Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 05, 1901, Image 7

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    ff- »H)
Der Nebraska Staats
kAnzeigern Herold
nebst Beibliittcrm
,,59nntanglatt«
,,llijiei- n. ginleuliini zeitinniu
ER
cckst die beste nnd größte deutsche Zeitung des We.sten·:s Der »Anzei
her nnd Herold« erscheint wöchentlich, 8—10seitig: dass ,,Sonntagø
dlatl« ebenfalls wöchentlich, 8seitigx die ,,Acker nnd Gartenbans
Zeitung« gleichfalls wöchentlich, in kleinerem Formen, jedoch durch
schnittlich etwa 20 Seiten enthalte-nd
Sämmtliche Blätter enthalten eine Fülle des besten Lese
tstosses jeder Art siir die Familie, den Geschäftsmann, Former
lGärtner, Viehziichter, sowie anch fiir die Jugend.
ji Unterhaltcnd und belehrend.
I
jlle drei Blätter nur 82. 00 pro Jahr
Unsere Gratispramien.
. , »«» -
Alle unsere Abonnenten, die auf ein Fahr im Voraus bezahlen, eihalten
»C» sys-«
O Feine Geistigs- Briiinie, bestehend ang einem Bind
i
Unterhaltiingzbibliothek,
knthaltend Roma-te nnd Novelle-L LL ik neben hier die vviräihiqin neuen Jcnm
Atem nebst Inhalt an. X bei Ltand ist m sich abgeschlossen nnd enthält eine nte
Mehrere vollständige Welch chtin Bei Auswahl geinigt ec, nur d: e Nnnunei an
jugebem
j
.
. INCIL —-Die Weißen und die
Blauen
Roman von Und-via Habicht.
fo. 12.——Das verhängnisvolle
Kreuz.
Roman von Franz Zistlet.
Weibliche Ruche.
Novelle von F. v. .Vol-,enhansm.
Gröfin Epith.
Novelle von E. n. Basiqu
Mo.13——Des«21mn·ttasneig Wort
Roman von
Tor-is Fee-m v. Spöttgem
. Tag Medaillon
.· c Roman von E A. König.
s —.- . .-.
, o.14——Gelnnnt-sg jpiel
Roman non
E. H von Lebe-noth.
«.TNo.15-——Unveriöhnljch.
Roman vcn sjtiebr ,’Frledkich.
Jm Banne Ver Leiden
. ich s I !
Y- Novelle von l5. Lohne.
.16—Ein Staatsgeheiinnlß.
Roman von Julius Roge.
Ein iensafioneller
Proz-sc
Critninal - Novelle noch dem
Leben von Heinrich Kohlen
.17—Fk auenliebe.
Roman von H. Verkom.
Getreu bis in den Tod.
Novelle von Paul Heyfe.
. los-Aus Leidenschaft.
Roman von Friedr. Friedrich.
Ein Herz von Gold
Novelle von-L Herbeif
s
Nds 19—-Die Croton
Roman von
Johanns von Den-all.
No. 20—Jm tiefsten Forst.
" Roman von L. Haidhei1n.
No. 21—-Aus Nacht zum Licht.
Roman von Hugh Concvny.
Schwere Ketten.
Erzählung von F. Aknefelv
No. 22«——Die Jagd nach dem
Glück
Rom-m oon bi. s«X.«sk"t-s1st:ön:
Irr Schatz vom Sa
ISIISIUOOL
Novelle von
Baldnin Möllhaufen
No -Um der Liebe Willen
Roman von E. Schwarz
Ohne F e h l.
- Roman non Ernst v. Wall-am
.- --.. .....—.-.-....—--- ’
No. Dis-Das UnglückshanS.
Roman von Elie Berthet.
Hart am Rande.
Roman von F. Klinck
fNo. 25-—Eine Jugendsündr.
Roman von
Hermme Frankenstetm
Yoko· gis-Die getoe Rai-.
Roman von
Hans Wachenhufen
No, 27 —Die Entführung·
. Roman nach dem Englischen
von M. Rosen.
No. 28—Das Todtenzimmer im
Schlosse Beson.
Historischek Roman von
Geo F. Born.
No. M— Die Stieftochter,
ober: Wer gewinnt?
Roman von J. F-. Smith.
No. sei-Ein neues Geschlecht
Roman von Eugen Hekmqnn
Der Degen Karl xLL
Roman von
hermann Dikichfeld.
Wer mehr alg eine No. haben will, erhält dieselben sür den Verkauf-Speers
von 25 Cents pro Band
Solchen, welche ani liebsten etwas Hunioristischeg lesen, empfehlen wir den
· A Yüncheuet Jllegende Blätter Heulender
I l süe Wol, den wir ebenfalls als Gratigpräknie geben· Dieser Kalender kostet
l sonst 25c und ist das lustigste der lustigen Bücher.
th» Außer diesen Gratispräniien geben wir von Zeit zu Zeit besondere Spe
JsslsPtämleu gegen geringe Nachzahlung nnd werden diese besonders an
,«t gezeigt. An dieser Stelle wollen wir nur aut eine aufmerksam machen unt
das ist
gürfeljner’s
Universal Konversations-Lexiton,
ein Werk, das J e d e r haben sollte und welches wir unseren Abonnenten gegen
Nachzahlung von nur einem Donat liefern. Ladenpreis dieses Buches lsi
. DER-, doch wer eins hat, würde es nilxt sür 810 verkaufen, wenn er kein andere-s
» wieder erhalten könnte. Wir haben noch eine Anzahl Eremplare und wenn die
selben vergrissen sind giebt es keine mehr unter dem Ladenpreio. Besorgt Euch
» also diese-z werthvolle Buch· Bedenkt: Nur ein-g quqk für eine
gyzk (s-neyelopüdle. Bestellungen von auswäets müssen Fu Cente sür
« see-to hinzugefügt werden.
Nebraska Staats-Anzetger nnd Herold,
Ep. o. Soxu 305 w. 2nd st.. orand Island, Not-.
F —
Die RussnieckLlusllellnn9.
crsßartige Viel-scheu aus der pun
smeriianischen Ansstellung.
sie pfuiesktuiftellunq eine besondere site-t
röste-Insta- Olllawiemlchm im verriet-.
« Die bebe-ums des Austreiben-His
rinnen-.
Die Nutznieh-Abtheilung aus der
panameritanischen Aussicllung in Bus
salo wird alle Arten und Rassen von
hausthieren enthalten. Es wurden
bereits Vorkehrungen zur Unterbrin
sung von 25,()0() Thieren getroffen.
HFiir alle Klassen dieser Viehschau wur
sden liberale Preise ausgesetzt
, Eine sashionable Pferde-Ansstel
lung, nach Art der alljährlich im New
EYorler Madison Square Garden statt
findenden Veranstaltung wird die her
vorragendste Vlttrattion dieses Zwei
ges der Bussaloer Aussiellung bilden.
Sie wird in der großen Arena siir
sportliche Uebungen abgehalten werden
und soll sich aus Arbeits- und Luxus
pserde ausdehnen
Eine MllstersMilchwirthschaft, aus
allen Rassen von Kühen zusammenge
setzt, wird während der sechsmonat
lichen Dauer der Aussicllung in Be
trieb sein.
Die Feldvrsddulte sämmtlicherStaa
ten der westlichen Erdliälste werden in
dem zwei Acker bedeckenden Gebäude
für Landwirtlkschast zur Schausiellung
gis-ungern
Den Ausstellern bemerkenswerther
landwirthschaitlicher Produkte werden
Diplome verliehen werden.
Die Milchlvirthschaft hat im 19.
Jahrhundert sehr bedeutende Fort
schritte gemacht Während man sriiher
aufs Gerathewohl longirthsc37astete,
hat sieh das Weitem-Wesen in letzter
Zeit geradezu zu einer Msissensckjaft
herausgebildet, in welcher Chemie und
Batteriotoaie teine kleine Rolle spielen.
Die große Liederituna, welche das Mol
tereitvesenauf denlandwirthschaftlichen
Schulen in den Ver. Staaten nnd
Kanada einnimmt, die Existenz her
vorragenprr kaufmännischer Unterneh
mungen siir die Fabrikation und den
Verkauf vcn Tijteiereiproduktem recht
fertigen zur Genüge die hier ausne
stellte Behauptung von der Wichtigkeit
dieses Wirthfchaftszweiges. Wiederholt
h:.i sei-« Nie BundeLreaierxing retanlasJi
gesehen, große Summen iin Interesse
des Molterei-Tttesens zu permis-gaben
in weiser Berücksichtigunq des Werthes
der Milchwirthschast für die Volks
ernährung.
Das MoltereizWesen hat sieh in den
letzten Jahrzehnten immer mehr aus
gebreitet, und wird nirht mehr blos
von einiaen östiichen Staaten in her
vorraaenderem Maße betrieben. Für
die Altoltereisttlbtheilung der Mitta
loer Aussiellnng haben sich bereits die
Staaten Maine und Kalisorniem Ma
nitoba nnd Teras angemeldet. Es ist
den Meiereibcsitzern gelungen, sich den
verschiedenen Klimm unlt Bodenbre
hältnissen anzupassen, ier wir fin
den heute Molkereicn iitteralL rvo man
sich des- Werthes der Ulciichvrodulte be
wußt ist.
Die Bedeutung deZMolterei-Wesens
ist leicht mit einigen Zahlen zu illu
striren. Jn den Ver. Staaten und
Kanada tommt je eine Kuh aus vier
Personen, das sind im Ganzen über
20,000,000 Kühe-. Die jährliche Milch
produttion betoertliet sich auf 8550,
000,000. Rechnet istan dazu die ver
schiedenen, zum LlJToltereLGesrhäfte
nöthigen Hilfsmittel mit BRANle
000 und den Werth der Kiihe mit
8650,000,000, so erhalten wir die Rie
sensumme von 82,000,000«000 als im
Milchgeschäfte investirt. Die Milch
produtte der Ver. Staaten nnd Ka
nadas sind in Mittel- und Südame
rita sehr begehrt, und da die Besuchen
zahl der Aussiellung aus diesen Län
dern besonders groß sein wird. braucht
die dadurch gebotene, gute Gelegenheit
Ein III-zu Löwin
für alle anssielleniisn Moliereibesitzet
nicht weiter herormclsoben zu werden.
Ein eigenes, -.;,«·.--««,.-z Gebäude in der
Nähe des Mitwier Palastes ist dem
Molk rciiHcssJu eingeräumt.
A e Illilchprrbukte merken in eisige
Iühiten Glaskzjfxxn c--5--keftell-i sein, um
sie, je nach der cfzxtdkiskiii und Zusam
menswxmg längfimöjiich zu erhalten.
Ausstelleiz deren Produkte einen Theil
der Gesanimi-Aiisstellung eines Staa
tes oder einer Brot-ZU bilden, haben
Hm Gebübren zu emtichtem andere,
-
welche selbstständig axzxstellerh haben
81.50 per Quadratfusz zu bezahlen.
Alle neuen Erfindungen im «Mol
kerei-Wefen, wie Stcrilifir- und Pa
fteur-Apparate, Küi)ler, Butterfäffer
etc. werden gleichfalls ausgestellt wer
den.
Sollten Anssteller wünschen, die Ar
beit ihrer Maschinen den Befuchern zu
demonstrircn, so wird elektrifche Kraft
beigeftellt werden.
Eine Mnfter-Mollerei wird so gut
als möglich die Kosten der Molkerei
Produktion und die Verwendbarkeit
der verschiedenen Thierrasfen fiir be
stimmte Zmecke des Milchgeschäftes
darthun. Die einzelnen Zweige dieser
hochinteressanten und nützlichen Aus
stellungs-Al-theilung stehen unter der
Leitung von Herrn F. A. Converse.
Zimlielluug der Linndkgregicrung
Die Vertretung ver einzelnen Regierungs-De
partements auf der Basel-er Ausflelluus.
Die Bundesrcgierung wird sich in
hervorragendem Maße an der paname
rilanifchen Ausfiellung in Buffalo, N.
Y» betheiligcn, und hat hiefür eine
d
Bier-gewann des Ver. Staaten-Regierungs
gebälides.
Ausgabe von 3500,000 bewilligt.
Schon um die prächtigen Regierungs
gebäude Und die dort aufbewahrten,
reichen Schätze zu bewundern, wird sich
die Reise nach Bufsalo, selbst aus wei
ter Entfernung, verlohnen., Die Aus
stellung der Ber. Staaten-Regierung
wird bei Weitem schöner sein, als aus
der »Worlds Fair« 1893 obwohl die
verfügbare Augsiellungsfliiche um we
niges kleiner ist, als damals in Chi
ragt-.
Die Ausstellung des Ackerbau-De
partements wird von größtem Werthc
für alle sein, welche mit dem Feld- und
Gartenbau oder mit der Viehzucht in
irgendwelcher Verbindung stehen.
Die Arbeiten der verschiedenen BU
reaus des Staatsdepartements werden
durch Vlcntctte, Brief-Muster, Ciria
lare etc. oeranschaulicht werden, und so
manches Lehrreiche wird ans dem Ver
kehre der Ver. Staaten mit den ande
ren Natioan zu ersehen sein. Das
Pränen von Münzen wird eine Haupt
anziehunq der 7.-’-lnsstel«lnna des Schatz
anitks frin. Dis sl’-erkennt-.s-J««.i:«.e wird
in Tbiitinkssit frin nnd S)0,Os2i') Münzen
per Ets« -, mit einer Kraftanwew
drum, dic. Hm Gewichte von 100
Tonnen fiic soe einzelne Münze, prä
gen.
Die ask-spitzige Munzensammlung
der Ver. Is-»aten, mit den Münzen
siilnmtliihrH Nationen, eine Kollektion
Medaills- geprägt in der Münze in
Philads »in, und eine vollständige
Samt-is nzi aller von den Ver. Staa
ten httcxxsxsztsraehenen Geldstiicke, dürf
ten das hohe Interesse aller Sammler
erregen.
Ferner wird ein Leuchtthurm, voll
ständig ausgestattet und in Thätigkeit,
zu sehen sein, das Modell einer Qua
rantäne-Station, eines Operations
Raumes im Marinechospital und
eines Dampsschisses zur Tiefste
Forschring. Am Ufer des Pakt-Sees
wird eine Lebensrettungsstation, mit
den neuesten Hilfsmitteln versehen, er
richtet werden, und die Rettungsme
thoden zur See werden täglich durch
einen Kapitäu und zwei Mann mit
einem Rettung-Z- und einem Bran
dungsboot den Zufchauern gezeigt wer
den
Das Kriegs- nnd MarineDevnrtes
ment werden bei der anfaloer Aus-—
stelluna reicher als jemals vorher ver
tretensein. ElbertL. Leu-is
Das Pol-wesen
Die Ausflellnng Des E"-e:. Staaten
Poslamtes in Buffalo wird gräfxr nnd
mannigfadver sein, als dies Lei den
früheren Arsttellungen hierzulande der
Fall war. Die Merhoden der Beför
derung von Brieer und sonstigem
Postgut wert-en bis in’s kleinste Detail
zur Darstellung kommen, und eine
Post« Office, ausgestattet mit den
neuesten, in den größeren VIsslämlern
der Ver. Staaten zur sllerwendnng
kommenden Beheler, wir's- rie Fort
schritte auf dem Gebiete des Postkne
fenö deutlich veranfchaulichen.
Die JstgeuieursKunst.
Die Maschinenbau- und Einst-Jn
genieurlunfl, in welcher es die Ameri
kaner bekanntlich zu höchster Meister
schaft gebracht haben, wird auf der
punamerilanischen Ausftellung in
Buffalo, N. Y, in solch’ klarer und
interessanter Weise repräsentirt sein,
daß der Laie ebenso große Anregung
finden wird, als Der Sachverständige.
Es werden weder Mühe noch Kosten
geschenk, dieser Abtbeilnng ganz beson
m Attraklion zu verleihen.
—«s-H«« »
Vom Minuten-Dem
Ungefähr 100,000,000 Menschen
auf der Erde trinken gewohnheits- und
regelmäßig alle Tage ihren Kaffee. Es
ist viel darüber Verhandelt worden, ob
der Kaffee, ferner der Thee und der
Tabak als Gift zu betrachten seien,
aber man darf die Anklage dieser Art
abweisen, weil diese Genußmittel bci
ihrem großen und ständigen Verbrauch
seitens so vieler Menschen und ganzer
Völker schon längst zur Vergiftung
oder doch Entartung Vieler geführt
haben müßten. Von keinem Theile
dieses Kleeblattes kann gesagt werden,
daß es ernstlich die Gesundheit oder
Langlebigkeit der Menschheit beein
trächtigt habe, vorausgesetzt, daß kein
Mißbrauch mit ihnen getrieben wird.
Auf die meisten gesunden Menschen
wirken diese Sachen nicht schädlich,
anders bei Personen mit geschwächter
Gesundheit, bei denen auch der Kaffee
im Besonderen schädlich wirken kann.
Jm Allgemeinen hat der Kasfee den
Vorzug, als angenehmes Reizmittel
den Magen zur Ausnahme einer naht
haften Mahlzeit anzuregen. Selbstver
ständlich muß hier, wie überall, jede
Ausschreitung vermieden werden. Es
ist zu tadeln, wenn vor oder nach einer
Mahlzeit mehr als eine Tasse Kasfee
genossen wird. Bei Kranken sollten sich
die Aerzte stets nach der Art und dem
Grade deö Kaffeegenusses erkundigen.
Bei Leuten, die täglich sechs Tassen
starken Kaffee trinken, können sich schon
nach einem halben Jahre gesundheit
liche Störungen einstellen, die dem
Arzte nahelegen sollten, ihnen den
Kaffee ganz zu verbieten. Kaffee, Thee
und Katao enthalten dieselbe chemische
Verbindung und erzeugen eine gewisse
geistige Befriedigung, der Kasfee aber
am stärksten. Daß gut verwaltete Kas
feehäuser die nachhaltigste und beste
Ablenkung vom Alkoholmißbrauch be
wirken tönnen, ist längst anerkannt.
Während oder unmittelbar nach einer
Mahlzeit sollte Kaffee nicht genommen
werden, da er in diesem Falle die Ver
dauung stört; seinen besten Erfolg er
zielt er, wenn keine Nahrung mehr im
Magen ist und sich ein Gefühl der Mii
digleit einstellt, also besonders zwischen
drei und vier Uhr Nachmittags-, der
Zwischenzeit von Mittag- und Abend
essen, oder zwischen Frühstück und
Hauptmahlzeit nach englischer Sitte.
Zu dieser Zeit kann Kasfee Wunder
wirken, besonders wenn er ohne Sahne
und Zucker genommen wird. Gelegent
lich ist eine Tasse Kassee ais Anregung
auch bei Nachtarbeit zu empfehlen, je
doch darf man aus ihr ieine Gewohn
heit machen.
Was für die Erwachsenen gilt, ist
darum noch nicht für das Kindes-alter
am Platze. Für Kinder ist der Kasfee
ebenso zu verwersen, wie Thee, Tal-at
Und Altohol. Fileine Kinder, die friib
an Kasfee gewöhnt werden, Iris-en st. ·.,:
zu schlechter isterdannng III-II nerdösrr
Reizbarkeit, auch entwickelt der frijst
zeitige staf«:c;7::111s; mit tsu Jahren
den Wunsch, ihn immer stisrlxr zu tri -
len. Zuwtilen kksnnen auch iramksf
artige (Ersc:seinnngen, Schlaflosiglcik
und ähnliche «3liigsizusiäirde bei stin
dern auf eine zu frühe Gewöhnung an
den Kaffee znriirtgefiikirt werden. Nur
als Arznei kann das Getränk auch für
Kinder empfehlenswerth sein, und
zwar in sehr kleinen Dosen von einem
oder wenigen Theelösfeln zur Anre
gung der Herzthätigkeit.
Eine gedfifsene Tages
z e i t u n g. Wir verdanken den Kana
rischen Inseln den Vogel, den Buffon
Zimmermusikant nannte. Sein Ge
sang ist freilich nicht so süß und schmol
zend, wie der der Nachtigall, und wenn
diese eine Künstlerin ist, so ist er blos
ein Virtuos, aber ein Virtuos, der die
seltene Ehre genießt, bei den Bewoh
nern seines Landes Schule gemacht zu
haben. Jn seinem Bulletin der »Bitte
ritz Association« versichert O. Shea,
dasz noch heutzutage unter den Gom
ros, den letzten Vertretern der Urhe
wohner der Kanarisehen Inseln, die
Unterhaltung mittelst Pfeisenz etwas
ganz Gewöhnliches ist. Es handelt sich
also nicht etwa blos um Rufe oder der
abredete Zeichen, wie sich deren zum
Beispiel die Pariser und andere Bagn
bunden und Gauner lsekiencn um sixh
gegenseitig von der nahenden Human
dad zu benachriehtigen, sondern um
eine wirkliche, artikuiirte Sprache, die
fähig ist, die verschie« enste en Dinge
auszudrücken Mit Erstaunen hört oft
der dir Gegend d: irufwau ernce Teu
rist Melodien pfeifen, die von Hügel zu
Hügel wie Frage und Antwort klingen.
Es sind die Eingeborenen, die Fragen
aneinander ria)ten, das Landen den
Fahr-zeugen, die Zahl der angekomme
nen Gäste nnd die Ereignisse des Tages
verkünden: eJ ist eine gepfissene Tages
zeitung Ost i«t csj eine Auskunft,
irgend ein Klatsrf über isn TIDurisien
selbst, der mit Ueberraschung dirse Mo
dulationen verni:.imt,diemitke1n Gc
sang der Kanari ndögel aufsallence
Aehnlichkeit halc n. Auch pfeife-n die
Gomeros ungemein laut, so daß
einem, wenn man in ihrer Nähe
steht, die Ohren geilen Jndessen isi
dieses Nachahnien des Gesangs der
Kanarienvögel nicht die einzige An
leihe, die sie bei den Thieren machen:
sie ahmen auch iesJ s« Jiehern ers Pf er
des und das Brüllen der Sti: re naeh
Doch sind letztere Formen des Zwieg:
sprächs weniger Verbreitet. Die Ge
rneros wiehern oder brüllen, um l,:f ige
Empfindungen Siegedsreude oder
Furcht vor Gefahr auszudrücken Für
gewöhnlich genügt ihnen daI Pfeier
der Kanarie nvögel, um ihre Empfin
dungen zu äußern.
»u-»
xs x x
Pl X X XX
icopzkighr 1001 byJ. IT- Wetter-]
Mischter Drucker! Wann
mancher Mann wißt, wer mancher
Mann wär, dann dät en manche
Dummheet unnerbleiwe. Dheel Leit
meene, wann Ecner juscht scheene Klet
der anhät, dann wär er en Dschentel
mann; wann er awer kommen gedreßt
ist, dann wär er en BuschknippeL D’r
Bauersmann gilt drum bei Dheel
Stadtleit juscht dann ebbes, wann er
en Beitel voll Geld weise kann. Schun
en mancher Gscheidhans hot in seller
Lein en wieschter Mister gemacht un
erscht zu spot ausgefunne, daß er sel
wert en Hehsieder war. Awer seller
weg war es schun in alte Zeite. Jch
hab gelese, daß die alte Ferschte sich in
Deitschland als zum Gespaß als Baure
verkleedt hen un sen im Land rumgc
träwelt, juscht for auszufinne, wie dheel
vun die Beamte den gemeene Mann
triete. Se hen sellerweg en manche
Lessen gelernt, alver ah en manche aus
gedheelt.-—Vun dem beriehmte Dichter
Schiller heeßt es, er wär ah emol als
en Bauer verkleedt in en Studentekneip
neigange. Die junge Kerls hen grad
ausgemacht, mit dem Bäuerlein wotte
se nau emol guter Fann hawe. Se
hen ihn in die Miit an d’r Disch ge
numme, hen ihn mache mitdrinke un
sich allerhand dummer Gspaß verlahbt.
Wie des so en Weil fortgange war, hen
se so en Sort Trick-Gehm angefange.
Eener hot us d’r Anner en Reime ge
macht, seller dann wieder uf d’r Rächst
un so weiter. Es war ausgemacht
daß wer ken Reime mache kennt, mißt
die ganz Kraud triefe, un uskohrs, die
Expektehschen war, daß d’r Bauer ewe
gesteckt werte sot. Wie dann die Roih
an d’r Schiffer is himme, hot ihn sei
Nochber mit em Glboge gestoße un ge
saht: »So, Bauer, nau mach du dei
Reime!«——»8!«305 is sell, en Reime?«
srogt der.-——,,Ei, du hoscht doch gehcert,
wie mir gemacht bei-« So muscht du
nau al).« --- , Ich irnn leeReime mache,«
segt d r Schille r ——»;za well, dann
muscht du’E g ewe sor die ganz Kraud
ufsetze « hen se ihm expienL Er bot
gedhu, ag wann ihn sell ferchterlich
derschrecke dikt, for so en Triei bot zu
en bar Dhalcr amaunt »Uf wer soll
ich dann d’r Reime mache?« frogt cr.
—,,Ei, uf mich,« segt sei Nochber links.
——-Do is dann d’r vermeent Bauer us
gesianne, hot emol sei Nas geschneist
un mit em Ermel abgebuyh mit em
Finger gege sei Nochber gedeit un is
oeneweg angange:
For dich liot meine Muse keine Fliegel,
Du Schweinigelx
Du lebirlit jo d’r Welt zum Spott,
Samt-tote
For en Weil hen die junge Kerls do
gehockt un Abge, Maul un Naselecher
ufgerisse. Z’letscht springt Eener uf
un brillt: ,,Will ich die Kränk kriege,
wann des net d’r Schiller ist«——Der
hot sich dann zu erkenne gewe, un weil
er selwert en Mann war, was net
iuscht Spaß hot mache, sundern ah
Spaß hot nemme kenne, so hot er dann»
for den Rest vun sellem Dag mit seine
iunge Freind en vergniegte Zeit gehat.
Unserm große Thomas Jesferson is
ah emol so en Mißverständnisz gehäp
pent. Er war noch Allem, was mer
oun ihm lest, en plehner Säften-n un hot
net sänzy gedreßt. Wie er Vier-Brä
sident war, hot er emnl Bis-nig- qehat
in Fildelfi. Domols hot’5 noch lee
Riegelwege gewe un er is us seim Gaul
geträroelt. Um e:«s.7,'-e Tai is er bis
Baltimor k:1:7n·;13, un lzrxt ge«:enlt,
dort bleimt er i«o:r Er is an
en Hotel g:;::«i:, hat si iirrrl dem Haß
ler iwergewe un hot dann gefrogt, eb
er en Stub for sixh alleenig kennt han«-.
D’r Werth hot ihn essn owe bis unnc
gemustert un dann gesaht: »Nee, es
is len Stub meh leer im ganze Haus«
D’r Jesserson hot see Wort gesaht, hot
sei Gaul geholt un is weiter geritte.
Gleich druf is en vornehmer Baltimo
rer Herr kumnie un hot welle den
Dschentelmann sehne, was vor en bar
Minute kumme wär. »Es is km
Dschentelmann dogeweßt, aeschter net
un heit net, iwerhahbt ten Fremder,
exept grad vorhie en ganz gewehnlicher
VuschknippeL as hot welle en Stub sor
sich selwert hawe.« Jch hab ihn awer
torz abgeschowe. Des is len Hotel for
dreckige Ba11re·«-—«Dreckige Baure?«
srogt der· »Weescht du, wer sell war?
D’r groß Thomas Jefferson war’s.«
—,,Was? Oh ich Eselstopp ich,« segt
b’r Werth un is angange wie en Narr.
Er hot dann den Jesserson usgesucht,
un ihn gekohkst for mitzukumme, erl
wot ihm sei eegene gute Stnb gewe.
Awer d’r Jcsserson hot ihm gesaht,"
wann er kee Stub hät for en Bauer,
dann hät er ah boene for d': Vise-Brä-t
sident, un is ewe net mit.
D’r Hansjörg.
—