— T.Uesa. Ists-remain seh-uns cum Atmen sub vie Dunst-us ihres contes Ein allen Lesern der Münchener »Fliegenden Vlättet« seit Langem wohlvertrauter und liebgewordener Name ift T. Resu, der in den Spalten dieser Blätter unter so manchem fein fsinnigen und tiefempfundenen Gedicht steht und die Berfasserin bezeichnet VIII-»in « z-! us I Frau Dr. Thereia Gräbe. Der Name war offenbar ein Pseudo nym, und mancher Leser frug sich, wer sich wohl hinter diesem Pseudonym berge. Erst als vor einiger Zeit eine Sammlung der Gedichte T. Resas in Königsberg, Ostpreufzen, erschien, brach ten die vom Berleger unterrichteten Zeitungen eingehende Nachrichten über die hochbegabte Verfasserin. T. Resa ist die verwittwete Frau eines Dr. phil. Gröhe. Sie wurde in Greifenberg, Schlesien, als Tochter des Pfarrers Pauli geboren und verheira thete sich in einem noch frühen Alter. Jhr Mann, der Leiter der höheren Töchtersohule in Eberswalde war, starb bald und ließ seine Gattin und ein LA jähriges Söhnchen mittellos zurück. Frau Theresa Gröhe suchte durch An fertigung von Stietereien, Büchersiih ren, Zimmeroermiethen und dergleichen ich und ihren Knaben vor der Noth des tebrns zu schützen. Der Kummer, der oft in bitteren Stunden ihre Seele be herrschen mochte, machte sich hin und wieder in Gedichten Luft, und diese Poesien kamen durch Zufall Bekann ten in die Hände, die Frau Gröhe den Rath gaben, einige Proben ihrer dich terischen Leistungen an die ,,«Fliegenden Blätter« einzusenden· die nicht blos die Gedichte annahmen und gut honorirten, sondern auch zu neuen Einsendungen aufsorderten. So entflossen der Feder Frau Gröheg im Laufe der Zeit die Liedereyklen »Burschenliebe,« »Edel wild,« »Opfer der Liebe,« sowie die reizenden Gedichte »Mein Bub,'« »Frau Minne,« »Heimtehr« und viele andere Bald wurden die Poesien T. Resas auch von anderen angesehenen Blättern mit Vorliebe gebracht, und hervorragende Meister der Dichtlunst, wie Paul Dense, sprachen der Dichterin ihre wärniste Anerkennung aus. Frau Dr. Gröhe lebt gegenwärtig in Köln, wo sie bei den unlängst stattge fundenen, von Dr. Fastenrath veran stalteten Blumenfestspielen den ersten Preis für ein »Lethe« betiteltes Gedicht davontrug. irrderirtr Law Dtmsted. selter III-Ists des »san- der users-III Isms Lsntiqaitisüetueniw Eine seltene Ehrung wurde unlängst Frederick Law Olrnsted, dem »Vate: der amerikanischen Landschaftsgiirtnerei« u Theil, indem die Stadt Boston, Zeiss-, einen ihrer schönsten Parte nach ihm benannte. Frederick Law Olmsted wurde 1822 zu Hartford, Conn» geboren. Er fuhr 1840 als Seemann nach Ostindien und China, ftudirte 1845 bis 1846 auf der M Frederick kam Zwist-Ja Yale·Universitiit Ingenieurwesen und Agrikultuk und wandte sich der Land wirthschast und der Göttmrei zu. Jn 1850 unternahm Okmsted eine Fußreise durch Großbritannien,· als deren Ne sultat er ein Buch veröffentlichte. Jn 1852 und 1853 bereiste er behufs Stu dium-z der Sklavereisrage vom ökono mischen Standpunkte aus zu Pferde den Sikden der Bet. Staaten. Seine Publikationen iiber diese Tour trugen wesentlich zur Verstärkung des Anti skladerei-Gesiihls im Norden hei. Jm Jahre 1855 ging Olmsked abermals nach Europa, tvo er insonderheit den Paris in Frankreich, Deutschland und Italien seine Aufmerksamkeit zu wandte. Die erste größere Gelegenheit, sich all genialee Landschaktsgärtner zu bethätii sen, bekam Olmsted 1857, alt et is « einem Mir-nd zur Erlangung von Plänen siir die Anlage des Central Parles in New York den ersten Preis erran. Vier Jahre war Olmfted mit der E nrichtung dieses Partes beschäf tigt. Beim Ausbruche des Bürgerme .gez 1861 wurde Olmsted von Präsi dent Lincoln zum Setretär und Ge lchäsrgführer der Sanitäts-Kommis ston ernannt, in welcher Stellung Olm sted den ganzen Krieg mitmachte. Jn 1866 waret Bgtsitzendex der Yplemjtes KomnTcffiom aw Welcher erkle« los-d graphiiche Vermessung der Yosemite i tg eTree Reservationen leitete und die I Aufsicht über diese für den Staat über i i l t . nahnk " Außer dem New Yorler Central Parte verdanken noch eine ganze Reihe ; anderer gärtnerischet Anlagen den Ent s wiirfen Olmfteds ihr Entstehen, so der s Prospekt-Port in Brootlyn, N. Y» die i Parte in Washington, D. C» Chicago, I Louisoille, Ky» Montreal, Kanada, « Buffalo, der dermaligen panarnerita ; nischen Aussiellungsstadt, und vor - Allem das großartige Partsysteni Bo s stons. Auch war es Olmsted, der die J Pläne siir die prächtigen gärtnerischen Anlagen der Chicagoer Weltausstellung l 1893 geliefert hatte. Seinen Entwur ; fen entstammen endlich die berühmten « Partanlagen auf dem Gelände der Le land Stanford-Universität in Kalifov nren. Gegenwärtig wohnt Olmfted, der trotz seines hohen Alters noch gesund und rüstig ist, in Broolline, Mass., in einem von Wein umranlten und von einem herrlichen Garten umgebenen Hause. ——l—— Der »in-Wische pngaitiiti.« sein siebenten in feiner Vaterstadt du« ein i Denkmal geehrt. « Bemerkenswerth in zweifacher Be ziehung ist eine Feier, die nnlängst in der ehemaligen Hansastadt Bergen in - Nortvegen stattfand Es wurde dort j ein Denkmal fiir den 1810 in Bergen » gebotenen ,,nordischen Paganini« nnd »Geigertönig« Ole Bull enthüllt, eine Ehre, die ausübenden Künstlern, auch wenn sie weltberühmte Künstler sind, nur selten zu Theil wird. Höchst be it· I j j i l . s-. : ws U e I - . Statue cle Billig merkenswerth ist auch, wie die beige fügte Abbildung zeigt, das Denkmal selbst. Niemand bat es besser verstanden, der nordischen Eigenart einen so ergreifen den Ausdruck zu verleihen, als Ole Bull. Schon frühzeitig war bei diesem Heros der Tonkunst das musikalische Genie zum Durchbruch gekommen. Kaum acht Jechre alt, nahm er in seiner Vaterstadt an Streichquartettö theil, wobei er zum Erstaunen seiner Ange hörigen schwierige Stücke, wie z. B. Beethoven’sche Sonaten, spielte. Sein Vater hatte ihn zum Geistlichen be sstimmt, aber bald zeigte es sich, daß Ole Bull fü »die Kunst bestimmt war. Er ging nach Kassel, um den berühmten Geigenvirtuosen und Komponisten Spohr auszusuchen, und wandte sich später nach Italien, wo er selbst mit Paganini erfolgreich wetteiferte Einen Glanzpunkt bildete indes; sein Aufent ehalt· in Bologna, wo er dank der Laune der Sängerin Malibran und ihres Be gleiters, des Violinisten Beriot, die sich Beide weigerten, in einem Konzert der Vhilharmonischen Gesellschaft zu spie len, aus einer elenden Gastwirthschaft, ·in die ihn miszliche Verhältnisse ge I bracht hatten, geholt wurde, um Be riotg Platz auszufüllen. Von diesem , Auftreten ab, das Ole Bull großartige Huldigungen einbrachte, beginnt sein eigentlicher Triuniphzug, der ihn wie derholt durch Europa und Amerika führte und ihm ein großes Vermögen einbrachtr. Besonders lange Zeit wirtte er in Amerika, wo man ihn in erheben der Weise feierte. Aber kurz vor sei . nein Ende zog es ihn in die Heimath, z und trotz ärztlicher Bedenken machte er » die beschwerliche Reise über den Ozean. Bald darauf, am 17. August 1880, I starb Ole Bull und wurde in Bergen unter großartigen Trauerfeierlichleiten beerdigt. Wie tief er im Herzen seiner Landsleute lebt, davon zeugt nun das Denkmal. Russtsche Censur. Jn der Stadt Borgo in Finnland konnten kürzlich mehrere Tage hindurch keine Zeitungen erscheinen, weil-der herr eusor verreist war. PrinzenTUd Prinzefsinen im Exil. Die Zeiten sind vorüber, da der arme gewöhnliche Sterbliche, der feine Augen liebestoll zu einer Königstoch ter zu erheben wagte, feine Verwegen heit, wie Trenck und Lauzun, hinter Kerkermauern büßen mußte. « Die Zeiten sind vorüber, da die armen önigstöchter, die den Huldigungen eines schlanken Kavaliers allzu will fiihrig Gehör geschenkt hatten, dafür, wie die Prinzessin von Athen, in einem einsamen Schlosse lebensläng liche Gefangenschaft erleiden mußten. Heut sperrt man sie höchsten-I in ein Sanatorium, und auch das nur, wenn der sStandal zu groß wurde. Die Welt ist nicht untergegangen, als Stesanie von Belgien, des österreichi schen Krvnprinzen Wittwe, einem simplen Grafen die Hand zum Ehe bunde reichte und aus einer Prinzeffix damit felbft eine simple Gräfin wurde. Die Welt würde aller Wahrscheinlich keit nach auch nicht untergehen, wenn einmal ein fouveriiner Vrinz ein »Mädchen aus dem Volke«, wozu in diesem Falle auch die Gräfinnen ge hören, als richtige, nicht »morgana tische« Gemahlin heimführen dürfte und die derart Beglückte damit wirk liche Prinzefsin würde. Das s ei aber vorläufig noch unmöglich zu ern. Jn dieser Hinsicht sind wir weiter zu rück als unsere Urgroßvater. Leopold von Dessau konnte seine Luise Fösin zu sich als Fürstin auf feinen kleinen Thron heben, und Luife von Genetz berg setzte es mit zähem Ehrgeize durch, daß sie als Prinzessiii von Ba den anertannt, ihre Kinder —- sie war die Großmutter des jetzigen Großher zogs Friedrich — für erbfolaeberech tigt erklärt wurden. Das geht heut zutage nicht mehr Die Prinzen von Anhalt, B,aden Bayern, Sachsen, Preußen Lippe, Waldeck, Hefer, Ol denburg Nerli-» Württemberg n. s. w., die eine Lebensgefährtin außerhalb der beiden ersten »ebenbiirtigen« Alb theilungen des Gothaischen Hosiann derg suchten, mußten sich damit beanii gen, daß ihren Frauen, meist von ei nem gefälliaen regierenden Coufin, ein Freifrau- und Gräfin : Titel mit ir gend einem phantaftischen, nach einem Roman der Marlitt oder der schlim rneren Efchstrutt klingenden Namen geschentt wurde. So entstanden die Grdfinnen von bohenan Grebenstein Hagenburg, Tieffenbach, Wallersee, Rhena, Reina, Zarnelau, -Ostern«burg, Hohenstein, Doruburg, die Baronin nen von Saalfeld, Dornfeld, Lichten berg, Saalberg, Barnini, Ruttenstein nnd wie sie sonst noch heißen mögen. Vollzog der liebebediirftige Prinz den Bund fiir’"g Leben aber gar ohne die eingeholte Erlaubniß des Chefs seines Hauses, so mußte er fortab anfierbatb der mehr oder weniger enqen Grenzen seines Baterlandes feinen Herd grün den, und das that er oft gern, da er damit die. die er zur Gattin genom men, dem Dunstkreise veralterter höfi Vorurthieile entzog, sich in Freiheit mit ihr des Daseins freuen konnte. Die Mitglieder des ehemals reichsständii schen, den regierenden Familien eben bürtigen Gefchlechtes mußten sich außerdem oft noch eine Degradation gefallen lassen, auf die Zugehörigkeit zum hohen Adel verzichten. So ward aus einem Prinzen Wittaenstein ein Graf Altentirchen, einem Grafen Stolberg ein Herr von Stapelbnrg, was im Grunde gerade ebenso hübsch llinot, aus einem Prinzen Solmg ein Baron von Hungen, aus einem Prin zen Hohenlohe ein Graf von Mulden burg und dergleichen mehr. Jn den regierenden Familien sebst tam eine solche ,,Caviti5 Diminutio« fast nie vor. Wir entsinnen uns nur des einzigen Falles, als ein lebens lustiger Prinz Reuß zum Entsetzen der Seinen die fesche Cirlusretterin Loisser zu Standesamt und Traualtar gelei tete. Das kostete ihn seine purpurge fütterteFiirstenirone, man verwandelte ihn in einen Freiherrn von Reichen fels. Das Entsetzen der Seinen war, nebenbei bemerkt, durchaus gerechtfer tigt. Der Freiherr und die Freifrau von Reichenfels führten nur eine kurze, aber um so bewegtere Ehe, in der die Reitveitsche und zum Wurfe geeignete Gegenstände eine wichtige Rolle ge ivielt haben sollen. Was aus ihnen ward, können wir nicht verrathen. Der boflalender hüllt sich iiber sie in erklu sives, vornehmes Schweigen. Dieser soundfovielte Heinrich Reuß hat einen Nachfolger erhalten. Prinz Bernhard von Sachsen-Nieimar bat seine Zugehörigkeit zum Hause Wei mar ablegen müssen, aus Strafe ba siir, daß er Unter seinem Stande, und heimlich dazu, sich vermählte. »Sie« ist zwar eine Gräfin, aber nur eine vertvitttvete oder gar aeschiedene. Die alten Hosoamen flüstern sich hinter dem Fächer die furchtbare Neiiiaieit zu: sie ist die Tochter eines (ijasttvirths, und wenn sie auch nicht direkt Müller heißt, so heißt sie doch beinah’ so. ,,Quelle Horreur!« . .. Es giebt keinen Prinzen Bernhard von Sachsen-Weis mar mehr, es giebt dafür einen ,,Gra sen von Crayetu rg«. Der braune Fürstenlalender ist um einen Namen ärmer, der grüne Grafentaleuder um einen Namen reicher... Prinz Bernhard von Weimar war stüber ein slotter, lebensfroher Husa renofsizier ohne Standesdünkel, leicht herzia und beim vollen Becher ein prächtiger Kumpaw Auch dem Ewig Weiblichen verschloß er sein Herd nicht. »Er theilte es sogar lange mit einer Priester-in Thaliens, die, wie böse Dunqu behaupteten, ihm aber nur ein Drittel des ihrigen lieh, das übrige Drittel aber einem Finanzmann über ließ, ver... sagen wir, Gotha hieß. Sie sei immerfort Zwischen Gotha und Weimar unterwegs, witzelten diese bösen Zungen. Prinz Bernhard hatte eine Apan«age, die ihn zu sden beschei . densten Ansprüchen an das Dasein « hätte zwingen müssen. Er sah sich ath Ritimeister zum Abschied genöthigt· Die kluge Großherzogin Sophie, seine Tante, nahm ihn dann nach Weimar, aber sein lustiges-, lautes Wesen paßte nicht an den stillen Hof Karl Alexan der’s. Später wurde er, wiees heißt. entmündigt und lebte am Rhein. Er hat von seiner Prinzenrviirrse wahrlich wenig Freude gehabt. Was ist ein armer Prinz im Zeitalter des Kapi talismuk3, der Rothschild und Mor gan . . . TJIan liest, der Graf von Grauen vBurg werde mit seiner Frau nach Eng land über-sie.deln, ganz freiwillig na tiirlich. Er würde dort einen Onkel, den Wenigen Eduard von Weimar, finden. Als der vor fünfzig Jahren. selbst unvermdgend, die Tochter eines der reichsten englischen Herzöge hei rathete, des von Richmond, war die-H für Weimar eine Mesalliance und die Lady wurde zur Gräfin v. Dornburg gemacht. Die verständige Königin Bictrria meinte, der kleine deutsche Prinz sollte froh sein, eine so gute Parthie zu machen, und verlieh ihr aus eigener Machtvolliommenheii den Namen »Prinzessin von Sachsen-Wei mar«. Und die Welt ging auch da riiber nicht unter. Nur in Weimar und an anderen kleinen Höer Deutsch lands verspürte man eine leichte Er schiitterung, die einige Zöpfe in’s Wackeln brachte. -A-.—— l l ! E «.--..- ..-- .- - « ----s-.-.«. ----—--.-..-— — ———-———--»—«- —- - . l Die weisse Stadt. ( Als weisse Stadt ist in Rnszlaud Ar changelst bekannt, dar- während des greis ten Theile-J des Jahres- lnenn Monate’ lang-« vollständig ,,uiit Schnee ivattirt« ist. Die drei Wintertnonate werde-n dort ; durch ununterbrochene Nacht repriiientirt, : die drei Sonimermouate durch einen ebenso ununterbrochen-zu Tag. Deswegen itt Archangelst aber doch eine sehr civtli sirte Stadt. Alle Gebäude sind ans un bearbeitetein Holz, das tnit Moos ber stopft ist. Die Zimmer aber sind selbst in den Wohnungen des Mittelstandes nach den letiten Anforderungen modernen Comfortsz tabezirt, niöblirt u. s. w. Ja der ganzen Stadt, die immerhin 20,W() Seelen zählt, giebt es nicht ein einziges HoteL Die Touristen, die sich nach Ar changelsk verirren, iann man allerdings zählen. Tasiir ist der Club geradezu nionunienial. Tie Lssizierm die Beam ten und die Mansleute haben, uni sich zu betrinien, Marien zu spielen und zu can eaniren, einen Palast hingestellt, der iui ganzen Lande nicht seinesgleichen hat. Archangelth ist dieZiadt der Gegensätze Tie Löhne derVediensteten und die Preise fiir eine Wagen-- oder Zchlittenfalth sind lächerlich niedtinx aber der geringste staniinerdiener oder sintscher trägt Pelz wert, wie er- sich höchsten-Z- noch ein ame rieanischer Millionär leisten kann- Das Strasjetipslasier ist einstweilen noch iud tlsisch, nnd man bat bis jetzt noch nicht daran gedacht, Troitoirs und Giosien an zulegen; aber der Feuerwehrdienst ist so vortrefflich organisirt, das-, er den Neid der größten Städte Europa-J nnd Ameri cas erregen könnte. Terbjeneralgouveri neur hat das Recht iioer Leben und Tod seiner ,,Uniertltanen«; aber die Sitten des Landes nöthigen ihn, wie ein Blöd sinniger zu lachen, wenn sein sintscher ilnn die grössten Grobheiteu sagt, oder wenn sein Stoch ilin nistentatisch vergistet. Tie siiriiientuppelii sind grün, mit ver goldeteu strengen-, die von der nortvegi schen und deutschen Colonie bewohnten Häuser sind blau nnd roth, alle übrigen Gebäude-. wie gros; sie auch sein und wel chen Zweck sie ersiillen mögen, sind weiß angestrichen. Aber die Farbenstnnphonie gebt noch weiter. Im Sommer, wenn matt den Pelz abgelegt lat, lonimen auf einen Beamten oder Niilitän die mit blauer oder grauer Uuisorni, mindestens zehn· die vom stops bis zu den Füßen weis-, gekleidet sind. Auch die Bauern sind weiss gekleidet, im Princib wenigstens-, denn die Sauberkeit ist nicht ihre Sache. in Archangelsk ebenso wenig, wie in den anderen· russischen Probinzen Eine eigenarti e Farbeuzusammeusteuung lei- » sten sich ie Frauen aus dein Volke und : ihre siindcr. Die Sonnnernniform füri diese ziategorie bon Bürgern ist: halbge össnete»r»otl)c Blouse. die ein rothes Oemd sehen laut, grüner Rock, orangefarbene Schiirzez blaue-s .iiopstui«l)l Tag' Politische und soriale Leben ist ebenso angenelnn wie in St. Petersluirg Am Tage nach ’ deui Nanienöfeste des Maisersz oder der« Kaiserin werden alle Bürger. die nicht: -. Ilsummirt oder geflaggt hatten, ohne-Wei tere-I eingesperrt. Jn Paris ist jüngst ein Buch von Pansier über die »Geschichte der Bril len« erschienen, worin auch die Frage erörtert wird, ob sich Kaiser Nero eines Monocles bedient habe. Nach dem Schriftsteller Sueton hatte der Kaiser blaue und schwache Augen. Wenn er den Gladiatoren Kämpfen von der Höhe seines Sitzes im Cirlng zuschan - - «- y- 4- -««-«« te, bediente ex sieh dabei, wie Piinius I erzählt, eines Smarang durch den er hindurchsah. Man hat daraus vor schnell den Schluß gezogen, daß dieser Stein so geschliffen gewesen wäre, daß er dem kurzsichtigen Kaiser als Ver größerungsalag zu statten gekommen wäre. Pansier hält diese Ansicht sijr eine Phantasie und meint, das; Nero vielmehr den grünen Smaragd nur ans Eitelkeit, gleichsam als Monocle, benutzt habe oder nur, um das Auge gegen das blendende Licht zu schützen, wie man noch heute geschwärzte Gläser gegen die Wirkung der Sonnenstrahlen gebraucht und wie man früher auch die ; grünen Starabäen verwandte. -—.-·.-—-.—--—— — Mehrere Philippinen - Kommis säre stießen auf ihre türzlichen Zinsbet tionsreise auf amerikanische Goldsu eher. Ja, giebt es denn dort, von Sol daten ab esehen, andere Ameritaner als GoldsucherL Gesthrlichkr Duns. schryvsnlsmmsm sit die Arbeiter m Nisus-illu- Pulvetlabkik. Die vor einiger Zeit aus Griesheirm Hessen-Nassau, gemeldete Katastrophe, bei der in Folge einer Explosion in der dortigen elektrctechnischen - Fabrik 29 Nottweiler Pulverarbeiter. Personen getödtet und 56 verletzt wur den, hat von Neuem die Aufmerksam keit auf die Gefahren gelenkt, von denen die Arbeiter in Explosivftoff-Fabriten täglich und stündlich bedroht sind. Daß übrigens bei jenem Unglück ein besonderer, bislang unaufgeklärter Umstand obgewaltet haben muß, erhellt umso mehr, als gerade in Deutschland sehr strenge gesetzliche Vorschriften, nicht nur hinsichtlich der baulichen Be schaffenheit der Räume solcher Fabri ten, sondern auch bezüglich des Ber haltens und der Kleidung der in ihnen beschäftigten Arbeiter bestehen. Sie dürfen z. B. keine Schuhe mit eisernen Nägeln tragen, keine Zündhölzer, kei nen Rauchtabak oder Cigarren bei sich führen. Was die Kleidung betrifft, so macht der Aufenthalt in ungeheizten Räumen zunächst solche nothwendig, die der Warmhaltung Rechnung tra gen. So liefert die Rottweiler Pulverfa brik, Württemberg, ihren Arbeitern, von denen zwei durch die beigefügte Ab bildung dargestellt sind, zum Selbst tostenpreise Lodenanziige mit einem Aluminiumhelme. Dieser hält, mit den vorgebundenen Schürzen, die um herspritzenden Säuren vom Körper fern. Die Aluminiumzange, welche der eine-der beidenArbeiter in Händen hält, dient zum Anfassen der Schießbaum wolle und Cellulose. Graf Cassini. Seine Erklärung hinsichtlich des trefflich-ame rikaniismi »39lltriege0.« Durch die neueste Verfügung des russifchen Finanzministers Witte, wo nach der Zoll auf im Zarenreiche einge führte amerikanische Fahrräder, Harze u. s. w. erhöht wird, hat das amerika nisch-russische Zollgeplänkel jedenfalls eine Verschärfung erfahren, eine Aus fafsung, die auch durch die Erklärung deg russischen Botschafters in Washing ton, Grafen Cassini, jene Verordnung sei eine rein wirthschaftliche und von keinem politischen Antagonismus gegen die Ver. Staaten diktirt, kaum gemil dert worden ist. Graf Cassini. der zur Zeit 53 Jahre alt ist, gilt als einer der geschicktesten russischen Diplomaten. Er wurde in St. Petersburg geboren, besuchte das dortige Kaiserliche Lyceum und trat in das Auswärtige Amt ein, in dessen Diensten er Konsul in Berlin und dann Minister-Refident in Hamburg war. Jn 1892 wurde Eassini als Gesandter nach Peking geschickt, wo er bis 1898 blieb, in welchem Jahre er als erster russcscher Botschafter nach Washington, D. C., versetzt wurde. Während seines Akt-s —- . Gras Caisini. Ausenihaltes in China bewirkte Cas sini die Abtretung Port Arthurs an Nußland und sicherie diesem gleichzeitig die Konzession zur Verlängerung der imnssibirischen Eisenbahn nach dem ge nannten Hafen. Gras Cassini spricht nicht weniger als sieben Sprachen, darunter Chines sisch — Vom Blitze erschlagen wurden iiirzlich während eines schwe ren Gewitters acht Kühe auf einer Form nahe Potato Poini bei Apple ton, Wis. Die Thiere standen in der Nähe eines Drahtzaunes als der Blitz in denselben schlug. Es ist ein seltenes Votkomtnniß, daß ein Bliysttahl so viele Thiere aus einmal tödtet M ,,Drummkrs«-t!ag in Bussatm sit-sinnt III sofern-us m MQNIM senden is- solidarisch Jm Festprogramrne der panaineritas nischen Ansstellung in Bussalo ist ein Tag, und zwar der 11. Juli, speziell , den Geschäftsreisenden gewidmet. Man " schätzt, daß sich an dem Tage etwa 25, 000 ,,Drumrners« in der ,,Biifselstadt« einfinden werden, und man dürfte nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß die dermalige Ausstellungsstadt noch keine sröhlichere Gesellschaft in ihren Mauern gesehen hat, als diese ,,Gesandten und Missionäre des Handels.« Das beste Urtheil über diese Vertre ter des- Handels hat wohl seiner Zeit der Bürgermeister von Nashville,Tenn., gelegentlich eines von den dortigen Ge « schästsreisenden gegebenen Banketts ge fällt, indem er unter Anderem sagte: »Die Geschäftsreisenden bilden die Bindeglieder der Repräsentanten des Welthandels. Sie sind gewissermaßen « die Adern, durch welche das Blut des Welthandels pulsirt, sie ermöglichen es, daß dem produzirenden Arm, nicht minder dem dirigirenden Gehirn die be » lebende Kraft zugeführt werde, durch sie pas siren die Erzeugnisse und die Ideen, ehe dieselben zur Vertheilung und Aus ; nützung gelangen. Die Geschäftstä « senden haben mehr, als die meisten an - deren Männer, Gelegenheit, sich eine richtige Ansicht über die Wirksamkeit z der bestehenden Verhältnisse und die I l s l s H;—kq;»W;.W.D-w—szk-H««. ( si —-—(-r-rw« -,-- . A. H. Butt. l Haupiaussichten des Landes zu bilden.« Die Veranstaltungen der ,,Reiseon « lels« in Buffalo werden aus einer gro ßen Parade, einer Theatervorstellung Und sonstigen Vergnügungen bestehen, . wofür die Arrangements in Händen 3 eines Komites liegen, an dessen Spitze - A. H. Burt steht. pariskr Mon « « Reizende Weisheiten aus dem Gebiete dir Sommerhäir. Zur Garnitur der heutigen Som merhüte haben die Pariser Modistin nen, mit verschwindenden Ausnahmen, alle Blumen herangezogen, die im Gat ten, im Wald und auf der Wiese blü hen. Die großen «Capelines« aus fei nem Roszhaargeflecht sind am Rande innen mit Mousselinefalten belegt und darüber ranlen sich die Blumen dem M4MLØ Pariser Sommerhüte. Rande entlang. Manche Hüte sind ganz Z aus Seidenrnousseline in Falten herge I stellt oder sehr duftig aus gezogenem j Tüll. Sie sind außerordentlich kleid sam mit Kastanienblüthen in weiß und rosa garnirt oder mit Kirschenblüthe am Aste, während ein Biindek reifer - i s Kirschen unter dem Rande hervor I kommt. Zu reicher Toilette ist ein gro j ßer Hut mit weißen oder schwarzen ! Straußenfedern stets passend und kleid sam. Sehr chic find die modernen Plateaux aus ,,changeant« Stro e flecht, die auf Mousseline- oder Juli windungen ruhen. Durch Einschnitte im Stroh sind lange Paletten hindurch gesteckt, die flach, auf der Platte liegen, oder es schlängeln sich schwarze Sam metbijnder durch die Einschnitte und fallen hinten in Schlingen und Enden herab. Zum »tailleur«:-.5iostüm, über haupt zur einfachen Toilette, gehört der Marqizis-Hut aus leichtem Stroh, des sen hochaufgeschlagener Rand von · Sammetspangen mit Goldagraffen an l drei Seiten beigehalten ist. Dazu Sam l metbandschleifen neben am Haar und oben eine Blumentouffc. Zum Reise oder Sportanzug gehort der »Canoiier« « aus dunklem Stroh mit weißem Stroh unterrand. Der flache Kopf ist von « gleichfarbigem Sammet - Strohband z oder Kaschmirband umgeben und der breite Rand ist neben über flach liegen i. dem Flügelpaar leicht gehoben-. Unsere Illustration zeigt links eine« « » ,,Capeline« aus weißem Roßhaar. Jn nen am Rand rosa Chiffonfalten mit Chiffontnoten. Darüber weißeStraußi federn von Sammetfpange mit Phan » tafieagraffe gehalten. Rechts haben ; wir einen Hut aus hell - moosgriinem : Bastgeslecht. Der Rand hinten hoch gefchlagen und auf dem flachen Kopf mit Blumen festgehalten. Hinten grünt Sammetbandichleiietr.