-------------------------- Csseuer Schreibebrief von Linie sanfttengel No. 91. For lanae Zeit hen ich mit mein Philipp. wo mein Hof-band is, gar teinTru- i bel nit mehr ge- « habt; er is alle Nacht ichön hrim gestonne, hot m i eh i e d e n Sonntag mit wohin genomme, war ut zu die Kida. das meint, er hot sich ieine Familie gewidmet un hoi die Kids an en Emiveretsch zwei mal den Dag e Liaing aeivme daii se ordentlich Respect vor ihren Po trieat hen tin schon in e Eck gekroche sin, wann der Phil nor eniol gesetzt-seit hat« bit-»be- le hen dann eck deckten er wollt nach se Helmme « as qlickliche Fomilieleive it setzi gäpenlt un do ig niemand for sit hlehnie. toie der Wedezioeilcr Denke Se nur eniol an, der Fellet geht widder alle Dag zu den Wedegroeiler grad als wann i nicks gehäppend mör un wann i ihn ein Wort saae. dann werd er so etlich, daß ich’s Jhne gar nii sage kann. Er hlehint mich dasor, daß er mäd an den Wedesweiler geworde is un wann ich nit so e verdollt böses Maulwetk gehabt hätt, dann wär nie nit e hartes Fiehling mische ihn un den Wedestdeiler vorkomme. Sell hoi miche paar Dag so schlecht siehle mache, »daß ich den Phil gar nit mehr hen an gticke könne. So en miserabliqer Kerl; es is ja eint genug, ich hen nie nit viel Juhs sor den Wedesrveiler oehahis es is nit der Kalis, hitahs er is en Sa lnhrelieper. nosser, ich gleiche die Sa luhnliepersch ganz gni, awioer nor die, tvo e strehtes Visines diihn: zu die diiht der Wedesweiler nit helanae. Jch hen auch, wie mein Rohches e weniq iwioer war, en Tahl mit den Philipp aehabi un hen ihn aesaat, wag ich non den Wedesiveiler denle. Er ist-i sinnt-er ge sagt, do war ich aria mißtehtcn wann ich so eine Opinnjien von sein Freund hätt. Den Weg wär er emol gewese, answer jetzt deht er sein Platz aani dif-— l serent ronnen. Er wär so sireht wie nor en Salunlieder sein könnt. Jch ! sin e Wittnes genese, ivie en Feller in I l I den Saluhn mar,« bot der Philipp ge sagt; »der Knurre hot finsirnneiniig Cents werth Bier-be aetxunte iin hat e Kischt gehabt, das; » se all-ins qar n:: hoi heim trage konne. Wiss ans Ve zahle gange ig. do hot er kein Cent Geld gehabt. Was duht awmer der WedesweilerZ Er hot ihn noch en Drint geivive, daf; es grad en Dahin gemacht hot un iveil der Mann en Dah ler nii so iesia vergesse duht. Aivwer das is noch nit all; er hot ihn auch anz sein die Dohr enaus aesijhrt un got ihn bis zum nächstSaluhn genom me. Dort hot er ihn ganz schön uss die Frontstepps gesetzt un is dann heim komme. Er hot mich dann ectsplehnt, tvann en Beliesmanii den Feller mit seine Kischt in Front von sein Saluhn sinne behi, dann deht seine Neppiitelp schen gespeiilt wer«n un mer mißt heit zuoag arig rermuu sein. Dien- dar fchoht, daß der Wedesweiler en diesen ter Mann is.« Geqe to Ahrauments hen ich off Kohrs nit ufitomme tänne un do hen ich blos gesagt, ich deht gar nicks drum gewwe, wann er als emol Lei Bierche bei den Wedesweiier nemme eht, awwer das wär doch tein Eris «uhs, daß er alle Nacht bis Morgens ort hocke deht. Er hat gesagt, er wär immer bei Zeit heim un er tännt gar nit sehn, wie ich so Jnfinnuehschens ausspreche tännt. Jch wär ennihau ari mistehten Welt ich hen nicks mesr gesagt, awwcr ich hen meinMeind ufigernacht, daß ich ihn dafor emol die sent iickie wollt. E paar Daq später hen mer Owends an e Familie tahle wolle un in Fäctt hen uns die Leut eck speckiet. Der Phil hot gesagt, er wär schuhr um acht Uhr heim: ericht mißt er den Wedesweiler noch emol an e we nia Bißnes iehn—, er deht awwer reite weg widder komme; ich sollt mich nur ais rettig mache. Ich hen schon io e Ahnung gehabt, awwer ich hen mich doch gedreßt un dann hen ich mich hin gehockt un hen for den Phil gewart. Es is e haiwe Stund oernanae un es is e Stand vergange, es is acht Uhr un es is nein Uhr un es is auch zehn Uhr geworde; do hen ich mich awwer nit mehr for Wuth gekennL Jch hen mei Geiumps ausgezone un sm itreht ins Bett gange. Oft Kohrs hen ich nit en Wink schiefe könne. Jch sin immer mähdee eworde. Jch hen alle haiwe Stunde chia e höre un auch alleStuns de un ich sin schuhr wann die Klack die Viertelstunde qestroste hätt, dann hätt ich die auch schlage höre· WWZ drei Uhr geschlage hat, do is der Phil heim komme, awwer in was for e staubi cheni Jch hen zuericht gedenkt, er ehi noch Jemand mitbringe, awwer wie er in das Bettruhtn komme is, do hen ich erscht ausgefunne, daß es sein Duft war, wo er mitgebracht hot. O, mei, was sin ich so mähd geworde. Es hot noch teiSeaend genomme, do hot er geschnohrt wie alles. Jch hen oif Kohrö nit schcaie könne. Wie er so ehaut e halwe Stand gefchlofe hat, do hen ich ihr. uifgeweckt un hen ihn ins Ohr ge hallert: Gitt opp, Phil, es is schon nein Uhr un der Wedsweiler hot schon zweimal for dich geschickt Do hätte Se awtver emol iehn solle. wie er aus den Bett getfchuinpt is. Er is erum getoinpelt un gestäckett ais wie e Tschis elen, wann’s an die Wißtiebattei ge wthe is. Er hot sich mit die größte . la l .--—.M—l..l——l Mith gedreht, hot awwer tei Wettge sagt un hot auch gar nit enohtiit. daß es noch anz duntel gewefe ts. M hot ibn so egaut e halwe Stand genomme, bis er aus das Ruhm tomme is un wie er glücklich aus den haus komme is, do hen ich mich ganz still aus den Bett gemacht un sin daunitehrs un hen die Dohr gelaett, sor daß Niemand mehr inseit gekannt hot. Dann sin ich wid der in mei Bettche un den so schön ge schlose wie e Behbir. Wisse Se, ich sin froh gewese, daß ich ihn to gut gesickst gehabt hen. Wie ich am annere Mor gen usswache, do liegt der Philipp ne wig mich ins Bett un bot getchlofe wie alles. Bei Galle, hen ich gedenkt, sell sin mehbie halluntenatzione gewese. wo ich gehabt ben. Ich ben ihn wach gemacht un do hot er gesagt, er wär deirecit zu unsere Freinde gange un hätt bis um zehn Uhr sor mich gewart, wie ich do nit komme wär’n, do wär er ganz schön heim gange. Ich bebt eini ges drum gewwe, wann ich wißt, wie das zusamme hänge deht. Könne Sie mich das vielleicht ecksplehnei Mit beste Niehgars, Juhrs trulie Lizzie Hanfstengeb Toska. iAus den Erinnerungen eines Polizei Cheso.) «Andreina Silvestri.« .«(Silvestri«i Vielleicht eine Ver wandte Felice Silbestri’s, des ersten Tenors unserer italienischen Oper?'« »Seine Frau.« Ueberrascht blickte ich aus die kleine schmächtige Gestalt, die in der beschei denen Kleidung einer einfachen Bür gerssrau dor mir stand. War es möglich? Dieses unscheinbare Wesen sollte die Gattin Silvestri’s sein, des »göttlichen Felice«, des, wo immer er austrat, die siir Bühnenhelden aller Dings leicht empfänglichen Herzen der Damenwelt im Sturme eroberte, ein Erfolg den er jedenfalls mehr seiner männlichen Schönheit als der Kunst seines Gesanges oerdantte. Ueber seine Gesangstunst waren überhaupt merk wiirdiae Gerüchte im Umlauf. Man erzählte sich, daß er nie einen reget mäsiigen Gesangs-11nterricht genossen habe, ja daß er nicht einmal die No ten tenne. Dagegen sei seine Frau hochmusitalisch gebildet, sie sei es ge wesen« die seine Stimme entdeckt und ihm jede Parthie einstudirt habe. Aber nicht genug an dem. Bei jedem Aut treten halte sie sich hinter den Kouliss sen in seiner unmittelbaren Nähe aus« gebe ihm nicht nur stets im entschei denden Momente den Ton an, sondern singe ihm jede größere Arie bor. Felice Sildeitri sei ein wunderbarer, leben der Automat, Andreina Silveiiri aber dessen Besitzerin, die ihn mit Meister schast beherrsche. Sie errieth wohi, welche Gedanken sich mir bei ihrem Anblicke ausgedrängt haben mochten, denn ein bitteres Lächeln umspielte ihre schmalen blassen Lippen «Jch bin Jhnen nun wohl teine Ur betaiinte mehr, Herr Poiizei-Diret «..-»«« »Jn der That nein, Frau Silvestri. erwiderte ich und wies ihr einen Fau teuil an. »Ich habe bereits von Jhnen erzählen gehört.« »Und Seltsames, nicht wahr? Be sonders über mein Verhältniss zu mei nem Manne? Ja, es ist wahr, was er ist, ward er durch mich, durch mich allein. Und nun, od, es ist empö rend!« Ihre Augen füllten sich mit Tbränen. Ohne ein Wort der Theilnahme wartete ich dreien Ausbruch des Schmerzes ab Aus meiner Praxis wußte ich ja, daß dies das einziae Mittel war, welches aus das zarte Ge schlecht beruhigend zu wirken vermag. Auch in diesem Falle bewahrte es sich wieder. »Verzeihen Sie mir, Herr Polizei Direttor, ich bin nicht mehr Herrin meiner Gefühle Es ist auch nicht zu verwundern, wenn man das aanze Glückggebäude. das man sich mühsam mit dem eigenen Herzblute errichtet hat, pldtzlich zusammenstürzen stehn« »Es handelt sich um Jhren Gat ten?'« fragte ich, um endlich den Grund des Besuches der Dame zu erfahren. »Um ihn —- und sie, die mir Feltre entreißen will.« « »Ihr Gatte hat Sie hintergangen?« »Eintrrgangent O, wenn es nur dies wäret Daran bin ich bei Feltre gewöhnt Aber diesmal handelt es sich um mehr Die Albani i—« »Unsere Primadonnai« »Ja sie, diese Elende. hat ihn so in ihre Netze verstricki, daß er die Besin nung verloren hat und mich verlassen will —- ihretwegen verlassen für im mer! Deshalb bin ich zu Jhnen ge tommen, here Polizei-Direktor.« »Und was soll ich dagegen thun?'« »Sie müssen dies abscheuliche Un recht verhindern. Heute Abend ist der Schluß der Opernsaison. Morgen Trüb schon will er mit ihr die Stadt verlassen —- ohne mich, sein rechtlich angetrautes Weib! Daaegen muß es auch in Jhreni Lande ein Gesetz gebe-: lieber als an ihrer Seite will ich Fe liee im Gefängnisse wissen« »Ich bedauere, Frau Silvestri, aber die Anaelegeneit ist vollkommen priva ter Natur und entzieht sich daher mei ner Jugenan »Und die gerühmte Macht der Po lizei in Oesterreich?« »Ist, wie Sie sehen, viel geringer als ihr Ruf Sie müssen es selbst versuchen, Iehren Gatten vom äußer W fien Schritte zurückzuhalten Jhr Ein fluß auf ihn ist doch groß.« · »Er war es —- sie aber hat ihn , vernichtet. Felice ist ihrem Banne s verfallen wie er es einst dem meinen Iwar. Aber ich lasse ihn mir nicht ) i s ) rauben —- und sollte es mein Leben kosten! Was ist mir auch das Leben . ohne ihn? Nicht einen Tag, nicht eine I Stunde könnte ich ihn missen. Jch habe ihm Alles, selbst meine Seele gegeben —wenn mein Recht die menschlichen Gesetze nicht zu schützen vermögen, so s werde ich allein den Kampf um ihn bis zum letzten Athemzuge führen!« Sie hatte sich erhoben und diese Worte mit einer sascinirenxen Gluth I hervorgestoßen. Das schivächliche FWeib das zu mir gekommen war, hatte sich in eine leidenschaftliche Hel ,din verwandelt, aus deren dunklen Augen eine dämonische Macht blitzte. Jetzt begriff ich es, daß die Zauber gewalt, die sie über den Sänger aus-— üben sollte, kein Märchen war· Als sie mit kurzem Gruße mein Vureau verließ, fühlte ich thatsächliches Bedauern, dafz ich diesem Weibe nicht die erbetene Hilfe hatte gewähren tön nen . . . Dieses Gefühle-s konnte ich mich auch nicht bis zum späten Abend entschw gen. Jch hatte nicht die Absicht ge habt, die Schluß-Vorstellung der ita lienischen Opern-Saison zu besuchen. Man gab »Tosca«, die jüngste Oper des Maestro Puccini. Die Oper hatte dank ihren musikalischen Schönheiten, trotz des asbftoßenden mord- und bluttriesenden Sardou’schen Inst-U einen großen Erfolg erzielt. Mir aber hatte sie zu hohe Anforderungen an meine ohnehin durch meine dienstlichen Obliegenheiten start in Anspruch ge nommenen Nerven gestellt und hatte ich mir daher nur abwechselnd einzelne Theile derselben angehört Heute zog es mich jedoch mit unsichtbarer Ge walt in das Theater. Als ich dasselbe betrat, hatte eben die Pause vor dem letzten Aite begonnen. Dies war mir willkommen. Jch konnte dieselbe de niitzen, um nach Frau Si-«;-eftri zu sehen, die ich jedenfalls auf der Bühne treffen mußte, wo sie sich wah rend jeden Auftretens ihres Gatten unfehlbar aufhielt. Jch brauchte auch nicht lange nach ihr zu suchen. Sie stand im Vorraume hinter der zweiten Eoulisse vor einem Stint-eh an wel chen eine Anzahl Gewehre geiehnt waren. Eines derselben hielt sie in der Hand. Jch ariisxte Sie erwiderte nur mit einem flüchtigen Koofnickm Es schien mir, als ob sie von meinem Erscheinen nicht angenehm berührt wäre. »Was machen Sie hier« Frau Eis vestri r« »Ich habe die Gewehr-· gelad:-i, mi: denen Mario erschaffen wirdz Jch thue dies bei jeder Vorstellung, seit mein Mann in Palermo durii ein zu fällig scharf geladenes Gewehr bald um das Leben getammeii :r:a·re.« l »Man sagte es. Eine gerichtliche l Untersuchung wurde auf Bitten des . Jmpresario nicht eingeleii:!. Jst habe unter der Bedingung zugestirsmt, Daß in Zukunft nur von mir selbst guc dene Gewehre in der Exelutionssspzene verwendet würden. Sehen Sie hier meine Munition." Sie nahm aus einem Täschchen eine, wie ich sofort erkannte, urs;.- ung lich scharf geladene Patrone, aus wel cher die Kugel entfernt war. »Haben Sie keine eigenen Theater Vatronen in Verwendung'i« »Nein, ich breche die Kugeln selbst aus den Patronen und fühle mich da durch sicherer.« »Und wie steht die Angelegeneii mit Ihrem Manne?« - »Sei-en Sie selbst.« Sie wies nach einer Ecke der Bühne, in welcher Sit vestri mit der Primadonna in any-Ile gentlichem Gefpräche stand Es war ein prächtiges Paar. Der ,,ao·ttlick)e Felice" von großer und doch edel ge formter Gestalt, mit einem tlassisch geschnittenen Gesicht-e, dessen Schönheit nicht durch die künstlichen Folierwxins den Marias entstellt, sondern eher ge hoben wurde, und die junomsch ge baute Albani. die in der ebenso reichen als verführerischen SoireesToiiette der ,,Tosca« der armen kleinen Frau des Sängers allerdings vollen Grund zur Eifersucht geben konnte. Der schrille Ton einer Klingel unterbrach meine Betrachtung. Mit raschen Schritten näherte sich uns der Jnspirient mit einem Trupp Soldaten. »Ist Alles in Ordnung-« fragte er Frau Silveftri. »Ja voller Ordnung « er.-oidertesie tonlos, ihre Blicke wie aeistesabwesend starr auf das oerratherische Paar ge heftet. Dann schultert die Gen-schre. Zwei Wachen auf die Bastion, die Uebrigen warten hier, bis sie abgeholt werden Bühne frei, Alles auf die Plätze!" Das elektrische Läutewert verkün dete den Beginn des dritten Attes, das Orchester intonirte das Vorspiel. Frau Silvestri, deren Antlitz mar morbleich geworden war, hielt den Ge wehrständer trampihaft umfaßt, sie schien einer Ohnmacht nahe. ««"5assung,« slüsterte ich ihr rasch zu, »auch diese fiir Sie so schwere Prüfung wird ihr Ende finden.« »Ja wohl, ihr Ende« Sie reichte mir die Hand. Eisig talt lag dieselbe einen Moment in der meinen. Dann war Frau Silvestri hinter der Szene rie der Kasematte verschwunden, in welcher Mario seine große Abschiedsi Arie zu singen hatte. h Jch toollte das Theater verlassen, konnte es aber nicht. Unbetoußt be trat ich meine Loge; die Theilnahme an den Personen, denen heute vor und hinter den Koulissen die Rollen in einem Drama aus dem Leben zuges fallen waren, überwand meine Abnei gung gegen die let-ten Schauer-Szenen der Ober. Felice Silvestri hatte eben jene er greifende Arie gesungen, mit welcher der zum Tode des Erschießens verur theilte Mario Cavaradossi Abschied vom Leben nimmt. Dieselbe hatte sonit immer einen Triumph des Sän gers gebildet, heute hatte er aber da mit kein Gliick gehabt. Seiner Stimme hatte der Klang, feinem Vortrage de: Ausdruck gefehlt. War Frau Sil vestri nicht an ihrem gewohnten Platze oder fühlte sie sich in Folge ihrer Ge miithsaufregung außer Stande, ihrem Gatten die richtigen Tone zu souffli ren? Das Publikum fragte nicht da nach, fand sich enttäuscht und verlangte heute zum erstenmale gegen die bis herige Gepflogenheit die Arie nicht zur Wiederholung Auch das Duett Ma rio’s m:t Tdsr in welchem sie ihm die Kunde brin· ., daß sie den Polizei Präsidenten Scarpia getödtet habe, nachdem sie ihm die Begünstigung ab gerungen, daß an Mario nur eine Schein-Exelution vollzogen würde und sie mit ihm dann fliehen lkönne, erzielte nicht die gewohnte Wirkung. Rasch eilte die Handlung ihrem Ab cskl--ck.- -» ists-»I- q-· Die Eretutions-Truppe erschien auf der Bühne. Mario hatte der Mahnung Tosca’s, ja möglichst naturgetreu sei nen Tod zu martiren, Folge leistend, mit entblößter Brust Aufstellung ge nommen, der Exetutions-Komman dant hob seinen Säbei, die Schüsse trachten und Mario stürzte topsiiber zu Boden. Der Polizei-Beamte Spo letta warf höhnisch den Mantel über den Körper des Gerichteten und mar schirte dann mit der Truppe ab. Nun war der aufregendste Moment der grausigen Handlung gekommen. Tosca ruft dem Geliebten zu, daß der Weg frei sei und ihm in ihren Armen ein neues Leben winke. ,,Mario! Mario!« -—Keine Antwort. Sie entfernt den Mantel. Wie gut er den Todten mar kirt! Sie hebt sein Haupt —- schwer fällt dasselbe zuriick — sie sieht Blut ——ein entsetzlicher Schrei —- man hat sie betrogen —- ihren Mario nicht zum Scheine, sondern wirklich erschossen!... Auch heute stieß die Albani diesen furchtbaren Schrei aus, aber erklang rnir noch geilendcr und marterschiit. ternder als sonst; sie raufte die Haare, geberdete sich verzweifelnd, mußte erst von Spoietta der wieder auf der Szene erschienen war, gewaltsam von der Leiche gerissen und daran erinnert werden« daß sie den Todessprung von der Bastion in den Tiber auszuführen habe, den sie dann auch wankend, der letzten Worte vergessend, mit welchen sie Scarpia vor Gottes Richterstuhl zu rufen hat, unternahm. Der Vorhang fiel und das Publi kum, uberwältigt von der Realiftit dieser Darstellung, brach in ferne-ti sehen Beifall aus. ,,"Albani! Silvestrit Fuorii Fuori!« donnerte es aus vielen hundert Kehlen durch die Raume des Hauses, aber umsonst, der Vorhang hob sich nicht. Weshale Jch eilte auf die Bühne. Dort herrschte eine heillofe Verwir rung. Mario lag noch auf dem Vo den —- mitten in feinem Blute Seine Frau hatte sich über ihn gestürzt und Pedeckte sein bleiches Antlitz mit Küs en. Der Theaterarzi war her-its zur Stelle. Er hatte Silvestri rasch un tersucht. »Todt —- eine Kugel hat sein Herz durchbo«hrt.« Die Aerrnste hatte es gehöri. Sie lachte dem Arzte hell in’s Geschi. Ein entsetzliches Lachen, das ich nie vergessen werde. Mit gerungenen Händen tax-i der Jmpresario aus mich zugestiirzt. »Herr Polizei-Direktor, welch un glücklicher Zufall!« »Wieder ein Zufall? —-—« Andreina Siioestri mußte am wich sten Morgen in der Zwang-Hatte nach der Irren-Anstalt zu R. ahgcfiihrt werden. Die kurz darauf eingelangte Nach richt ihres Todes bildete den Abschluß unserer Erhebungen über den trauri gen Fall. Die Atten wanderten in die giegistratur und werden dort vergil en. Unter Archidstaub und einem schlich ten Erdhiigel des Ortsfriedhoses in R. liegt das Geheimniß des unglücklichen Endes des »göttlichen Felice« und sei- . ner armen kleinen Frau fiir immer be graben. Joseph Erler. Man erwartet, daß die lange Reise, welche verschiedene Mitglieder des Haus-Comites für Flüsse und "sen an etreten haben, nicht blos, wie onst iibich, eine rongressionelle Spritztourz sein wird, denn der Vorsitzende Bur-’ ton sowie seine Begleiter haben ihre Absicht zu erkennen gegeben,in sämmt- « lichen von ihnen besuchten Ortschaften eine gründliche Untersuchung hinsicht lich der Bedürfnisse und nothwendigen Verbesserungen in Hafen- und Fluß an elegenheiten vorzunehmen. Die auf diese Weise erworbene Kenntniß der Verhältnisse aber sollte entschieden eine bedeutende Hilfe bei dem Ent wurfe für die nächste große Verwilli un s - Bill zwecks Fluß- und Hafen- z er ejferunaen bieten. humothiskhF ) Galmtiymmch »Ist der junge Federle nicht ein« ge boten-r Dichte-W ——,,Jch halte ihn für »ein klein bissel vorbeigebotenX ! I seltsame-: Musik«-U i »Essen Sie ern Krebse?«——,, Und ob! Jn meiner Zeimath habe ich schon fünf Gebitgsbäche ausge g e f s e n. « « I Zu- der xöwpniginderstubr. « MAY -«« DIE-SO Immele H a u s f r a u (ärgerlich): »Hat - mir die ungeschickte Person das chine E stsche Theeservice zerbrochen-und das ist jetzt gerade so aktuell!« « pas Grosstadtkinds « E l schen (das bei einem Wald spaziergang zum ersten Male ein Veil chen sieht): »Mama, dieses Blümchen « riecht ja nach Parsüm!« Läu- dem geben. Auf Menschen tiifsst du zu jeder Frist, Die nicht anerkennen, was du bist, Doch die dir ganz gewaltig grollen, Wenn du nicht glaubst, was sie schei u e n wollen« Beste-einen B a ck fis ch (einen prächtigen Psau betrachtend): »Findest Du nicht, Clse, s daß der P f a u eigentlich der G a r - deleutnant unter den Vögeln ist?« Geschäft-tüchtig L e h r e r : »Nun sage mir einmal, Eitel, wenn ich einen Apfel habe und gebe ihn einem Anderen, der keinen hat, was ist das?«———Eite l: »Kein Ge schäft!« Praktisch. »Nun, habt Jhr Euch denn von Eurer Hochzeitsteise ein Andenken mit gebracht?«——»Jawohl! Die Köchin des Hotels, in dem uns das Essen am besten schmeckte!« Hedenkliche Frage-. Jn einem Nebenzimrner hält Jemand einen Vortrag über »die Vorzüge des weiblichen Geschlechts·« Eine ältere Jungfrau tritt ein mit der Frage: »Bitte, störe ich nicht?« Darum. OJMM I K A.:" »Warum haben Sie denn » solch’ schreckliche Wuth auf den alten Herrn?«—B. : »Ja, wissen Sie: vor einem Jahre bin ich ’mal zu ihm gegan gen, mit der Bitte, mir seine Pflege tochter zur Frau zu geben.«—A. : »Nun, das hat er Jhnen verweigert?« —- ,,Nein——er hat sie mir ge geben!'« stchietn Verschuldeter Leutnant: »Ach, gehen also zum Civil über, nun, vielleicht sehen wir uns bald 'mal wie der!«——Abgehender Feldwe b e l : »Schon möglich, Herr Leut nant, ich will ja Gerichtsvollzieher wer den!« Hm Morgen nach dem Vom mer-. Studiosus (erwachend): »Alle Wetter, da licg’ ich ja in einem ganz fremden Bett! Na, der N ach t - w ä ch t e r , der mich hierher gebracht hat, muß schön betrunken ge wesen sein!« ’ Gut gemeint Junger Arzt (bom Spazier ang heimkehrend): »Zum Kuckuck, » Frau, das ist ja ein Gläubiger von mir, l der im Salon sitzt! Und den Kerl be- ! wir-thesi Du mit Kassee und Kuchen?« —Frau (erschreclt): »Ach, Egon, » ich habe gedacht, das ist unser erster ; Patient, und den wollte ich doch bis zu ! Deiner Rückkehr festhalten!« s Gehupst wie gesprungen. « P r o fe s so c (zum Dienstmäd chen): »Ist es schmutzig draußen, Anna?«-——Dienstmädchen: »Zawohl, schri« -— P rofessor: » ann bringen Sie mir einmal meine Gummischuhe; ich will einen Kollegen besuchen und möchte ihm nicht die Woh nung voll Straßenkoth tragen!«— Dienstmädchen Nachdem der Professor gegangen, zu seiner Frau): »Wird denn der gnädige Herr die Gummischuhe nicht stehen lassen?«——— Frau Professotin: »Ach nein-A vergißt ja doch, sie auszu ziehenP · ’ W FYZFchnM s««J«Z-zas:?tuw J ru o en. —- : » das Raklktesfen stelle ich an denTifch!« per Zwist der want-« »Mus- Dik, Eise-, trau- ieinm » Manne, wenn er siänicht trauen lassen will und nach der rauung traue ihn etst recht nicht mehr!« Zieh-re- Grase-L »Hast Du schon an Deinen Knöpfens abgezählt, ob Du die reiche Bankiers-. tochter liebst?« —- »An meinen nicht, aber an ihren l« Gin bedenklich-r kund-. Pfandleihere »Was wo Sie hier?"-——S t r o l ch : »Jet? wollte meine Ehre verpfänden, tv jeben Sie mir juttvillig dafor?« Freundlich- Einladun-. ! ,,Lieber Herr Schulze! Sonntag werden bei mir Gänse ausgekegeltx Jch bitte Sie, mit Ihren lieben Töch Frg zu erscheinen, damit alle vollzählid m .«· E Yettes Pflänzchen.» ; G a ft : ,,Kellnerin, ier schwimmk ja ein blondes H ar in den ;Suppe.«—Blonde Kellnerin : ! »Na und ?—soll ich wiss vielleicht sch w a r z färben?« - L stumm-fin I »ilel«lliilln«-.1im.»,. .. Mk Wirth: »Herrschaft, is bös Märzenbier a’ feiner Stoff! Um o« jechs Quartl is schad, bös ma’ ber schänk’n muß!« Zweicrlci Zusiassung. A. : »Hast Du’s schon gehört, dem; Doktor Gutherz ist seine Forau mit einein Anderen durchgebrannt!«———B. z« »Ach, der Arme!«———A. : »Ja, das hat der gute Doktor auch gesagt.« Hinter-es Erkennung-Teichen. Ob Försier Schneidanf, wenn er spricht, Die Wahrheit redet oder nicht, Erkennt nian leicht mit vollster Klarheit Er lügt, wenn er geläufig spricht, Und stottert, wenn er sagt die Wahr hein Dreifacheg Etendu D a m e : »Sie behaupten also, Sie wären Musiker, Maler und Dichters-« —S u p p l i k a nt: »Jawohl, gnä diges Fräulein.«——D a m e : »Gott, da müssen Sie aber doch schrecklich Noth leiden!" Zärtliche Horgp. (Jn der Apotheke.) Bauer: »Schreiwen Se mer awer ja genaiu d’ruff- was für de Kuh un’ was für de Frau is, Herr Proviser, daß mer de Kuh net am End’ de verletzt-F Arznei betontth Ynljeimlichcr Erwerb. A.: »Ist der Schriftsteller Grau sig, der die vielen Schauerromane schreibt, wirklich so vermöglich?«—— B. : ,,Allerdings—der hat sich mit seiner Feder schon ein ganz respeltables terrniögen zusammengemot et . « Eine gute Wand »Herr Gendarm, Herr Gendarm!« rief der Donnerbauer, »in mein Keller is so a spinndiirrer Diebslerl durch’s Fenstergitter ’neing’schlosen; kommen S’ g’schtoind und thun S’ ihn ber arreniiren!« —- »Ja, Donnerbauer« kann er derweil nicht entwischen?«— »O na, Herr Gendarm, i’ hab’ ja die Thür’ zug’sperri!«——-»Aber, Tapperl,« da kriecht er ja wieder durch-s Fenster gitter hinaus-—«—,,Ab, da ’naus kann er nimmer, Herr Gendarm; i’ hab’ ja dem Kerl gleich eine rechts und eine links ’runterg’haut—— 'Q7·IYZE . Wes da is’ er no amal so dick ’worden!« such ein Almosen. Vagabund: »Ein armer Rei sender bittet um ein Zehrpfennig!« —Gelegenheitsdichter:« ,,Geld habe ich momentan leider nicht. Wenn Sie sich aber ein paar Augen-. blicke gedulden wollen, dichte ich Ihnen-» rasch ein hübsches Wanders liebt«