Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 12, 1901, Page 9, Image 9
Der Nebraska Staats Anzeiger uHerold nebst Bciblättcrm 2-ågnntggsl?lgxtfk ,·,lljlljrjwllz Australien-Zentrums ist die beste nnd größte deutsche Zeitung des Westens. Der ,,Anzei ger und Herold« erscheint wöchentlich, 8—10seitig: das ,,Sountags3 blatt« ebenfalls wöchentlich, 8seitig; die ,,Acker- und Gartenbau Zeitung« gleichfalls wöchentlich, in kleinerem Format, jedoch durch . schnittlich etwa 20 Seiten enthaltend. Sämmtliche Blätter enthalten eine Fülle des besten Lese stoffes jeder Art siir die Familie-, den Geschäfte-month Former. Gärtner, Viehzüchter, sowie auch für die Jugend. Unterhaltcnd Fritz belehrend, », M- sp. ....-. Nile drei Blätter nur 82.00 pre Jahr. Unsere Grarisprämien. Alle unsere Abonnenten, die auf ein Jahr im Voraus bezahlen, erhalten eine Gratien Prå mie, bestehend aus einem Band ngskhalnxsxgshiblietth enthalte-nd Nun-one und Novelle-L Wir geben hier die oorrätbigen neuen Num mern nebst Inhalt an. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und enthält eine oder » mehrere vollständige Geschichte-n Bei Auswahl genügt eg, nur die Nummer an « zugeben: » Np.11.-—Die Weißen und die No. No. No No. Dip. No B la u e n. Roman von Ladung Habicht 12.—Das verhängnißvolle Kreuz. Roman von Franz Zisilek. Weibliche Rache. Novelle von F. v. Hohenhausem Gram Epith. Novelle von E. o. Barfuß. 13—Des Amerika-Ins Wort Rom-n von Dorfs Freiin v. Spange-L Das Mehaillon Roman von E. A. König .14—Gewagtes Spiel. Noman von E· H. von Dedenkoth. 15—uåpekiöhuuch. Roman von Friedr. Friedrich. Jm Banne der Leiden fch a f t. Novelle von C. Lohdr. les-Ein Staatsgeheimniß. Roman von Julius Roge. Ein ienfafivnellek kakßi Criminal - Novelle nach dem Leben von heim-ich Kohlen 17—Frouenliebe. Roman von H. Verkoax Getreu bis in den Tod. Novelle von Paul Hevfe. lS-Aus Leidenschaft Roman von Friedr. Friedrich. Ein Herz von Gold. « Novelle von L. Herde-D No. 19—Die Erbtanze Roman von Johannes von Den-all No. sub-Im tiefsten Forst. Roman von L. Haibheiin. Wer mehr als eine No. haven wt Inn 25 Cents pro Band. Solchen, welche am liebsten etwa Münchener Fliegen für 1901, den wir ebenfalls als Gratix fonsi Use und ist das luftigfte der lustige Außer diesen thlispeämien geb ital-Prämien gegen geringe Nachzat gezeigt. An dtefer Stelle wallen wie 1 das ist Dürft Unlvertal Konti eln Wett, das J e d e r haben follte und Nachzahlung von nur ein-II DOIM 83.7ö, doch wer eins hat, würde es nicht wieder erhalten tönnte. Wie haben nnd felben vergriffen sind giebt es keine mehr nlfa diefes wectbvolle Buch. Bedenkt ganze Eueyclopödie. Bestellung Poe-la hinzugefügt werden. Nebraska Staats-A Ragout-. 305 w.2 ssNm Its-Aus Nacht zum Licht. Roman von Hugh Conway. Schwere Ketten. Erzählung von F. Arnefeld. No. 22—-Die Jagd nach dem Glück c Roman von E. Wes-erstian Der Schuh vom Sa tanssnootx Novelle von Bolouin Möllhausen No » »Um der Liebe Willen. » Roman von E. Schwarz-; I Ohne Fehl. Roman von Ernst v. Woldow. T No. 24-—Das Unglück-Biwas Roman von Elle Bei-they I Haktam Rande. Roman von F. Klinck No. 25—Eine Jugendsündr. Roman von Hermine Frankenstein. No. ists-Die gelbe Rose. Roman von Hans Wachenhuien M No. 27—Die Entführung. Roma-I nach dem Englischen von M. Rosen. No. 28—Das Todtenzitnmet im Schlosse Bkion. Hisiokifchek Roman von Geo F. Born. No. DIE-Die Stieftochtek, oder: Wer gewinntse Roman von J. F. Smitsh. No. 20—Ein neues Geschlecht. Roman von Eugen Herniann Der Degen Karl Xll. Roman voi Hertnann Hirschseld. U, erhält dieselben für den Verlaufs-preis s Humoristifcheg lesen, empfehlen wir den de Blätter Heulender prårnie geben. Dieser Kalender kostet i Bücher. en wir von Zeit zu Zeit besondere Spe slung und werden diese besonders an sur auf eine aufmerksam machen und link-XI ersations-Lexikon, welches wir unseren Abosinenten tregen sliefern. Ladenpreis dieses Buches ist fllr 010 verkaufen, wenn er kein anderes s eine Anzahl Ereinplare und wenn die unter dein Ladenpreig. Besorgt Euch mer einen Donat für eine en von auswärts müssen 30 Cenlg für inzeiger und Herold, Incl st-. crand Island, Neb. q anstand Mazedonisches Räuber Be fin d el äscherte kürzlich das ; orf Kruprit bei Monastir in Mase 3donien ein. Die Marodeure zerstörten YI70 Häuser; eine Anzahl der Einwoh ; ner, theils Mohammedaner, theils Bulgaren, sind von dem Räuber-gesin del getödtet worden. Neue Quelle in Karlsbad. Durch Bohrungen neben dem bisheri gen Springer des Sprudels in Karls ad, der 20 Gallonen tochendes Wasser «per Minute gibt, gelang Es kürzlich, einen neuen Springer zu öffnen, der bei einem Strahl von 163z Fuß Höhe 870 Gallonen per Minute gibt. Der Sprudel bietet ein Naturfchauspiel wie nie zuvor. TheuresKartenfpieLVier Engländer spielten kürzlich in einem Wirthshause in Goch (Nheinland) mit Karten, kie sie aus ihrer Heimath mit gebracht hatten. Ein zufällig anwe sender Zollbeamter bemerkte, daß die Karten nicht gestempelt waren. Das Kartenspiel sourde beschlagnahmt und die vier lsngländer mußten an Strafe ! und Kosten 157 Mart 40 Pfennig zahlen· Reuartiger Studenten st reich. Anläßlich des Semester schlusses glaubten neulich einige Hei delberger Studenten, daß es nun auch angebracht sei, die Universität gründ lich zu schließen. Sie sperrten das Hauptportal mit Ketten und sieben Schlössern und verstopften die Schlüs sellöcher fänimtlicher Eingangsthüren mit Kitt, so daß am folgenden Mor gen die Schlosser lange Zeit zu thun hatten, um die »Eröffnun3 der Heidel- ; bergcr Universität« wieder vorzuneh-» nim. I Der Weltuntergang. Wäh rend bis kürzlich über ganz Europa niederneganekitnen ,,Blutregens,« eines mit Ljiiitensreibsand vermischten Nie dericblag5, bemächtigte sich der Bevöl kerung dcn Capri. Italien, großer Schreiten, und es wurde sofort ein Bittgang ins Wert gesetzt, um für die Errettung Von dem zweifellos bevor stehenden Weltuntergange zu beten. Ja, eine Kaffeewirthin erklärte einem Besuchen der seine Zeche bezahlen wollte, sie nehme kein Geld mehr, da doch tritn alles zu Ende ginge. Zu Tode geprücelt Vom Schtourgerichte in Kratau, Galizien, wurde letzthin der Hausbesitzer Jo hann Dos wegen tödtlicher Mißhand lung seines elfjährigen Sohnes zu zwölf Jahren schweren Kerkers verur theilt. Das Kind war an Gehirn blutung, verursacht durch Schläge aus den Kons, gestorben. Die Zeugen ga ben an, der Unmensch habe von dem Knaben verlangt, daß er im militä rischen Schritt marschire, und weil der Knabe dies nicht regelrecht that, wurde er in barbarischer Weise mißhandelt. Nauferei im Theater. Jm Urania-Theater in Budapest lam es unlängst während der hypnotischen Darstellungen eines gewissen Profes sors Willmann zu iiberaus lärnienden Austritten. Man ries dem Professor aus dem Zuschauerraume Schimpf toorte zu, nannte ihn einen Schwindler und warf ihm vor, er habe die Medien um drei Kronen siir den Abend ange worben Zuletzt wurde die Bühne ge stürmt und es tam zu einer regelrech ten Keilerei zwischen dem Professor, den beschuldigten Yl"-!edien und den Zu schauern. Die Polizei machte der Rauserei ein Ende, indem sie die Vor stellung unterbrechen-ließ. Brutaler Unteroffizier. Jn Dresden ist letzthin ein Retruten schinder, der Unterossizier Hockardt, vom Militärgericht zu zwei Jahren Ge fängniß und Degradation verurtheilt worden. Der Mann hat die ihm zur Ausbildung anvertrauten Nettuten täglich geohrfeigt, mit dem Gewehrlols ben gestoßen und mit der Faust in das Gesicht.geschlagen. Beim Turnen stach er die Leute mit einer Nadel in die Oberschenlel, einen Soldaten stach er selbst mit dem Seitengewehr, einen an deren, der sehr heiser war, befahl er, einen mit taltem Bier angesiillten Krug auszutrinten. Als die Ausfüh rung dieses Befehls verweigert ward-» zog der Unterofsizier sein Taschenmes ser und stürzte sich aus den Soldaten mit den Worten: »Hund, ich steche Dich todt!« Soldaten, die sich über ihn be schweren wollten, drohte er »die Jacke zu verbannt-« »F-aule Kunden«-Album. Ein junger Schneider wollte in einer englifchen Mittelstadt einen Laden er öffnen, und um fich vor faulen Zah lern zu sichern, lam er auf eine neue Methode, die unficheren Kunden unter den Einwohnern herauszubringen Er riictte folgende Annonce in die Zeitun gen ein: »Ehe junge Wittwe, hübsch und fehr reich, wiinfcht mit einem Herrn aus guter Familie in Verbin dung zu treten, mit Aussicht auf Hei rath. Die Dame hat nichts dagegen, die Schulden (deren Betrag aber ange geben feiu muß) ihres zukünftigen Gatten zu bezahlen. Bitte die Photo graphie beizulegen und an «X. Z» Ex pedition der Zeitung, zu adrefsiren.« Die Zahl der Antworten und Photo graphien war ungeheuer. Der kluge Schneider ließ von den Photographien Duplikate anfertigen und schrieb die Namen und Adressen der Eigenthümer in ein Buch mit der Ueberfchrift »Faule Kunden. « Die Originale wurden als dann unter höflichen Entfchuldigungen abgewieer. ««· »i- »s « :l Panit in der Menagerie. Jn einer Pariser Menagcrie spielte sich l dieser Tage ein« nervenerschiitternderi Austritt ab. Der Bändiger Claude ließ eine fünfjährige Löwin, die als sehr gefährlich bekannt ist und schon mehrere Bändiger verwundet hat, Uebungen machen. Als er bei der Schlußnuminer angekommen war, sprang die aufgeregte Bestie auf ihn los und zerfleischte ihm mit ihren furchtbaren Tatzen Schädel und Stirn. Unter den anwesenden 300 Zuschauern entstand eine wilde Panit, während Claude mit blutüberströmtem Gesicht auf dem Boden unter der grimmig fletschenden Löwin lag. Glücklicher Weise gelang es dem Bändiger Car rere, das Thier fortzuscheuchen, so daß Claude sich erheben und den Käfig Ver lassen konnte. Er ließ sich verbinden und wollte die Uebungen fortsetzen, aber das Publikum protestirte heftig dagegen, so daß er darauf verzichten mußte. Tags darauf arbeitete der Mann trotz der schrecklichen Wunden, die cr erhalten, in gewöhnlicher Weise weiter. Schläfriger Einbrecher. Der Tischler Karl Schmidt wartete neulich auf der Bodentreppe eines Ber liner Wohnhauses, bis alle Hausbe wohner schliefen, erbrach dann den Bo den und alle Berschläge und packte zusammen, was er für mitnehmens werth hielt. Da das Haus verschlossen war, so wollte er warten bis zum näch sten Morgen. Jn zahlreiche Kleidungs stiicke, die er übereinander anzog, ein gehüllt, legte er sich, nachdem er seine eigenartige Lampe, ein mit Petroleum gestilltes marmornes Schmuckkästchen, ausgelöscht hatte, hinter einem Reise lorb nieder. Am nächsten Morgen um zehn Uhr lam eine Frau nach dem Boden, um etwas zu holen. Als sie sah, dasz alle Berschläge erbrochen wa ren, schlug sie Lärm. Jetzt erst erwachte der Einbrecher und versuchte, zu ents lommen Fuhrleute, Maler und Bäcker, die unten im Hause wohnten, waren aber schon zur Stelle, gaben dem Dich eine Tracht Prügel und überliefertes-. ihn dann der Polizei Rabiater Gefangenen Ein Bursche Namens Englert, der eine Zuchthausstrafe von acht Monaten zu verbüßen hat,.und kürzlich vom Schöf-: fengerichte in Würzburg, Bayern, eine Zusatzstrafe von 20 Tagen erhielt, sprang bei der Urtheilspublikation nach dem Gerichtstisch ergriff ein Tin tenglas und warf es nach dem Vor sitzenden. Der Jnhalt ergoß sich über die Alntsrobe. Als er ein zweites Tin tenglas nach dem Vorsitzenden werfen wollte, schlug ihn der anwesende Rechtsanwalt Dörrer auf die Hand, so daß er das Tintenglas fallen ließ. Der Gerichtsdiener und ein Gendarm eilten herbei, nahmen den Burschen fest, fes selten ihn und führten ihn ab. Seltenes Vorkommnif3. Es kommt wohl häufig vor, daß den Marttbesucherinnen die Portemon naies mit Jnhalt von Langfingern ent wendet werden, aber daß Jemand in seinem Korbe nach Rückkehr vom Markte einen Betrag vorfindet, dürfte nicht oft dagewesen sein. Dies pas sirte kürzlich einem Mädchen in Kö nigzberg das bei der Heimkehr vom Markte auf dem Boden des- Korbes 24·10 Mart lose vorfand. Das Mäd chen war völlig im Untlaren darüber, auf welche Weise das Geld in den Korb gelangt sein konnte, und hat deshalb zur Ermittelung des Eigenthümer-Z den Vorfall zur Anzeige gebracht. Feameradschastlicher Op fersinn. Ein Fabritarbeiter im Kanten Neuenburg, Schweiz, war trank geworden und sollte längeren Aufenthalt auf dem Lande nehmen Leider war der Mann nicht in der Lage, den ärztlichen Rath-befolgen zu können. Als dies seinen Kameraden zu Gehör kam, veranstalteten sie eine Sammlung zu seinen Gunsten und be schlossen zudem, ihm eine ziemlich be deutende Summe zur Verfügung zu stellen, welche sie alle vierzehn Tage für einen jährlichen Ausflug der Fabrik bei Seite zu legen gewohnt sind. Selbstmord im Baumes wi p fe l. Im fiskalischen Walde am Floßberge bei Jlmenau, Sachsen- Wei mar-Eisenach wurde kürzlich im Wip fel einer hohen Fichte die Leiche de-« Techniters Rieger aufgefunden Der junge Mann hatte sich mittelst eines um den Leib befestigten Gurtes an einem Aste sestgebunden und sich durch zwei Revolderschüsse in die Herzgegend getödtet. Der Baum mußte erst ge fällt werden, ehe der Leichnam gebor gen werden konnte. Plündermde Zigeuner b a n d e. Eine Wirthschast zu Bra zen, Ostpreußen, in der Nähe der rus sischen Grenze wurde dieser Tage, wäh rend die Mutter des Eigenthümers allein zu Hause war, von einer Zigeu nerbande belagert. Was die alte Mut ter ihnen nicht freiwillig gab, nahmen sie mit Gewalt. Nachdem die Zigeu ner Schinlen, Speck, Wäsche und an dere Sachen auf ihren Wagen geborgen hatten, suchten sie eiligst das Weite. Gestörtes Mitta smahl. Der Großherzog von Oldengurg nahm kürzlich mit der Großherzogin im Win tergarten eines Hotels in Dresden das Mittagsmahl ein, alsdas durch große Schneemassen beschwerte Glasdach des Saales zusammenbrach und auf die Tafel stiirth. Der Schreck war indes sen größer als der Schaden. Nur einige leichte Verletzungen durch Glas splitter am Gesicht und an den Händen. waren die Folgen dieses Unfalles. I n k a n d. " Heerdenbefitzer in Fehde. Ein scharfer Streit zwischen Rinder und Schafheerdenbesitzern um Weide ländereien in der Gegend von Delta, Col» ist zum Aus-brach gekommen. Fünf bewaffnete Cotvbth umzingelten kürzlich eine Schafheerde und tödteten 200 Thiere. Sie erklärten, daß die Schafe sich auf einem ausschließlich fiir Rinderheerden bestimmten Weideplatz befanden. DerversteinerteMann.Jn Albuquerque, N. M» ist jüngst W. T. Sapp, der berühmte ,,versteinerte Mann« von Lebanon, Ky» gestorben. Sapvs Muskelgewebe war vollständig geschwunden und sämmtliche Gelenke, mit-Ausnahme derjenigen der Hände und der linken Schulter, waren festge wachsen. Seit 86 Jahren hatte sich diese hilflose lebende Statue ausstellen lassen. Grausamer Lynchmord. Ballie Crutchfield, eine in der Nähe von Rome, Smith County, Tenn» wohnende Farbi e, wurde letzthin von einem PöbelhauFen aus ihrer Hütte l)erausgeholt, nach einer nahen Brücke geschleppt, dort angebunden und er fchossen. Tie Leiche der Unglücklichen warf man dann in’s Wasser. Als Ursache der scheußlichen That ward an gegeben, die Farbige hätte eine Geld-· börse mit 8120 gefunden und dem Eigenthümer nicht zurückerstattet. Kurioser Wahrspruch Der Coroner von New Haven, Conn» fällte unlängst in dem Falle einer rau Charles M. Bensol, die todt in einem Boardinghause gefunden worden war,! folgenden Wahrspruch: »Ihr Tod war; eine Folge der Aufregung, welche ihrem i System durch die Hiebe seitens ihri berauschten Gatten bereitet wurde. Benfol wurde dann unter der Erklä rung, daf; kein genügendes Beweis material für seine Prozessirung vor handen sei, aus der Untersuchungshafi entlassen. VerspäteteRachsucht. Vor Retorder Nowrey inCamden,N. J» er schien kürzlich eine Frau Johnson und ersuchte um einen Haftbefehl gegen ihren Mann, der, wie sie angab, sie ink Gesicht geschlagen hatte. Elerk Walsh, welcher keine Verletzungen im Gesichte der Frau bemerkte, machte sie daraus aufmerksam, worauf die Frau kalt bliitig zugab, daß die Mißhandlung vor 19 Jahren stattgefunden habe. De-: Clert bedeutete der Frau, daß nach so langer Zeit kein Verhaftsbefehl ausge stellt werden könne und mißvergnijgt verließ sie den Gerichtssaai. Seltene Ehrlichkeit. Tie Postbeamten von Minneapolis waren unlängst nicht wenig erstaunt, als sie einen unreaistrirten Brief zurückerhiel ten, der eine ziemlich große Geldsumme enthielt. Der Brief war an Fräulein Anna Schalk-, Minneapolis, adressirt und Da sich eine solche Adresse im ,,Cith Tirectorh« sand, wurde der Brief an dieselbe algeliefert Aber Anna Schulg, weiche den Brief erhielt, ist nicht die Anna Schultz, an welche der selbe gerichtet war und sie schickte den selben mit dem Bemerken zurück, daß sie mit gutem Gewissen das Geld nicht annehmen könne. Ein brennender Gesan gener. Als Benjamin Tracey in Philadelphia kürzlich unter der An klage der Ihierquälerei dem Richter vorgesiihrt wurde, verbreitete sich als bald im Gerichtssaale ein brenzlicher Geruch. Der Richter war mitten im Verhöre, da rief plötzlich ein Neger, der Gefangene stehe in Brand. An der rechten Seite seines Rockes glimmte ein Rauchwölkchen Tracey warf das brennende Kleidungsstück ab und trat das Feuer mit den Füßen aus-. Es stellte sich heraus, daß er in seiner Aufregung beim Betreten des Verbor saals die brennende Tabakspfeife in die Tasche gesteckt hatte. Kühner Bankraub. Die Privatbank von J. H. Springer in Ar gonia, Kans» wurde kürzlich Nachts von drei Einbrechern heimgesucht und um 82600 in Baar und 84000 in regi strirten dreiprozentigen Regierungs bonds beraubt. Ungefähr 8140 in Gold und 88000 in Bonds hatten die Kerle unberührt gelassen. Die zum Sprengen des Geldschrantes nöthigen Werkzeuge hatten die Einbrecher sich in einer unweit der Bank gelegenen Werkstätte der Santa Fe-Eisenbahn verschafft. Durch die dicken Auszens mauern waren die Räuber in das Ge wölbe gedrungen und hatten alsdann die Thüren des Geldschranles mit Nitroglycerin gesprengt. U U gc sc U c z l· Wulst-klle IlcullUJ Frau D. Patterson, die Gattin eines Handwerkers, ihre 12 Jahre alte Toch ter und die 14jährige Nellie Chase aus Cold Springs, N. Y» den Table Rock bestiegen hatten und von dort aus einen Waldbrand beobachteten, tam die Toch ter dem Abgrund zu nahe und stürzte in die Tiefe. Die Mutter des Mäd chens und Nellie Chafe eilten nach der Stelle des Absturzes und fielen in ihrer Aufregung ebenfalls in die Tiefe. Meh rere Anwohner, die Angenzeugen des Vorfallg gewesen waren, eilten herbei und fanden Nellie Chafe in den Aesten eines Baumes; sie war unverletzt. Die Tochter der Frau Patterfon wurde weiter unten am Abhange gefunden; sie hatte einen Armbruch und andere Verletzungen erlitten. Frau Butter fon, die 100 Fuß tief gefallen Und auf die Felsen aufgeschlagen war, wurde als Les ’«e entdeckt. Der falsche Retter. Lsrthuv Ausb, ein Former von Tifslin, O., hatte offenbar auf eine reiche Beloh nung gerechnet, als er kürzlich Nachts einen Personenzug der Pennsylvania Bahn durch Warnungssignale zum Stillstand brachte und darauf aus mertsam machte, daß die Geleise durch einen Haufen Bahnfchwellen blockirt waren. Er spielte sich als Lebens-v retter auf, doch die Untersuchung er gab, daß er selbst der Missethäter war, der die Bahnschwellen auf das Gelen gelegt hatte. Zum Lohne ward er in’s Gefängniß abgesiihrt. Jm Tode vereint. Frank B. Wright, ein Journalist in Cincinnat-i, O» ist kürzlich im 42. Lebensjahre un erwartet gestorben, nachdem am Mor gen seines Todestages seine Frau an einer Lungenentziinduiig verschieden war. Wright litt an derselben Kraut-. heit, doch glaubte man nicht, daß er in Lebensgefahr schwebe. Die Sorge um seine tranke Frau scheint seinen Tod beschleunigt zu haben. Vielgewagtundnichis ge wonnen. Frau D. Birkenstein in Chicago hörte neulich Abend ein GL j räusch auf der hinteren Veranda ihres JHauses und kam gerade zeitig genug, « um zu sehen, wie ein Spitzbube sich ein »aus ihrem Eisschrank gestohlenes gro s ßes Stück Bratensleisch einwickelte. Bei ihrem Anblick sprang der erschrockene Dieb über das Baltongeländer, stürzte 25 Fuß tief auf den Erdboden hinun ter, raffte sich aber wieder auf und verschwand in der Dunkelheit. Das gestohlene Fleisch hatte er beim Sturze verloren, und der Braten blieb somit der Familie Birkenstein erhalten. Zur Mutter zurückgi bracht wurde dieser Tage in El Paso, Ter» ein Mädchen, Namens Carrie Steocns, welches vor sechs Jah ren, als es fünf Jahre zählte, den Jhren geraubt wurde und seitdem ver schollen war. Seine Spur war in Danbille, Jud» entdeckt worden. Dir Mutter erkannte ihr Kind nicht wie der. Dieer war im Stande, die Ge schichte seiner Wanderungen zusam menhängend zu erzählen. Es war von den Leuten, die es geraubt hatten, zur Travezkiinsilerin in einem Cirkusk herangebildet worden· Jni Kampfe getödtet wurde letzthin der Hilfsbundesmarshall Whi tely von Augustu, Ga» als er ver suchte, in Lincaln Counth den notd rifchen Buschbrenner Lum Scott uns dessen Konip’izen zu verhaften. Scott wurde ebenfalls getödtet. Whitely und feine Leute fanden die Buschbrenner in einem stark verbarrikadirten Haus an der Arbeit und es kam sofort zu einer allgemeinen Schießerei. Nachdem Whitely und Scott gefallen waren, trat eine tleine Pause ein und nach kurzer Verathung beschlossen die Be lagerten, sich zu erge ben. Der Name der Ortschaft Sing- Sing, Sitz des New Yor ker Staatss :chthauses, ift mit Erlaub niß von Gouverneur Odell in Osfining umgeändert worden. Zur Begründung dieser Namen-Minderung ist geltend ge macht worden, daß der in aller l- «e!t berühmte Name des Zucht hauses in Sing- Hing auf die wirihfe1)aftli,: Entwiekelung der Ortschaft einen lä menden Einflu» ausübe. Ofsining war der Name eines Jndianerhiiupt lings, der vor 200 Jahren in jener Gegend lebte. Muttertreue. Letzthin er krankte das dreijährige Söhnchen der Frau Bessie Banks in Mount Ver non, N. Y., an den Blattern Als die Sanitätsbehörden die Ueberführung des kleinen Patienten nach dem Pest hause anordneten, flehte die Mutter, sie mitzunehmen, sie wolle ihr Kind Pflegen. Vergebens versuchte man, ihr ihre Absicht auszureden. Sie beharrte auf derselben, und fo erfüllte man schließlich ihren Wunsch. Pistolenduellaufoffener Straße. Jn Dagett, Cal., wurde neulich zwischen den Bergwerks-Jnge nieuren E· P. Elliott und James Ne ville auf offener Straße ein Pistolen duell ausge achten Die ganze Bevöl kerung der Ortschaft war Augenzeuge. Erst als Neville tödtlich verwundet nie derstürzte, fiel es der Menge ein, sich einzumischen Elliott wurde auch, aber nicht gefährlich, verwundet. Er befindet sich in Haft. Schlaafertiger Krüppel. Der Hotel-Clerk James B. Hibbard in St. Louis, welcher einen künstlichen Arm besitzt, Versetzte neulich einem Manne, Namens Simms, mit demsel— den einen wuchtigen Schlag und zer schmetterte ihm He Kinnlade. Simms muszte einige Tage im Hospital zu bringen, ehe er als Ankläger gegen den streitbaren Mann mit dem künstlichen Arme austreten konnte. Wasserscheuer Ehemanm Jn Kolomo, Ind» hat Frau Agnes Bölnne ihren Mann auf Scheidung verklagt, weil derselbe höchstens einmal im Jahre badet. Der Beklagte ist Heizer auf der Panhandle Bahn und seine Gattin behauptet, er esse und lege sich unaewaschen zu Bett; nicht einmal Gesicht und Hände wasche er sich, wenn er von der Arbeit zurück kehre. Eigenartiger Unfall. Zwei scheu gewordene Pferde stürmten neu lich in Milwaukee die Straße entlang, direkt auf den Springbrunnen am Rathhansplatz zu und stürzten beide kopfüber in den Brunnen, so eins küh les Bad nehmend. Das eine Pferd trug leichte Verletzungen an der Brust davon.