W : ZUMFIEIHOIIIIIIQOI s Vetmiichtes. . I Bsdsnøssønoongøoøuo Vor der Einschiffung des englischen Thronfolgerpaares nach Australien auf der «Ophir« hatte sich ein wahrer Regen von mehr oder weniger brauch baren Liebesgaben über die Häupter des Lprzogs und der Hnrzogui von Corntvall und York ergossen, und zwar aus den händen befreundeter Persönlichkeiten sowohl, wie auch aus jenen speculativer Geschäftsleute,wel che die Weltteile des Thronfolgerpaa res fin eine vorzügliche Gelegenheit hielten, die Reclametrommel für ihre absaybediirftigen abrikate zu rühren. Selten war woh ein Sterblicher ge plagter als der her ogliche Privatst kretär, dem die Aufgabe zugefallen, mit gleicher Verbindlichkeit für accep tirte Reiserequifiten zu danken, wie die Ablehnung einer Unmenge vonGe genftiinden einzutleiden, die dem Her zoge Anlaß zu witzigen Bemerkungen gegeben hatten. So erhielt ein Che miker als Spender mehrerer hundert eigenz gegen die Seelranlheit herge jtellter Pulver die Antwort. der Her zog beklage, sie zurücksenden zu mäs sen, da ihr Bericrtiger vergl-säumt habe, den zu ihrer Resorption erfor derlichen Magen beizufügen, und dem Erfinder eines Lebensrettungsappai rotes wurde der Bescheid zu theil, Seine Hoheit fürchte, bei einer etwai gen Katastrophe auf hoher See nicht die anderthalb Stunden Zeit zusBer fügung zu haben, die ihn das Auf blasen des Monstrurns in York Hause gekostet hätte. IIIII Ueder eine zeitgemäße Verwendung des Telephons wird in London » das folgende lustige Geschichtchen erzählt: »3wei junge Damen kehrten kürzlich von einem Theaterdesuche heim. Der Vater hatte sich, in der Annahme, daß seine Töchter mit einem Hausschliissel versehen waren, rechtzeitig zu Bett be eben, und auch das Dienstmädchen fchli den Schlaf des Gerechten. Al les lopfen und Läuten der beiden jungen Damen war vergebliche Mühe, und so ergaben sie sich denn in ihr Schicksal. Wenige Minuten daraus erschien am Parterrefenster jedoch die weiße Gestalt des Nachbars, und aus die Frage, was denn eigentlich los sei, daß sie einen derartigen Lärm machten, wurde ihm im Duett zur Antwort: »Wir sind ausgeschlossen, und Papa ist nicht wachzutriegen!«— «Warten Sie, bitte, eine Minute,« er tönte es vom Nachbarhause, »Ihr Papa hat einen Fernsprecher in sei nem Zimmer, und ich will versuchen, ihn zu sprechen.« Gesagt, gethan! »Geben Sie mir No. .. . .,« sagte der Nachbar. Jn derselben Minute, als er das Telephon läuten hörte, war Herr X. aus dem Bette und am Ap parat. »Halloh, wer ist dort?« — ,,Sind Sie es, Herr X.?« —- »Ja, und wer ist denn dort?« — »Herr Y.! Jhre beiden Töchter stehen draußen und läuten vergeblich, daß man ihnen öffne. Gute Nacht!« — »Dante, gute Nacht!« Die mexitanische Regierung hat Schritte gethan, um die diplomatischen Beziehungen mit südameritanischen Ländern wieder aufzunehmen Zuvor derst ist ein mexitanischer Gesandter siit Ar entinien ernannt worden. Seit vielen Zahren hat zwischen Mexico und den südlichen Republiten kein di plomatischer Verkehr bestanden, da der Handelsaustausch zwischen ihnen sehr gering war und auch nur wenige po litische Fragen eine diplomatische Ver tretun erheischten. Unlängst zei te je doch rgentinien freundliches Entge entommen, indem es sowohl in Wash ington wie in der Stadt Mexico einen Gesandten atkreditirte, und Uruguah hat das Gleiche gethan. Die Wahl der Stadt Mexico als Ort zur Abhaltung des Congressesameritanischer Redu bliten hat Mexico des Weiteren bewo gen, seine Beziehungen zu südlichen ändern auszudehnen. Daher jetzt die Ernennung eines Gesandten für Ar aentinien, und wahrscheinlich wird auch binnen Kurzem einer iiir Uruguay ernannt werden. Man erwartet, daß dies in Milde zu einer Erweiterung z der diplomatischen Beziehungen zwi " Mexico und allen südameritani . Ländern führen wird. Mexico hat bekanntlich unliingst auch die di Q l— plomatischen Beziehungen mit Vener kiich wieder ans enommen, worin ein ierneres Zeichen « ortschrittlichenGeistes tu erblicken ist. Jn der Kunstzeitschrist »Und Hol land« (Alt Holland) theilt Dr. A. predius ein Aktenstück mit, aus dem sich die Bilderpreise in Amsterdam um 1664 ergeben. Danach verkaufte am ic. Ma11664 »der ebrsame Zan Jansz Alebrant für die ehrbare n netje Nobel, Wittwe von Getrick No bel, der «t seines Lebens Gastwirth var«, so ende Gemälde zu den bei zeseften reisen: »Ehe große Land schat von Jakob Ruysdael für 60 Gulden. Ein Winter von Claes Mo lenaer 30 Gulden. Ein Stück von Jan van der Heyden 40 Gulden. Ein Stück von Jan Wnnants 20 Gulden. . Ein Seestück von Wilhelm v. d. Velde 20 Gulden. Eine Bauerngesellschast ; oon Cornelius Be a 30 Gulden. Eine Landschast von Flieyndert Hobbema 20 Gulden.« Heute werden diese Bil der mit ebensoviel Tausenden be zahlt. Freilich i lzu bedenken, daß es sich um einen Nach aßvertauf handelte, bei dem gewöhnlich nur kleinere Preise erzielt werden. Aber den kleinsten Ruysdael würde heute Jeder mit dem hundertsachen bezahlen. Zum Ver gleich sei daran erinnert, daß Leibls »Dorfpolititer« 820,000 brachten. Jn der Ortschaft Leganes, die an der Bahn Madrid - Lissabon liegt,hat sich kürzlich ein komischer Vorfall zu getragen. Als nämlich der Zug in ge nannten Bahnhos einfuhr, waren die Passagiere nicht wenig erstaunt, an statt des uniformirten Vorstehers ei nen grotest als Frau verileideten Mann aus dem Perron zu sehen, der übrigens die Befehle eines Bahnvor stehers gab. Der Vorsteher ver schwand daraus rasch in seine Woh nung Und kam bald in der vorschrifts mäßigen tadellosen Kleidung wieder, und aus seinen Erklärungen ergab sich Folgendes: Herr Waren-, der Bahn ossvorsteher, hat ein kleines Kind, das mit Ziegenmilch ausgezogen wird, weil die Mutter zu schwach ist, um das Kind zu säugten Letztere hatte nun die Gewohnheit, eine Ziege, die sie hielt, jeden Morgen selbst zu mel ten, aber vorgestrn mußte sie wegen Einkaufe nach Madrid und beauf tragte ihren Mann mit dem Melken der Ziege und der Pflege des Kindes. Der Babnhvfsvorsteher begab sich in den Stall und schickte sich an, dieZiege zu melten, diese aber scheute sich vor « ihm,und wollte nicht stille stehen. Der Säugling schrie aus Leibestriisten, und der arme Mann wußte nicht, was er anfangen sollte. Da plötzlich ver- » Fiel er auf den Gedanken, die Kleider l einer Frau anzuziehen — und rich- ( tig, die Ziege ließ sich nun ruhi von ? ihm mellen. Während er also beschäf tigt war, hörte er den Zug heran brausen und, ohne an seine Verklei dung zu denken, stürzte er aus den Perron, um seinen Amtspslichten nachzukommen Jn einer Provinzialstadt beraumte ein Temperenz-Berein eine Versamm lung an. Der Hauptsprecher sicherte sich den Saal eines Restaurantg sür dieselbe. Dabei plauderte er mit dem Besitzer und suchte dessen Meinung über das Trinken zu ergründen. Der Wirth bekannte vsseni Mir ist auf alle "lle ein Temperenzler viel sympathi cher, als ein Trinker. »Würden Sie das morgen Abend in unserer Ver sammlung wiederholen?« fragte der Temperenzler. »Mit größtem Ver niigen,« war die Antwort. Die Ber ammlung sand statt, und als man über den Alioholismus genügend los gelegt, schloß der Redner: »Und nun, meine Freunde, will ich Jhnen dieBe stätigung meiner Behauptungen da durch erbringen, daß der Besitzer die ses Lotales dazu das Wort ergreift.« Der Wirth bestieg unter lautem Bei sall die Rednertribiihne und begann: »Lieben Freunde! Jch will mit meiner Ansicht nicht zurückhalten Ein Durch schnittstrinler tommt in meine Gast stube und be tellt einenWhisin, nimmt den besten latz ein, sitzt eine .ganze Stunde und durchblättert alle Zeitun gen, geht dann und hat 10 Cents ver zehrt. Ein Temperenzler schleicht von hinten in mein Lokal, lauft sich eine ganze Flasche Whisth, zahlt dasiir und verschwindet schnell, wie er ge kommen. Er bringt mir mehr Geld und macht mir weniger Mühe." Der Redner seste sich —- und im Saale herrschte lange Stille. M Vexirbild. JI "Pwi. thue-sc Gedankens-ums -- A Auch im Dichterwald gibtses Laub streu-Sammler. III Manches schlechte Ei hat eine gute Schale. ( L O Das nutzloseste Gut ist große — Güte. I I O Auch Beständigkeii ist dem Geist des Wechsels unterworfen O O O Zeit ist Gelt-. Damit scheinen die Chinesen bezahien zu wollen« O I f I . F Wie «gesund« der Krieg ist, eigt die »ein-lese Reihe« in unseren en- » ftosslistetn is O s Jest wollen auch die Pianofabti- : lauten im Lande einen Ttuit bilden.« Da liegt wenigstens Musik d«kin. I O f Ein Weltvekbesserer ist ein Mensch, ; der die Welt nach sich selbst umändekn möchte. III II If «Manchrnal genügt ein ganzes Leben nicht, um einen dummen Streich von einer Minute wieder gut zu machen. sf I c Ein jeder Mann betrachtet seine « Frau als das Recensionsexemplar des ; ganzen Geschlechts. Ist d, Mancher hält des Gewissen iiir eine « Kennleiten die nur in der höchsten I oth betreten wird. i O f Was das Ende des Bureniriegesf betrifft, so befindet sich John Ball noch immer in der angenehmen Lage eines Wartenden im Vorzimmer eines Zahnarzies. . Die Gesetzgeber in Virginia sind zu der Ansicht gelangt, dair iokeitiren (flirting) ungesetzlich ist, aber sie ha ben kein Mittel vorgeschlagen, wie das im Mairnonat zu verhindern ist. Salzgiirten nnd Salzieen. Von Benno Braun. F Unter allen Mineralien die der ! Mensch sich nutzbar gemacht hat, ist Jdag Salz, Kochsalz oder Chlorna L trium, bei Weitem das wichtigste Ab gesehen von seiner vielseitigenVerwen I dung in der modernen Industrie, die F hier gar nicht in Betracht kommt, ist i es nicht nur das verbreitetste und un entbehrlichste Gewürz, sondern das « Kulturgewürz schlechthin, durch dessen Gewinnung der Mensch erst in den I Stand gesetzt wurde, sieh seßhast zu machen und die Entwickelung vom rohen Jäger oder Nomaden zum Acker bauer zu vollziehen. Der Jäger, der vom Fisch der ge tödteten Thiere lebt, der ornade, den der Ertrag seiner Herden nährt —sie brauchen nicht unbedingt Salz.Fleisch, Blut, Milch. Eier enthalten die zur Bildung eines gesunden Blutes unent behrlichen Nährsalze in genügender Menge und leinen so großen Ueber schuß an Kali, daß dieses dem Bestand des Organismus» gefährlich werden könnte. Aber mit den Körnersrtichten steht es anders. Sobald der Mensch von der reinen Fleisch- und Mil nah rung zur vegetabilen oder gerni chten Nahrung übergina —- also mit dem Beginn der höheren Kultur —- be durfte er des Kochsalzes, um durch das Ratten desselben die mit dem Brode und den Mehlspeisen ein esiihrten überschüssigen Mengen von ali zu neutralisiren und seinen Stoffwechsel in slottem Gange zu erhalten. Der lornbardische Luni-arbeiten der fast nur von Maisme l in der Form von Polenta lebt, versallt der Pellagra, einer ausssayähnlirhen Krankheit, wenn er nicht genug von dem durch die Snuerxolitil der italienischen Regie rung übermäßig thenren Satze tausen kann, und Hunderte dieser Elenden gehen jährlich dadut zu Grunde. »Salgund Brod macht angen roth,« aber rod ohne Salz macht bleich und hinsällig. Daher die bestige Gier halb wilder, ackerbanteeibender Stämme nach dem Kochsalz, das in Halzarmen Ländern, zum Beispiel in manchen Theilen Jnnerasritai, der tostbarste handetsartitel ist und höher als Gold aeschänt wird. Glllslteheetveise bietet die Natur diesen unentbehrlichen Stoff satt al lenthalben in retthlicher Wege dar. Alt Steinsalz findet er sich in der Erde — und wird in neuerer Zeit dergrnännisch in ungeheuren Quantitöten zu Tage gefördert; aber bereits in den fernsten Zeiten der Geschichte wußten die Men schen Kochsalz aus den zahlreichen Salzquellen, aus dem Meer und aus den Sal seen der Kontinente mit ge ringer ühe zu gewinnen. Es ist die älteste, einsachste und billigste Art der Salzerzeugung, auch heute noch wich tiger als die bergmiinnische Salzpros duttions An den Küsten Syriens, Nordasritas, Siziliens, Dalmatienz, Unteritaliens, Frankreichs, Spaniens, Indiens, Ameritas, überhaupt fast aller Länder heißerer Zone findet man ausgedehnte Meeersalinen oder Salz giirten, in denen durch Verdampsung, welche die Sonnenwärme iosienlos be sorgt, aus dem Meerwasser Salz nie dergeschlagen wird. Jn den Steppen der großen Kontingente aber, beson ders in Russland und Sibirien zwi schen dem Kaspischen Meere und dem Altai, und in Südtalisornien finden wir Binnenseen, die Salz in so start tonzentrirter Lösung enthalten, daß es in den Sommermonaten an der Ober fläche aus dem Grunde in festen Schich ten auslrystallisirt und nur entfernt « nnd gereinigt zu werden braucht. Eine der neuesten und vielleicht die ; interessanteste Salz undstötte ist der ; Saltonsee im südli n Californien; er ! hat nicht seinesgleichen. Man aewahrt « kein Wasser, sondern nur eine unabseh bare weißglänzende Fläche, die wie Firnschnee die Strahlen der füdlichen Sonne in siir die AWenIBchmerzhafter und fast unerträglicher eise zurück wirft. Es ist die Oberfläche des Salz sees, gebildet aus einer dicken Schicht austrystallisirten Salzes, deren Stätte man daran ermessen kann, daß eine Schmalspurbahn darauf entlang läuft. Und wie auf einem Ackerfeld zieht auf diesem Salzsee der Dampfpjlua seine Furchen, statt in der Erde im Salz. Arbeiter laden das abge flügte Salz aus Handtarren nnd scha sen es zu den barrenden Eisenbahnwagenx die Loko motive befördert es dann ans Land zu den Ausbereitungsstätten und Lager bäusern. Es ist fast döllia rein. Die Natur hat die Fabrikation hier selbst stnkni nnd how Moos-Inn nen- ds Mühe überlassen, die unaeheüren von ihr aufgesdeicherten und stetig neu er zeugten Schätze an Kochsalz fortzu schaffen Verschiedene günstige Umstände tra gen zur Erzieluna eines solchen Ergeb nisses dei. Der Saltensee liegt in der catifornifchen Wüste, einem der heiße sien Landstriche der Erde, und zwar faft 300 Fuß unter dem Spiegel des Stillen Ozeans· Zahlreiche Salzquel len entfprin en dem Boden, füllen das tiefgelegene decken und derdunsten bei der anhaltenden trockenen hihe von 100 bis 120 Grad Fahrenheit ihr Wasser mit fast märchenhafter Schnel ligteit. während das Salz als feste Decke von 10—20 Zoll Dicke austap stallisirt. Bei der für Europöer un erträglichen Temperatur wird die Ar beit ausschließlich von Coahuila-Jn dianern besorgt, die ehn Stunden täg lich iiir billigen Lohn arbeiten, ohne Schaden dadurch zu leiden Selbst ge gen die Sonnenblenduna sind sie ganz unempfindlich, während die weißen E Aufseher ihre Auaen durch dunkle Brillen schiigen müssen. ! Der Führer des Salzpfluges bedarf einer gewiffen Geschicklichteit und Jn fonfswns mskd hab-se knick- hskøf bi zahlt als die« anderen Arbeiter. Er führt feinen Salzpflug zuerst über die Bahn, indem er mit der Pflugschar nur ganz leicht die Oberfläche streift, um den Wüstensand, den der Wind darauf geworfen hat, zu entfernen; dann erjt setzt er die Pflugschar tief ein und zieht nun 6 Zoll tiefe Furcheru Der Pflug vermag täglich 700 Tonnen reinen Salzes loszuackern, das dann zur Miihle gefahren, dort zerlleinert, in Säcke gefüllt und versandt wird. Nicht fo leicht ist die Salzgewin nung in den Salzgärten bei Centre ville an der californifchen Miste, die, 1864 angelegt, jetzt eine der großartigs iten und moderniten derartigen Anla gen darstellen. Das Verfahren, das dort eingeschlagen wird, um aus dem Meerwasser Salz zu gewinnen, ift das feit alters her allgemein übliche. Vom Meere her führt zunächst ein Kanal bei hoher Fluth Wasser in eiu ausgedehntes Sammelbecken. Er ist durch eine thorförmige Schleufe ge schlossen, die nur nach innen u aufgeht und von der Fluthwelle fer geöffnet wird. Das Meer dringt ein und füllt das Sammelbecken Sobald Ebbe ein tritt, verschließt das sich zurücksxauende Wasser selbstthiitig die Schleufe wie der. Mit dem Sammelbecken fteht das Klarhecken in Verbindung, wo das Meerwasser mitgefiihrte fefte Körper, als Muscheln und Sand, Tang azä w» fallen läßt; dann wird es dur Kaniilchem die 4 bis 5 Zoll unter dem Spiegel des Beetens liegen, in die An reicherungibafsmc geleitet, wo der Beedunstungdvorgang feinen Anfang nimmt. Die Anreicherungsbafsins sin große Teiche von 4 bis 7 Fuß Tiefe, auf welche die heißeSonne des Südens und die trockenen Winde voll einwirlen können, so daß der Salzgehalt des Meerwasser-L der ursprünglich im Durchschnitt nur 4 Prozent beträgt, darin schnell zunimmt. Zugleich schei det sich dabei der Gips, der ebenfalls irn Meerwasser enthalten ist-. in Masse aus und bedeat den Boden des Bas Pns Er wird von Zeit zu Zeit ent ernt. i— Ä Sobald das Wasser, das nun Sole enannt wird, einen Salzgehalt von 27 Prozent errei t hat, wird es durch Schöpf- und umpnserte — Wink-mo toren —- in die Krustalli ationsbecken geschafft. Diese liegen her als die Anreicherungibassins und stehen nicht mit diesem, wohl aber untereinander in Verbindung. Sie finb viereckig, 200 bis 800 Fufz lang und breit, haben einen festen Thonboden und gemauerte Wände, so daß sie wie Felder oder Beete eines Garteno aussehen, daher sie der Jtaliener Campi (Felder), der Deutsche Salzgärten nennt. Jeden Morgen wird so viel angereicherte Sols in dieseKrystallisations ecken gepumpt, als die Sonne tm Laufe eines Tages völlig oerdunsten tann. Die gewon nene Erfahrung giebt dafür den Maß stab. Wä rrnd das Wasser verdunstet, scheidet si das Salz in unzählige Würfelchen ab, die anfänglich oben schwimmen, bald aber zu Boden sinken und dort als eine weiße, halt-durchsich tige, eisartige Salzmafse liegen blei ben, in welcher sich nicht selten die prachtvollften Krystallisationen ent wickeln. · Dieser Vorgang wiederholt sich nun Tag für Tag, bis die Salzlate bis zum Rande der Krhstallisationsbecken reicht. Der Zeitraum dafiir ist« verschieden; am Mittelmeer beter er 3 bis 6 Monate, in Südcalifornien im Durch schnitt nur 2 Monate. Das Salz wird dann herausgeschasft und auf pyrami densörmiae Haufen gestürzt, die in ihrer Größe sehr wechseln, aber bis 20 Fuß hoch angelegt werden. Diese Haufen bedeckt man mit Ziegeln, mit Rohr oder einer dünnen Thondecke, je nachdem man das eine oder andere am besten zur Hand hat, und läßt sie noch längere Zeit, meist ein ganzes Jahr liegen, damit die im Meersalz befind lichen Bittersalze lich abscheiden. Da das Chlormagnesium, aus denen diese hauptsächlich bestehen, überaus leicht löslich ist, so sehr, daß es schon an der Luft arrslieszt, so genügt die in jenen Gegenden aeringe Lustseuchtigteit vollständig um die Auslaugung so Wkll zu solvcllh Das clll Ucnlksollkcs Kochsalz entsteht. Ganz seines Tafel salz bedarf noch einer besonderen Ras sination in der Fabrik. · Dies ist der einfache Vorgang der Salzgervinnung aus Salzseen und dem Meerwasser. Jn Amerika wird die Sache selbstverständlich mit den mo dernsten Mitteln der Technik betrieben, aber in der Hauptsache unterscheidet e: sich in nichts Wesentlichem von den gleichen Betrieben, wie sie seit Jahr hunderten in der Alten Welt im Gange sind. Unter den Salzseen der Alten Welt ist« der wichtigste der Eltonsee oder Jalton-nor dicht an der Grenze der Kirgisensteppe im russischen Gouverne ment Astrachan. Acht tleine Fliißchen mit salzbaltigem Wasser ergießen Jich in ihn, und sein Wasser bildet in sei nen unteren Schichten eine gesättigte Sole, aus der sich das Salz in festen Lagen am Boden absetzt. Man bebt diese Schicht, die sich stetig erneuert, mit Schauseln beraus, drin t die Salzstcke an’s User und sährt te nach den großen Magazinen zu Saratow und Kamdschin. Die Ausbeute beträgt jährlich rund 100,000 Tonnen könnte aber leicht aus das Doppelte und Drei sache gesteigert werden. Aehnlich ber bält es sich mit dem nahen Bastunt schatstisee, der zwar viel tleiner, des sen Salz aber noch reiner ist als das des Eltonsees. J Unt» den Moskfhlinsn nd» Galk . gärten nehmen in Europa die italieni schen aus Sizilien zwischen Trabani und Marsala die erste Stelle ein; auch die französischen beiMarseille, die öster reichischen bei Triest und in Dalmatien und die spanischen sind bedeutend. Alle aber werden weit übertroffen durch die gewaltigen Salzgiirten in Radschpu tana, einem Gebiete im nordivestlichen Theile Indiens-. Das Wasser, das in diesen Salzgärten verdunstet wird, entstammt dem großen Samvharsee, und die Ausbeute ist ungeheuer. Der Betrieb lieat in den Händen der anglo indischen Regierung, alle Arbeiter sind indische Kulis, nur die oberen Beam tenstellen werden von Englandern be setzt. Das Salz stellt sich insolge des sen auch sehr billig, und die Werte in Radschputana versorgen einen großen Theil Jndienö mit wohlseilem Salz Wie billia die Gewinnung des Koch salzes aus Salzseen und Meersalinen zu stehen kommt, mag rnan daraus er sehen, daß die Produltionslosten eines « tners Salz in den italienischen alzgiirten sich nicht höher als aus 4 biss Cents belausen. Dieses unent behrlichste allerGewürze würde daher selbst siir den Aetnisten überall in zu reichender Menge zu haben sein, wenn nicht in den meisten Staaten dieser wichtige-Zweig der Rohstossgetvinnung durch die Steuergesekgebung beschränkt wurde. —--.-— Der unendliche Use-bestem Die Bevölkerung der Dominivn Ca- I nada wurde durch den Census vom Jahre 1871 aus 3,689,257 festgestellt; zehn Jahre später war 4,324,810 da raus geworden; itn Jahre 1891 zählte man 4,833,239; wie viel wird der Censui von 1901 aufweisen? Die Frage beschäftigt nicht nur die eanadi schen Behörden, deren Bestreben seit ahren daraus gerichtet ist, eine starle intvanderung nach Canada heranzu ziehen und, wenn mbålich u behalten; sie hat auch sür die er. taaten Jn tuefse,» weil sich herausgestellt hat, dax neuerdings ein Abslusz der diesseiti en Bediilterung auf eanadischeg Ge iet stattsindet. . Bisher war davon nicht die Rede, m GegntheihCanada hatte Ursache, ich zu schweren, daß die Ber. Staa ten auf seine Bevölkerung eine große Anziehungsiraft ausübtem Nicht nur geschah es häusgik daß Ein«cvanderer, die mit vieler iihe und aroszen Zu tunftöversprechungen nach Canada an geloctt worden waren, nach kurzem Aufenthalte ihr Bündel schniirten und siidwiirts iiber die Grenze zogen, son dern es fand auch ein stetiger Zug aus den älteren Prootn en, Quebec und Ontario, nach den er. Staaten statt, speziell aus Quebec nach den Neu-Eng land-Staaten, in deren Spinnereien die Französisch - Canadier lohnenden Verdienst fanden und nach und nach in solcher Zahl herübertamen, daß sie dem Charakter der bisherigen Bevölkerung ein ganz anderes Gepräge gaben. Ein Ersatz dafür fand von hier aus nicht statt. Jetzt scheint sich die Sache zu ändern. Die Erschliyeszung der nord westlichen Provinzen anitoba, Assi niboia, Alberta, Sastatchewan und bessere Verbindungen mit Britisch Columbia haben das zuwege gebracht. Es wird berichtet, daß im vorigen Jahre etwa 12,000 Personen aus un serem Nordwesten naxsdem canadischen iibergesiedelt sind. n diesem Jahre sollen es 20,000 werden. Die Dato tas, Minnesota, Nebraska, Jowa, Mi chigan, Kansas-, Montana, Illinois und auch unser Wisconsin liefern, den Bei chten der canadischen Behörden zufolge, die Zuziigler. Auf alle diese Staaten vertheilt, ist zwar die Summe nicht groß, aber doch immerhin als Zeichen bemerkenswerth Der Zug könnte leicht größere Dimensionen an nehmen, wenn die Neu-Anaesiedeiten sich in den neuen Gebieten heimisch und zufrieden fühlen. Die Dominialregierung wie die Lo talregierungen der Provinzen lassen es an Ermuthigung nicht fehlen. Der Ansiedler tann dort nicht nur Land unter denselben Bedingungen haben wie hier unter dem Heimstättegesetz, sondern erhält auch Regierungs-Unter stützung, wenn er Oedland durch Be wässerung unter Cultur bringt. Jn folge dessen sind bereits 200 Bewiisse rungscaniile entstanden und dadurch Millionen von Acres der Eultur ge wonnen worden. Das Klima ist das selbe wie in unserem Nordwesten und bei besser-en Nebst-minnen mpm «- d» Dominion gelingen, Ansiedler in grö ßerer Zahl heranzuziehen und uns solche ablflpänftig zu machen, die sich andernfa s diesseits der Grenze nie dergelassen hätten. Unsere Staaten sind aber bei Weitem noch nicht so dicht besiedelt, daß fie auf den Zuwachs verzichten, respektive von ihrem Ueber fchufz abzugeben hätten. Es find noch weite Strecken fruchtbaren Landes vor handen, auf denen noch Millionen ihre Zukunft aufbauen können. Wenn es auch nicht Politik der Ver. Staaten oder der einzelnen Staaten ist, Prä mien auf die Einwanderung zu setzen, und die Gesetze für Vergebung der Ländereien liberal genug sind, syste matische Bemühungen, neue Ansiedler zu gewinnen, sollten nicht unterbleiben. Es ift daher ganz in der Ordnung, wenn unfere Staatsgesetzgebung die staatliche Einwanderungsbehörde nicht abtchaffen will.Allerdin s wird ja pri vatirn viel gethan, die ändereien un seres Nordens zu besiedeln, aber es ge schieht dies nicht sowohl aus Gründen staatlichen Fortschrittes, sondern sei tens privater Interessen, die nur da rauf bedacht sind, ihre Löndereien zu annehmbarern Preise an den Mann zu bringen. Wirtbschaftliche Rücksichten spielen dabei teine Rolle. Solche zu vertreten ist Sache einer staatlichen Be hörde, die von dem Gesichtspunkte der allgemeinen Wohlfahrt ausgehend, da iiir zu soraen hat« daß der Ansiedler nicht bloß Land ersteht, sondern das-, ihm dort auch die Möglichkeit gegeben ist zu gedeihlichem Fortkommen und zur vortbeilhaften Entwicklung der Hülfsauellen des Landes in seinem und des Staates Interesse· ——. Ueber die ausgedehnte Wirksamkeit des Unfallversicherungs - Gesetzes in Deutschland macht das dortige stati stische Amt die folgenden interessanten Angaben: »Es bestanden behuss Durchführung der Unfallversicherung 113 Berussgenossenschaften mit 5, 154,374 Betrieben und 17,847,642 versicherten Personen, 425 Aut siihrungsbehsrden mit 756,482 ver sicherten Personen. Hiernach waren 182 Millionen Personen gegen Unsall versichert, wozu die bei den dreizehn Versicherungs - Anstalten der Bauge tverlssBerufögenossenschasten und die Tiefbau - Berufsgenossenschasten ver sicherten Personen kommen. Zur An meldung lamen 454J431 Unsiille, erst en« lig entschödigt wurden 107,388Un falle. Als Entschädigungen wurden 86,635,682 Mi. veraucgabh und War an 543,146 Verlegte, 49,364 itttven lauch Wittwer) Getödteter, 82,855 Kinder Getödteter in ausstei gender Linie. Daneben erhielten 11, 294 Ehefrauen, 24,438 Kinder, 236 » Verwandte der aufsteigenden Linie i als Angehörige von in Krankenhau ; sern untergebrachten Verletzten die ge J setzlichen Unterstii ungen. Bezüge aus s Grund der Un tell-Versicherung sind ) Insgelatnrnt 705.294 Personen zuthell geworden.