Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 05, 1901, Page 9, Image 9

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    —-.. --
, P Wortbltndksett.
rofessor Vrissaud von der Sal e
ttiere in fiaris hat in den ldortigpen
Archiven iir Nervenheiltunde einen
Mrlwiirdi en Fall beschrieben, den die
» -, issenschat mit der Bezeichnung
,·Wortblindheit« belegt. Erscheinun
ca dieser Art sind von besonderer Be
utung, weil man sich bisher noch nicht
einig darüber geworden ist, welcher
»«Theil des Gehirns durch seine Ver
ßung den so bezeichneten Zustand her
orruft.
Der Betroffene war ein Mann im
Alter von 57 Jahren, der wegen eines
schweren Ansalles von Darmentztin
- ung in das Krankenhaus gebracht
zworden war. Seine Freunde hatten
·niitgetheilt, daß er seit einiger Zeit ge
wöhnliche Gegenstände nicht mehr zu
lennen vermocht und überhaupt ein
He ältsames Benehmen gezeigt hatte.
chließlich tonnte der Kranke dazu bes
f singen werden, selbst Einiges iiber sein
efinden mitzutheilew Er klagte dar
bei-, daß er nicht im Stande wäre,
Geschriebenes u lesen, obgleich die
Höhigteitdes Schreibens nicht beein
trächtigt war. Jn der That tonnte er
vstseinen Nanten und seine Adresse, die
er eben erit mit eigener Hand auf ein
Papier geschrieben hatte, nicht mehr
tziffern Er sah nur die schwarzen
Linien der Schrift auf dem weißen
Hintergrunde des Papiers, hatte aber
ar teine Empfindung für ihre Bedeu
ng. Außerdem wurde bei ihm eine
Beschränkung des Gesichtsfeldes fest
ellt, aber ohne eine sonst häufig da
rn t im Zusammenhang stehende halb
zeitige Lähmung. Er sieberte fortge
J eßt, wurde dann bewußtlos und starb
noch am selben Tage. Die sofort vor-—
; enommene Seltion gab Aufschluß
" ber die krankhaften Veränderungen
eines Gehirns. Es zeigte sich, daß die
bere Schlösenbildung und die Win
ungen der grauen Gehirnmasse, in
denen nach der jetzigen Annahme das
ermögen des Gehörs und des gespro
Wn Wortes liegt, unverletzt waren,
. doraus das erhalten gebliebene Ver
"iindniß für das gesprochene Wort und
Jie Fähigkeit der Schrift erklärt wurde,
«ährend der Theil der Gehirnrinde auf
der linlen Seite, wo das Hauptge
war, so daß nicht nur eine Beschrän
un des Gesichtsfeldes, sondern auch
soed rlennungsvermögens fiir geschrie
bene oder gedruckie Worte bedingt wer
Fn mußte.
Der Papagei ein wildes
hie r. Eine niedliche Geschichte l-:-t
" auf Grund des neuen bürgerlichen
, Rechts vor den Hamburger Gerichten
- abgespiclt. Jm bergan-getreu Sommer
entflog ein Padagei seinem Käfig und
ielt sich mehrere Tage, seine Freiheit
eniefzend, auf den Bäumen eines Gar
,«Fens auf. Endlich erbarmte sich ein
Hj ,Unwohner dep-« hungernden Thieres,
s slosckte es durch Füttern an sich und
« tacht-e es in einem Käfig unter. Um
. er nicht in den Verdacht der Unter
» chlagung zu kommen, ließ er durch
J« eine Zeitungs-Annonce der Welt mit
' theilen, daß ihm ein Papagei zugeflo
gen sei und daß der Eigenthümer ihn
gegen Erstattung der Futtertosten in
« mpfang nehmen könnte. Das las ldie
ohe Polizei und flugs forderte sie auf
Grund von Paragraph UCJT des Bür
lichen Gesetz-Buches die Herausgabe
»gefundenen« Papageicn. Da der
Besitzer des Thieres die Herausgabe
weigerte, kam es zu einem Eivilprozeß,
und das Amtsgericht gab der Klage
» auf Herausgabe des Papagei statt.
Das Landgericht wies indessen die
» « la e ab, indem es ausführte, daß es
,ich ier gar nicht um eine »verlorene,«
.ondern um eine »herrenlose« Sache
« ndle. Der Papagei ei nämlich im
I nne des bürgerligen echts -«» wil
des Thier, das dur Wiedererlangun
. einer Freiheit herrenlos geworden se .
. n herrenlosen Sachen stehe aber der
" Ysosizeibehörde lein stärkeres Recht zu,
« ls jedem Menschen.
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Deine thknclldc STIMME-,
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——ÄboIIIIIII auf den Staats-Anzei
ser nnd Herold.
Kguinalda
Ver ExiJnfurgentenführer lei
stet Uncle Sam den Treueid.
Der FilipinoiAgent Sixto Lopez
über die Nachricht
profit gegen die Dankes-kannst
T mi- Mkw Ort-ans nach Fünftau
»Die Tempcrenzfurie Carrie Nation kehrt
; St Loui- entrüstet den Rücken
f
Aus der Bundeshauptstadt.
Washington, D.C.,3.April.
Ugninaldo Zeistet den thucid.
Sekretär Root hat soeben folgendes
Kabeltelegramm veröffentlicht, welche-z
; heute früh 8 Uhr im Kriegödeparte
! ment einging:
I »Manila.
An den General- Adjutanten, Wash
·»-5—.
» ...»·.«..
; Seit feiner Ankunft in Manila hat
:sich Aguinaldo damit beschäftigt, die
F Verhältnisse des Archipels zu studiren.
i Er hat sich hierbei fast völlig auf den
iRath von Oberrichter Arellano ver
)lafsen. Das Resultat war, daß er
heute eine Erklärung unterschrieb und
beschwor, welche auf Seite 11 meines
Jahresberichteg enthalten ift.
MacArthur.«
Der Eid, auf den hier Bezug genom
men ist, hat folgenden Wortlaut:
«Hiermit sage ich mich von jeglicher
Anhänglichkeit an alle sogenannten re
volutionärenRegierungen auf denPhi
lippineninseln los und erkenne die
Regierung der Vereinigten Staaten
von Nordamerika an. Jch gelobe feier
lich, daß ich in treuer Anhänglichkeit
zu diefer Regierung halten werde; daß
ich mich allezeit als treuer und gehor
famer Bürger der besagten Inseln be
nehmen werde, und ich will, weder di
rekt noch indirekt, in brieflicher oder
fonftiger Verbindung mit einem Feinde
der Vereinigten Staaten stehen, noch
solch’ einem Feinde Schirm und Schutz
gewähren; ferner gelobe ich, daß ich
diese Verpflichtungen ohne irgend
ssvelche Hint-rgedanten cdxr mit der
l Absicht, sie nicht zu erfüllen, auf mich
s nehme —--- fo wahr mir Gott helfe!«
Obwohl Aguinaldo den Treueid ge
leistet, wird er doch noch von General
MacArthur als Gefangener behandelt
werden. Es wird ihm möglicherweise
mehr Bewegungsfreiheit gewährt, aber
für den Augenblick wird er völlige Frei
heit nicht erlangen. Nach Ansicht des
Kriegsamies wird Aguinaldo’s Hand
lungsweife fiir die Pacifizirnng der
Inseln von tiefgreifendem Einflusfe
sein.
B oft o n , Mafs» Z. April.
Dem Filipinoagenten Sixio Lopez
wurde heute Nachmittag mitgetheilt,
daß Aguinaldo den Ver. Staaten den
Treueid geleistet habe. Als er nähere
Einzelheiten darüber verlangte, wurde
ihm gesagt, daß nur die nackte That
sache herübergetabeir worden sei. Er
sagte darauf: Meines Erachtens find
mit dieser Eidesablegung gewisse Be
dingungen verknüpft gewesen. Die
Meldung, daß Aguinaldo den Eid ge
ieistet hat, ist sehr wichtig. Sie müs
sen mir Zeit geben, darüber nachzuden
ten.
Cabinetzsitzung
Jn der heutigen Cabinetsfitzung
wurden keine wichtigen Fragen bera
then. Die Lage in Benezuela tam nicht
zur Sprache. Die Regierung will die
Aniunft des Gesandten Loomis ab
warten« bevor sie sich iiber weitere
Schritte entscheidet. Jn der heutigen
Sitzung standen vornehmlich Armee
ernennungen zur Diskussion.
Ernennnnaem
Der Präsident hat folgende Ernen
nungen gemacht:
Albert H. Eber zum Hülfg-Wund
arzt bei der Freiwilligen-Llr!11ee, mit
Capitiinsrangx ferner William V
Gordon zum Professor der Physik an
der Militäratademie der Ver. Staaten.
Einhaltsbefebl verlangt.
New Orleans, 8.April.
General Samuel Pearson, Vertreter
der Buren, hat heute im Bundesgericht
eine Klage eingereicht, um einen Ein
haltsbesehl gegen den Dampfe-: Austra
lion zu erlangen, welcher aus diesem
Hasen mit einer Ladung Maulesel nach
Südasrila abfuhren soll.
Richter Parlanae hat die Verhand
lung über den Einhaltgbesehl aus den
6. April vertagt. Die Klage ist, außer
von Pearson, der in Babecton wohnt,
unterzeichnet von einem New Yorler
Bürger, Edward Vanneß, Charles
D. Vierte, Generalconsul des Manie
Fretsiaates, und ist gerichtet gegen den
Capttiin deöDainpsers, Parson, Elder,
Dempster cke Co., Eigenthümer des
thzeugez und Robert und Mathem
arriner, die hiesigen Vertreter von
Ader-, Dempster Fc Co.
Die Petltton gründet sich daraus,
daß die Bereinigten Staaten mit den
Burenrepnliliten im Frieden leben, und
daß die »Anglo-Australian" im hiesi
gen Oasen Kriegsmateriah nämlich
W -C- --. —
F
J-.JO Maule-sei und Pferde im Werthe
von 8150,000, aufnehme, um in dem
Kriege gegen die Burenrepublilen Ber- «
wer-»dring zu finden. Mit Hilfe des
ihnen zugeführten Kriegsmaterialz
verwiisten die britischen Armeen Eigen
thum und Wohnung der Petenten, die
schon im Kriege theilweise namhafte
materielle Verluste erlitten haben. ·
Endlich werde die Fortführung des
Krieges nur durch Sendung von
JKriegsmaterial aus diesem Oasen er
« möglicht.
In Folge dieser Petition wird die
»Anglo-Ameriean«, die heute absahren
sollte, bis Samstag, wo iiber den Ein
haltsdesehl entschieden wird, zurückge
halten. ·
Carrie Nation.
St· L ouis, Mo., s. April.
Catrie Nation weilte wieder heute
anderthalb Stunden in St. Louis und
hat die Stadt voll Entrüstung über oie
Dinge, welche sie sah, und über die ihr
gewordene Behandlung verlassen. Sie
versprach, bei ihrer Wiederkehr, alle
diese ,,Hijllenlöcher« zu zertrümmert-«
Sie lain von Jndianavolis mit der
Big Four-V-:hn heute früh an und
reiste später nach Kansas City aus der
WabashsLinie, um daselbst bei gegen
sie anhängigen Prozessen zugegen sein
zu können. Wie Frau Nation sagt,
wird sie fürder teine Vorlesungen mehr
fiir Geld abhalten; dieselben bezahlten
sich nicht und sie sei froh darüber. Sie
will sich tiinftig ausschließlich auf
Thaten verlegen.
Jhre erste Handlung war hier, daß
sie einem Mann, der ihr den Rauch in's
Gesicht blies, die Cigarre aus dem
Munde schlug. Beim Abschied auf dem
Babnhof schenkte sie einem Manne auH
Chiron-» Ver in Folge eines Streiics
ein Zerichlagenes Auge hatte, eine Rost-.
m« dem Versprechen fiir ihn beten zu
weiten, damit er zu einem anständigen
Lebextswandel gelange.
Reisi heute nach Europa.
i New Vort, Z. April.
’ Jm Kentor von J. P. Morgan ch
,Co. wurde beste Nachmittag angetiin
digt, daf-, Or. Morgan morgen nach
Europa reisen werde.
Plötzlich gestorben.
P a n a , Jll» Z. April.
J. M. Custer, 75 Jahre alt, ein
promlrrcnter hiesiger Geschäftsmann,
ist heute hier plötzlich am Herzschlag
gestorben.
Keine Begnadigiing.
Columbus, O» Z. April.
Die Begnadigungsbehörde des
Staates hat es abgelehnt, dem Gou
verneur ein Einschreiten in dem Falle
von Edwin Nuthven zu empfehlen,
welcher wegen Ermordung des Beam
ten Shipp zu Cleveland in der Nacht
des 6. Mai 1900 verurtheilt wurde.
Während des Prozesses war Ruthven
in einem eisernen Käfig im Gerichts
saale internirt, angeblich, um einer Be
einflußung der Geschworenen vorzu
beugen· Nuthven bat stets seine lin
sebuld betheuert und die gegen ihn vor
gebrachten Beweise waren meist Zu
falls-beweise Das Urtheil lautet auf
Hinrichtung im elektrischen Stuhl am
12. April.
Iliysteiiöses Derschwinden·
L o n i s o i kle, Ky» B. April.
N. L. Brizlit ein angesehener Kauf
mann aus Irentom Tenn» welcher
nach Louioizille niit 32000 zum Waa
reneintauf takti, ist nach Aussage sei
nes Verwandten Thomas- L. Allen ver
schwunden. Letzterer hat zwei Tage
nach Briaht gesucht. Der Kaufmann
verließ Irenton am 22. März und
stieg in Lonissville in einem Hotel ab.
Zwei Tage darauf rar er für eine
Nacht im Palme-Dom in Cincinnati.
Weder die Cincinnatier noch die
Louisville’r Polizei konnte die ge
ringste Spur von Briaht finden. Herr
Allen wird zur Fortsetzung seiner Be
mühungen nach Cincinnati zurückkeh
ren.
ZUutters nnd Bruder-nord.
S u n b u r y, Pa» s. April.
Heute ist in Istlinekgrooh einem klei
nen Dorfe wenige Meilen von hier, ein
Doppelmord verübt worden. Der Mör
der ist «er sksjiihtige John Gulick,
seine Opfer sind seine est-jährige Mut
ter, Frau letnif Gulieh sowie sein 27
jähriger Bruder Philipp.
Nach Veriibnng des-z furchtbaren Ver
brecheng steckte Guts-ji den noch rauchen
den Revolver ruhig in die Tasche und
entfernte sich in der Richtung nach
Danoille.
Ham) Meere, der auf einer angren
zenden F.·.«.::! wohnt, hörte die Schüsse
und eilte nach dem Haufe der Gulictö.
Er fand die Mutter auf dem Fuß
boden der tiiiclzex dem Sohne war eine
Kugel in’g Herz gedrungen. Beide
waren sofort todt. Der Grund der
That ist nicht bekannt. Der Mörder
ist noch auf freiem Fuße.
Ziiord oder Seibstmord7
M e m p h i s , Tenn» Z. April.
Frau Georgia O. Henegar, Gattin
des Barbiers T. F. Henegar, wurde
heute Morgen in der Küche ihres hau
fes mit einer Kugelwunde im Kon
todt aufgefunden. Ihr Mann ist un
ter der Anklage des Mordes in haft.
Er behauptet, seine Frau habe Selbst
mord begangen.
b- —
Die Schätze einer Sängerin.
Jm Swansea-Tl)ale in Wales er
regte unlängst die Nachricht, daß Ade
lina Patti, die jetzige Baronin Ceder
ström, ihr Schloß Craig-y-nos ver
kaufen wolle, nicht geringe Bestiirzung,
da die Diva bei den einfachen Leuten
in der Nachbarschaft außerordentlich
beliebt ist.
«Craig-y-nos,« was ,,Felsen der
Nacht« bedeutet, hat seinen Namen von
einem großen tuppelsörmigen Hügel,
an dessen Fuß das schöne Schloß liegt.
Das majestätische Gebäude ist an der
Seite von Gewächshäusern, Treibhäu
sern siir Weinstöcke und Pfirsichbäume
begrenzt. Ein charakteristi ches Merk
mal ist der Abends elektris erleuchtete
Wintergarten. Die Patti hat eine
große Furcht vor nächtlichen Ein
brechern. Zwei Schildwachen machen
die Runde auf dem Grund und Boden
des Schlosses-, und alle Fenster sind mit
einem sinnreichen System von Alam
glocken versehen. Diese Vorsichtsmaßs
regeln sind in der That nothwendig,
denn das Schloß ist ein wirklich-IS
Schatzhaus. Es ist mit kostbaren Ge
schenken von königlichen und anderen
vornehmen Personen, die die Sängerin
mit ihrem Gesang entzückt hat, ange
füllt. Viele dieser Schätze bewahrt die
Pattt in ihrem Boudoir auf. Dazu
gehören ein schönes Diamanthalz
and, ein Geschenk der Königin Vikto
ria, und ein mit Brillanten gerahmtes
Miniaturbild der Königin. Einen
Ehrenplatz hat auch das in Diamanten
und Perlen gefaßte Bild der Königin
von Portugal. In einem kleinen Ka
binett befinden sich die mit Juwelen
besetzten Ohrringe Marias, die der
große Tenorsänger bei einem der letzten
Male, als er und die Patti zusammen
sangen, getragen har, ferner mehrere
Lorbeerkranze aus gediegenem Golde,
von denen einer besonders schön ist.
Aus jedem Blatt dieses Kranzes stehen
der Name einer Oper, ihr Feomponi
und die von der Diva gespielte Roue
eingravirt. Die Patti besitzt nicht nur
das größte Klavier der Welt, sondern
hat in Craig-y-nos auch das theuerste
Orchestrion. Dieses wundervolle Jn
strument kommt den vereinten Anstren
gungen von 60 Musikern gleich, hat ein
Repertoire von über 80 Opernstiicken
und Liedern und kostet nicht weniger
als 23000. Ein Schatz, den die Patti
nicht weniger hochhält, obgleich sein
wahrer Werth fast gleich Null ist, ist
eine alte, »He:::iette« genannte Puppe,
die die Künstlerin, wie sie stolz erzählt,
im Alter von sieben Jahren »für schö
nes Singen« erhielt.
Ameise und Gnmmibaum.
Ueber die Ursache der Bildung des
Gummi arabicum hat der Berliner
Privatdozent Dr. Walter Busse auf
seiner osiafriianifchen Forschungsreise
eine bemerkenswerthe Entdeckung ge
macht. Diese eigenthümliche Aug
schwitzung der Rinde entsteht nur nach
einer Verwundung. Die nähere Un
ltersuchung der Ausflußstelle hat nun
tgezcige Daß sämmtiiches Gummi in
iden deutsch-ostafrikanischen Steppen
iseine Entstehung lediglich der Thätig
Lieit von Ameisen verdankt. Die Thiere
Ibahnen sich durch die Rinde der Aiazien
Gänge, um in das Holz zu gelangen,
Iwo sie sich Höhlungen schaffen, die sie
als Wohnungen benutzen und in die sie
ihre Eier legen. Bisweilen werden
solche Höhlungen sehr umfangreich an
gelegt. Akcizien mit weichem Holz zei
gen verhältnismäßig wenige Bohr
löch:r, während solche mit hartem Holz
häufig über und über mit Grimmi
iliiinpchen bedeckt sind, deren jedes einer
Wunde entspricht. Führt man mit der
Axt oder dem Buschrnesser Schläge
gegen einen von Ameisen bewohnten
Baum, so ist in wenigen Sekunden des
sen Oberfliiche mit den aufgeregt hin
und her eilenden Thieren bevölkert, bis
diese schließlich am Stamme herunter
laufen, um sich im Boden zu ver
kriechen. Das aus der Wunde fließende
Gummi wird im Allgemeinen von den
Ameisen nicht verwerthet; der frische
Ausfluß ist für die Thiere sogar ein
Hinderniß, aus ihrer Behausung in’s
Freie zu gelangen, so daß sie genöthigt
ind, sich einen anderen Ausweg zu
verschaffen. Die gefundenen That
sachen bieten einen neuen Beitrag zur
Kenntniß der vielseitigen und merk
würdigen Beziehungen der Ameisen
zur tropischen Pflanzentvelt. Nach
Busfes Ansicht handelt es sich nicht um
ein auf gegenseitigem Vortheil beruhen
des Zusammenleben von Thieren und
Pflanzen, sondern um einseitiges
Schmarotzerthum Die Ameisen schma
rotzen in den Atazienbiiumem denen sie
durch Verletzung des Holzes einen mehr
oder weniger großen Schaden zufügen,
während sie selbst in ihren unzugiing
lichen Höhlen Schutz vor größeren
Feinden finden.
Eigenartige Weiten. Jn
Atlantic City, N. J» nahmen kürzlich
zwei Männer einer Wette von 825
wegen ein Bad in dem Ozean und la
men halb erfroren wieder an das Land.
Aber die Wette haben sie gewonnen.
n Millville, N. J» handelte es sich
etzthin bei einer gleich interessanten
Wette zwischen Chais. Amell und Na
thaniel Pite um die äußerst wichtige
Frage, wer von beiden der größte »Wie
Eatcr« sei. Es kam zu einer Probe in
ein:in d:.fi..i1rant nnd während einer
bestimmten Zeit aß Amell elf ,,Pies, «
während sein Gegner es nur auf sieben
brachte. Amell hatte sich »Cocoanut
Pies« und fein Gegner »Minee Mes«
ausgewählt
König Ebnen-: als Redner.
Zum ersten Male nach vielen Jahren
enthalten die englischen Zeitungen wie
der Reden, die von der höchstgestellten
Person im Lande gehalten wurden.
Aus naheliegenden Gründen konnte die
verstorbene Königin keine wirklichen
Reden halten. Der König begann fe
doch am ersten Tage seiner Regierung
mit einer sehr eindrucksvollen An
sprache an den Geheimen Staats-rath,
und wird voraus-sichtlich des Oefteren
Gelegenheit nehmen, ,,einige Worte zu
sagen.« Da ist es interessant, über
seine Fähigkeiten und seine Metho
den, zu reden, Einiges zu erfahren.
; Eduard der Siebente, so schreibt
Hman der »Verl. Zig.,« wird als einer
Hder besten königlichen Redner in Eu
zropa angesehen. Als Prinz von Wa
jles hat er eine sehr gründlich-: Bil
dung als Redner erhalten, so daß
ksein Stil elegant und leicht ist. Das
jGeheimniß seines Erfolges liegt in sei
ner Gründlichteit und seinem guten
Gedächtniß. Wenn der König bei
jwichtigen Gelegenheiten eine große
sRede halten muß, läßt er sie manchmal
.vorher mit der Schreibmaschine schrei
jben und liest sie dann durch. Bevor
.es aber so weit kommt, ist schon eine
zlange Vorbereitung vorhergegangen.
Welches der Gegenstand auch immer
Jist, der König läßt stets von seinem
"Sekret«c—«;r r· er den damit vertrauten
Beamten statistisches und anderes pas
sendes Material zusammentragen.
Dann wird eine sorgfältige Auswahl
getroffen, und auf Grund dieses Ma
terials schreibt der König die Rede
erst nieder und läßt sie dann mit der
Maschine abschreiben. So hat der Kö
nig in seinen Reden gewöhnlich etwas
m-k--’«k-ll-- -«- k«--»
VUVU Ost-Ughi- ou l
; Sogar bei wichtigen Gelegenheiten
spricht der König seine Worte aus dein
Gedächtniß. Die Rede wird ebenso
sorgfältig vorbereitet, aber der König
prägt sie seinem Gedächtniß ein und
macht sich sehr ausführliche und ver
ständtiche Notizen, auf die er sich jeden
Augenblick beziehen kann. Viele kür
szere und doch wichtige Reden berei et
der König gar nicht vor, sondern
spricht sie ganz extempore. So war
seine erste Rede an den Geheimen
tStaatsrath in der er oon seiner
tTraue r und seinem ernsten Entschluß
tsprach das Beste für sein Reich als
ionstiintioneller Monarch zu thun, so
gar unter so schwierigen Verhältnissen
ohne eine einzige Notiz gehalten Und
die Wirkung war sehr groß; alle
stimmten in ihrem Ur
theil darin überein, daß es eine ein
drucksvolle Ansprache war. Der Kö
nig bat sich dieselbe nur überlegt, als
er Morgens in dem Zuge kam; als
Stegreisrede wird sie wahrscheinlich
zu den besten des Königs gehören. Jn
Zukunft wird er natürlich jedes in
der Orfsentlichkkit gesprnOSUe Wort
sorgfältig Urlxz Tien mitsan
Mit cer Ueriisf ntlichUng dieser
ersten Arke ist es Issrixesu merktvijr
dig geganac n. Die meisten Zeitunggs
leser waren enttäuscht, das; kein
Abend-Matt Sen Wortlaut der Rede
biachtsz sei-ern alle nur sagte n, sie
sei sc- r wi: timgsvoll gewean EII
war niimlich kein Stenograph während
der Rede anwesend und erst nach
Schluß des Vorganges kam es dem
Staatsrath zum Bewusstsein daß ein
bemerkenswerther geschichtlicher Akt
auf diese Weise verloren gehen könnte,
da der König seine Rede nicht aufge
zeichnet hatte. Um dies zu verhin
dern nahten sie sich dem König mit
der ungewöhnlichen Bitte, er möchte
doch versuchen, seinem Sekretiir die
Rede noch einmal zu halten, so daß
dieser sie niederschreiben könnte. Dem
König kam hier sein ausgezeichnetes
Gedächtniß zu Hilfe und die Rede
wurde dann in der ,,London Gazette«
veröffentlicht. König Eduard ist dain
von dem Rednerberuf nicht gerade be
geistert. Erst kürzlich äußerte er sich
einem Vertrauten gegenüber-, daß er
das öffentliche Sprechen für eine tei
neswegs angenehme, aber unvermeid
liche Pflicht eines Fürsten halte.
Faule Professoren Unt
fleißige Studenten besitzt die
Universität Cagliari in Sardinien
An den übrigen Universitäten Italiens
pflegen die Studenten Thüren unt
Fenster einzuwerfen, die Vänke nnd
Tische In verbrennen, wenn sie glauben,
zu wenig Fcrien zu haben. Die Cag
liarefen aber brachten mit derselben ele
mentaren Wucht zum Ausdruck, daß sie
zu viel Ferien hätten. Die Studenten
der Medizin entsandten daran ein
Manifest an den Minister des Unter
richts, das folgenden Inhalt hat: Pro
fessor Gonella, Dozent für Augenm
nit, welcher kurz vor Weihnachten den
Lehrstuhl übernommen hat, ist jetzt
noch nicht aus seinen Ferien zurückge
kehrt! Professor Rittto, Titnlar füi
Zoologie und vergleichende Anatomie
hat bis jetzt seinen Posten noch nicht
angetreten. Ta jetzt die »Karnevals(
serien« beginnen, tann Herr Rntto vor
März nicht lesen. Professor Laurn
Dozent der Ostetrik und oftetrischen
Klinik, ist drei Monate nach Beginn
des Universitätsjahres noch nicht in
Cagliari eingetroffen und verlangt
weitere zwei Monate Urlaub, welche
ihm aber die Fakultät verweigerte, in
dem sie gleichzeitig das Ministerium
um Ersatz bat. Das Manifeft schließt
mit den Worten, daß, wenn das Mini
sterium nicht ein schleuniges Verfahren
gegen die säumigen Professoren ein
leite, weitere Demonstrationen bevor
ständen.——-Unter solchen Umständen
haben die Ca liarefer Studenten wirk
lich Recht, zu emonstriten.
——
L
l
« Thousands llave Kidney Miste
and Vonst Kaow it.
Eos Po Kind Out.
Flll a bottle ok esmmon glass with youk
. fater and let it stand twentysfouk hours; I
, sediment or set
tiing lndieates as.
«; o unhealthy eondis
-- Ption of the leid
« neys; it it statu
2 your linen it is
Ä
evident-e of lcids
z ney tkouble; too
Es frequent desite to
V pass it ot· paln in
's "·-·"-«··« the baolc is also
eonvincing prook that the kidneys and blads
der are out of order.
What to Do.
There is comfort in the knowledgo sc
often express-ed, that Dr. Kinner swamp
Root, the great kidney remedy iultills every
wish in curing kheumatism, pain in the
back, kidneys, liver. bladder and every part
of the urinary passage. lt eorreots inabillty
to hold water and scalding pain in pas-sing
it, or bad efiects following use of liquok,
wine or beer, and overcomes that unpleasakt
necessity of being compelled to go often
during the day, and to get up many time
during the night. The mild and the extra
ordinary efkect of swamp-Roms is Sooft
kealizeci. lt stands the highest for its won
derful eures of the most distressing case-.
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liiiic ;i·:ii·ii Sonnabend iiii Sinn-Es Ecke.
Mir liiiiis iliiiieii nein-e iiiiiii sitz iiii
cOVEY F- CORMÄN
Wisisiiid gesund, . - - - - Nebraska
Zskzaljlt keine holden Eleka
..... iiii·.·...
südliche Läiidcrcin.
Eichcr1(5·nch
Ein heim im
sonnigen siidweft
lidicn Aniuouri
i: löiii iii liiidi llJll lliisr seines
Famil Hiiiz liiiiiii siii iiii·
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