W gesamten-Wechsel » -" cis-: dlolornttische Vertreter- Onkel Seins in Staub-l nnd der Schutz. - Petri-dich- Löisesg eurer hellle- voluin Ists ge—spe0sblet cost-be- — seitdem um« card-Ieise und gest-eisiger Dipte rnar—S-löre rote set. Staatenscelsnstn.. Jm diplomatischen Korpz der Ver. Staaten-Regierung haben in Folge von Resignationen, Beförderungen und sonstigen Ernennungen in letzter Zeit verschiedene Veränderungen stattgefun den, von denen die Berufung des seit herigen Gesandten John G. A. Leish man in Bern nach Konstantinopeh an Stelle des wegen der bekannten Dis ferenzen zwischen Onkel Sam und dem Großtiirlen von seinem Posten zurüc getretenen Gesandten Ogtar S. Strauß, augenblicklich das meiste Jn teresse erregen diirftr. Leishman tritt, nachdem die Missionö-Entschädigungss frage auf Grund gegenseitiger Kon zess onen gelöst ist, unter wesentlich an genehmeren Verhältnissen in sein neues Amt ein, als dies seiner Zeit sein Vor gänger tvnnte. John G. A. Letshman stammt aus Allegheny, Pa» und wurde im dortigen protestantischen Waisenhause erzogen. Er trat sriih in das Stahlgeschäst ein und hat als Präsident der Carnegie Steel Company große Erfolge errun gen. Diese lehtere Stellung behielt er bis zum März 1897, als er von ihr zurücktrat. Leishrnan ist sehr reich und besiht den Ruf eines spendablen Gastgeberk An die Stelle Leishmans in Bern tritt der bisherige Gesandte für Grie chenland, Rumänien und Serbien, Ar thur Sherburne hardy. Arthur Sherburne Hardy ist gegen wärtig 53 Jahre alt. Er graduirte Sohn G. A. seist-main an der Militär-Alademie zu West « Point und trat in die Bandes-Armee ein, quittirte aber, da er dem Militöri Leben keinen Geschmack abgetpinnen konnte, nach kurzer Zeit den Dienst. » Krdy wurde hierauf Professor siir athematit am Iowa College und ver öffentlichte als solcher ein mathemati sches Werk, welches in Fachtreisen große Anerkennung fand. Er nahm sann den Lehrstuhl sür Mathematik am Dartmouth College ein, war nach- — dem Dust-Redakteur am »Cosmopoli tan Magazine« in New York und war I eben in seine frühere Stellung am : Dartmouth College zurückgekehrt, als er von ver Bandes-Regierung als Ge sandter nach Persien geschickt wurde. Diese Vertrauens-Stellung vertauschte I er später mit dem oben erwähnten Ge- , sandtschdstssPostem hordy gilt als ein geschmeidiger, ge wüster Diplornat und hat sich auch in - r schöngeistigen Literatur einen Na men erworben. Er hat eine Anzahl anmuthige, gern gelesene Gedichte ge macht und mehrere Romane geschrieben, Anhnr Mut-le Dei-w von denen »Nu: eine Frau« die wet teste Verbreitung und den größten Er fot errang Tag Gehalt des Ver-. Staaten-Ge sandten in der Schweiz beträ t 85000 vix-ich Der Posten als sandter für chenland, Rumänten und Ser bien ist mit einem Jahres-Samt von 86300 dottrt.· s - Der vutgskischk nhkousotgeu » set III-It sehn des Fürs-en Fee-instit il Issscket Bursche. Porirökks von Thronsolgern bean spruchen Mit Recht besonderes Inte resse; jugendliche Prinzen, die berufen sind, dereinst das Geschick von Staaten, ob groß, ob klein, zu leiten, wecken die Frage, ob sich aus ihrem Aeußeren Schlüsse aus die Entwickelung ihres Charakters ziehen lassen. Ueberaus anmuthig und frisch sieht in seiner ersten Miliiär-Unisorm der ’ - -— , Prinz Boris von Brilgarien. bulgarische Thronsolger, Prinz Bo i ris, der älteste Sohn des Fürsten Fer dinand aus, dessen Bild wir anbei bringen. Prinz Boriö wurde 1894 geboren lEr entstammt der Ehe des Fürsten .gerdinand mit der Prinzessin Maria ouise von Parma, welche im Jahre ! 1899 starb. l Es erregte im Jahre 1895 ziem licheö Aussehen, als die Sobranje, die FbulgarischeNationalversammlung, ver langte, der Thronfolger, der, wie seine Eltern, römisch-latholisch war, müsse « m orthodoxen Glauben erzogen wer en, was Fürst Ferdinano auch zu sagte Es folgten Unterhandlungen : mit Rom, doch war der Papst nicht zu « bestimmen, den Uebertritt des Prinzen zum griechisch-katholischen Ritus zu estatten. So entschloß sich Fürst .3erdinand ohne piipstliche Genehmi gung dazu Der russische Kaiser über . nahm aus die Bitte des Fürsten die Pathenschast und entsandtc den Ge neral Grafen Golenischtscheto- Kutus son) als seinen Vertreter zu dem feier lichen Alte. Die bösen Generalstaaten »Ou. Uilhelmtntle« und ihrem Zulsmstises » wird eine Euttautchmm zu Theil. Jn das Herzensidyll am holländi schen Hofe ist in Folge der Verhandlun gen in der zweiten Kammer der Ge neralstaaten ein Mißton hineingeklun gen, so daß der Verlobte der Königin, Herzog Heinrich oon Mectlenburg Schwerin, dessen Vertnählung mitWili heltnina auf den 7. Februar d. J. festgesetzt ist, vom Haag abreiste. Die Versassun der Niederlande verlangt, dasz das Jarlamenh die »Generalstaa ten,« seine Zustimmung zu der Ber bindung der jugendlichen Königin mit dem ausländischen Herzog geben muß. Jm Prinzip hatte zwar die Mehrzahl der Mitglieder der oben genannten Kammer gegen die heirath nichts ein Zutoendem doch wirbelten die Forde ; Herzog Heinrich von Mecklenbnrq. tungen der Königin, Herzog Heinrich solle alk- »Prinz-(sjemalzl« den Vor ttitt vor ihrer Mutter, der Königin Wittwe, haben und das Land solle ihm eine Apanage gewähren, viel Staub auf, und man kann wohl schon seht als sicher annehmen, daß Herzog heinrich, dessen Bild die meisten Zei tungen kürzlich irrthümlicher Weise mit stattlichem Schnurrbart ausgestattet gebracht hatten, wenigstens vorderhand wohl der erste Unterthan sei ner Gemahlin, n i cht aber der E r sie im R o n g e nach ihr werden wird. i W Mit der »auf-neu Liebe«. »Ja, ich nehme Ihren Antrag an, Herr Bergen, denn Sie fu«-d mir sym pathisch, und ich glaube: daß ich Sie lieb haben tann irnd wir aut harmoni ren werden. Mir heben uns ja in den : unten Wochen näher kennen gelernt; . esJ hat wohl kein-O vor dein anderen J Versteetens gespielt cder sich in schonen Redensarten gesellei..« » . — »Du machst mich sehr glueilcch durch deine Einwilliaung, Anna, glücklichen als Du in deiner·ruhigeu « Art und Weise annehmen wirn.« i —--« »Ruhig? Lieber Herr Bergen, j Fritz« —- 1ierbessert sie sich -— ,,r·e·h bin s 25 Fahre, l as ist doch wohl alt sur ein « urrrserheirathetcs, tveibliches Wesen » von heutzutagef Ich habe also alles Recht zum Bernihftiasein.« Er schlinat den Arm um sie und tüszt ihre Lippen. —- »Kas:.in’ ietzt zu meiner Mutter-, Fritz; sie wird sehr befriedigt kein· Hat sie sich noch lange genug ge orgt um die unverlobte Tochter.« —- ,,Daß Du aber auch solch lange Zeit zu diesem Cntschlusse aerauchtt xlltädchen gleich Dir pfleat es doch nicht an Freiern zu fehlen.« — »Ja steh, das tam so, Fritz. Jch bin init 17 Jahren lange trant gewe sen nnd war dadurch oft auf meine eigenen Gedanken allein angewiesen. Und was dentt und träumt solch jun ges Geschöpf nicht alles! Nenne es iibersnannt, aber ich wollte tein All taasaliiett Ich habe manchen aufrich tiaen, guten Menschen zitrüetgetviesem mit dcrn ieh vielleicht zufrieden hätte leben können. War er mir auch werth, so liebte ich ihn hoch nicht mit ver an deren Liebe«, wie ich es nannte. Und wenn ich mich nun verheirathet hätte nnd es wäre neir nun ein Mann be gegnet, der gzbäeterisch alle meine Sinne aesangeu nenoinmen, was dann? So ist rnir die Zeit verstei- ; eben, und ich habe die ,,anoere Liebe« s nicht kennen gelernt. Jeh alaube jetzt, « fie lebt nur in den Werten der Dichter. ; Nun aber will ich ch- Beste aus mei- i nein Leben zu machen suchen, und das : Besteist mir setzt, Dir ein autes Weib zu ein.« L t i Sie wurde eine sehr oergniigte Braut, und wie sre es gelobt, ihm eine treue Lebensqefährtin An das, wag « sie Fritz bei der Verlobung gesagt, dachte Anna kaum jemals wieder. Sie war zufrieden, trotzdem es nur ein lelltagsgliici war, wie sie solch Dasein siijher nannte. Ganz alltäglich war est genau go, wie sich das Leben unter eesnnden seiitchen und in behaglichen Vernziiaenszerhiiltnissen abspielt. Ein hübsch:s, aaitlicheo Heim, aller-, wie es auch die anderm besaßen, dazu dann und wann eine Reite. Und wie bei den meisten ihre: Bekannten, stellten sich auch Kind-se ein, n«it ihnen Mut ierfrenden, -:D’e::liersoraen! Unmerk lich und doch rasch dersrrichen so 7 Jahre. Eines Vormittaas — kur-» nachdem ihr Gatte sich in die Fabrik begeben — bringt man ibn sei-werdet wundet nach« Hause. Er hatte verge bens versucht, einen Arbeiter zu retten, der fahrlässig dern Räderaetriebe zu nahe gekommen, und wäre dabei bei nahe selbst des Todes gewesen. Die Aerzte schiittelicn den Kopf. Würde er aenesen, so bliebe er ern Krüppel, des einen Armes beraubt und schreck lich entstellt. Anna war um ilsn Tag und Nacht; sie rana ihn dem Tod ab. Als er zum ersten Mal wieder im Sonnenschein auf der Veranda saß, sal) er iriibselia auf den Armstumpf herab und sagte sbittert »Warum habt Ihr mich nicht sterben li:ssen, Antra, Du und oie AerzteL Sie sagen ja, Du habest durch deine Pflege mehr als sie durch ihre Wissenschaft, das Un niöcliche möglich gemacht. Warum last Dn den Keikppel dem Leben er halten?« Da sit-langen sich zärtlich ihre Arme um ihn, und innig, wie er es nie ge hört, ilanaen ihre Worte: »Warum ich mit dem Tode um Dich aestritten? Füklst, weißt Tn es nicht? Er mußte mir weichen, weil ich Dich liebe, liebe mit der anderen L:ebe. Unter Schmerz und Sorgen ward mir klar, was mir ins Glücke unbewußt Jetzt habe ich sie kennen gelernt, die andere Liebe.« Tie Dämmerung Hat schon ange «brr-chen, da saßin auf der Veranda noch immer zwei Menschen, sich laut los umschlunan haltend, ein uner rveßliches Glücksziesiihl im Herzen. i i i Aus dem ,-dunketsten Europa-a Der Geograph der TübingerHoch sehnte, Professor Dr· Kurt ts)assert, der sich dietxrsorschung der westlichen Bal tan - Halbinsel als Specialgebiet er koren hat und erst vor Kurzem wieder von einer Reise durch Montenegro zu rückgekehrt ist, hat kürzlich in Liibiw gen vor zahlreichem Publikum einen Vortrag iiber seine letzten Reisen in Oberalbanien gehalten. Als das »dunlelste Europa« bezeichnet Profes sor Dr. Hassert dieses wilde, vom Schleier des Geheimnifzvollen um hüllte Land, das in seinem Jnnern theilweise noch unbekannter ist, als das Innere Afrittg und in dem Men schen und Natur sich vereinigen um das Reisen auf das Aeußerste zu er schweren. Trotzdem hat der Forscher-, der von Stutari aus eine Anzahl Wanderungen in’"s Innere, insbeson dere auch in die tvildromantischen, von einer räuberischenBevöllerung be wohnten obertlbanischen Alpen unter I nahm, eine reiche wissenschaftliche J Ausbeute mitgebracht ; Den Kulturstand der Einwohner schildert Pros. Hassert als einen un glaublich niedri en, was hauptsächlich « darauf zurückzusiihren ist« da ßdie Al btnesen geradezu eisersiichtia um ihre Whaelchlossenbeit von der Außentvelt — besorgt sind. Bei seinen eographi- « schen Ausnahmen begegnete gProfHaf - ert den größten Schwierigkeiten, weil man in ihm einen Straßenbau-Jnge nieur witterte; wiederholt wurde der Versuch gemacht, ihm seine Auszeich nungen zu rauben und zu zerstören. Die furchtbarste Geißel des Lande-Hi sei der tiefeinaewurzeltc Gebrauch der Blutrache, gegen die sich tlle Einflüsse auch die der Religion, als machtlos erweisen. Mitunter werden durch sie ganze Geschlechter ausgerotteL Ein Menschenleben gilt so wenig, daß jähr licb 25 bis 75 Procent aller Todes fälle auf die Blutrache zurückzuführen sind. Wegen der Blutrache sind in den oberalbtnischen Bergen alle Häu ser aus Steinen erbaut und statt mit Fenstern mit Schießschartcn Verschen. Niemand wagt M unbewasfnet in's Freie, und wenn man den Albanesen auch nur in den seltensten Fällen mit einem Hemde bekleidet antrifft, ohne Gewehr trifft man ihn nie. Bemerkenswerth ist die Thatsache, da in den weni en Stadien Ober al aniens, wie z. . in Prizren, die Mohamedanisirung immer weiter sortschreitet, während ursprünglich-sich alle Einwohner zum Christenthum be « kunnten, allerdings einem eigentrtigen Christenthum, das nur in allerlei Aeußerlichteiten zumAUsdruck kommt, im Uebrigen aber dem lrassesten Aber alauben huldiat. Im Ganzen 8 Wanderungen hat Professor Hassert in’s Innere des Landes unternom men: dt er aber bei der achten ein be denkliches Renlontre mit einer Räu berbande hatte, verweigerte der Wali der Provinz die Erlaubniß zu weite ren Reisen in’s Innere, da er die Verantwortung nicht mehr überneh men zu können glaubte. Ergebnisse der Volks-Mittag in Deutschland. Die größten Mittelstädte Deutsch lanW sind, sojveit das Ergebniß der Volkszählung schon bekannt ist, fol grade: Karlsruhe Schönberg .. Mit-vors Acsngnkq ..... Majas . Liibetk Nörtik ..... Will-Ihnen . .. Ist-Jens gar-n Blaue-I I. V Ihm-( Dannstadt .. NUM kudwiqähsfm .. ...... WANT Freiher i. V. ....... . . liLsslkJ München : Graf-Doch .. ’·«« sp« Lieqnin ........... Ost.nbkiick ....... cssskstbn-«) ..... . wart-um ....... klieqenitbucq . ..... Vi.-Uhei111 ..... Ulm ......... Veombetq .. . . Oeivelberg .. ..... Vesilbkunn Jnfiekbnrq Eis-nach Häutuqu Brot-um Weimar . thmbukg ........... . Manchem ............ ".«-’-,477 Ward-.er ...... . ........... BUM Quer-linkssku . . . IS'-Ums Hin-kam ........... DREI-' Neu-künst» .. Jena ...... . Meißen . («·clle ........... ist«-VII IIUWI NUM lti,.4-l·s lssotsviuqen Inn-visit ....... Rraihtmtlml ...... Baden : Baden .. Ziibiccsm ..... Viebrich ...... --—-..—— EinwohnekzabU M 000 nahme. Zu IMMO III-Ast 80 600 Der Knabe-innerlich Von Italien aus wird wieder ein mal die Aufmerksamkeit auf jenen nschtswiirdigen Knabenhandek gelenkt, der seit Jahren zwischen Italien, oer Schweiz und Frankreich im Gange ist. Der Selavenjäger, gewöhnlich ein im Ausland gewesener, mit etwas Cardi tal in sein Heimathsdorf zurückkehren derJtalienei, iiberredet darbendeLente, die Söhne im Alter von 9 bis 18 Jah ren haben, ihm diese für ganz geringe Summen zu überlassen. Er versichert den Eltern, daß er im Stande sei, ih ret. Kindern gut bezahlte Beschäfti gung zu verschaffen, so daß sie in kur zer Zeit ihre Angehörigen mit ihrem Erwerb unterstützen könnten. So er lxiilt der Sclavenhändler die nothwen digen Pa iere und erlangt ohne Schwierig eit von der Polizeibehörde Auslandspiisse fiir sieh und seineOpfer. Sein Ziel ist eine große Fabrikstadt in Frankreich oder in der-Schweiz Feier verliert er keine Peit, aus seiner le n den Waare den .,k»aufprei5 hundertsach wieder herauszuschlagen. Die älteren, kräftigeren Bürsehehen bringt er inFa bri en unter und die ,,Schwäichlinge" richtet er dazu ab, in den Straßen zu betteln. Am Ende der Woche streicht er den Lohn der jugendlichen Fabrithand lanqer ein. Während er diese mit der nothdiirftigsten Nahrung undKleidung versieht, verlangt er von den anderen Kleinen, daß sie sieh alles, wagz sie zu ihrer armseliaen Existenz benöthigen, ern mildl)erziaen.Le1eten schenken las sen, ihm aber täalieh den klingenden Erlös ihres Bettelns abliefern. Jst der Betrag an Kupfermünzen nur sehr ge ring, so erhalten die armen, hungern den Geschöpfe obendrein noch« Prügel. Wiegut die »Einnahmen« eines solchen Speeulanten meistentheils sind, eweist der all eines Italieners-, der ein Ca pita von 825,000 verdient hat. Ein anderer Sclavenjäger trieb diseSache so toll, daß ihm die Pariser Polizei schließlich das Handwerk legte. Jn ei ner engen Gasse des verrufensten Vier tels wohnend, ließ er nicht weniger als zwölf Knaben, die täglich zehn Stun den in einer Glasfabrik arbeiteten, in einem mit wei harten Matratzen aus geftatteten fensterlosen Raum die Nacht zubrin en. Als Polizeibeamte die miß bundek en, in Schmutz ver-kommenden kleinen Burschen entdeckten, befanden ich drei von ihnen schon in so vorge chrittenem Stadium derSchwindsucht, aß sie wenige Tage später im Hofpis teil starben. III-. Tigenartigesgunsttrxtrf Isuqubeunum tu stimmt, Me paupmase eine Rasmvsqtekstssh Der Stadt Stuttgart ist kürzlich vorn dortigen Verein zur Förderung der Kunst ein ganz eigenartiges Kunst- l wert zum Geschenk gemacht worden, l ein Monumentalbrunnen, der aber zum Unterschiede von so vielen anderen kei xfz - «- -x. Monumentalbrunuen. netlei allegorische Eber mythologische » Figuren zeigt. Dieser neue Brunnen ist ganz in den Formen der Renaissance gehalten, das Mittelstiick bildet eine mächtige ge- ; i wundene Säule, auf deren Plattform sein-Nachtwächter steht! Die in Le ibensgröße ausgeführte Figur ist so F realistisch wie nur denkbar aufgefaßt. FUm den dicken Wintermantel ist eine Art Gürtel geschlungen, aus dem die derben Fausthandschuhe hervorlugem ; an der Seite hängt das Horn, auf dem et die Stunden tutete, in der Linken I hält er die Hellebarde, den echten alten « Wächterspietz, und in der Rechten die » Laterne. Jhm zur Seite schreitet der Wächterhund, eine Spielart von Spid und Schnauzer, der mit seinem zot- ; tigen Fell und seinem vertnisfenen « Ausdruck von äußerst drolliger Wit- ; kung ist. Die Figur, deren Schöpfer der Bild hauer Fremd ist, ist in Bronze als Hohlgalvano ausgeführt und zur Er höhung ihrer alterthümlichen Wir kung mit einer künstlichen Patina ver- J sehen Kornstein ist nach einem Entwurfe des Professor-B Halmhuber hergestellt, auf Der Unterbau aus Würzburgeri der einen Seite mit Sitzbänten Ver- E sehen, während aus der entgegengesetz en Seite sich das Becken befindet. An den übrigen Seiten sind die in Stein gehauenen Wappen Württembergs und J der Stadt Stuttgart angebracht . Der neue Brunnen ist auf dem Leonhardtsplaxze an der alten gothi schen Leonhardtskirche im Altstadtvier » tel aufgestellt worden und bildet dort i eine stimmungsvolle plastische Zierde. Er paßt ganz vortrefflich in diese Um gebung von hochgiebeligen Häusern, « mit alten prächtigen Ertern, die schon j auf die Hauptstätterstraße hinunter- - blickten, als wirklich noch die Wächter mit Schwert und Spieß ihre Runde machten. Schmanknnoth. Immerhin- geiiederte Bewohner der pudel- ; ieen und der Sprec Laut einem Kabelgramm war die ser Tage in Berlin plötzlich eine so grimmige Kälte eingetreten, daß auf der Spree 13 Schwäne erfroren «Enten« mag mancher Leser gedacht . l W I i Befreiung angeircrener Schwänr. s haben, der weiß, daß man Schwäne ge meiniglich nur in geschlossenen Paris antrifft. Jedem Besuch-er der schönen Havelseen bei Potcidnm sind jedoch die großen Schaaren dieser stolzen Wasser vögel ausgesallen. Sie bauen sich im Schilfe dieser Seen ihre Nester und haben sich auch in die Sprec, die bei Spandau in die Haoel mündet, hin eingezogen. Selbst der Lärm von z »Spreeathen« hat sie nicht abgeschreckt-s i Sie sind innerhalb dieser Millionen stadt gern gesehene Gäste, die von den belebtesten Brücken herab gefüttert wer den und auf den Gewässern der Ober spree ebenso sicher nisten wie auf den Havelstem Diese Schwäne sind königliches Eigenthum. Sie werden alljährlich eingesungen und gernpft, und ihre Daunen finden in der königlichen Bett kaminer Verwendung. Dafür genießen sie königlichen Schutz und königliche Pflege— · · « Jn der eisfreien Jahreszeit haben die Schwäne nur wenig Feinde zu fürchten. So verlockend ein Schwa nenbraten, der im Mittelalter bekannt lich bei keinem Prunkmahl fehlte, auch ein mag, so selten ist es doch, daß ein « Äwan gestohlen wird. So haben die —, » .. . -.. Ä. l ' . Alten nur ihre unge Brut gegen Min der aus dem T ierreich zu schäthenJoon denen die Wo erratten wohl am mei sten Berhrerung unter den ganz jun gen Schwänen anrichten. Aber im Winter würde es ihnen doch manchmal schlimm ergehen, wenn ihnen die Men schen nicht zu Hilfe kämen. Zur besonderen Aussicht und Pflege der Thiere ist ein Oberpiqueur und ein Schwanenmeister bestellt. Außerdem sind die heimischen Fischer verpflichtet, sich der Thiere nach Mög lichkeit anzunehmen. Sobald die Ha vel sich mit Eis bedeckt, haben die Fischer die Schwäne einzufangen und nach Potsdam zu bringen. Hier ist eine Bucht mit sehr starrer Strömung, die fast niemals ganz zusriert. sNach nnd nach sammeln sich dort viele Hun dert Schwäne an, die täglich vom Schwanenmeister und seinen Leuten reichlich gefüttert werden. Jn einem Winter in den 90er Jah ren war während der bittersten Kälte diese Bucht derartig vom Eise einge engt, daß sie die Men e der Schwäne kaum zu fassen vermo ie und mehrere Futterstellen ausgehauen werden muß ten, zu denen die Vögel in gravitä; ti chem Auszuge über das Eis nigr s irten. Die Unvorsichgigen aber, die sich Abends Uk dkm Jst zur Ruhe niedergelegt strikten fanden stch nicht selten am nächsten Mbrgen fest efroren und mußten erst mit dem Me er aus ihrer hilflosen Lage befreit werden. So sind trotz aller Sorgfalt in jenem Win ter eine Anzahl von Schwänen zu Grunde gegangen und der biedere Schwanenmeister, dem jeder einzelne Vogel an’s Herz gewachsen war, schrieb mit Trauer in sein Jahrbuch: »Stren ger Winter, große Schwanennoth!« Berliner Krisrngrrüchh Der stüktrltt des preußischen siuauzministers in Aussicht gestellt Die wiederholt ausgetretenen Ge rüchte, der preußische Finanzminister und Unze-Präsident des Staatsmini steriums, Dr. Johannes v. Miquel, werde von seinem Posten zurücktreten, scheinen in der letzten Zeit bestimm tere Gestalt anzunehmen, denn es ist Dr. Johannes v. Miquei. kaum zu leugnen, daß zwischen ihm und dem Reichskanzler Grafen v. Bü low thatsächlich ernstliche Meinungs verschiedenheiten in Fragen der inneren Politik existiren. Johannes Miquel wurde 1829 zu Neuenhaus im damaligen Königreiche Hannover geboren. Er studirte Ju risprudenz und ließ sich als Anwalt in Göttingen nieder. Jn 1864. wurde er in die Hannöverische Zweite Kam mer gewählt. Schon damals ent wickelte Miquel eine hervorragende Sachkenntniß, namentlich in sinanziel len Fragen. Jm Jahre 1865 wurde er zum Bürgermeister von Osnabriick gewählt, in 1867 kam er in das preu ßische Abgeordnetenhaus und in den Reichstag. Jn 1876 zum Oberbürgermeister von Osnabriick wiedererwählt, wurde er von der juristischen Fakultät der Berliner Universität wegen seiner Ber dienste um das Zustandekommen der deutschen Justizgesetze zum Ehrendot tor ernannt. Jsrn Jahre 1879 zum Oberbürgermeister von Frankfurt a. M. berufen, wirkte Miqnel namentlich fiir Verbesserung der Wohnungsver hältnisse der ärmeren Klassen. Jn 1882 erfolgte der Eintritt Miquels in das prenszische Herrenhaus, 1884 seine Berufung in den Staatsrath, am 24. Juni 1890 wurde er zum Finanzmini ster ernannt, als welcher er die bereits im Januar desselben Jahres in der Eröffnungsrede des preußischen Land tages in Aussicht gestellte Steuerreform durchführte. Jn 1897 wurde Miquel BizesPrii sident des Staatsministeriums-, anläsz lich der Feier seines 70. Geburtstages 1899 erhielt er den Schwarzen Adler orden und damit den Erbadei. Die Erwartung Vieler, dasz v. Miquel der Nachfolger Hohenlohes werden werde, hat sich freilich nicht erfüllt. Eine Staatsloge der »Ah-i lanischenMonarchen« ist zitSiouÆity, Ja» gegründet worden. Dies ist die erste gegenseitige Versicherungsgeser Ichafh die ausschließlich für Farbige III Leben gerufen worden ist.