— IWWF l Yn genieur Dorstmanw ............. Mgsikhekm Degeketx fjj III j’ — (17. FortseyungJ Ali es an Ue Jhiit llopizksbåk Ef! Jmmim gleicha« MS W I M wmig aus« ehre »Es-ein« zu rufen. Ader der Arzt draußen schien auch keine weitere Aufforderung zu ern-ar ten, sondern trat mit seiner gewohn lichen fröhlichen Miene ein. Doktor Sinsheimer »in-at der Ober arzt der Anstalt, ein seister angeneh mer Dere, Mitte der Dreißrger. Von Natur ein unbefangene-c Mensch, voller GesWt und erenslust, hatte er sich durch jahrelangen Aufenthalt in der Anstalt daran gewöhnt, unter der Oderfläckx eines liebenswürdigen We sens seine Beobachtungen zu machen. Er besaß in lnrvorragendem Maße die Gabe, seine Patienten aus sich heraus trmmen zu lassen. Selbst mißirauische Kranke, die durch ihr abweisensdes We sen eine Unterhaltung fast unmöglich machten und ihre fixen Ideen harr näckig verbargen, thauten bei seiner herzlichen und einnehmenden Art auf. « cht worden-, welche die anderen He te vergebens herauszubelommen ver acht hatten. Deshalb stand er in Oestersclpn warm ihm Enthüllunaen dem Ruf eines außererdentlichen Psy chiaters. Aber in Wirklichkeit ver drdankteosteååsts wenilgerfseiner ’ag-n · , »ung. a «s.».« einem heiter-u Naturen Ekswak gewiß kein Sultanpr aber er hielt sich für ein bißcksn klüger als er war, und nichts adsorbirt so sehr ein-en großen Theil unkeves Verstandes als übertriebene Si Michael-vg- « · · Als Doktor Sinsheimer eintrat, wechselteer einen schnellen Blick mit dem Meter, dar durch ein Kopfschiit teln antwortete. Das sollte heißen: Nichts neues. Darauf verließ Mewes träge gähnend das Zimmer, um sich Draußen seine Pfeife anzustecken. Der Arzt reichte dem Kranken die wohlge pklege kräftige nd. » ustm Dag! «e geht’s heute?« orstnumn nickie unsd brachte ein mii D »Wie« hervor. Sinzheimer fuhr fort, sich diesem unsd jenem szu ertundi en. öde-end er sich in einenWart chwall verlor,.muiterie er Fu letsch den-Gransen und sigtfrxe bei eine bachtungr.m enbar - indet er sich noch irn melancholi - n Stadt-enn, dachte er. Die zusamziiekp Arn-Wenn schlaffe Haltung, die Stirn, - noch immer in dieselben Falten ge agen ist, das müde Auge, die ver kchlnerte Stimme, die kaum ein paar Werte heraus-bringt, alles spricht da gr Und warum Ist er mit dem uchen gean das Zenker? Ein Ge uu-der wiirde sich uber den Sonnen ·n freuen. Cis-gessen bat er auch nichts. Den samvsen Spinat bat er kaum an ’-l;rt. Der Wärter wird hohl recht ben, wenn er sagt, daß sdet Kranke die » hat, vergiftet zu W. Das c es werden wir jetzt mal hereuszubelommen vers uschen »Als-) im großen und ganzen ist Jhr Lasset-in nicht schlecht. Puls ift nor IIIL Zunge blank. . .. Sagen Sie unl, i an Reer Stelle würde ein Mit jetzigan gehen. Draußen ist em- pcachcp our um ZU habe Ia das Fenster offen.« Ganz recht, dadurch haben Sie frische Lust Aber Sie milssm chunseren Pakt ansehen. setzt m Frühling ist das ein Anblick, den mn anderswo nicht leicht hat Gehen Sti- doch n bißchen spazierenF « habe keine Lust i ist aber kmnischl Mit liegt der kläglich so in den Knochen. daß ich iebsten alles Kurjren vergäße und iss grünen Walds zieren ginge. Wie MMUC Schafspa Jm wunderschö nen »Ah-nat Mai, als alle Knospen imngn und so weiter. Sehen Sie Mr einmal lxtausl Wie der Mai alles sen mass Die ältesten Bäume wer Um siedet jung l« Mthotssmcinn wandte nicht ein W den Vlies Unk, sondern erwiderte WI »Mit die Menschen nicht. « Und all diese samosen Sachen, die Meist-US will-ringt Das frische Mit te finden Sie eigentlich ftp-Küche? Sind Sie zufrieden « Jst-Ists . »Warum en Sie denn nichts-? Sie Wenn mehr essenk VIIIng » sei-: ki» m w e n« r da kaähw fort äste gestatten Mise aus dem nsie kmi scheuten-zeh l TKTdelettab nt bißche «UEiAp3kt1ebil-l aufs mGie soll Ihnen nur das . « WHAT-let wenn Sie ;..-.- Messe-«- Messe »ne, VESIC- sie-Machka - mehr essen, als « Eli eben banger ma :- .. M ei nie-e s— PG it in Gesellschaft — W ein paar samt-se - I i-’-""tmqf’. I Verren aus der Station. die Ihnen ge s nnß gsallen würd-ein« i « lpirfti lsiger allein-« « s i de. Das i wirklich schoka st « Indem der Arzt den Tisch verließ. septe er sich gerade vor horstsmann auf eine Ruhebank und sagte, mit einem Bein daumelndt »Sie denken zu viel nach, Herr Jn « r.« »Das kann wohl sein« »Na, und worüber denlen Sie so rsiel nach? Sind es wissenschaftliche Problems« Aber wie einer, der müde ist, gefragt zu werden, nnd keine Lust zu antwor ten hat, zuckte horstmaxnn die Achseln »Ich denke an alles Mögliche Pri vatsachenl - ch lann Ihnen das un nsoglich mitt «len.« »O bitte!« erwiderte der Doktor leb haft. « »Ich wünsckx das auch aar nicht sit wissen. Ich dachte mir. Sie hätten pielleicht Sorgen, und dann ist es doch immer eine Erleichterung wenn man ssch aussprechen kann" Hieraus erwiderte der Kranke nichts Eine Weile schwieg das Gespräch. Der Arzt dachte vergeblich über einen neuen Anlnüpsungsduntt nach. Schließlich sagte er in einem Ton. der etwas von ernster Ermahnung an sich hatte: · »Sie sollten sich beschäftigen Arbeit ist das beste Mittel gegen unnötdigc Steg-ein« . Da blickte Horitnrann zum ersten Mal lebhafter auf. »Ich mich beschäftigen? Jch habe mich zwanzig Jahre meines Lebens mit Unternehmungen beschäftigt von deren Größe Sie vielleicht leine Ahnuna lia den. Ich habe ein paar Hundert Leute unter mir gehabt Wenn ich was an fing, handelte es sich um Million-ein Jetzt bin ich aus dies Zimmer be schränkt. Ich lann nicht mal frei aus gehen und . . . ich wills auch gar nicht« Womit sollte ich mich beschäfti gen? Jsch habe meine Gedanken, die sind mir gutng Der Arzt hatte aufmerksam age bört, und während er freundlich lö chelnd die Worte zu bestätigen schien dachte er bei sich: Offenbar Größen wchn. Endlich kommt was heraus! gänz ist denn eigentlich Ihr Haupt wer « L »Jch habe unter anderem die höchste Cisenbabnbriicke der Welt gebaut « Dann fügte er hinzu, als wenn ihn diese paar Worte schon ärgerieru »Uebrigens lesen-— Sie es doch en mei nercw sogenannten Kmnlengeschichte na .« » ch bab«"s schon aelesen,« erwiderie rzt obgleich davon in der Anan ienaseschichte nichts stanld »Aber sa en Sie mal halten See sich eigentlich iir iraan« »Ich bin lranl« erwiderle Hinsi mnnn düster. »Aber lauben Sie nur nicht, daß Sie mich uriren könne-if »Wenn xSee nicht sagen woran Sie leiten, allerdings nicht « »Auch wenn ichs Ihnen sagte. Wenn nnr körperlich etwas fehlte, wiirde ich Sie vielleicht um Rath fragen. Aber wie iornnee ich dazu, anen mein seeli sches Leiden mixutheelen?« »Ja meiner igenschast als Arzt. " »Als Arzt? Was heißt das? Sie haben den Blute-mian ftudirt, Sie w: ssen, wie der Magen aussicht, Sie könne mir sagen, ich Fieber habe, ob ich an schlechter Verdauung leide Aber können Sie mir deshalb in einer rein menschlichen Angelegenheit Nitan Nicht iibel gedacht! Aber doch die ganz Mkaion eines Kranken, sagte der Erzt bei sich. Dann erwiderte er: bt auch Aer sie siir die Seele —- Zither-. Und a PS solcher erlaube ich mir die »Unser STIan verstehen Sie die, welche die Krankheiten der Seele nnd des Geistes stridirt haben Nicht wes-bri« ,Gans r.echck" »Alle halten Sie mich fiir gewes trani«i« Einen Augenblick schwieg der Arzt. Taten sagte er fest: st.,,Allleardins:»iö, ich halte Sie fiix gei Votftmann lächelte: , »Ich bin geisti ebenso gesund, wie Sie. Rut . .. i bin trank an wirk lichen Verhältnissen Ich bin unglück lich, weil ich Grund dazu habe. Das ist meine sogenannte Krankheit.« »Und worin besteht Jshr Unglüd?« »Das kann ich Ihnen nicht sagen. geh bin ungläckkich und habe Grund zu.« »Sie bilden sich den Grund nur ein. Und diese Eint-zwangen dsie Sie quä len, find Jshre wahre Krankheit.« .Horstmann sah den Arzt mit stillem chn an und sagt-: »Sie wissen es! Sind das gescheite Leute die Jkrenärzte, die hören das Gras wachsen!« Doktor Sinzhetmee drang nicht wei ter jn den Kranken, sondern ging Meran keichtfettig zu einem anderen Schema zähen . .,·-Ej M ein Brief von Ihrer Frau Mlin gekommen. Wollen Sie den ni lesen?« « ein.« «Warum Meiji« »Ich mag nicht. Uebrigens ist er auch nicht von meiner Frau.« «Pardr-n, der Brief ist von Ihrer Frau Gemahlin eigenhändig geschrie ben und an Sie aericknet." I »Eigenbiindi gewiss-X entgegnete i Hprsimann A r nicht von ihrem ei genen Geist. Es hat sich Jemand an ders meiner Frau bemächtiai.« »Was wollen Sie damit sagen's Halten Sie Ihre Frau Gemahlin filt trank-« .,Die ist auch krank! Schtoerer krank als ich. Die leidet an den bösen Men ichem die sich ihrer bemächtigt haben. J? habe auch darunter aelitten. Mich he en sie nur gequält, aber meiner Frau baden fse die bessere Einsicht ge nommen." »Wer sind denn die Menschen?« horsimann machte eine ungeduldige anna. «Frax,rn Sie nicht so viel! Weiß der Himmel, ein Arzt kann nnd-r fragen, als ein Dutzend Narren beantworten können. Leben Sie webt! Kommen Sie heui’ noch mal wieder?« « Er reichte dem Arzt die Hand. Die folgtc der Aufforderuna und verließ das Zimmer-. Nachdem er draußen noch einige Worte mit dem Wärter ge wechselt hatte, besuchie er einen ande ren Patienten Von horstmann nahm er das Bewußtsein mit, daß ein un beikbar Verriickter sei, in melancholi fchem Zustand der momentan wenig stens nicht gefährlich war. Nachdem der Arzt hinausgegangen war, kam Meweå wieder herein und räumie den Tisch ab. Dann tiingelte er, woran ein Mädchen tam, welche-k das Getchirr hinaugtrua. Horsinsann hatte wieder fein Buch vorgenommen Er las langsam und sorqfijltiq, wie ein Mensch, der an Leltiitre nicht gewöhnt ist« indem er jedes Wort für sich und im Zusam menhang mit den anderen würdigte Draußen stiznietterte ·ein» Bitchfini IUIIKU sllllslllsllsll UMIUI VIII-, während von einem entfernten Baum das Weibchen in sclsiichternen Tönen anttrortetr. Im offenen Fenster tanzte ein Mitaenschwarni. Eine eFries-te war auf ihrem Flug in’·5 Zimmer hinein geschassen und treiste summend unter der Decke. Plöetlich ließ sie sich aus Vorstmanne Buch nieder. Er scheuchte sie unmuthia mit dem Taschentuch fort. Aber im nächsten Auaenblict war sie wieder da. Bald tloa sie neaen sein Gesicht, bald spürte er sie auf seinem Hals-L Er wurde schließlich nervös, und als sie wieder auf dem Buch saß, schlug er sie mit der Hand todt. Ein tleiner blutiqer Fleck bezeichnete am Rande die Stelle, wo ihr zerquetschter Körper gesessen datte·.. Da schng Harstmann das Buch zu arg-stieß ei nen tiefen Seuszer aus. n Kopf sanl wie von einer unerträalichen Last niederqediiickt aus seine Brust, und mit erloschenen Augen starrte er in lei nen Schopf-, So hatte er mit dieser verfluchten band sein Weib niederneschlagenk Er mußte immer und immer wieder da ran denken- Jedes kleine Ereigniß be schwor die Erinnerung herauf. Es war, als wenn die schweren Faust schliige, mit denen er sie niedergestreett, ihn selbst getroser bitten. Er befand sich seitdem in einem Zustand so schwerer Melancholie. daß er alles nur mit halbem Bewußtsein wahr nalnn und aussiil;iste. Nur eins war ledendia und wach: die Erinnerun an seine fürchterliche Tint. Die Sipriser Blut, die i m Gesicht ent strioknt waren, waren «r ihn zu der breiten, rauchenden Blutlache gewor den, die den Miit-der umrann-st, und teren nie zu tilaender Geruch ihm ten Atheni und den Schlaf seiner Michte nimmt Er hatte sein Weib aefchlagenl Die se Hände, die ilxsni zum ersten Mal in seinem Leben so gräßlich plump und breit erschienen waren, als sie ihre treißen, zarten, rinnaeschmiickten Hän de tarein legte, hatte er aegen sein Weib erhoben. Er hatte ihre geliebten Züge entstellt. Jst-re Schönheit, die er sc- anbetete, hatte er aeschtindet, er, der rohe. brutale Mann. Vor Jahren, noch als Arbeiten hatte er einmal ge ehen, wie ein Junge einem kleinen oqel bei lebendigen Leibe den Kon Weise-Und diesen surchtdaren Schreck, diesen gen-· tut-etlichen Schmerz, den er damals tin ersten Augenblick nach viel stärker als die Eint-stunk ern dfanden hatte, empfand er immer wie der, wenn er an Anna dachte. Er lchaudserte vor sich selbst. vor diesem wilden Thier, das in ihm steckte. und das ihn « dl KW Hätt-Wittwe bin tue-ten — Cur-no tole et Ikllllet Mutka sgc- " schen hatte, sah er jessnt schwarz. Er empfand nur noch seine eiaene Schuld-« Seine Eifersucht. seine Muth auf holleder hatte er vergessen. Er glaubte jetzt, daß Annw- Untreue nu: in sei ner Einbilduna bestanden habe. Und wenn die alten Zweifel des-,- wieder aufftieaen in ihm, so redete er sie sich aus, rnit einer Art wüthender Freude« um die FurchtbarIeit seiner llntlnt desto stärker zu empfinden. « Immer wieder trat vor sein Auge das Bild, wie Anna. von« seinem Schla « getroffen ceaen lAdie Saale, die ihre e aene Väfte trug, taumelte und dann mit einem Aufschrei zu Boden fiel. Und dann — das war das Schrerllichste, das, was er nicht be riss —- dann hatte er sich Eber lre ge rzt, ihr das Kleid von der Schulter gerissen und sie geschlagen, bis die zer rissenen Hemvfetzen roth mit Blut ge tränkt waren. Er hörte noch ihr dum per Röcheln. Er erinnerte sich noch aan genau, daß dieses Rocheln feine uih gesteigert hatte, er« hatte so lange zuschlagen wollen. bis sit lernen Laut mehr vor: sich gab, bis fie todt war. Alles, toas ietzt mit »ihrn geschah, ldcss er hier unter Verruckten einge Ysperrt ioar, that ihm wohi. Das al les war nur eine schwache Vergeltung ini Vergleich zu der Strafe· die er verdient hatte. Als er noch in Grafenbera war, hatte man ihm gesagt, daß feine Frau an schwerem Siechthum darniederlie ge. S "ter hatte er aehört. ei ai e ihr be er. Er glaubte das und qlau , te es nicht. Er konnte sie sich nicht an ders vorstellen. als in einem Krantens stubl liegend. das von Narben ent siellte, blasse, in aller häßlichtett noch schone Gesicht anlläaeeiich gegen ihn erhoben. Dasselbe Siechthum, woran er litt, aab et ihr. So wie er in dieser trostlosen Niedergeschlaaenheit hin btiitetr. unfähig, sich zu erheben, un fähig, einen anderen Gedanken zu saf en, als diese araulscnnen Selbitierss leifchungen, so schien auch sie ihrs hin zrrsiechem während alle Lebensfreude in ihr erloschen war, zu einem langsa men Sterben verdammt Und reicht blos wegen seiner letzten That, wegen der ganzen Verga nheit machte et sich Vorwürfe Als ie ihm die band reichte. hatte er ihr eine hei tere Zukunft, ein glänzendes Leben versprochen. Eine Zeitlang hatte er sein Versprechen gehalten. Aber dann, als ihn das Glück verließ, hatte er sie mit in sein« Unaliick hineingezogen. Weil er griesgrämig war, sollte sie es auch sein. Weil er die Menschen si te, sollte auch sie die Menschen ha en. Aber was hatten ihr die Menschen ge than? Wie konnte sie in ihrer lachen den, erwartungsvollen Juaend den tie- ; sen Schmerz dessen ermessen, der, am - Ende feines Lebens anaelommen, die i bittere Enttiiuschung erfährt, von der ; ein alter Mann sich nicht wieder erho- - len lann’.2 Er hatte sie siir rnitleidlos I nnd egoistisch gehalten. aber im Grun- j de trat sie nur jung und biegsam und T voller Lebenslrast gewesen. Weil er ! sliiaellalnn war, hatte er auch ihr die · Schwingen gebrechen. Er hatte Ehre j Jugend zerstört und ihr ganzes Le- ’ bensgliiel vernichtet. Auf ihm lag die ganze Schuld. Jetzt, too er in diesen Stunden ein samen Grübelns iiber ihr gemeinsames Leben nacht-achte, begann ihm aus«-n dämmern, worin der tiefe eigentliche Grund ihres gemeinsamen Unglück-s lag. Er war alt. und sie war jung. Er war der rauhe Arbeiter, der hart geworden war unter irrem Leben von Miihsal und Plaaen, und sie war das Beichte Geschöpf des Luxus, zur Freude und zum-Gefallen aeschaffen. Mancknnal stieg ihm derWunfch und rie leichte Hoffnung auf, noch einmal das Leben mit ihr zu beginnen. Dann tu llte er bescheiden, wie der Zuschauer, der zum Tanz zu alt ist« an ihrem Glück, an ihren Erfolgen sich freuen. Aber er sagte sich. daß es auch dazu zu spät sei. er hatte sich selbst diesen letz ten Rest des Glücks zertrümmert oIhm blieb nichts ühri , als sein dersezlteit Leben zu verfiu n und einsam zu sterben. Es kamen freilich auch Augenblicke, wo er die Dinge in einem anderen Lichte sah. Dann dachte er an Anncks Mutter, an ihre Schwester, an Veh wis, an Holleder. Ihnen hatte er den alten Groll bewahrt. Er war da von überzeugt, daß sie die eigentlichen Ursachen feines Unglücks waren. Jn de nAuaen feiner Verwandten war er der Fremde gewesen, der außerhalb des Familientreises stand· der nur gut da zu war, um betrogen und aus-geplün dert zu werden. Und nicht zufrieden damit, daß sie ihn um Geld betrogen, hatten sie ihm auch seine Frau gestoh len. Sie hatten sich zwischen ihn und sie estellt. Sie hatten sie mit ihren lkin iisterungen aufgehetzt und ver rathen« dafz Anna allmählich nicht sie selbst, sondern eine ganz andere war, ein Geschöpf dieser schlechten Menschen. So hatte ihr eigener Mann sie nicht mehr ihn. Eine Atmosphäre von Lüge und Haß war von ihr au angen Und gean diese verdorbene «reatu:, die mein mehr fie selbst war, hatt-e er tie Don-d erhoben. Indern er Anna niederschlug, hatte er nur die Gemein heit der anderen treffen wollen. · Aber dies Raisonnement, das sein grübelnder Verstand erfann, rannte Ihn nicht trösten, es tonnte ihn uher die eine Erinnerung nicht wes-bringen Was er steh auch verirrt-etc auf wen er auch die Schuld zu späten s e, rin rner wieder rollte die schwere ast auf ihnzseriich « « » » « u-. Cc lsul all Icllkk Unscclclh IIIII III chen Gjrdanien wie an Ketten g e eli. und wenn nach langem Grübeln die Dämmerung anbrach und er sich noch immer dasitzen sah, die breiten Hände unbeweglich im Schoß, dann stieg ihm die Erinnerung an seinen Vater auf, der im Zuchihaus gestorben war-, weil er rinen Menschen umgebracht hatte. Sein eigenes Schicksal war nicht besser Jeden Tag, ungefähr um dieselbe Stunde, bekam Horsimann Besuch von Doktor Sinsheimer. Er behandelte den Arzt, wie man einen lästigen Men schen behandelt, dessenGegenwart man wo l oder übel eine Zeit ong ertra en rnu . Er durchschaute ihn, er wu ie, daß sein liebenswürdiges Wesen et was anderes verbarg, daß seine harm losenIFragen immer doppelsinnig wa ren. anchtnal weidete er sich an sei ner Neugierde und gab ihm Rats-set zu knacken, manchmal suhr er ihn grob an, je nachdem et ausgelegt war. Ihm war dieser Mensch mit dem stets hei teeen Gesicht der tadellos weißen Wä sche, den gesunden, rothen Backen im in Grunde unsympathisch. Er erin W nerte i n zu sehr an die Leute, die in lückliåm Zeiten an seiner Tafel ge fchmau und seiner Frau den Hof ge macht hatten. Jhrn sagte Lein argwöh nifeher und durch das Le den verfei. nerter Instinkt, daß- dieser Mann mo te er auch noch so gut in feiner Wi en chalt defchlagen sein« doch al lem en chlichen fremd gegenüber ftaud. Er war vielleicht ein iundiger Pgchiatey ein Seelenlundiger war er ni t Oft verrieth Horstrnann gegen Zum Willen durch ein unitderlegtez oet fein inneres Leiden. Ader diese halben- Offenbarungen, die ein theil nehmender Freund vielleicht erfaßt hätte, entgingen dem Arzt. Jhm tam es nur darauf an, Spuren den Horfts mann? Jrrynn zu entdecken. Daß der « ngenieur geifteslrani iet, daran zweifelte er teinen Augenblick. Das ging aus feinem friiheren Leben Irr-oh wie es in den Arten stand. iese Akten stammten von der Hand des Geheirnraths Zimmer. Wie alle schwachen Men ehen hatte der Geheim rath feine frühere Lauheit gut u ma chen versucht und im ersten Ue reifer ein möglichst diifteres Bild von dem ngenieur entwor en. Der gssse latfch, der in Dii eldorf von ihm umlief, den seine Verwandten und Mewes über ihn verbreitet hatten, war darin getvisienhaft niedergelegt. Es fehlte weder dasMoment schwerer erd licher Belastung von Seiten eines trunlsiichtigen Vaters, noch die Er wahnung des Jahre zurückliegenden ersten Ausbruehs der Kranlheit in stza. Der Bericht fchnitt jede Hoff nung auf Besserung ab und hob um so mehr die Gemeingefährlichteit des Kranken hervor. : Auf diefe Weise do ingenonimen, legte der Arzt Horftman s Worten, nie eine Bedeutung an sich, sondern nur eine fnmptomische Bedeutung bei. Seine Meinung über ihn stand bald feft, er hielt ihn für einen auf Grund tranlhafter Selbstiiberfchähung von Verfolgungsssvahn Befangenen. Daß der Jngenieur noch gewisse fire Ideen hinterm Berge hielt, davon war er überzeugt. Daß er dies so hartnäetig und lange that, wunderte ihn nicht· Manche Krante verbargen ihre wahre Natur monatelang, oft bedurfte es ei ner ganz besonderen GeiegenheiL um sie aus sich heraustreten zu lassen. Eines Nachmittags als Doktor Sin heirner wiederkam sagte er zu Hor mann, daß der Amtsrichter au Andernach ihn in einer richåserlichen Angelegenheit zu sprechen wünsche »Der Besuch eniertSie doch nicht?« »Nein. Nur ol! er die Sache turi machen.« Doktor Sinsheimer besorgte in sei ner chevaleresten Weise die Vorstel lang. »Herr Amte-richtet Vetters-, Herr horitmann Der Herr Amtsrichs ter bleibt gleich zum Kegelabend hier« Haben Sie nicht auch Lust, err Jn genieurk Sie sollten sich wir lich eins mal unsere Keaeibalyn ansehen." »Er-Eiter vielleicht", entgegneteHorst: nmnn abweisend. Unterdes hatte der Amtsrichter Hut nnd Stock auf den Tisch gelegt nnd sein blaues Actenlsest ausgebreitet Nachdem er sich den Schweiß von der Stirn gewischt hatte, sal) er den Kran ken neugierig und ängstlich an. Jlnn war nichts so iatal wie diese von Zeit zu Zeit nothwendigen Besuche insder Anstalt. Schon öfter hatte er von ei nenr Kranken, den er verhärte, schleu niger Reißaus nehmen müssen, als et es mit seiner Würde als Beamter’und gamilienoater für vereinbar hielt. sinnial hatte ihn ein Tobsüchtiger mitten ins Gesicht gest-nah ein ande res Mal hatte eine inorphiuinsiichtige Dorne ihm die Uhrtette von der Weste erissen, und wenn .nicht der Arzt chleunigst dazwischen gesprungen wäre, hatte die goldene Uhr zerschmet tert anf dem Boden gelegen. Selten vertiefen diese Besuche ohne unlieb saIne Zwischenfälle, aröbliche Schimpf worte waren das Mindeste, was er einstecken mußte. Er athmete jedejmjl ans wenn er mit heiler baut wieder draujzen war, und Frau und Kinder empfingen ihn nach solchen Expediticp nen immer wie einen aus der Schlacht hetmtehrenden Soldaten. Mit einem « ln, das um Wohl wollen u bittenz ten hatte der Amts richter ie ersten ragen gestellt. Herst mann antwortete tan und gleichgiltig. Dann wurde das Lächeln des Fragerö nach freundlicher und dieStiinrne he lain einen unsicheren Klang. »Nicht wahr Sie sind tranlt Das werden Sie doch ugeben?« hie-»Gewiß Sonst wäre ich ja nicht r.« » Der Amtsrichter fchrieb eifrig und fteckte feine Nafe tiefer ins Papier: »Da Sie traut ind, ift es Ihnen auch wo nur wegnehm, wenn das Gericht hnen ein ormund einfeßtzsp »Wir-" fragte Horftrnann erstaunt. ISie werden doch gewiß diefe fe engreiche Einrichtung kennen. Wenn ernand trank ift, wird ihm ein Vor mund eingefe t, der feine Angelegen heiten fährt. B ift eine wahreWohis that für den Krankenk horftmann hatte die Stirn gerun zelt und erwiderte finfter: »Wenn das der Zweck Jhres Besu ches ift fo tlappen Sie Jhre Schrei berei nur u Jch kann meine Angele » genheiirn elbft beforgenX »So lange Sie hier find, hat das » doch feine Schwierigteiten. Und iin Ihre Nerven wäre es abch nicht gut. Nicht wahr?« Dabei fah der Amtsrichter unsicher . den Arzt an Dieser nicktr. «Freilich, her-r Horfimanry laffen «..-—·- -— l Ste’s gut sein. Es geschieht UUT zU Jhrem ei enen Besten!« . »Was iir ein Blödsinn!" sagte der Jngenieue erregt. »Wenn ich das Bein gebrochen hätte und im Kranicnhaus läge, müßte ich auch die Geschäfteiie gen lassen. Aber eti täme doch Keiner aus die Idee, mich zu entmiinvigen.'·' »Es geschieht wahrhaftig nur in Ihrem ;’interesse,« tagte der Amts rnhter. »Sie haben Jshr Wohnhuus in Düsseldorf bei weitem unter seingn reellen Werth verkauft. Dabei sind Die — Sie nehmen mir das nicht iidel — ein bischen über’s Ohr gehauen wor den. Ihre Familie eviinicht nun die im Vertauf rückgängig gemacht zu fe hm· Das ist aber nur mögMz nsenn Mel-gewiesen wird, daß Sie zu der stattliche-i Zeit nicht mehr im Besitz Ihrer normalen Geisteöträite waren. Sie nehmen mir das nicht til-el, Eber . . . .'« horitmann war aufgesprungen · »Auf wessen Antrag geschieht die Entmiindigung?« »Aus den Antrag Ihrer These-aus« »Und wer soll mein Vormund wer den?« wizxer Hauptmann a. D. von Dekl · Die Antwort oersente deangenieur in eine furchtbare Autreaung Das Blut stieg ihm inse Gesteh-, nach Athem ringend, stieß er abgerissen-e Worte aus. Er iief im Zimmer aut nnd ab, während der Arzt ihn mit tiihlem Interesse ncobachtete. Plötzlich schlug er auf den Tisch. ,.Sagen Sie meiner Arm-, daß iaes Haus vertautt wird, daß wir von Ditsseidorf fort-nehm Kein Mensch hat da herein-Zureden Sauen Sie ihr. daß das Vermögen mit gehört. Ich habe es verdient bis aui den letzten Pfennig. Ihr gehört nicht ein Stück Möbel im Haus« Ich kann mein Geld ausgehen, spie ich will. sich tenn’s zum Fenster hinanswekfen wenn's mir paßt, das acht Niemanden was an. Die Kanaillem sie Gaunerbans de! Wissen Sie, wer meine Frau de iedet hat, mich zu entnnindiqenZ Ihre Verwandten! Ihre Mutter« ihre Schwester-, ihr Schweine-ei Das sind die größten Hnllnnten vcn gan: Düf feidors, die haben es nur aus mein Geld abgesehen. Gehen Sn hin und sagen Sie ihnen, daß sie sich nicht un terstehen, einen Pfennig unsursjszren Ich käme evje»cr. und dann wird ad gerechnet!« »Man iaikk Ihr Vermöan nur zu iamnienhulte.-, das müßten Sie doch e:nse«hen!« mais der Amte-richtet ein. Aber de- «s,-·genieur baue alle Be sinnung den-seen. Dieser eigeiswillige Mensch, der tiin Lebelana aenahnt ge nesen war, daß man ilmi gez;.-:chte, scheiumte über see Wust-, at- knan sei ne Selbsianvinteit antaitete. An kein Tage, wo »m-! ihn ikberwiittigt und aebunven hatte wie ein wild-:- This-. hatte er sich iec Uebetmacht ergeben müssen. Ader et hatte an den Stei eten aezettt. nnd wenn ek- min nehm aen wäre, sich frei zu machen, so hätte e! die umgekan Die sich iorn entne aengeftell: hatten. Man hatt-: .i)n be tauben mild-um um ihn zur Nil-.- zu bringen. skest am nächsten Tage war ate- Reattipn di: aänztiche Stumvftxit eingetreten vie ibn zu einen-: todte-no sen Menschen machte. Jest such-e man ihn zum zweiten Mal, morasiickzzu wedeln-Man krell t- ihn unieibktiindia machen wie ein Kind. Die Lea-, die et am meisten haßte, venen e: am meisten mißttaute, wollten ihm cas- nehmen, was doch ganz allem ihtn .1ehötte. Er ten-ne teine Watte findet-« un den beiden Leuten, vie ihm veritöndnii.log zu hörten. begeeiftich zu machen, mir-if ein Verbrechen hier an ihm begangen werden sollte. Tet Ums-richtet erwiderte nichts-. Aber det Arzt machte hin unk- wieder eine Entgegnung einen ateichgilligen Gemeinplaß, ven et in aerinaschadb gem und überleaenem Ton dem Kran ten hinwarf. Er schien es varan ab gesehen zu haben, seine Muth nach. inebe zu reizen. otstmann tlcnaelte. Als der Miit iet lam. chtie er ihm zu: »Der «eettek soll iviktt tainmen!« Mewes sah den Am an. der auf eine stumme Frage lächelnd »wi e: »Saqm Die dem Herrn Dkkeiioi, ich ließe ihn bitte-i. wenn er Zeit» rai, sich einen Augenblick jekiubeknuiynf horstmann qinzi wud ken und bet. Die vüsieke Schipekinnih, die so Zunge auf ihm gelaiiei hatt-. wa; zerrissen, wie der Id:nch, »wenn plehisch die Feuetiäiile durcho:icht. Jesi dachte et nur an tsie its-n damals annetixane Schmach. Und ei-. iviikde ihm immer klarer, daß alles ein von lanKek Hand angelenies Kampfe-is wac. «- cin hatte ihn fchuivig umsehn um iich seiner entledigen zu hinnen. Seine Feinde hatten ihm das Schantmcil Di: Ber ziickiheii auf even-: um freie Hand zu haben. iin Mir-i sie- in feinem us. Nun hatten sie erwies-L ins ie wollten« Sie triunipbitiei:. Sein hab und Eins w« ihnen preisgegeben er hatte ins-bis nich-, er war hier ein aefpecti, ais-—- Maiineöckchte beraubt, wie ein Kind. Sie saßen iii Sicher heit, maßt-»i, veraeuoeien fein Gikd und verhökiiilen sin, und er konnte nichts vix-Herr Er trat hilflo-! —- ge bunden Dies das Isackititoii tiefes wildfkeinoez:, Mit blöde-n GeZTcht auf feine-n Stuhl bockenden Menschen . . . Ein einziges Verlangen schrie in fei nem Funeknx unter die Verbrechen bei-de zu treten, einen Aiiiienbiick lang sich an ihren anastbleichen Gesichtern zit- weiyeii und sie dann niederzufchlg »n, wie man ekelt-afte, wir-etliche Thiere niederschlägt Entsetzt-im Man . »