Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 08, 1901, Page 7, Image 7

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    Ausland
· - emiithiiches vonder Se
- - u d ä r b a h n. Nentich konnte der
-llmorgendlich um 6 Uhr 40 Minuten
s- Weist-ach nach Raspenan in Böh
n etc-gehende Zug um diese Zeit
- abgelassen werden« weil der Hei
.--. die Abfahrtszeit—verschlafen hatte.
»Gefähtliche Preszhetzerei.
n Madtib sind getegentlich der jüng
«- en Unruhen alle Redakteur-e der Zei
- ,,Pkogrefo« verhaftet worden,
il das Blatt eine chemische Formel
III-: eine Flüssigkeit veröffentlichte.
« edtere sollte das Volk auf die Straße
te n, um diese schlüpfrig und Kaval
- e-Attacken so unmöglich zu machen.
.-Fiirsotgliche Verwandte.
Xn Beutnergkiors bei Ortelsburg, Ost
reußen, starb kürzlich eine Wittwe, die
" ei einem Schuhmacher in Pension
at und in ihrem Testamente bestimmt
atte, daß derjenige, der sie beerdigte,
he Erbtheil erhalten werde. Als
un zwei Tage nach ihrem Tode der
ogiswirth nach der Leiche sah, war
efelbe in der Nacht gestohlen wor
Kurz darauf kam einer der Ver
andtcn der BerLtotbenen mit einem
arge, um die Reiche zu beerdigery
ber trotz der größten Bemühungen
at die Leiche nicht zu finden. End
ch erfuhr mon, daß der Gemme-ret
vhn ter Verstorbenen sich über Nacht
ie Leiche angeeignet hatte-, um in den
, esitz kxkzs Erd-theils zu gelangen
·CHindng als Eisenbahn
iiu bet. Eine Bande von Okndus
" Eus dem Nizamaebiet, Ofiinkiem e
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tun Entgleisen Zu brinepen und nachher
u plgiudern Gie verschworen sich zu
ieferu Zweck mit sechs Eisenbal)nan
; « estellten. Sie brachten heraus, daß
n einein bestimmt-n Tage ein Gitter
ug Listen mit Silber zur Bezahlung
er Bahnbeamten transportircn würde.
ie Bande versammelte sich alfo an
«nem festgesetzten Orte, mit Säbeln
Itnd Flinten bis an die Zähne bewaff
tttet. Eine Schiene wurde entfernt,
sind dann wartete die Bande im Hin
iterhalt auf das Gelingen ihres Wer
kes. Als aber der Zug kam und auch
richtig entgleifte, waren die Räuber
Tiber die nunmehr folgende Zerstörung
To erschreckt, daß sie Hals über Kopf
avonliefen, ohne einen Schuß abzu
Teuern.
«,Zeitungspapier itn Schä
del einer Leiche fanden kürzlich
Pariser Aerzte, die beauftragt waren,
eine Autopsie vorzunehmen Die Leiche
war bereits beerdigt gewesen, wurde
aber auf Wunsch der Angehörigen des
Todten ausgegraben, um die Autopsie
Zu bewerlstelliam Als nun aber der
- «Gerick,tsarzt mit einian Afsistenten die
Leiche feziren wollte, entdeckte man,
Zdaß der Körper bereits geöffnet und
der größere Theil der inneren »Organe
sentfernt worden war. Statt des Ge
Gims befand sich in ver Schädethiihie
götsatntnengedrücktes Zeitungspapier.
as Herz und andere Eingctveide
fehlten, dafiir aber batte man andert
halb Lebern lofe in die Bauchhiihle ge
legt. Der Verstorbene war also, mäh
Tend er im Hcsnital aufgebahrt lag,
heimlich von tvißbegierigen Jüngern
Aeseulaps fezirt worden, ohne daß
vorher die Erlaubniß hierzu eingeholt
ord»«. wäre.
Komödie der Irrungen.
Der opferfreudigen Ehefrau eines
Rentiers in dem Berliner Verorte Jo
hannisburg pafsirte es jüngst, daß sie
einem armen Reifenden, der sie nrn
te n abgelegtes Kleidungsftiict ansprach,
statt eines älteren Jacketts ihres Man
nes in der Rage dessen neuestes Jackett
itberließ. Als gleich darauf der Mann
nach Haufe lam, fuhr ihm der Schreck
In alle Glieder, tvie seine thettere Ehe
hiilfte ihm von ihver guten That Mit
theiluna machte, da in dern herge
schentten Jackett auch eine ngstzere
«Sutnme Geld verbeispsen tust-. Flugs
rannte er ecnt Bcfcljrnlåeu nach,
tauschte die Jacke-US um nnd rettete
somit auch die Verborfsenm »Ist-spielt
»·tsm« erjagt-» »k» s...;-« tin-Jn
,--«
q-... »-.., . ...,..
Des Jackett", entdeckte er ;-.»7n zu sei
nem grössten Erstaunen ers-JE- «in fran
des Pottcmonnaiss mik 1(; SIEBan Jn
halt Nach dem TZIrsra-«s«-li-r:s.n lonnte
nur der »ein-ne j:·-’.-;isu««.:c« dir Eigen
thümer fein, krei) nrar dieser nicht mchk
zu ermitteln.
Lebendia eingehqu In
Gent ·in der Likklschen ’;’:::-Vi;:,; Ost
;, flunkern öffnet-n le«««.«irs. Ochs-»fo
"·beumte dka ein-r rsxxx -:s:"«sen Ja
milie gehöran Hex szxs um
Alle-«- zn einer nsrssn 73.i1c::1nk1 vorw
bereitekh Abs igic Simses ? ie arcfze
I Såeinpiakte, Mit LIT Ti-: ’T«:7«"m«m, let
(«Åkskbf«s«.itte gefeizlofsrtx ist, :.s. IT se
tiiskk hatten und Ue zsx "::m umke
itsischen Raum führend-In »Imer
E himbssksyreiten tue-Mem wie-Irrt sie ent
setzt zur-M. Am Fuße der Stiege lag
neben den Iriisnmeen eines Sen-ges
die Leiche eine-J jungen Mädchens.
Man hatte die Unglück-ich vor meh
reren Monaten ksciss,cfet»:t, während sie
Tcch im Starrkrwnpf befand. Beim
Crwachen muß die Aeemste in ihrer
Angst übermenschliche Kraft angewen
det haben, um die Bretter des Sen-ges
auseinandersetsprengm Jhre Hilfe
rufe waren dann ungehört verhallt nnd
fo verfiel sie, nachdem sie einem ver
hältnißmäßig åchnellen Erstickungs
tobe im engen arge entgangen war,
dem noch grauenvolleren Schicksal, in
einem von Licht und Luft abgeschlosse
i. »von Gewölbe langsam zu verhungern
worin
—
»
Von Wildschweinen über
fallenes Dorf. Das Dörfchen
Saini Martin en Brrsse, Frankreich,
wurde kürzlich von seltsamen Ein
dringlingen k -Jesucht. Aus dem
nahen Walde krachen gegen Abend
etwa 15 Wildfchweine und siiirmten
laut liirmend in die Hauptftrasze des «
Ortes. Kinder und Frauen flohen
entsetzt nach allen Richtungen Die
windenden, offenbar durch Hunger
aus dem Frist getriebenen Thiere ris
än Alles nieder, was ihnen in den
» Ieg karn. Ein zehnjähriges Mäd
;chen, das von einer Besvrgung heim
stehrkn hat erhebliche Verletzungen er
jlitien Jn Eile bewaffneten sich die
Bauern rnii Flinten, Knültetm Heu
gabeln nnd anderen Ackergeräthen, mit
denen sie die rasenden Bestjen wieder
in das Gehölz zurückzutreiben suchten.
Sie erreichten jedoch nur, daß sich das
Nudel zerstrute und Lie Thiere einzeln
in die Gehöfie eindrangen. Nicht ohne
Gefahr gelang es den Leuten, zwei
riesige Bachen durch Flintenschiiffe zu
erlegen Vier Eber wurden angeschaf
sen. Erft nach anstrengendet Jagd
wurde man kie unwilliommenen Be
suchen nach-ern sie bedeutenden Scha
den angerichtet hatten, wieder los.
Junge Mädchen im Duell.
Ein blutiges Rententre zwischen zwei
jungen Mädchen fand dieser Tage in
Neapel statt. Die J4jährige Filomena
Pravachielli und die wenig ältere An- :
giolina Sferra waren Lehrlinge in
demselben Geschäft Beide verliebten
sich in einen jun-gen Burschen, und da
keines von ihnen daran dachte, frei
willig das Feld zu räumen, beschlos
frn sie, ein Duell entscheiden zu lassen,
wer in Zukunft allein das Recht haben
knYIOJ HJo estikaonst-Inn NR- Missfessn
»...-, -.. ......, » .. -.- »sp. .
entgegenztme smen Mit Dolchmes
sern bewaffnet begaben sich die Geg
Hei-innen in Begleitung einiger Freun
rinnen die sich zu Sekundantendiem
sten bereit erklärt hatten, zu dem der
abredeien Orte-. «J.::s ein gegebenes
Zeichen stürzten tie Jtalienerinnen
c sie zwei Furien auf einander los und
stritten sich g: g: xseitizq mit den Mes
fern tödtliche ktikunden beizubringen
Naeh wenigen Minuten stürzte Angio
lina, in die Bruft getroffen und im
Gesicht blutend, ohnmiichtig zu Boden.
Filomena hatte drei nicht unbedeutende
Verletzungen am Kopfe und an den
Armen davongetragen.
Dreiste Hochstapelei. Vor
einem der ersten Juwelierliiden Ma
driics hielt liiezlich eine elegante Equi
Dage, der eine Lame, begleitet von einer
-;imme und einem reich getieideten
Berlin entstieg. Sie ließ sich werth
helles Geschriieide vorlesen, konnte
aber gar nicht in let Wahl schlijssig
werden Schließiil nahm sie einige
der reichsten Eti is zusammen und
sagte, sie wollte damit zu ihrem Manne
geben, der sie im nahen Klub erwarte,
er sollte ihr wählen helfen, und als
ob es sieh um die natürlichfte Sache
der Welt handelte, schritt see zur Thür
und ward nie wiedergesehen Der
Juwelier, der nichts Böses dachte, da
Zinnen-z Kind und Equipage zurückblie
ben, erfuhr bald zu seinem Entsetzen,
daß das Babn am Tage zuvor dem
Jineelhause entnommen, und daß die
Amme am selben Tage eigens zu die
ser Spazierfahrt mitsammt der Erqui
page gemiettxiet worden war.
Berhängnißvoller Aber
glaube. Jn Klyßem Ostpreußen,
war das dreijährige Töchterchen einer
Eigenlätnerfrau vor Kurzem von der
englischen Krankheit befallen worden.
Als alle angewandten Ha Smittel
nicht Heilung bringen wollten, nahm
man auf den Rath einer »weisen Frau«
zu abergläubischen Manipulationen
seine Zuflucht Danach sollte das
Kind nur durch ,,«Abmahlen der
Krankheit gerettet werden können.
Man stellte es zu diesem Zwecke aqu
eine Handmikhle (Quirl) Und drehte es !
auf dem Mühlstein unter mancherlei
Inberforrseln her km ! reslii etliche-r
- .- ..:k- . k.« JA
lU·-II’- lUUctlb CI ULL «";...,« LI, tsqu LLLI ;
vom Schwinde ers-Use : ·::·-o mit dem i
cis-im leß g-sis-.-.x,cs.1 Eszquificin und l
Mahliaften gerie:l;. wishin es schwer
verletzt wurde. Zur Erhaltung des
Lebens mußte dem Mäxxchen das Bein
abgenommen werten.
Bestraftees Nachtbubens
si ii ck l e i n. Einide ilbermij«hi;zesecher
halt-en neulich in einer Rncipe im Kan
åcn Aargain Schweiz mehrere Stuhl
l«-sine zerbrochen :«:id gingen eine Wette
sin. kkr atiierklztlh ctxxnden entfernt
kommende Arzt wirke zu mitiernächti
per Sinn-Je unl- sscsi ielzlechåeftem Wes
ter einem ielexlertisessksn Pius-.- folgen,
wem-. ins-in i'-·:i fest-, ed Eil-: einer ein
Bein gebrochen Tor Tini ließ einspani
n-«n, !:.::k, fcli den crksabernact legte
im Stuhls-einen eEn«:« regelrechten
C55i3.7535.:1:er«- an, I-7f-.tcs«,1.s iie Paiienlen
Ins-kecke Male 1r") stifte- Tann eine
Txizslnmng auss, welche ktcn übermiiihi
gen Bursch-n die Lsst Jn derartigen
Weilen fiir ist-net benelkmen dürfte.
Der Arzt hat einen Tkeil des Bett-ones
einem wohlilkkkigcn Zwecke zugewendet
Appetitlichcs Frühstück
In der Ultnenlas«:ne zu Bamberg,
Bayern, biß kürzlich ein Soldat, als
er ein Milchbtijdchen essen wollte, beim
Ver-zehren desselben auf eine Maus,
welche vorsichtig in die eine Hälfte des
Briivchens eingebacken war. Die Nach
iorschungen ergaben, daß der Bäcker
gehilie aus Rache dafür, daß er eini
sfu gerin s Weihnachtögeschenk ven;
einein eister bekommen hatte, die
Maus absichtlich in das Brödchen ge
backen hatt-. 1
,
- Ankona
CebildeteEinbrecher.Letzts
hin drangen Einbrechcr in ein Schul- "
haus in der Nähe von Si. Louis, Mo.,
und stahlen die gesammie aus mehr als
8800 bewertheie Bibliothel. Frische
Räderspuren deuteten daraus hin, daß
die Diebe ein leichtes Buggy benutzt
und deshalb aus das Fortschleppen der
übrigen Schuleinrichtung großmüthig
verzichtet hatten.
Das Klavier als Kultur
i r ä g e r. Onkel Sam will versuchen,
die Jndianer Minnesotas zu bewegen,
ihre Kriegstänze, Hundebratenseste und ·
andere barbarische Brauche abzulegen,
mit Einschluss des Tam-Tam-Schla
gens, der Musik der Kinder des Wal- -
des und der Prärien Jn allen Reser
vationsschulen sollen Pianos einge
führt, Lehrer angestellt und die India
ger un Klavierspiel unterwiesen wer- !
en.
EsgibtieineKindermehr.
Jn Wallingford, Conn» starb diesers
Tage der 13jährige Sohn David Gan
lors an den Wirkungen einer DosIJ
Rattengift, welches er einem bei ihm
gefundenen Schreiben zufolge deswegen
verschluckt hatte, weil er seinen Lehrer v
nicht leiden mochte und des ewigen
Trubels in der Schule müde war. Jn
dem Schreiben bat er gleichzeitig, seine
Schulbiicher und andere Habseligieiten
als Andenken unter bestimmte Mit- ;
schüler zu vertheilen. E
Jm Eisenbahnwaggonbe-"
st o hle n wurde neulich die Frau des
Präsident der Seattle und Benton- ·
Bahn, F. H. Osgood. Auf der Reise ;
nach Sackamento, Kal» tam ihr eint
Täfchchen abl)anden, worin sie Juwe- I
ten im Werthe von 85000 aufbewahrt «
hatte-. Der Diebstahl wurde im Schlaf-!
schl·tef; das Täschchen hatte sie am
Halse getragen Zwei verdächtige Män
ner, ein Weißer und ein Neger, die sich
»an dem Zuge versteckt hielten, wurden
bei der Ankunft in Sacramento verhaf
tet; dem Neger gelang es jedoch, zu
entwischen.
Eigenthümliche Buchfüh-.
r u n g. An Stelle von Geschäfts
büchern brachte neulich der Vergipfer
Sansord C. McCot), ein Farbiger in
Chicago, ein mit Zahlen beschriebenes
drei Fuß langes und sechs Zoll breites «
Brett, welches die Stelle eines Diari
ums vertrat, und ein anderes, einenJ
Fuß im Gebiert messendes Brett, wel- T
ches das Hauptbuch vorstellen sollte, als
Beweismaterial nach dem Gericht. Er "
gab an, daß er nicht genug geschult sei,
um Bücher zu führen; doch seien seine
Rotirungen aus den Brettern richtig
und verläßlich. Die Jury schloß sich
dieser Ansicht an und bestätigte das
ursprüngliche Erkenntniß des Frie
densrichters in einer von McCoy ange
strengten Klage.
Wenn der Mensch Glück
ha t. Im Verlaufe einer Gerichtsver
haudlung in Richmond, Ba., kam es
neulich an’s Tageslicht, wie aus dem
armen Stalliungen Lelia Moore New
man ein reicher Mann geworden ist.
Newman hatte einst von dem verstorbe
nenEx-Gounerneur Flotver in der New
Yorter Wallftreet einen »Tip« bekom
men, durch den er 818,000 einheimste.
Das war der Anfang zu seinem Reich
thum. Später lehrte er nach Virginien
zurück und kaufte sich ein schönes Be
sitzthum Eine Richmonder Firma ver
tlagte ihn nunmehr auf 84006 für ge
lieferte Arbeiten, denn Newman hat
sich eine Van mit Ställen und Garten
anlagen erbaut, wo er von den Zinsen
seines Vermögens wie Gott in Frank
reich zu leben gedenkt.
EinschwimmenderStier,
der irgendwie in den East River ge
rathen war und von der 68. bis zur 91.
Straße durch Eis und Wellen
schwamm, erregte kürzlich am New
wagen ausgeführt, als die Frau fest
l
l
Yorter Flußufer große Aufmerksam
keit. Des-H lräftige Thier, dem die Hör
ner cibgefägt waren, wollte zuerst eine
Landung auf der Strafinsel Blackwellz
Island verf:!chen, glitt aber von dem
hoben Ufer wieder ab und schwamm
dann nach Lcr New Yorter Seite des
Flusses zuriicl, wo ihm Kapitiin Wang
vom Schleer »Harlem« und dessen
Mannfchast mittelst Lasso zur Lan
duna verhcilf:n. Der Stier war ent
schieden linkieniijthlich als er endlich
wieder Aug tsm Wasser karn. Der ret
tenxse Finpitiin und feine Leute konnien
sich aratuliren, daß dem Stier-, der
wahrscheinlich aus einer Schlachterei
entsprungen war, die Hörner schon be
schnitten waren.
Von einem Tiger zer
fle i f cht wurde letzthin der lsjährige
Lötvenlvärter Albert Nielfon ixn zoolo
gifchen Garten zu Jndianapolis, Jud.
Aus Ver-sehen gerieth Nielson, als er
die kleinen Listven fiittern wollte, in
den Tigertäfig. In einer Ecke knurrte
ein riefiaer benaalischer Tiger, der sich
sofort mit Wuthgebriill auf den Un
glücklichen stürzte nnd ihn zu Boden
schlug. Tie gewaltigen Tatzen rissen
ihm dass Fleisch in blutige Fetzen, und
der Tiger schickte sich an, sein Opfer bei
lebendiaein Leibe zu verzehren, als end
lich Hilfe lam. Einige Wärter eilten
mit glühenden Eier herbei, die sie dem
Tiger in die Weiche stießen. Andere
feuertenRevolverschiisse ab,und schließ
lich ließ das Thier von feinem Opfer.
Nielson schleppte sich mit dem Aufwand
seiner letzten Kräfte bis zur Thüre und
wurde schnell aus dem Käfig gezogen.
Wenige Augenblicke darauf verschied er
Elterliche Aufopferung.
Buchstäbiich verhungert ist letzthin das
Ehepaar John Hoefer in Milwaukee,
Wis. Die armen Leute hatten seit lan
ger Zeit bittere Noth gelitten. Zuletzt
hatte das Ehepaar all’ seine Habselig
keiten verkauft und mit dem geringen
Erlös Nahrungsmittel für sich und " ·:e
beiden kleinen Kinder angeschafft. Als
dann die Lebensmittel zu Ende gingen,
hatten Mann und Frau sich jeglicher
Nahrung enthalten und sie den Kin
dern zugewendet, um die vor dem Ver
hungern zu bewahren. Leider wurde
die traurige Lage der Leute zu spät
entdeckt. Man schaffte sie so schnell als ·
möglich nach dem Hoipital, wo Vater
und Mutter binnen 24 Stunden star
ben. Frau Hoefer hat eine wohl
habende Schwester, die in Philadel
phia wohnen soll. Die letzte Bitte der .
Sterbenden war, man möge ihre
Schwester, die wahrscheinlich von dem .
fchrecilichen Nothfiand ihrer Verwand
ten nichts gewußt hat, ers uchen, sich der
beiden Kinder anzunehmen. «
Unbegriindete Geister
fu r ch t. Zwei Yakima - Judianer »
kamen vor Kurzem nach Washington, «
D. C., um die Auszahlung von Regie
rungsgeldern an ihre Stammesgenos
sen zu betreiben. Sie waren dabei auch
in’s Kapitol gekommen, um diesen
Wunderbau einmal näher in Augen
schein zu nehmen. Als sie jedoch ein
Kapitolsführer in die Geheimnisfe der
Flüstergallerie einweihen wollte, glaub- «
ten sie plötzlich Geister zu hören, und,
wie auf Kommando, nahmen sie Reiß
aus vor diesem unheimlichen Spuk und
THIS-wesen In JVZIkpv Einkka Fuss-It vaki
« .................... U..».,. »....., »
Kapitol, zum großen Gaudium aller
Umstehenden. Jhnen folgte keuchend
und pustend der Kapitolsfiihrer, der sie
beim Bundesobergericht glücklich ein
holte und zum Stehen brachte, um
ihnen den Jrrthuin so gut als möglich
aufzuklären
Waghalsiges Unterneh
-m e n. Dieser Tage gegen 8 Uhr Mor
gens gingen zwei Männer von Glou
rester, Pa» über den gefrorenen Dela
ware bei Philaizkiphia Das Eis- be
stand aus lauter mehr oder minder
großen Sitte-ken, die sich im Horgeshoe
angesammelt hatten, und die eiden
Männer waren gezwungen, von einem
Stück auf das andere zu schreiten, und
mehrmals auch über große Lucien zu
springen, um an das diesseitige Ufer
zu gelangen Kaum eine halbe Stunde
nach ihrer Anti«nft wurde durch die
eintretende Fluth eine heftige Bewe
gung der Eisinassen verursacht, und die
beiden waghalsigen Gloucesterbriider
würden höchst wahrscheinlich das dies
seitige Ufer lebend nicht erreicht haben,
wenn sie die Reise eine halbe Stunde
später angetreten hätten.
Probates Ernüchterungs
mit i e l. Richter Senior von Pater
son, N. J., hat kürzlich vor seinem
Pulte eine mit Elektrizitiit gefüllte
Stange angebracht, die gewöhnlich
Personen, die im Besitze von Rauschen
verhaftet wurden, einen Halt fiir ihre
schwankenden Gestalten bietet. Hat nun
der Recorder ein derartiges Menschen
kind zii einem Verliöre vor sich Und
ergreift dasselbe die Stange, so dreht
er den elektrischen Strom an und der
Betreffende hört eine geraume Weile
die Engel im Himmel singen. Wenn
er, der Ansicht des Recorders nach, ge
nug Von dein grausen Spiele hat, dreht
er den Strom ab und entläßt den voll
ständig nüchtern gewordenen Erden
sohn mit guten Lehren, für die er nichts
berechnet.
Greiser Höhlenbewoh
ner. An der nördlichen Grenze von
Evanston, Jll» fanden letztliin zwei
Knaben einen 88jährigen Farbigen, der
sich Smith nannte, und seiner Angabe
zufolge 14 Tage zuvor aus dem Ar
menhause entlassen worden und nach
Evanston gewandert war, und, da er
kein anderes Unterkommen hatte finden
können, unter Benutzung eines natür
lichen Bodenvorsprungs sich die Höhle
ais-graben und mit Baumstämmen zu
gedeckt hatte. Als man ihn sank-, war
er halb erfroren. »Er wohnte 14 Tage
in der Höhle und ernährte sich durch
Betteln. Man brachte ihn nach der
Polif,cistaiion, wo er Nahrung und ein
Bett erhielt.
D a m m b r u ch. Kürzlich brach der
Damm der elektrischen Kraftanlage des
Städtchens- Thompsonville, Mich., und
vier Männer und ein Gespann Pferde,
die auf dem Damme siearbriict hatten,
wurden mitgerissen. Zwei der Männer,
Edwnro und Ernest (5ran"s:«all, kamen
nie wieder an die Oberfläche und er
tranlen mit dein Gespann «.«."serdc. Jlksje
Gefährten George Hincy und A. B.
For wurden von Leuten am Ufer ge
reuen zjj LJasser riß bog Grdrcich
am Ufer fori und Die elektrische Kraft
anlagr wurde stark gefährdet
Hochzeit und Beerdigung
Das: eine Hochzeit und eine Beerdigung
in einer Familie an ein nnd demselben
Tasse stattfindet, ist nicht izft zu ver
gelehrten DicseJ war sei-M nahe Gann
Ballen, S. D» kürzlich der Fall, nnd
zwar in der Familie Tusa. Zur selben
Stunde, da Frau Kotjlinet, die älteste
Tochter der Familie, an den Folgen
einer ihr von ihrem Manne beigebrach
ten Schußwunde starb, wurde die
jüngste Tochter in Gann Valley ver
heirathet. —
Gewichtige Person. Frau
John Jordan. welche kürzlich in Dres
scr, Ind» am Schlagfluß gestorben ist,
hatte ein Gewicht von 676 Pfund. Sie
war Mutter von 13 Kindern.
WDersPZQ
Anzeigern Ierold
nebst Beiblättcrm
.,S0nntagI-blatl«W
»Min- n. Hintenlieu-Zeilenu
ft die beste und größte deutsche "3eit11nq des Westens. Der »An
Ieiger nnd Herold« erscheint wöchentlich, 8s itig; das »Zonntags
ilatt« ebenfalls wöchentlich, Sseiticp die ,,-Acker nnd Gartenbau
Zeitung-« gleichfalls wöchentlich, in kleinerem Farinat, jedoch durch
chnittlich etwa 20 Seiten enthaltend.
Sämmtliche Blatter einholten eine Fülle des besten Lese
"toffes jeder Art für die Familie, den listschäsisincunh Former,
LBärtney Viehzüchter, sowie auch für die Jugend.
Unterhaltcnd nnd belehrend
Alle drei Blätter nur 82.00 pro Jahr.
Unsere Gratispramtew
Alle unsere leonnenteih die auf ein Jahr im Voraus b :..7.!«.iui» eilzaltes
Eine G ratlg - Prämie, bestehend aus einem Band
Unterhaltungsbtbltothek
snihulieigd Unrmne und Jiooellem Wir geben hier rie wrrriihiten its-ne- Num
n-«In mbit »Es-teilt nn. Jeder Band ist in sich abgeschlossen used enthält eine oder
mehre-e vollständige Geschichte-L Bei Auswahl genügt ers nur die N:isn:im« »n
zugeben: « —
X
I - . . « !
Jcos U-, --— Die Weißen und die
Blauen.
Roman von Ludmig Habicht.
Rv.12.——Das verhängnißvocle
Kreuz.
Roman von Franz Zistler.
Weibliche Rache
Novelle von F. v. Hohenhousem
Gräfin Edith.
Novelle von E. v. Barfuß.
No. 13—Des Amerikaners Wort
Roman von
Doris Freiin v. Spättgen·
Das Meduillon.
Roman von E. A. König.
No. I4—Gewagtes Spiel.
Roman von
E. H. von Dedenkoth.
No. 15—Unoersöhnlich.
Roman von ZFkiedr.F1-iedrich.
Jm Banne der Leiden
schaft -
Novelle von C. Lohde.
No. 16——Ein Staatsgeheimniß.
Roman von Julius Roge.
Ein sensationellek
Prozeß
Criminvl - Novelle nach dem
Leben von Heinrich Kohlen
Ro. 17—Frauenliebe.
Roman von H. Person«
Getreu big in den Tod.
Novelle von Paul Heyse.
No. 18———Aug Leidenschaft
Roman non Friedr. Friedrich.
Ein Herz von Gold.
Novelle von L. Herbei-L
)ko.19——DieErbtaI-:k
Roman von
Johanns-s von Dewall.
Ro. 20—Jm tiefsten Forst.
Roman von L. Haidhcitm
No.21—Aus Nacht znm Licht.
No.
No.
Ro.
No.
No.
No
No.
No.
Roman von Hngh Conmap
.Schmere Ketten.
Erzählung oon F. Arm-selb
,22-—-Die Jaav nach dem
Glück.
Rom-In von E. Westersirösw
Der Schatz vom Sa
t a n H In o or.
Novelle von
Balouin Möllhausen
q..-—.·««---..-·-s----.
23——Um der Liebe Willen.
Roman von E. Schwarz.
O h n e F e h l.
Roman oon Ernst o. Waldom
24—Das Unglückshaus.
Roman von Elie Berthet.
Hart am Rande.
Roman oon F. Klinck.
25—Eine Jugenbsünde.
Roman von
Hermtne Frankensiein.
26——Die gelbe Rose.
Roman von
Hans Wachenhuietk
27—Die Entführung.
Roman noch dem Englischen
von M. Rosen.
——- .. —
28—Das Todtenzimmer ist
Schlosse Btion.
Historischer Roman von
Geo F. Born.
29——Die Stieftochter,
oder: Wer gewinnt?
Roman oon J. F. Stnith.
30——Ein neues Geschlecht
Roman von Engcn Hermann.
Der Degen Karl XII.
Roman von
Herinonn Hirschfeld.
Wer mehr nlI eine NO. haben will, erhält dieselben siir den «L;ri«l'i.1iifgpkeis
)on 25 Ernle pro Bund.
Lolch-Lin welche nni liebsien etwa-J ..l)nntorinixches lesen, e npiehlen wir den
Münchener Fliegende Ykiitter cKalender
Lür Will, den wu- edensnlls nlsz Ninliczpräinie geben. Dieser Kalender kost»
onst 25c nnd in Dng lunigste der lnllikien Bächen
»Unser-y- hiiifksn lslsniisspsiiniien gehen wir non Zeit zn Zeit besondere Spe
Ikal-Pkåmlkn gegen gis-« ngc lenclimliliiiig und werden diese besonders as
Weign An dreier Stelle wollen wu- nnr aus eine aufmerksam machen und
)ns Ist
xk istrI«-1itxcp’ø
Uniyctlnl llpUveinfindekailke-»
in Werk, das J e d e r haben sollte und welches wir unseren LIllJonnenlen gege
ssachzahlung von nur einem Dollar liesetn. Ladenpreig dieses Buches ist
si:k.75, doch wer eins hat, würde eg nilit für SlU verkaufen, wenn er kein anderes
vieder erhalten könnte. Wir haben noch eine Anzahl Exemplare nnd wenn dis
elben vergriffen sind giebt es keine mehr unter dem Ladenpreig. Befokgt Euch
ilso dieses werthvolle Buch. Bedenkt: Nur einen Dollat für esse
ganze Encyclopädie. Bestellungen von auswärts müssen 30 Cenls für
Borto hinzugefügt werden.
ANinGER uND HEROLD,
P. O. Box U. 305 W. 2nd st-. cis-and lsland, Neb.