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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 22, 1901)
S o n Wij - D la ti beilage aes »Einem-er mul bewile J«P Windolph, Herausgehen Grund Jslauh Nebr» dc1122. Äkärz 1901. Jahrgang 21.. Ni. 29. M»« .- —- .. Dichter und ikolliotribmu se- Iovveqer Use-non im- melst besprochene Inst dek- Tagsb Von den gegenwärtig lebenden Dich tern bat in der letzten Zeit keiner so viel von sich reden gemacht, als der Norm-get Vizrnftjcrne Vjörnfon Den Anlaß lxsierzu gab fein sozial-religiöer Deama ,,iteber unsere Kraft,« das kürzlich mit ungeheuerern Erfolge in« Stuttgart, Berlin und Leipzig zur Auffiihrung gelangte. Björnfon ist neben been zur Zeit der bedeutendfte notwegifche Dichter. Er ift zugleich ein gewaltiger Volls redner,deraufdenpolitifchenBerfamm lungen in Norwegen das Publikum mit fich fortzuxeifzen versteht und als Führer der gegen Schweden gerichteten dortigen demokratifch-feparatiftifchen Bewegung großen Einfluß besitzt· Von dein indruet, den Biörnfon als Red net auf die Menge ausübt, gibt der granzose Lugne-Poe, der in Eidsvold i Chriftiania einer folchen Versamm lung mit beiwohute, im »Figaro« die folgende nackende Schilderung: »Die Menge wartet, ruhig, regungs los. Die Ankunft Björnfons in fei nein Wagen wird durch eine Fanfare begrüßt. Bjöinson betritt die Tri büne und lieft einen Artikel des ,Bee denZ-Gang,’ der auf fchwedifche An griffe antwortet. Als die Vertiefung zu Ende ist« sagt er: ,Singen wir unsere Vertheidignngsbymnel’ Diese Hymne ist von Björnson selbst verfaßt, das Volk singt sie stehend, ohne eine Strophe auszulassen ,Die Politit kann man auf zwei Arten beireiben,’ spricht dann Visrnson Die wahre befiehi darin, an die Zukunft der An deren zu denken. Die zweite, die offi- T zielle. ist die der Thiere. Die Erde ; ebiirt Allen, Männern oder Frauen: i Feder muß Herr bei sich sein.’ Und T rnit einem lyrischen Schwunge schließt 1 ! l Biörnsnerne Ljornson 1 i i i er: ,Wintervoli, mach’, Dich frei von dieser Jahreszeit, laß den Sommer Deines herzens lebendig werden! Liebe diese reine Fahne rnit den-« freien Kreuz!« Der Menge bai sich unter weilrn eine außerordentliche Erreanng bemächtigt: mit Begeisternng singt sie noch ein Lied von Björnsom die Mar seillaifr des Nordens, in dein die Va ierlanvslicbe um Ausdruck ionimi.« Die Zahl er literarischen Erzeug nisse Björnfons isi eine große. Sie . Zigen das hervorragende Talent des ersassers siir Szenenmalerei und " Charakter-Milderung sowie einen star- . ien Unabhängigkeitssinn .» »·.»..—-....-.-—— i i ( philander .C. Bindi-. ' ’ sitt als Kotlsiser des sundesssnmlaus « Ums Orts-s kenn-im Als Nachfolger des, gleich den ande ren Kabinettsmitgliederm in seinem Amte besiätigten, aber wohl demnächst suriickireienden Bundesgeneralanwalts Griggs wird vielfach der Piiisburger ( M Phttonder C. Mk Advotat Ph. C. Knox genannt, der ietzt im W. Lebenzjahre steht. Er war bis her der harsptsächlichste Rechtsbekstaud der Catne it Stett Company und gilt als ein au«erotdent!ich tüchtiget Jus-ist« -—«---—--.-— « Bei der Baumwollernte i m S ü d e n sind die Italien-r als Arbeiter gefchähh Sie smd flink und haben gewandte Muser. · Ickmcn Pl Pachnttm. Aus den Censuserhebungen iiber den landwirthschaftlichen Betrieb veröffentlicht der statistifche Leiter der Ackerbau - Abtheilung eine Stu die iiber die relative Betheiligung von Eigenthümern und Pächtern an der Bebauung der Formen. Grup penweise wird darin das Gebiet der nordatlantischen, der süd-atlanti schen, der nördlichen und der südli chen Mittelnaaten sowie der westli chen Staaten behandelt. Jn der er sten Gruppe. welche die Staaten Maine, New Oampshire, Vermont, Massachusetts, Connecticut, Rhode stand, New York, New Jersey und ennsyloanien umfaßt, gab es im Jahre 1890 658,569 Farmen, für das Jahr 1900 wird ihre Zahl mit 670,000 angegeben. Das Verhält nitt der Farmeigentbiirner ist unge fähr das gleiche geblieben, die länd liche Bevölkerung aber hat an Zahl abgenommen; einige Familien sind vom Lande in die Stadt gezogen, andere nack- anberen Staaten ausge wandert. n dem zurückgebliebenen Theil hat eine Ausgleichung stattge funden und hierbei ist zu konstati ren, daß aus der Reihe der Lohnar beiter einige zu Pächtern aufgestie gen stnd, ein geringerer Theil zu Ei genthümem Der Prozentsatz der Pächter war in dem Gebiete im Jahres1800 Is: in 1890 18.4, bis 1900 ist er auf zwanzig gestiegen. Jn der zweiten Gruppe: Dela ware, Maryland, Distrilt Colum bia, Virginia, West Virginia, North Carolina, South Carolina, Georgia und Florida hat die Zahl der Farmen von 772,596 auf 950, ()0() zugenommen. Die Bevölkerung dieser Staaten, außerhalb der Städte mit 25,000 Einwohnern und dar über, hat sich um 18 Prozent ver mehrt, die der Landbezirle an sich nur um 13 Prozent. Der Prozent satz der in Pacht befindlichen Far rnen stieg von 36.1 in 1880 aus 38.5 in 1890 und wird jetzt auf 46 ange geben. Von dem Mehr von 200,000 Formen werden viele von Lohnar beitern in Nebenbeschästjgung be wirthschaftet. Eine beträchtliche An zahl früherer Lohnarbeiter ist zu Pächter-n geworden. was einen wes sentlirhen sozialen Fortschritt bedeu tet. «- -· -. - --- an Den Pkslllc - Olllcllclls -U1)W, Indiana, Illinois, Michigan, Wis consin, Minnesota, Jowa, Missouri, Kansas, Nebraska, South unt-North Dakota ist die Zahl der Formen von 1,978,659 im Jahre 1890 auf etwa 2,190,000 in 1900 gestiegen. Die Zunahme hat zumeist in den neu be siedelten Theilen stattgefunden, wo die Zuwanderung der Ansiedler mit der Zahl der Formen ziemlich glei chen Schritt hält. Hier finden wir mehr Eigenthümer als Pächter Im Ganzen ist ver Prozent der Letzteren von 20.5 in 1880 und 23.4 in 1890 auf über 26 in 1900 gestiegen. Jn Otlahoma, im Indiana-Ter ritorium und den neueren Theilen oon Texas, Arkansas und Louisiana sind iier 250,000 Formen aus bis herigen öffentlichen Ländereien ent standen. Jn Kentucky, Tennessee, Alabama und Mississippi, wo viele der alten Pslanzungen ausgetheilt wurden. waren im Jahre 1900 1, 659,000 Formen gezählt gegen 1, 086.«««72 im Jahre 1890. Jm Jn dianer - Teeritorium und in Okla homa werden viele Formen vonWei szen bebaut, die so oweit noch tein Eigenthumsrecht auf das Land ers tverben tonnten. für das Gebiet im Allgemeinen gilt die Angabe, daß Der Prozentsatz der Pachtungen von :55.2 in 1880 und 38.4 in 1890 auf iiber 45 gestiegen ist. Die westlicken Staaten: Mon tana, Wyoming, Colorado, New Mexilo, Arizona, Utah, Nevada. Idaho, Washington, Oregon und Catifornia hatten in 1890 1.45,878 Formen aufzuweisen, derCensus von 1890 gibt die Zahl mit 245,0()0 an; die Zunahme ist durch neue Ansich lun en aus der öffentlichen Domiine erreicht worden. Der Prozentsatz der Pachtungen wird 20 nicht über steigen und wird nicht geringer als dreizehn sein. Jrn Lause des letzten Jahrzehnts sind zum Farmbesih in den Ver. Staaten von 940«000 bis 1,140,000 neue Formen hinzugekommen. von denen die hälste von Pächtern be Mrthschaftet wird. Es ist dies eine Zunahme von 40 bis 45 Prozent oder nahezu das Doppelte ver pro Mtuellen Bevölkerungszunahme nnd Vierfache der rein ackerbauenden Bevölkert-Im da- Dovpelte der von den stsenthitinern bebauten Far men. Darin ist aber tein Herabge hen des sozialen Status zu erblicken, im Gegentheil, mehr als 100,000 Familien sind aus der Klasse der Tagelöhner zum selbständigen Be triebe von Farmen ausgerückt. wäh rend gleichzeitig die Zahl der von Eigenthümeen bewirthschafteten Far men um etwa 500,000 oder 15 bis 18 Prozent zugenommen hat. Der deutsche Schiffbau in »den letzten 30 Jahren. Wohl bei leiner Nation der Welt hat sich die Schiffbaulunst so schnell zu großer Productivität entwickelt wie in Deutschland. Blicken wir um die kurze Spanne von FO Jahren zurück, so sehen wir, daß damals Deutschland kaum eine Werft be saß, die imBau großerDampfer mit den britischen Schiffbauhöfen hätte roncurtiren können; wir waren fast gänzlich auf das Ausland angewie sen. Heute liefern die deutschen Wersten die größten und schnellsten Schiffe der Welt nicht nur für den eigenen Bedarf des Landes-, sondern auch für andere seefahrende Natio nen. Die Zeit, während der wir in dieser Hinsicht vom Auslande ab hängig waren, alles Gute von Eng land beziehen mußten, liegt heute weit hinter uns. Allerdings dürfen wir nicht über sehen, dasz wir uns gar manche Et sahrungen, die das Ausland bis da hin gemacht hatte, nutzbar machen konnten, indem wir mangelhafte Constructtonen vermieden, das Gute uns aneigneten. Vor allem setzte der deutsche Schiffbau mit feiner Ent wicklung erft ein, als an Stelle des Holzes als Baumaterial Eisen und Stahl getreten war, Materialien, die überhaupt erst die Möglichkit boten, Fahrzeuge in den heute er reichten Dimensionen und in der jetzigen Leistungsfähigkeit herzustel len. Wir brauchten diesen Ueber gang mit seinen Versuchen undMifz griffen nicht mitzumachen. Hatten auch die aineritanifchen Werften früher recht schnelle Holzschiffe ge liefert, die ihre 17 Seemeilen Fahrt machten, so zeigte sieh doch schnell die Ueberlegenheit desMetallbaues· Die Holzschiffe mußten zur Erzielung größerer Geschwindigkeit sehr scharf gebaut werden, was leicht zur De formation, zu Sprüngen des Schiffstörpers und deshalb zu kost fpieligen Reparaturen führte. Der deutsche Schiffbau konnte sich nun gleich die Vortheile des Eisenbaues, die größere Festigteit und Wider ftandsfähigkeit gegen äußere Ein fliiffe, die leichtere Beschaffung be liebiger Mengen des Baumaterialg nutzbar machen. Die Verwendung des Eifens führte zu einer Steige rung in der Sicherheit des Schiff fahrtgbetriebes, denn die zähen Ei fenschiffe mit ihren bald zur Ein fiihrung gelangenden Schotten wi derstanden verhältnismäßig leichter den Collisionen, denen Holzfchiffe ohne Frage unverzeihlich zum Opfer gefallen wären. Dazu kam, daß die Anforderungen an die Werften hinsichtlich der Güte des Materials und der Sorgfalt im Bau immer mehr gesteigert wurden. Es kam die Einführung des SiemenB-Mar tinistahls in der Fabrikation der Schiffstheilr. Die Werften ließen Proben der Lieferungen vornehmen, die großen Nhedereien ihre Bauten durch Fachleute überwachen, und es entstanden die großen Classifica: tionsgesellschaften. die in der Folge außerordentlich fegensreirh wirkten Co csAUcll Ulc Oclllsllscll Willsxkll in diesen Jahrzehnten unermüdlich an der Vervollkommnung ihrer Lei stungen gearbeitet, sodaß sie sich heute den englischen edenbiirtin zur Seite stellen können. Das Einzng worin England es uns vielleicht noch zuvorthut, ist die Schnelligkeit, der Lieferung; das aber liegt wohl we niger an den Werften selbst, als an der bis vor lurzern übermäßig star len Beschäftigung der deutschen Ei senindustrie, die nicht so viel Bau rnaterial fertigstellen konnte, wie der Schiffbau verlangte. Die Nothwen digteit, dern Schiffe die größtmög liche Stabilität und Festigteit zu geben, veranlaßte große Fortschritte tn der rationellen Materials-erthei lung im Schiffstörper. Genaue Festigleitsberechnungen führten zu praktischer Vertheilung der Maschi nen und anderer schweren Theile und zu sorgfältigster Ausführung der Verbände und Wandungen. Das sind Fortschritte, auf die frü her verhältnismäßig wenig Werth gelegt wurde und die erst die deutsche Schiffbautunst zu Tage sörderte. Die größere Festigkeit des Schiffs törpers befähigte ihn, ohne Erschw terung seines Zusammenhangs ihm größere Schnelligkeit «zu geben, die wiederum erst durch die steten und großen Fortschritte im Bau der Schiffsmaschinen möglich wurden. Die Maschinenleistung wurde von 7000—8000 Pferdekräftem wie sie die ersten Schnelldampser besaßen, aus 28,000, ja bei der ,,Deutsch land« sogar aus 33,000Pferdekräfte gesteigert; gleichzeitig gelangte an Stelle des Einschraubenschisses das Zwei- und Dreischraubenschifs mehr und mehr zur Einführung, eine wei tere Maßnahme zur Vergrößerung der Sicherheit des Schifsfahrtsbe triebes Hand in Hand mit dieser Steigerung der Maschinenleistung ging ferner eine anhaltende Reduci rung des Eigengewichts der Maschi nen in dem Maße, daß heute solche für die deutschen Torpedoboote her gestellt werden« die bei einer Höhe von 1 Meter und einem Gewicht von 840 Kilogramm eine Energie von 210 Pserdelrästen entwickeln. Auch in dieser Hinsicht ist Deutschland geradezu bahnbrechend vorgegangen. Ferner wurde mit allen Kräften auf die Verminderung des Kohlenver brauches bei Crzielung gleicher und selbst höherer Leistungen hingear bettet, und zwar mit dem Erfolge, daß heute nur noch 0,7 Kilogramm Kohle für die Pferdetrnst und Stunde nothwendig sind. Dadurch vergrößerte sich der Actionsradius « um ein Vielfache-T was nicht nur für die Handelsschifffahrt, sondern ins besondere siir die Kriegsmarine von hervorragender Bedeutung war. Faßt man alle diese Gesichtspunkte zusammen, so ergiebt sich das Fazit, daß der deutsche Schiffbau eine Pe riode außerordentlichen Aufschwun ges hinter sich hat und auch heute noch bestrebt ist, die neuesten Er rungenschaften aus allen Gebieten der einschlägigen Technik sich dienst bar zu machen. Bermischtes. Eine Ausführung von Schillers ,.Räubern« in Statnbul schildert Murad Esendi in seinen ,,türkischen Stizzen«: »Eines Tage-XI so er zählt er, ,,buchstabirte ich zu meinem nicht geringen Erstaunen aus den arabischen Schnörkelbuchstaben auf den rothen Riesen - Anschlagzetteln an Straßenecken und Moscheen mit der Ueberschrift: »Ottomanisches Theater« die Worte »Räuber« und ,,Schiller« heraus. Jch traute mei nen Augen nicht, und doch, es war keine Täuschung! Schiller am Gol denen Horn! Director des aus ei nein Circus entstandenen National Musentempelg in Gedit Pascha, im Herzen Stainbuls, war Herr Giils lül, ein brauner, lebhafterArinenier. Das Partei-re glich einem Beet von Mohnblumen, Fez an Fez. Nur hin und wieder der weiße Turban eines Uleinas oder der grüne Kopf bund eines Emirs darunter. Jm Parterte wird Kassee servirt. Ein gellender Pfiff und der Vorhang rollt aus. Amalia, eine mehr in die Breite als in die Höhe gewachsene Arme menierin, stolpert auf die Bühne. Sie wird verfolgt von Moriz Moor. Moriz klang dem Ohr des Ueber sehers offenbar besser als Franz, denn wir haben »Frau-L die Ca naille« vor uns· Als correcter Theaterbösewicht ist er völlig in Scharlach gekleidet, und auch sein Kopf spielt ins Scharlachsarbene hinüber. Er behandelte die türkische Sprache griechisch, Anialia arme nisch. Sie lanzelt den hochrothen Schlingel zur vollen Befriedigung des Publicums aufg beste ab und stürzt fort, gefolgt von einer fürch terlichen Sammtschteppe. Moriz monologisirt krampfhaft. Hermann tritt auf und damit schließt der erste Art. Im zweiten Art finden wir Karl bereits in den böhmischenWäl dern. Director Gülliil, den Karl spielt, ist bis an die Zähne bewaff net und läßt das breiteste Pathos auf Stelzen über die Bühne wan dern. Die Costiime sind im allge meinen anständig. Man merkt ih nen die Hand eines sräntischenGar’ derobeschneiders an. Unter den Räubern stechen jedoch zwei imTur ban hervor. —— Turbane in den böhniischen Wäldern? Richtig! Der Zettel bezeichnet die beiden Mimen als Muselmanen Deren Kopfbe deckung muß immer national sein » und ihre Vollbtirte dürfen nie rasirt werden. Die Scene mit dem Vater regt das Publicum an, die Flimm schiisse zum Actschluß finden lauten Beifall. Sie werden längere Zeit fortgesetzt. Einige »Bisrnillal)« der Bewunderung lassen sich im Par terre hören. Der dritte Act beginnt. Her mann bringt Karls Schwert. Moritz Moor nimmt feine Werbungen bei Amalia wieder auf —- wir wissen, mit welchem Erfolg. Als Amalia den rothen Bösewicht mit der De genspitze von der Scrne forttitzelt, findet die allgemeine Zufriedenheit lauten Ausdruck . . . . Und so fort Jm fünftenAct aber finden wir eine eingreifende Haupt - Verbesserung Schillers: die einzige Rettung fiir die Räuber auf der Bühne zu Gedit Pascha. Karl Moor zückt den mör derischen Stahl auf Amaliens durch keinerlei Stoffhiille beschirmten Bu sen. Ein Murmeln des Unwillens läuft durch das Hauf-. Er Zückt aber doch den Dolch zum ersten, zum zweiten und zum dritten Mal und —- die Räuber fallen ihm in den Arm. Er sträubt sich, es ent spinnt sich eine Balgerei. Vergeb lich, er ist gefangen. Uns wird um den Abschluß ernstlich bange. Bor eiliges Bangen. Schon erscheint Kosinski mit dem General - Pardon des-H Kaisers. Der alte Moor segnet ein glückliches Paar. ! 8 I II Wie hoch die Auflagen von Wer then inoderner englischer Roman schriftsteller bisweilen kommen, geht aus der Thatsache hervor, dafz von neun kürzlich in England und Ame s rica von Meser. Macmillan Fa Co. verlegten Erzählungsschriften nicht weniger als 1,027,000 Exemplar-e verkauft worden sind. »Richard Carvel« ist in 365,000, »The Choir anisible« in 213,000, ,,TheJncrea sing Purpofe« in 110,000, ,,Jn the vers« in 70,000, »The Pride of Palace of theKing« in 80,000, »Via Crucis« in 75,000, »Ihr Forest Lo Jennico« in 47,000, »Young April« in t44,000 und ,,Richard Yea-and Nan« in 23,000 Exemplaren ver kauft worden. Die zwischen Autor und Verleger vereinbarten Bedin gungen variiren natürlich sehr; über 850,000 wird sich allerdings dasHm norar nur in den allerseltensten Fäl len erheben. Noch günstiger ist dagegen auch in England der Bühnenschriststeller ge stellt. Er erhält einen Procentsatz der Bruttoeinnahmen in allen Theatern, in denen seine Stücke gespielt wer den. Pinerv oder Henry Arthur Jo nes pflegen 10 Procent zu erhalten. Jhre großen Erfolge »The Gan Lord Quer« oder ,,Mrs. Dauer Defence« werden in einem Londoner Theater wenigstens ein Jahr lang mit einer durchschnittlichen Einnah me von 87000 wöchentlich gespielt werden, was dem Dichter 887,500 einbringt. Dazu kommt aber noch ebenso viel fiir America und ein Procentsatz für Vorstellungen in der Provinz und Neueinstudirungen; dem englischen Dramatiter kann man für ein Rugstüct jedenfalls 81()0,000 gutschreiben. Der Vor theil des Bühnendichters ist indessen noch ausfallender, wenn man Miß erfolge oder halbe Erfolge in Be tracht zieht. Von den meisten Roma nen werden weniger als 2000 Exem plare verkauft, was dem Autor durchschnittlich 8250—-375 ein bringt. Ein sehr mäßiges Stück wird gewöhnlich sechs Wochen gespielt; bei einem kleinen Geschäft und bei 5 Procent von der Bruttoeinnahine wird der Autor immerhin 81250 erhalten. Es giebt aber auch mehrere fruchtbare Melodramendichter, deren Stücke man inLondon niemals sieht, und deren jährliche Einkünfte aus Vorstellungen in der Provinz PHO 000 übersteigen. « st- ic- st Auf nach Uganda (21frila)! Es mile das glücklichfte Land der Welt fein, denn dort dürfen die Steuern in Naturalien entrichtet werden. Und dabei ist man gar nicht« wählerisch, l«ei iürzlicher Steuer-Zahlung liefen ein: fünf Elefanten, einZebra, zwan zia Schimpanien, mehrere Wanzen schweine, Wasserantilopen, Stachel ichweine. Schlangen, Kraniche und zahlreiche Affen. si- sss si Ein Syndicat, dessen Haupt Ge neral Alger ist, beabsichtigt, in Flo rida eine Musterftadt zu grünt-en Hoffentlich macht er nicht auch für deren Bewohner Contracte mit feinen Kriegslieferantenl O r gnmoriflisches Milblütlik Endlich fand man die Ursache von Idolars verändertem Wesen: Eine ««zende Komtesse war des Pudels ern. Yafsinirte Miron A. (im Wirthshaus): »Warum stinkst Du denn nicht noch ein Glas?« -B. : »Ach, ich traue mich nicht! Jch saß immer, wenn ich heimkomm’ —-— " R . ca zur Probe, ob ich nicht zu viel ge trunken-eine Nadel einfä deln!« Mantis-. »Du, Emmy, glaubst Du, daß ich bei dem Wohlthätigkeitsbazar einige Lieder singen soll?«——»Gewiß! Der Zweck heiligt die Mittel!« gypcrbeh G a st : ,,K«ellner! Nehmen Sie das Beefsteak schleunigst wieder fort-man schmeckt ja ganz deutlich die D r o s ch iennumrner heraust« xlictits Zu machen. »Deine Frau teift ja endlos-; so verbiete ihr doch einmal den Mund.«—-— »Nützt nichts-; die ist wie eine Pum matit-Thüre: schließt nur von scibs.« Hei-were Aufgabe. »Was fiir eine schmerzliche Miene die Postbeamtin dort seit ein paar Tagen macht!«——,,Ja, die hat eine Rüge, welche ihre Todfeindin erhalten, als Amtsgcheimniß zu verschweigen!« Gin nuvcrbelfertirtier gang geselle-. »Warum wollen Sie nur nicht hei rathen, »Herr Rechtsanwalt?«—»Jch dente es mir schrecklich, den ganzen Tag eine fremde Person um sich haben zu müssen.« Mag ein Häkchen. . .. A. : »Was macht denn Dein Neu geborener?«——B. (ehemaliger Kains student): »Kerlchen übt sich in studen tischen Allüren.«—A. : »Wieso das-V -—B.: »Nun, er schläft, trinkt und macht Spettatel.« Irr-nic. Kompdnist: »Ich hab’s doch durch mein Talent ziemlich weit ge bracht; Ruhm, Ehre, 80,000 Mart und eine Van nenne ich alles mein Eigen!« ——F r e u n d : »Und da heißt’s immer: ,Unrecht Gut gedeihe nicht!’ « Gier riictisichtsvouer Trinken » - K ZU .- -s-,-)-(» Es — ÆX »Sie sind ja ein netter Familien vater, mein Lieber, den ganzen Tag sitzen Sie im Wirthshaus und nehmen sogar noch Jhre Buben mit, damit die sehen können, wie ihr Vater eine Maaß nach der anderen trinkt.«——,,Das thue ich nur aus praktischen Gründen. Weil ich meistens auf dem Heimwege unsicher auf den Beinen bin, müssen mir meine Buben zur Sicherheit mit einer Stange vor-ausgehen, damit ich die Passanten nicht anremple.« Ver chrgeiiigc Pape-geh Da m e : »Ich habe den Papagei schon einen ganzen Monat im Haus, und er hat noch immer kein Wort ge sprochen!« —- Vogelhändler: »Komm schon noch! Wissen Sie, der ist gar ehrgeizig; er spricht nicht, bevor er nicht bezahlt ist!« Eine unangenehan Partei. »Nun, Frau Hausmeisterin, wie sind Sie denn mit Ihrer neuen Partei zus srieden?«—-»O, das find fch r e et - liche Leut’! Die ganze Woch’ hört und sieht man nix von Ihnen-und Dienstboten, von denen man ’was er fahren könnt", haben s’ auch keinem such ein Yerbitämw « Assessor:« »Nun, Du altes Haus, sonst so sidel, zeigst Du heute ja eine verflixt trübselige Miene; wie kommt das-Z« —L e u t n a nt: »Ich habe ein Jubiläum zu feiern, es fehlen mir dazu aber noch 100 Mart, das verstimmt mich!« -——— A s s e s so r : »Wenn es weiter nichts ist, hier find die 100 Mart, aber nun sage mit auch, welche jedenfalls wichtige Feier Du be gehen wills .«——L e u t n a n t : »Heute ist es das 25. Mal, daß Du mir mit schnödem Mammon unter die Arme greifst; hättest Du mich im Stich ge- . lassen, so wäre diese silberne Jubel seie: natürlich zu Wasser geworden.«