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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 24, 1901)
W parter Chcectktemst Prächtiger Beerdigung-um für vim füßige and gesicherte «Peis.« clu frühe-n otrhkechekmlupswsatel—väs-i Im- sätmetisde Ins-Im —Neicutwnts ver sildhsactei—stamickse Stuhls-emai. Andacle Wie man in Paris auch das Anden ken »verdicnstvoller« Thiere ehrt, zeigt der dort während der Weltaussiellnng l Denkmal etnes Jagdhriirdec. tm vorigen Jahre eingeweihte Thier sriedhos. Derselbe liegt auf einer zum Vorotte Asnieres gehörigen Seine insel, die, früher wüst und öd und dem Auswurse der Pariser Verbrecherwelt als Schlupfwinlel dienend, heute zum größten Theile mit Weiden und Cy pressen bepslanzt und mit wohlgepsleg ten Blumenbeeten geschmückt ist, aus denen weißschimmernde Säulengänge, künstliche Felsgrotten und von Weitem räthselhast phantastisch erscheinende Steindenlrniiler, die Merkmale des 3227 Quadratsuß großen Thierfried hoses, hervorleuchten. Durch einen hohen, prunlvollen Marmorportilus betritt man diese Todtenstadt der Thiere, die sich in vier Theile zergliedert, den Hunde-, den Katzen-, den Vogel-Friedhof und die letzte Ruhestätte siir diverse andere Hausthierr. Ein Blick auf die zunächst entschieden bizarr, weil ungewohnt er scheinenden, bereits stattlichen Reihen von Grabdenlmälern belehrt uns, das; die »treuesten Freunde des Menschen,« die Hunde, in überwiegender Mehrzahl hier unter dem kühlen, hlumigen Rosen ruhen· Und wie viel Kunstsinn liegt in der Herstellung der Hundemonu mentei Während nur einige wenige unscheinbare und unlünsilerische Kahenhäuschen aus Bronze und Vo gelläsige am Fuße oder an der Spitze einer Steinsiiule vom liebevollen Ge denlen an eine früh verendete ,,Miezr,« »Dein treuen Sultan.« ein einen von der tückischen Siaupe da hingerasften Kanariendogel zeugen, find die Dentmäler für die Hunde, deren Kadaver dem Addecker entzogen nnd hier beerdigt wurden, oft wahre Meisterwerle der Bildhauerei. Jn der Mehrzahl sind es theure und edleiliasse hunde, denen die posthume Ehrung zu Theil wird. Doch sind aus dem Fried hofe auch Köter beerdigt, die durch ihren Muth und ihre Wachsamkeit ihren Herren das Leben retteten oder deren Habe vor Räubern schätzten. Natürlich fehlt es auf dem Pariser Thiersriedhose auch nicht an Poetischen Grabschriften. Bei den großen Hunde freunden Voltaire und Viktor Hugo fand man Prosa und Verse hierzu ge nug. »Warum ist das Wort ,hund’ zu einer Jnjurie geworden?« fragt Voltaire auf dem Grabe eines Bern hardiners. .Der und ist die Tugend, die, weil sie nicht ensch werden konnte, sich im Thier verlörpern mußte,« liest man von Viktor Hugo auf dein Stein eines Neusundländers. Eine Begräbniss .ftiitte auf diesem Friedhof kostet im Durchschnitt 100 Franks (818.80), ein gewöhnliches Monument 800 Franck«-. Aehnliche Anlagen weist unter den .Gros3siiidten, so viel man weiß, außer Paris nur noch London aus, und zwar besitzt dieses zwei große zoologische Be gräbnißstätten Jm Uebri en verzeich net die Themsestadt noch e n heim sür derlassene und altersschioache unde. Für Berlin wird unter den Au pizien des deutschen Thierschutzvereins, der den Hund als Zugthier von der Straße entfernen will, zu dem bereits bestehen den Thierashl im Juli d. J. ein über drei Acker umfassendes neues Thier depot in LantwitzsGroßlichterfelde er öffnet. Dahin kommen die herrenlosen und verlansenen Hunde. Die Kadaver soll auch weiterhin der Abdecker be kommen. Willimn J. Kuchen-usw« cis-ema- crsaattatoe tit- Iusttellmiges III sagt-ts- eetolseetther Styls-nd Zum Gelingen der panameritani schen Ausftellung in Buffalo, N. Y» die ihre Pforten dem Publikum zwar bereits erschlossen hat, deren offizielle Eröffnung aber erst am 20. Mai statt findet, hat neben dem Präsidenten der AnsstellungsiGefellschaft, John G. Milburn, der Generaldireitor der Aus stellung, William J. Buchenan, das Meiste beigetragen. Der Letztere ist ein gebotener Organisator derartiger großer Unternehmungen. Seine ersten Erfahrungen im Aus stellungsroesen sammelte Buchanan,. der vor 45 Jahren- als Sohn eines Farmers in Miami County, O., ge boren wurde und die dortigen Land schulen besuchte, in der Organisation und Leitung des ersten der berühmten Maispaläste in Sioux City, Ja. Der damit erzielte Erfolg veranlaßte Prä sident Cledeland, Buchanaa Cum Chef des Departements für Acker«bau, Forst wesen und Viehzucht auf der Chicagoer Weltausstellung im Jahre 1893 zu er nennen, auf welcher Vuchanan zugleich der Ausstellungskommission als demo iratisches Mitglied des Staates Jorva angehörte. Nachdem sandte ihn Clem land als Gesandten nach Argentinien, wo Buchanan durch die Anbahnuna ; und Vermittlung lebhafterer Handels j beziehungen zwischen jenem Lande und « der Union, sowie insonderheit mit sei I nem diplotnatischen Erfolge in der Bei » legung desz Puna-Grcnzstreites eine « derart segensreiche Thätigteit entfal tet-, daf-, die Bürger Argentiniens und eine Anzahl Handelskammern hierzu 1 A Wjllicnn J. Buchanan. lande den Nachfolger Clevelands, Prä sident McKinley, bei dessen Amt-Zan tritt in 1897 ersuchten, Buchanan auf seinem Posten zu belassen, welchem Ge suche McKinley entsprach. Buchanan tesignitte jedoch später, um die ihm an getragene, mit einem Jahresgewlte von 810,000 dotitte Generaldireltion der Eingangs erwähnten Ausftellung zu übernehmen, eine Aufgabe, die Buchanan augenscheinlich wiederum glänzend gelöst hat. Die nkknk DAML dks Tandkg « « seyen hervorragender denen-D- und Geistes etseuschastea allgemein auth. Unter den Persönlichleiten, welche die zahlreiche Begleitung des Präsiden ten Nthinlen aus seiner dermaligen Nundtour durch die Ver· Staaten bil den, werden wohl Niemand mit mehr Berechtigung so viele Ehrungen erwie sen, als der »ersten Dame des Lan des,« der Gemahlin des Landes«-er hauptes Frau MeKinleh ist trotz körperlichen Leidens nicht nur stets eine opfermu thige Gefährtin ihres Gatten, den sie durch ihr unbedingtes Vertrauen zu ihm ermuthigte und durch praktische Rathschläae unterstützte, gewesen, son dern sie hat auch siir Wohlthätigkeits bestrebungen aller Art stets ein offenes Herz und eine osfene Hand gezeigt. — - -- - Frau Mcsuule1). Eine große Freundin der Musik und der Blumen, entwickelt Frau McKin ley, die jetzt 51 Jahre alt ist, im Um: gnng mit Anderen ein Zart- und Takt gefiitL das Jedermann bezaubert. Jhr körperliche-z Leiden datirt seit der Ge burt ihres zweiten Kindes-, das, wie such ihr erstes, wieder starb. Industrie- nnd Geldadel Mit Stolz blickt jede Nation auf ihre Geistespotentaten. Die Deutschen vreehren ihre Dichterfiirsten Schiller und Goethe. Auch die Kunst adelt. Auf allen ihren Gebieten begegnen wir Korhphäen So führten z. B. im Reiche von Frau Musita der Geiger tönig Paganini und der Walzertönig Strauß das Szepter. Heut-zutage kann man auch auf dem Gebiete der Industrie und des Handels ein König werden, es gibt Eisenbahn-, Kano nen-, Kohlenlönige u. s. w. Große Kaufleute, die Besitzer aus gedehntet Werte und Fabrikanlagen, sind wirklich mit Potentaten zu ver gleichen: sie haben ein kleines Reich, sie haben Unterthanen, sie haben ein Heer von Beamten und ihre Ressorts und Ministreien. Vor allem haben sie den Reichthum der Könige, der oft gar nicht so weit her und der weit geringer ist als das Capital eines hervorragen den Geldsürsten. Jm fünfzehnten Jahrhundert schrieb der Jtaliener Aeneas Sylvius Piccolomini, der nochmalige Papst Pius der Zweite, in seinen Briefen über Deutschland: die Könige von Schottland wohnten nicht so gut wie ein mittelmäßiger Bürger von Nürnberg oder Augsburg Die Milliardäre von heute nehmen es nicht bloß mit den armen schottischen Köni gen, sondern mit den ersten Sonderm nen der Gegenwarxaust mit der Kö nigin Viktoria, die für Passabel reich galt, und mit dem Zaren von Ruh land, dessen Einkommen auf zwölf Millionen Dollars geschätzt wird. Man schätzt Rockefeller’s jährlich-es Einkommen aus 8 Millionen Dol (-«-;- sc- c-k:1.x s-- L-:LL-— »L-:I L-« Ists-» Ul- syst-It »Du UDUUJI Obst-Il- Ub Bestandes der Standard Oil Com Pany, die sich allmählich zu einem Standard Oil Trust erweitert hat, übte ein Capital von 100 Millionen Dollars verfügt und 48 Procent Di vidende das Jahr abwirft: daneben ist er bei den Gas- und Elettrizitäts Gesellschaften sämmtlicher bedeutenden Plätze Ameritas betheiligt, endlich be zieht er enorme Summen von den Ei senminen und den Eisenbahn-Gesell schaften. Er ist der König der Könige. Man tann die modernen Könige auch mit den Großen der römischen Republit vergleichen- die ihrerseits so gerne Könige genannt worden sind und die sicherlich mit keinem Könige tauschten, wobei freilich der verschie dene Werth des Geldes in Anschlag zu bringen ist. Der reichfte Römer war angeblich der Triumvir Crassus; Plu tarch schätzt seinen Grundbesitz auf 7100 Talente, ungefähr 8 Millionen Dollars, Plinius auf 200 Millionen Sesterzien oder 9 Millionen Dollars. Wenn es wahr, dast» Das Vermögen des Publius Cornelius Lentulus 17 Mil lionen betrug, so wäre dieser fast noch einmal so reich gewesen; ähnlicheS11m men werden dem Cäcilius Jsidorus, dem Clodius und einem Freigelasse nen aus Pompeji. dem Demetrius, u geschrieben. Apicius besaß 5 Mi io nen, verthat 4 davon mit seiner Schleckerei und vergiftete sich dann, weil er nichts mehr zu leben hatte Alles in allem kann man annehmen, daß die reichen Römer so viele Millio nen im Vermögen hatten, toie die Mil liardäre Renten haben; unter einer Milliarde versteht man bekanntlich 1000 Millionen- dasselbe, was man in Frankreich als Villion bezeichnet Von Julius Cäsar weiß maninehr, daß er colossale Schulden, als daß er colossale Renten hatte; bevor er ein öffentiches Amt bekleidete, beliefen sich die ersteren auf 1 Million Dollar5. Später wuchsen sie noch mehr an. Als er nach Spanien abging, verbürgte sich Crassus für ihn, und zwar mit 830 Talenten, das heißt mit 8 Mil lionen Dollars. Doch muß mit der Zeit auch seine Vermögen königlich ge worden sein, denn er bezahlte seine Schulden und konnte außerdem noch ein großartiges Haus machen, die Schaulust des Volkes befriedigen und an seine Freunde und Freundinnen zum Beispiel an die Servitia, dies-Nut ter des Brutus, Millionen verschen ken. Man sagt, die reichsten Leute seien damals freigebiger gewesen, als es die Milliardäre heutzutage sind. An einzelne wird gegenwärtig schwer lich soviel verschentt. Jst es aber nicht spaßhaft, wenn einmal ein kleiner Gewerbtreibender. weil er den Namen König führt, mit jenen Riesen der Jndustrie scheinbar in Wettbewerb tritt? Gerade der Fa milienname König ist bei der allgemei nen Beliebtheit dieses Titels so häu fig, daß nun das Geschäft wieder her-— halten muß, die vielen Könige von einander zu unterscheiden· Ein Schnittwaarenhändler König aus Magdeburg, der seit vielen Jahren die Leiijer Messe bezieht, ist da unter dem amen Schiirzenlönig bekannt; er ma sich nun dem Ellenwaarentönig von hiladelphia, John Wanamaker, oder der Schnupftiichelprinzessin in Lauban, Frau Commerzienrath Wei nert, an die Seite stellen. Unter den vielen guten Breiner Ciaarrensabri tanten ist auch Herr Emil König; seine Telegrammadresse lautet: Ciriak rentönig. Baron ist in Arbeiterkreisen gerade zu identisch mit Arbeitgeber; die Leip ziger Setzer sprechen von ihren Druck baronen, der Allgäuerbauer von seinen Käsebaronen, die Ludlvigshafener Chemiter von ihren Anilinbaroneu, die Bochumer Bergleute von den Ze chenbaronen und den Kohlenbaroneiu die Kohlenbarone, heißt es, schöpfen die Sahne ab. König ist dagegen im mer nur einer, wie das schon Vater Homer gut findet; König ist der große Kaufmann, der womö lich mit einem Massenartitel einer Fauptwaarh ei nem«brutalen, aber nothwendigen, all F gemein gebrauchten Stoffe den Markt und, man kann sagen, die ganze von ihm abhängige Welt beherrscht. Auf einen Eisenkdng kommt ein ganzes Dutzend Eisenbarone. Jn Deutschland regierte Freiherr v. Stumm, der vom König den Frei herrntitel, vom Volke den Königstitel erhielt, in Oesterreich regiert Wittgen sten, in England John Aid, und der Kanonenkönig Krupp, der seinerzeit den Freiherrntitel mit derBegründung ausschlag: ch bin Krupp! — dieser stolze Jndutrielle, Besitzer des größ ten Gußstahlwerles derErde, überragt die kleinen Schlotbarone wie der hohe Schornstein der Essener Fabrik seine zahllosen Collegen. Nun gar der Pe troleumkönig John D· Rockefeller, der reichste Mann der Welt, der, beiläufig gesagt, bei all seinem Reichthurn eines Magenleidens wegen nur von Milch und Brod lebt, der hat einen Hofstaat von einigen Oelprinzen und ein Ge folge von unterschiedlichen rufsischen und americanischen Petroleumbaro nen. Rockefeller kann Ich allenfalls mit Mr. AndrewCarnegie, demStahl könig, zu Tische setzen, obgleich dieser kein so großes-Einkommen besitzen soll. Er kann mit dem Silberköng Goulo dem Kupferkönig Clark, dem califor nischen Bonanzakönig Mackay anbin den —— die Salveterkönige Laeiß nnd North, die Kohlentönige Pennsylva niens, die Weizenkönige von Argenti nien, die 68,000 Art-es unter Weizen haben, und ähnliche Großherren sind seine Peersx Am Ende läßt er sich auch mit dem Diainantentönig Cecil Rhodes und einem russcschen Caoari sürsten ein? Auch ein Monarchencoip gren. Paris und London. Felix Pyat, der als politischer Flüchtling London übergenug kennen gelernt hat, gibt im Pariser »Matin« folgenden Vergleich zwischen den bei den Hauptstadten zum Besten: Paris ist rechtshändig, London linkshändig Der Pariser Kutscher fährt rechts, der Londoner links. Paris ist zufammen gedrängt, London ausgebreitet. Paris nimmt durch Aufnahme, London durch Ausdehnung zu. Paris baut mit Steinen, London mit Ziegeln. Paris hat hohe Häuser und schmale Straßen, London breite Straßen und niedrige Häuser. Paris hat Fenster mit Klinken, die sich wie Thüren öff nen, London Fallfensten Die Roll 1äden sind in Paris außen, in London inwendig angebracht. Paris ist col lectivistisch und wohnt in Casernen häusern, London ist individualistisch, jede Familie bewohnt ein besonderes Haus. Jn Paris hat man den Haus meister, in London den Schlüssel. Jn Paris sagt man Cacao, in London Cacoa. Jn Paris verläßt man am frühen Morgen das Bett, das an der Wand steht, in London erhebt man sich spät von seinem Bett, das mitten im Zimmer steht. Jn Paris speist man. in London ißt man. Jn Lon don bedient man sich einer dreizinki gen, in Paris einer vierzinkigen Ga bel. Paris ist fröhlich, London trau rig. Jn Paris schlendert man umher, in London läuft man. London hat zu wenig, Paris zu Viel Soldaten. an Paris trägt der Soldat einen blauen Rock und rothe Hosen, in London ei nen rothen Rock und blaue Hosen. Jn Paris sind die verheiratheten Damen frei, in London hört für sie die Frei heit auf. Paris hat mehr Morde« London mehr Selbstmorde. Der Pa riser arbeitet, der Londoner macht Ge schäjte Jn Paris kämpft die Ca naille mit den Füßen, in London mit den Fäusten. Für den Pariser Prole tarier heißt das Pfandhaus »meine Tante«, für den Londoner »mein Onkel«. strnniche des Ihr-tus Alg ein Seitenstück zu den Krani chen des betus beniertenswerth geht folgende Geschichte bei den Arabern um: Ein Fellach ermordete einenWan derer und hörte diesen vor seinem Tode sagen: »Mein Mörder wird be tannt werden« Der Mörder sagte: »Ich werde Dich unter diesen Stein haufen begraben, und man wird nicht einmal merken, daß Du geknordet worden bist: denn wir sind weit ent fernt von jeder menschlichen Niederlas sung.« Gerade trieb der Wind einen fliegenden Dornbusch vorbei. Da sprach der Sterbende: »Der Dorn busch wird die Kunde verbreiten.« Er starb, ward von dein Mörder begra ben, und sein Heimathdors hatte ihn vergessen. Jahre vergingen; eines Ta ges sah der Mörder einen Dornbusch vom Winde getrieben an seinem Fen ster vorbeifliegen. Da mußte er lä cheln; sein Weib fragte ihn, warum er den Mund verziehe: er wollte den Grund nicht sagen; endlich sprach er, daß er sich an etwas erinnert habe, was an einem ähnlichen Tage wie dem heutigen geschehen sei. Da ließ die Evastochter nicht ab, zu fragen, bis er ihr Alles erzählte. Er bat sie noch, das Geheimniß zu bewahren und sie lach ten beide iiber ihre Thorheit. Da be gab es sich, daß der Mann mit seiner Frau in heftigen Streit gerieth, der Mann begann die Frau zu schlagen und sie rief laut: »Er wird mich mor den wie jenen Wanderer, der unter den Steinen liegt, und bei Gott. der Dornbusch wird Alles verrathen.« Das hörten die Nachbarn; so verbrei tete sich durch den Dornbusch die Kun de von dem Morde, und der Mörder entging seiner Strase nicht. Den neuen Modebildern von Paris nach zu schließen, scheint das richtige Vorbild der weiblichen Figur der Buchstabe S zu sein. h Auf dem Cisk zum UnrdpoL Mensch- Ilan sites hast«-sen sahns-is sur streicht-us des Anweis. Ein neuer Versuch, den Nordpol zu i erreichen, wird im Laufe dieer Som- - mers von dem Kapitän J Elzear Ber nier von Quebeck, Kanada, von Van couver, Bräisch-Kolumbia, aus Unter O MLICH Us-, J. Elzear Bernier. nominen werden. Die von ihm beab sichtigte Methode ist eine ingeniöse und stützt sich auf die bekannte Thatsache, daß stetig ein gewaltiges Eisfeld in ein-er gekrümmte-n Linie von der Nord tüste Sibiriens über den Nordpol nach der Grönländischen See sich hinbewegt. Bernier will sich von diesem Eise trei ben la fsen, und er hofft, auf diese Weise an den Nordpol oder in eine kurze Ent fernung von diesem zu gelangen. Jn dem letzteren Falle will er diese Entfer nung per Schlitten, von denen er 25 mit 100 Nennthieren und 75 sibirischen Hunden mitnimmt, zurücklegen. Das von Bernier benutzte Schiff ist ein Stahldampser, dessen Wände so stark sind, daß sie, den Berechnungen Ber niers zufolge dem Eisdruck widerstehen können. Das Fahrzeug wird Telegra phen nach Marconi’schem System mit nehmen und alle solche Hilfsmittel, welche sich bei früheren Nordpolfahr ten als nützlich erwiesen. Zwölf Per sonen, darunter ein Geolog, ein Geo meter und ein Arzt, werden Bernier begleiten. Kavitän Bernier, der gegenwärtig 48 Jahre alt ist, entstammt einer alten Seefahrerfamilie. Er selbst ging mit 14 Jahren zur See, mit 18 Jahren be fehligte er bereits einen Dampfer, der L von Montreal nach Ozlusgow fuhr. Ukuer Urm Vorher Dandklgpaiast Momente-steilen stattliches Bau mit praktischen Einrichtunqu nnd Bequemlichkeit-m Die New Yorier Handelstammer er siellt sich in der Hudsonrnetropole ein neues Gebäude, durch das die vor eini ger Zeit begonnene Aera der dortigen Architektur einen weiteren kräftigen Impuls erhalten wird. Statt eines ,,Wolkentratzers,« der den Nachbarn Licht und Luft wegnirnmt und den ein zigen Zweck hat, hohe Miethen einzu dringen, wird ein Gebäude errichtet, F 1 Das-NO 14 Wiss-W Das Haudelekannner Gebäude das, würdig und monumental in sei nem Charakter, schon durch sein Aeu ßeres zeigt, daß die Handelgsürsten den Standpunkt der Einträglichteit nicht als den maßgebenden betrachten. Das vier Stockwerte hohe Gebäude, dessen Entwurf tlafsisch ist, wird aus Vermonter Marmor erbaut, mit Aus nahme der Basis, die aus weißem Gra nit besteht. Das erste Stockwerk, wel ches sich etwa fünf Fuß über dem Stra ßen-Niveau befindet, enthält Bank räumlichkeiten mit Sicherheitsgewöl ben. Zu ihnen führt ein besonderer Eingang. Der Haupteingang liegt zur Linken des Gebäudes-. An ihn schließt sich ein großes Bestibiile an, hinter dem sich die Fahrstuhlschachte und eine mo numentale Halle befinden. Eine 20 Fuß breite und 80 Fuß lange Treppe führt von hier durch zwei Stockweer Das 80 Fuß hohe Hauptzimmer, der Sitzungssaal der Handelskammer, nimmt mit seiner Länge von 90 Fuß und seiner Breite von 60 Fuß das ganze zweite Stockwerk ein. Die Wände diese-I Saales werden bis zu einer Höhe von 20 Fuß von den berühmten Geinälden, welche die Handelskammer seit vielen Jahren gesammelt hat, be deckt; darüber erst beginnen die Fen ster, und oben wölbt sich eine mächtige Oberlichtkuppel. Das dritte Stockwerk ist für Exem tiv- und Komitezimmer der Handels kammer bestimmt. Das vierte Stock werk besteht aus einem einzigen großen Raume, der in Alkoven getheilt ist, die als Lesehalle, Klubzimmer, sowie zur Ausnahme der Bibliothek der Handels kammer dienen. Auch ist hier für eine tleine Küche Vorsorge getroffen. M ischcr LJ«t§-a.--»« -..,.» Ideale-at Ngsiuion ein Einst-man in M Wortes weissen-notie- Bedeutet-eh An Stelle des bisherigen Kommans danten des Notdatlantisehen Geschma ders der Bundesmarine, Kanne-Admi rals Not-man H. Farquhar, der zum Vorsitzenden der Kommission fiir Leuchtthiirme ernannt wurde, ist neu lich Ren-Admiral Francis J. Higgins son getreten. Franeis J. Hig inson wurde vor 57 Jahren in Massa usetts geboren. Er graduirte 1861 an der Mariae-Aka emie zu Annapolis, Md., und beibri ligte sich im Bürgerkriege an einer Reihe von Aktionen der Bandes-warme Er that dann Dienste bei der asiati schen und hierauf bei der europäischen Station; 1891 wurde er Kapitän. Als 1893 in Nicaragua eine Revo lution ausbrach, wurde Higginson, der damals Kommandeur des Kreuzers ,,Atlanta« war-, beordert, zur Wahrung amerikanischer Interessen mit seinem Schiffe unverweilt nach Greytown ab zusegeln. Wegen augenblicklichen Man gels an hinreichenden Kohlen- und Le bensmittelvorräthen, sowie wegen eini ger Maschincndesekte verzögerte Hig ginson die Abreise jedoch urp fünfTage, worauf ihn die Regierung aus dis ciplinarischen Gründen seines Postens als Befehlghaber der »Atlanta« enthob. Jm spanisch-ameritanischen Kriege 1898 zeichnete sich Higginson als Kom mandeur des- Schlachtschiffes ,,Massa chusetts« in der Sanipson’schen Flotte - ----« - -, Francis J. Higginfom qu. Als er aber in der aufgestellten Ziste von 18 Rear-Admirälen über die Köpfe Von vier anderen hinweg beför Jert werden sollte, schlug er das llvancement mit dem BemerkenauT )aß, da die betreffenden Kameraden keine Auszeichnung für ihre geleisteten Dienste erhalten sollten, er eine solche nich nicht wünsche. Der ,,lange Möllerckt sitt streifte-, den Wilhelm der Zweite qui brauchen kann. - Der unfreiwillige, aber wegen seiner zweideutigen Haltung in der Mittel landkanalfrage fast täglich erwartete Rücktritt v. A)"tiquels, dem die Demis iionen Brescle und W. v. Hammer teins auf dem Fuße folgten, hat, ausser einer Verschiebung im preußischen Ka binett, auch die Ernennung dreier neuen Viännert Möller, H. v. Hammerstein Jnd Krätke gebracht, von denen der« lrftgenannte, dem das Handel-spotte Zeuille übertragen wurde, wie es scheint, chon seit einiger Zeit für einen Mini "terpoften in’s Auge gefaßt war. We iigstens wird eine Aeuszerung des Kai iers gelegentlich der Enthiillung des Rutsürstcndenkmals in Bielefeld auf zefrischt, welche lautete: »Den langen Uiöller kann ich noch einmal gut brau hen.« Der neue Handelsminister Theodor Wollen welcher als nationalliberaler Elbgeordneter fiir Duisburg seit 1898 Iern Reichstag angehörte und wieder holt als Vermittler Biilows zwischen )er Großindustrie und der Landwirth chnft fungiri hat, steht im 51. Leben-H JW Handelsminifter Theodor Müller ahre. Er besuchte das Gymnasium zu Bielefeld und die Handelsfchule zu Dsnabrück, bestand seine kaufmän iische Lehrzeit bei dem Haufe Wör narm in Hamburg, errichtete 1868 mit einem Bruder Paul eine Maschinen )aufabrit und übernahm mit demsel )en die vom Vater ererbte Färberei. Er ist Kommerzienth Handelskatm nerpräsident in Bielefeld und der Be itzcr eines Kupferhammers in Brac vede.