dem saht lFalh nur zu verstehen, da die Persohn, welche verbrannt wird, auch Vorher mit glüenden Zangen gezwickht und ausgeschlaist werden müßte, dann wann sie allein lebendig verbrandt oder vorher enthaubtet und hernach verbrandt wurde, soll er sich mit 9 ß davor begniiegen lassen. Jl. Für ein Gtiirlki Nipb m verbrennen nnd har lochen Z ß, siir das letztere aber allei nig 1 f3. f12. Wenn ein schon Verirr theilter Flialeficant begnädiget und nicht gerichtet wird, soll sein Verdienst sein 2 sz. Is. Für ein Stucth lebendig Vieh abzuholem das hingerichtet wer den miisite, soll er 1 sz, wofern es aber über Z Stundt weit entlegen 2 f; aus zusetzen haben. 14. Jtem vor Selbst Mörd-Stricth abzuhauen, eine Per sohn abzuholen und verlochen für al les und alles 15 ß. 15. Wirdt ihm vor das gewohnliche Nicht-Mahl zessirt vor eine Persohn 48 xr., darbon»e-r aber ohne Noth und obrigleitl. Ber giinstigung, in Hinrichtung ein-es ein zigen Missethäters mehr nicht alss ei nen Knecht zu sich ziehen soll.« — Mangelhafte sSpecification rord man dieserScharfrichterbeftallung unt-Tar ordnung nicht zum Vorwurf machen können. Schultzet »Nami, wat soll det be deuten, daß die englischen Soldaten seit Monaten in« Transvaal teenen Sold mehr triefen?« —- Miiller: »J, se fechten eben nich for Jeld, sondern fors Vaterland." — Schultze: »Und die Jenerale?« — Müller: »Die sind nnbezahlbar.« (Kladderadatsch.) I- s- si Die Kunst macht alle gleich, wenn aber eine englische Zeitung in Pius burg ihren Lesern ein Bild des alten Kaisers Wilhelm als wohlgelungenes Konterfei des Kaisers Franz Joseph bringt, so legt sie diesem Worte doch Biene etwas zu weit gehende Bedeutung L e si- is Wenn De Wet so viele viele Leute zur Verfügung hätte, wie Kitchener und Kitchener nur so wenige, wie De Wet, so wäre der füdafritanifche Krieg schon lange vorüber-. » ådWisaJsx"— Hallgekprätlv ..,-,. ,,Friiulein, haben zehn Pferde Sie Hauch schon einmal nicht wohin ge « brachi?« l . seitab i O »Jk)re erstgeborenen Töchier, Frau Müller, sind Zwillinge?«—»Ach ja— . ich habe gleich zwei« Aelteste.« Gröste schöne-ein F Bräutigam: ,,JchsageJhnen, s schön ist mein Bräutchen wie eine i hübsche Malerin auf ihrem Selbsiport : trät.« s Misvcrstansdem »Ich schätze Jhre Tochter u n e n d - » lich ho ch, Herr Kommerzienrath!« 2—»Na, na, so viel hab’ ich « d o ch n i cht ! « Galant. ; »Sie glauben nicht, Herr Leutnani, ; wie mich fortwährend die Migriine i plagtt«—»Aek), bejreise wirklich nicht« 3 wie ein so schöner Kopf nur wehe thun s kaum-« Wäre kein Fau. L elzr er : »Meyer, Sie sind Lo faul; Sie sollten sich wahrha tig J r Schulgeld wiedergeben la en.« — Schüler (eifrig): »Kann man das?« Einwand Arzt: »Sie sollten sich schämen, so herumznbetieln!«—B e t t te r (mit Schnupsnase und Stelzfuß): »Warum denn? Sie leben vom Unglück An dern-ich vom eigenen Unglück.« Zarter wink. l hJXHI Il NR As 1 G a st (der eben fortgehen will, zum Piccolo): »Was kriechst Du denn da unter’m Tisch herum?«——P i c c o l o : »Ich schau’ nur, ob mein Trinkgeld nicht hinuntergefallen ist!« site-ine- Mißverständnis. G at te : »Denk’ Dir, liebes Kind, ich habe den Gipfel meines Strebens erreicht-ich bin Bürgermeister gewor den!«—Gattin (sek)r schwerhörig): »Bei de r Hitz’?« « glm Drirathgbiirvaw »Herr Doktor! Jsch weiß Ihnen e« Partie—ske hat 150,000 Mart!«—— »Lassen Sie nur, ich will noch nicht heirathen, ich bin noch zu jung!«— »Wie haißt zu jung? Sie verlieren doch nur die Zinsen von’s Kapitali« Yie kennen sich. Beamter: »Sie sind wohl letz ten Sonntag wieder in allen Wirth schastcn der Stadt herumgekugelt?«—— Schreiber: »Nur in der Hälfte; die ander’n zu be suchen verbot mir der R e s p e kt t« Latr-ine- Mißverständniss. Den behördlichen Bestimmungen ent sprechend, werden gegenwärtig in den meisten, dem Publikum zugängigen Lo talen Spuckniipse aufgestellt und hierzu Plakatstreifen mit den Worten: »Nicht auf den Boden spu ck e n « an den Eingängen befestigt. B a u e r (beim Eintritt in eine Halle den Anschlag lesend): «Donnerwetter, is dös aber schad’ um die schöne W ii n d ’ ! « Höchste Zerstrcutheit M a Isi- SWPJZ its-N .O "-d.s« Professor (nachden·iet sich aus einer Kalkgrube, m die et gefallen, mühsam herausgearbeitet hat): »Hm —was w ollt ixh denn eigentiyh da drin:1en2«;· · « « « · Parimtta D d . Albu i ss Ilenglu »Ernst Zkglrie Ich JXFM freut sich der Dritte!« I I Zug der ginderlkuhh » Häuschen: »Papa,ichle den Ausdruck Pechfichte; so I Fichten also auch Pech habenk I sha! I s s; im IT j( -I·"·«I II — I , JÄX I »Hat der Arzt Ihrem Gemahl die Amerika- Reise empfohlen?«— »Nein, sein Rechtsanwalt. « . L ) Immer Protz. : »Ihr Herr Sohn hat neulich auf der « Jagd zwei Hasen mit einem Schuß er legt?«——,,Ja, obgleich er’S gar nicht nöthig hat.« Ycrnictiteude Gritikn «—Und wie hat Ihnen denn das Streichquartett gefallen, Frau Huber?« —»Na, wissen S’, was halt Biere so machen können!« gtm YoktorsGæamem P r o f e s s o r: »Was ist das erste, wer- man bei einem Patienten heraus- - finden nmß?«——K a n d i d at »Ob er genug Geld hat, um die Rechnung zu bezahlen.« ; Genau. »Aber, Liebste,« sagt die Frau Baro nin zur Frau Räthin, ,,warum lassen Sie denn Ihrem Mann nie Rühreier Von der Köchin zubereiten, wenn er sie so gerne ißt?«——,,Nein," entgegnet die Frau Räthin energisch, »alle anderen Zubereitungen von Eiern kann er ha ben; aber R ü h r e i e r nicht!——Den ten Sie nur, die kann man ja nich; einmal n a ch z ä h l e n, wenn jie voq der Küche hereinkommen!« Zwang-arbeit. r --I-J-«---- -- 1 ! L Tiwvtss tj I I Frau Müller: »So, Jhr I Mann arbeitet wirklich jetzi? Na, der - ist ja so arbeitsscheu, das wird wohl I nicht lange danern.« —- F r a u M e i e r . »Doeh, ein Jahr und drei I Monate « Yorsichtig. »Wenn ich saan würde, Sie sind ein Gauner?«——»Wiirde ich Sie verkla gen.«——»Und wenn ich es nur denken würde?«——«Dagegen könnte ich nichts machen.«—»Na gut, da denke ich mir's.« Vorschlag zur Güte. Bezechter Student (den feine Wirthsleute vergeblich die Treppe hin auszubringen suchen, stöhnend): «’s geht nicht, die bringen mich nicht her auf-bringen Sie mir lieber das Bett herunter." Ordnung mufx scim M e i sie r : ,,Junge, wat hat denn der Herr Leutnant jesagt, wie Du det« Zeld for die Stiebel haben wolltest?«—— « e h r l i n g : »Det jinge nich, hat er jesagt, die Strümpe hat er ooch noch nich bezahlt und bei ihm jinge alles der Reihe nacht« Der Weltfriede Gabeln » Der Fuchs vernahm, daß ein all e meiner Weltfriede unter den Geschöp en eitiftet werden sollte. Da meint ev kchmunzelnd: »Das freut mich se r; enn nun wird man doch endlich mal vor den Nachstellungen der Men schen sicher sein und in Frieden ieitZ Oasen fressen könnentfk «