Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 03, 1901, Sonntags-Blatt, Image 15

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Wo ist des Türken Retter?
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Ueber die Urheber der Brandstiftun
im Kaiserpalaste zu Peking ist noå
nichts bekannt. Hat man es mit ei
nem Racheakt zu tgum der auf dieselbe
Quelle zurückzufii ren ist wie die Er
mordun Ketteler's, fo wird ebenso
strenge iihne gefordert werden, wie
wohl die leitende hand leider nicht zu
erreichen ist.
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Die Auswanderung von der Grü
nen Jnsel ist noch immer so stark, daß
eine Entvölterung des Landes zu den
Möglichkeiten gehört. Jm Jahre 1900
wanderten 47,288 Personen, darunter
45,288 gebotene Jrländer, über die
irischen Hafenstadte aus-, R,347 mehr
als im Vorjahre. Davon zogen 37,765
nach den Ver. Staaten.
Die vier militärischen Radfahrer,
die in Zukunft den Kaiser bei seinen
Ausfahrten begleiten sollen, haben
Quartier in der neuen Alexander
Kaserne am Kupfergraben erhalten.
Die kleine Trupve besteht der »Nat
Ztg.« zufolge ans drei Unteroffizieren
von den Leibgendarmen und einem
Trompeter von der Leibtoache der Rai
serin. Sie sind sämmtlich mit Litetvs
ten bekleidet und tragen auf dem Kopfe
eine Mütze mit aufsallend großem
Schirm. Alle vier sind auggesuchte
Leute von hohem Wachse und bedeu
tenden Körperlräften.
Die Abtoeisung des Vorschlages des
englischen Colonialselretärs Cham
berlain, gesangene Buren zur Jnterni
tung nachTasmanien zu senden, durch
das Bundeg- Cabinet der neuen Com
monwealth of Australia ist eine der
ersten Entscheidungen dieser Behörde«
aber eine sehr wichtige. Sie bedeutet,
daß der neue Staatenbund, außer der
geleisteten militärischen Hilfe, mit
dem südafritanischen Kriege und sei
nen Folgen nicht das geringste zu
thun haben will. Sie ist aber auch ein
nicht mißzuderstehender Wink für
Herrn Chamberlain, daß er in austra
lischen Angelegenheiten nichts nich-:
mitzureden hat. Diese Entscheidung.
zusammen mit der Weigerung des Ca
binetö, Anwerbungen siir die Colo
nialpolizei in Australien zu gestatten,
trägt viel dazu bei, die Stellung klar
zu desiniren, welche die neue Com
monwealth in Zukunft dem Mutter
lande gegenüber einzunehmen ge
denkt.
Der ?andel, der ausländische
Märkte ucht, muß auch Vertreter
dorthin schicken und diese müssen die I
Sprache der-Landes kennen, in welchem ;
sie Kunden suchen. Dieser Nothwen: I
diateit fängt jetzt auch der abge- «
schmackte Eigendiintel der amerikani
schen Einsprachigteit an sich zu beugen.
Lernt Deutsch, Französisch, Italie
nisch, Russisch, namentlich aber Spa
nisch rusen jetzt anglo-amerikanische
Zeitungen den jungen Handelgbeslisse
nen zu, wie sie den Fabrikanten zuvor
schon haben rathen müssen, sich den
Eigenarten der Länder anzupassen. in I
denen sie Absatz suchen. Die Berüh
rung mit der Auszenwelt schleift die
albernen Vorurtheile und dünkelhaste
Einseitigkeit ab.
Eine interessante Postnachricht vom
Burentrieg, die wir in der Zeitschrift
-«-«-cho« sinden und die vom 28. Febr.
aus Cedarvley in der Capcolonie
kommt, macht Angaben, die von den
englischen lIcabeln bisher verschwiegen
worden sind. Es beißt darin: »Es
geht sehr schlecht rnit den Engländern.
Sie haben Pretoria ausgeben iniissen
und die einzige Stadt, die sie noch in
Tranåvaal haben, ist Johannesburg
Vorige Woche wurde der Mailtrain
von Natal angehalten und genommen;
es waren viele Soldaten, sowie auch
Geld, Proviant etc. darin. —- Jrn
Freistaat haben sie nur noch Bloemson
tein und Kroonstadt —- Alle Eisen
bahnlinien sind jetzt abgeschnitten
Dann giebt es hungersnot . Jn der
Colonie geht es den Bauern gut.«
Der americanische Commissäe in
Peting, Herr Rockbill, macht große
Anstrengungen, den ftp-Ton- abzu
ichasfen. Darunter versteht man das
Ceremoniell, dem sich Jeder unterwer
fen muß, der sich der Person des Kai
sers nähert und es besteht darin, daß
der zur Audienz Borgelassene aus’g
Gesicht fällt und mit dem Kon drei
mal gegen den Boden aufschlägt. Da
die europäischen Gesandten einer solch
erniedrigenden Cerernonie sich nicht
unterwerfen wollten, so verzichteten
sie darauf, den Kaiser zu sehen und
verhandelten mit seinen Vertretern.
Nun aber die Vorgänge der letzten
Zeit die Nothwendigteit eines directen
Verkehrs mit dem Kaiser erwiesen ha
ben, so wird als eine der Friedensb
dingungen die Abschassung des Ko
Tow stipulirt werden.
Jm vergangenen März hat die
deutsche Colonie Dona Francisca in
Brasilien das Fest ihres 50-jährigen
Bestandes gefeiert. 1851 sind dort
die ersten deutschen Colonisten gelan
det, und in dem halben Jahrhundert
haben sie große culturelle Arbeit gelei
stet und dein Lande eine der hübsche
sten Städte, Joinville, geschenkt. Die
Colonien zählt jetzt etwa 40,000 Ein
wohner, wovon auf die Gemeinde
Joinville 15,500, aus die Stadt selbst
3500 Deutsche entfallen. Die her
vorragende Stellung der Deutschen in
Vrasilien hat natiirlich den Neid der
eingeborenen politischen Parteien er
weckt, und es fehlt nicht an An
seindungen. Jm vorigen Jahre konnte
eine deutsche Nachbarcolonie, Blu-»
menau in Santa Catharina, das Fest
ihres 25-jährigen Bestandes feiern.
Das französisch-englische Abkom
men bezüglich der Fischerei-Gerex)t
same Frankreichs an der Neufund
landiKüste ist nach elfjährigem Be
stehen noch um ein weiteres Jahr ver
längert worden, aber unter dem strit
ten Einverständniß, daß nach A lauf
dieser Frist die Angelegenheit end til
tig erledigt werden muß. Die eu
sundländer sind mit vollem Recht un
ehalten darüber, das-s die veralteten
Privilegien der wirth chaftlichen Ent
wicklung ihrer Insel, mit Bergwerten,
Eifenbahnen und dergleichen, dauernd
im Wege stehen sollen, die Fran osen
können sich indessen auf ihre ver rief
ten Rechte als unantastbar berufen.
Ein Nachgeben ihrerseits steht aber
deshalb zu erwarten, weil durch Ver
nachlässigung ihrer Gerechtsame der
Werth derselben gesunken ist. Vor elf
Jahren gab es an der Küste noch sech
ig Stationen, in denen die Beute des
Fischfangs für den Markt zubereitet
wurde, wobei siebzehnhundert Arbeiter
beschäftigt wurden. Jetzt ift die Zahl
der Scationen auf vierzehn, die der
Arbeiter auf 478 herunter gegangen.
Der-ganze Ertrag der Faktoreien be
liiust sich im Jahre noch nicht auf
8100,00(). Man erwartet, daß Frank
reich sich mit einer angemessenen Ent
schädigung zufrieden geben wird.
Jn der Elektrotechnik scheint
Deutschland an der Spitze der Völker
zu marschiren. Es werden jetzt dort
clettrische Vahnziige geplant, die in
der Stunde 125 englische Meilen zu
rücklegen sollen, und die Berliner
Firma Sternen-z ckc Hatske (die auch
in Amerika ihre Filiale hat) trifft
Vorbereitngen, um eine Bahn von
Berlin nach hainburg zu bauen, auf
welcher diese Schnelligkeit erreicht
wird. Die elektrischen Wagen sollen
in Zwischenräuinen von je sieben Mi
:.-..ten laufen. Die Gesammtlänge
der Bahn ist auf 156 englische Meilen
berechnet und der Kostenanschlag ist:
Für das Wegerechi s4,400,000, sitt
den Valnidainm 817,200,000, für die
elektrischen Anlagen, Stationen und
Werkstätten 85,000,000, ifiir Wagen
u. s. w. 86,400,000, zusammen skiz
000,()00. Nun entsteht die Frage, ob
der Verkehr das Anlage-Kapital ver
zinsen und die Betriebstosten decken
kann. Von manchen Seiten wird das
bestritten; aber es ist dabei zu berück
sichtigen, daß mit der Schnelligkeit der
Veförberungsniittel auch der Verkehr
steigt. Als die Berlin-Hamburger
Eisenbahn gepiant wurde, berechneten
Sachverständige, daß eine solche Bahn,
selbst wenn sie den ganzen Personen
und Macht-Verkehr zwischen beiden
Stadien an sich reißen würde, keinen
Gewinn abwerfen tönne. Als aber
dieser Schienenweg trotzdem gebaut
wurde, wuchs der Verkehr dermaßen,
daß die Bahn eine der lohnenditeu
Deutschlands wurde.
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Die Duelle zwischen politischen Per
sönlichkeiten oder Publicisten sind m
Frankreich wieder einmal an der Fa
gesordnung. Pariser Blätter erzah
len aus diesem Anlaß von früheren
Duellen dieser Art, die oft einen recht
komischen Verlauf genommen haben.
» Berühmt geworden ist ein Duell zwi
schen Benjamin Constant und de For
bin des Essarts, weil es unter sehr un
gewöhnlichen Bedingungen ausgefoch
ten wurde. Benjamin Constant war
schon alt und recht gebrechlich gewor
den, und so kam man überein, daß es
ein Pistolenduell sein müßte und daß
beide Abgeordnete sich sitzend schlagen
sollten! Sie wurden auch richtig in
zehn Schritt Entfernung von einander
hingesetzt, aber ihre Kugeln verschon
ten sogar ihre Sessel. Sehr hübsch ist
eine Anecdote, die der Journalist
Charles Laurent erzählt. Eines Ta
ges schlug sich Viette, der ein tiichtiger
Pistolenschiitze war, mit dem Journa
listen Gros aus Besancon. Edouard
Lockroy, der zusammen mit dem Ma
ler Fanard Viette secundirte, sagte
vor dem Zweikampf zu den Zeugen
von Gros: »Wir werden die Entfer
nung von zwanzig Schritt von Fa
nard messen lassen. Sind Sie damit«
cinverstanden?« Jch sah die Beine
Fanards an, sie waren ungeheuerlich. »
Dieser Mensch mußte mit achthundert :
Schritten seinen Kilometer machen. ;
Jch sagte also sofort: ,,Ja.« Nachdem s
die zwanzig Schritt abgemefsen waren, ;
wurden unsere Leute neben die beidens
abgesteckten Pfähle gestellt. Sie waren :
gut dreißig Meter von einander ent-s
fernt. Während wir aber diese erstes
liebevolle Vorsichtsmaßregel trafen, s
hatte der vierte Zeuge, dessen Aufgabe ?
es war, die Waffen vorzubereiten, lei- s
der eine andere getroffen: er lud dies
Pistolen viel zu scharf. Dies hob die s
Wirkung unserer Maßregel wieder
auf. Die bei zwanzig Schritt viel zu
hoch gehenden Kugeln kamen auf drei
ßig Meter gerade richtig an. Als der
Befehl zum Feuern gegeben war,
feuerte Viette ab, wir hörten nach dem
Knall ein turzes Aufschlagen. Gros
drehte sich um sich selbst und seine Pi
stole ging los in die Luft. Getödtetl
Er mußte getödtet sein! Alles stürzte
hin . . .. Indessen fiel er nicht. Er
lächelte. Viette’s Kugel war zwischen
seine beiden Beine durchgegangen und
hatte seine Rockschösse durchbohrt, und
er hatte freiwillig sein Pulver auf
Spatzen verschosseu.
—
Jedes Jahr urn die Miitfastenzeit
lann man in den Pariser Zeitungen
eine rührende Geschichte finden, sie
spielt in den von Studenten bewohn
ten Straßen des Quartier Latin und
hat außer dein wohlllingenden Titel
»Lucie Bagarre« noch den romanti
schen Untertitel »Die Pflegetochter der
Studenten«. Es war vor sieben oder
acht Jahren, nach den heftigen Wir
ren, die die ftudirende Jugend von
Paris in Aufregung versetzten und zu
zahlreichen Faustkämpfen mit der Po
lizei führten. Als die Studenten ei
nes Abends nach erbittertem Kampfe
wieder in ihre Quartiere zurückkehr
ten, fanden eini e von ihnen vor einer
Thiir ein ausge etztes Kindlein weib
lichen Geschlechts, das sie mitleidig
aufnahmen und ins Kinderafyl brach
ten. Sie gaben dem Mädchen den
Vornamen ,,Lurie«. Seit damals
konnte man jedes Jahr in den Blät
tern lesen, daß die Studenten ihre
Pflegetochter nicht vergessen hätten
und mit «väterlicher»Liebe für lexaEv
zleyung Iorglerh uno wenn Antrag
essen da war, sollten die Studenten
während des großenUrnzuges Samm
lungen zu Gunsten ihres Pfleglingg
veranstaltet und das liebe Kind im
mer zu ihren Festen eingeladen haben.
Im vorigen Jahre will man oie kleine
Lucie sogar auf einem prci tigen Bal
lon neben der Gattin deg olizeiprä
selten gesehen haben, wie sie jubelnd
und jauchzend die große Parade der
Wäscherinnen der Juristen und der
Mediziner bewunderte. Diese hübsche
Legende ist aber in diesem Jahre
gründlich zerstört worden.
Der ,,Matin« war so neugierig
Nähere-H über die Studententochter er
fahren zu wollen, und wandte sich zu
nächst an den Verband der Pariser
Studenten. Dort erhielt aber der
Mitarbeiter des wißbegieri en Blat
tes die niederschmetternde ustunft,
daß der Verband sich mit solchen Sa
chen nicht befasse; er, der Zeitunge
mensch, solle nur in dem Studenten
cafe »Im Quelle« nachfragen, dort
werde man schon Genaueres über die
Geschichte wissen. Jm Interesse des
Volkes von Frantreich das ein Recht
hat, über äucie Bagarre Authenti
sches zu erfahren. ging der Berichter:
statter zur ,,-Quelle«, aber es war nicht
die richtige Quelle, und man schielte
ihn in ein anderes Studentencafe.
Nachdem er auch hier vergeblich Um
schau gehalten hatte, wandte er sich
vertrauensvoll an die Veranstalter
des vorjährigen Mittfastenumzuges
der Studentenfchaft, um von diesen
Herren zu erfahren, daß nur die Ver
waltung des Kinderashls sichere Aus
tunft über das Pflegelind der Stu
denten geben könne. Und die Verwal
tung gab Auskunft, aber eine Aug
lunft, die den ganzen romantischen
Klimbim mit einem Schlage vernich
tete. Wahr ist an der rührenden Ge
schichte von der Studententochter nur
das Eine, daß sich Lueie Vagarre im
Asyl befindet, alles andere ist frei
hinzu-erfunden —- So vernichtet die
böse Aufklärung die schönsten Sagen
eines Vollesl
L 1
I Wie verschieden der Geschmack ist,
kann man aus folgender Zusammen
l stellung über die Art des Grüßens
» einiger Bölkerstämme Eben· Die
I Batonga (ein am Zambei wohnender
Stamm) begrüßen ihre z reunde, in
j dem sie sich mit dem Rücken auf dem
Boden legen und fich hin- und her
wälzen, während fie gleichzeitig mit
’ den Händen auf die Schenkel klat
schen. Händetlatschen ist ein Zeichen
hoher Verehrung bei den Loangos
und verschiedenen anderen Negersiäm
men. Die Bewohner von Dahorne
und der Küstengegend greifen nach
Einem mit den Fingern als Huldi
gung Jn Loango grüßte das Ge
folge den König, indem es, die Arme
schwingend, zwei- oder dreimal rück
und vorwärts springt. Die Polyne
sier und die Malhen setzen sich, wenn
sie mit einem Höherstehenden sprechen.
Der Chinese setzt seine Kopfbedeckung
auf, statt sie abzunehmen. Die Be
völkerung von Mallicollo gibt ihre
Bewunderung durch Zischen kund.
Auf einigen Inseln des Siillen
Oceans, in einigen Gegenden von
Hindoftan sowie von Afrika gilt eg
als Zeichen der Hochachtung wenn
man dem Vorge etzten den Rücken
dreht. Einige Stämme in Neu-Gui
nea begrüßen einen Frund, indem sie
sich die Nase quetschen; am weißen
Nit und in Ashanti wird man ange
spien, und die Bewohner von Jddah
schütteln die Faust alH freundliche
Begrüßung Von den Toda s in den
Neilgherrybergen erzählt man, daß sie
ihre Hochachtung zeigen,i ndem fie die
flache rechte Hand an die Stirne und
den Daumen auf die Nase legen. —
Am obern Nil gilt es als Zeichen der
Bewunderung, daß man den Mund
weit öffnet und dann mit der fachen
Hand bedckt und bei einigen Estimm
siämmen gilt als Zeichen von Höflich
teii einen an der Nase zu zupfen.
Rauthrthfchaft.
Die amerikanische Raubwirthschaft,
welche die Fichtenliindereien entwal
det, den Wildbestand des Landes
nahezu vernichtet, die Gewäsfer von
feinen Bewohnern derart entvöltert
hat, daß zu künstlicher Nachhülfe durch
Brutstationen gegriffen werden muß,
die auch den humusreichen Boden der
Weizengebiete aus-sagt, bis die Land
wirthe nothgedrungen auf die Nach
düngung angewiesen fein werden, hat
auch die fifchreichen Flüsse der nörd
lichen Pacificlüste in rücksichtgloser
Weise ausgebeutet, daß die vor Kur
zem noch blühende Industrie bewachs
verpactung schon jetzt in rapidem Nie
dergang begriffen ist. Es ist darüber
fchon öfter berichtet worden. Von
YNeueIn wird darauf durch einen Be
richt aufmerksam gemacht, welchen der
. Spezialcomrnissiir Kutchin der Bun
desfischerei - Commission abgestattet
! hat. Es wird darin gesagt, daß der
I Lachs, der früher in folch’ ungeheuren
I Mengen den Columbia Strom und
· oft das
Wasser durch die Fifchzüge gestaut
wurde so rasch Verschwindet, daß man
fchon jetzt das Ende der Lachs - Ver
packuirgsinduftrie voraussehen könne.
Und. daran sei einzig allein der Raub
fang schuld, und die fchrantenlofen
Gerechtsame, welche die Staaten
Washington und Oregon den Mike
leien zum Fang des Fisches gegeben
haben, ohne daß für genügende Nach
zucht gesorgt wurde
»Jn Ylagta defsen Lachsindustrie
As sk i
»nur-u Iuew uugcycuuu Butsu-mutig
- genommen hat —- auf iiber 6 Millio
. nen Dollars Werth bezifferte sich der
Ertrag im Jahre 1900 «--— konnte die
- Bundesregierung einfchreiten, da das
’ selbe noch Bundes - Territorium ist.
Sie hat dort die Anlage von Fisch
reusen verboten, Schleppnetze dürfen
»nur in einer bestimmten Entfernung
von der Flußmiindung ausgeworfen
werden und jede Person oder Empo
ration, die in den Gewässern Alasla’s
Lache fängt, muß Fischbrutstiitien
anlegen und Laich in solcher Menge
aussetzen, dasz er vier Mal der Zahl
- der gefangenen Lachse gleichkommt.
Wie aber ermittelt wurde, reicht
letztere Menge noch lange nicht hin,
um den Ausfall durch den Fischfang
zu decken. Durch die Anlage von Däm
men wurden zahlreiche Laichplätze zer
stört und Agent Kutchin schätzt, daß
mindestens 50 bis 75 Prozent des
ausgesetzten Laiches durch verschiedene
- Feinde vernichtet wird. Es sei daher
jnöthig, dasz die Fischer angehalten
»werden, mehr als viermal so viel
J Eier, als ausgewachsene Fische in der
! Saison zuvor gefangen wurden, aus
» zusetzen. Daß dies geschehe, dazu sei
eine Controlle seitens der Bundes
Fischerei - Commission absolut nöthig,
nicht fiir Alaska allein, sondern fiir
alle Ströme der Pacific-Kiisten, an
welchen der Lachs und die Lachs
Jndustrie erhalten werden soll. Ein
Eingreifen des Congresfes in diesem
Sinne sei absolut nöthig.
Auf dein schtvarzenBrett eines Ber
liner Poftamts, auf dem gefundene
Gegenstände angezeigt werden,
prangte folgender Anschlag: »Am 14.
Februar 1901 ist im Schalterraum
eme Fünfpfennigmarle gesunden wor
den. Die Empfangsberechtigten wer
den aufgeforoert, sich binnen sechs
Wochen im Amtszimmer zu melden,
widrigenfalls nach Ablauf des Ter
mins die Marie öffentlich versteigert
wird.« Wird das eineAufregung wer
den, ob mehr als fünf Pfennig dabei
. herauskommen, oder der Meistbietende
« schon für 4 Pfennig das Tauschobjeet
zugeschlagen bekommt.
s
I F Humoristifchez
Druckfehler.
Endlich war alles so weit ge(l)iehen,
baß sie heirathen konnte.
Herrn-end
,,Wünschen Herr Professor r a sitt
zu sein?«—»Ja, aber bitte nicht zu
kurz!«
Hin Yosfkljlaw
W
, us ,
o-« :- «
—
c , «- -»« ·-I;'?F«.- 4
·- JEA
Herr von Schnutewitz erzählt im
Dorstoirthshaus seine wenig glaub
würdigen Jagderlebnifse und großen
Jagdersolge, da sagt einer der Zuhö
rer: »Sie, gnä’ Herr, geben Sie mir
an Thaler, und ich hups’ Jhne den gan
zen Tag als Has’ unranand.«
Ein Hprachgelehrtpn
»Der Schulze soll ja ein großer
Sprachgelebrter sein!«——,,Freilich. Der
beherrscht sechs fremde Sprachen und
acht deutsche Orthographien!«
Getlioiltvr Hchmrtm
Der kleine Pegi (weinend):
»Die Arznei ist gar so itter, Vaterl«
—B ater: »Ach, herunter damit;
sieh, ich trinke jetzt auch-einen Bit
tern!"
Gian Ueberraschung
P r o f e s s o r (heimkehrend):
,,Rathe einmal, liebe Aurelie, was ich
heute mitgebracht habe?«—F r a u :
»Nun, was denn?«——P r o se s so r:
»Meinen Schirm.«
Yor- xogilrern
R ä u be r : »’"g Geld oder ’s Le
ben!«—Professor: ,,Daraus,
dasSiedasGeldzuerster
w ä h n e n , folgere ich, daß es Ihnen
hauptsächlich d a r u m zu thun ist!
Hier haben Sie es!«
eImmer- drrsclbc.
Lehramtstandidatt »Wie
ich vernommen habe, Herr Kollege,
haben Sie gestern um die Hand eines
jungen Mädchens angehalten—dijrste
ich mir die Frage erlauben, war Jhre
Erklärung vorbereitet oder haben Sie
extemporirt?«
Ginfacire Abhilfe-.
Gast (irn Hotel, als er und ein
gegenüber sitzender Herr gleichzeitig
Omeletten bestellen und der Kellner
beide aus einer Platte bringt): »Was
fällt Jhnen ein, wir lennen uns doch
gar nicht!«-——Kellner: »Macht
nichts; ich stelle die Herren
einander vor!«
G «
»Ich hab’ Jhnen doch nur ein e
Flasche Wein erlaubt und da stehen
drei Stück!«—,,Ja wissen’5, Herr Dot
tor, ich hat« noch zwei andere Aerzte
gefragt und die haben mir jeder auch
eine Flasche erlaubt!«
gis-lacht der Gewohnheit
A. : »Ihr Hund ist entsetzlich; vor
jedem Schausenfter bleibt er stehen!«
—B. : »Ja wissen Sie, der geht sonst
immer nur mit meiner Frau au5!«
Ytimmt’g?
L e h r e r : ,,Mahlert —wie viele
Sinne hat der Mensch?«—M a h -
lert: »Sechse.« — Lehrer:
«Sech5? Willst Du mir die ’mal aus
zählen?« — M a h l e r t : »Gesicht
sinn —- Geruchsinn --«- Geschmacksinn—
Gehörsinn —- Gesühlsmn — Stimmf
sinnl«
such etwa-.
K o l le g e lnachdem er von einer
Geburtstaggfeier erzählt hat): »Haben
Sie auch schon einmal Champagner ge
trunken, alter Freund ?«——S ch r e i -
- ber (gliickseliglächelnd): »Getrunten
noch nicht-—aber wissen Sie, vor zwei
Jahren ist mir einmal vom Nebentische
. ein Champagnerpfropfen an den Kopf
geflogen!«
Erster Gedanke.
Der Herr Kommerzienrath von Zin
senheim macht mit seiner Gemahlin
eine Spazierfahrt und lenkt das Auto
mobil eigenhändig. Plötzlich versagt
der Motor und rennt in rasendem
Tempo die belebte Straße entlang.
v ,,Jsidor, um Gottes willen,« schreit die
’ Frau Kommerzienrath, ,,halt’, halt’!«
-—-»Jch kann ja nicht,« meint Herr von
Zinsenheim. »Dann gib wenigstens
Acht, daß De in e’ billig e Fenster
scheib’ hineinsiihrst!«
r steue- worh .
s »Sie haben also zwei Aerzte?«—
»Ja, leider; die ton—turiren
an mir herum!« «
l Unter Qssiriergdamem
»Was gibt’s sonst Neues, Frau
Oberst?«——,,Meine älteste Tochter ist
. soeben zur Garde versetzt worden.« s
Yorfdjnappt
»Du, glaub’ mir’s, der Bub wird
mit jedem Tage Dir ähnlicher, er wird
der ganze Papa werden«-»So? Was
hat er denn wieder angestellt?«
Ynangonehme Probe.
»Du, Peperl, warum hat Dich denn
Dein Meister gestern so arg geprü
gelt?«—»Ja, er war jetzt ein tmle
Jahr trank, und da wollt’ er blos- amal
probir’n, ob er wieder arbeiten kanni«
xlaim
» »Der Hecht, den Sie mir gestern
Everkaust haben, war aber gar nicht
s mehr frisch!«———,,JaMadamk-:n, warum
I hab’n Sc ihn nicht frieher ietooftZ Jck
! hab’n Ihnen ja schon de janze Woche
I anjeboten!«
ledkrh
. Herr Meter (der mit seinem
Flurnachbar kneipen war Und spät in
F der Nacht heimtehrt): »Sie, unsere
f Damen werden uns jedenfalls auf der
Treppe erwarten-würfeln wir zuerst
aus, wer zuerst vorangeht.« i
Grupnmmgøkeictiem
ll.-x N « Ä
LU l
»Ak)h, der Kohn auch hier«-»O
-..»-.-.«-»...—.. —-— s
gastrnonhofblüthew
»Natürlich, dem Einjährigen sind
wieder die Finger Von der Kälte steif-—
Sie wünschen wohl, daß mit heizbaren
Gewehr-en exerzirt wird.«
Feldwebel (beim Appell):
»Kerl, der Rock sieht ja aus wie ’n obje
loofenes Rundreisebillet——so voll Lö
cher is er!«
. . .
Unteroffizier (zmn Einjäh
rigen): »Einjähr’jer, seh’n Sie nich’
so oft nach der Uhr-Ihr Jahr is noch
nich’ ’rum!«
Der Vizeseldwebel wird vom Haupt
mann beauftragt, die Mannschaft über
das Beschwerderecht zu in
struiren, und beginnt folgendermaßen:
»Der Soldat hat nicht allein das Recht,
sondern sogar die Pflicht, sich zu be
schweren, sobald er vom Vorgesetzten
unrechtmäßig behandelt oder beschimpft
wird (zu Huber, dem Dümmsten der
« Kompagnie): Wenn ich zu Dir, Huber,
’sage: Du Lump, Du Spitzbub! so
s mußt Du Dich beschweren, denn Du
bist kein Spitzbub, Du hast nicht ge
stohlen; wenn ich aber zu Dir sag’: Du
Schasskops, Hammel g’scherter, da
kannst Du Dich n i ch t beschwer’n——
das bist Du!«
Ein Helfer in der xlotlp
» lnd was thaten Sie, als J r
J Freund so iibcr dem fürchterlichen A -
; arund schwebte?«——»Jch?-Jch hab’
ihm
i
is. ""-« F« ··
J :
Muth ztegetrunken!«
Eli-e gir- ittlaer.
»Meinen Sie nicht auch? Der
zweite Akt war total überslüssig.«—
»Und der erste hätte müssen gestrichen
- ·.«werden ——»Den dritten Att, der jetzt
kommt, kann man sich so denken.«
»Was soll also dann noch der vierte?'