Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 19, 1901, Page 9, Image 9

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    Der Nebraska Staats
Anzciger u Herold
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f- ncvst Beihcåttckux
,,50nntags-blatt«
»lem-r- u. sinnend-In-Kenntniss
ist die beste nnd größte dentsrlie Fs3litnng des « «estin«5 Dir »Aus ei
IT ger nnd Herold« erscheint wöchentlich, R-——l«seitig: das »Sonnta,qu
i blatt« ebenfalls wöchentlich, Aseitixp die,,,!)lcke1 nnd Gartenlmn
Zeitung« gleichfalls wöcl )entlich, in kleinerem kyornian jedoch dnrclj
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Sämmtliche Blätter enthalten eine Fiille des besten Lese z
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E. H. von Dedeiikoth. l
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til-Ein Staatsgeheimnikn
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Ein feniaiioneller
· Proz-g
Emninal - Novelle nach dem
Leben von Heinrich Höhlu
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Roman von H. Bei-com
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Novelle von Paul-Denk
18—A-us Leidenschaft
Noman von Friedr. Friedrich.
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vaelle oon L Heil-ert.
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Johannes von Dewal1.
. 20—Jm tiefsten Forst.
Roman von L. Haitsheim
No. 21--—Aus Nacht zum Licht.
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Schwere Ketten.
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No.22——Die Jagd nach dem
Glück
Roman von E. Westekftröm
»Der Schatz vom Sa
tansmoon
Novelle von
Balouin Möllhausen
No -Um der Liebe Willen.
Roman von E. Schwarz
O h n e F e h l.
Roman oon Ernst v. Waldorv
i
W l
No.24-—Das Unglückshaus. I
Roman oon Elle Verthet
Hart am Rande·
Roman von F. Klink,
No. 25-- Eine Jugendsünde.
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Her-inne Fiankensleim
No. 26——Die gelbe Rose
Roman von
Hans Wachenhusen
No. 27-—-Die Entführung.
Roman nach dem Englischen
von M. Rosen.
No. ils-Das Todtenzitnmek im
Schlosse Bkion. ·
Histokischek Roman von .
Geo F. Born
» O-—
No. 29——Dse Stieftochker,
over: Wer gen-innre
Roman von J. F. Sinith.
No. 30—Ein neues Geschlecht
Roman oostsEugen Verm-Inn
Der Degen Karl Xll.
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Hermann Dis-schuld
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Nebraska SmatssAnzelgcrt und Herold,
P. O. Sox U. 305 W. 2nd c.st:.. Orand Island. Neb.
"’ Ausland.
»Jo!genschweres Kinder-J
spiel. In Sonneberg, Sachsen« «
Meiningen, starb letzthin ein zehnjäh- «
tiges Mädchcn c n einemhekzleiden,daö «
sich dass Ri« durch iibertriebenes
Springen über eine Springschtxur zu
gezogen hatte.
Vetgiftetes Vesperbrod.
Der in einer Farbenfabrik in Triebs, .
Muß, beschäftigte Arbeiter Tippel be- -
ing dieser Tage die Unvotslchtigkeii,
fein Vesperbrod zu Verzehren, obwohl .
et bemerkte, daß etwas Farbe daraus
gekommen man - Bald dar-ruf wurde l
der Mann nnwohl, und starb an den .
Folgen der Vergiftung.
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IN ANY-»Er Lebensgefahrj.
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befanden sich türkzlich bei einem Brand-e
in Raum Lithavelchnd, 42 Wander
arbeiter, welche in einem Raume über »
dem Stall eines dortigen Gasthauscezi
nächtigism Mehrere Personen sahenI
frühmorgens helle Flammen ans dem "
Stalle emporlodern und nur mit knap- .
per Noth gelang es, die von der Reise J.
iibermiideicn Leute zu wecken und sie;
vor dem Erstickungstode zu bewahren. ,
Lraurtge Schicksalsqu
g u n g. Bei dem unlängst in der Nähe —
von Antwerpcn erfolgten Zusammen
stoß zwischen den Dampfern »Es-hem
nitz« und »Tuy« fand auch die Wittwe
eines englischen Matrose den Tod, der
vor einigen Wochen bei Hnitoerpen er
trunlen ist. Sie war von England
gekommen, um die Stelle, wo ihr Mann
umgekommen war, kennen zu lernen,
und hatte ihre Schwester bei sich, die
gleichfalls ertrunlen ist. Der Zufall
wollte, daß Tags darauf die Leiche des
englischen Matrosen geborgen wurde·
Der älteste aktive Soldat
des deutschen Heeres, Bise
feldwebel Johann Galitzkörfer des- irr
Speher garnisonirenden L. baherifcljen
Pionier-Bataillong, feierte unliingist I
sein 50jährizcå Dienstjubiläum. Zer z
noch terngesunde, jedenAusmarfch mit
machende Soldat durfte im Kriege
1870——71 die denkwiirdige Uebergabe
des Degens seitens Napoleons des
Dritten an Kaiser Wilhelm den Ersten
als Ordonnauztrompeter beobachten.
Eine ganze Reihe von Diensiauszeich
nungen und Orden schmücken die Brust
dieses Kriegsmannes, der trotz seiner
70 Jahre noch nicht an die Ruhe denkt.
Gräizlicher Selbstmord.
Jn Neuendorf bei Labiau, Ostpreu
ßen, hat sich neulich Nachts der
Schmiedemeister Geschonle in derWeise
ersiochen, daß er ein vorher sorgfältig
geschliffenes Schlachtmesser in den
Schraubstock seiner Schmiede einschrob
und dann gegen diesen Spieß mit der
Brust gegenrannte. Das Messer drang
ihm in die linte Seite zwischen den
Rippen hindurch und hat edle Theile
derartig beschädigt, daß Geschonle nicht
mehr lange gelebt haben kann. Er
wurde erst Morgens von seiner Frau
in seinem Blute schwimmend, todt auf
gefunden. Der Mann befand sich in
gutenVernrögensverhältnissen und war
über 70 Jahre alt.
Seinen Sohn zu Tode ge
p r ii g e lt hat ein Bauer in dem rus
sischen Kirch piel Kosch in der Nähe
der preußis en Grenze. Vater und
Sohn hatten als Gäste in einem Nach
bargesinde dem Bier zugesprochen. Aus
der Oeimsahrt entspann sich ein Streit
zwischen ihnen, weil der Sohn dem
Allen wegen sinnlosen Jagens mit dem
noch jungen Pferde Vorstellungen
gemacht hatte. Zu Haufe angelangt,
liesz der bezechte Bauer das Pferd das
Thor anrennen, worüber der Sohn er
neut seinen Unwillen äußerte. Jn
sinnloser Wuth folgte der Bauer dem
sliichtenden Sohn bis zu einer Nach
harbehausung und prügelte ihn dort
buchstäblich zu Tode
Liedes-L!igarretten. Vor
einiger Zeit sandte eine Dresden-er
Cigarrettenfabril 6000 Stück ihres
Fabrilatcs an die sächsischen Soldaten
nach China. Ein mit der Packung de
traittes«junaes.Ell-Häkchen ans Lödtau,
Sachsen, legte einem Paikele im Scherz
einen Heiraxjuanireg bei, aus Den niin
dieser Tone Lie Antwort eintraf. Ein
merkwürdiger Zufall sijgte eg, das-, ein
gleichfalls aus- Lödtau gebürtig-It
ckisendreher. der im G. ostasiatischen
JnfanteriesNegiment in China dient,
das betreffenxe Partei erhielt, und
prompt acecotirte er nicht nur die »
Cigarretten. sondern auch den ihm ans
dirsem, doch wohl noch »Ungewöhn- «
lichen Wege« zugegangenen Heirathiv
antrag.
-Ein Drama aus dem Le
be n. Jn einem kleinen Landstädtchen
llngarns klopfte letzthin ein armselig «
neileioerer Mann an die Thiire einer
einsam wohnenden Frau. Sie öffnete,
nnd mitleidsvoll tvicss sie dem Fremden
ein lteines stammenden in ihrem Haus-.
inr Ruhe an. Ehe nnn der Mann
seine Schlafstötte aufsuchte, reichte er -
i iner Gast ederin ein Variet. mit der »
Bitte. es iir ihn bis zum nächsten
Morgen auszudetdahren. Als der
Fremde schlies, plagte die Frau die
Neugierde und sie öffnete Das Partei
Es enthielt Vantnoten von hohem
Werthe. Jn der Frau erwachte die
Habgier und oerleitete sie, den Schla
fenden mit einem Beile zu erschlagen
Doch als sie sich dann bemühte, die
Leiche des Ermordeten wegzuschafsen
machte sie eine grausiges Entdeduxxzz
Zum ersten Male erkannte sie in disk
Jigen ffdes Fremden ihren eigener-;
Gatten« welcher vor einigen Jahres-.
ausgewandert war. um in Amerik-«
sein Glärt In suchen.
l
c
Das Abenteuer eines Ha
se n. In der Klostergass e in Spandau
tauchte jüngst bei starkem Verkehr
plötzlich ein Hase auf, der sich aus dem
Fee en in die Stadt verirrt hatte; als
das Publikum seiner ansichtig wurde,
nahmen Viele sogleich die Verfolgung
Ies» Thieres aus, während ein Polizei
beamter sich bemühte, Freund Lampe
Ior der Gewalt der Menge zu schätzen
Der Hase entzog sich der Gefangen
nahme zunächst dadurch, daß, er auf
einen an der Havel belegenen Holzglatz
flüchtete und sich Von hier aus uner
schrocien in die Fluthen stürzte, um
Ias jenseitng in’s Freie führende Ufer
zu erreichen. Jn der Havel drohte ihm
Aber neue Gefahr, denn kaum hatten
ihn die Schiffer erblickt, so machten sie
Inn ihren Fahrzeugen aus- mit Stan
zen Jagd arf den tiihnen Schwimmer ’
und schließlich wurde er, durch die
Hetze kraftlos- gewotden, auf einen
Kahn gezogen. Eben wollte ihm der
Schiffer, der sich auf den saftigen Bra
ten schon freute, den Garaus machen,
da tauchte am Ufer in der Gestalt des
Polizeibeamten der dem Fliichtigen
Lchon vorher seinen Schutz hatte ange
eihen lassen, des Hasen Retter auf.
Der Sicherheitgwachmann rettamirte
J
Freund Lampe, nnd der Schiffer mußte
ihn woll vier übel wieder ausliefern.
Nunmehr wurde das völlig erschöpfte
Thier in eine geheizte Wärterbude des
nahen Güterbahnhofes getragen und.
von hier aus später, als es sich wieder c
erholt hatte, in einem Korb nach dem ,
Stadtwalde, wo man ihn in Freiheit ;
setzte. Dieser Hofe ist zweifellos ein«
Glückspilz, der seinesgleichen sucht.
Verdächtiaer Fahrgaft.g
Der-Gutsbesitzer Barthmusz von Lügen, ?
Sachsen, wurde neulich, als er mit fei
nem Wagen die Landstraße bei Questd
entlang fuhr, von einem Fremden ge
beten, mitfuhren zu dürfen. Barthmujz ,
gab hierzu unbedenklich seine Einwil- «
ligung. Ein Stückchen weiter baten
einige Arbeiter ebenfalls-, mitfuhren zu J
dürfen, wag zweien von ihnen gewährt
werden konnte, da für mehr nicht T
Raum auf dem Fuhrwerke vorhanden
war. Jn der Nähe der Stadt Littzen
angekommen, sprang der Fremde vom ;
Wagen und entfernte sich in verdäch- f
tiger Weise· Bei der Heimtehr fandi
Varthmufz auf dem Wagen ein großes l
dolchartiges Messer, welches nach dent
angestellten Ermittelungen nur der f
Fremde beim Verlassen des Wagen-II
verloren haben kann. Jedenfalls hat j
der Fremde einen räuberischen Ueber- Z
fall geplant, ift aber zur Ausführung i
seines Vorhaben-Z nicht gekommen, daf
er durch die hinzugekommenen weiteren ;
chzhrgäste dasselbe unmöglich gemacht «
a .
Die ganze Stadt mhstifi«-?
zir t. Ganz Preßburg, Ungarn,
wurde kürzlich mehrere Tage lang
durch ein Individuum Namens Quett
ler rnyftifizirt. Derselbe stellte sich der
Behörde als Jngenieur und Vertreter
des Konzesstonärs Tauber vor und er
klärte, von der Firma Siemens Fe
HEXEN- in Wien beauftragt Zu fein, mit
dem Bau der Preßburg-Wiener elek
trischen Eisenbahn zu beginnen.
Quettler nahm 160 Arbeiter auf, die
er bei der Gewerbebehörde und der
Krankenkasse anmeldete, bestellte große
Menge-n von Schotter und Schwellen;
und verhandelte mit den Interessenten, ’
bis in Folge von Zeitungsmeldungen
die Konzessionäte und die Firma Sie
mens die Hals-te erklärten, mit Quett
ler nichts gemein zuhaben Darauf
hin hielt Quettler es für angezeigt,
fehleunigft zu verschwinden Er besaß
Geld und einen direkten Schaden hat
Niemand zu beklagen.
Gestörter Blumenkorso.
Bei einem leßthin in Abbazia, Jstrien,
abgelialtenen Blumentorso scheuten
plötzlich, durch die Musik und das Kon
fettiroerfen aufgeschreckt, die Pferde
eines Ziveispänners, in dessen Fond ein
Herr saß, und gingen in rasendem
Tempo durch. Es wäre zweifellos ein
größeres Unglück entstanden, wenn sich
nicht der Hotelsetretär Rinier beherzt
Den Pferden in die Zügel geworfen und
Iie scheuen Thiere zum Stehen gebracht
hätte. Kiener, der in dem kritischen
Moment die Pferde zur Seite riß,
vurde noch rirca 50 Schritte geschleift
und blieb halb bewußtlos auf dem
Boden liegen. Er hat sich einige innere
Verletzungen zugezogen.
Bedentliche »Wundertur.«
Eine Grundbesitzersfrau in der Nähe
von Lötzen, Ostpreusken die an einem
Beinschaden litt, wandte sich vor Kur
fem un einen »Wunderdoltor« um Rath
end Hilfe. Sie erhielt daraufhin eine
Dtedizin zum Preise von zwölf Mart
nit folgender Gebrauchsanweisung:
.,Ueber der tranken Stelle wird mit
Dem Elixir so lange gerieben, bis eine
Oeffnung entsteht. Durch diese dringt
illes Unreine durch Eiterung heraus.«
Die gute Frau rieb nun der Anweisung
zemiisz die traute Stelle mit der Flüs
igtcic ein, Und zwar so lange, bis eine
bedeutende Wunde durchgerieben war,
velche eine lebensgefährliche Erkran
kung zur Folge hatte.
Tapfere Frau gestorben.
Mit militiirischen Ehren zu Grabe ge
eitet wurde kürzlich in Saarlouis bei
Zaarbkücken die Wittwe Agnes Beau
nont gebotene Maaß. Die Verstor
bene war im Jahre 1870 auf das
Schlachtfeld von Spichern geeilt und
Tiatte unter Nichtachtung eigener Le
)ensgefahr den verwundeten Soldaten
Trost und Hilfe gebracht. Als Aus
zeichnung wurde ihr seiner Zeit das
Berdienfttreuz fiir Frauen und Jung
frauen im Felde, sowie die Kriegs
nedaille von. 1870—-71 verliehen.
—--· - « m
«
IJ n ca n d.
Ein Riesenfloß beabsichtigt
die »Robertson Rast Co.« in Port
land, Ore» zu erbauen. Das Floß
soll nahezu 10,000,000 Fuß Balken
enthalten und über den stillen Ozean
nach dem Orient geschleppt werden. Es
wird mit Ketten im Gewicht von mehr
als 1000 Tonnen zusammengefügt
werden.
Vom Geleise geweht wurde
jüngst, etwa 37 Meilen von Columbus,
Ga., durch einen Tornado ein Eisen
bahnzug. Die Lokomotive wurde voll
ständig vom Geleise abgehoben, der
Tender, der Gepäckwagem zwei Passa
gierwagen und drei Frachtwagen auf
die Seite gelegt. Vier Personen wur
den mehr oder minder schwer verletzt.
Guter Rath für Einbu
ch e r. Ch. W Elkinton von Mullica
Hill, N. J» dessen eiserner Geldschrank
kürzlich von Dieben gesprengt wurde,
hat denselben repariren lassen und ein
Plakat daran befestigt, worin er
etwaigen anderen Dieben die Kombina
tion des Schlosses zum Oeffnen erklärt
und weiter bemerkt, daß in dem
Schranke nur Bücher, aber keine Gel
der sind.
Uebermüdete Zugsmanw
s ch a s t. Jn der Nähe Von Fleming
ton bei Parkersburg, W. Va» bemerkte
unlängst dcr Lokomotivführer eines
Schnellzuges der ,,Baltimore-Ohio
Bahn« ein Licht vor ihm auf seinem
Geleise. Er hielt an, und die Unter
suchung ergab, daß der zweite Theil
eines Frasclnzuges auf dem Geleise
stand und die ganze Mannschaft in tie
fem Schlafe lag. Der Zug hatte schon
eine ganze Stunde stillgelegen.
D»er Werth eines Kusses
wurde von ·iner Jury im Superior
Gericht von Jndianavolis kürzlich auf
81500 bemef7s1n. Frau Lillh Bonisield
beschuldigte den ehemaligen Postmeister
J. C. Wheat, dafz er in Abwesenheit
ihres Mannes in ihre Wohnung ge
kommen und einen Kuß aus ihre Lip
pen gedrückt und sie auch umarmt habe.
Für diesen Raub verlangte die Klage
rin 82000 erhielt jedoch nur 31500
zugesprochen-.
Unwiderstehliche Trunk
sucht als Todesursache. Der
Bleährige Korporal H. K. Yealleh von
der Küsten-Artillerie in Fort Terry,
Conn» starb an den Folgen eines zu
sich genommenen Truntes Holz-Allo
hol. Er hatte auf der Virginiet Uni
versität Medizin studirt und den Dok
tortitel erhalten. Vor Kurzem trat er
in Militärdienst, in der Hoffnung, dafz
die strenge Disziplin ihn von seiner
Truntsucht heilen würde, allein seine
Neigung zum Trinken erwies sich als
unwiderstehlich.
Netter Freund. Ein gewisser
John Blh stattete neulich seinem
Freunde Dan. Murphy in St. Louis
einen Besuch ab, nnd zur Feier des Er
eignisses sollte ein Kessel Bier geholt
werden. Bly erbot sich, den Gang nach
dem nächsten ,,Saloon« besorgen zu
wollen, Zsa Murphns Rock und Ueber
rock an »und entfernie sich mit dem Bier
lessel. Seither ist er spurlos verschwun
den. Murphh erstattete der Polizei
Anzeige, daß er weder Blu, noch den
Ueberzieher oder den Rock wieder ge
sehen hobe, und daß sogar der Bier
lessel nirgends gefunden werden könne.
A ngenehmer Fund. Wah
rend jüngst W. T. Malthauer in Beth
lehem, Pa» mit der Jnstandsetzung fei
nes durch eine Ueberschwemmung be
schädigten Hauses beschäftigt war, kain
ihm ein altes Kopflissen in die Hand.
Er fühlte in einer Ecke einen harten
Gegenstand, und als er den Ueberzug
abstreifte, fand er einen Beutel vor, in
welchem sich 85300 in Goldstücken be
fanden. Malthauer erinnerte sich, daf;
vor einigen Jahren feine verstorbene
Mutter ein Erbtheil in Höhe dieses
Betrages empfing, und nun ist er der
Ueberzeugung, daß sie das Geld in das
Kopftiffen eingenäht hatte.
Glücklich abgelaufen. Der
elfjährige Robert Siebenthaler in Cin
einnati hatt: sich letzthin zu weit aus
einem Hinterfenster seiner im dritten
Stockwerke gelegenen elterlichen Woh
nuna gelegt und verlor in Folge tesscn
das Gleichgewicht und stürzte . den
gepflasterten Hof. Als die Eltern und
Geschwister nach unten eilten, erhob sich
der Kleine anscheinend unversehrt.
Nachdem sich die Freude über die unbe
greifliche Rettung des Knaben etwas
gelegt, sandten die Eltern nach dem
Arzte, der nach sorgfältiger Unter
suchung erklärte, daß der Kleine bei
Pein Sturze völlig unverletzt geblieben
ei.
Eingemauertes Stelett
entdeckt. Beim Abbruche eines
alten Hauses nahe Carters Falls, Vi»
fanden neulich Arbeiter im Keller eine
ausgemauerte Grube, in welcher ein
Paar Handschellen an einer verrofteten
Kette hingen. Ein Häuschen mensch
licher Knoeiyn lag auf dem Boden der
Grube. Man erinnert sieh jetzt, daf,
ein junger Franzose, Namens Perrn
Vordem in 18Ls31 mit seiner junger
Frau in«de«n Haufe wohnte und daf;
die Frau plötzlich verschwand. Perry
war eifersüelstig auf dieselbe gewesen
und sagte kcn Nachbarn, sie habe ihn
verlassen. Er verließ die Gegend eben
falls, kehrte jedoch in 1882 als betag
ter, qebrochcner Mann zurück und starb
1887 im Armenhause. Die allgemeine
Ansicht ist, daß er die Frau in der
Keller einmauerte und daß die aufge
fundenen Gebeine die ihrigen sind.
Wunders-are Rettung M
anjährige Walter Ring-»in Newng
. J» spieiie lenthin mit feinem Hund
im elterlichen Hofraunn Bald durchs
wurde er vermißt und alles Such-I
der geängftigten Eltern erwies sich als
Vergeblich. Etwa vier Stunden später
entdeckte der ebenfans im Haufe woh
nende Lohn Weißbecker im Hofraunk
ein düuneå Seji, ic-? in eiiien etwa R
Fuß vom Haufe text-sinken Sandhau
fen führte, den ein 51".·«-:;,:«s·aftor dort aw
gehänsthatte «» tiox1f3te, daß
der Knabe den .5;-s:n"s.s -«--.: drin Seil ge
fuhrt hatte-, der Hand is Ost-I ein«-r kein , .
Seil mehr am Körper arg-D is werter -
theilte dem Vater deg isersxiiszien Kna
ben die Befürchtung wit, daf; der
Knabe durch einen Eines inzj hol-In
Sandhaufens vers set Jr sein
könne. Ein eiliescss Its- lrsu be
wahrheitete das
I)
l
·
«
«
We. Der Knabe
lag mit dein Getan zu Boden, doch
mußte ihm, rlhgleicn er ganz Vrn Sand
bedeelt war, noch irgend ein Luftzug
zugekommen fein, denn er pals noch
Lebenszeichen von sich Ein Arzt
wurde geholt und diesem gelang es nach
zweiftündigem Bemühen, den Knaben
in’s Bewußtsein zu«riiss«"zur1sfen. Er
war außer Lebensgescchr nnd erzählte,
daß der Hund durch den Einstrtrz des
Sandhaufens mit ihm verschiittet wor
den fei, aber durch eigene Anstrengung
entkam. ,
Pferds-nd LIJagen im Or
chester. Bei der Auffiihrnng von
,,Ontel«Ton-.g Hütte« in der New Yor
ker ,,Akadewy of ZEIT-ersic« kam es neulich
zu einem unerwarteten Zwischenfaki.
Der Kutscher eines über die Bühne
fahrenden Gespanns hatte die Kon- -
trolle über die Pferde verloren, und
diese kamen, bei der Wams-e angelangt,
nicht zum Stehen, sondern lief-In wei
ter und stürzten in das etwa fjjnf Fuß
tiefer liegende Ordzceften Jn der Ver
tiefung, in der die Lampen angebracht
find, bliebe« die Räder des Wagens
hängen, so daß dieser vom Sturz be
wahrt blieb, aber der Kutscher ward
von den Pferden mit hinuntergezogen
nnd brach Zwei Rippen. Das Publi
kum beruhi» e sich rasch, und die un
verletzt gebliebenen Gäule wurden
durch den Zuschauerraum in’S Freie
geführt. ·
Gebildeter Bettler-. Wm.
Jaclfon wurde untängft in San Fran
cisco als Lundftreicher berbaftet. Als
man ihn später untersuchte, fand man
bei ihm mehrere mit stenographischen
Notizen bedeckte Blätter. Der neugie
rige Richter ließ einige derselben von
dem Gerichts-Stenographen übersetzen.
Es stellte sich heraus-, daß Jackson sich
eine förmliche Liste anzubettelndet
Geldmänner angelegt hatte. Verschie
dene Namen waren schon ausgeftrichen,
ein Zeichen, dass Jackfon hin und wie
der erfolgreiche Pumpoerfuche gemacht
hatte. Jackson kam vor zwei Jahren
von England nach Amerika und war
früh-r als Stenograph bei der Great
Northern Railway in St, Paul ange-»
stellt. z,
WennderMenfchPechhati
Ein Glücks-lind eigener Art ist der Läg-»
fliyrige Farbige Cl)as.,Groß in Plutu
de phra. Außer der Unbequemlichkeit.
neulich zur Nachtzeii, wo andere Men-«
fchenkinder in den Federn liegen, eines
Botengang machen zu müssen, wurde»v
der Neger von Rowdies angegriffen
und als er sich zur Wehre setzte, vors«
einem Polizisten verfolgt, der ihm eine
Kugel nachsandte und ihn schließlich
einlochte. Am nächsten Morgen wurde
der schwarze Pechoogel vom Polizei
richtet um SEJ gestraft, in Ermangelung
welcher Summe er auf fünf Tage nach
dem County - Gefängniß wandern
mußte.
Rettete den Mörder ihres
G at te n. Der Farmer Walter
Abrams von Columbia-, S. C» hatte
letzhin feinem Arbeiter P. Gilliam dar
über Vorwürfe gemacht, daß er zu fpiit
zur Arbeit käme, und als er sich herum
drehte, zerfchmetterte ihm Gilliam die
Hirnschale mit einem Stein. Der
Mörder entfloh, wurde aber von Nach
barn des Pflanzers eingefanaem welche
ihn gelhncht hätten, wenn nicht Frau
Abrains, welche die Tochter eines
früheren Slavenhändlers ist, sie ge
beten hätte, dem Gefetze freien Lan zu
lassen.
Jm Tunnel erstickt. Jn dem
Cascade-Tisnnel der Great-Northern
Eisenbahn bei Seattle, Wash» ist kürz
lich der Lokomotivführer V. W. Brud
ley an den giftigen Gasen, die den
Tunnel anfiillten, erstickt. Fünf andere
Männer von der Zuamannfchaft wur
den auch vrn dem was übertoältigt,
erholten fich aber bald, nachdem sie
wieder in die frische Luft kamen. Der
Zug war mitten im Tunnel zum Still
stand gekommen und die Kohlendämpfe
von der Lotomotive füllten bald den
ganzen Raum aus.
Seltsamer UnalücksfalL
Das einjährige Kind des Elektriters L.
N. Jvhnftone in La Erosfe, Wiss-» war
neulich auf kurze Zeit allein gelassen
worden. Es kroch zu einem ofer
stehenden Koffer nnd suchte, wie man
annimmt, in denselben zu klettern, als
der Deckel znfiel und ihm den Hals
einllemmte. Das Kind war in Folge
Genickbruchs augenblicklich todt.
Perlen im Staate New
Y o r t. Jm Hackensacl-Rivet bei
Orangeburg, Roctland County, N. Y.,
sind kürzlich Perlen im Werthe von
81500 gefunden worden. Ebenso
welche bei West-Nym! in Schalen von
Muschelthierein Eine Anzahl Männer
in den betreffenden Gegenden hat sich
auf die Perlenfifcherei Vers-at- «