so Osten-r Schreibebrief von ZZ sinke HMWL No. 80. Wie der Phil, was mein hosdand is, zu erscht allein mit mich in unser Sit tenruhm gewese is, —- wisse Se, er hoi zuerscht die Kids « all an die Stritt geschickt —- do hot mich der Phil en Kisz gewwe un hot kesagb ,,Lizzie," hot er gesagt —- »du iicht die beste Frau von die Welt un ich gleiche dich arig, geb mich noch en Kiss.'« Ich lann Jhne sage, do is michs so fonnig geivotde, daß ich’s gar nit sage lann. Bei Galle, hen ich kedenth den Weg hot der alte Phil chon seit zwanzig Jahr nit mehr ge rit. Was is dann nor die Mätter mit ihn? Er is- dann her gange un is hingange un hot die Dohr gelactt ni dann bot er sei Koht ausgezoge — ich muss sag-, dass hot nich die Schills gewwc, bitaliz ich lsen gar nit ans mache geiBnnt, was die Mätter war. Er hci auch sei West ausgezoge; ich hen gebloscht. bitahs ich sin so ebdes gar nit an den Phil gewöhnt. Wie ich noch gewunnert hen, was es jetzt gewwe deht, do hot »der Phil sein Schörtnhsem usfgebottent un hot e Biick erausgeholt, was er Uffgemacht hot un wag tver’n Se denke, was do drin gewese is? Nickts wie Deimends! Ei tell juh, ich sin sascht umgefalle, wie ich das gesehn hen un wie er gesagt hot, das deht all zu mich belange. Och, Philippche, hen ich gesagt, was bischt du en guter seiner Mann, mit was lann ich denn das nor widder gut mache? Er hot mich gesagt, daß die Jhrringg un die Pins un Rings, wo in den Bart sm, wenigstens zehn Dau send Dahler werth wäre un daß er se all von die Emperesz oon Tscheinie lriegt hätt Well. ich kann Jhne sage, ich hen in mei ganzes Lewe noch nit so häpig gesiehlt, wir diesmal un ich hätt einiges for den Philipp gedahn, so froh stn ich gewese Jch hen reite weg iwwergedentt, was ich wohl am Beste duhn deht, for die Surpreis schnell poblick zu mache. Jn die erschte Lein hen ich die sämmtliche Kids erbei geruse un hen die Deimends zu sie ge zeigt. sinnen hen ich gesagt, sell sin lauter Pressens von die Emperesz von Tscheinie, wo derPa mich mit edracht got un wo wenigstens zehn Zausend ahler werth sm Jetzt guckt Euch die schöne Sache ordentli an, awwer sagt leim Mensche ebbeä ervon, habt Ihr gehört? Do hen se gesagt, no, se dehte Niemand ebbes sage. Wisse Se, Mister Edithor, den Weg muß ich zu die Kids spreche, wann ich hen will, daß iieUS Jedem verzehle solle. Die Buwe sin dann an die Stritt un wie ich dorch das Fenster gegnckt hen, do hen ich gesehn, wie se bei e ganzeKrant annere Kids gestanne un die Geschicht verzeshlt hen. Awwer damit sin ich noch nit sattisseit gewese. Jch hen mein Meind ussgemacht, e großeI Partie ussznmache, wo ich all mei Freinde un in die erschtex ein die We desweilern inweite wollt· Der Phil hot gesagt, sell wär e arig gute Eidie — !.I—k»4-«.. - geschweipt. »Habt J III III IUUI all-ich VIIIIIUPP clcuu,c, UIZ kahs er wär zu neigierig, was die Leit zu die Deimends sage dehte. Jch hen mich schönk anitehschentarts printe losse, hen se auch selbst edreszt un ge- « mehlt, bitahs an den Phil tann ich ja i doch nit dienende· Dann hen ich alles Priepertehschens gemacht un ei tell juh, ich hen e Soper gesictst, wo sori einige litwien gut genug gewese wär. Die Wedestoeilern shot mich gleich Wort geschickt, daß sie schuhr komme deht un so hen die Annere. Osf Rohr-z, wann’s ebbeg zu suttere gibt, dann sin se all in it un bieseids das, sm se doch auch all neigierig gewese sor augzufinne, was der Philipg aus Tscheine mitgebracht hot. Die Kids hen mich ver-zählt. die Leit dehte all sage, se dehte nit glauwe, daß der Pa so feine Deimends mit ebracht hätt un wenn er hätt, dann ätt er se mehbie r dann Jemand ebbes Verzählt't« hen ich gefragt un hen e Fehs gemacht, als wann ich se fresse wollt. Do hen se all still ge schwiege un nor der Bennie hot ge sagt, er hätt blos dem Kunie Schlah terbect dervon verzählt, weil dem sei Ma doch zu meine Ladsch belangc deht; der wärYFleich heim gelaufe un nach e topele inntts wär er widder da gewese un hätt gesagt, sei Ma deht denke, die Emneresz von Ticheinie hätt keine Deimends zu verschente un wann der Pa sie mitgebracht hätt. dann hätt t er se mehbie geschenlt kriegt, wie bie seids ihn sonst Niemand in den Ischa helorstor gewese wär. Do kann mer sehn, was es for iniene Mensche gibt Well ich will se schon sickse, wann se zu meine Partie tomme, hen ich zu mich gedenkt. Jch hen mich in die größte Qurrie noch e Dresz mit lohtott Nest un lorze Schliefs mache losse un die Dreßmehter hot gesagt, es wär e Pietsch. Der Philipp is mitgange, wie ich’s angetreit hen un er hot ge Laegh das Dresz wär auteseit. Mit n Dreß hen ich doch a.«1 die Der rnendö wehte getännt, die E.ectlehsei II all den Stoff, zu en größere Ant wentetschs als wie an e tommenes Dreh. Der Dag von die Partie is komme un alles in unser Vauz war in e rosze Eckseitement. Jch hen mich e Kurs un e Meedche geheiert for an den Tehbel zu wehte un Disches zu wasche, bitahs mit mei lohtott Dreß hen ich mich doch nit an die Sint stelle könne. Unser Baue hot geguett, sell war auteseit. isse Se, ich hen mich noch e paar- große Spiegel kriegt un auch noch e ganze Latt Lämps, ich denle mer rust se Bäntwett Lämps, un do war alles in e eh nomber wonn Schelm Wie die Gäscht komme sin, do war alles rettig, ich hen alle Dei mends gewohre un ei tell juh, die hen gespartelt, daß eim die Auge weh ge dahn heu. Die Lehdies sinputtinier gebostet, wie se mich gesehn hen. Die Wedesweilern hot gesagt, se deht sich arig freie, daß ich so e Lock gehabt hen. Die Dumpelsingern hot gesagt, ob mir en Tschuhelerstohr starte wollte un die Stumpsacken hot gesagt, wann ich jetzt noch e paar Deimends an mei Nohs deht hänge, dann wär ich tompliet. So hot jede e Riemahrt gemacht. Die Missus Steckenroth, wo erscht so ebaut e halwes Jahr zurück geheirath bot, is dann komme un hot gefragt, ob sie sich emol mei Deimends tlth anzucke derst. Jch hen gesagt, schuhr Ding, se sollt awwer nit zu tlohs gehn, bitahs sdie Deimends wäre all gezählt. Se hot dann gesagt, ihr Pa wär en Tschu Iheler un sie selbst deht e ganze Latt von Deimends verstehn. Wie se dann geguckt gehabt hot, do sagt se: ,,Mei I liewe Frau, ich will Jhne nit insulte, awwer Jhne Ihre Deimends sin gar nit der schensuein Ahrtitel, es fm gar keine Deimendg un se sin noch keine s sechs Schilling werth.« Do hen die Lannere gelacht, als wann se platze ,wollte. Jch hen gesagt, se sollte sich » nor kein Bein ausreisze, ich wüßt ganz genau, was der Wälljuh wär. Awwer gefuchst hen ich mich, daß ich’s kaum « hen sage gekönnt. Mein ganzer Fonn war gespeult un die Partie is auch - arig schnell iwwer gewese. Jetzt möcht ich nor wisse, wie ich for den Jnsolt iewen wer’n kann. Wisse Sie sor mich tein Ettwei5? Mit beste Riegards, Lizzie Hansstengei. ———.-—-— Jm Jrrenhanfe. Bild auc- dem Lebe von G. Bufie Pairan Nichtweit von einer westdeutschen Jndustrieftadt liegt eine größere Zahl sch uetlos, aber gefällig gebauter Hausen Größtentheils werden sie von Kranken bewohnt, denen die kräf i tige Luft und der tiefe Frieden wohl thut. ·Jn einein der Häuser jedoch werden lerne ioroerlich Leidenden aufgenom . men. Es ist die Domäne derer, die Schiffbruch icn Leben gelitten haben, das Asnl der Geftrandeten. Es be herbergt nur Leute aus besseren Le bensschichten Jn der Ueberzahl sind sie Offiziere a. D· Mannigfaltig ist ihre Schuld und ihr Schicksal; mannigfaltig sind die Wege, die sie hierhergeführt; allen ge meinsam aber ist der dumpfe Gram, der ihre Tage verbittert, und der all Mäblich auch ihre Sehnsucht, wieder hinauszufliegen, erdrückt, und erst mit dieser Sehnsucht matter und matter wird. Die meisten der Herren sind schon längere Zeit da. Man unterscheidet sie leicht von den übrigen Bewohnern der Anstalt. Sie tragen einen Zug fchmerzlicher Resignation im Gesicht und ihre Augen blicken aus ein vergan genes Leben. Hier und da gemahnen noch Gang und Gebärde an die frühere gesell faftliche Stellung. Sonst kommt sie selten zum Vorschein. Besonders nicht in der Kleidung. Wenn beim Essen ein Tropfen Suppe oder Bratensaft auf den Rock fällt —- nun, so schadet das nichts. Gereinigt wird er deswe gen doch nicht. Für wen auch? Unter einander hat man sich gegenseitig nichts vorzuwerfen und außer der alten Dame, welche die Wirthschaft führt, und ihren beiden Dienstmädchen ift kein weibliches Wesen für sie vorhan den. In die Stadt zu gehen ist ihnen auch nicht erlaubt, weil es zum Theil der Allohol war. der sie hierherge bracht. Da ift der Hauptmann und Ober amtmann a. D. von Wegeler, der ein tüchtiger, pflichttreuer Beamter war, bis ihm sein junges Weib im ersten Kindbett starb. Von da ab hatte er keinen Sinn mehr für seine Alten ge habt und vom frühen Morgen an bei der Flasche gesessen. Man fchonte ihn so lange als möglich; schließlich aber ging es doch nicht mehr und er mußte sein Weh in die stillen Räume der An ftalt tragen. Vom Trunk ließ er bald; auch die Wunden, die ihm der Tod feiner Frau geschlagen, vernarbten in der alles heilenden Zeit. Dafür über lam ihn aber die tknergielosigleit sei nes Lebens, dem jeder Sporn fehlt, die Resignation eines Lebens, das sich selber verloren giebt. Dann wohnt ein junger-. bildhiib scher Mann dort, der kurz nach seiner Beförderung zum Oberlieutenant in später Nacht einst deraufcht und durch einen Wortwechsel erregt aus dem Kreise seiner Kameraden geschieden und auf dem heimwege mit der bren nenden Eigarre einem Putverschuppen zu nahe gekommen war. Der Posten hatte ihn auf die bestehenden Vor e ri ten aufmerksam gemacht, viel igchtf in einem ungebührlichen Tone. Genug, der betrunkene Lieutenant hatte ihn mit der flachen Klinge iiber das Gesicht geschlagen. Verwundet hatte er ihn nicht, aber die Militiir e setze lassen nicht mit sich spaßen. r bekam den schlichten Abschied, und da er zu teinem anderen Berufe vorgebil det war, landete auch er hier. Ach, es sind seltsame Schicksale, die sich hier zusammensindeni Jn dumpfemGram, in dumpser Re signation schleppen sie ihreTage dahin. Einmal schlug aber doch eine Welle der Außenwelt auch in ihren Frieden. Eines Tages blieb Herr von Wege ler, der als erster der Herren gegen Mittag das Speifeiimmer betrat, überrascht in dem Thürrahmen stehen. Auf seinem dicken, aber bleichen Gesicht spiegite sich ein tassungsloseg Erstau nen, das sich mehr oder minder auch in den Zügen der nachfolgenden aus drückte. Neben der Wirthschajterin stand eine junge hohe Mädchengestalt. Das Haar lag ihr in schweren, goldenen Flechten auf dem Haupte, und ihre Augen waren schön und klug. Sie hatte das Aussehen einer vornehmen Dame,. wenn sie auch nur eine Erziehe rin war, die ihre Tante besuchte. Nach der Gesammtvorstellung, die von seitendes Hausvaters, eines weiß bärtigen Greises, erfolgte, schien sich die allgemeine Erregung etwas zu le gen. Man aß eine Suppe wie gewöhn lich, nur daß hier und da verstohlene Blicke zu demFremdling hinüberstreis ten. Bald kam aber die zweite Sensa tion. Das Fräulein, das einige Zeit verwundert auf die fchweigenden Ge sichter gesehen hatte, begann ein Ge spräch. Seit Menschengedenten plan derte man nicht am Anstaltstifch Es war immer, als ob der allgemeine Gram jedes Wort in den Kehlen zu rückgehalten hätte. Sie aber stellte harmlos dem ihr gegenüber sitzenden Haitgvater allerhand Fragen und zog allmählich auch Herrn von Wegeler in die Unterhaltung. Dabei bemerkte er plötzlich, daß sie mit einem Blick grenzenlosen Erstau nens seinen Rock betrachtete, und zum ersten Male seit langer Zeit dachte er daran, daß der ja ganz entsetzlich schmutzig sein mußte. Eine brennende Röthe flog über sein Gesicht. Dann aber trat der ehmalige Offizier in ihm hervor· Mit Gewalt seine Verlegenheit niederzwingend, setzte er sich durch ein lebhafteg Geplauder über dasPeinliche dieses Augenblicks hinweg und schon nach wenigen Minuten waren in ihm wie in den übrigen am Tische Sitzen den wenigstens die Formen der besse ren Vergangenheit wieder lebendig ge worden. Kaum daß sie die Tafel verlassen hatten, wurde von allen Seiten nach dem Hausdiener gerufen, und eine halbe Stunde später trabte dieser teu chend unter der Last von vierzehn Qberröcken der Reinigungsanstalt zu· Herr von Wegeler zog seinen Sonn taggstaat an und selbst der Minister sobn, der so lange Jura studirt hatte, bie- ihm dieHaare ausgegangen waren, suchte sich eine frische, lachsfarbene stravatte hervor, obwohl er dabei mur melte, daß es doch eigentlich nur eine Erzieherin sei. -!.- (fl—-I.-!At—.—t.kt.. fl.t»- P OCUII leussqlllsälugplusscc UUICU III einen anderen Anblick. Die, zu Ehren das Alles geschehen war, ließ sich zu nächst aber nicht blicken. Als sie end lich doch erschien, war sie im Aussich costiim und trug den Sonnenschirm in der behandschnhten Hand. »Meine Herren,« rief sie fröhlich, »wer von Jhnen will so freundlich sein« mich auf dieZiegelburg zu beglei ten? Tante hat natürlich keine Zeit dafür!« Eine Setunde blieb alles still. Jeder dachte daran, daß es ihnen streng un tersagt war, das Anstaltsgebiet zu verlassen. Dann aber schaben sich dreizehn Stühle zurück und alle er klärten sie, daß es ihnen ein besonderes Vergnügen sein würde. Ein Lächeln in den schönen Augen, sah sie von einem zum andern. »Die Herren sind zu liebenswürdig,« meinte sie dann. »So viel Kavaliere auf einmal würde aber doch besängsti gend sein. Herr von Wegeler und Sie, here Lieutenant, wenn ich bitten darf. Aus Wiedersehen, meine Her ren!·s' Und nach einem graziösen Kopf nicken ging sie den beiden Auserwähl ten voran. Nachdem sie den hohen Burgberg bestie en und die entzückende Aussicht genossen hatten, schlug sie vor, noch einmal in die Stadt zu fahren, wo sie einen kleinen Einkauf zu besorgen hatte. Herr von Wegeler und der me lancholische Lieutenant folgten ihr auch dahin. Zum zweitenmal übertra ien sie damit die Jahre lang eingehol tenen Anstaltsvorschristen Aber was sollten sie thun? Der bloße Gedanke, ihr gestehen zu müssen, daß sie wie Schultinder nur eine sehr begrenzte Bewegungsfreiheit genossen, trieb ih nen schon die Scham in das Gesicht. Als sie heimtehrend die auf das An staltsgebiet führende Thiir öffneten, sahen Beide noch einmal zuriick und in ihre Augen trat ein seltsamer Aus druck. Dort lag die Stadt. Jhre Lich ter funkelten zu ihnen herüber und wie ein dumper Brausen schlug der Lärm der geschäftigen Freiheit an ihr Ohr. Das haus vor ihnen aber lag todt und still. here von Wegeler konnte in der da rauf folgenden Nacht nicht schlafen. Die Idee, wieder hinauszutretem ließ ihm keine Ruhe. Und am nächsten Tage nahm er einen großen Bogen Papier zur Hand, auf dem er eine Eingabe an das Ministerium zu ent werfen begann. Er kam damit jedoch nicht zu Ende. Immer wieder hatte er zu streichen und zu verbessern und so verschob er die Absendung denn von einem Tage zum anderen und bes serte tagtäglich daran herum. Es war allmählich ein ganz anderes Leben in die Anstalt gekommen. Die Herren hielten wieder auf ihre Klei dung, bei Tische wurde geplaudert, die Tagesereignisse besprochen, hier und da auch ein Scherz gemacht. Selbst untereinander griiszten sie sich verbind licher, und wenn einer das Rasiren vergessen hatte, trafen ihn mißbillis gende Blicke. An allen Ecken und Enden merkte man es, dase ein frischer Wind durch die modrige Luft der Resignation ge fahren war. Die Gouvernante hatte aber nur einen turzen Urlaub· Schon am näch sten Sonntag mußte sie fort, über den Kanal zurück in die erwerbende Frohn der Kindererziehung Als sie sich von den Herren verab schiedete, wurde es von Keinem beson ders schmerzlich empfunden. Bei der nächsten Mittagstafel hatten aber dennoch alle ein eigenthiimliches Gefühl. Die alte Wirthschafterin saf-, grämlich aus ihrem Stuhl, der Hauz vater hatte den weißen Kopf beinahe ganz in die Schultern hineingezogen und die Herren sahen trübe in ihre Snppe, die auch weniger Fettaugen zu haben schien,wie früher. Einmal ver suchte der Ministersohn mit der rothen Krabatte ein Gespräch einzuleiten. Er erhielt aber nur einsilbige Antworten· Am nächsten Tage war der Stumpf sinn wieder in alle seine Rechte einge setzt. Die Röcke wurden wieder fleckig, Herr von Wegeler überließ seine Ein gabe den Mäusen, der Lieutenant bür stete sich den Bart nicht mehr, und wenn des Abends die Lichter derStadt herüberfunkelten, sah sie Niemand tun-r un. Für wen auch? Es war eine Welle der Auszenwelt auch in ihren »Frieden« gedrungen, aber sie ebbte viel zu sriih zurück. Jhre Seelen sinken wieder in den alten Schlaf. Wie das graue Haus in der Dämmerung liegen sie da, todt, still, träge, während doch ganz in ihrer Nähe das Leben sich in gigantischer Arbeit regt und mit rothen, funkeln den, bösen Augen zu ihnen herüber steht. ——- —————-.———— « Dem letzten Jahresbericht der New Dotter Gefängniß : Commissidsi zu folge nimmt in jenem Staat die Trunksucht ganz gewaltig zu. Wäh sesd des Jahres das am letzten J. Ost-Eber zu Ende ging, wurde-: Its, 59 5i«:".-Tonen wegen Trunkenheit in die sjuijsthäuscr, Gefangnisse und Ar lssriivuättser geschickt Der Bericht sagt, daß die Ein-se fiir Trauten-cis el) sie nun in Gsfcingniß- oder in Geldstrafe besteht, die Fuss-» : dest L’.tc:·l-recher?-, wenn sie arm ist ani inei uen berührt. Es wird dezsalo con «.«I·olilen, das Urtheil beim ersten Ver « thn zu sugpendi«-:. und den Betref fenden aus Parole zu entlassen. Ge l-«-.ilinheits - Trurtsucht wird mehr ast- eine Krankheit denn als ein Ver k;eo«)en hingestellt und es wird em pfl)b".en, weit eher einen Ver-sich Du machen, den Kranken zu ku-«ir:n, al· .i;i: zu bestrafen. Jn Massuhuseli23 is: seit 1891 das sogenann«e »Moder :cou Lam« in erfolgreicher Operatioi ritt neueroings bat man auch in Ver Isiont und Minneota Versuch-s damit cis-nacht Dieses Gesetz autorisir: die C isninalrichter ,,tlsirbation Lssicer5« anzustellen und ds-«selben eine mäßige Vergütung zutomnsin zu lass-i. Dein tikickster ist gestattet, das Urtlkeit zu i«.l-Lpendiren un) ten Delinquenteu ei rssnz »Probation -Qfsicer« auf lie stiinmte Zeit zu übergeben. A r. E·«.de der Periode stattet der Beamte Bericht ab. Jst derselbe günstig, so wird der Delinquent entlassen, iin anderen Fall tritt das Urtheil in Kraft. Es ist das immerhin ein Schritt in ter rechten Richtung. Die Zucker - Rassinerie in Frank reich war bisher von vier Firmen, nämlich Sah, Lebaudy, Saumier, Halvhen controllirt—- nun sind es nur mehr drei. Denn Halphen in Saint Quen wird mit Ende der Campagne die le ten seiner 1500 Arbeiter entlas sen. « eine Fabrit hatte sich den neue ren Erfordernissen nicht anpassen kön nen und war das am schlechtesten ein gerichtete Rassinerie - Etablissement. Mit 1500 Arbeitern erzeugte sie 750, 000 Sack Zucker, während die Raffis nerie Sah mit 1200 Arbeitern 1,4U(),« UW Sack producirt, also fast doppelt so viel Waare mit weniger Mann-— schast. Die Fabrik Sah ist ganz mo dern eingerichtet, hat die neuesten und besten Maschinen und versiigt über ein in ihr angelegtes Capital von 82 Millionen Franks, während die Hal phen’sche nur neun Millionen Franks besaß. Das schlechteste Gewissen hat, wer es beruhigen kann. « humoristifchea per Pantoffeln-W. »Deine Frau widerspricht Dir ja in einem fort!«——,,Aber n u r , wenn B e - s u ch da ist!« YolhsthJgiena ' EN « H - Kundim »Ja dem Gehackten sind doch keine Trichinen?«— Schlächtermeister: ,,J wo,Ma dam, wie das gewiegt wird, da kann doch nischt Le b e n d e s mehr drin findt« — Zurekchender Grunde A. : »Weshalb haben Sie Jhr Landgut Elysium genannt?«—B. : »Meine: Gemahlin zu Ehren, die heißt nämlich Elise!« Walante Zug-reden »Aber, Alex, Du hast heute auf mei nen Geburtstag vergessen!«—,,Verzeih’ —ich hab’s eben gar nicht bemerkt, daß Du um ein Jahr älter gewordensbist!« Zimmer derselbe. Fr e u n d : »Ja, war so unglück lich auf dein Eise gefallen, das; ich sechs Wochen gelegen l)abe.«——P r o f e f - so r : »Aber, sind Sie da nicht ange froren?« Die givmprtrmcrr. M a n n : »Es ist doch nachgewies sen, daß der Mann mehr Gehirn hat wie die F«rau.«—F r a u : »Ja1oohl, aber die Frau hat vor dem Manne wie der ben Hausschlüssel voraus.« Verständnis-soll Besuch (in der Ahnengallerien »Potz Blitz, Graf, hat dieser Deiner Ahnen eine häßliche, verwachsene Frau gehabt!«——G r as : »Jott, wird a u ch in Jeldverlegenheit jewesen sein.« chrtrwiirdig. F r e m d e r : »Besinden sich unter den Stadtverordneten hier auch Aug wärtige?« —- Einheirnischer: »Nein, die Väter unserer Stadt sind sämmtlich Söhne unserer Stadtk« Hachftsrtjrijens Musik«-in »Ach, Olga, wie gerne wäre ich ein Mann-ein Ofsizier! Bedenke nur, wenn man es so zum Feldmarschall gebracht hat und dann stirbt, wird man Von sechs Leutnants zu Grabe ge tragen!« gegründete Vorsicht V a te r (zu seinem kleinen Sohne, einem Elementarschiiler): »Wer ist denn der Letzte in Deiner Klasse?«—— S o h n : »Wir haben gar keinen Letz ten.« —- Vater (·lächelnd): »Aber Karl, einer muß doch der Letzte sein.« —S o h n : »Ja, der ist aber fortge zogen.«—V ater (lachend): »So! Wer ist denn aber nun der Le«!te?«—— So h n (zögernd): »Nun bin ich er.« Mode-tm R o t a t : »Dein Testament Jhres Onkels zufolge sind Sie Universaletbe seines Vermögens-, wenn Sie Ihre Konsine lyzirathem Ich frage also beide Theile, sind Sie bereit, sich mit einander zu verehelichen?«—B e i d e : »Aber gewiß, wir sind ganz einverstan den, wickeln Sie die Sache nur rasch und toulant ab, dann werden wir Sie auch mit der-—Scheidungsklagse be trauen!« gakernenhofblüthew Unterofsizier (selbstbewußt,s: »Schiller hat schon recht, wenn er sagt: ,Au"5 ’nem Gemeinen wird een Mensch gemacht,’ er hat aber verjessen hinzu zusetzem bei’s Militär!« Unterosfizier (zun1 Rekru ten, der sich vergebens bemüht, am Reck einen Auszug zu wiederholen): ,,Also Schauspielet sind Sie?—»Hm!-—Da warten Sie wohl aufs K l i n g el - zeichen für den zweiten Auf zug?« pl· boihaste gouegiw Aeltliche Lehrerin (in der deutschen Grammatik examinirend): »Was ist zum Beispiel das für eine ,Zeit,’ wenn ich sage: ,ich bin hiibsch!’ « —S ch ü le tin (der die Hilfslehretin »einsagt«): »Die lä n g st v e r g a n -- g e u e Zeit!« W s» seichte- schuf-w Veneideugwerth M Jedermans, Tkr schreibt. wovon er nichts Ierflehtl Wen n- sich nie ers öder kann, l.·id uie sein Sie zu Ende seht. Yalsche sussakkunw » F r e m d e r (der sich tasiren lagen j will): »Ist das Messer auch scha f« i-—Dorfbade«r: »F bewahre i haben S’ nur tei' Angs .« Mantis-. »Warum schaut denn der neue Wir-is den ganzen Tag zum Fenster ’rau5?« —»Nun, damit doch wenigstens et w a s bei dem G’schäft ’rausfchaut!« Höchste Protxcrci. Sie (zu ihrem Gatten): »Mo ritz, wenn De Der laßt heu:’ photo graphiren, so vergeß’ nicht. e’ paar 1000 Mark-Schein’ einzustecken——e2 sieht besser aus!« Ein schweren-Zither. F r ä n le i n : »Denten Sie ’ma1, meomcnirte gestern an der Meierei vor bei, plötzlich überfällt mich ein Bienen ««e·-lkchen.«-——H e r r : »Das war jeden tells auf der Suche nach eine : s;öniain.« Ein Mcgwpich Free-. De r tin einem pfiilzischen Landstädtchxnk »Sagen Sie ’tnal, wo trinkt man biet den besten Wein?«—— Einheitv · fcher (an einen Vor — w W, übergebenden zeigend): »Du geh’n S nor clS d e r Nas’ noch!« lsjnfmst i.errilsl(e. »Du, Mach, kann ein M ii d ch en p l L tz l i ch ein M a n n werden?«—— »Wie kommst Tu zu dieser d u m - m e n Frage?«—-»Der Onkel sagte vorhin zu unsean Dienstmädchen: Leni, Sie smd ein netter Ket1!« Der junge Thier-Itzt »Na, warum so mißvcrgniigt, Hu berbauch Ihr Sohn ist doch jetzt endlich Thierarzt geworden!«——»Dees i’"g ja! Solang hat er studirt, . bis i’ nur noch a’ einzige Kuh im Stall g’habt hab’, und d i e hat er mir jetzt · -—todtkurirt!« ! ! ! Bassinirt szT ’XX« «8X — M — « X »Sie haben dem Verein ,.Harmonie’ ein Geschenk zur Verloosung gemacht-— sind Sie denn mit den Mitgliedern be kan;:t"Z«----»Keine Idee! Jch kenne nur den Schriftsijhren Das ist ein z’wide rer Kerl, init dem ich seit Jahren ver feindet bin. Wenn ich nun dem Ver ein ein Geschenk mache, so ist er als Schriftfiihrer gezwungen, so hart es ihn auch ankommt, mir in den Aus drüelen ausgesuchtester Höf lichkeit ein Dankschreiben zu s ch i ck e n ! « Ein Menschenkennprn »Und wie wollen Sie Jhr Buch über Kosmetik nennen ?« —- »Die Kunst schön zu werden«-»Was fällt Jhnen ein, da kaust es nicht eine Dame. Vetiteln Sie es: , D i e K u n st , noch schöner zu wetden,’ da wird es ein Riesenersolg.« Isaria-, ,,Warurn so niedergeschlagen, Ba ron?« —- »Ach, denken Sie nur das Pech! Durchlaucht geruhten an der Tafel einen Witz zu machen-alles will eben ein homerisches Gelächter anstim men, da tritt mir ein serdirender Die ner auf den Fuß, und ich ireische ein ,Au!’, daß sich die ganze Gesellschaft nach mir wendet. Was musz Durch laucht von mir denken!« GrsparniH-Tticrmomrtcr! Prahtisctxp Ucutieiti An diesen von mir erfundenen Ther rnometer, D.-R.-P. Nr. .. ist die Skala um drei Grad höher angesetzt, das Thermometer zeigt also stets drei Grad mehr als die Temperatur wirklich be trägt. Herren Prinzipale können s- wesentliche Ersparnisse erzielen, wenn sie dasselbe in den Komptoirs des Per sonals aushängen, da dieses sich genie ren wird, über einen bestimmten Wärmegrad hinaus einzuheizen.