. s- II « M sah ich einst . . . . . sah ich einst — «lcn«k geheimnison — ZW- halbgeschloss’mn Wimpern iefe, braune Staat — Dntübet gebtemh Die um den Glanz zu verhüllen. Deriu leuchtenden Stradien Golds- lxtvorbvichsh - Licht-h wogende Schwier — Doch durch dies Gewebe. oder treffien Tiefe, glomm und glühte — Wie feur ge Kohle unter erkalteter » Asche — Eifu brennende-: Funken, — Das Feuer eine-r gskoßem Deißen, verzehrenden. — Allgemeltigen Lube! Augen sah ich einst — Dunkle —- ach-: imnißvolle. — Marcella Kurth. Das Jllißueksiändniß zwischen Mann und efran. VonDr.KiitheSchirmacherin Paris-. Wer Augen hat, kann fast aus Schritt und Tritt dem großenMißver ständniß zwischen den Geschlechtern be gegnen, dem diese Zeilen gewidmet find. Jn allen Ländern, in allen Zei ten, in allen Gesellschaftsklassen ist es zu finden. Allerdings muß man ge nau hinschauen, denn anscheinend sind es lauter Kleinigkeiten, die das große Mißverständniß zusammensetzen Hier wartet eine junge Frau verge bens daraus, daß der Gatte des Jah restages der Verlobung oder Hochzeit mit einem Worte, einem Zeichen geden ke. —- Eine andere, durch Erfahrung klug gemacht, rechnet gar nicht mehr auf die tausend kleinen Aufmerksam !eiten, die Koseworte, die Komplimen te über ein neues Kleid, einen gutste henden Hut. Rechnet sie wirklich nicht mehr darauf? Nun, das Bedauern, daraus nicht mehr rechnen zu dürfen, ist im Becher ihres Verzichteng bitterer Vodensatz zurückgeblieben Die Todestage geliebter Kinder, tei ne Mutter wird sie 1e vergessen und je des Jahr den Kalvarienberg wieder hinansteigen. Der Mann muß in vie len Fällen erst durch den Schatten im Antlitz der Frau daran erinnert wer den, daß heute vor so und soviel Jah ren ein kleiner Sarg das Haus verließ. Fragt etsahrene Frauen, sie wer den’s euch bestätigen, »die Männer tra en solche Schmerzen anders, finden Ich mit ihnen ab.« Es giebt viele und gute Männer-, die kitr das Seekenleben ihrer Frauen, die e auf ihre Art durchaus lieb haben, dnnoch kein Auge besitzen. Vergehen, sterben kann man an ihrer Seite, ohne daß sie es merken. —- Fällt ihnen ein mal im Wesen der Frau etwas beson deres aus, fragen·sie: »Was fehlt dir?« und lautet die Antwort »Nichts«, so beruhigen sie sich dabei. Die Frauen sind so unverständlich, so reizbar, so leicht verstimmt . . . Das tlassische »Nichts« der Frau aber, wenn es- manchmal auch wirtlichx nichts deckt, bezeichnet ost doch auch ein schweres-, bitteres Etwas, geistige nnd seelische Kämpfe, große Leere und Ein samkeit des Herzens. Die, welche so antwortet, hat sich aber mit dem, der kriegt, derartig auseinandergelebtg daß« e re tiefsten Gedanken, ihre feinsten« Schuhu-nun für sich behält. »Damit ionuneich meinen-Manne nicht« »Das wärde - mein Mann nicht oerstehen,« Bdåbsenso tiassisch wie das latonische « i ". -«- -- — l Paul Ochs! Ylll lll Iclllcl »Hu-HENN emancipation« diesen Stand des Un verstehens zwischen Gatten fein gezeich net. Der Frau, die unter dieser Leere leidet, bietet der Gotte das ebenfalls llasscsche Auslunftgmittel: »Geh in’s Theater, tauf’ ein neues Kleid.« Eine tiefe Beobachterin der Frau, « Madame Jeanne Marni, faßt in einem V ihrer Dialoge die Sachlage dahin zu mmen:»Tous les hommes sont sons ir les femmes tendres.« Und wer den Vorzug gehabt mit· staune Marni eingehender über dies-l roblem zu sprechen, dem sagt sie: Mann und Frau —- in Sachen des Ge F —- zwei WeltenX zwei ganz ver schiedene Rassen. Wir verstehen uns nicht. Jhre Freude ist unser Absehen, was uns begeistert, läßt sie lalt. O . wes unselige Mißverständniß der » chlechter . . . »la femme est une crea tsre de douleur.« Iiip diesen Ausspruch liefern Sage nnd Geschichte manches Beispiel. »Was mag Penelope empfunden ha - Den alz die rohen Freier begehrlich um ’ »Wen, ohne je Fu denken, da die e »Frau doch ein lebend setz saß,j s solche Werbun die denu od desl tien vorwegna , stundlichens bereiten mußte. s an obardenldnig Alboin, deri en echter Rosamunde zwang,’ m Schädel ihres geniert-etcan , s zutrinken und dann die Seine zu den. trieb die Verachtung der weib -" iBsyche so weil, daß die leidvolle » Wer ihn den Frevel mit dem · de sähen ließe Wenn Ludwr s des Bierzehnten « , die Kön gin»von Frankreich, » Wa- Mlen tm leicheu Wa " wie die La Balliere Meintes May-J mögen auch ihr ei « se letzteres-dann stei tbitzll heckende gepreßte herz Wegenku phie über das seelische Mißoer Eindniß wischen ihr und dein nur äu etlichen runk liebenden Gatten. Läßt es aus sehr tiese Beziehungen beider schlie ßen, wenn sie vor hrern Tode sagt: Jhr Gemahl werde sich bald trösten, da ihr Leichenbegiingniy ja Anlaß zu gro ßem Gedränge gebe Die unglückliche Gattin Friedrichs des Großen hat sozusagen nie für ihn existiert. Bersuchte sie, in den eltenen Augenblicken, die er ihr schenkte, zu seinem Herzen zu sprechen, siir ihn, die Gattin, die Freundin zu sein« so traf sie aus eisiges Und-erstehen Theologie und gute Werke, das war ihr Lebens »inhalt. . « Von der Marquise du Chatelet wis sen wir, daß, als Herr von Guebriand sie oerrieth, sie Gift nahm und nur mit Mühe gerettet wurde. Die liebliche Madame d’Epinan, ganz jung verheirathet, lernte nur un ter heißen Thränen, daß es thöricht ist, seinen Gatten zu lieben und Treue von ihm zu verlangen. Wie Marh Wollstonecrast in den Leiden einer fürchterlichen Ehe die Kraft und dieGedanten zu ihrer »Vin dication os the rights of Momen« sand, wie Sbellen Mary Godwin in den Tod trieb, welche Schmerzen Georg Sand um Musset gelitten, wie hart und selbstsüchtiq Carlisle seine hochbe gabte Frau Kate Welsh, mit Haus arbeit aufgebraucht, mit seelischer Ein samkeit gemartert, das steht unaus löfchlich in den Annalen der Ge schichte. Nun dürfte man entgegnen, daß Klagen des Mannes über moralisches und geistiges Understehen der Frau im Laufe der Zeiten doch auch laut ge worden. Gewiß. Diese Klagen sind sogar in einer bestimmten Jungmännerlittera tut sehr laut und das alte Thema von der Jnseriositäi der Frau dort bis zur Erschlassung abgehandelt worden. — Obgleich die Klagen dieselben —- ist die Sachlage eine wesentlich andere. Es giebt wohl keine Frau, die sich im Laufe ihres Daseins nicht mitRecht über mangelhaftes Verständniß des Mannes für ihr Seelenleben zu della-i gen hatte. —- Der Dutchschnittsmannr hingegen wird kaum Mangel an Sen-; sibilität und Miteinpfinden, an liebe-H vollem Eingehen, und taltooller Aus-» mertsamleit auf seiten der Frau fest-H stellen. s Die »unverstandene Frau« ist eines typische « igur, der »unverstandene; Mann« eine Ausnahme. Zu diesenj Ausnahmen stehen die hochbegnbtenj und unt-gewöhnlich fein organisierten« Männer das Haupttontingent, dies Dichter. Maler, Bildhauer, hier-und! Fa hein fanster Gelehrter und Philo op . Diese Männer besitzen eben ein’ stauenhast entwickeltes Seelenleben. das Stimmungen und Schwankungen unterworfen ist, Schattierungen und’ Uebergänge kennt, die dem Gemüth des Dilrchschnittsmannes, weil viel zu sein, unbekannt sind Das wäre an und für sich ja kein Unglück, da es an Frauen, Jdie ein derart hoch eiilwielelies See enleben verstehen und theilen können, nicht fehlt. — Es scheint aber — aus nochI ungenügend ausgellärten Gründen —s jäher diesen Männernaturen geradezul ein Unstern zu walten, der sie bei ihrer seelischen Ergänzung. besonders durchs die Ehe, fast immer an »die Unrechte'«s geratyen tagt z Statt einer schönen Seele, lieben siek einen wenn auch schönen, so doch see lenlosen Körper, statt einer sein orga nisierten Gefährtin suchen sie sich —-— eine Köchin oder Haushalterin So vergriff sich seiner Zeit der ehr-, wiirdige Sokraies, dem seine Xantippel allerdings auf keinem Gebiete zu sol gen vermochte. Die gleiche Tragilo kniidie spielt in modernen Zeiten sich bei Anatole « rance in Monsieur Ber geretes häuslichen Leiden ab. Und wenn man Schopenhauers oder Nieysches bissige Aussälle gsgen »das Weib« liest, darf man getrost schließen, daß hier viel »Mißverständ niß« zu Grunde liegt. Aber —- nnd das verändert die gan ze Sachlage —- an diesem Leiden durch nichtverstehende Frauen sind diese Männer in der Reäel selber schuld. — Sie waren die Wii ,lenden. sie diehaw delnden. cim Grunde ernteten sie nur, was sie gesäei. Weshalb denn, statt ihresgleichem Uniergoordnete zum dauernden Bunde suchen? Weil es «bequenier« so ist? Weil der Mann im hause unbedingt herrschen, statt mit der Kritik der gleichgestellien Gefährtin rechnen willH Weil der rein äußerliche Rei die gross den Sinne noch imer allmä ig ge-an gen nimmt? Räihselkragr. s Dem nru aber doch wohl so sein« denn als sel sc ein so idealer Geist wies Friedrich Schiller Zu wählen hätte zwi-l schen der hohen Begabun einer Rate-J lin: oder den stillen san iugenden ei-l ner Char;otte, da wählte er — die Haustugenden lkno auch in d’AnnuncioS letzternL Rünstterdrnma sie i die körperschöneJ Gioconda über die seelenschönh beiden haste und mständnißvolie Silvia. » Der »und-erstanden Mann« ist das der nicht nnr weit weniger zahlreich, Isondern auch viel weni er pathetisch sals die »unoeri«:ant-ene rau«. An: wenigsten aber diir en seine-kla ngen gelten, nierm er den g ur Kirke sging und sing in niedrige ißgesiali Fern-endete Latr tBitteh Detail-maxi ner gen i era nr n gen ie ske nnd Eile Schiilerinm singz nur von jder soc-Masken oder· kritischen Seite U WARWMHM i . «M«wixa-sipncmo«å W sin »Bei-ges la morie« i schildert nicht, auf Mitleid haben sie te nen Ansvrn Ganz abgesehen davon aber. da der »unversiandene»Mann« sein her zeleid in hundert Fallen neunundneun zigrnal selbst verschuldet, wie viel leich ter ro«rd es ihm sich mit dem »fait ar compli« abzufinden. Ein thritiges Leben zieht ihn von dem inneren Leiden ab. Jhm gehü ren Straße, Markt und Welt. Er ver gißt . . . andere tröstetWissenschaft und Kunst. Die Freundschaft Gleichge smnter ist ihnen erreichbar. Sie zer streuen sich . . . Die unverstandene Frau aber bleibt in den engen Mauern ihres heims, haus und Itindcnsind ihre Interessen. Und als-»Mißderstandniß« zwischen ihr und ihrersiManne muß sich, selbst wenn es einzig auf verschiedenen Graden von Eeinfühligieii beruht, auch auf diesen T eiden Gebieten ietndertfältig wieder i ; I holen. Denn selbst in ihrem häusli chen Reich iit sie nicht freie Herrin, son dern nur erster Vasall, in allen Din gen der Entscheidunq eines meist we niger sein Empfindenden unterworfen. Und für diesen Mangel an häusli chet «.E!)s«.rathie auch in Kleinigkeiten, für diesen Mangel an vollem Verstehen in Gefühls-fachen lann nichts die Frau entschädigen Das Ver-senken in aelehrte oder künstlerische Studien erschweren ihr, selbst bei vorhandener Begabung, man elhafte Vorbildung und die tausend ach wiederkehrenden Pflichten des» Haushaliå. z Die Freundin-ten bringen ihr selten,·j wie dem Manne der Freund, sachliche Interessen Und außer häusliches-; Glück endlich is: für sie in den meistenj Fällen mit gar zu viel Gefahr ver-( knüpft, mit gar zu vielen Schrantenj der Fiorwenienz und Moral umgeben-» Also? Die unverstxrndene Frau der-( zirhtet und schweigt Jhr Leben aderx verlier: Glanz und Fülle, es verblaßti Wollt ihr das Losunagwort so vieler gedrückter, farbloser, innerlich freule ser Frauenexistenzen haben, sagt euchi ruhig: hier ist ein Fall vom Mißver ständniß der Geist-fechten Das Mißverständrciß der Geschlech ter ist demnach eine recht ernste Sache, vor allem iiir die Frau. Und daher darf der Versuch. seine Quellen auf zudeelen, nicht alszs ein mäßiger bezeich net werden. Der Urgrund dieses Mißverständ nisses sehen mir in der absolut verschie denen Ertixhung leider Geschlechter Es ist verhängnisvoll. daß man bei dem jungen Mädchen torwiegend das Gefühl entwickelt. Als ob es von Na tur damit nacht schon mehr als genü gend versehen wäre! Man überlege doch, daß in den darbarischen Zeiten, die unserem, im Grunde toch auch noch herzlich uncivilisterten Jahrhundert voraufgmgen die Fran, die physisch Schtoäche:«e, ja nur tadurch im Kampf ums Dasein siegen tonnrr, daß sie Ich an den Stirteren antsaßte, oder wie ein frarizissiittercsjioralist es ausdrückt: »An Inst-: bendbcsoeguna, einem Ton fall den anfitciaenden Zorn des Man n33, seine rtserbittlich letzte Entschei d-:na,, sein erwacht-isten Mitleid zu er rathen, war oft für die Frau eine Exi stenzsrage.« Wer seit Jahrtausenden durch eine solche Schule gegangen, der bringt eine einheit der Auffassung, des Ver ständnisses, eine Errathen, eine Intui tion der Stimmungen anderer, des Meisters, mit, die weiterer Entwick ren Seele willen bedachte. Daher die Auffaisungsfiihi leit der Frau, ihr Einfügen und Ans miegen, ihre Sensibilitüt, die sie auf Reize rea fierem Unterschiede bemerten, von an cheinenden Geringfügi ieiien leiden läßt. die dem grdber Gefühl des Mannes gar nicht Zu Bewußtsein lam men Und sie empfindet nicht nur feiner als der Mann, sie empfindet auch treuer, da ihre Welt eine kleinere und dfite Zahl ihrer Eindrücke eine geringere r . J Die heutige Lljiädchenerziehung läßtl alle diese Faktoren der feelifchen Vers und Ueberlieferung ohne Gegengewicht destehen. Noch immer haben unsere Jungen Mädchen, jungen Frauen bei Handarbeiten oder ähnlichen mechani schen Beschäftigungen Zeit, sich Träu men hinzugehen, aus ihrer Seele ein Herbarium zu machen, in dem sie das kleinste Vergißtneinnicht, das ein Zu fall, eine Laune in ihren Schoß warf, heilig aufbewahren. Keine Körperübung arbeitet der un ablässigen Traumspinnerei entgegen! Mk diesem Gefühlstultuz setzt die übertriebene Vorstellung von Liebe und Che, die man den jungen Mädchen häufig beibringt, die Krone auf. Mit wie absolut unerfüllbaren Erwartun gen, wie verstiegenenAnschauungen ste-« hen ie vor diesem Thor, das ihnen alöt der ingan zum Paradies geschildert wird und o t doch nur auf ein Stücli '-lklattland. Haideland, den Bürgersteigj der Großftiidte, schwarze Fabritw oder fteinige Berge hinausfiihrtl i »Nun wären hohe ideale Ansprüche in Bezug aus Liebe und Ehe, die Treue rer Frau im kleinen, ihr Hängen an Gefühlswortem ihr Sehnen nach vol lem Verständnis mit dem Geliebten, ja, weiß Gott, an und für sich gar nicht vorn Uebel. Leider bereitet unsere Er »ziehung den Mann systematisch dar icus vor, diesem Ideal nicht zu entspre ichm und sein Getühlitapital bereits in kurzen Flitterwochen zu derart-ga Man hütet sich ja in· ihnen das Ge «siihl, den Salt, die Rücksichtnahme zu Ientwieleln oder deren Uebung ansduems Ipfehtere Ste, deren Natur in ieser Dinitcht gar keiner weiteren Gunst-ite k-— 1 run bedarf. lehrt man vorwiegend i grei en, Drein chlagen und Ko far it oder doch eint davon. Jhre feineren Regungen, ihre zarteren Emp indust werden nicht nur nicht« gepflegt, Rdern durch einen Massenzwang ge radezu ausgetriehen. Knaben, die von ihren Miittern erzogen, in öffentliche Schulen kommen, wissen, mit wel-I chen Spottnamen man sie um ihrer ar tigern Manieren. ihrer empfindsame· ren Seele wiwllen bedachte. Gefühl, Seele, Rücksicht Takt, Fein heit, Reinheit. all diese hohen, mora lischen Werthe gelten dein heranwach senden Knaben —- als unmännlich. «Das ist aut siir die Miid en, »C’est bon pour les silles« —- in en Spra chen der Welt lann man das wegwer fende Urtheil wiederholen hören. So beginnt in der Knabenfchule die Verliimmerung dieser werthvollen Ei genschaften. Man blattere Tolstojs Kreurersonate durch, nehme die »De )racines« von Maurice Bartes zur ;Hond, überall tritt uns die Abstumpf ung des Gefühls in den Knabenseelen zu Tage, die von Ehrgeiz und Begier den erfüllt, bald zu der Ansicht gelan gen, daß die sittlichen Gesetze nur für das Frauengeschlecht geschrieben, fei nes Ewpfinden einseichen von Schwä- ; che, aufmerksames Behand:!:r von Ge fühlsvroblemen eines rechten Mannes unwiirdig sind. Er mit Hacke und Spaten, baut Kot-bäte mit zierlichem Gießtännchen zieht ergißmeinnichtl , Und zwei in sittlicher Hinsicht so ab solut verschieden aewöhnte Elemente sollen nun die höhere Einheit, die Ehe bilden! Schwere Ausgabe. —- Und diese Schwierigkeit erklärt, daß eine Her-Z zensiundige wie Jeanne Marni ihres Erfahrungen in die bereits citierien« Worte kleidet: Mann und Weib, in Sachen des Gefühls, zwei ganz der fchiedene Rassen. Wir verstehen uns nicht. Jhre Freude ist unser Abscheu,i was sie begeistert, läßt uns kalt. O« das unselige Mißverständniß der Ge schlechter! Unselig wohl, doch nicht unheilbar. Wer von ihm betroffen wird. und we nigstens e i n i g e Erfahrungen in die set Hinsicht dürften, nach Ablauf des Honigmondes, keiner Frau erspart bleiben, empfindet es schwer. f Zum Verzweifeln ist deshalb aber; lein Anlass» denn in der Hand derFrauz liegt es, hier Abhilfe zu schaffen. Mitj dem Entfagen auf Verständnisr seiten-Z-v des Mannes ist es da nicht gethan. die; Frauleiftet sich und ihren Schwestern; damit sogar einen schlechten Dienst.; Ihr liegt es im Gegentheil ob, dem? Manne, was er verlernte oder nichts lernte, anzuerziehen » Daß die Frauen sich dieser Ausgabej bewußt werden« beweist die moderne Frauenemancipationslitteratur aller; Länder, und in ganz letzter Zeit be-? sonders ein Büchlein, genannt: Boms neuen Weibe und von seiner Liebe, ein; Buch für reife Geister, das rund her-z aus erklärt, es miitse das böse Mißver-; ständnisz der Geschlechter elöst, dies Mifzachtnng mit welcher er Manns feine feinsten Gefühle als einen frem-. den Tropfen in seinem Blute betrach-l te, aufhören. Wie das zu bewirken ist? i Vorläufig möchten wir hier nur dies Worte des von uns bereits citiertens französischen Moralisten und PädagoJ gen Henri Marion anführen: »Die Erziehung tann und soll deri Liebe Frau Vernunft und Maß zurz Regel setzen, dem kalten Verstande des gekannes aber die Flügel der Liebe ge n.« Eine Jran als MilitärsehristltetlesI rin. Von W. Stavenhagen. Bei fartiiitatorisch - trieaswissenst schaftlichen Studien, wo ich wahrlicht nicht erwartet hatte, weidlichenGeisteH erzeuanissen zu begegnen, stieß ich auf; die seltene Frau, von der ich den Lese-. rinnen in Nachfalqendern berichten möchte. Christine de Piian wurde 1363 u Venedig geboren. Jhr Vater Tarna o, damals Rath der hohen Repuhlit, war ein überaus unterrichteter Mann. Von ihrer Mutter verlautet nichts Nähere§. s Ob der Familiennmne ein wirtlichess Adelspriidihat gewesen« tonnte ichs nicht feststellen. Wahrscheinlich ist fei- , ne Entstehung dadurch zu ertliirean daß Rath Toman aus Pisan in den Bologneser Alpen staut-ritt Kaumj fünfjährig, fo te Christine den Eltern. an den franzs schen hof, wohin der gelehrte Ehariei der Itinfte ihren Ba rer als Istrolpgen berufen hatte. Siei wuchs irn Louvre auf und wurde, da tie sich zu einem hübschen, stattlicheni Mädchen entwickelte, nach damaliger Zeitsitte schon rnit löJahpen den-zählt Ihr Gatte, ein junger pisardttrber Edelmann, Etienne du Castel, starb jedoch nach tamn 10-1ahr Cget Ehe undt ließ die erst 25-jährige hriktine mit S Kindern zurück Da auch ihr Vater der nach dem Tode Charlei des Fünf i ten in Unanade gefallen nnd verarmt. war bald darauf zu der von ihm» »aus-i »den Sternen vorhergesanten« Stunde starb, war die junge Frau ganz aqu iich angewiesen. Bei ihrer großen Be- I gq und Energie fand sie Trost und en Lebensunterhalt in- gelehr ten Studien, wobei ihr die reichenBik cheeeien ihres Vaters zu tilfe kamen. Da sie dichtetisches Talen besaß, ver suchte sie sich auch mit sogenannteni »Die leinen epischen und lyrtss ichs-I Weiten-—- Balladem Lati, Miss relats und Rondeaux s-— und hatte Er W »ala. Sie erregte sogar die Aufmerk arnleit des Grafen von Salishurh, des Giinstlings König Ri rds von England. eines der gebildet en Män ner seiner Zeit. Bald entwickelte sieh zwischen iben und der schönen, geistvol len Frau ein wahrhaft sreundsehast liebes, aus wissenschastlichem Gedan tenaustausch ausgebeutet Verhält nis. Der Gras nahm ihren ältesten Sohn mit an den englischen has, um ihn rnit deni seinigen er iehen zu las sen. Von dieser Sorge esreit, ionnte sich die junge Frau ganz der Wissen schaft widmen. Aber auch nach der beim Sturze König Richards erfolgten Hinrichtung Salisburns ging Chri stines Glücksstern nicht unter. Der neue herrschen Hean v. Lanraster, fand unter Salisburns PapierenDich jungen der selten.n Frau, die ihn so ausmachen daß er lesbhaste Versuche machte, sie an seien Hos zu sieben. Lluch ließ ihr der herzog von Mai land die vortheilhaitesien Anerbietun gen machen. Aber Christine blieb ih rem Vaterlande treu. und auch bei seinen Fürsten fand sie Anerkennung Herzog Philipp der Gute von Bur aund nahm auch ihren von England zursiiclaetebrten ältesten Sohn in sei nen Dienst und ertbeilie der Mutter drn Auftrag das Leben Charles des Fäusten. des Gönners ihres Vaters, zu schreiben. Doch wieder lam ein har ter Schicksalsschlag Philin starb« noch ehe das erste Buch vollendet war, ihr-Sohn verlor seine Stelle, und ihr blieb nur die Sorge iiir ihre Kinder, ilvrealte Mutter und eine arme Ver wandte. Auch damals schon sammelte man bei literarischer Tbiitiqleit lein Vermöaen. So aerieih Christine bald in sehr peinlicke Laoe. Da war es der Könia, der sie daraus befreite, indem er ihr 1416 Dein Jahresgehalt von 200 Livreå aus-setzte und ihrer Toch ter einen Platz im Kloster der Da men von Poissv gab. Ein ruhiger Lebensabend war ihr nun beschieden und erst 14fil. fast 7t)jiihria. starb sie. Nach Stiizierunq ibrer äußeren Le: bensumitiinde mochte ich einige Worte der Person und dem Lebenswerl die set-Frau widmen Jhk Bildnis-» das das Titels-an eines Manuskripts der Pariser Na tionalbibliathet schmückt, zeigt ein schö nes. seelenvalles Antlitz. Weichheit des Gemüths war trotz aller Tapferkeit unr Eneraie der auch in den meisten-Schrif ten hervortretende Zug dieser tüchtigen Frau und Mutter. Ihre Schriften ach nten den Geist der Renaissancr. Die meisten sind moralisch - politischen und lehrbaften Inhalte-, in Versen oder in Perser Einige möchte ich hervorhe b:n. Zunächst ihr Erstlingswerix 100 Balladen Dann unter Ansderem HHistoire du rai Charles le Sage,'« die der Abbe Leboeui mit Anmerkun gen in seinen »Dissertations sur l’hii"toire de Paris« iin Auszuge her ausaegeben hat. Vollständg sind sie in Petitvts ,,Memoires« sowie in Michauds und Vaujaulatszi »Er-siec 1-vn" enthalten. Das 1405 vollendete Brich enthält namentlich inseinem zwei km Theile eine Menge — irieasrvissem schaftiicher Angaben. Noch bedeuten Ler und in einer iiir eine Frau jener Zeit geradezu einzig dastehenden Weise methodisch ist das 1410 entstandene berühmte ,,Livre des faicts d’arrneå et de chevalerie«« eine Encntlopädie der strieaswissenschaftem das beste fran zösliche Wert auf diesem Gebiet aus dem 15. cJahrhundert Es ist ja bedeu tend, dah Napaleon der Dritte viele Stellen in seinen «Etudeö sur le passe et l’avenir de l’artillerie" wiedergege ben hat. Das erst achtzig Jahre nach seiner Abfassung 1488 zu Paris ge druckte Buch wurde schon ein Jahr da raus von W. Caxton im Austrage von Heinrich dem Achten ins Englische überseßn Erst viel später war es wie der eine Frau, die auf diesem sonst ausschließlich und mit vollsiem Recht den Männern überlassenen Gebiete eine denlwiirdige Arbeit geschaffen, näm lich ihre Namenvetterin, die gelehrte Königin Christine von Schweden lar starben 1689) mit ihren nReiterions sur la vie et les artions de Cesar.« Das Schöne und Seliene an der Er scheinung Christines de Pisan aber ist nach meiner männlichen Aussassun?, daß wir in dieser bedeutenden Schrif - stelletin leinen gelehrten Blaustrurnpf var uns halten« sondern eine alle fanden und Leiden einer Frau und utter voll unsd gesund empfindende, edle« anmuthige und qeistvalle Vertre ter«-n echter Weiblichteit und eine wahre Fördertn der Wissenschaft Den Wett henzerb solcher Frauen werden sich die lMäsnner zu allen Zeiten gern gefallen a en· . Das stossweise-I sah-leises l. Der BildhauerSchumacher instanz ruhe lam aut den ungeschickten Gedan len, noch zu Lebzeiten des Kaisers Na poleon dem Ersten dessen Grabdenb mal zu verfertigen. Drei Jahre ver wendete er daraus, es im Modell her zustellen und dann in Marmor aus« zuführen. Als Inschrift setzte er do raus: »Wer ruht der Kaiser Nava leon der Große.« Nun wollte er aber auch, daß der Kaiser sein eigenes-Grab dentrnal bewundern und ihn taiserlich belohnen solle. Es gelang ihm, den badischen Gesandten am stanzösischen Dose, Grasen v. Beust, sür diese Ab sicht zu gewinnt Mit dessen Empfeh lung-en reiste er nach Paris und Stellt sein Grabdenlmai im Hause des badi schen Gesandten össentlich zur- Schau. Der Graf Brust bat den« Großreremo nienmeisier v. Segur, den Kaiser dieses Meisstrrwert eines deutschen Künstlers i aufmerksam zu machen. Mut lesnte das ab und wies denGrafen an. den Ordimavschall des ia etlichen Pala stes. denMarschall uroe. Dieser ktva te es nicht, in dieser hettlen Ungele sae it selbstständig vorzusehen, und «-oandte sich an Denon, den General direttor der Museen. Denon besich tigte das Grabdentmal, sprach sich da hm aus-, die Ausführung des Mono ments verrathe Talent, aber die Wahl des Gegenstands sei eine unbegrei liche Taltlosigleit, und lehnte es ab, den Kaiser aus sein eigenes Grabdenb mal aufmerksam zu machen. Drei Mo ,n-ate weilte Schucnacher isn Paris und sandte Bittschristen an alle am kaiser lichen hofe einflußreichen Männer, aber alles war umsonst. Endlich schien es ihm bei Fauche, dem Polizeiminsister, zu glücken. Derselbe ertheilte ihm eine Audienz und zeigte sich sehr kraft-las send und freundlich. Endlich fragte erätZWo befindet sich Jhr Meisterwerk le " .,,Jm Hatel des Gesandten Grafen Brust " I Ein Lächeln ist-erflog das Gesicht des Ministers. »Sie müssen dafür sor Iaen, daß Ihr Werk bekannter wird. jDas große Publikum von Paris muß ksich dafür interessieren. Miethen Sie keinen Raum im Palais Royal, undSie lwerden sehen, wie die Pariser in Mas sen herbeieilen werden, um dasErzeug nis; Jhrer Kunst zu bewundern.« ,.Excellenz haben recht, und ich schul de Ihnen vielen Dani fürJhrrnWint,« Terwiderte Schumacker arglos. Er dachte nicht daran, daß der heimtiicki fette Fouche lediglich ihn und sein an fiöfiiges Denlmal aus dem Hotel des Gesandten, in das einzudringen er jtein Recht hatte, zu entfernen wünsch te. E Raum batte er fein Wert im Pa tcis Ronal aufgestellt, da erschienen sPolizeicotnmissäre und Gendarmen, nackten das Denkmal sorgfältig ein, luden es aus einen Wagen und schaff ;t-.n es sammt dem höchlichsi erstaunten in schneller Fahrt aus Frantreich bin ausJ aus das rechte Rheinufer. Von allen Mitteln entblößt sal) sich Schu machetvliitzlich jenseits der Grenze. Großherzog Karl Friedrich schenkte ihm eine Summe Geldes, mit deren Hilfe der enttäuschte Künstler in seine Heimath zurückkehrte Hier stellte er das Denkmal wieder aug, und endlich taufte es ein Engländer für hundert undsiinfzia Louisdor. ———-0.0-—-—— Der Stirn eiser- Rose. Bis zum Jahre 1712 herrschte an dein für ganz Europa tonangebrnden Hofe zu Veriarlles ein Kopfputz der Damen, der sich etagenartia übe-r den Haarfrisuren zu einer Höhe erhob, daß der Kopf der Schönen in der Mitte des Körpers zu sitzen schien. Diesen MI deunaethiimen wurde durch einen Be such der Königin Anna von England in Veriailles ein unerwartetes Ende bereitet. Als Anna mit zwei ihrer Hofdamen den Speisesaal Ludwigå des Bierzehnten betrat, fiel den französi schen Hofdamen der niedriae Kvpsputz auf, ten die Königin trug. Einen Ans aenblict herrchte peinliche Stille, da man aber ein spöttisches Lächeln in Ludwige Miean zu gewahren glaub te, war damit sofort die Loiung gege ben, nriit einem wenig verstahlenen La chen die modewisdrige englische Tracht » zu begrüßen. Der König suchte jedoch dieser re spettvollen Heiterkeit feiner Heisa-ran Jzen dadurch die Spitze abzubrechen.daß er galant der Königin die band küßte und ihr die Worte zuflüsterte »Sie ie hen, Madame. der allzuholie Kapij wirkt nachtheilig auf den weiblichen Verstand!« Mehr bedurfte es nicht, um auf der Stelle eiwe völlige Kopfputzrevolution bervorzurufen Die ganze folgende Nacht halten Rosen und Modifttnnen alle hände voll zu thun, um die Band und Federthiirme der Haidamen abzu tragen tin-d sie dem winzigen Haupt ichmuck der Englanderinnen ähnlich zu machen. Tags daran erblickte die Kö nigin von England nur niedrig tou pierte Franc-nispr und das freund schaftliche Einvernehmen, das sich zwi schen beiden bösen damals lniipite,war »zum arößten Theil dese Kopfpusreoos lutian zu England’5 Gunsten zuzu Ziel-reiben. , Luni-. — LKunst kommt von lsnnen her nnd len nen, iDari nimmer eins vom andern tren nen. Wer einzig tennt und Inn-n doch nie, Der ist ein Mann der Theorie. Und wer da tann und leimt doch nicht« Treibt Dandwesäglsäraxis plump und i . Nur wer da ten-it zugleich und kann, Den staunst die Welt als Genius an. Grwm Bot-mann. —- Unmöglich. Fremder: »Sie ha ben ja fast kein Publikum irn Idea ter —— da sollten Sie lieber nicht trie lm lassen und den Leuten das Geld zurückgeben!« — Direktor: Das geht nicht, lieber Herr — es sind Alles IFoeibillets!« I —- Beleisdigung. Rammel: »War um hast Du das Zimmer nicht gemie .rl)et?« —- Bummel: »Weil ich mich lnicht verullen lasse-. Die Wirthin hat ,mir gesagt, sie befhße auch einen ieuers ’festen Gelt-schmut« und wolle mir exern überflülsineö Geld darin aufbewahren . . . So eine Genie-ruhen«