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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 12, 1901)
ais-« »po. . stach dein Spanischen dez A. de Truchu. Von Franz Julius-. —. Is war einmal ein König. aber ich nicht, wo, und da die Geschichte s-: tagen und Antworten enthält, -:« eh es nicht, danach zu fragen. - — weiß nur, daß er Peter hieß, daß er Maria vermählt war und sein Le « damit zubrachte, zu überlegen, wie an ein gutes Ministerium zusammen Bekiitne und schließlich, wenn er eins tte, taugte es doch nicht. Es war zum «· Ewerdeni Die Königin Maria war eine große ochkiinstlerin und sah die Politik sehr gleichgiltig an. Jntirne Beziehungen zwischen Politik und Küche bestanden » damals noch nicht, denn da die Men schen zu jener Zeit noch recht einfältig waren, war ihnen die einfache Wahr heit noch nicht klar geworden, daß der Weg zum Herzen durch seinen Nachbar, Horn Magen, geht, und daß zum Ent Zlachen patriotischer Begeisterung ein einer Rausch gehört· König Peter war von der Gleichgü tigkeit seiner Gemahlin gegen Politik nicht sehr erbaut, und Unterhaltungen wie die folgende waren zwischen beiden Majestäten an der Tagesordnung: »Weißt Du, Frau, daß ich eine Acade -.-- wng in den Gerichten treffen muß Z« « »Aber das thust Du ja alle Tages« »Du irrst Dich, ich habe sie noch nie geändert.« »Gott, welche Jronie! Als ob irlI nicht peinlich darauf achten müßte, daß nicht zwei Tage hintereinander dasselbe Gericht auf den Tisch kommt!« » « »Aber, Frau, hier handelt es sich um f sndere Gerichte. s — »Ja ich kann Dir eben keine anderen Versetzen Die Preise gehen alle Tage höher und ich weiß schon nicht, woher das Geld nehmen. " »Juinier und ewig dieselbe Geschich te! Mit Deiner Leidenschaft für die? - kniiche richtest Du immer einen Salat H TWasT Du willst über den Salatä reden, den ich mache? Kein König ißis besseren als den, den Du heute geges- s sen hast!« . »Was fiir ein Mischmasch. l« I JSieh mal an! War das Essen heute; vielleicht Mischmasch Z« , »Hö: auf, sonst wird rnir schlecht !« ,,,So Du wagst zu sagen, daß Dir; nach dein heutigen Essen schlecht wird, ; das ist ja immer schöner. l" Das sage ich ja gar nicht. Es ist s eben nicht möglich, mit Dir ein Wort I u sprechen, Du hast tein Verständniß s Zär Politit.« E Und der Streit endete damit, daß der König sich in sein Kabinet begab, um sich in politische Angelegenheiten zu der-tiefem während die Königin nach der Küche ging, um nach der Suppe zu n , Solche Unterhaltungen betrübten den« König Peter sehr und als er eines Tages zornig wurde, beschloß er, der Königin das Betreten der Küche streng stens zu untersagen : aber ein unvor hetgesehener Zwischenfall hinderte ihn xaran und bewies ihm in der Folge, daß fein Zorn ungerechtfertigt war. Da der König den Palast wenig ver s ließ. die Königin aber jeden Morgen entlaufen ging, bekam sie alle Bitt riften u. s. w., die an die Majestii gerichtet wurden Eines Morgens stand sie bei der Fischfrau und stritt sich mit dieser gerade, ob der Hecht 8 Psd wisse oder nur 23 Pfund, als ein ar me Subalterner sich ihr näherte, ihr ein Papier übergab und davoneilte. Das Bei ier war eine Bittschrift fol senden Jngalts: , «Gniidigster Herr l Schreiber dieses ist ein getreuer Unterthan Ew. Maje Kot und seit langer Zeit aus Wartegeld ’--I-ö--5 hon- du- »Dosten-n Possen-kn ,.»»., W »-...»..-.. »-.,»» Ew. Majestät haben ihm seine Brod stelle genommen, um sie einem Esel aus ihrer Familie zu geben. Ich mochte da her zur Kenntniß Ew. Majestät brin Eu, daß Eure ungetreuen Minister ch eine nette Pasiete einrührenl Mehr sage ich nicht, aber es ist gut ge meint; u. s. w.« »Solche Gemeinbeit! Diese Frech heit !« rief die Königin aug, als sie das Papier gelesen hatte. »Unterstehen - »Ich diese Menschen, im Palast Pasteten backen, und vergessen, daß das meine Spezialität ist! Wer will sich da in Z«Sachen mischen, die mein eigenstes Ge Spiet sind. Das muß der König sofort Tisissem und wenn Se. Majestät so seige - M und diese gemeinen Menschen nicht »Monblicklich bestraft, dann soll er mal .s M, was passirt l« « Und die Königin lies spornstreichs ? zisch dem Palast zurück und wurde im ,Ier wüthender. Peters« schrie sie ihren Gatten an, MI, lieI dieses Schriftstück und sieh, Von-it sich Deine treulosen Räthe ab « , und wenn Du sie nicht exempla Ach bestrasst, ohne Erbarmen, dann ’ De ich Dir die Suppe so versalzen, Du in der Völle zu sein glaubst !« ' ig Peter sah aus dem - , daß die darin er ’ .Paftete« unverdaulicher III die, welche die Königin sich dar , vorstellte und er stellte Betrach ..·. dariiber an, welche Klugheit unt ; -: Ue Smticngelegenheiten er ss - Das Esset-ais der Betrach sm daß · »Von-M- welch , , . «nntiihrten«, daraus « » yet dem Thron zu stürzen - W Mith- wurdeu ver heftet und zum Tode verurtheilt Sie fes-den leis Mitleid beim König Peter. welcher z » erfienkiale in feinem Le ben sich Bz nnd unerbittl zeigte; III wandten sie Ich an die önigin. M diese Urte, das die Pastete, welche s die -Minister ungerührt hatten, keine E solche war, wie sie so vollendet her ! stellte, interpellirte sie ihren erhabenen ) Gemahl, fo daß er sich nicht mehr är ; gerie. « «Schön,« sagte der König zu seiner Frau, »da Du es wünschest werde ich ihnen das Leben schenken und sie nur aus dem Reiche verbannen. Jch muß - gestehen, daß Du im Pastetenbaclen einzig bist!'« - Als die Königin dieses Lob vernahm, wurde sie vor Freude so breit daß von dem Tage an die Erfindung der Kri noline herrührt. »Sieh mal an,'« sagte der König Pe ter zu sich, »so hat mich die Leidenschaft meiner Frau fiir die Küche aus großer Gefahr errettet« Wenn meine Frau nicht diese Manie hätte, wäre der »Hecht« mit seinem Schreiben nicht zu recht gekommen, und ich hätte nicht er fahren, was diese Kerle gegen mich im Schilde führten. Man sieht also, daß der Himmel Alles zum Besten lenkt! Lassen wir also unserer erlauchten Ge mahlin diese Leidenschaft. Aber wo nehme ich Leute her zu Ministern, Um mich vor solchen Dingen in Zukunft zu schützen! Die Bösen verderben die Gu ten, die allgemeine Verderbnis wächst, und schließlich finde ich in wenigenJah ren überhaupt keinen ehrlichen Men schen mehr. Die Schuld trage ich ja, weil ich so dumm bin, aber, Donner wetter, eines Tages kann die Sache doch schlimm werden!«· II. Das Mißfallen des Königs über die zunehmende Verderbniß seiner Unter gebenen wuchs, aber ebenso auch die Leidenschaft der Königin für die Küche. Es gab Stunden, wo der König diese Leidenschaft zum Teufel wünsch te, aber schließlich söhnte er sich im mer wieder damit aus, in dem Gedan ten an die Pastetengeschichte und weil er dachte: »Wenn der Herrgott der Königin diese Leidenschaft geschenkt hat, muß er wohl gewußt haben, wa rum.'« Eines Tages erhielt man am Hofe die Botschaft, daß der König von Goldland. der Freund und Verwandte König Peters, diesen besuchen wolle. Die Freude der Königin Maria über ; diese Nachricht kannte teine Grenzen. i »So ein Feinschmecker wie der fehlt mir eben, um meine Kunst richtig zu ! würdigen, die ein so gewöhnlicher Gaumen, wie der meines «erlauchten T Gemahls«, gar nicht zu schätzen weiß. s Ich muß herausbetommen, welche Ge- » richte der König von Goldland am ; liebsten ißt, und ich werde sie ihm vor- ; setzen, sollte es mich selbst eine Million ( tostent« Jn der That, die Königin schickte zu ( diesem Zwecke ihren Bertrauttn nach; Goldland; aber es vergingen Tage um j Tage, die Königin suchte den Abge-? sandten wie eine StecknadeL aber er’ kam nicht wieder. Sie sandte noch ei- . nen Diener mit demselben Auftrag ab, ’ auch er kehrte nicht zurück. Sie sandte ’ einen dritten, aber auch der dritte blieb verschwunden. Schließlich wußte sie teinen Ausweg, als dem König Alles zu erzählen und ihn zu fragen, ob er vielleicht wüßte« woran es läge. »Woran soll das liegen,« antwortete « der König, »als daran, daß man im - Goldlande ißt und trinkt und nicht zu arbeiten braucht!" »Aber diese Ranaillen mußten doch wissen, daß ich die Königin ihres hei mat landes hint« »- u mußt aber nicht vergessen, daß der Magen die ganze Welt regiert. Jch werde meinem Gesandten in Gew land Anweisung geben, daß er ermit telt und mir sagt, welch-S Speisen unser Uquueuec Outwcvkzuiuuc um«-»zug« Der König Peter hielt fein Verspre chen, und wenige Tage darauf empfing er von seinem Vertreter die Mitwi lung, daß die Lieblingsspeise Seiner Majestät Apfelkompot fei. Die Aepfel waren in den Staaten König Peters fehr seltene Früchte. Dennoch ließ der König einen Korb voll sammeln, und die Königin versteckte sie tief unter der Erde, aus Furcht, daß die Kinder, welche sehr dar nach waren, sie finden könnten. Der König von Goldland kam und wurde mit Glockengeläut, Musik, Jllu mination und Handtuß empfangen. Es wor am Abend vor dem großen eftmahl, welches das Königswar der ajeftät von Goldland zu geben ge dachten. Der König Peter stand in fei nem Kabinet und dachte an zweierlei : erstens, wie man es anfangen müßte, um ein gutes Ministerium zufammen zustellenz zweitens, in welcher Weise er mit dem Könige von Goldland einen Vertrag zur Auslieferung von Verbre chern schließen könnte. fo nämlich, daß man, um Unannehmlichteiten im eige nen Lande zu vermeiden, die Verbrecher im andern aufhängen könnte. Während er in diese wichtigen Be trachtungen vertieft war, stürzte plötz lich die Königin weinend in sein Zim mer. Euch Gott, ach Gott« Peter, welches U litck ! dessen Frau, was ist denn possirt i« »Ein großes Unglück.« « at Bessern-even erlläre Dich und sprich nicht in Mith Æ sein l« :Wi,r sind alle Regelgied verfault. « Iehrwichtig ann giebsie den nen! »Du bist selbst eins !« »Frau, mach mich nicht wüthend L« Am folgenden Tage wunderte sich der König beim Beginn des Mal-les nicht wenig, als er die Königin voll ständig ruhig sah, oder besser gesagt, vergnügt und zufrieden. Das Essen be ann. Der König von Goldlanv chhmunzelte, als er die erste Schüssel s a . I »Ein. Majestiit,« begann König Pe - ter, »werden die Speisen biet zu Lande vielleicht weniger munden.« »Ein. Majestät irren sich. Jn Gold i land weiß man den Teufel vom Gut essen.« z »Aber, es heißt doch, daß man in « Golvland nur ißt und trinlt und nicht arbeitet ?'« »Ganz recht.« »Dann verstehe ich aber nicht. . .« . »Ja nun, ganz einfach ! Da man in » Goldland nicht arbeitet, ißt man alle-; . ungeiocht. l" I »Ja ja, Sie haben Recht « Daß ich « nicht gleich daraus gekommen bin. I« - »Aber warum arbeiten Ew Majestkit z nicht an einer Verbesserung dieser Zu- - stände ?« J »Warum ich nicht arbeite ? Weil man bei uns nicht arbeitet. l« s «Uebrigens da wir gerade von Ar- , beitsplänen reden . ich möchte, daß ; wir Beide einen Vertrag schließen be hufs Auslieferung von Verbrechern.« »Ich habe nichts dagegen. Unter . welchen Bedingungen ?« ; »Erstens müßten meine Unterthanen dort ausgehöngt werden« E »Das geht nicht lieber Sohn. ’« »Warum ?« »Weil man in Goldland nicht ar- » beitet.« 2 »Dann habe ich also nur gespaßt.« s Unter diesen und ähnlichen Gesprä- — chen aß der König von Goldland wie s ein Scheunendrescher, und die Königin, Z hocherfreut, brannte vor Begierde. zu T sagen, daß sie die Verfertigerin dieser I Genüsse sei. welche Sr. Majestiit von ; Goldland so vorzüglich mundeten. Diese Gelegenheit bot sich. als ans den Tisch ein wunderbares Avseltonis I pot kam, welches dem König Peter ei- ; nen Ausruf der Ueberraschung dem s König von Goldland einen Freuden- I schrei entlockte. f Jn einem Augenblick hatte Se. Ma- ; jestiit von Goldland eine Komvotschüis sel geleert und machte sich an die zweite. »Es scheint,« sagte die Königin, »daß das Kompot Euch schmeckt!« »Warum soll es mir nicht schmecken! I. Jch möchte mit dieFinger danach lecken. L n meinem Leben habe ich so etwas s chönes noch nicht gegessen. Jch möchte z! wohl den Koch kennen lernen!« » «Der Koch bin ich, Ew. Dienerin,« . antwortete die Königin, vor Stolz und ; Freude vergehend. »Braoo, bravo,'« rief der König von Goldland mit vollem Munde. »Wie haben Ew. Majestät das angestellt. um etwcås so Schönes zu Stande zu brin m « »Ich werde Ew. Majestiit das Re zept geben« damit Ew. erlauchte Ge malgin . ». ,« » eniiihen sich Majestiit nicht,« uns z terbrach der Gast die Königin, »in Goldland arbeitet man nicht.« Inzwischen hatte et sich die dritte Kompotschiissel zu Gemüthe geführt und sich das Wams ausgehöpr um Einem Magen ewax Lust zu machen. as Essen endete sehr vergnügt. Am anderen Tage reiste der König von Goldland ab, nachdem er der Kö nigin die hand geküßt nnd der erlauch ten herein von Neuem seinen Beifall bezeigt hatte. » »Nun. sage einmal,« begann Minig ; Its-Is- sn fis-» Jsms nei- fmst Du das-anzxxste«ilstv,vum«da Swanidot zu inva- : l chen ?« »Du weißt doch. wenn ein Korb voll Z Aepfel verfault ist, daß es darunters immer noch welche giebt, die auf einer — Seite gut und genießbar sind. Nun, Z ich habe sorgfältigst die guten Stücke L herausgefchält und daraus- das samose Kompot gemacht, das mir soviel E re z eingebracht hat-« T »Und was hast Du mit den Busoni-— ; ten gemacht?« j »Die habe ich sofort in den Miill ge- ? worien.'« 1 »Die Sache ist nicht ohne! Nun, ich T will sehen, ob ich auch ein so gutes Kompot zufammenbekonime wie Du.« Arn folgenden Tage stand König Peter auf und trat mit rotheni Kon unter seine Vasallen; er sonderte die guten von den «vsersaulten«, bildete mit den guten ein gutes »Kompot« von Ministern, Generälen, Gouverneuren und Beamten u. s. w., und die verfaul ten warf er auf den Müll, d. h. ins Gefängniß. Ich bite die Herren Zeitungsschreis ber, daß sie diese Erzählung immer wieder bringen, wenn eine Minister trisic ausbricht, und ferner bitte ich die Herren Könige, wenn sie ein «Kompot« anrichten, daß sie Sorge tragen, nicht das Versaulte in die Kompotschiissel zu thun und das Gute auf den Müll. L i e b r e i ch. Buchhändim »Sie wünschen einen Liebesbrusstelleri Sehr wohl, aber irre ich mich nicht, so habe ich Ihnen m Po Monaten schon einen ver t : »Ja, den habe ich bereits I Im MMOMS sie Wolken der höchsten Luft regisn als Ietteruers stündiger-. Die meteorologtsche Wissenschaft ist in jüngster Zeit immer mehr dazu ge kommen, die Ursache der Entstehung und Bewegung der Gebiete tiefen und hohen Luftdructes nicht mehr vorwie end in Bedingungen an der Erdobers läche zu suchen, sondern in Verhält nissen, die sich in den höchsten Schichten der Atmosphäre abspielen. Um diese Verhältnisse zu ergründen und ihreGe sehmäszigteit zu erforschen, werden seit einiger eit regeimäszig gleichzeitige Ballonsa ten von verschiedenen Hauptobservatorien oder Stationen aus unternommen. Diese Fahrten ha ben schon zu wichtigen Ergebnissen ge führt, aber da sie naturgemäß verhält nifzmäfzig selten und blos an wenig-In Orten ausgeführt werden können, wird der Zuwachs unseres Wissens auf dic sem Wege nur langsam stattfinden Man hat daher und schon früh-. um die Zustände der höhern Luftschichtw zu studiren, zur Beobachtung der höch sten Walten, der sogenannten Einm wolten, gegriffen und in der That ge funden, daß diese mit den grziien Fai toren, weiche das Wetter gestatte-, in mertwijrdigem Zusammenhange stehen. Zu denjenigen Forschern, die sich am frühesten mit der Beobachtung der Cirruswolten beschäftigten und deren hohe Bedeutung ertannten, zatklk Tr. Verm. J. Klein. Schon vo-« einem Drittel-Jahrhundert machte er die merkwürdige Entdeaung das die Häufigkeit der Cirruswolken vamllel geht mit der Häufigkeit der Sonnen flecien, d. h. dasz in den Jahren mit zahlreichen Sonnenflecken auch die Cir ruswolten zahlreich austreten, während in den Jahren mit wenigen Sonnen flecken die Cirruswollen selten sind Beide Erscheinungen zeigen einen re gelmäßigen Entlus von elf Jahren. Neben dieser merkwürdigen Abhängig keit im Auftreten der Cirruswolten von Vorgängen auf der fernen Sonne, zeigen aber diese Wollen auch einer große Bedeutung als Vorboten von« Witterungsveränderungen, und schon die Voltsanschauung betrachtet sie als Mgenankiindigen Diese Beziehung ge nauer und wissenschaftlich festzustellen, war die Aufgabe, die sich Dr. Klein vor vielen Jahren stellte. Sogleich nach seiner Berufung zur Leitung der Wet terwarte der Kölnischen Zeitung ver suchte er deshalb, der Beobachtung der Cirruswolken eine systematische Orga- ; nisation und größte Ausbreitung zu geben, und erließ zu diesem Zweckej 1882 in der Kölnischen Zeitung einen Aufruf an freiwillige Beobachter. Der- E selbe hatte einen ganz unerhofften Er folg ; mehr als 1000 freiwillige Beob achter meldeten sich aus allen Theilen - Mitteleuropas und nahmen es aus sich, ; während eines Jahres das Auftreten, j die Formen und Zugrichtungen der: Cirruöwolken aufzuzeichnem Diese Auszeichnungen wurden in bestimmte Formulare eingetragen und der Wet terwarte der Kölnischen Zeitung regel mäßig zugesandt. Die vielen tausend Beobachtungen, welche auf diese Weise zusammentamen. hat dann Dr. Klein im einzelnen geprüft und Ergebnisse aus ihnen abgeleitet, besonders bezüg lich dex Beziehun der Cirruswolken zu nachfolgendem egen. die in der Kölnischen Zeitung veröffentlicht wor den sind. Andetseits zeigte ihm diese z Untersuchung auch, was noch fehlte, und daß durch Zusammenwirken ber schiedener Beobachter manche Fragen nicht erledigt werden können. sondern diese die ununterbrochene Verfolgung der Erscheinungen durch einen und den selben Beobachter erfordern. Dr. Klein beschloß daher, die Beobachtung der Eirruswolten in ausgedehntem Maße ietbst fortzusetzen. So gelangte er schon im Jahre 1890 zu wichtigen Ergebnis sen. Aber wie er es früher bei einer anderen Gelegenheit, der berühmten Entdeckung einer neuen vultanischen Bildung auf dem Monde gehalten, so verfuhr er auch ietzt und schwieg zu nächst, urn die Ergebnisse völlig sicher zu stellen. Ja, den Cirruswolten be schloß er noch ein volles Jahrzehnt der Beobachtung zu widmen. ehe er das endgiltige Wort spreche. Mit höchst an erkennenswerther Ausdauer und ganz im Stillen hat er diese Aufgabe durch geführt und erst im gegenwärtigen Jahre der wissenschaftlichen Welt die Ergebnisse unterbreitet in einer großen Abhandlung, welche in der »Meteoro logischen Zeitschrift« erschienen ist. Nur einiges davon hatte er früher in engem Kreise mitgetheitt und von da her stammt z. B. die sogenannte «Klein’sche Cirrusregel« für die Prog . nofe auf Regen, die jeder Alpenwande ’ rer kennt. Die geiammten Ergebnisse i seiner ein drittel Jahrhundert umfas s senden Beobachtungen und Untersuch ungen hat Dr. Klein, wie gesagt, aber erst i i veröffentlicht und damit nicht nur de wissenschaftliche Meteorologie ! erheblich bereichert, sondern auch den zahlreichen Freunden der Witterungs runde ein nützliches Gefchent gemacht. Da die Cirruswolten diesem gemäß fin die Wetterprognofe besonders auf Regen von großer Bedeutung sind, vor I allem für Diejenigen, welche Wetterk richte und nftrurnente nicht zur band haben, so i ei angebracht, die haupt er bni e der Untersuchungen von Dr. K ein, oweit sie nach dieser Richtung liegen, hier allgemeinverftändlich und lug zuzumuten zu stellen. » , te irrustvolten schweben ins Do ZI Un durchschnittlich Imm. user der . dquersliiche und bestehen aus gefrore nein Wasserth aus seinen Eis kwställchem Inko- ihrer grossen Höhe scheinen sie sich angsam zu bewegen, - ctaß man meist die Richtung, aus der ; sie ziehen, nur mit Mühe feststellen ; kann, bisweilen aber bewegen sie sich so rasch, daß man ihan Zug schon bei ge tiiiger Aufmertsainleit deutlich erkennt. Die wahren Bewegungen dieser Wolken betragen im Durchschnitt etwa 30 M. in der Sekunde, lännen aber bis zu 90 M. wachsen. Da an der Erdobersläche die Geschwindigkeit des Windes auch beim stärksten Orkan 40 bis 60M. niemals überschreitet, so ergiebt sich,dasz in den Regionen der Cirruswolten die Luft stets mit Stusmesstärle strömt, ja, das; dort oben ein beständiger Ortan herrscht. Gemäß den Beobachtungen zu Köln webt der heftigste Sturm in den beben Regionen der Atmosphäre stets aus West und Nordwest, nur selten und aus lurze Zeit wird er in tiefern Regionen von einer aus Südost kom menden Lustströinung verdrängt, iiber dieser aber herrscht stets West- und Nordwest - Sturm, selbst beim schön sten und ruhigsten Wetter an der Erd oberflägbr. Die Gestalten der Cirruswolten sind böcktft mannigfaltig. Abgesehen doii deii einförmigen Schleiern unterscheidet Dr. Filein folgende Hauptsormem a. grab linig - sädige Streiten. b. Streifen mit Ouerlämmiing, c. Streifen ivie lange Federn, d. Cirren, die aus regellos tnrcheinandetgeworsenen Fäden beste hen, e. gebogene oder slammensörmig «t«s-- ....... !k:....-- · .c’-4—-:t ZIVWDUUUIJLIIT UILQIOI, I- IIILIII Ocskls« wen mit Locken oder Häuschen. Oft sind verschiedene Formen zugleich am Him mel sichtbar, aber manche Formen fah Tr. Klein während 20 Jahren niemals gleichzeitig z. B. die Formen b«d f oder b e f. Bei weitem am häufigsten sieht man die Form a, also lange, aus paral lelen Cirrusföden gebildete Streifen; iie ist noch Dr. Kleins Beobachtungen die Grund-form, aus der sich die andern entwickeln. Nur die Form f geht fiir lich, besonders dann, wenn sie in Ge säalt von tleinen rundlichen« wollförmt gen Bällchen erscheint, die lange, malte fäden aus sich berausspinnen und da ei allmählich aufgezehrt werden. Nicht felten erscheint der Himmel mit lang fesferigen Cirrusstreifen in Gestalt von großen Bogen iiberzogem und man siebt, daß die Fafern sich in der Längs richtuna des Bogens rasch fortbewegen, gleichzeitig aber dreht der Bogen sich wie eine sesie Masse um seine Axe. Hier hat man alio die merkwürdige Thatfache einer doppelten Bewegung vor Augen, die aus einen ungeheuren Luftroirbel deutet, der in großen Höhen ·n1it gewaltiger Schnelligleit tn der At knosphöre forth-breitet Die Einkas toellen sind überhaupt Produkte der Luftwirbel, sie treten auf, wenn an der Erdobersliiche Gebiete tiefen Luft druets· sogenannte Depressionen, sich gebildet haben. Nach dem Mittelpuntt einer solchen Depression strömt am Vo den von allen Seiten in spiralförmigen Bahnen die Luft hin und fteigt dort em por bis zu großen Höhen, wobei der in ihr enthaltene Wasserdamvf mit empor geriffen wird und sich zu Regen, und in noch größeren Höhen zu Eistrhktällchen verdichtet. Diese Eistrhställchen bilden filr den Anblick von der Erde aus die Cirruswollen, und da sie von der Luft firiimung getragen trerden, so zeigt ihre Bewegung die in jenen Höhen herr schende Windrichtung an. Vergleicht man nun die Richtung, aus der unten an der Erdoberfliiche der Wind inner halb einer Depresfion webt, mit der Richtung des obern, wie sie durch die Cirrusbervegung offenbar wird, lo er gibt sich· daß derobereWind im Ge biet einer Bedienten ims- rechcg oon der Richtung des untern Windes ab weicht. Mit andern Worten heißt dies: während Unten der Wind in Spiralen gegen die ktlre der Depression einftrömt, ’ entfernt sich in der Höhe die Luft wie « der in Spiralen von dieser Are, die un ten eingefchliirfte Luft wird oben wie der ausgeftoßen Tiefe Theorie ift vor Jahren von britischen und flandina bischen Forschern-aufgeftellt und allge mein angenommen worden, sie wird durch die Beobachtungen von Dr. Klein aber dahin modifizirt, daß das Aus itriimen der oberen Luft auf der nord weftlichen Seite der Depression nicht nach außen ftattfindet. Dort entfernt sich die Luft nicht von der Axe der Depression, fondern wird mit diefer vorwärts getrieben, offenbar, weit sie nicht gegen den dafelbft aus Nordweft blafenden Orkan aufkommen kann. Es verhält sich damit ähnlich wie mit der Rauchfiiule eines Dampferö, der mit dem Winde fährt, dieselbe bleibt nicht binter ihm, wenn der Wind schneller als das Schiff ift. Jn den Gebieten hoben Luftdruckö, wofelbft eine absteigende Bewegung der Luft stattfindet, kommen Eirrudwolten im Allgemeinen nicht vor. Wenn fie dort aber austreten, fo ver ständigen fie, daß in großen Höhen eine, nicht bis auf den Erdboden binabreii chende Aufloeteruna der Luft eingetre ten ift, die sich am Barometer und auch frnft nicht geltend macht, fondern eben nur in den Cirruswolten bemerkbar wird. Das Emporftei en der feuchten Luft von der Erdoberf iiche zu großen Höhen ift die gaupturfache aller Re genbildung. s aber sind Depressionen von Regenfiillen begleitet und das Auf treten der Eirruswolten gilt als regen-« dertitndtgend. Dr. Klein hat nun nach gewieer. daß diefe Meinung in folcher « »--.--— — I Allgemeinheit nicht richtig ist, vielmehr gie t es einen Regencirrus und einen l aus sprochenen Schönwetterrirrus. Aeu erlich unterscheiden sich diese beiden durch nichts, es ist lediglich die Him . melsrichtun , auch welcher sie ziehen, die . das unters idende Merkmal bildet « Hiernach sind Cirruswolkem welche aus Ost, Nordost oder Südoft ziehen, beson ders wenn ihre Bewegung rasch ist, fichereAnzeichen, daß das Wetter trocken und schön bleiben wird. Doch folgt im Sommer auf Cirren, die aus Südoft kommen, oft nach einigen Stunden ein Wärmegewitter. Dagegen sind City-s wclken, die aus Süd, Südwest, West nnd Nordweft ziehen, Regenbringer und wenn ihr Zug rasch erfolgt, so iann man unter 10 Fällen 8 mal mit Sicherheit daran rechnen, daß bis spätestens im Laufe des nächsten Tages Regen fällt. Das Bekhältniß ist also genau umgekehrt wie bei den aus Ost und Südost ziehenden Cirruswollem Aber noch mehr, die Regenwahrfchein Ifchkeit der Schlechttvetter - Cirren iit am größten, wenn gleichzeitig der Wind an der Erdoberfläche aus Südweft vier West weht. Jn diesem Fall zeigen Einen, die rasch aus Siid ziehen, mit voller Gewißheit an, daß innerhalb 24 Stunden Regen fällt; ziehen die Cirren rasch aus Südweft, so kann man unter 10 Fällen 9 mal aus Regen rechnen; ziehen sie aus West, so erfolgt in 100 Fällen 85 mal Regen; ziehen sie rasch aus Nordwest, so kommt unter 100 Fällen 97 mal Regen. Es leuchtet ein, welche hohe Sicherheit des Urtheils über kommenden Regen auf Grund dieser Ermittelungen jeder leicht aus der Beobachtung des Zuges der Cirruswol ten und der Windrichtung gewinnen teiln. auch wenn er weder ein Barome ter besitzt noch Einsicht nnd Kenntniß ern Wetterlarten bat. Für das Ver ständniß der letzteren sind die Unter-, iuchungen von Dr. Klein von noch grö ßerer Wichtigkeit, doch kann daraus an dieser Stelle nur theilweise und kurz eingegangen werden. Das Studium ron mehreren tausend täglichen Wetter tarten hat ihm ergeben, dasz an den Ta gen mit Cirrustvolken iiber dem Theil Europas Von Lappland im Norden bis nach Sicitien im Süden und von den Pyreniien bis Moskau tin Osten durch ichnittlich drei Gebiete hohen und drei Gebiete tiefen Lustdruetes vorhanden sind, und zwar in durchschnittlichen Positionem die immer wiederkehren. Ter Hauptregenbringer unter diesen ist siir Deutschland und überhaupt siir das ncrdtvestliche Europa eine Depression, die mit ihren centralen Theilen nahe bei den Shettlandinseln liegt. Wer das im vorhergehenden bezeichnete Verhalten der Cirruswolten beobachtet« ist in dein Urtheil iiber kommenden Regen oder schönes Wetter selbst dem Meteorologen einer Wettertoarte überlegen, denn die ser muß, damit die Wetteraussicht sitt den nächsten Tag dem Publikum zeitig zugänglich wird, sein Urtheil aus die Metterdepeschen vom Morgen des vor hergehenden Tages und die eigenen Wahrnehmungen bis spätestens vier Stunden später begründen. Plößliche Umgestaltungen des Lustdruckes, die etwa nach dieser Zeit sich einstellen, tann er also nicht mehr berücksichtigen. Solche kündigen sich als Negenbringer aber durch das Auftreten und den Zug der Cirruswolten mit unsehlbarer Sicherheit an, daher denn jeder, der die oii en Regeln kennt, ohne jedes andere Hiissmittel sogleich sagen kann, daß eine plötzliche Störung in der Wetter lage nach Schluß der Beobachtungen an den Stationen eingetreten ist und dasz statt des vielleicht angekiindigten guten Wetterö Regen eintreten wird. Von welcher Wichtigkeit dies siir manche Verhältnisse, besonders siir Touristen, aber auch siir den Landmann ist, bedarf keines Wortes. —-----——--oo.——-—-—— Vorschlag zur Güte. Junge Frau (nach dem ersten Streit · in der Ehe) . ., »Und damit ftp-etwas « nicht meyr vortommr, ueoer Maor, schlage ich bor: »Sinb wir gleicher Meinung, hast Du Recht, sind wir aber verschiedener Meinung, habe ich Rechi!" D e r elegante Schnorrer. »Sie tönnen morgen bei mir zs Mittag speisen!« Monate es nicht übermorgen sein?· »Sie tönnen auch übermorgen bei mir zu Mittag speisen; wer hat Sie denn zu morgen eingeladen?« ,,Jhre Frau Gemahlin ist bereits fo freundlich gewesenl« Richtige Antwort. Vater (zu seinem Sohn): »Ich wun dere mich nur« daß man Dir noch im mer treditirtt« « Sohn: »Warum, Papa, Du bist doch nicht etwa zahlungsunfähig ge worden?« Z ä r t l i ch. Er: »So, wenn ichmal sterbe, dann ist fiir Dich ausgesorgt!« Sie: »Ja, wenn Du nun aber nicht stirbstW Bertoickelie Richtschnur-. Feldtoebel: Noch auf Eins will ich bie herren Einjährigen aufmerksam machen. Der herr hauptan pflegt ern ab und Yu einen Witz loszulassetu »Ist-en Sie aut, so werben Sie be straft; lächeln Sie verstohlen, so meint er, bat wäre Hohn; lachen Sie garnicht, 7 so hält er Sie fiir dumm! Also richtet t Sie fich bangcht