Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 08, 1901, Sonntags-Blatt, Image 9
I W Mein BUT Von T. Rein. Um Schreibiiich sitzt das Kindcherh O Lernen, unbequem Gan müde seufzt sein Mündchem »Ja me —- achk tu aimes —- il aime." Es geht auf heißen So len Der Mitta übers Lan , Mein M n gähnt mirs-hien Und lässig iintt die Hand. — »J’aime -—« —- plöhli fliegt die Feder Ei —- mir Allotria M t Der Schelm — d s sie t ein jeder —i Laß fehm was er a i reibt. Der Schlingel malt mit setzen Den ganzen B en voll —- — Elf Jahr’ «- un Liebesfchmerzen —? Das weis doch wahrlich tolll »Sieh herl«O--— Ei, ei! ein Name In jedem Her-Ihm da --- Wie hieß die Herzeiisdariic?? »Ein-mir« » »Es-Wams — »Mama". —-«--..---—.. Ein Imzniricdcncs Echo « Von Eophus Vanditz. Ein ungewdlknlich starkes, leistungs: fi:higes Echo war in einem Gebirgs.: xsvß an der lijbiichm Wixsie angestellt, cxber es war ein langweiliqer Posten, Denn nur seiten oder nie verirrte sich ein Mensch dahin, und noch seltener war es Jus-ano. der dem Echo Geie geiiixeii gab, zu anhvorien. Dochten-. biiillte einmal ein hungriget söwe nach Negekfleiich, oder alle zwei Jahre rief ein Beduine nach eine-m verirrtm Kameeh mehr Zerstreuung gab es für das Echo nicht. Seine Stimme war am Verroiten. Es kam infolgedessen um seine Versetzung ein. Da oben in der sächsischen Schweiz, sich ein altes ehrwürdigeö Echo so hei srer geschrieen hatte, daß es sich nach einem behaglichen Ruheoosten sehnte, durften die beiden tauschen. In einer herrlichen Schlucht, wo Moos und Farnkrauter die oFelswand bedeckten und ein lleiner Bach sieh, un aufhörlich murmelnd und schwahead, vom Berg herniederschliingelte, traf das Echo sein-en neuen festen Posten an. Das war in der That eine Ver anderung, die man sich gefallen lassen konnte! hatte es bisher mit Recht Tiber mangelnde Beschästi ung ge klagt, o hatte es hier im entheil reichlt zu thun. Seit jeher war das Echo in diesem Thal berühmt gewesen, aber nie in dem Grade wie jetzt. »Es ist erstaunlich, wie es zugenom men hat,« sagten die Leute« und-von weit her pilgerte man sörmlichdahim um es zu hören« nnd die Führer stell ten die Tour-isten an die günstigste Stelle, von wo der Klang am stärksten » widerhallte. Dieser Erfolg war den-. «. »Schr- natiirlichjebr.schnieichelhgsh ob gleich es sich daran ärg:rte, daß man es mit dem alten, vollständig abge nutzten Echo verwechseln konnte. Na. das inar immerhin nebensächlich: die Hauptsache war und blieb doch, daß es nun endlich, seinem .Wunsche gemäst. in eine belebte Gegend versetzt worden war. sit st- di Io gingen ein paar Jahre in Friedf und Freude dahin. Das Echo sreute seh den Winter its-bei- auf den Sommer und die Leute aus der Umgegend seg reten ihr Echo, denn der Zuslusr der Fremden wuchs cnit jedem Jahr. Aber bei ewiger Wiederholung wird selbst das Schönste langweilig, und diese Erscheinung machte auch das Echo. Ltlllmählich fand es, dase es doch aus die Länge nicht sonderlich unterhal tend ist, vom Morgen bis zum Abend für Jeden bereit zu stehen, der Lust hat« die Krast seiner Lungen zu er proben, und so tamen denn auch Zei ten, wo sich das Echo den Sommer hindurch aus den ruhigen, angeneh men Winter sreute. Das Echo glaubte es nicht mehr aushalten zu können. Es wollte sei ner iiberanstrengten Stimme wegen nach Erns. Da man aber ein Echo nicht eden Ta ersetzen kann, mußte eg- aus seinen o en verharren. Armes Echo! Ietzt begann ein trau riges Dasein. Wenn Lust und Liebe Du einer Beschäftigung verloren sind, ir- ist es die reine Qual, sie fortsetzen zu müssen. Man tann sich daher vor stellen, mit welchem Widerwillen das Echo nun tagaus, tagein nicht nur den Nanren jedes Reisenden, sondern auch den seiner Liebsten und ähnliche Ge meinpliitze wiederholen mußte. Au sangs hatte es den ganzen Namen tlar nnd volltönend nachgerusem jetzt he schrtinte es sich größtentheils verdros km nnd ver-ist auf die let-te Silbe aber ver-stummen durfte es nicht, und das war eben der Aetaer. den es nicht überwinden lonnte. Ganz vereinzelte Male ließ sich das Echo durch etwas un öhnlichcte Zurufe ein wenig zet reiten und seiner triiden Stim inun entreißen, wie zum Beispiel ei nes deckt-T als drei mutlnvillige Bu ben, die der Schule lanm entwachsen waren, ihm eine ganze Reihe ungezo gener Redensarten Juristen Es ist Maria« aber wahr: das Echo war so entartet, daß es rnit dem allergrößten Vergnügen diese Ungezogenheiten nicht blos einmal, sont-ern zweimal aus vollem Halse zuriickcchrir. Aber am Morgen des erstenPsingst tages dachte das Echo: Nein, ich halte es nicht länaer aus. Eiwesanavev ein hatte ihm durch unermiidliches Ge schrei am Eingang der Schlucht die halbe Nacht verdorben, und es war aus diesem Grunde noch zarniger als sonst auf die Iefainmte Menschheit. »Ichan lieber Löwenaebrtill und he sere sit-meinetwan so ein riet itimmiaek Gesauaverein ubai . . . . Sonntags Blatt ) H Iiiiaeg aes »in-Eimer Mahom J. P. Windolph, Herausgehen Grund Island, Nebr» den 8. Felsr. 1901. w w-’ Jahrgang 21. No. 23. Und heute ist Psingitsonntag, das sind angenehme Aussichten! Nein« ich werde veriücttl Jch will hier fort, mit Gutem oder Bösetn, das ist jetzt entschieden. . . Aber wie« Und das Echo grübelte und-grübelte, bis ihm endlich ein Gedanke kam, ein so glän zender Gedanke, daß esin seine Schlucht hineinticherte. Vom frühen Moran an war der shienschenandrang groß; Alle wollte-i natürlich dag- Echo hören, und dieses zeigte sich von seiner besten Seite, es schien sich selbst übertreffen zu wallen. Unter den Pfingstaiistcn befand int euch die ganze erste Klasse eines Mäd cheninstituts aus der nächsten Stadt; zwei Klassenlelprerinnen und die Vor steherin selbst waren dabei, damit A! les recht ordentlich zuginge. Mit gro ßer Umsicht trurde die ganze Schaar an der richtigen Stelle aufgestellt, eine der Lehrerinnen trat vor und rief mit ihrer nicht scnderlich ilangvoilen Stimme «Dora!« Dies war eine zarte Aufmerksam keit egen die Vorsteherin, elche die sen aknen führte. Aber iese Auf merlsamkeit iarn der armen Lehrerin thever zu stehen; eine todtenstille, er wartungsvolle Pause von einigen Se innden, da ertönte —- o Schrequ — aus der Schlucht heraus mit kraftiger Stimme ein Wort, ein sehr ungezoge ms Wort, eines von denen, welche das Echo von den drei muthwilligen Täu ben gelernt hatte. Die Lehrerin trare beinahe in Ohnmacht gefallenz aler die Vprsteherim welcheleiZer nicht den —s stunk sondern nur vie satucwrr ge ,ört hatte, warf der Unglücklichen et nen niederfclnnetternden Blick zu nnd sagte, bebend vor Gtriistung: » »Sie sind augenblicklich entlanen, meine Best:!« Um Alles wieder gut zu machen, trat sie nun selbst vor und rief: ,,Goet e!'« ein Wort, was doch jeden-· falls er alles CZweifelhafte erhaben war. Eine Pan e folgte, länger als die vorige, dann kam. rellend«wteDon nee, das schlimmste Wort, das unpaf fendfte von all der Vielen unpassenden, : trelche das Echo kannte, tittd als sei es bange, nicht recht verstanden worden Fu sein, wiederholte es das Wort zwei mal ohne die geringste Abkürzung · Die Votfteiierin fiel in Krumme . nnd die jung-n Mädchen ticherten, aber der Standal war nun einmal ge schehen nnd nicht mehr rückgängig zu machen. Damit indessen die Leute der Umgegend nicht geschädigt würden, wenn sich das Gerücht verbreitete, kein Mensch, der Sinn für das Schickliche - habe, könne mehr auf ein so ungezoge- l nes Echo hören, wurde es ohne Weite-s i res versetzt. · Auf eine gewisse Weise hatte also das Echo seinen Willen durchgresetztx aber ob es nun zufrieden war, ist doch sehr die Frage. Zur Strafe fiir fein unanftandiges Betraan und seinen Eigenswillen lain es nun nach Spitz bergen zwischen zwei nackte Klippen mitten im brausenden Meer. Ein schnaubendes Walfisch und ein drum mender Eisbär Unter-brechen nur sel ten die driiclende Stille, und die Kälte srll dort so einpfindlich sein, daß tas Echo nach dem Bericht eines alten Walfischfiinaerä aus der Gegend, fast eingefroren sein soll. Wie qutins reiste: ,,liennen Sie den Herrn nicht, der dort einsam in der Ecke sitzt? Er scheint in Gedanken versunken u sein. Vielleicht ein Mann der WissenschaftP »Gewiß kenne i ihn, — das ist Mr. Fenkinsn Jm ebrigen warne ich Sie,«srch mit ihtn ein«iclassen, denn er ist ein geriebener Ha unle. Er geht immer gut gekleidet, er lebt gut, dabei befibt sk Einerlei Miit-l nnd arbeitet nicht« Auf mich hat er stets den Ein druck eines Menschen gemacht, der es versteht, von seinem Wi zu leben. Von seinem Witz und an erer Leute Gelo. Ich lieh ihm einmal zehn Dol lars und besuchte ihn, um zu meinem Gelde zu kommen. Als ich zur Thiir hinausging, wußte ich recht, gut, daß er mir nicht nur mein Geld nicht wie dergegeben, sondern mir noch weitere zehn Dotian abgeborgt hatte. Das nenne ich ein Pump-Genie!« »Aber er sieht doch wie ein Gentles nsan aus. Höchstens der Hut. der-ist allerdings schäbia nnd nbgetragen; paszt auch nicht zu seinem Anzuge.« »Sie haben Recht. — Eben das macht mich denken. Ich möchte wei ten, er hat etwas mit dem Hut vor, denn ohne Grund trägt er keinen sol chen Hut.« «Wir hatten diese Bemerkunq hinge worfen, als sich die Thür öffnete nnd der Condutteur eintrat, um seine Jn speltion der Fahrkakten vorzunehmen Um Behelligun zu entgehen, Zeit und Störung zu er paren, steckt man die Fahrscheine derart an den Hut, daß sie dei inspizirende Condutteur schon von Weitem sehen kann, daß Alles in Ord nung ist. Beim Eintritt des Condukteurs steckte Jentins seinen Kopf aus dem Coupesenster und starrte auf die Land schaft, in deren Anblick er sich ver sentte, —— so versunken war ek, daß er vcn dem Vorgang im Wagen keine Ahnung zu haben schien. — Der Con tsukteuk hatte inzwischen den Wagen ohne-schritten und kam auf Mr. Jen tins zu. »Herr —-«« frug er höflich, ,,w:llen Sie mir gefiilligst Ihre Fahrtarte vor Feigen? Keine Antwort. Jentins nah-n keine Notiz. »Zeigen Sie mir Ihr Billet, bitte!« Mr. Jenkins hörte abermal-I nid:.’. Er starrte tranmverloren aus drin Fenster. Er verfolgte die Wollen in ihrem Flug, und seine zarte Seele schien sich hehren Freuden hinzugeben, sein Geist die Geheimnisse der allge waltigen Natur erforschen zu wollen. »Herr, Jhr Billet!« schrie der Con dutteur, der ungeduldig geworden war und Jentins nun in energischer Weise am Arm ergriff Mit wüthendem Blicks fuhr Jeniins zurück, wobei er mit einer raschen Be wegung den Hut an den Rahmen des k ensters stieß, so daß der elbe vom opfe auf den Eisenbahndamm ge schleudert wurde, von wo ihn der Wind in die Felder trieb. ,,Herr,« schrie Jenlins, »Herr, wie können Sie sich eine olche Frechheit erlauben. Wissen Sie nn nicht, wie Sie sich zu benehmen haben? Oder, werden Sie etwa dafür bezahlt, die Fohrgöste zu insultiren und zu sto ßen? Mensch, was glauben Sie denn eigentlich? Der Condutteuk, der den feinett An zug Jentin’s sah und ihn offenbar für einen einflußreichen Mann-hielt, bat zxnhcfzntschuldigunw und wiederholte sonny oie Ame um Borzeigen oeg Billets. »Was-, « schrie Jentins, »was Eile, dort sehen Sie hin, mein H it hat auch Eile, holen Sie ihn Der, ua soll sofort anhalten, mein Billet steckt an meinem Hut. " Dsr Condåtteur war erschüttert, unfähig, ein-its zu seiner Entschuldi gung vorzubringen und augenschein lich hätte er sich gerne aus dem Staube gemacht, wenn es nur gegangen wäre. ,,Verzeihen Sie mir, Sir,« stam melte er endlich. »das ist eine andere Sache, ich werde Sie nicht weiter be lästigen. Sie können selbstverständlich bis Baltimere fahren, wenn eLJ Ihnen beliebt. Ich bin schuld, daß Sie Ihr Billet verloren haben; ich bitte noch mals um Eiiischuldiaung.« Jentins war blutroth im Gesicht ne worden, von seinem Sitze eufaefprijn aen und es hatte den Anschein, als wolle et sich aus den bestürzien Con tuiteur werfen. Statt dessen be aniiate er sich jedoch, den Mann anzu brüllen. »Sie glauben also, das sollmir Er satz fiir meinen Hut sein. Glauben Sie denn, ich bekomme meine Hüte ac schenkt. oder schafft mir Jhre Entschul digung e.·«va einen neuen. Der Hut hat acht Dollars gekostet, fiir welche -Sie mir aufzukommen haben und das so frri. Was ift Ihre Nummer?« Dabei zog er ein elegantes Poete . feuille aus der Tasche und notirte . oftentativ die Nummer des Conruts tritts. Dieser schien jede Fassung zu verlieren, endlich ermannte er sich und T bat. sich doch einige Minuten gedulven . zu wollen, er werde wiederkommen Nach kurzer Zeit lam er denn auch und - reichte dern finster oreinschauenken Jenkins acht Dollars. Jentins brummte etwas, dag- :«-.Jie: ,,Geben Sie in Zukunft besser cas-t«, tiana und setzte sich. —- — — — Wenige Tagem darauf aitrapirten X- ! - --- — L- D PLILL c— JUIC IVII III »kl- UEUUU UND UCY fskltj Avenue Hotels in New York. Er schien sich Unserer zu erinnern und trat lächelnd init der Miene des Unbe siegbaren aus uns zu ,,,Ach meine Herren, « ries er aus, «neulich habe ich ein gutes Geschäft gemacht, was sagen Sie dazu«i« Wir stellten uns verwundert. Er aber lachte und erzählte vergnügt, wie er nach Baltimore kommen sollte Geld hatte er keins gehabt, und in Baltimore hatte er Aussicht, ein glän zendes Geschäft zu machen, dahin mußte er also um jeden Preis Aber wie? Da war er in’s Gase-Haus ge gangen, hatte nach einem alten Hut gesucht und alk- er einen gesunden, ier es ihm klar, wie er es anzufangen habe, um gratis nach Baliimore reisen zu kennen. Er vertauschte seinen modi schen Hut in seiner Wohnunq mit dem eben erlangtem beaab sich aus die Eta iirsn, »und das Uebrige,« schloß er lachend, ,.wissen Sie ja ohnedies.« »Die kleinen Würmer acht’ ich nicht!« Hast du zu mir gesagt. Schau her, es hat ein kleiner Wurm Mein bestes Kleid zernagt Von einer Vicletsahrenen Zehn Hanptregeln einer vernünftigen siuchcnsiihrlrrig. 1. Verschwende niemals Nähriverthe durch Auswässern von Fleich, Geflü ael und Gemüse. — 2. Setze nichts ohne Salz aus’s Feuer, selbst nich-: Kartoffeln in der Schale und grünes Gemüse zum Zwecke des Abbriihens. Das hinzuaegebene Salz verhindert, daß sich- das Kochroasser mit den vor handenen Nährsalzen sättigt. —- Z. Lasse nie etwas, was nicht absolut nö thig, im offenen Topf kochen, das ent toeichcnde Arm-no mangelt den Spei sen und füllt die Wohnräume mit ,,Kochdunst«. Der Dampf, welcher besser zum Garmachen des Topfinhali tes zu gebrauchen wäre, macht die Kü rhentoände feucht und läßt Fenster und Gerätbe unangenehm anlausen. —- 4. Benutze nicht dieselben Töpfe, gleichviel, ob sie von Eisen, Blech oder Thon sind, zum Kochen von Fleischge richten und Obst. Der Wohlgeschmack des letzteren würde bedeutend darun ter leiden; es muß sein eigenes Ge schirr haben, in dem nie etwas ande res gekocht wird. —- 5. Niemals ver wende altes Fett oder Butter an Speisen, ehe du versucht hast, die fett saure Gährung durch mehrmaliges Auskochen und wieder Erstarrenlafsen zu entfernen. Gelingt es nicht, so toirs das Verdorbene lieber in’s Feuer, ehe du euch allen Sodbrennen zuziehst. — 6. Lasse nicht Reste von Bratensatz in Pfanne und Kasserolle mit dem Vor satze, sie bald wieder zu gebrauchen; das verdirbt das Geschirr. Lieber ent ferne sofort alles Angehangene und oertoende es an Suppe oder Saure. Peinliche Reinlichkeit walte überall. —— 7. Niemals scheuere Töpfe etc. etc. mit Sand aus, lasse sie lieber aufwei s then, wenn sie angebrannt sind Oan aver eigentlich einer vorsichtigen Ko - chin nie Passiren dars), der Sand ber dirbt die Glasur, und, wenn nur ge ; ringe Reste von ihm zurückbleiben, das Essen. Nichts ist unangenehmen als auf Sandlörner zu beißen. Aus glei chem Grunde dürfen Fleisch- und Hackbretter nur mit Wasser und Seise abgescheuert werden. —- 8. Nie stelle Butter oder Milch in die Nähe stark riechender·Sachen, wie Sauerkraut, Kohl, Heringe, Zwiebeln, Rettige, Käse eit. etc. Beide find sehr geneigt, fremde Geriiche in sich aufzunehmen —9. Fleisch kause stets selbst ein und . immer vom besten. Mit dem Fleischer verkehre freundlich und nimm auch ge legentlich seinen Rath bezüglich des Fleisches an. Bestehe nich-i aus einem besonderen Stück, nimm lieber das, was vom Vorhandenen dir am besten dünkt und richte deinen Küchenzettel danach ein. sps 10. Aus dem Wochen markte kause nicht alles, was dir ge fällt, gar manches möchte verderben. Das Ricchfliischkthnls Schönheite zerstören Eine berühmte englische Schauspie lerin fühlt sich auf Grund ihrer Er fahrungen, die sie an Freundinnen und Colleginnen gemacht, deren Ge sichthiige sie studirt, veranlasst, ein dringlich vor dem Gebrauch von Riechsalzen zu warnen; diese seien die gefährlichsten Feinde eines schönen Gesichtes. An allen Damen ihrer Be kanntschaft, die stets ein Riechfläfch chen bei sich führten, bemerkte die Feiinstlerin nach und nach eine eigen- » thümlihe Verzerrung der Gesichts muslelm scharfe Falten Um Nase und Mund und eine nicht wünschenswerthe Röthe des zarten Organs-, an welches ddie Schönen allzuost das intensiv vnttendc Flaschchen hielten. Bei einer ihrer intirnsten Freundin nen machte die scharfsinnige Beobach terin zuerst diese Wahrnehmung. Sie wunderte sich über die von Tag zu Tag auffälliger werdende Verände rung, die mit dem schönen Gesicht der noch sehr jungen Dame vor sich ging Und erschrak geradezu, als sich um den reizend geformten Mund der kaum 24jährigen Freundin bereits leichte Fältchen zu leaen beaannen. Auch an beiden Seiten der zierlichen Nase trat ein scharfer Zug hervor, der das lieb liche Gesicht durchaus nicht verschönte Da entdeckte die ausmerksame Schau spielerin eines Tages die Ursache zu dieser nneellärlichen Veränderung. Die beiden Damensaßen plaudernd am Kamim doch während sie sich leb hast unterhielten, unterließ die Künst lerin es keineswegs-, jede Bewegung ihrer Freuntin zu beobachten. Plötz lich sah sie zu ihrem Erstaunen, wie sich das Gesicht der jungen Frau ei genthiimlich verzoa, nachdem sie ein winziges-» Riechfläschehen nur einen Moment unter die hübsche Nase gehal ten hatte. Je öfter die junge Dame den schar sen Wohlgerueh einzog, den der nied liche Flacon ausströmte, desto mar kanter traten die Verzertungen um Nase und Mund hervor. Weitere Er knndigungen, welche die Künstlerin betreffs des Riechflacons einzeg, über zeugien sie immer mehr von der An nahme, daß Riechsalze leicht die ärg sten Zerstörer der Frauenschönheit werden können. Wie die Frauen fein nnd nicht sein sollten. Tser Pfarrer Spörgel in Rechen berg im Fränkischien hat in einer im Jahre 1720 gedruckten Predigt fol gendes Glanbensbekenniniß hinsicht lich des schönen Geschlechies abgelegt: »Das Frauenzimmer liebe ich von Nahm wenn es schön, galant und bo nett, sauber aufgeputzt, wie ein schön Pferd, das weiß ich schon, wie sie zu respektiren seien, die wothans halten können, dem Mann an den Augen Alles absehen, was er will. Ja! da lacht das Herz, wenn der Mann heim Iommt und einen solchen liebenswür diegen Engel antrifft, der ihn mit den schneeweißen Händen empfängt, küßt, herzi-, ein Btätlein und ein Salätlein auf den Tisch bringt, zu ihm sich hin setzt und spricht: Engel, wo will Er heruntergeschnitten haben? nnd was dergleichen honig- und zuclersiiße herzerquickende Reden mehr sind. Wenn aber einer einen Hoschi-boschi roschi, einen Rumpelkasten, ein altes Reihe-ihm einen Zottelbäh eine Ha detkat3, ein Marderfell im Hause hat, der immer brummt: mum! mum! mum! die eine Thiir zu» die andere auffchlägt, der im Schlot mit der Ofengabel hinausfahrt, und wieder auf den Heerd plumpst, die ein Gesicht wie ein Nest voller Eulen macht, die lauter Suppen aus- dem Höllenhafen anrichtet, die ein Gesicht wie ein Ol ligkruq hat, und was des Teufels Zeugs mehr ist, die liebe ich nicht; der Teufel eitag fie lieben!« Zehn preisgetrijnic Gesundheiten gelu. 1. General - Hygiene: Siehe früh auf. ger früh zu Bett und in der Zwischenzeit beschäftige dich nützlich-— 2. Respirations- fAthmungs - Hy giene-: Wasser und Brot erhalten das Leben, aber reine Luft und Sonnen licht sind unentbehrlich fiir die Ge sundheit . — s. Gastro-intestinale (Unterleibs-) Hygine: Mäßigkeit und Nüchternheit find die besten Elex ire sitt ein langes-Leben —- 4. Epider male (Haut-) Hygiene: Reinlichkeit präfervirt vor Rost; die Maschinen, die am besten gehalten werden, halten am längsten. —- 5. Schlaf-Hygiene Genüzende Ruhe reparirt· und stärkt; zu viel Ruhe fchwcicht und verweich licht. —- 6. Kleider-Hygiene: Der ist aut bekleidet, der feinen Leib genügend warm hält und ihn schützt vor zu schnellem Wechsel der Temperatur-, zur selbiaen Zeit aber mufz völlige Freiheit für Bewegung beobachtet wer den. —- 7. Haus-Hygiene Ein Haus-, das rein und freundlich ist, machst ein glücklich Heim. — 8. Ellioralische Hy giene: Die feelischen Funktionen ruhen und schärfen sich durch Nachlafx sen und Muße; aber zu viel Aknüse ment öffnet den Leidenschaften die Thiir und diese ziehen Laster an. — 9. Jntellektuelle Hygiene: Fröhlichkeit führt führt zur Liebe am Leben, und Liebe am Leben ist halbe Gesundheit Auf der anderen Seite: Trauriakeit und Trübsinn helfen zu frühem Alter. —- 10. Protenioneue Hygiene: Jn es das Gehirn, das sich nährt? Las-. deine Arme und Beine nicht versteier. SchaffePUM das Leben zu stisten, aber versäume nie, den Jntellekt zu weitern und erhabene Gedanken zu denken. Leuchtthürme von ehcdem nnd ietzt. Schon in vorchristlicher Zeit waren Leueltthiirnie bekannt. Bereit-Z in der Jlias wird ein Lenehtthnrin erwähnt. Der Piräns und andere Säer besassen Leuchtthiirme. Der berühmteste war der Thurm des Pharos bei der Einfnhrt des Hafens von Aleijmidrien.. angeblich 1500 Fuß hoch, mit zwei qwsien Holz fene1n. Auch der Kolosz von Nhodos soll als Leuchtthnrni gedient haben. Jn neuester Zeit hat die Beleuchtung der Fäusten arosze Fortschritte gemacht Ge genwärtig sollen auf der Erde jtber 13, 000 Leuelitthiinme vorhanden sein nnd durchschnittlich 20 Meilen weit leuchten während man früher durchschnittlich über U Meilen nicht hinanskcini. In dem Gebäude der Pariser Weltnnsstelluim fiir Leitchtthiirme, dessen Einnan durelj zwei französisihe Lenchtthurmliehter in voller Größe eingefafzt war, fand fiel ein: Ausstelluna der Entwickelung der irnnkösifchen Kiiitenbeleuchtung seit den eruen Leuchtthnrm A. Fresnel’s tunc W Jahre 1822. Die beiden neuesten stan köslschen Lenchtt ürme von anset- ssds ich von Marsei e. und E ühl haben mit ihren elektrischen Li eine Leuchttraft von mehr als drei Millionen . Kerzen und sind« im Durchschnitt W , Meilen weit sichtbar-, bei klarem angeblich sogar bis 150 Meilen weit. Französische Firmen hattest einenL thurmapparat ausgestellt, der zwei o nate ohne Ueberwachnng brennt. ——. Lenchtende Thier-. Es giebt eine ganze Reihe von Thie ren, die im Dunkeln leuchtet-« So ist be- . sonder-s diese merkwürdige Fähigkeit bei den sogenannten wirbello en Thieren sehr häufig vertreten. Bekanntlich strah len viele Käferarten (nnier anderen der Johannisivurm) Licht aus- welches in zarten, an der Bauchseite des Hinterlei bes vertheilten nnd reichlich von Tra cheen (odcr Luftröhren) nnd Nerven durchzogenen Platten erzen i wird. Der Stoffnmsaiz- anf Grund de en die Licht ersclieinung von Statten geht sie t, ob wolil ev von dein in den Tracheen erbei xiefnlsrten Sanerstofsc abhängig ist, in erster Linie nnier dem Einflusse1 der Ner-I l7e11tlriitix1keir. Aber lsier wie anderwärts insrsbeinndere bei den ganz niedrig ent wickelten Leinlkrtlnerchcm welche dasMee rrLJlerclien verursachen, sind die Stellen des Körpers-. von denen das Leuchten nnskiclm nicht In besonderen, wohl-ni wicfeisen srnnncn entwickelt; höchstens sind besondere lsirnppskn von Oberhaui Fell-»H, wie Dei den meisten leuchtenden Eos-hinein oder Theile des Nettkörpcrä wie bei den leuchtenden Insecten mit der Lisnciniiilsiziieit nns.««sesmttet, dieselbe ist als-J ans gewisse Oåewelnkiheile beschränkt« Andeer veiliiilt es sich mit den Leuchter Aanen Vielcr Tiefscefische; hier sind die selben znsannnengesetzte Bildnngen, wel che ihre-J höchst eigenthümlichen Baues wequ zuerst fiir Augen gehalten und daher als Nebenaugen bezeichnet wur den. Sie schmücken als- glänzende, schon ihrem änszeren Aussehen nach an Augen erinnernde Flecke swpf nnd Rumpf der Thiere-. Jm Inneren besitzen sie Pia menthiillen, hohlspiegelartiqe Neflekto ren, die —-— wie Spiegel mit Amaläam — tnit einerFlitterschicht belegt sind und eine uhrglasförmige Linse. R. v. Lende-ifeld, der diese Organe genauer untersucht bat, hält sie kfür umgewan delte Driisem welche sich durch Anpassung gnks dein Echleimcanalsystem entwickelt « n Wil. s-———-.-———— Der Verkehr in großen Städtem Jn Berlin treffen täglich 150,000«Per sonen ein und nach New York befördert man deren pro Tag 2,361,644. Ueber . den »Potsdamer Platz« in Berlin gegen täglich 58,580 Fußgeher, und 16,510 Ba gen durchfahren ihn. An einem gewi en Puiikte,« nämlich dort, tvo sie in i: Straße ,,1leber den Linden« einmünden, kommen täglich 151,220 Fuszgeher und 11,915 Wagen vorbei. Diese Ziffern ste lien einigen m Paris gezahlten nach, wo til-er die Avenue de leera 29,460 be spannte Wagen Und — hier zählt der Statistiken sogar die Zug- nnd Reitpferde —— Was-J gingen. lieber die Brooklvn nriieke in New York sind in 24 Stunden 144409 Fiiizgeher nnd 4617 Wagen ge kommen, der Oanptverkehr wicblt sich dort in den Stunden ron 3 bis 6 Uhr siiaehmittaas mir einem Maximum von 19,172 Fnßqehern pro Stunde und der geringste Verkehr Zwischen LZ nnd 4 Uhr früh ad, wo nnr ein Minimum Von 422 Fiifzaehern til-er die Brücke kam. · Wstia die Breite der Straßen betrifft Welihe diesen Verkehr zu bewältigen ha ben, steht Paris- an der Spitze-. Dieff Avenne de Vois dn Vonlognc ist 400 Fuß breit, die Avenne de la Grande Armee hat 230 Fus;, die der Champs Elysees 230 Fuß, die Strand-J Vonlevards sind Meist 120 Fuß breit, die Avenne de l’L«pera100Fns3. die fiiue de Rivoli schließlich 90 Fuß. Die breiteste Straße Berlin-I ist die Straße »Unter· den Lin den« mit 200 Jus-, die belebte Leipziger 11nd Friedrich - Straße hat 75 Fuß. Jn Wie11«stel)t an erster Stelle die Ring Sirasze mit einer Breite von 190 Fuß die Praterftrasie mit 73 Fiisz, dir-Kämm nerstrasze als belebteste niit 75 Fuß. Die .ketv Yorkcr Straßen sind verhältnis mäßig schmal, die groszen Avenuen schwenken zwischen 150 und 80 Fuß-« die Querstraszen zwischen 60 nnd 130 Fuß JinAmerila kann-sieh Washington der siröizten Anzahl breiter Straßen rühmen da nahezu alle Oanptstraszen dieserStadt 170 Fuß breit sind. .-—. ——..-—--—. Wafferkraftanlaaen znin Turbinenbe triels erleiden nielit selten eine Betriebs störung dnreh Waiiertnangeb der dadurch hervorgeruer wird, das; die Rohrleitung an der Wasserentnahmestelle durch (8";rnndei—;«s verstopr wurde- Ein solcher Uenelsland kann sich auch bei verhältniss nmxzia geringer siiilte einstellen, wenn liefuidere ltnntände das Entstehen von k nnnnoeiis nennnnigeir Besonders häu fig hat sich dieser Ilniitand für die straft anlaae in Marqnette in Michigan fühl bar gemacht, wo man deshalb einen elektrischen Heizapparat zum Aufthauen des Grundeises eingebaut hat. Dieer Apparat besteht aus einer eisernen i derstandsschlange, die in einer Trommel in wasserdichtesz nnd fenerfeftes Material eingebettet ist; da die Trommel an der Mündung des Entnahmerohrs angebracht ist, so mnsz das i ie· Rohrleitung ein tretende Wasser v er den Heizapparai dnreliströmen. Die Heizsehlange erhält ihren elektrischen Strom ans dem Kraft werk. war aber natürlich nur in Be darfsfiillen geschieht, so daß der Betrieb nicht zn them-r zu stehen kommt. Auf der Pariser Weltansstellung war eine für striMSZtoecte wichtige Neuerung. nämlich eine Brücke ans Aluminiunn zu sehen, die stel) dnreb äußerst geringes Ge wielit nnd daher leichten Transport ans zeielniet Das Tragwerk der Brücke ist ganz ans einer Alnminiumlegirung her gestellt nnd wiegt bei einer freitmgens den Länge der Brücke von 50 Fuß nur 1800 Pfund, während der Bedenk-eleg. aus Holz, 1200 Pfund wiegt Bei einem litesannntgewicht von MWI Pfund hat die Brücke eine Tragkraft von 18,000 Pfund- Bei der Erprobnng erwies sie sich als sicher siir die Belastung mit et neni Wagen imv Gewicht von 3200 Pfd., der mit sechs Pferden bespannt war-. Ebenso wurde eine Abtheilnng von 40 Mann im Gleichschritt hinüberge übri nhne day sich Anzeichen einer- Ue kla stnng bemerkt-ne ist-stetem