Ier dunkle kunnt. «——. sumoresle von T e o v. T o r n. -.-. .,...-.--.-..-—.. ji Z Frau Alice d. zenberg hatte es sehr eilig. Jhre angen waren getö thet, und das kleine rosa bebiinderte . Mubchen saß ihr schief aus dem dich ten Blondhaar. Eigentlich trug man heutzutage solche häubchen gar nicht mehr, aber Frau Alice war schon seit « vier Monaten oerheirathet und fand es i fchauderhaft, in ihrem eigenen Hause noch gelegentlich mit »gnädiges Fräu lein« oder gar «Freileinchen« angeredet zu werden. Uebrigens wußte sie auch, daß sie sehr niedlich darin aussah. Heute aber hatte sie noch teine Zeit gehabt, sich durch einen Blick in den Spiegel davon zu überzeugen. Jhr Gatte hatte ihr durch’s Telephon mitgetheilt. daß er ein paar Freunde zum Frühstück rnit hringen werden. Ein paar! Nach Adam Riese sind das zwei. Für ihren Gatten aber waren ein paar ein sehr unbestimmter Begriff; es waren schon acht Mann gewesen, mit denen er sie überfallen hatte zu einer Zeit, da sie knapp so viel zu hause gehabt, um ihren ewig löwenhungrigen Mann al lein zu sättigen. Aber sie hätte nicht Alice v. Henzen berg heißen müssen. wenn sie durch dergleichen ernstlich irritirt werden sollte. Sie war die gelehrige Tochter einer energischen Mutter, die ihr als obersten Lehrsatz in die Ehe mitgege ben hatte: Laß dich nicht verblüffen —- am Allerwenigsten aber von deinem Mann! Diesem Grundsatze getreu, oerspar te sie es sich für später, dem Herrn Ge mahl ob des heimtüclischen Ueberfalleg ihre Meinung zu sagen, s chickte ihre Kö -·- . chin eilends auf Einian aus und setz Iij . te sich selbst in einen rasenden Betrieb. . Und als Marie mit einem großen Kor be vom Delikatessenhändler ankeuchte, war der Eßtisch bereits so wundervoll hergerichtet, daß sich nicht blos die paar Freunde ihres Gatten, sondern auch eine ganze regelrechte Hochzeits gesellschaft daran niederlassen konnte. Das fand auch der Assessor Fritz v. henzenberg, welcher gegen alle Ver abredung soeben eintrat, und zwar ohn e Freunde. »Alle Wetter, Schnuclchen, das ist aber sein!« rief er, indem er einen be wundernden Blick auf den Tisch warf und sich dabei feiner handschuhe ent ecuigir. »Na und —- ?« fragte die kleine Frau gedehnt und sah. mit einer Schüssel voll Preißelheeren in der band ihren Gatten mit großen Augen und offeneni Mündchen einen Moment sprachlos an Der Assefsor barg umständlich seine handschuhe in einer der hinteren Rock taschen, zog ein paar-mal seinen sorg fältig anfgehiirsteten Schnurrhart durch die Finger und ließ sich mit ei ner Art geflissentlicher Behaglichkeit, welche Frau Alice längst als Masti rung seiner Verlegenheit kannte, in ei nen Sessel nieder. »Ja, sieh mal, Schnuckchen,« sagte er dann gedehnt, »— aber der Tisch ist wirklich reizend hergerichtet, das muß man sagen!« »So laß doch den dummen Tisch! Wo sind denn deine Freunde?« »Meine Freunde, hin —— jetzt ist es eigentlich blos ein Freund.« «Einer?« Frau Alice stellte die Schässel mit einein hörbareii Ruck auf den Tisch und zerrte heftig an den Ach selbiindern ihrer Schürze, was ein ab solut sicheres Sturmzeichen war. »Ja, sieh mal. die Anderen wollten nämlich nicht« »Wollten nicht?!« »Nein, ich kann wirklich nichts da für, Kindchen,« entgegnete der 5Bisses sor mit der Hand auf dem Herzen. «Zuerst war die ganze Band Feuer und Flamme dafür, hierher zu gehen, und da habe ich dir telephonirt, wie du das siir solche Fälle wünschtest. hinterher hab-en fie es sich aber wieder anders til-erlegt. Sie meinten, da sie ja nur ans einen Tag hier wären, sei es im «sriiiitde stumpfsinnig, Familie zu n.« »Seit« rief die junge Frau em IT »Und was sind denn das für M die sich so benehnien?« : ,»«Gott, du weißt doch, Korpsbriiden H zu dein Festtonimers heute Abend , inei- sind.« Frau Akiee warf das Köpfchen auf M verschränkte die Arme. »Da hat also wieder recht, wenn sie sagt, « · der studentische Verkehr sieh für , nicht mehr schickt!« M Mama das sagt —- Martia · , is immer recht,« erwiderte der As . mit einer etwas nntlaren , f im TM, welche et aber sofort M III-die herzlichleit korrigirte. » M. Schnnckchen« —- er erhob «. und legte seinen Arm um sie — Wkgrsäadu It dieser Gele M io u- ist: ich spii » wie Wer-, nicht wahrt Aber txt-nicht Jchin t« « Mi« erwiderte die kleine Frau - VII schielznelend »Dein Mensch « - « MS M erfunden hat, ist . Asdcheih glaube is M ich es iet- txt-inf fällt, dann kann ich darauf schwören, dick-s dieser gräßliche Mensch im Spiele I « Sie sagte das mit zuckenden Lippen und ta ete in dem Morgentock nach ihrem Taschentuch. Feuchte Nieder . schlägel Der Assessor kannte das, und er . beugte vor. , »Jetzt willst du wieder weinen«, sagie E er. indem er sich refignirt abwandteiund mit dem Zeige inger an der Jnnenseite seines mdttagens entlang fuhr, »und « in läng eng drei Minuten wirst du mir . sagen, daß ich dich nicht liede, daß ich s dich nie geliebt habe. daß ich nur den « dicken Großmann liebe und alle anderen ·- Menschem blos einzig und allein dich nicht. Nicht wahr? Das willst du sa cen —« »Nun sagst du es ja selbst. daß du mich nicht liebst«, schluchzte die tleine ; Frau. : »Nein, zum Kuckuck noch einmal! «. Das sage ich nicht! Das sagst du oder - willst es sagen!" rief Henzenberg hef « tig. Aber im nämlichen Moment war I ihm seine Heftigteit schon wieder leid, » und er lenlte ein« Er zog sie an sich und · suchte ihr Köpfchen aufzurichten. »Nun , sei mal vernünftig und sage mir. was ' du eigentlich gegen meinen Freund Großmann hast. Jch habe schon oft be " merkt, daß du eine heftige Abneigung Tgegen den armen Kerlhegft. und ich kann das einfach nicht begreifen. Groß mann ist eine harmlose, prächtige Seele, die nur den einen Fehler hat. daß sie zu ihrem rechten Wohlsein ein bißchen viel Feuchtigteit verbraucht. Aber. du lieber J Himmel, irgend einen duntlen Puntt - haben wir alle!« Frau Ali:e richtete den Kopf auf und ; sah aus so großen, llaren Augen zu - ihrem Gatten empor, daß sie eigentlich noch gar nicht geweint haben konnte. »Was haben wir alle?" fragte sie ge dehnt. . »Nun, einen duntlen Puntt!« lachte - ker Assessor, herzensfroh. daß es mit der - Thränenfluth diesmal noch so glimpf lich abgegangen war. »Jeder Mensch hat irgend etwas an sich oder in seiner Vergangenheit, das er nicht gerne be rührt sieht, dessen er sich schämt und das man ihm eben zu gute halten muß.« »F e d e r Mensch?« »Natürlich, jeder.« »Du . . . auch?« Der haftige, tast atheiniose Lon dieier Frage brachte den Assessor zur Ertenni niß, daß er mit seiner philanthropischen Bemerkung eine der größten Dummhei - ten seiner ganzen dierrnonatlichen Ehe J begangen hatte. Und die Bestätigung dessen ließ auch nicht lanae auf sich war ten. Frau Alice drehte ihr Taschentuch in den nervösen Händchen zu einem winzigen Knäu;l zusammen. schluckte ein paarinal heftig und trat dann dicht an ihn heran. »Friß«, sagte sie mit einer Stimme, die ruhig und gefaßt klingen sollte, die aber dennoch den Sturm, den Taifun in ihrer Brust verrieth, »Friß. ich bin dein dir oor Gott und den Menschen ange trautes Weib. Du wirst mir sagen, was an dir oder in deiner Vergangenheit ist, das dich geniert und das du nicht gerne berührt siehst. Jch schwöre dir, daß ich es dir zu gute halten werde; iein Wort des Vorwurfs soll je über meine Lip pen kommen! Aber ich muß es wissen! « Hörst du — ich muß!« — »Nein Mensch muß müssen's persiflierte der Assessor und versuchte die ernst und flehend auf ihn gerichteten Augen seines Weibes zu tiissen. Aber da kam er schön an. »Also es stimmt," hauchte sie entgeis stert, »du hast etwas, das du mir ber birgst. Sonst würdest du nicht mit ei nein billigen Scherz darüber hinwegzu gehen suchen. Es ist also wahr.« Damit trat sie von ihm weg an’s Fenster, schwer und schleppend, wie eine gebrochene Frau. Henzenberg blickte seiner Gattin ei nen Moment mit offenein Munde und auch sonst nicht gerade gescheidteni Ge sichtsausdruck nach. Dann steckte er die Hände in die Taschen und lachte laut auf. »Je t lachst du noch,« schluchzte die kleine rau auf, indem sie sich auf einen Stuhl am Fenster fallen ließ und den Kon mit dem nun vollends abgerutsch ten Höubchen auf die Fensterbani lehn te, »lachst wo mir das Herz brechen will daß du, der du mir der edelste und beste der Menschen gewesen bist, so et was thun konntest! »Aber was habe ich denn geihani'· schrie jeßt der Eies-einigte wild auf. »Das wirst du schon wissen!" tönte es gepreßt von der Fensterdant her. »Glaubst du denn,ich hätte es nicht schon lange gemerkt, daß dich etwas Schweres bedrückt? Jch wollte dich nur nicht fra gen, weil ich hoffte, daß du allmählich den Muth finden würdest, dich inir an zuvertrauen.« »Jetzt wird es mir aber zu arg!« brüllte der Assefsor und begann im Zimmer herumzurasen. »Was soll ich denn ve brochenha haben? Jchhabe we der silörne Löffel gest ft,ohlen noch je mand umgebracht! aß ich als zivdlf jähriger Junge einmal Aepfel gemauft habe ist längst verfährt. Und sonst weiß ich nichts, was ich zu verbergen oder zu gestehn-da hättet« grau Mir-e richtete sich mit der Miene fti r, fchnierzenireicher Manation auf JaDass ft dir fest, nachdem du s dich wider Willen verrathen hast. Aber ich will nicht weiter in d dringen s Dab hätte bei deiner ver Natur keinen Zweck und als Geständniß file mich auch seinen Werth. Du inu W ; und vor den Mahnungen deines Gewis s, Lenz Denn im Grunde bist du nicht chlecht, Fris, ich weiß es, und du mußt i furchtbar leiden. Wenn du also dein ; herz erleichtern willst, dann komm zu ; deinem Weibe, dessen Liebe alles ver stehen und alles entschuldigen wird.« - Henzenberg wurde ordentlich mitge ; rührt, so lächerlich und zugleich ärger E lich die Sache im Grunde fiir ihn war, · und es that ihm fast leid, daß er beim . besten Willen nichts zu gestehen hatte. « Ja, ihm lam sogar der Gedanke, aus ; seiner Erfahrung irgend einen Krimi- « nalfall herauszugreifem um der See lenpein seiner kleinen Frau abzuhelfen. An dieser lyrischen Verriicktheit wur- s de et aber verhindert durch das Erschei nen der verwittweten Frau Zollinspek« tor Reimers, seiner verehrten Frau Schwiegermama, die sich mit einem ganz merkwürdigen Instinkt immer dann einzustellen pflegte, wenn den sonst lichtblauen Himmel der jungen - Henzenbergschen Ehe ein Wölkchen trü- ; ben zu wollen schien. : Mit einem lauten Aufschtei stürzte Frau Alice auf die streng blickende aite Dame zu. und der ganze Schmerz ei ner verlorenen schönen Illusion ergofr z sich in die Worte: »Mama, er hat einen ; dunklen Punkt!« F Die Aussprache, welche Frau Rei- » . mers sofort angebahnt, hatte tei- » nen Erfolg gehabt; wenigstens den · beiderseits erwünschten nicht. Es . herrschte die schwerathmende Stille ; nach dem Sturm. Frau Alice barg-J das Gesicht an dem vor Entriistungz wogenden Busen der Mutter, und Fritz von Henzenherg eraing sich in einer for .cirten Zimmervromenadr. Die erste, welche wieder Worte fand, : mal sfkllll Mel Mc Is. « »Ehe ich die Konsequenz dieser Szene f ziehe, Herr von Henzenberg," saate sie ; mit bebender Stimme, »richte ich an Sie die Frage, ob» Sie Jhre Worte zu mir behaupteten, ich hätte einen dunk ; en Punkt, das will ich Ihnen noch hin geben lassen. Es ist ja das Schicksal aller urn das Wohl einer verheiratheten j Tochter besorgten Mutter, dieserhalb« verhöhnt oder verunglimpst zu werden; aber daß Sie auch von meinem armen Kinde einen dunklen Punkt behaupten, werde ich rnir nicht gefallen lassen. i Wollen Sie das zurücknehmen ?'« . Der Asseisor blieb stehen und zuckte wüthend die Achseln. Dann schöpfte er tief Athern, als brauchte er gehörig« » Luft, um noch einmal unterzutauchen in dieses Meer von Mißverständnis »Verehrteste Frau Marna,« sagte er dann mit einer fast übel-menschlichen Beherrschung, »ich habe Jhnen bereits . zum hundertundzwölsten Male erklärt E daß dieser dunkle Punkt lediglich eine allgemeine Bemerkung war, daß ich we E der Sie noch mein eigenes Weib mit ir k gend einem Spezialpuntte belasten ’ wollte, sondern daß ich ganz im Allge . meinen sagte, jeder Mensch habe In sei ) E nem Leben etwas das ihn geniere. Es « s braucht das nicht gerade ein Raubmord : oder eine Brandstistung zu sein — ir gend etwas, das vielleicht in seinen ei jgenen Augen schlimmer scheint, als die Welt es beurtheiien würde, wenn sie es - Joüßtr. D a s habe ich behauptet, und das behaupte ich noch!« »Also Sie machen keine Ausnah men?" «Nein.« «Gut, mein Kind,« wandte sich die alte Dame entschlossen an ihre Tochter, »so wissen wir, was wir zu thun haben. « Kommt« »Aber Mama!« fchluchzte die junge Frau laut aus und machte eine heftige Bewegung, als wenn sie zu ihrem Gat ten eilen wollte. Frau Reimerö hielt in der Nähe der Thür, als henzenberg mit einer ganz ungewohnten Energie auf sie zu trat. »Das heißt denn doch die Sache et was zu weit treiben, Frau Mama!« rief er. »Ganz abgesehen davon, daß Sie sowohl wie auch Alice in der näch sten halben Stunde schon Jhr Unrecht einsehen werden, habe ich teine Lust. mich wegen einer eigensinnigen Ma rotte vor meinen Freunden bloßstellen zu lassen, von denen mich einer heute besuchen wird. Amtsrichter Kerftem den Sie, wie er mir sagte, noch von Prtsrvalk her auch kennen, wird s on in wenigen Minuten hier eint und Sie werden begreifen —« berg hielt erstaunt inne. Frau Aliee tte bei dem Namen des Amts richters einen leisen Schrei ausgestehen und beide händchen an den Mund ge preßt. Auch in den Wen der alten Dame wich das Une ttliche einer leichten Verlegenheit. rücknehmen wollen Daß Sie auch von « sie jedoch zurück und war schon mit ihr · s l i i Der Unenor putzte ano unv ruhe ge dehnt, mit einem prüfenden Blick auf Gattin und Schwiegermutter, fort: »Er ist der einzige, welcher daran fest hielt, hierher zu tommen, ein stiller, liebenswürdiger Mensch, der Jhnen ge wiß gefallen wird. Aber Sie tennen ihn ja, nicht wahr?« « »O ja, entfernt — —« erwiderte die alte Dame, um dann gleich unniotivirt lebhaft hinzuzufügen: »Aber ich muß fort! Jch tvis hoffen, daß der Streit er ledigt ist, und ich mich um Alice nicht mehr zu sorgen brauche." Sie nickte dein verblüfften Schwie gerfa e faft freundlich zu, wars auf ihre echter einen ermunternden Blick und ging. Frau Neimers hatte taum das Zim mer verlassen, als Aliee auf ihren Gat- ; ten zustiithe und ihn mit beiden Ar- ! nien trarnpshaft umfing. i k Brit-« tits sit pathetisch. Ahn M die Liebe und laß den Menschen nich » kommen! Ich bitte dich so sehr ta : kann ! Jch will auch nie wieder unar « tig sein, wahr und wah:haftig nicht !' »Aber, riebes Kind, ich begreif nicht -——·· »Nun begreifst du wieder nicht !" schmollte die kleine Frau und stampfte sich abwendend, mit dem Fäßchen auf »Ja, muß ich dir das nun doch sa en was mich unsere ganze Brautzeit sin durch so geniert und geöngstigt hat ? Erlaß es mir doch !« Der Assessor hatte nach einem tiefen Blick in die reinen Augen seiner Frau seinen Humor wiedergefunden und ver harrte bocibeinig auf dem Verlangen nach einer Generalbeichte. »Ich bin dein dir vor Gott und den Menschen angetrautet Mann,« erklärte er mit einem tiefen Brustton, indem er den Arm um ihre Schulter legte und sie hin und her wiegte, »und du mußt mir sagen, was dich bedrückt. Jch werde es dir zu gute halten," fuhr er mit pathe tischer Stimme fort, »und lein Wort des Vorwurss soll je über meine Lip pen kommen —- höchstens ’n Kuß t« Damit preßte er seinen Mund auf die frischen Lippen seines Weibes. »Ach Friß,« seufzte sie, indem sie ihre Arme fest um seinen Hals legte, »ei- ist ganz etwas Schreckliche-It Sieh mal —- —— es war vor sechs Jahren, ich ging noch zur Schule —- da war Herr Ker sten Referendar in Pritzwali und — und weil er mich immer so ange schmachtet hat« so —- wie ein tranles hündchem weißt du —- da habe ich die sem Schaf einmal ein Gedicht geschickt —- Fritz« du sagst ja nichts! Jst das sehr schlimm ?« »Sehr.« »Ach Gott, herziiebes Fritzlc Jch werde es ja ganz gewiß nicht wieder thun ! Sei gut ! Jch habe ja damals schon von Mama solche fürchterliche Ausschelte bekommen, und die ganzen Jahre habe ich so schrecklich schwer da ran getragen, es war ——«" is «Dein dunkler Punkt, Schnuckchen !« rief der Assessor lachend und ließ die beschämte kleine Frau erst eine ganze Weile lang nicht weiter zu Wort kommen. Dann bedang er sich schleunigst den Kummers und noch ei nen Kuß an Eidesstatt aus, daß die Mama diesmal die Stunde der Heim iehr nicht erfahren würde. Dann klingelte das -—-— Schaf, und Frau Alice eilte, Toilette zu machen, um dem Manne würdevoll entgegenzu treten, der einmal —- —-«. Ihr dunkler Puntt war ja jetzt ausgetilgt ! — ampoi — zum nur-u Humoreste von Arthur Bremer. — --sp..—» Jn tadelloser Balltoilette —- den hellen Ueberzieher lang übergeworfen, trat er in das Haus ein, dessen Thor der Portier gerade schließen wollte. »Na, Herr Müller, geht der Aufzug nicht? O, nehmen Sie sich lein Mijhe. ich fahre schon allein hinauf. KomnV ja auch gleich wieder runter. Will mich bei Tante Eulers sehen las sen. —- Viel Leute oben ?« »Massenhast«, sagte der Portier. »O wehk« seufzte der Ball-Besucher, öffnete dann die Gitterthür zum Auf zug, trat ein und zog an. Str. . .. setzte sich der Aufzug langsam nach oben in Bewegung »halt. halt," rief in diesem Augen bliet eine weibliche Stimme. »Neh: men Sie mich doch mit!« Der Referendar zog an der Leine und der Aufzug sant ianft wieder herab. Galant öffnete der junge Mann die Pforte und die junge Dame —--— Balltleid, weiße Schuhe, heller Mantel mit weißem Pelz —- schliipfte herein »Oh!« sagte sie erstaunt den ele ganten «Listjungen« betrachtend. »’s ist auch»nicht mein Beruf«, sagte der Reserendar, den Ausruf der jun gen Dame wohl verstehend. »Treibt’s nur manchmal mit als Sport. Erste Eta e!« « ein, dritte·« «Oh.'zu Euler’s?« und er zog an und der List ging wieder in die öhe. »Sie machen also den Ball mit " «W bin deshalb gelommen.« » s iindert die Sache.« «Wieso?« »Richti, ich meinte nur . . . . ich hatte eigentlich leine Absicht zu bleiben, jegt a r . . . .'· Ein abweisender Blick der jungen Dame ließ ihn verstummen. Ein Blick gilt-; geradezu oerächtlicher Kälte. r ..... »Donnerwetter,« ries der Referen dar plii lich, »was ist denn dass« und es gab e nen Ruck und der Aufzug blieb stehen. Mitten zwischen der zweiten und dritten Einge. Der junge Mann zog und zerrte an den Striaenz der List rührte sich nicht. Er drehte an den Kurbeln, der List rührte sich noch immer nicht. Er drück te aus alle möglichen Knopr derselbe Erfolg — d. h. keiner. »Wir stecken sest«,.Jagte der junge Mann und wandte wie in ver gweiflungjvoller Entschuldigung an die junge Dame. Länder-der kalte, verachtungjvolli Bli . »Mein herr«, sagte sie dann. »Was Sie da thun, ist empsrend. Ich fordert Sie aus. den Auszug sofort wieder in Bewegung zu sehen. Nach unten oder oben. wie Sie wollen· Aber soforti« l «Meiue Gnädtgste,« entgegnete dar is auf es. »Ich Ihren Verdacht, als set das GegewgißJ ein beabsichtig tei, mit aller chiedrnheit zurück, « und er griff wieder nach den Seiten und Hebeln. »Ich werde thun was in mei nen Menschenkraften liegt» ..« und zog. Umsonst; der Lift riirhte sich nicht. Sie sah ihm zu und biß sich mit ihren kleinen Zähnchen fest auf die Lippen. »Lafsen Sie mich verfuchen,«. fagte sie und griff nach den Seilen. »Bitte fehr,« sagte er. trat uriicl und sank erschöpft auf das rothe liifchsofa im Aufzug. Nun war es an ihr. Sie zog und J zerrte und zerrte und zog. Umsonst Ein nervöses Zittern ging durch ih ren Leib. ihre Hände umirampften . förmlich die Stricke. eine zarte, flie ginde Nöthe flog iiber ihr Gesicht, und s hriinen der Wuth traten ihr in die Augen. Wunderliebliche Augen, wie der . Referendar beim Scheine der elektri - schen Lampe fah. .-. « »Meine Gnödigste, es thut mir un endlich leid . . . ." Sie aber warf ihm einen Blick des ? Hasses zu. »Sie haben mich in diese Lage ge bracht, Sie haben die Pflicht, mich aus ihr zu befreien. Jch verlange es I von Ihnen. ich will es. Jch lasse mich s hier nicht lompromittiren.« ’ »Damit Sie sehen, daß mir diese Absicht ferne liegt. werde ich das Ein- « zige thun, was mir zu thun iibrig bleibt. Jch werde Sie verlassen.« Er war ausgestanden und schritt entschlossen auf die Pforte zu. » »Um Gotte-willen, was wollen Sie thun?« rief die junge Dame und hielt » ihn in ihrer Angst am Frackfchoofze zu ’ rück. »Was ein Ehrenmann in meiner Lage nur thun tann.« entgegnete er mit Aplomb. »Da ich nicht hinaus-— gehen tann, so werde ich mich hinaus-s . stürzen.« »Sind Sie denn wahnsinnig,« schrie sie beinahe auf Was soll ich denn thun? Gehen » kann ich nicht bleiben will ich nicht « also ..... ,,.Dann . dann bleiben Sie. Aber . es ift schrecklich« »Fürchterlich,« betheuerte er. obs? s gleich es ihm gar nicht so fürchterlich s « vorkam. »Soll ich rufen««:"« fragte er dann. »Damit das ganze Haus zusammen- - läuft. Damit wir zum Gespött Aller « : werden Nein versuchen Sie es noch T « einmal. Vielleicht geht es fest. « Gehorsam stand der junge Mann : auf Nach hatte er die Hand nicht nach dem Seite ausgestreckt, als etwas j Schreckliches. etwas völlig Unerwarte- - tes geschah. Das Licht im Treppenhaus, dag? Licht im Aufzuge erlosch und tiefe, schreckliche Finsterniß umgab die Bei den. »Um Gotteswillen!« rief sie. , ; »Donnerwetter!« rief er Die Situation war allerdings eine ! peinliche. Eine dumpfe Stille trit ein. Platz i lich hörte er ein Geräusch wie leises t Weinen i Das traf ihn schwer. Er wollte sich zu sden Zugleinen hintaften. Sie hörte; auch streifte er ihr Kleid. Da 1 s schrie sie auf - Flämmchen auf. Das zweite Streich »Zurua. Sonst ..... ont er re ei· ich Sie.« ! . I O s »Meine Gnödigste Sie.... Sie j werden doch nicht glauben . . . ." i »Sie sind ein Scheusal Mache s Sie Licht oder . .. oder ich steche . . · und sie schluchzte laut aus. l ,,Gut,'« sagte er, »ich werde Licht i machen.« Und er zog eine Streichholz: schachtel aus der Tasche und setzte ein Streichholz in Brand. Der sahle, zuckende Lichtschein schien die junge Dame zu beruhigen. Aber : das Licht erlosch. Ein turzes Glims men noch, dann zuckte ein neue-Z « holz war angezündet worden« Und so stand der Reserendar da und setzte ein l Streichholz nach dem anderen in l Brand. . Beim zehnten tam es ihm schon unendlich lächerlich vor, beim zwölf ten verwiinschte er schon das ganze. Abenteuer und heim dierzehnten . . . . 4 Donnerwetter. beim dierzehnten hörte er ein deutlichei, wenn auch miihsam verhaltenes sichern. 4 Sie lachte ihn aus-. I Sie —- lachte ihn aus. . »Sie werden doch nicht die ganze Nacht dastehen wollen und Ziindhiilz chen onziinden ?« »Nein. Sie reichen auch gar nicht so lange.« »Nun, dann wollen wir einen Kom promiß schließen. Jch hin jegt nach ihren Beleuchtungsversuchen überzeugt, daß Sie wie ein Kavalier handeln können. Jch ziehe mich —- bitte zün den Sie noch ein Zündhölzchen an — hier in diese Ecke des Sosas zurück. Sie sehen sich dort in jene. So —- und nun tönnen wir plaudern.« »Brado! Dann bin ich auch wieder glücklich, daß . . .«' utFalt, das ist gegen den Vertrag. Au mündliche Annäherungen sind nicht gestattet. haben Sie eine Ziga rette?« «Rauchen Sie?« »Nein. Aber Sie sollen rauchen. Jch habe es gern, wenn Jemand raucht und dann . . . .« «Oh ich verstehe. Das Glimmen der Zigarette soll Jhnen verrathen, oh ich . . . . Meine Gnädigste, Jhr Miß l i s W I trauen tränkt mich.« t »Es soll auch tein Mißtrauen sein, i nur —- berechtigte Vorsicht." I ,,Unberechtigte.« ! »Meinetwegen. Sagen wir also be I greifliche.« . ? »Zugestanden. Und Sie wollten al 3 so auch zu Eulers gehen.« i »Ja. Und Sie. .. I »Ich muß, d h. ich müßte, denn ich kann ja doch nicht Aber das thut nichts. Jeh wäre doch« nicht lange ge blieben. Außer. s .Fangen Sie schon wieder an . . . . »Nein. Aber sonst wäre nichts ge wesen, was mich dort hätte halten tän nen. Wohl aber etwas, was mich hätte vertreiben tännen.« »Ah, und das wäre . . . . ?« »Jemand, den ich nicht kenne. Je mand, mit dein Tante Euler mich gerne veriuppeln möchte.« »Ah, das ist interessant« und ohne es zu bemerken, rückte sie dem Reserendar twas näher ,,Erzählen Sie doch!" »Was ist da groß zu erzählen. Die alte Geschichte. Eine junge Wittwe, steinreich, angeblich hübsch —- was alte Tanten eben hübsch nennen . . .na und jung! Kurz und gut, die sollte die rechte Partie fiit mich sein: Heute sollte sie tommen. ch wollte sie mir anse hen. Na, der ante zu Liebe muß ich hingehen. Aber ihr auch den andern Gefallen thun und heirathen —- nein! Jch danke für Obst. Verheirathen lasse sich wer will ich nicht. Wenn ich schon heirathen muß, dann heirathe ich sei t.-—« »Das ist recht von Jhnen,« sagt die junge Dame. »Erzählen Sie doch wei ter·" »Jch weiß nichts weiter.« Jeßt ist die Reihe zu erzählen an Ihnen. Sie wollten doch auch zu Tante Euler hin auf.« ,,;-a· Allerdings. Aber auch nur aus einen Moment. Auch nur der Frau oon Euler zu Liebe. Jch sollte dort ei nen jungen Mann tennen lernen. Ei nen sehr liebenswürdigen, angenehmen jungen Mann. Ader man weiß ja. was alte Tanten liebenswürdig und angenehm nennen. Na, das sollte die rechte Partie fiir mich sein. Jch wollte ihn mir mal ansehen . . .« »Und?« fragte der Referendar und rückte, ohne daß sie es merkte, näher an die junge Dame heran. »Und --- nichts. Ich wollte ihr den Gefallen thun und hingehen. Aber den anderen Gefallen und heirathen—nein! Jch dante fiir Ob t. Verheirathen laß’ ich mich nicht« enn ich schon heira then soll, dann —- heirathe ich selbst.« »Gniidige Frau! Sie sind hart. Sie . . . Sie strafen mich mit meinen eigenen Woßrien Wenn ich gewußt hätte, da . . .« »Daß ich Frau von Glitmer bin, nun was dann . . . ?" »Dann hätte ich . . . oh« und er war hingeriickt ganz nahe zu ihr und . . . Sie aber wehrte ihn ab. »Ich bitte, zünden Sie wieder ein Ziindholz an. Das wird gut fein und übrigens — Sie danken ja für Obst.« »Nicht aber, wenn es so herrlich ist wie hier," und er versuchte in der Dun kelheit die Gestalt des jungen Weibes an sich zu ziehen. Sie aber wich zurück und im Zurückweichen erfaßte ihre hand eines der Seite und da —- da ge schah ein Wunder. Der Auszug be wegte sich und —- glitt hinab. »Wir sinken,'« sagte der Referendar erstaunt. »Gott sei Dant!« athmete die tleine Frau aus« »Geben Sie mir das Seit. Sonst können wir unten zerschellen.« »Um Gotteswillent" und sie über ließ ihm willig das Seil »Bitte, zünden Sie jeßt ein Sünd hiilzchen an. So. Und jeßt . . . wol len wir nicht lieber nach oben? Bitte, ziehen Sie hier« Ziehen Sie mich em por, zum Glück, zur Seligkeit.« — Und sie zog. ----— —.0--«-—— --———« Knhner Vergleich. Ossizim »Einjähriger Lehmann, Sie zielen viel zu lange! Sie sind im Civil Kausmann?« Einjiihriger: »Ja Befehl!« Osfizier: »Na, glauben Sie nur nicht, daß Sie hier drei Monate Ziel haben!« Ein Gemüthsmenseh Braumeister: »Man-le Joses — is diis mal a Bier, das i heuer äsamms braut hab' —- so a herrlichen ropfen hat’s nimma geb’n! Dös is aber viel zu gut siir Euch —- diis Bier san i halt ganz alleini« Ein Opfer des Armenballs. «Woaßt, Wastl, du hist scho narriseh a —- acht Ilasch’n Schainpus sausa!« »Geja? Und da hoaßfs nacha. ma that nix fiir dii Stadtarnia!« Er t a n n t e Physiognomie. A.: »Was macht denn der Student « Stissel siir ein hitterböses Gesicht?« . B.: «Veksatz amtsmiene!« i --—....-..... - Untalentirt. I A.: »Na, haft Du im Florettstechen i schon Fortschritte gemacht?« ) B.: «Leidet nein, ich mußte schon ! nach der ersten Leltion aufhören, weil ich zu tiylieh bin.« l Konkurrenz. I - Madame: «Diesen Monat habe ich - ein neues Kleid vom haushaltungsgeld « eriibri t!« , ! Kö in: »Ich sucht«