-------------------------- Wetter schreitet-rief von Linie Innfsteugeh No. 93. Der Philipp wag mein Hosband is, hot wann un dann emol so en fonnige Spell, dann kann ich von ihn hawwe, was ich gleiche zu hawwe; zu annere eite is erswidedr e rehgeller Stinschie ock un et duht schon Dicke, wann ich mich nur emal e Eistrlem Sol-de tadele duhn un sagt, e Glös Wasser wär gut genug sor ihn. Wann er awwer iwwet Dorscht iomplehne duht un ich gewwes ihm e Gläß Wasser, dann lickt er un ! sagt, das wär en guter Drink sori Mittel, awwer nlt for en deitsche; Mann. Wie ich schon gesagt heu, hot J er auch manchmal gan verninstigeI Spells un so hat er ein gezabh wie mer u die Fehk nach Stopprltaun ganae m. Do hot er mich gefragt, en Reit m den Worlelehl zu nemme, er hotl mich in den Tent genomme wo die Tschippsies gelebt hen un das alles. Dort hen ich auch zum erschte mol e hohrsleß Kerkitsch gesehn, wo met usf deitsch Automobill rufe duht und wo ganz Von selbst lause mitaus e Hors odder e Trallielein. Selles Ding hen ich gegliche un ich hcn den Phil gesagt, » daß sell doch ebbes annerschter war,! als wie e Hohes un Buggy. Do braicht mer kein Buggy zu lliene un kein Hohes-, mer braicht lei Heh zu kaufe un auch sonst tein Futter; alles was mer da zu duhn hätt, das wär, sdasz mer sich in die Kerkitsch hode deht un den Kränl en Tschert gewwe geht un dann deht das Ding binlause wohin -I,«- —-- —·-fl5 GU- anZl lusi snskxs ist«-v III sssbb III-Of »I. Ists syss Its-Us- has-v aufmerksam zugehörrt un hoi gesagt, wei was wär denn die Mötter, wann mer sich so e Ding Laufe edht? Sell war grad was ich gewollt hen un ich hen gesagt, ich deht arig gut gleiche eins zu heu. Do hoi er »denn iniweieri, was der Preis wär für so e Kerrits un do hoi der Mann, wo Tscharis von qehobt hot gesagt, fins Hunnen Dahfer. Mir hen alle zwei beide ge lacht, so was mer usf deiisch sage dreht, mer hen ihn den Hohrslähf gewwe, betth mer hen gedenkt, er deht tschohtr. Awwcr mer hen bald ausge- ; sunne, daß er Bißneß meine duht un do hen met widder weiter gehn wolle. Denke Se nor emoI so e Auövets amt heit. Finf Hunneri Dahler or e Ketritsckx wo ganz mitaus hohes is. Der Mann bot uns awwet nit fort gehn losse· Er lhot gesagt, er hätt auch e seckenhänsdigm das wär ofs Kohrs schon e wenig gejuhsi, awwer wer nicks davon unnerstehn deht, der deht denke, es wär neu un selle Ketritsch dehk er uns for zwei hunnert Dahler gewwr. Wann mer wollte, dann könnte mer die Kerritsch auch an Veh ments ben. Mer braichte nor so ebaut Zins un· zwgnziadsdaäler anzuzakle un -- h-- - ---IDY.I ist«-- -- UUI luuk US- Ulb ILGSCIOIW ------- Burgen. Do hen ich den Philipp in die Spehrripps gepuscht un den ge saat: O ei dont noh, sell wär aar» nit fo schtappig, ich deht ennihau gleiche, so e Ding zu hen, und wanns nor wär, daß sich die Nebdersch «driw wer fuchse dehte; luckehier Phil, hen ich esagt, all die Kerritsches wo unsere Hiehbersch zu schohe hen, das sin Behbie . Kerritfches un die dehte for Eifersucht « borste, wann die sehn dehte, wie mir» uns blohe duhn. »Sell hot den Phil aefalle und er hot gesagt, iasse Se mich « emoi den alte Kaste sehr. Was wer’n ; Se denke, do hot uns doch der Mann e Kerritich gezeigt, die war autefeit un ich hätt driisf geschwore, »daß se ganz nei wär-. Er hot mich gefragt, einzu fteiae, was ich auch aedahn den« un do hot er nor e wenig an den Kreni ge puscht un eweh schie gohs. Do fin mer an die Stritt gesahre un ei tell fuh, sell is e Pietsch gewese. Mer siii off Rohr-S nit weit gefahre, bitahs die Leit hätte sonst dente könne, wann sei mich mit den fremde Mann in die Kerrittsch gesehn hätte, es wär ent Ronneiveh Miitsch un so ebbes gleicht i mer doch nit. Mer sin dann ividder re- ! duhr gefahre un ich hen zu den Philipp i gesagt, er -sollt sei fünf und zwanzikh Plonts rettiq mache, die Kerritsch » dehte met nemme. Der Burgen is ge- : macht ioorde un der Mann hot unsi noch e wenig Jnstrottschens geivwe, i wie iner das Ding händle un konne« muß. Do brauche mer ja auch kein Trehn nit mehr sor heim zu fahre hen . ich aesagi. Wei no, hot der Mann ge sagt. wer so e Kerritich ohne sduht, der ! is besser ab. als wann er e Rehlrohd eigent, bitahs en Trehii sann nur sah r«e· wo en Triia is, awiver die Kkrritfch fahrt an einige Rohd mitaus Jatter. Jchtann Jhne saue, ich hen fo praud gefuhtt als i·oann ich den deitfche Kai ser sei Schwiegermutter wär. Der Phil hot zuerfcht noch epaar petze misse un ich hen mich auch eins genehmigt, dann den ich awwer for heim getriwwe, bi tahs ich hen doch noch bei Daa heim toinnie wolle, biseids das duht iner doch auch vie Rot-d ntt so gut kenne. Der Phil hot denselive Weg gefiehlt tin do sin mer denn in unfer Kerritsch eingestiege, hen an den Krentt gemischt un off fchie eith. Ei tell inh, der Phtl hot alliiviver aeschineilt un hot in le denn no teiin sechs Schnuffs tiickel . Sell war onn, nier hen die ell e-; runge tu b t die Bönd un alle Leit Hin aus die Rohd ange un hen fchiihr e- ; denkt, «Wai e eines Kot-deh» Ich sen ; iiiicf aioiver auch nffgebloht, als wann die ganze Junitet Stehn zu inich be i i ( i X lange del-te un ich wollt auch noch e wenig von Kennedeh ben. So sin mer so ebaut zwei Stunde desahre un die Kerritsch is gar nit mred un teiew ge worde. Mer hen in Front von en Sa -luhn gestappt un do hen smer noch en Drint genomme, ich henn ebbes sahs tes gehabt, der Philipp hot awwer en Stutfner Bier hen misse. Dann jin mer o e Stand weiter gefahre un de hats uss eemol so e sonniqu Neus in unser Kerritsch qemacht, es hot ge saund, als wann e Schleht iwwer e Graewwelrohd fahre dahi, die Ker ritsch hot noch e toppele Tschehrts ge macht un dann hen mer gestappt un die Meschien is nit ums Berplasze weiter qange. Do hen mer jetzt ·ehockt mit unsere Kenntnisse. Der hil ot e ganze sLatt beese Lengwitsch gexuhst, awwer die Meschien is doch nit mehr giange. Wisse Se, was mer gedahn henT De ganze Rest von sden Weg, so ebaut wei Stunde lang, hen mer sdie heim tn komme, sdo is es glücklicher weis Nacht geworde un es hot niemand verdollte Kerritsch gemischt un wie mer nicks gesehn. Mer hen die Ketritsch in den Born gepuscht und ware so mied, daß -ich’s gar nit sage kann. Jch möcht nor wisse, was die Mätter mit die Ker ritsch is· Mit beste Riegahrds Juhrs Lizzie HaberstengeL Die Entscheidung. Stizze von Karl Busse (Berlin). Helenta Gmerek stand auf der Lei ter und pflückte Kirschen. An einem Aste hing der Korb, in den aanzeHiinde voll der frischen, eben gereiften Früchte wanderten. Auf der Landstraße, die am Zaune entlang führte, klang jetzt ein lecker Schritt. Er kam in der Mittagshitze näher und näher. »O, Pani Helenia,« rief dann eine bekannte Stimme, ,,seid Jhr’s wirk lich, oder ist mir der Kopf schon ganz verwirrt, weil ich immer an Euch den-ten muß?« Die Leiter zitterte, Helenla Gmerei, der Korb. Durch das grüne Laub sah sie über den nashen Zaun hinweg Thatsächlich, es war Witold Silorsti. der dort stand, und die Consederatka ehrerbietig einen Augenblick in der Hand drehte, ehe er sie wieder schief auf den Kopf setzte. »Gott segne Euch, Pan Witold,« grüßte das Mädchen wieder, »ich bin es wirklich, und leine andere. Wollt Ihr ein paar Kirschen?« ,.Dant schön, Pani. Jbr wißt, daf; ich etwas anderes will. Etwas, das in den Kirschen sitzt.« Ein kräftig Lachen, und plötzlich warf ihm Helenla einen Kern iiber den Zaun. »Das hier sitzt in den Kirschen, Wi told. nichts anderes. Denn ich selbst stehe, und außerdem weiß ich taum, daß Jbr mich haben ·wollt.« »Treibt keinen Spott! Das wißt Ihr besser, als alles andere. Und ich will Euch nur sagen: länger halt’ ich’s hier nicht aus-. Dann geh« ich in die weite Welt, so weit, bis niemand mehr meine Sprache spricht· Jhr werdet Euch freuen darüber, noch mehr La XZästsK Ist-Ihn Dosen-v has-f- mit-n dankt mir doch, Pani Helenta.« Ein Seufzer war die Antwort. Dann stieg das Mädchen ein paar Stieaen der Leiter herab. »Wer spottet nun, Witold?« fragte sie nur. »Dann entscheidet Euch!« Ein unentschlossener Ausdruck lam in ihr Gesicht. »Ich kann nicht! Laßt mich doch!« »Und wie lanae noch, Pani? Bis die Welt untergeht? Bei allen Heili gen, das dauert zu lange. Dann kann ich wirllich in die Fremde gehen, denn am iiinasten Tag komme ich auch noch zuriick. Lebt wohll« Trotzig faßte er an seine Mütze, trotzig ging er. Sie wollte ihm nach rusen, aber sie liesz es. Mit rathloseni und bekiimmertein Gesicht lehnte sie an der Leiter. Das ging nun schon Wochen iiber Wochen. Da war der Witold Si lorski und der Ladislaus Hebda. Mit beiden zusammen hatte sie in der Schule gesessen. Witold tanzte besser, aber Ladislaus war reicher. Der eine hatte ein kleines Haus, der andere ein großes-, der eine siihr einspännig, der andere mit zwei schönen Füchsen. Und beide wollten sie zur Frau haben, der Witold und der Ladisliias. Jhr Vater sagte: »3wei Füchse sind besser wie einer, aber ich will Dir im übrigen Deinen Willen lassen! Laus’, mit wem Du willst!« silug gesagt, dachte Helenka. Denn das war ja gerade das schlimme: sie wußte durchaus nicht, siir wen sie sich entscheiden sollte, und zermarterte ibren dummen Kopf Tag und Nacht. Heirathen wollte sie ja gern. Je früher, desto besser. Aber wenn sie eben mit sich ausgemacht, daßes der Witold Sikorski sein sollte, der größer und hübscher war, wie ein junger Edel mann den Krakowiak tanzte und die Consederatla verwegen aus dem Ohr siten hatte —- dann siel ihr sicherlich ein, daß Ladislauö Hebda einen tei nen Wagen mit zwei Fii en fuhr, sein Haus groß und seine asche ge spickt war. Was der allein siir Ge chenke machen konnte —- o Jeclu, eckui Und sie rang verzweifelt die «iide und bat den himmel um ein tchen. Doch auch daraus wartete e vergeblich. W Seufzend wollte sie wieder ein die Arbeit, als eine hohe Stimme vom Laune her kutschte ,,Jst das Herz schwer, mein Mind chenZ Ward der Liebste untreu? ..omm zur weisen Fran! Schafsgarbe und Mäusetlee, beim Vollmond aus der »eide gepflückt, dzau ein Kräut lein, was ich nicht sag —- und— das Leid ist fort, ehe es noch einmal Mor gen «wird.« Wie eine schlecht geölie Garten psorte beim langsamen Oesfnen, so ireischte die Stimme. Helenta Gme ret mußte sie kennen. Sie wunderte sich taum. »Was der eine zu wenig hat, bat der andere zu viel, Pani,« erwiderte sie. ,,«Giebt’ö auch dagegen ein Kraut, wenn’s erlaubt ist?« Unruhig liefen die Aeuglein der Alten umher. »Weißt, wo ich wohne; und willst Du am Tag nicht kommen, komm am Abend. Die weise Frau hat Rath fiir alles. Wann wirst Du bei mir sein?« Helenta Gmerek holte tief Athem. ,,Morgen!« antwortete sie scheu. »Und wenn’s kein Teufelszeug ist und Nutzen bringt, will ich Euch dankbar sein!« si- Iit Il Ladislaus Hebda sah die Füchse an und lächelte nicht. Er til-erschlug den Ertrag der Ernte uno lächelte wieder nicht, trotzdem die Geldkatze versprach rund zu werden Wenn er den Witold Stiprsli ein Vnial bei Feite bringen könnte, so oder o—-—. Er hatte es nur gedacht, sah sich aber scheu um, als konnt es jemand verstanden oder ihm vom Gesicht ab aelesen haben. Wär’ der Witold nicht, so säße Helenta Gmeret als sein Weib schon längst in seiner»Stube, und ein lllcyllg Vlull Weis illclk UUS Dclll Als ßen Bauernhof ihres Vaters zugleich mit ihr in seine Truhen gewandert. Das allein war des Schweißes schon werth, und oh er auch seufzend das schöne Geld umdrehte —- er hatte ihr vor acht Tagen erst wieder ein wun derschönes Tüchlein gekauft, das ihm ihre Liebe sollt’ erringen helfen. Da war es! Ein herrliches Tuch! Psia irew, diesmal wollt’ er das äußerste versuchen, diesmal mußte Helenta Gmeret sich entscheiden. Er war heimlich zur weisen Frau geschli chen Die Geoatterin hatte manch guten Rathschlag, aber sie war geizig, und jedes Wort kostete Geld. Erst als er ’s ihr hingeziihlt, sagte sie: ,,Jn drei Tagen, Ladislaus Hei-da, ist es Zeit. Der lMond wächst und nimmt zu —— so soll wachsen und zu nehmen die Liebe Helenta Gmerels zu Dir! Wenn der dritte Tag voriiber ist und die Dorsuhr elf schlägt, mach' Dich aus« Von Mittagszeit an mußt Du gesastet haben. Geh langsam, daß Dich keiner sie-ht, zum Kirchhof. Um das Kreuz in der Mitte wuchert Sei senlraut und Flieder. Betritt den Kirchhof von der rechten Seite. Kauere Dich ins Gebüsch und rühr Dich nicht, · bis es anfängt zwölf zu schlagen. Mit dem ersten Schlag laus rasch auf das Kreuz zu und brich einen Zweig vom Seifentraut. Dann verneig Dich drei mal nach der Richtung des Mondes. Rock UUQ lllUB chV lll Ucc Ocll gis fchehen, wann die Uhr schlägt.« »Und weiter?« hatte Ladislaus Hebda gefragt, während ihm ein Schauer über den Leib rann. »Es wird Dir alles zu theil werden, Söhnchen, was Du begehrft!« .Die Alte grinste, und Ladiglaus Hebda entfernte sich. Die nächsten beide Nächte schlief er unruhig. Heute hatte er kein Lächeln, wenn er die Füchse ansah, und teinS, wenn er an die Ernte dachte. Denn nicht nur, daß er seit Mittag gefaftet —- eH ward ihm auch heiß und kalt, wenn er an den Kirchhof dachte. Der Landstreicher, der vorigen Winter hier am Weg gefunden war, den man am Rand des Friedhof-, beerdigt hatte, sollte um Mitternacht zwischen den Gräbern stehen. Man tufchelte er im ganzen Dorf. Der kalte Schweiß trat auf seine Stirn. Aber es war ja um Helentas irillent Er wollte doch das- neue Tuch nicht wieder umsonst getauft haben. Nicht minder unruhig war um die selbe Zeit Helenta Gmeret. Geftern Abend war sie zur weisen Frau ge schläpr Würde sie den Zwiesplat ihres Her zens schlichten können? Die weise Frau beruhigte sie. Sie wußte ein unfehlbares Mittel. Jn der morgigen Nacht, eine halbe Stunde vor zwölf Uhr, sollte Helenta, nach dem sie seit Mittag gefaftet, heimlich zum Friedhof schleichen, denselben ganz leise oon links betreten und in den Gebüschen lautlos warten, bises zwölf fchliige. Mit dem ersten Schlag jedoch müßte sie auf das Kreuz in der Mitte zulausem einen Zweig des Sei fenkrautes brechen und sich dreimal gegen den Mond verneigen. »Thue das, mein Täubchen —und sei versichert: gleich darauf weißt Du, wen Du heirathen sollst!« So schloß die weise Frau. Als sie allein war, rieb sie sich die Hände. Ein fetter Bissen — sie zählte das Geld. Dann lachte sie, wenn sie sich vorstellte, wie die beiden Leutchen sich Nachts im Kirchhof treffen würden. Der Mond und die Sommernacht würden das Weitere veranlassen, die Scheu vor dem Grabe wurde das Leben zufammenbinden Da war das Seifentraut wohl nicht einmal nöthig. Befriedigt rieb sich die Alte die — ! Dank-. Sie war wirklich weise, die ; weise Frau . . . Of f O i » . I Die Sichel stand am Himmel. Aber i Wolken zogen oft darüber. Die Erde J war dunkel. ; Todtenstill war’s auf dem Kirchhof. J Nur die Sträucher rannten. Ab und s zu purrte wohl auch ein Nachtfalter, i raschelte das bunte Papier an den s trockenen Kränzen. Eine Fledermaus flog lautlos durch die Luft, nebenan von den Wiesen kam manchmal ein Schrei. Die Eulen zogen auf Fang aus. Jns Gebüsch gedrückt, den Angst schweiß auf der Stirn, kauerte Ladis-« laus Hebda unweit des Kreuzes und wartete auf den Schlag der Mitter nacht. Rechts herum durch die Felder war er zum Friedhof geschlichen. Sein Magen knurrte, der Gaumen war ihm trocken, das Herz schlug ihm seltsam. Nie shatte er gewußt, daß so viel Ge danken und Bilder in seinem Kopfe Platz hätten. »Aber es war Thatsache, daß die Angst und der Hunger eine ganz tolle und wirbelige Jagd seltsa mer Einfälle und Vorstellungen durch seinen Kopf trieben. —- Nicht nur tanzte Helenka mit dem rothen Tuche vorüber, auch der begrabene Land streicher war da, schwang sie bei den Händen und warf sich plötzlich als Fledermaus durch die Luft. Es war schrecklich. Mit dem Aermel wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Er ver wünschte bereits die ganze Geschichte, die weise Frau vor allem. Nur der Gedanke, daß er durch fein Ausharren in Helenla Gmereks sicheren Besitz kommen würde, ließ ihn länger ver weilen. Borsichtig bekreuzte er sich alle Minuten auch zum Schutz gegen diembiisen Geister. ... L— k—k. k--4A- klx G Guykcslu cl- UU st, qultc III-, CHO lenta aus dem Haus geschlichen und wra von links dem Kirchhof zugegan gen. Sie mußte an Witold Sitorstis kleinem Häuschen vorüber. Trotzdem es schon nach elf Uhr war, brannte ein dürftig Lichtlein noch aus dein Fenster. Der junge Bauer wollte gerade schlafen gehen· Er revidirte dieStälle· ob auch die Thüren gut geschlossen waren. Da sah er—gerade hatten die Wolken den Sichelmond freigege ben —- wie ein Schatten über die Wie sen glitt. Eine der Wiesen gehörte ihm. Kurz entschlossen steckte er einen Revolver zu sich und schlich dem Schatten nach. Vielleicht hatte er’s auf sein Heu ab gesehen, vielleicht wollte er anderswo stehlen. Auf Schleichwegen war er auf alle Fälle« Jn geniefsener Entfernung, ebenso ’ vorsichtig, folgte Witold Silorski. Plötzlich blieb er stehen. Beim Himmel, das war ein Weibs bild. Und sie hielt jetzt direkt auf den Friedhof zu. Die Sache ward inter essant. Nun verschwand sie durch den Spalt des Heckenzaunses Er schlich leise immer näher heran und legte sich unweit des Friedhofes so auf die Lauer, daß er es sehen mußte, wenn jemnad sich darin be wegte und den stillen Ort der Todten herliefe. lAber er wartete vergeblich. Als hätte die Erde ihn verschluckt, war der Schatten verschwunden Auch kein Geräusch drang in der Stille der Nacht zu ihm herüber. Helenka Gmeret wagte thatfächlich kaum zu athrnen. Ebenso wie an der anderen Seite Ladislaus Hebda hatte sie sich geräuschlos niedergekauert und horchte, ob der Glockenschlag der Mit ternacht noch immer nicht ertönen wollte. Und mehr und mehr erfaßte auch sie hier zwischen den Gräbern die wilde Angst. Sie, die kräftige Dirne fiihlte sich plötzlich schwach und hülf los. Auch sie dachte an den Landstrei eher, der hier in der Nähe beftattet war, der oft Nachts über die Gräber wandelte, vor dem niemand sie be schätzte. Plötzlich holte die Dorfuhr langsam aus. An allen Gliedern zitternd er hob sich das Mädchen· Dunkel ging eine Wolke über den Mond. Und nun laut und ruhig der erste Schlag der niitternächtigen Stunde. Helenka Gmerek hatte nur einen Ge danken: jetzt oorzuftiirzen, das Seifen kraut zu brechen, und dann fort, nur fort von diesem unheimlichen Ort. Sie flog am ganzen Leibe, aber» sie brachte wirklich die Kraft auf, nach dem Kreuz zu laufen. Da — ein furchtbarer Schrejj Gleichzeitig karn’9 von der anderen Seite ihr entgegen — etwas dunkles — der Landstreicher, der über die Grä ber lief. — — Die Kniee wollten ihr brechen. Wie gehetzi. schreiend rnante sie zurück, ftürmte durch den Zaun. Es swäre nicht nöthig gewesen. La dislaus Hebda jagte in derselben To desangst nach der anderen Seite zu rück, und er hielt nicht« eher mit Lau fen an, als bis er im Dorfe war. So weit kam Helenta nicht. Kaum hatte sie den Friedhof hinter sich, als ihr von neuem jemand entgegentrat. ,,Hlat!« Der Revolver war schußbereit. Aber sie erkannte die Stimme, er kannte im blassen Schein das Gesicht »Witold!« schrie sie auf. « In wilder Aug t, laut fchluchzend« lag sie an feiner ruft ,,Rette mich! Rette mich!« Und er rettete sie gründlich. Nicht råurt ftir diese Stunde, sondern fiir alle . ei . —- — Ein halbes Jahr fpiiter fuhr Wi L — told Sitorski mit zwei schönerm Füchsen, als Ladislaus Hebda sie je besessen, mit seiner jungen Frau durch das Dorf. Ladislaus knirschte mit den Zähnen. »Wenn der todte Landstreicher nicht gewesen wär’!« murmelte er. »Aber der Teufel selbst soll vor Gespenstesn ausreißen!« Nur die weise Frau grinste. Sie wußte es besser. gumorisiischw gellnerlogila G a st (zum Kellner, nachdem er die Rechnung revidirt): »Es stimmt, Jean!«-—,,Da hab’ ich mich also je irrt!« Zusgleichcnde Gerechtigkeit. »Für Sie Feinschmecker hat wohl schon manches Rebhuhn sein Leben las scn :I:i3ssen.«——»Fiir Rebhuhn lasse ich auch mein Leben.« Keine Freude mein-. r H l l E »Nami, Huberbauer, willst Dein · Spanserkel verkaufen d’rin in der ; Stadt? Früher hast Dich doch gar nit trennen können!«——»Ja, wissen’s, Herr Amtsdiener, seit mei selige Alte heim ; gegangen ist, hab’ ich halt am Biechzeug ; gar kei’ Freud’ mehr!« i Zllianoo im Dialekt. s Erst e r B a u e r : »Du, Frieder, « do steht ,Alliance.’—Was isch dass-KL Zweiter Bauer : »Der-s hoaßt so ; vill als wie, sie san Alli oans!« I Jus Ylmwegem , A.: »Hei-en Sie vielleicht noch so eine « Cigarrr, Bwie Sie mir vorgestern ga ben?«—— ,,Jawohl, hier ist eine. «—— A.: ,,Danke —Jch will mir nämlich das Rauchen abgewöhnen!« E Ya fa! l Erster Leutnant: »’nMor ! jen, Kamerad! Schon wieder von He J rings-does zurück? Was Neue-HI« — Zweiter Leutnant: »Man Ehat sich mit mir verlobt!« i gatiiederblütlih »Meine Herren, wenn Sie nach dem Angesührten die Frage an sich richten, ob Alexander oder Napoleon der grö ßere Siratege wor, so müssen Sie die , selbe mit einem entschiedenen Ja beant . worten.« siindlieiio Fremd i »Du, Mama, muß eine traute Kuh j dem Thierarzt auch die Zunge zeigen?« ( l Zu der Masserttautc , Hamburger Großtauf j m a n n: »Ich habe heut’ einen neuen ; Korrespondenten engagirt.«—S e i n e s Fr a u : »Ist er ein Hamburger?«— !Er:»Nee,eristaus dem Hinter land—aus Berlin !« Durchs-baut B r’a ut (aus der Straße): »Was . war das für ein« Herr, der eben so un I terthänigst griiszte?«——B r ä u t i g a m « (verlegen): »Mein Schneider!« ---— Braut: »Hm, der hat wohl auch s eine Hypothek auf mir stehen?« . Held-titsche Präzision. l H a u p t m a n n (einen Urlauber . andonnernd, der wegen Zugverspätung I nicht rechtzeitig erscheint): ,,Drei Tage ! in’s Loch! Zugverspätungen gibt’s I überhaupt nicht und selbst wenn der Zug entgleist, dann-dann fährt man Ylttvorbellerttrti. « Gauner, soeben aus dem Zuchthaus entlassen, in welchem er die Nummer 316 führte, sieht in einem Hausflur ein Fahrrad mit der gleichen Nummer stehen. Mit den Worten: »Stimmt, das ist ja meine Nummer!« schwingt er sich auf das Rad und fährt rasch davon· Fiktion glaubtkel1. , D a m e lzur Straßenkehrerin): »Ist das Jahraus, Jahrein Ihre Beschäfti gung?«——Straßenkehrert·n: »Ja.«——D a m e : »Arme Frau, wie viele Ba illen werden Sie wohl täglich verschlu en müRtn.«-—S t r a ß e n - te h r e r i n : » ann’ö Jhna net sagen, gnädige Fraul« « : Yor Gericht Richter: »Wie alt, - Z e u g i n (zögernd): »Neuäehaæsn; ein Herr zu mir gesagt, ich fähe aus w » zwanzig-« Ym Geschichtisgntervtcht Lehrer: »Was weißt Du ,fechsundfechzig?’ « -—— S sch it l es »Ein Kartenspiel für sw P e r so n e n ! « Yorkommagh « Leutnant: »Ich genieße M unbegrenzten Kredit, brauche nur Ue Hand auszustrecken, sofort hängt II jedem Finger ein-—Gläubiger!« Hm Yassechrånjchew »Erzählen Sie doch ’mal etwas » Ihrem Leb·en, Frau Amtörichter »Ach, meine Damen, was könnte i Jhnen da wohl Neues erzählen!« Erfreuliche-r Zugs-lich Auch die Schiffsbautechnit entwickels sich mit Riesenschritten.—Ja, großarq tig! Jn einigen Jahren gibt es noch unvollendete oder veraltete Schiff Revanche. Erste Köchin:,,SieKehenvo « Hofraths fort?«——Z w ei t e ö ch i n »Ja; aber ich habe eine Freundin e pfohlen, die mir neulich sagte, daß i alt aussähe.« Ver gefoppte Erbe-reife CI with . »Warum bist Du denn so ärger-e lich?«—— »Dent’, Dir nur, mein reicher Onkel, auf dessen Tod ich nun seit zehn jJahren so sehnsüchtig warte, dieser Mensch kommt täglich zu mir und turnt smir eine Stunde lang mit meiner ! schweren Hanteln was vorl« j Wut-g Gedacht-Hm · B aron (zum Bankier in der Ah ! nengallerie): »Was-, fesselt Sie das i Bild so?«—— —B a n l re r: »Ich glaube; - das ist der, von dem wir noch 30, 000 ; Mark zu kriegen haben!« gln der Dammes-frische K u r g a st (zum Bauern, der ein Eselgespann fährt): »Nun, Bäuerleinl wieviel habt Jhr denn solche Esel i Dorf ?«—B a u e r : »Das richtet si ganz nach der Zahl der Kurgäfte.'« Eine echte Xanttjippm ,,Anstatt Dich nun fortwährend mit Deinem Mann zu zanken, solltest Du Dich doch lieber von ihm scheiden las sen.«—,,So, damit er dann in Ruhe und Frieden leben könnte-nie und nimmermehr!« Yiclfagond. »Wie ist wohl das Verhältniß der Frau Meter zu ihrem Schwiegersohn?« —»Na, wissen Sie, als der am letzten Umzugstermin seine Wohnung gewech selt, konnte die Schwiegermutter die neue Adresse nur durch die Po liz ei ermitteln!« Gnorgisch. A. lin starkgehobener Stimmung): »Sie gefallen mir! Wollen Schmol liH trinken!«——B. (betreten): »Aber-, . verehrter Herr, wir kennen uns doch ; eigentl ich kauni—-,-und wissen Sie, ich ha t’s mit dem Sprichwort: ,Man soll « mit keinem Freundschaft schließen, mit I dem man nicht einen Scheffel Salz ge s gessen l)at!’ « — A.: »Kellner, einen . Scheffel Salz!« Dir munteren gitatistiltern lF« M - l« i i l I »Was ists denn da droben, wird ; heut keine Ruh?«——»Sind’s ruhig, Al: - g’,sell wir kommen zu Ihnen auch, heut ist Volkszählung!« Frech. Richter: »Sie sind also zu achi Tagen Gefängniß verurtheilt. «——An eklagter: »Js det die jansf « Ewinte von die lange Quatfchexszis