Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 12, 1901, Sonntags-Blatt, Image 11

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    Inn n tags - W l a tI
Beilage des ,,Ncljragka Staats-An3cig(r und Herold«.
J. P. Windolph, Herausgeber
Gmnd Jstand,Nebt.,dcn12 April 1901.
Jahrgang 21 Ro. 32.
——
Verein geschieht-irr Trauern
O- sten pas-Inder unt wem etnzlz in der
lieu kostete-nd
Jn Wien ist kürzlich ein Verein ge
gründet werden, der in seiner Art webt
einzig in der Welt dastehen dürfte. Es
ist dies ein Verein geschiedener Frauen.
Jn der tcnstituirenden Versamm
lung schilderte eine Frau Patek tie
Leiden einer geschiedenen Frau und
sagte unter Anrerenu »Die meisten ge
schiedenen Frauen könnten Vände ful
len mit der Erzählung dessen, was sie
gelitten haben, entweder aus alter
Liebe zum Manne oder, wenn Kinder
vorhanden sind, um diesen das Eltern
haus und die Mutter zu erhalten« Hur
sich aber die Frau zur Scheidung enz
schlossen, dann mag sie ruhig von jeder
Freude des Lebens Abschied nehmen.
Die Frauen, die an einen Privatbea:::-s
ten oder Arbeiter verheiratbet war-Jn,
sind ganz dem Elend preisgegeben Sie
bekommen ini günstigsten Falle ZU
Gulden tl Gulden gleich 47 Eint-St
Alimentation, ost auch nur süns Gui
den. Hat aber der Mann kein sires
Einkommen, so kann sie auch gar nicht«
crhalterr. Jch bitte die glücklich ver
heiratheten Frauen, uns nach Kräften
zu unterstützen und unsere Bestrebun
gen nicht mit einem mitleidigen Achsel
zucken abzuweisen, weil wir in dem
Ä
»Es-J
Frau Mariens Haber
großen Lotto der Ehe eine Niete ge
zogen habenf
Der Verein heißt »Humanitiit.«
Ordentliche Mitglieder des Vereinez
können nach den Statuten nur gericht
lich geschiedene oder verlassene Frauen
werden. Dagegen steht es jeder Dame«
welche die Ziele des Vereines billigt,
frei, ihn als außerordentliches Mitglied
zu unterstützen Alle Mitglieder sind
verpfiichtet, das Vereingabzeichen zu
tragen. Es ist dies ein silberner Ninj
mit der Inschrift: ,,Humanität." Alil
Präsidentin des Vereins wurde. eine
Frau Marietta Haber geweihlt.
er yoer Gans-erneut
seit lässe- sls einer Des-de in ver Volltil
des staates pro-sinnst
Nicht nur im Staate New York, son
dern in der ganzen ilnion erregt Oe:
Antngonizmus zwischen Gouverneur
Odell und dem Führer der dortigen
republätanischen Organisation, Bun
, J x
Liennrnin B. LcelL
dessenator Platt, berechtigtes Inte
resse. Scheint eö sich doli in letzter
Linie darum zn handeln, ob eg Ldell
gelingen mird, feine Unabhängigkeit zu
wahren nnd durch eine init eigener
Kraft errungen-e Wiedernoniinntion
zum Gorweenenrgnint eine Präsident
schasisniöglirlileit in 12204311 werden
Benjnniin B. Ldell ist seit länger
als einer Delade in der Politik des
,,Enit-ire«-Staates prominent nnd gilt
als einer der energifchsten politischen
Fiibrer des Staate-. Geboten les-i
zu Newdnrgkh N. Y» besuchte dell
nach klbfoldirung der dortigen dffent
lichen Schule das Bethany Toll-ge W.
Va» nnd hierauf die Columbia-Um
veriität Zu New York, die er 1877 Ver
ließ. Im Verein init seinem Vater,
der in nishilf aufeinander folgenden
Arntsperioden Bürgermeister von Neid
bnrzrh war, und seinem Bruder be
thiitiggte sich Benjamin B. Odell in:
Eis- nnd (·leltrifd)-LichtstfjeschäfL so
toie in anderen Unternehmungen. Er
gehörte dem Unterhanfe der Legiölatur
des Staates New York, sowie in drei
Terminen dem Kongreß an. Odell
war ferner Mitglied des republitani
schen Staatslomites des »Empire«
Staates und wurde 1898 Vorsitzender
des Exekutivtomitei der Partei.
Ameräranxs «se Erfinder-.
Von der Regsamkeit des amerikani
schen Ersindungsgeistes missen die
Bücher des Patentamtes zu erzählen,
namentlich betressg mechanischer Vor
richtungen. Währnd in England jähr
lich etwa 8500 bis 9000 Patente be
willigt werden, in Deutschland nnd
Frankreich etwa 700(), stellt sich die
Zahl in den Ver. Staatn auf etwa
25,000, ausschließlich der Erneuerun
gen. Eingereicht werden etwa 40,000
Gesuche« von denen 15,0()0 zurückge
wiesen werden müssen, weil sie sich als
nicht original erweisen oder mit ande
ren schon vorhandenen Patenten in
Consliit kommen. Das Patentamt,
das jetzt ine Abtheiluna des Departe
ment des Jnnern bildet, war ur
sprünglich dem StaatHdepartement zu
getheilt.
Jm Fahre 18.'36, dem ersten Jahre
seines estehen5, wurden 745 Gesuche
eingereicht. Vor dem lexikanischen
Kriege betrug die Zahl der bewilligten
Gesuche durchschnittlich 504, bis zum
Beginn des Bürgerlrieges nahm sie
stetig zu, bis sie 4800 erreichte. Die
erste Wirlung des Krieges war ein
Rückgang in der Zahl der Gesuche,
bald daraus aber nahm die erfinderi
sche Thätigteit außerordentliche Di
mensionen an. kkm Jahre 1864 wur
den 7000 Avplitationen eingerei t. im
darauffolgenden 10,600, im ahre
1866 waren es 15000 und in 1877 sok
gar 20,400. Als nach dem Panitjahre
1873 die Geschäfte darniederlagen, er
lahmte auch der Ersindungsgeist, bis
1880 aber war er wieder rege gewor
den, es wurden damals 23,000 Gesu
che verzeichnen Jm Jahre 1889 war
die Zahl auf 40, 000 gestiegen, in wel
cher Höhe sie sich durchschnittlich hielt,
bis der Krach von 1893 einsetzte, der
auch diesmal wieder seine nachtheilige
Wirkung auch aus diesem Gebiete aug
uvte.
Der großartige Aufschwung, den die
Industrie des Landes ietzther genom
men, an dem auch die Landwirthschaft
richlichen Antheil gehabt hat, zeigt
eine besonders augenfällige Wendung
des erfinderischen Geistes zum absolut
Prattifchen, wie sich aus der That
sache ergiebt, daß dies-Zahl der bewillig
ten Patente im Verhaltniß zu den Ge
suchen weit größer ist als früher. Der
Praktitr zeigt sich dem bloßen Theore
titer voraus-, die Erfindungen sind
itrspriingl cher und nützlich Verwend
darer, die Zahl der im praktischen im
Abnehmen. Jn früheren Jahren mag
Vieles als ameritanifche Erfindung
gebucht worden fein, wag nur Nach
ahmung ausländischer war, jetzt, wo
der Markenschutz von Erfindern faft
gleichzeitig in allen den Ländern nach
gefucht wird, die dafür in Betracht
kommen, England Deutschland
Frankreich Belgien, Eanada und so
weiter, gehört schon mehr wirkliche
Eigenart dazu, eine Erfindung als
fieu zur Anerkennung bringen zu mitf
en.
Die Zahlen des Patentamtes sind
noch tein erschöpfender Ausweiö der
erfinderischen Thätigteit im Lande; es
mögen noch Tausende von Köper Er
findungen zur Reife gebracht haben,
denen die celegenheit fehlt, sie in die
Oeffentlichtcit zu bringen, in der Re
« gel das Geld zur Erlangung des Pa
tentes, wie häufige Anzeigen in den
Zeitungen ersehen lassen, in denen
Kapital zur Verwerthung einer Erfin
dung gesucht wird. Jn welchem Um
fange die Patente ihren Erfindern
Nutzen bringen, darüber können die
amtlichen Berichte selbstverständlich
leinen Ausweis bringen, doch hört
man vielfach die Behauptung, daß der
Erfinder die Früchte seiner Thätiateit
selten zum vollen Umfange genießt;
in unserer mit großen Summen aus
Mitteln nehmend-n Zeit gehört eben
schon beträchtliches Kapital dazu. um
eine neue Erfindung mit Erfolg m den
Markt zu bringen und in monopolisti
scher Weise auszunutzen.
Landwirthfctmft und Fotftvetrleb.
Wie die Forstpflege dem Landbesitz
nutzbringend fein kann, davon liefert
ein vorliegender Bericht über die
Erträge der Forsten in Preußen ein
lehrreiches Beispiel. Demselben zu
folge lieferten dieselben im Vergleich
zum Voranfchlage ein Mehr von über
elf Millionen Mari, fiir das Rech
nungsjahr 1900 fleht ein Mehr von
siebzehn Millionen in Aussicht und
für ".1901 wird mit einem weiteren
Steigen des llebetschusseg gerechnet·
Auf den Heitar des gefammten
Staaiöforftareals loinmt nach dem
Eint für 1899 im Durchschnitt eine
Einnahme von 25,29 Matt. Nach den
Etaii fiit 1889——90, 1879-—80,
1869, 1859 und 1849 betrug sie be
ziehungsweise 21,5, 19,35, 15,7 13,6,
9,21. und 7,45 Mart.
Fiir die steigende Rentabilität der
Forstwirthschaft liefern diese Zahlen
einen ellatanten Beweis. Die indu
strielle Entwickelung mit ihrem gestei
gerten Consum an Nutzhoolz ist der
Forstwirthschaft zu Gute gekommen
und hat ihren Ertrag während der
letzten fünfzigJahre mehr als verbrei
fa cht
J Von dem gesammten Forstareal
des deutschen Reiches entfallen auf
Staatsbesitz 30, 5, auf Privatbesitz da
! gegen 47,5 Prozent. Schon hieraus
z ergiebt sich, wie sehr gegenüber den
" agrarischen Klagen die günstige Kon
- junktur der Forstwirthschaft Beach
« tung verdient.
Jn erster Linie ist es freilich der
Großgrundbesitz, der neben Land
wirthschaft auch Forstwirthschaft be
» treibt. Jn der Größenllasse der Be
E triebe von 500 und mehr Heltar land
wirthschaftlich benutzter Fläche entfiel
J nach der Aufnahme vom Jahre 1895
durchschnittlich auf den einzelnen Be
trieb: 767,4 Hektor landwittbschast
liche Fläche 2406 Heltar Forstfläche.
Der Großgrundbesitz ist aber lei
neswegs allein an der Forstwirth
schaft betheiligt; Forstwirthschaft als
Ergänzung der Landwirthschaft fin
det sich vielmehr auch bei mittleren
und kleineren Betrieben. Die Aus
nahme boom Jahre 1895 ergiebt in
dieser Beziehung folgende interessante
Daten Es befand sich
m der Muth-cui lnndtvtrths torltwtrtbs
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benutzte sklitwe
bcltnr bitten hetmr
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illiick I
Rein forstwirthschaftliche Betriebe
gab es im Jahre 1895 nur 22,041
dagegen solche auch mit landwirth
schaftlich benutzter Fläche 931,833.
Bei 408,734 Betrieben der letzteren
Art betrug die sorstwirthschaftlich be
nutzte Fläche weniger sals 1 Hettar,
bei 161,965 Betrieben zwischen 1 und
2, bei 282,916 Betrieben zwischen 2
und 10 Heltar.
Weitesten Kreisen der landwirth
schaftlichen Bevölkerung muss, mithin
das Steigen der Forfterträge zu Gute
gekommen sein.
-—·- , ...»«. ....-,« ,
Das englische Mititårsanitåtawes
sen in Ziivasrika.
Jnfolge der schweren Beschuldignn
gen, die im vergangenen Sommer von
Burdett Coutts über die giiitzlirhe
Unzulänglichkeit der englischen Ver
pfleaunggeinrichtungen für gesunde
wie namentlich für erkrankte Solda
ten erhoben worden waren, sah sich
das Parlament zur Einsetzung einer
Kommission genöthigt, zur Untersuch
ung der Uebelstände sowohl in der Or
ganisation wie in der Anwendung aus
dem fiidafrikanifchen Kriegsschauplat3.
Der Bericht ist nunmehr erschienen.
Der »Deutschen Mediz. Wochenschrist«
gehen daraus folgende Mittheilungen
zu. Zunächst reden die mitgetheilten
statistischen Erhebungen eine sehr deut
liche Sprache. Aus der Verlustliste ist
zu ersehen, daf; an Krankheiten, zu
nseist an klnterleibsthphus, starben
7501 oder It7,5 per Tausend, in der
Schlacht getödtet wurden an ihren
Wunden starben 4318 oder 21,t; per
Tausend· Diese Zahlen geben aber
nnr ein Bild von den Todesfällen die
in Siidasrika selbst dorkamen, berück
sichtigen dagegen nicht die zahlreichen
Todesfälle unter den nach Hause zu
rückgesandtem rechnet man diese hinzu,
so dürfte die Zahl der an Krankheiten
Gestorbenen etwa doppelt so aron sein
wie der durch Bertvundungen. Als
tampsnnsähig wurden nach England
zurückgeschickt 16538 Offiziere und IM
986 Mann oder 1545 vom Tausend.
Von den 73s3,986 Mann waren 5662
verwundet, 8st,243 krank, der Rest war
wegen verschiedener anderer Gründe
.heimgeschickt. 243 starben - noch im
« Jahre 190», 1570 waren als untang
lich aus der Armee entlassen worden,
nnd 654 befanden sich noch im Hospi
tal. Die Sterblichkeit aus allen Ur
sachen erreicht demnach fiir die englische
Feldarmee für 1900 die hohe Zahl von
59,1 per Tausend, die Sterblichkeit
durch Krankheiten 37,5 per Tausend;
aunyphuH allein kommen wahrschein
lich mindestens 10 Todesfälle per Tau
send. Dergleichen wir dies mit der
Sterblichkeit der englischen Armee in
anderen Jahren, so finden wir, daß
tsie Gefammtsterblichkeit fiir das Heer
NR 1(),8 per Tausend betrug, im sel
ben Jahre verloren die Truppen in
ciioafrika und St. Helena 11,3 per .
Tausend. Von 1888 bis 1897 verlor ;
die rnglttche Armee, die über die ganze I
Erde zerstreut it, im Durchschnitt 8 9 "
i
ver Tausend. offen wir. daß es den i
Hist-kindan gelingen möge, die Pest,
die in liavftadt ausgebrochen ist, auf
IIe»l-iihe: ergriffenen Plätze zu be
fanansen, jonst dürfte die Sterblichkeit
fur "lf)(-1 nrch riel schlimmer ausfallen.
Der Bericht ftellt sodann, indem er
fie allgemeine Lage der Militärinedh
zinalverwaltung erörtert, fest, daß die
betreffenden Behörden auf einen Der
s artig tangrvierigen Krieg nicht gefaßt
Waren. »Was Personal und Aug
» rustung anlangt, war die Sanitäts
! abtheilung fiir einen solchen Krieg völ
; lrg unzureichend, und sie war nicht so
Z organisirt, daß das Personal beträcht
z lich erhöht werden konnte, oder das-,
Fehlende-s rasch hätte beschafft werden
können. Doch dies ist nicht der Fehler
. des Generaldirektors oder des ihm un
! tersiellten Stabes. Jm Ganzen genom
! nsen kann man das Betragen und die
Befähigung der Sanitätsoffiziere nur
loben. Etwaige Ausnahmen können
diese Regel nicht aufheben.« Die Corn
misfion bemängelt ferner die Ausbil
dung der Sanitätsofsiziere, die hinter
der der Civilärzte in vieler Beziehung
zurückstehe; fie schlägt deßhalb man
cherlei Veränderungen in der Organi
sation des Sanitätgoffizierkorps vor.
Sehr schlimme Klagen werden über
das Krankenpflegeperfonal geführt.
»Manche waren unachtsam, andere
grob, manche betrunken, einige sogar
brutal gegen die Kranken . .. häufig
haben die Pfleger auch geistige Ge
tränke und für die Kranken bestimmte
Luxusartikel gestohlen fowie auch nö
thige Handreichungen nur gegen Be
zahlung geleistet. Alles dies schien den
Aerzten nicht bekannt gewesen zu sein,
und es ist Zeit, daß die Aufmerksam
keit derselben auf die Vorkommnisse
gelentt wird.« Der Bericht kommt nach
alledem zu dem Schlusse, daß die Miß
stände ernster Natur waren und nicht
verkleinert werden dürfen. Er tröstet
sich indessen damit, daß die ärztlichen
und Sanitätgeinrichtungen nicht zu
sainmengebrochen, daß bei der Verbin
gnng ver Kranken und Berwundeten
« keine Skandale vorgekommen und daß i
j« in keinem früheren Feldzuge die Kran
ken und Berwundeten der englischen
Armee besser behandelt worden find.
als in diesem füdafritanischen. Der »
Trost ist, wie man nach den obigen
Zugeständnissen derKommifsion schlie
fzen muß, ein äußerst geringer. Frei-—
lich sn fürchterlich, wie sie zur Zeit des
Krirnkrieges gewesen,scheinen die Sa
niiätszustände in der englischen Armee
nicht mehr zu sein. Ader viel besser
sind sie während des letzten Halbjahr
hundertg augenscheinlich auch nicht ge
worden.
l -—. ---..
Vermischtes.
Folgende merkwürdige Pferdege
schichte wird aus Petergburg berichtet:
Aus Eifersucht ermordet hat »Tri
umph« seinen Collegen »Aschabad«.
Daß Menschen aus Eifersucht, Neid
und Ehrgeiz sich in den Inst-gen pa
cken, ist leider lein seit-VI Laub-Hin
niß, daß aber zwei Bollblutptekde sich
an die Gurten g!nge«.i, durfte wohl
ziemlich vereinzelt dastehen Waise-J
Renner erster Gut-, die -.hrem Besitzer
schon viele Tausende von Rubeln zu
geführt hatten, haßten sich »Du-) su".
Beide hatten ihren kleine-i Harm, da
sie nicht nur als Renn: sont-en aiih
als Zuchtpferde benutzt wurde-i. Ob
wohl sie streng von einander abgetheilt
lebten, witterten sie doch ihre Neben
buhlerschast. Während sie zur Renn
I bahn geführt wurden," sollte sich zwi
schen Beiden eine furchtbare »Trago
die« abspielen. »Aschabad« warf, s«
, bald er seinen Gegner erblickte, seinen
i Reiter ab und stiirzte sich in rasender
I Wuth auf »Triumph«. Dieser entle
Jdigte sich auch sofort seines Reiters,
» und nun begann zwischen beiden
Oengsten ein Kampf auf Leben und
Tod. Niemand war im Stande, die
beiden rasenden Thiere zu trennen,
die sich mit Hufen und Zähnen in
fürchterlichster Weise bearbeiteten.
,,Aschabad« kam an einem Drahtzaun
zu Fall und damit war sein Leben be
endet. Sein wüthender Gegner stieß
und biß so lange auf ihn ein, bis ihm
das Fell und Fleisch in Fetzen herab
hing. Als ,,Aschabad« fast leblos da
lag, konnte »Triumph« von ihm ge
trennt werden. Nach einigen Tagen
hauchte der Besiegte sein Leben aus.
Eine tomische Scene spielte sich
kürzlich in einem Pariser Oninibus
ab. Ein dicker Herr, eine junge ele
gante Dame und ein älterer magerer
Herr, dem man den ehemaligen Offi
zier ansah, saßen nebeneinander. Letz
terer warf der Dame fortwährend
verliebte Blicke zu, ohne jedoch einen
Erfolg zu erzielen. Plötzlich sprang
die Dame auf und rief ihm zu: »Sie
frecher Mensch! daß Sie mich mit
Jhren Blicken belästigen, muß ich mir
gefallen lassen, aber daßSie mich knei
fen, verbitte ich mir!« Und damit gab
sie ihm eine wohlgezielte Ohrfeige.
»Aber ich habe Sie ja gar nicht ge
kniffen,« protestirte der so Angeredete.
Jn den nun sich erhebenden Streit
mischte sich auch der dicke Herr, der
Gotte der Dame, und es entspann sich
eine regelrechte Prügelei. Der Con
dulteur konnte die Kämpfenden nur
mit großer Mühe trennen und das
Trio wollte sich eben zur Polizei be
geben, als plötzlich hinter ihm der
Ruf ertönte: »Mein Hummerl Er
will ausriicken!« Aus dem Korbe ei
ner biederen Haushälterin tauchte in
der That eine ungeheure Hummer
scheere auf. Nunmehr klärte sich Al
les auf: Der Hammer allein war der
Schuldige, er hatte verübt, was dem
alten Herrn vorgeworfen war. Jn
das Gelächter, das nun entstand,
stimmten schließlich auch die drei Be
theiligten ein.
Prof. Koch setzt seinen Kampf gegen
Malaria mit Energie und Erfolg
fort. Nachdem die unter seiner Lei
tung stehendeMalaria-Expedition über
Ursachen nnd Wesen derKrankheit hin-·
reichende Klarheit geschaffen hat und
in Neu-Guinea auf Grund dieser For
schungen mit Erfolg gegen die Krank
heit vorgegangen ist, sollen demnächst
auch in dem von der Malaria beson
ders stark befallenen Deutsch-Ostafrika
ausgedehntc Versuche mit der Bekäm
pfung dieses Uebels gemacht werden.
Es soll, Vorläufig auf ein Jahr, von
der deutschen Regierung ein Arzt mit
dem nöthigen Hilfspersonal und den
wissenschaftlichen Hilfsmitteln nach
Ostafrika entsandt werden. Zu diesem
Zweck sind in den dem Reichstag zuge
gangenen neuen Nachtragsetat BUOOO
Mark eingestellt worden. Die bereits
bewährten Versuche sollen auch in Neu
Gninea fortgesetzt werden. Hierzu,
sowie auch zu ihrer Durchführung in
Deutsch-Südwestafrita, reichen die
noch früher bereits gestellten Mittel
aus. Uebrigens findet die Koch’sche
Methode gegenwärtig auch in Jstrien
und Aegypten Anwendung.
Gemeinhin wird gesagt, das-« um
einen Soldaten in der Schlacht zu
tödten, Blei im Gewichte des zu Töd
tenden erforderlich ist, aber wie fo
vieles andere hat sich diese alte Reael
im Burenkriege nicht bewährt. Wie
ein Statistiker ausgetiiftelt, hat der
Tod eines jeden gefallenen Burcn das
reiche Albion bis jetzt weit mehr als
ein Mannnesgewicht in Gold gekostet.
Bis zumSeptember des letzten Jahres
kostete nach dieser Berechnung jeder
todte Bure 8250,s.)00, im Januar
war der Durchschnitt infolge des Ru
rückfendens von Truvpen auf 8200,
000 gesunken, heute aber hat er wieder
die frühere Höhe erreicht. Eine ähn
liche Statistik aus dem deutsch-fran
Ziifischen Kriege von 1870—-71 stellte
fest, daß Frankreich für jeden im
Kriege aefallenen Deutschen, die
Krieagentschädiauna von 4 Milliar
den Mart mitgerechnet, 200,00() Mk·
zu zahlen hatte.
Laut Bericht des Consnls Lhons in
Dionen Japan, besteler in jenem Land «
25564 Banten und Zweiabanken, mit«
einem Capital von 252 Millionen
Dollars. Unter den Staatsbanken ist
die größte die Bank von Japan, welche
mit einem eingezahltenCapital von 14
Millionen Dollars arbeitet. Alle
Staatsbanken werden aber von der
Privatbanl Kabushiti Kaisha über
troffen, welche mit 1528 Zweigbanken
iiber ein eingezahltes Capital von 155
MillionenDollars verfügt. 462 Spar
banten arbeiten mit 27 Millionen
Dollars. Die kleinste Staatsbank ist
die Colonisationsbank in Hokkaido
mit anderthalb Millionen Cavital, die
kleinste Privatbant die Kabufhiki Go
sbi Kaisha, welche nur ein eingezahltes
Capital von einer BiertelMillion auf
zuweisen hat.
Die neue Scrie von Schatzamts-;
Note soll vom künstlerischen Stand-s
punkte die hübscheste werden, die ei
von unserer Bundesregierunq ausgel
geben wurde Die P1- Note wird in i
der Mitte das Bild des americanischen
Adlers, die 85s Note ein Indiana
haupt ud die s10-Note einen Misset
kopf tragen. Als Modell des letzteren
hat man den Kopf des größten dieser
Thiere gewählt, das je erlegt wurde
und jetzt ausgestopft im Smithsonian
Museum steht.
Die gern mit vollen Segeln fahren
sind oft WindveuteL
H
E « Humorisjischea
Zeitgrmälj.
»Jhre Tochter ist jetzt bald heirathss
fähig?«——»Ja-sie wird auch bald
« a n f a n g e n , sich zu verloben!"
I -..—
; Ein gutes Hind. »
! M u tte r : »Diese Torte mag ich
! zu gmkel An der könnt’ ich mich zu
I Tode essen!«——E l s ch e n : »Ach bitte,
« Mantu, laß’ mich mit Dir sterben!«
Erim Pogelliändlpxx
-...,-«, UWH L --
»Sie bringen mir jetzt nach Wo
ch e n den Papagei zurück-was haben
Sie denn an ihm auszusetzen2«——
»Der Pa—Pa-pa—Papa-—gei—st—
st—st——st o t te rt ja!«
Höchsten Weid.
»Schau’, abmurksen lunnt’ i’
Di’jex3t, aber-Du Lump bist ja in der
Lebens-Versicherung — da
waar’ Dei’ Altefein ’raus!«
Gipfel der Yerstrcutheit
P r o se s s o r (sindet einen fremden
Jungen bei seinen Mädchen): ,,Sieh’,
da haben wir auch einen Jungen unter
den Mädchen, das hast Du mir ja gar
nicht gesagt!«
Htoßkknfxen
»Ach, Papa, ich woll1’, ich wär’ zur ·
Zeit Karls des Großen geboren?«——
»Warum denn?«——»Na, dann braucht’
ich doch nicht zu lernen, was n a ch h e r
Alles passirt ist!«
Anspruch-law
« Milliardär (zu seiner Toch
ter): »Mein Kind, ich will - einem
Herzen nicht im Wege sein und habe
nichts dagegen, wenn Du einem armen,
aber brapen Millionär die Hand
reichst!«
Der Pantossellicld.
»Sie haben also Jhrer Frau Ge
mahlin Tarock gelel)rt?«—,,Ja, und
das war eine vorzügliche Jdee von
mir! Letzten Monat hab’ ich ihr bei
nah’ ein Viertel ron meinem Gehalt
abgewonnen!«
Ort-hindert
H e r r (an der Thür): »Herr Meier
zu sprechens«—D i c n st m ·ci d ch e n :
»Heute nicht, aber vielleicht übermor
gen.«--Herr: »Ist er denn Ver
reist?«- —D i e n st m ä d ch e n : »Nein,
er inspizirt nur den Weinkeller.«
Zuk- dpr Zehnten
L e h r e r: »Also, wenn wir uns
den Tag über etwas zu Schulden korn
nien lassen, stören Gewissensbisse leicht
unsere Nachtruhe. Joses, Du scheinst
nicht aufzupafsen, wiederhole: Was
stört dann unseren Schlaf?«—Jo -
se f : ,,Gewisse Bisse·« -
Ycrfditiappt
F r e m d e r (im Bal)nhofsrestau
tant): »Ich möchte ein Beefsieak essen.
Wie lange dauert das 3«—— K e l l ne r
(nach der Uhr sehend): ,,Bierund
zwa«zig Minuten.« — F r c m d e r:
»Können Sie das so genau berechnen?«
—- K c l l n e r: Selbstverständlich —
das Essen wird eine Minute vor Ab
gang des Zuges servirt. «
Yascrnenljofblüthem
Unteroffizier: »Na, Meier,
Sie machen ja ein verdutzies Gesicht
wie ein spindeldiirrer Schauspieler, de
sich aus dem Theaterzettel settgedruckt
sieht!«
Wachtrneisier (zum Soldaten,
der vom Pferde gesallen): »Donner
weiter, kotettirt der steil schon wiede
mit der Jnsanterie!« .
F e l d w e b e l (der am Veinkleibe
eines Einjähriqen eine Flaumfeder be-«
merkt): «!Ukijller, seit wann heißt es
denn im Reqlement, dasz die Einjäb
tigen mit Flugapparaten antreten sol
len«
Der schlaue Yllaldh
»Wi) ist denn Jhr Dackl, Herr För
sterZ«—-,,Hnb’ keine Ahnung! Ah, da
kommt er ja! Sehen Sie, meine Her
ren, den Hausschlüssel hat cr meiner
Frau g’stibitzt!«
thpraæig.
»So, Du glaubst nicht, daß Dir
Dein Mann einen Brillantring Wink-"'
DJ u n g e- F r a u : »Nein, er ver
meidet es ängstlich, einmal ein harteö
Wort fallen zu lassen!«