Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 3, 1901)
Der Triselbir. Von stechen-I I. Schlicht Der Obetleutnant Bär gehörte zu In großen Klasse derjenigen Ofsiziere. die den Dienst nur als eine unange k nehme Unterbrechung der freien Zeit - ansehen. Sein Glaubensbekenntnis lautete: Es wäre sehr schön,den bun ten Rock zu tragen, wenn es tein Ern ziren and wenn es keine Vorgesetzten gäbe. Leider aber waren diese beiden wichtigen Faktoren vorhanden, ja, noch mehr, er mußte sogar mit ihnen rech nen, und das war ihm höchst satal. Er liebte das Herumstehen auf dem Kasernenhos und die langweiligen Märsche, bei denen man stumpfsinnig einen Fuß vor den anderen setzte, ab solut nicht. Wenn er aber dennoch berhältnißmäßig wenig über die geist tödtende Arbeit klagte, so geschah es einerseits-, weil er selbst sehr wenig Geist besaß, dann aber auch, weil der Dienst appetitmachend wirkte. Er saß sehr gerne, er war tein Bielesser, wohl aber ein großer Feinschmecken der Gourmand par excellence. Jn der gro ßen Garnifon, in der er stand, auf ben zahllosen Diners bei den schwerreichen handelsherren hatte er vollan Gele genheit seinen Geschmack zu bilden. Das that er auch, das Beste war für ihn gerade gut genug, zu gut konnte für ihn gar nichts werden. Sein Lieb lingsgericht aber waren die Trüffeln; wenn er in ein Restaurant kam, be stellte er sich stets ein Gericht mit Trüffeln, und so war es kein Wunder. daß er dato von oen nameraoeu oc« Beinarnen »der Trüffelbiir« erhielt Er war stolz darauf, als hätte man ihn wegen seiner geistigen Fähigkeiten Rapoleon oder Friedrich der Große getauft. und er gab sich alle Mühe. seinem Namen Ehre zu machen. Dies gelang ihm, weniger aber gliiclte es - ihm, sich die Zufriedenheit seiner Vor- » gesetzten zu erhalten und zu bewahren Z Die hatten von Tag zu Tag mehr an ihm auszufegen. er war ihnen zu lasch zu gleichgiliig, es fehlte ihm an Schneid und -Energie, und auch seine Kenntnifse ließen ihn zuweilen im Stich. »Herr Leutnant, essen Sie wes niger Trüfseln und lesen Sie mehr im Reglement!« rief ihm sogar eines Morgens der Her-r Oberst bei dem Er erziren zu. Das war start, bitter und schmerzlich, und wie jeder Untergebene. der gerüffelt wird, dachte auch er so- « fort daran, seinen Abschied zu neh men-als er aber bei dem Zahlmeister sich erkundigt und erfahren hatte, daß ihm fiir seine großen Verdienste um . das preußische Heer nicht mehr als sechshundert Mart Pension für das Jahr zustanden, und als er sich klar gemacht hatte, daß er als Offizier a. D. sicher nicht zu so vielen Diners ein geladen wurde, wie als aktiver Leut nant, entschloß er sich, doch noch einige it zu dienen. Um aber in Zukunft ähnlichen Angriffen zu entgehen, mußte er es entweder dahin bringen« daß die Vorgesetzten ihre Anforderun gen, die sie an ihn stellten, herahmin derten, ober aber er mußte seine Leistungen erhöhen — an das erstere laubte er nicht recht, zu dem zweiten tte er noch weniger als gar teine Luft, und grau wie der Himmel .. lag vor ihm die Welt. Er wußte nicht recht, was werden sollte, aber wenn die Noth am größten, ist nicht nur der Herr vom Amtsgericht, auch der Gerichts vollzieher genannt, sondern auch zu weilen die Hülfe am nächsten. Bei einer Regiments - Felddienst iibung erhielt er den Befehl, mit sei nem Zuge einen großen Torfhaufen, der eine Schanze markirte, zu ftiirmen und zu erobern. Ver Austrag war nicht sehr ehrenvoll, denn der Weg dorthin war weit, und vor allen Din gen war der Torsbaufen gar nicht von dem Gegner besetzt. Diese Sache hatte also nicht den geringsten Zweck, aber die Befehle sind bekanntlich dazu da, um ausgeführt zu werden. Jeder Wi derspruch ist nicht nur unnöthig, son dern wird sogar streng bestraft, und so that der Herr Ober eben das Klügste-, was er thun konnte: er nahm nicht nur seinen Heldenmuth, sondern auch sei nen Zug zusammen und itürmte wild bergauf los: »Ma:sch, marsch, Hur ra .« Die Kerls brüllten, daß es eine Freude war, und sie liefen mit solcher Behemenz gegen den Torfhausen an, das dieser in sich zusammensanl· Die schanze war gewinnt Den aufwies belsden Torsstanb nicht achtend, hiel ; ten die Braven in der genommenen « Position aus, nnd erst als das Signal W Sammeln lam, sahen sie, daß der . Sturm sein Opfer gefordert hatte: ihr hetdesmäthiger Anführer, der mit dem ; en Schwert ihnen vorangeeilt Und-ihnen den Weg gezeigt hatte, war Maccar-. Seine Säbelscheide war ihm « chen die Beine gekommen und · tie ihn zur Strecke geliefert —- nun er da in seiner ganzen Schönheit, Isd wenn er sich wieder erhob, so lag daran, daß er sich den linken Fuß schen hatte. Mnihia biß, er die « - gis auseinander, ais-i um den s wischrei zu unterdrücken, -—" Inn vor Freude nicht laut zu rasen. Zwar wai das er in seinem Fuß augen -;« m, Mit DEWU Mk zu sei-, aber fiir die sich die schönsten W Petspeltivem Vorläufig winkte ein Krankenlager. dann aber ein längerer Urlaub zur Wiederherstellung der Ge sundheit, und daß er in den nächsten vier oder sechs Wochen nicht gesund werden würde· wußte er schon heute — dazu lannte er seine Konstitution und vor allen Dingen sich selbst viel zu ge nau. Seine Ahnungen betrogen ihn nicht —- vier Wochen lag er in Guns, dann fuhr er- nach Wiesbaden in die Mitt tiirheilanstalt, und als er zurück kam, war er noch im hohen Grade scho nungsbediirftigx an ein Eintreten bei den mit Recht bei den Untergebenen so wenig beliebten Parademiirschen und an eine Theilnahme bei denFelddienfi übungen war gar nicht zu denken, we nigstens vorläufig nicht. Wenn man ihm glauben durfte, wa: ihm die Sache sehr, sehr unangenehm. nach der langen Pause hatte er eine fast unbezwingliche Sehnsucht nach dem Dienst, und er schalt fortwährend zszur halben Unthätigteit verdammt zu ern. Aber wenn ein Untergebener über zu viel Dienst klagt, glaubt man ihm eher, als wenn er über zu geringe Beschäf tigung stöhnt — man lacht ihn aus. Nur Einer lachte nicht, das war der Herr Oberst, der war wüthend, daß sein Oberleutnant mehr freie Zeit habe, als er selbft —- es empörte ihn, daß sein Unter-than im Bette lag und fest schlief, während er morgens um kfiinf Uhr mit seinem Regiment zur I Felddienftiibung rückte. Für den Herrn Ober mußte eine Beschäftigung gefunden werden, und fo wurde dieser denn eines Tages Kasinodirettor. Er bekam den strengen Befehl, morgens Eschon im Kasino anzutreten, die Or uuuuuzcu zu uucrwuusisy un Our-yet zu führen, das Geld zu verwalten, sich um die Jnstandhaltung des Inventa riums zu kümmern, den Weinkeller zu tontrolliren und mit dem Oetonom die Essenssrage zu besprechen und zu bestimmen. Ein Kasino- oder Tischdirettor ge hört zu jenen beneidenstoerthen Men schen, die es Niemandem recht machen können; sie mögen anordnen, was sie wollen, und sie mögen ans den Tisch bringen, was sie wollen, geschimpst ioitd doch Aber aus den Oberleutnant Bär wurde nicht gescholten. noch nie hatte das Kasino so gute Weine und Li queure gehabt, noch nie hatte man so gut gegessen, wie seit der Zeit, da er das Scepter schwang, und die Ordon nanzen bedienten so schnell und gr wandt, daß selbst Se. Excellenz, der tommandirende General, der in der großen Garnison sein Genus-Hom mando hatte, sich äußerst lobend aus . sprach, als er einmal an einem Liebes maht theilgenommen hatte. Und nach diesem ersten Liebesmahl kam Excellenz häufiger, wenigstens je ; den Monat einmal. Das war für das Regiment eine sehr große Auszeich nung, es war eine hohe Ehre, die der Herr Oberst mitsannnt seinem Offi zierötokps auch zu schätzen wußte. Na türlich war es dem hohen Herrn. der auch zwar sehr gut aß und trank, nicht unbekannt, wem er in erster Linie die lutullischen Genüsse verdantte, und so war der here Ober bei ihm noch mehr als ensant gate. 1 Der Tüfselbär hätte bedeutend tlü- ! ger sein müssen als er es in Wirklich teit war, um nicht infolge der Gnaden sonne, die sein haupt beschim, stolz und übermüthig zu werden« er bekam fast einen Größenwahnsinn und trug den Kopf so hoch und stolz, als hätte er die ganze Welt zu seinen Füßen liegen. III--- (-:- O-« -!..- k.ce» , .- « ques- uic out HUIH sur-lu, uttu Ull rner näher kam der Tag, an dem die dem HerrnOber bewilligteSchonungS srist abgelausen war und an dem er wieder in die Front zurück mußte Dann war es auch mit seiner Herrlich keit als Tischdirettor zu Ende, eine bevorstehende Thatsache, über die viele der Kameraden traurig waren, über die aber auch viele sich freuten, denn die Schulden des Kasinos hatten unter seiner Oberleitung sich gewaltig ver mehrt —- man speist eben nicht gratis und franco ein ganzes Ossiziergtorps jeden Mittag mit Triisseln. Und eines schönen, oder richtiger ge sagt, eines traurigen Morgens war der gesiirchtete Tag da: attn Mittag mußte der herr Ober sich wieder in die Front zurück melden, nachdem eine ärztliche Untersuchung seines Fußes dessen voll ständige Felddienstsiihigkeit konstatirt hatte, und arn nächsten Morgen schon rückte er mit dein Regiment zu einer großen Uebung aus. Wenn es aus der ganzen weiten Weit an diesem Tag einen Menschen gab, der sluchte, so war es der Trös selbär, aber da die Fläche der Unterge benen im Gegensatz zu denen der Vor gesetzten ganz ungehört verhallen, to titmrnerte sich auch weiter Niemand urn den unzufriedenen Robilr. Jn dem großen heerbann zog er, unuz ex oder de multis, wie der Lateiner sagt, aus der Chaussee dahin, und kein Gott im Himmel und kein Mensch aus Er den erbarmte sich seiner. Des Gehens Utiwggntsz ersej Izu-, wurde ihm ar ren ehe quer, schon n den ersten drei Kilometer-n hatte er get-) trug, nagt tlnzeiterebrzc breitt mehr all ge nug, un a er er en zehn hinter steh hatte, da hatte er die Nase MU ss standen zwanzig Kilometer Anmarfch und ebenso viel Kilometer Rückmarsch auf dem Programm, da half kein Stöhnen, Seufzen und Kla gen, er mußte mit, wenn er nicht schlapp werden wollte. Das aber giebt es nicht fiir einen Offizier, und fo leuchte er denn weiter. »Wenn Jht Fuß Jhnen wieder wehe thut, und wenn Sie vor Schmerzen nicht mehr weiter können. fgerrt der Oberst Sie drei Tage ein,« hatte der Regimentsadjutant ihm im Auftrage feines Brotherrn beftellt —- da war nichts zu wollen, er mußte mit, aber· feine Kräfte waren fo ziemlich Mat thäi am letzten. »Wenn ich nur wenigstens wieder den ehrenvollen Auftrag erhielte, einen Torfhaufen zu stürmen,« dachte er, »vielleicht thut mein Fuß mir da den Gefallen, wenn auch nicht gerade zu brechen, fo doch wenigstens umzu tnicten —- wenn es sein muß, tann ich vielleicht ein bischen nachhelfen, aber xhier auf flacher Erde ist das schwie i rig.« i »,Nun Bär was wollen Sie denn hier? Hier giebt es doch gar keine iTriiffeln, " klang da eine Stimme an fein Ohr ! Unwillig wandte er sich zur Seite, um dem Sprecher grob zu erwidern, er befand sich nicht in der Stimmung, sich uzen zu lassen, aber er fchluckte die harten Worte, die et auf der Zunge hatte, fehr fchnell herunter, als er ne ben sich den tonnnandirenden General sah, der herausgeritten war, um der Uebung beizuwvhnm Er grüßte seinen hohen Gönner rni litärisch sieamm, ohne sich hierin etwas zu vergeben, dann sagte er: «Excellenz. zuweilen muß man sehen, wie man ohne Trüffeln durch die Welt kommt. Und wenn Excellenz mich fragen, wie syst-Syst sssssss I» s« Ists-o II, Uns-»st ten: nicht der eigene Wille, sondern der meiner Herren Vorgesetzten hat mich hierher gebracht.« Doch taum war ihm das Wort einfuhr-ern Möcht« gern im Busen ers bewahre-n4 Zu spät sah er ein, daß die Gnaden fonne nicht nur sehr schnell aufgehen, sondern auch barbarisch schnell unter gehen kann. Auch er mußte erfahren. daß es ein gewagtes Ding ist« als Un tergebener mit hohen Herren zu scher zen. Das Gesicht Sr. Excellenz, der die Antwort des Herrn Ober durchaus; ungehörig fand, legte sich in ernsteT Falten: »Wollen Sie mit Ihren Wor ten vielleicht sagen, Her Leutnant, daß ! Sie Jhren Dienst nur der Noth ges s horchend, nicht dem eigenen Triebe thun? Glauben Sie. daß der Staat Sie nur dafür bezahlt, daß Sie im Casino gute Mittagessen entrierenT Herr, glauben Sie, daß Sie in einem Feldzuge dem Feind durch ihre Leistungen im Trüfselessen irgendwie imponieren ?" ; Die Stimme Sr. Excellenz hatt; ; zuerst nur zürnend getlungen, aber ji » länger der hohe Herr sprach, defto lau- l ter, heftiger und grollender wurde sein Organ. j Der Herr Ober knickte bei diesen ta delnden Worten in sieh zufammen: .Excellenz«, versuchte er sich zu ver theidigen. »Exrellenz mißt-erstehen mich, Excellenz —- « A der Kommandierende hört gar nicht« er hatte sein Pferd schon wieder in Trab gesetzt nnd ritt davon Verztveifelt sah der Herr Ober ihm nach, da gewahrte er zu seiner Freude, daß ein Generalstabsofsizier zur-Jäge - blieben war, der sich damit beschäftigte, umständlich eine Eigarre abzuschnei z den und diese dann anzuziindetr ; Ocl chcl Ullcl llcll Alls DcI rMarschtolonne heraus und ging auf s den Adjutanten, den et sehr gut H tannte, zu: »Um Gottes Willen, tagen s Sie mir nur, was hat Excellenz denn? IMeine Worte allein können doch nicht - an der Mißstimmung schuld sein« ! Tier Generalitabåofiiziet lächelte ; überlegen, wie eben nur ein Adjutan Sr. Excellenz lächeln kann, dann sagte er: »Lassen Sie sich deshalb nur keine lgtauen Haare wachsen, lieber Freund, die Sache hängt seht einfach zusam men. Excellenz hat sich an den vielen Teiiffeln, die Sie ihm zu essen gaben, s« den Magen verdorben und fein Arzt hat ihm diese feine Lieblingsspeisc sitt die nächsten zwei Monate aus das strengste verboten, eigentlich darf ec nicht einmal von diesen edlen Pilzen sprechen und sie selbst in Worten nicht in den Mund nehmen. Das aber tann er nicht lassen, und da erfolgte Jhre Antwort, daß man zuweäien sehen muß, wie man ohne Trüffeln durch die Welt kommt. Die Worte waren nicht ganz nach seinem ezen denn er will ja mit, nicht ohne tiisseir leben. Klio beruhigen Sie sich spätestens-s- in acht Fischen ist der It ede wieder geschlos en.« t uuv ve- Avjutcmt tschi-n Recht ans , Exeellenz nach zwei Monaten zum ek »ftenntal wieder an einem Lieblings j mahl tm Casino theilnahm und ein i Tritffelgeeieht aß, das von dem frühe s ten Tischditettoe eingefiihet und auch heute unter seiner strengsten Oberons sicht zubereitet war, sagte der hohe Hen- zu dem Kommandeun der neben k ihm satz: »Ich habe mich voe einiger LZeit her einer großen Uebung hnen , Illaeniihet seht tadelnd über den bet t, tnant Bitt an wachem ich meinte zdatnnlt et ws dem Denn nicht z schadet-. wenn er einmal in eine kleine Neues-unifo- kämes—ahet ich glaube heute, das ich damals zu hart und zn ungerecht urtheilte, meinen Sie nicht auch, herr Ober-sti« »Ganz und gar nicht, Excellenz«, wollte der Kommandeur seiner gewis senhaften Ueberzeugung nach antwor ten, nach seiner Ansicht wäre dem Herrn Ober ein Garnisonwechsel seer betönnnlich gewesen — da sah er, wie der Kommandierende eine neue Trüfsel in den ·'Mund schob und mit verllärten Zligen sich dein Genuß der selben hingab. Da wußte der Herr Oberst, was er zu antworten habe, wenn er nicht selbst anstatt des Triisfelbärs in die Ber bannung oder gar »ins Civil" geschickt werden wollte, und so sagte er denn mit dem Brustton tiefinnerster Ueber zeugung: »Ich bin ganz der Ansicht Ew. Grollean Ein MittTranopnh ,,Wie’s gemacht wird,« oder »Mu zeitlicher Sklaventransport,« wäre ein passender Titel für eine tleine Ge schichte, die aus New Yorl mitgetheilt wird. Chinesischen Arbeitern sind die Ver. Staaten verschlossen; es rst ver boten, Contrattarbeiter irgend welcher Art in’s Land zu bringen, und un gesetzlich, Menschen wider ihren Wil len und ohne das »gehörige gerichtliche Verfahren« (due proceß of law) ein zusperren und gefangen zu halten« denn die Ber. Staaten sind ein freies Land. Aber man lann alles Das un gestraft thun, wenn man’s nur ver steht und wenn man so groß ist, des Respeltes vor den Geseyen entbehren, dafür aber von Seiten der Gesetzes hijter siir sich respektvolle Rücksicht iriatznie gerlangen zu können. s Die Gesetze oer ger. Staaten ver Tschließen das Land allen Contratts I arbeitern und chinesischen Arbeitern im T Besonderen, vor drei Monaten wurden aber 500 Chinesen auf einmal über die Grenze und geraden Wegs nach New York gebracht, ohne daß ein Dahn da nach trähte. Die Geseye des Landes verbieten die Gefangenhaltung von Menschen außer nach gesetzlichem Ber fahren, vor drei Monaten wurden aber 500 Menschen als Gefangene durch Bundesgebiet transportirtx die Gesetze der Ver. Staaten verbieten den Skla venhandel« vor drei Monaten wurden aber 500 Menschen nicht anders als Sklaven —— Waaren — eingeführt« und wieder ausgeführt und »das Gesetz« titmmerte sich nicht darum; und wenn die Herren, welche das Ge schäft machten, nicht aus Stolz über ihre erfolgreiche Umgebung der Gesetze selbst die Geschichte erzählt hätten, wüßte man heute noch tein Sterbens wörtchen davon. Die mexilanische Centralbahn, oder vielmehr derjenige Theil des vier-ita nischen Lohnsystems, welcher die Re publit von Tamvico am Golf von Mexico nach San Blas am Stillen Oeean von Ost nach West durchquert« sollte fertiggeftellt werden. Jm Jn nern war der Bahnbau schon rüstig vorwärts geschritten, aber mit der östlichen Strecke. derjenigen von Jam pico nach San Luis Potosi, welche durch das Tiefland am Golf von iMexito führt, war man weit zurück, da ei schwer war, passende Arbeits tröste zu erlangen. Weiße Arbeiter tönnen das dortige Klima nicht aus halten. und die farbigen, die beschafft werden konnten, waren zu faul. Da her tanr Präsident Robinson auf den Gedanken-c es· mit Chinesen zuf ver tuchen. er »nehme« ttch durch sagen ten 500 südchinesische Aulis und ließ . sie per Dampser nach Vancouder, Bri tish Columbia, bringen. Dort wur » den sie ausgeladen und mit der mita 1dischen PacisicsBahn iiber Land ge bracht an die nordöftliche Grenze der Ver. Staaten. So weit war Alles leicht und glatt von Statten gegan gen. »An der Grenze« « der Punlt ;wird leider nicht näher bezeichnet — wurden die Chinesen aus-geladen ,,sorgsältig, als leien sie große Werth ! gegenstande oder beoorzugte Gesangene gewesen« --s— und »mit sanftem Zwang« in Frachtwagen getrieben, die mit Lagerstätten und Knien lBunlsy ausgestattet worden waren. Man gab den Chinesen reichlichNahrungsmitteL und »ste waren glücklich — bis ste ent deckten, daß die Frachtwagen verschlos sen und oersiegelt waren, dann be mächtigte sich ihrer ein panischerSchre elen. Wildes’Geschrei und sonderba res Geplapper drang aus dem Wagen beraus, und in ihrer wahnsinnigen Angst hämmetten und traten die ar men Teufel (Wretches) ge en dieThii ren der Frachtwagen. rlliirungen waren unmöglich, und es blieb nichts Anderes übrig, als die Absahrt des Zuges möglichst zu beschleunigen und sie über die Grenze zu bringen.« »Die Chinesen glaubten wohl, man wolle sie abmurtsen und irgend einer amerikanischen Gottheit zum Opfer bringen, während manesie doch »nur unr unter Berschlu und Siegel, ge radeso wie zollpsl tige Waaren, von der eanadischen Grenze nach New ort brachte. Die Fahrt nahm 24 tunden in Anspruch. Jn New York wurde der Zu aus einen »Wie-« ge schoben und de Chinesen von den Frachtwagen auf einen Dampser ge trieben, der an dem Pier lag und in die See ging, sobald er seine mensch liche Fracht an Bord hatte. Jn ein paar Stunden war der Dampser ans hoher See; nach wenigen Tagen wur den die Kulis in Tarnpieo gelandet, wo sie mit Eisee und reude zu Spa ten und Schaufel grl en nnd so slei szig arbeiteten, daß die Strecke bis zu dem 4000 Fuß über dem Meeresspie gel gelegenen Plateau in kurzer Zeit fertiggestellt wurde. hier traten dann’ geübte weiße Arbeiter an die Stelle der Chinesen.« So also wird’s gemacht. Auf solche Weise verschafft man sich »gute und billige« Arbeitskräfte, und aus solche Weise kann man, allen Gesetzen des Landes zum hohn, nicht nur Chinesen und sonstige Contraitarbeiter impor tiren, sondern auch exportirem —- so spielt sich ein neuzeitlicher Sklaven transport mitten durch das Herz der Ver. Staaten ab. Würde von einem derartigen Kuli - Trank-dort aus Afrita oder Südamerita gemeldet, da würde man Krämpfe kriegen aus sittlicher Entrüstung über die schlechten Menschen, welche solchergestalt noch im 20. Jahrhundert Sklavenbandel betreiben; da die Geschichte hierzu lande passirte, titzelt sie nur den Stolz auf amerikanische Schneidigleit und Findigkeit.-——(Chic. Abdp.) Deutsche und amerikanische Univer weitem Bei einem Commers, welchen der deutsche Verein der Columbia-Univer sität ihm zu Ehren deranstaltete, hielt der deutsche Botschaster in Washing ton, herr Baron von holleben, eine hübsche Rede über den Einsluß deut schen Geistes auf amerikanischen Uni versitäten, die, wie folgt, mitgetheilt wird: b MU- Mssoisn «-I««--IIZJ--- m-:k-— «-«-·. ··-- »s- » vsssvksuuuyku sIkI u durch dies große Land stoße ich «oft aus deutsche Entlaven in amerikani lchen Landen, zu denen ein Verein wie der Jhrige ein höchst erfreuliches Kon tingent stellt, amerikanischen Studen ten, die vom befruchtenden Geist mei nes Vaterlande-Z- heseelt, deutsch ge lernt und sich daran gewöhnt haben, deutsch zu siihlen und zu denken. Mit ;,l,rcn Bestrebungen haben Sie sich an seschlossen an deutsches Geisteölebm Die Columbia Uniersitöt existirt be reits seit anderthalb Jahrhunderten, ist mer« wie ich heute durch eigenen Augenschein überzeugt, zu einer Blüthe gelangt, wie man sie selten antriift. Ich bade wohl herauf-gefühlt, daß bei dieser «7Zeorganisirung, wenn ich mich so nur-d- .rten dars, eine starke Anleh nung an deutsches Muster stattgefun den Let· Wodurch die deutschen Universitäten sich vor Allem vor anderen gleich be rühmten Lehranstalten auszeichnen, ist die Pflege deutsch-nationalen Gei stes. Gegriindet in Zeiten schwerer innerer und äußerer Kämpfe, der Werdezeit der deutschen Nation, ver trkrriern deutsche Universitäten in erster Linie spezifisch nationale Eigenschaf ten. Deutschen Universitäten der Jetzt zeit haften auch jeht noch die ihnen im Utittelalter oerliehenen großen Privi legien en. Jn den früheren let-wenn Zeiten traten deutsche Universitäten autonorzxr Körperschnstem eine eirr Staat in: Staat. Unter ihren altver tsrieften Privilegien sinden wir Frei heit der Let)re, der Organisation un» bis vor Kurzem noch eigene Gerichts barteit. Die Oberaufstcht des Staa :c8 nsnrre mti größter Distretion aus arii t rnd dafitr weiß das '.---r.iu;e Volk der Regierun Dant. Der End zweck d. titsche: ll net-er rtiiten ijt Aus bildung rek— Jungen annes fi« tei. . Fachsiudiriui. elsenso aber auch A sc fislhnnn Its ««n-«I TMstODkA Nak A bildung fiir die Stürme des Lebens. Hieraus erllärt sich auch die Unabhän aigleit und Selbststiindigleit des deut schen Studenten, Freiheit im »Lernen und in der Lebensführung. aber dies Jdeal alademischer Freiheit darf nicht rniszdeutet werden, als lebe der deutsche Student in Zügellosigleit. Die Frei heit im ethischen Sinn ist als Ergän zungöbegrifs der Selbstsucht gedacht, und deshalb bedarf der deutsche Stu dent leines anderen Jmperativ als des tategorischen. Auch die amerilanischen Universität-n wollen nationale Justi tute sein, freilich sind sie mehr Privat institute, aber innerlich und äußerlich unabhängig, und die akademische Frei heit mag ihnen einen sympathischen Anklang geben. Dies Moment und der in deutschen Universitäten steckende demolratische Funke bilden die Brücke zwischen den Universitäten hiiben und drüben, freilich ist dies keine Demolra tie fiir Jeden, sondern fiir Aristotraten des Geistes, und in diesem Sinne be griisze ich Sie als Mitarbeiter. Möge das in hre Brust elegte Samenlorn : tausend iiltige ru t tra en und das ; Schiller'sche » er den sten seiner j Zeit enug gethan, der hat gelebt siir ; alle iten« auch auf Sie Anwendung " finden.« Die Lage tief Port- stim. Zu den widersprechenden Mitwel lungen über die La e aus Porto Nico, « die aus der einen eile von Gouver neur Allen als gan zustiedenstellend » geschildert wird, au der anderen, sitt welche Commissiir Borda sich zum Wortfiihret gemacht hat, als anz un erträglich, so daß der ärmere heil der Bevöllerung sein heil nur in der Auswanderung sieht, hat ein Bostoner das Wort genommen, der seit Jahren auf der Jnöel eine Pslanzung betreibt und somit and und Leute aus eigener Anschauung und Erfahrung kennt. Daß Porto Rico zur Zeit lein Pa radies ist, gibt Or. Preston —- dieö der M Name des Gewahrsmannes —- bereit willig u, au daß es viel armes Voll dort gebt, a r einen Nothftand, der bis zur Hungersnoth ginge, gesteht er nicht zu. Was dort an Armuth zu finden, ist hauptsächlich der Bevolle rung selbst zuzuschreiben nnd lann durch dieselbe leicht beseitigt werden, wenn sie nur da u angepalten wird, respektive an Bei pielen (eht, wie es gemacht werden kunn. Der Boden ist fruchtbar und lann reiche Ernten tra gen. Aber die Pflanzungen sind ver ,tvildert und die Leute versäumen es, den natürlichen Reichthum auszu niiyern Reis, ein Hauptnahrungs mittel der Bevölkerung das durch schnittlich zweimal täglich auf den Tisch kommt, lann dort auf Boden ge zogen werden, der für andere Ernten Nicht mehr gut ist, aber der größte Theil des dortigen Verbrauchs muß importirt werden. Vor zwei Jahren kaufte Or. Pre-f ston 800 Acres Land etwa sieben Mei len von der Küste. Es hatte sich früher eine Orangenpslanzun daraus be funden. Einige der äume waren sieh-en geblieben, freilich ohne Pflege und Behandluna. An einem derselben zählte der Gewährsmann 3500 Oran gen, genug, um zwanzig Kisten zu fül len. Auf Orangen von Porto Riro wird von den Ver. Staaten lein Zoll erhoben· Für Orangen von der rati sornischen Küste kostet der Transport siebzig Centll die Kiste, von Porto Nico stellt er sich, per Dampser, auf 25 Cents. Der Markt ist jederzeit da, aber die Jndolenz läßt die Frucht am Baume verderben. Jm Laufe der Reit hat Herr Preston zehntausend Orangenbäume gepflanzt; mit dem vierten oder fünften Jahre beginnen dieselben zu traaen. Früchte Reis, Kassee und Tabak sind die heimischenProdulte von Poito Nico, der Anbau derselben wird der Bevölkerung Beschäftigung und Er werb genug geben, daß von Armuth nicht mehr die Rede sein braucht. Viel- « leicht war die spanische Mißwirthschast daran schuld, daß die Ausnithung der natürlichen Hülsgmittel so zurückge gangen ist, nur für den Steuereiniieh mer arbeiten, demoralisirt; unter der Obhut der Ver. Staaten sollte das bald anders werden. Herr Prelton ist der Ansicht, daß mit der Errich tung von Handsertigleitsschulen der Bevölkerung ein wesentlicher Dienst geleistet werden könnte. Der besser situirte Theil derselben aber sollte, an statt Klagelieder anzusiiininem seine Pslanzungen bewirthschasten und da mit den ärmeren Landsleuten Beschäf tigung und gutes Beispiel geben. Fräulein Ainanda Hebenleitner war troh aller miihevollsten Versuche ihrerseits bis jest noch nicht zuni Al tar geführt worden. Darüber wun derten sich alle ihre nahen und ferne ren Verwandten und Bekannten, denn Ainanda hatte doch so manchen un schähbaren Vorzug: sie war häuslich, hatte eine »gute Figur« und nannte daare 30,00 Mart ihr Eigenthum. Allerdings war sie —- nach ihrer eige nen Angabe —- 39 Jahre alt. Und ihr zweiter Nachtheil bestand nach der Ansicht ihrer intimsteii Freundin, der Frau Setretiir Pardy, darin, daß sie —- Ainanda nicht iin nöthigen Maße die Gabe des Sichbeliebtinachens« be siißr. Dieser Mangel der auch wirt lich vorhanden war hatte Fräulein gebenleitner scho chon manche schlaslose tunde bereitet. Ost sagte sie: Gan ze hundert Gulden gäb' ich d’rum, wenn mir die Liebensiviirdigteit ein getrichtert werden tönntef Eines Ta ges siel ihr Blick aus ein Jnserat in der Zeitung, in dein angetiindigt wurde, daß man gegen Einsendung von nur einer Mart km neues Mittel erhalte, durch das man unfehlbar »ein einnehmendes Wesen erlangen und sein gesellschaftliches Ansehen bedeu tend heben würde.« Mehr als tausend Dantschreiben sollten dies beweisen und wurden aus Wunsch zugesandt. Für den besten Erfolg würde vollste Garantie übernommen. Amsndcks Gesicht strahlte beim Lesen dieser Zei len. Gott sei Dant, nun würde sie doch wohl noch einen Mann bekommen. Nach Verlauf von zehn Minuten hatte sie diesen rettenden Engel um jenes Mittel gebeten. Vorsichtiger Weise je doch postlagernd unter »A. H. 38.« Nach zwei Tagen ging sie zur Post und fragte etwas auffällig leise nach einem Briefe unter dieser Chifsre. Sie erhielt ihn und eilte schnurstracks nach Hause. Nervös zitternd und hastig er brach sie das Couvert, sant aber nach kurzem Ueherfliegen des Jnhalto mit dem enttäuschtesten Gesichte von der Welt in den für alle Fälle bereit gehal tenen besten Plüschsessel, denn dek Brief lautete also « »,.Eto. hochtvohlgehoren the-le ich, tm Yesitze Jhrer geehrten Zuschr«ift, anbet ein Mittel mit, wo - dukch Ich Mit achtzehn Jahren meinen schneidigen Schnurrbart erhielt. hochachtungsooll Ludwig Duhsen.« " st- e- i (Aui dem »Kladderadat .« Der neue Stern tm Sterrvbhildx des Perseus bewegt sich mit rasender Ek chwtaneit auf die Erde zu. Ju ki n en .. illionen Jahren, heißt es, W IV kk kht Wohl so nahe gekommen sein, daß er ihr die dann wahrschein lich aucgegan ene Sonne ersetzen kamt- Gott ei anll Nun lann man grossen-ritt einiger Ruhe in die Zulunst I i