ppgcsnxd »- s—.—«;,»s—- -.«. » « fis Ist-seen W dummequ D. Grash. Sie waren ihrer vier : Kersiner, r uin, Müller und Bill-Im Aus ver Æen Gründen, theils verdächtiger, s harmloser Natur, hatten sie das Masimn nur bis zur Prima besucht und sich dann privatini für das Abitu rientenexamen vorbereiten lassen. er, von den Anderen genanni der «Scheiststeller«, ein moderner ngling, der über Schiller seine ari , statische Nase schon höchst überlegen Zu riimpsen verstand, hatte aus Ge sundheitsrücksichten das Gymnasium verlassen. Arniim der Sohn eines sehr reichen Kaufmannes, liebte es, mit schnarrender Stimme von Pferden — er hatte gerade Reitstunde -—, gesell schaftlichen Verpflichtungen etc. zu re den; seine Kameraden nannten ihn deshalb den «Schneidigen«. Nachdem er auf der »Penne« bei der Versetzung nach Oberprima »gerasselt« war, hatte er unmuthsooll den Abschied genom Inenx er glaubte fest, sein Ordinarius, der Sohn eines simplen Poriiers, sei ein Sozialdemokrat und habe ihn aus Klassenhaß »reinsegeln« lassen, de: »Viel-ein« Müller hatte das Examen «bereits schon einmal beinahe« bestan den; da er aber in der mündlichen Prxi sung einen sehr hohen Kragen angehabt habe, sei der Schulraib, der »Filou«, gegen ihn voreingenomnien gewesen nnd habe ihn durchfallen lassen. Pil lotp endlich war zu der tödilichen Ge wißheit gelangt, daß selbst der edele Whagoras ihm auf der Schule die Der-fluchte Mathematik nicht ein irichiern könnte. Sein matbemaiisches Untier-mögen war ein väterlicher Erb fehlen Das Prodinzialschulkollegium hatte die vier Prüflinge zur Prüfung dem Gymnasium einer kleinen Stadt als Extraneer überwiesen; am Tage ver dem Exumen sollte man sich Punkt 12 Uhr dem Direktor Vorstellen. Einen Tag vor der Abreise hielten die in tödtlicher Erwartung Hausgen und Bangenden in einem Caka eine Berathung ab. Unter anderem wurde über —- die Toilettenfrage verhandelt. Amim, der »Schneidige«, der sich ein bildete, in allen Fragen des guten To nes »au satt« zu sein, machte mit nä felnder Stimme die Bemerkung, es sei schicklich, im Gehrock, rchwarzenSehlips und weißen Handschuhen zu erscheinen. Müller nickte apathisch; er hatte Kopf schmerzen und eine Heidenangst, vor der Prüfung noch die Jnsluenza zu be kommen. die damals sehr herrschte. Pillow konnte um seine Meinung nicht befragt werden, denn er befand sich schon in H... Er hatte sich für die Tage der Prüfung beim »griechischen Professor« in Pension gegeben in der Hoffnung, für die zehn Mart. die er täglich zu zahlen hatte, ein »Gut« als Kompensation für Mathematik zu er halten. So blieb denn nur noch Kast net, der »Schriftfteller«, zu fragen übrig. Dieser liebte es, den stark dünkelhaften »Schneidigen« von Zeit Fu Zeit durch die kleine Stiche aufzu teizem so wollte er diesen jetzt dadurch ärgern, daß er sich noch mehr gemie rnanlite zeigte als Jener-. Er bewies daher in längerer Rede, daß es nöthig sei, sich vor den übrigen Extraneern, die ate »Jdioten« seien, auch durch ge schmackvollere, feinere Kleidung aus suzeichnen und schloß : «Ftack, Chlinder, weißer Schlips sub weiße Handschuhe, nur so unter scheidet man sich von den Anderen l« Das war gewagt, denn er besaß selbst keinen Frack, ebensowenig toie W Chlinder. «Selbftrebend ist das seiner,« meinte der «Schne1dige«. »Ich glaubte nur, de Zeiten« —-— malitiöser Seitenblick as Kerstner — »hätten nicht alle einen Iraetk Dem »Schriftstelle.r« wurde die Fractaffiire unheimlich ; er dachte, »der Kerl läßt sich am Ende einen bauen, Parvenu nachher war er der Blamir te.« Er hatte sich erst einen neuen Geh tock anfertigen lassen. Und einen rack bergen? Dagegen sträubte sich ein öfthetisches Empfinden. Man mußte diplomatisch verfahren. Er wies auf die »vordiluvianischen Er scheinungen der Küster« in Bezug aus Kleidung hin und führte den Fall Müller, der wegen eines zu hohen Kra sens durchgefallen sei, als Beweis an. Diese Gründe wirkten auf den Schneidigen« um so mehr, als ihm der Uniiebsame Kampf Um den neuen Frack mit seinem zähen Alten dann erspart blieb. Und nun entspann sich eine längere suchsimpeki. » Uns dem Bahnhofe traf man sich , Mitte-Speck bestieg man ein Kupee Ritter K sie Arnirn meinte zwar, es eirathsamer, zweiter zu fahren, da es einmal passttt sei, daß ihm Je Mnd die Schnapsflasche —- iih —- an Iekoten habe; der ,,Sehriftfteller« ent ete jedoch, das käme eben auf die on an; niemand würde waaen, ihm — iih —- die Schnapsflasehe anzu bieten. Kupee saß nur noch ein Herr am ten hinteren Eckfenster in die Let « See einer Zeitung vertieft. Lan hatte nicht lange zu fahren, da · II Mchenz dessen Ghmnasium die N waren nur lj Stun Bisse-H Zwar-i entfernt tag. M Fahrt unterhielten fis-« sich,wasmandensasiliersdsrtdes ginnen sollte, da das Examen ja erst am nächsten Tage stattfinde. Arnim meinte, er werde sich «nen Jaul aus pumpen und die Umjejend durchau ren.« Müller äußerte Bedenken, ob dort überhaupt Pferde zu leihen seien, worauf Arnim sich in eine längere Schmährede über »das fchauderhafte Rest« erging. Er schloß pathetisch: »Eine Schmach ist es fiir einen Groß stiidter, in solch einem Dreckneste das Examen zu bestehen !« »Oder auch nicht,« meinte der »Schriftsteller". Das verstärlte noch die gereizte Stimmung Arnims, und er erging sich in wenig schmeichelhaften Betrachtungen über das dortige Leh rerkollegium : Der Mathematiker sehe aus wie ein lhrischer Dichter um Mit ternacht, der Direktor vergaße, sich zu kämmen, und der Geschichtsprofessor sei der Typus eines faulen Schlem mers. Als er mitten im Kralehlen war, legte der Schriftsteller plötzlich demon stratid zwei Finger auf den Mund und schielte nach der Ecke, in welcher der Herr noch immer die Zeitung las. Arnim erblaßte. Der »Schriftftel ler« neigte sich zu ihm und flüsterte ihm mit höhnischem Lächeln ins Ohr : »Es ist Dr. Pohl; ich kenne ihn. « Er giebt in den unteren Klassen Stun de.« — Arnim wurde erdfahl; der E ,,Schriftsteller« quiette innerlich vor Vergnügen. Natürlich lannte er den Mann garnicht. Ein unheimliches Schweigen er folgte. Mit der Geschwindigkeit von 1-1000 Selunde wälzte Arnim fol I gende Gedanken in feinem lieben Ge ; mitthe: »Er hat alles gehört, wird s alles wiedererzählen, und ich falle durch f oder werde überhaupt zurückgewiesen." !—— Dieser Gedanke lähmte ihn fiir ; mehrere Minuten. Um Gottes Willen ) was thun ?! Plötzlich stieß er zählte E tlappernd, zu Kerstner gewandt, her : vor : »Finden Sie nicht auch, daß der Mathematiker geistvoll aussieht Z« » »Auszerordentlich !«' L »Und wie wahrhaft vornchm der ; Direktor !" --..-« . -· - F »Durchaus !« Müller, dem dies : E kleine Intermezzo entgangen war, do ! er, um sein Gedächtnis zu prüfen, die I Kirchenväter reiapitulirte. sah erstaunt « auf : »Aber, Mensch! Vorhin haben Sie doch so ———« Er kam nicht weiter, s denn Arnim war, den Angstschweiß auf I der Stirn, aufgesprungen und preßie ihm mit der rechten Hand den Mund zu. Dann näherte er dem Ohre des E Mißhandelten seinen Mund und flü k sterte ängstlich : Ruhe ! In der Ecke sitzt Dr. Pohl l« »Wer ? l« «Dr. Pohl aus H . . · . !'« »Alle Wetter !« — Wieder trat eine dumpfe Pause ein, während welcher die beiden Prüflinge ängstliche Blicke auf den ahnungslofen Zeitungsleser war fen. —- »Er sieht auch aus, wie ’n rich tiger Küster l« meinte Müller nase rümpfend leise. »Ich werde möglichst zuvorlommend gegen ihn sein, vielleicht sagt er dann nichts,« flüsterte Ar nim und setzte sich dem vermeint lichen Doktor gegenüber, um ihm wie ein dressirter Jagdhund etwaige Wün sche vom Gesicht zu lesen· Jener ließ jetzt die Zeitung sinken, tnöpfie sich den Rock auf, blies in die Backen und pu stete melodisch: «Puh!« Für den auf der Lauer liegenden Arnim war dies ein Signal. «Wiinichen Sie, daß ich das Fenster öffne?« fragte er aufschnellend. »Bitte, Sie sind sehr liebenswür dig!« erwiderte Jener und vertieste sich von Neuem in fein Blatt, so daß er · dem aufpassenden Arnim sein Gesicht i verdeckte. I Dieser setzte sich wieder zu seinen Ge fährten und meinte erleichtert: »Er war ja sehr freundlich und scheint aus nicht; 3 gehört zu haben.« Nach einiaen Minu ten war man arn Ziel. Alle erhoben sich, auch der Fremde. Arnim schnellte zu ihm, hob seinen Koffer herab. öff nete die Thür, sprang auf den Bahn- « steig und überreichte dem sichtlich Er staunten dienernd sein Gepack. Jener s I l I entfernte sich dankend. Die drei Ex- J traneer aber schlugen den Weg zum nahen hotel ein. Um zwölf Uhr machten sie dem »Al ten« ihren Besuch. Jm Gymnasialge bäude trafen sie auch mit Pillow zu sammen, der ihnen durch die Schilde rung seiner Pension beim ariechischen Professor den Mund wässerig zu ina chen suchte. Sein Zimmer sei ein Sa lon, das Essen feudal: drei Gänge, die Bedienung werde von der reizenden Tochter des Herrn Professors in höchst eigener Person besorgt. Die «reizende Tochter« war ein sehr spätes Mädchen mit spitzer Nase, eckigen Schultern so iåiä großem Munde mit falschem Ge Pilloro hatte indes die Eiaenthiim lichteit aller genialen Jünglinge in ih rer Primanerzeit, sich interessant ma chen zu wollen. Zu diesem Zwecke er zählte er auch noch, daß er ein »ganz reizendes Kind« entdeckt habe, ihr ge folgt sei und so ihre Adresse aushal dotvert habe, u. s. to. Dei diesem u.s.to. tnisf er das rechte Auge zusammen und sog den Mundwinlel hoch- wobei er meinte, pitant und verführerisch aus zlsfthem in Wirklichkeit aber eine pla stcsche Darstellung vorkam-mun- At . : beraheit darbot. Des »Schriftsteller« horchte auf hier war eine Gelegenheit — wie er es , nannte --, «Studien zu machen«. Er Mut-satt sich ernst- ssch Its-lein Strase und Nummer von Wows ent deckter höheren Tochter und erklärte, daß et in fein hoiel gehen würde, unt zu arbeiten. Sofort brüllten die An deren: .Streber, Philister!« obwohl fie die feste Absicht hatten, den Tag und die Nacht hindurch noch blödsinnig zu büffeln. So trennte man sich und Jeder ging zu seinen heimathlichen Penaten, in dumpfer Furcht vor dem morgigen Examen. — Q O O Die Thurmuhr schlug vom Kirch thurm drei. Die Sonne schien aus den Wall, der sich um das Städtchen schlang. Auf dem Wall war die Pro menade. Hier gingen besonders des sSonntags die ehrbaren Väter der zStadt, vor ihnen aber vielredende f Frauen und sittsame Jungfrauen j Heute nun war die Promenade ver « lassen, denn es war Wochentag und i Jeder waltete seines Amtes. Auf einer , Bank saß Kerstner, der »Schriftsiel ; ler«. Mit offenem Munde snb er da , und schauie lrampfhaft in das offene ! Fenster eines Hauses, das sich mit sei sner Rückseite an die Wallpromenade I lehnte. Es war das Haus, in dem ! »Sie« wohnte, von der Pillow gespro chen, und das offene Fenster war das : ,,ihre5« Zimmers. Er röusperte sich ; unartilulirt und husteie so laut, daß -man einen Löwen brüllen zu hören meinte. Sie asz Kirschen, beachiete ihn aber nicht. Er pfiff zwanzigmal die ,.Siinger von Finsterwalde«. bis ihm der Mund lahm war. Es half nichts. » Plötzlich lam ihm eine Idee, er rißBlei stift und Papier ans feiner Brieftasche und schrieb die innigen Verse: »Du bobe Dame am Fenster, Du schönste alle: Gespenster, Um fünf auf die Wiese ich gebe, O wärest Du doch in der Nähe !« Diefe Verse unterschrieb er mit fei nem vollen Namen, that sie mit etwas Sand in ein Kuvert und warf dies zu ihrem Fenster hinein; dann ging er in sein Gasthaus zurück und besuchte fei nen Freund Arnim auf dessen Zimmer. Arnim briitete gerade über einer Horaz- Ode und hattet sich einaeriegelt, damit ihn Niemand bei diefer ehren riihrigen Handlung iibermfchr. Da tlopfte es Erschreckr warf er Vater Horaz in die Schublade ergriff einen Zolaschen Roman, tlappte ihn vor sich auf und öffnete die Thiir. Kerftner be richtete fein Abenteuer, wobei er das selbe in dichterischer Freiheit ausge staltete und von »Hiindedriicken«, »Ver abredungen« etc. sprach. Zugleich for derte er Arnim auf, mit auf die Wiese zu kommen, »er· wolle ihn ihr vorstel len.« . Arnim lehnte zuerst ab, indem er an die ominöfen Lehrfätze über die fünf - regelmäßigen Polyeder dachte, die er » noch repetiren wollte, da schien ihm je « doch ein besonders pfiffiger Gedanke zu kommen und er sagte zu. Also Um fünf auf der Wiese?« ; Kerstner begab sich in sein Zimmer ? zurück, um sich äußerlich aus das Nen « dezvous vorzubereiten. Als er im Be griff war, dem Häuflein blonder Haar fpitzem das ihm an den Mundwinkeln prangte, die Es-ist-erreicht-Stellung zu geben, warf er zufällig einen Blick durchs Fenster auf den Marti. Ver dutzt prallte er zurück: Das war sie ja -—— natürlich! Mit zwei Händen den Rock aufreis fend, fiiefelte die Holde gerade iiber den Marttplaß in eine Querstraße hinein. die zum Wiesenweg führte. —- «Sie ift gekommen. Donnerwetter L« murmelte er, felbftgefiillig lächelnd. Spornstreiehs rannte er ihr nach. »Mein Fräulein, ich danke Ihnen, daß Sie meinem Rufe Folge geleistet haben und-« »Ihr-ern Rufe mein herri« erwi derte erstaunt die Schone, indem sce sich ängstlich umfah. »Nun ja, Sie haben meinen Brief doch durch elesen?« «Jhren Briefs« »Den ich in Ihre Stube geworfen habe.« E .Jn meine Stube?" ; Die Gesichtszüge der holden Klein x itödterin drückten jetzt den Höhepunkt sich in Falten, die hochgezogenenBrauen verschwanden unter den Stirnlöckchem das Mündchen öffnete sich lieblich und dasStumpsniischen schien sich zu retten, nehmen zu können. Kerstner fand sie was schwül zu Muthe und er stotterte verlegen: »Aber Sie —- sahen -— doch noch aus dem —- Fenster?« «Allerdings.« »Ist Ihrer Stude?« »Nein. in Papai Arbeitszimmer.« «Wie?« Der «Schriittkteller« war rief er aus: ann hat also Jhr herr Papa den Bries gefunden, den ich Jhnen durchs Fenster zu warf. Entseslichk Er fuhr sich nach der Stirn. Der holden schien fest eine Erleuchtung zu spannen, wenig - stens ließ die Veränderung ihres Ge sichtsausdrucks, die diesen, allerdings nicht geistreich erscheinen-lieh daraus schließen. Erröthend lispelte sie: «Einen Brief habe ich aus der Er de enn Fenster gesunden und —" »Und?« fragte ängstlich der «Schriftsieller«. i , »Und ihn aus Papa- Schreibrnappe gelegt, damit er ihn gleich finden i sollte.« hinreißend; ihm selbst aber wurde et i des Erstaunens aus. Die Stirn legte I i : i I i i um alle äußeren Eindrücke besser auf- : ; i t i l l i O l völlig getnickt. Zu ängstlichent Tone « Seine Dame aber flatterte des-sein »Nun ja —- ich — ich glaubte , er sei don Privat Schreibtisch gefallen.« --.,Und wer ist ihr herr Vaterlm forschte der «Schriftsieller« weiter. — ,Professor Dr. Hiemann.« —- »Die rnannl« Kerstner hatte es laut geru fen; ihm wurde schwarz vor den Au gen; endlich rang er mühsam hervor: Ghin —- Ghm —' »Der Ghmnasialdirettor, ja!« er gänzte die höhere Tochter. Er war starr. Sein Name stand unter dem Gedicht: Tableaul Einige Minuten nach diesem verhei ßungsvollen Rendezvoi J sah man un seren Helden die Wiesenpromenade ent lang schleichen. Er hatte wenigstens noch zu erreichen vermocht, dasz die fa tale Maid sich bereit erklärte, gleich nach hause zu gehen und den unheil vollen Brief wegzunehmen, wenn er noch da lag. »Ob er noch da ist?« das war die ; Frage, die er unaufhörlich in seinem s lieben Gemüthe wälzte. Jetzt nun ssuchte er den schneidigen Arnim, der ; ja um Fünf aus der Wiese sein woll F te. sterstner brauchte einen Menschen, dem er sein Pech mittheilen konnte. Jn stiese Melancholie dersunlen, ging er «dahin. Plötzlich hörte er in seiner iNähe Jemand stöhnen. Er blickte F auf und sah am Rande des Weges ein s zu scheuszlichem Klumpen geballtes, Ibesiaubtes, zerrissenes Etwas: den i schneidigen Arnan. Dieser hatte sich, sum möglichst großen Eindruck aus F Kerstner und die Donna zu machen, ei i nen Gaul entliehen, der ihn in unüber s windliche Antipathie eben abgeworfen s hatte und augenblicklich in ziemlicher ; Entfernung dahingaloppirtr. z Arnan war unversehrt, nur hatte er Angst, daß der Gaul an einen Baum renne und sich die »Hirnschale einschla ge«, worauf er ihn dann bezahlen müsse. Nachdem dieser Ritter sich von der Erde gesammelt hatte, gingen Beide, sich ihre Erlebnisse erzählend, nach Hause. beseelt von dem Gefühl, das Shetesdeare ausdrückt, wenn er sagt: »Das Leben ist so schaal wie·n altes Märchen-« Aber Fortuna war milde mit diesen genialen Jünglingen. Der Brief wur serssner lachte weltberachtend ans. »Doch nicht —- der —- der —- Ghm —-j de vom holden Töchterlein des ge- ; strengen Herrn Direttors noch rechtzei tig gefunden, und sie schloß ihn in ihr ; »Geheimsach«; die edle Stute Ar nim’s rannte sich weder die Hirnschale ein noch einen Ast in den Leib, son dern wurde gesund und munter einge liesert, und die Extraneer bestanden auch iämmtlich am nächsten Tage ihr - —- Examem -- -..-—-— thter Gustav. - -. ... VrnHtLLlrenbera ! . l Er leiste lustig in den Taa hinein-, l; und betrachtete die Welt als- eine große J VergniiaungganftalL Er war reich « und brauchte nicht wie seine Kollegen-» . er hatte das Baufach studiri — -— zu ar- , beiten und sich den ston über den Bau von Häusern und ähnlichen nützlichen T Instituten zu zerbrechen. Hatte er also . nicht alle Veranlassung, das Leben in I vollen Zügen zu genießen? Er wurde . von aller Welt verhiitschelt, er war der - erklärte Liebling der vornehmen Gesell- l schaft und ein besonderes lostbares Jn- « dividuum in den Augen aller Mütter s heikaihsfahi er Töchter Es hatte auch l nicht viel gesehm so hätte man ihn rnit der Tochter des Geheimraths Pix ver heirathet. Ader nein, zum Glück hatte —er sich noch zu guterletzt aus derSehlinge gezogen. Er als Ehemann —- man denke! Um Gottes Willen, nur nicht! Was sollte er denn mit einer Frau? So was wird ja auf die Dauer lang weilig. Konnte er es denn besser haben als setzt? Eine elegante, mollige Jung- i gesellentoohnung, eine Wirthschasterin, die die oorziiglichsten Diners herzurich- ( ten verstand, Freunde und Freundinnen , in hülle und Fülle, ein monatliehert Wechsel von 1500 Mart —- Du lieber s Gott« so lebte sich’s doch ganz erträglich. Was hat rnan denn von der Ehe? Doch nur unangenehme Pflichten und Ein schrönlungen. Es tvar ihm daher nicht wenig pein lich. als sieh eines Tages seine Tante nebst Tochter zum Besuch bei ihm an » meldeten. Na, das fehlte noch, daß die » nach Berlin lotnnienl Und gerade jetzt. 7 mitten iin schönsten Vergnügen! Nun konnte er die alte Dame. die sich immer so plebejiseh kleidete und so laut be nahm. an seinem Arn: durch die Stadt schleppen, in die Oper führen u. s. to» u. s. to. Sehiine OeseheerungS Und die Kleine, seineEousinei Ach ja, die mußte ; jest ein ganz niedlichet Mädel gewor-. J den sein, hm, ganz niwlich Na, we T nigsieni ein kleiner Ersas site die Qual « mit der Taute. Jm Uebri en aber toar i va- vpch eine recht im ol- seicht-! ·. Ast stand er gerade in bester osition der neuen Pritnadonna vom Opereis Wam. nur noch eine kleine Bemü hunFeund die Zahl seiner Freundinnen niiir wiederum um eine erhöht - werden. « Nun mußten die then dazwi ehen tomrnenl Donnerwetter ja . . . « ein. das fing nicht. Die Beiden mußte er sieh abw mnreln. Arn einsachsten war I es wohl, wenn er sieh verleugnen ließ. ; Er wäre verreist, oder so etwas Aehn lW Diesiante war aber schneller, als seine Berechnungera Ehe er sich dessen W versah, Iae e da. stand in einem ca lon und re te ihm mit der iebenswtirs dtgsten tene beide Hände entgegen. Und da war auch die Cousine. Das war ja ein ganz allerliebstes Mädchen ge worden, Donnerwetter, ja! »Tag, Käthe!« sagte er, driickte ihr fest die nd und beugte sich zu ihr her ab, um te wie früher zu küssen. Aber da fuhr die Tante vom Sessel, auf dem sie es sich bequem gemacht hatte, » in die höhe, stürzte aus das junge Mäd chen zu. riß es an sich und sagte in höch ster Empörung: »Erlaube mal, lieber Gustav! Du denkst wohl, Rathe ist noch immer ein s Kinde Da ikkst Du Dicht Sie ist jetzt s eine erwachsene Dame, und Du hast ihr L mit allem gesellschaftlichen Respekt ent s gegenzutonimen, verstehst Du?« E Jawohl, er verstand volltommen, die liebe Taute möge sich nur nicht aufre gen. Er würde ja wohl wissen, wie er sich gegen eine so reizende, junge Dame zu betTagen habe. —— Jm Stillen kniinschte er die alte Dame zu allenTeu ein. » Käthe stand da, verwirrt und erregt, und wußte nicht, was sie sagen folltr. Der Gustav war doch wirklich ein son derbarer Mensch geworden. Wie er sie ansah, nein, da tonnte einem ja angst und bange werden . . . Nachdem Gustav seinen hohen Besuch in die fiir ihn hergerichteten Zimmer ge führt batte, gab er seiner Wirthschafte rin einige Anweisungen fiir die Abend tafel und zog sich zurück, um Toilette zu machen. Es war ihm doch plötzlich ganz son derbar zu Muthe geworden. Was die Käthe sitt ein schönes, stattliches Mädel geworden war! Wenn sie nur nicht so ernst und geseßt wäret Zum Ahendessen erschien Käthe in ei nem weißen, die Tante in einem knall rothen Kleide. Lehtere, eine Klein städterin von echtem Schrot und Korn. sprach den Speisen eifrig zu, plapperte unaufhörlich und unterzog den guten Gustav schleunigst eines längeren Ver hörs über seine Lebensweise. »Ach, weißt Du, Tante«, sagte er, «reden wir doch lieber von etwas ande? rent, ja?« « si. -o . s »Aha, meine Zunge iit Dir wohl un angenehm, wie? Hilft Dir aber nichts.« Dabei zerbrach sie die Schale eines Hammers und siihrte dessen Fleisch mit großer Schnelligteit und mit noch grö ßerem Behagen zum Munde. Das junge Mädchen war durch dieses Thema sehr unangenehm berührt, au ßerdem hatte sie das unbewußte Ver langen, ihren Vetter in Schutz zu netz men· Nach einigem Bemühen gelang es Rathe, die Mama zu befänftigem und so verlies die Mahlzeit ohne weitere Fährlichteiten. In den nächsten Tagen mußte nun Gustav seine Verwandten mit dem Strudel der neuesten Berliner Vergnü gungen bekannt machen, wobei er eine gute Orientirungsgabe zeigte. Er that dies mit sehr gemischten Gefühlen. Die Taute, so gestand er sich offen. war ihm einfach ein Greuels Das junae Mäd chen hingegen slöszte ihm ein stetig wach sendes Gefühl der Zuneigung ein und machte ihm das Zufammensein mit ihr Izu fetiner bisher noch nicht getannten u . . Eines Nachmittags saß er mit Milbe allein in seinem Solan. Das Gespräch wurde allmählich langsamer und leiser, bis es schließlich ftocktr. Nun betrach tete er sie mit stummem Entzücken. Sie « fühlte seine Blicke aus ihrem Körner T ruhen, und eine heiße Bluttvelle stieg « ihr in die Wangen. Je größer ihre Ver legenheit wurde, deslo schöner, desto reizvoller erschien sie ihm. »Sag’ mal, Köthchen,« begann er zärtlich, »was hast Du denn ? Izu-bist ja so entsetzlich schüchtern. So warst Du doch früher nicht ?« »O —- dusechaus nicht. —- Jch weiß selbst nicht —- verzeih.« Sie hob lang sam den Kons, und ihre Augen sandten ihm unter den seidenen Wimpern her vor einen halb innigem halb verwirr ten»Bliet.« « «s-- x sss Er rückte seinen Sessel an den ihri gen heran und ergriff ihre Hand· Sie wollte sie ihm entziehen, doch er hielt sie fest. Der holde Liebreiz, der sie um strahlte, versetzte ihn in einen Zustand seligen Entzücken-T Und sie, sie em vsand ahnend, daß dieser Mann fiir sie bestimmt war, trotzdem sie nicht daran glauben wollte. »Sag’ mal. Miit-M unterbrach er endlich das Schweigen, «bift Du mir noch so gut —- so wie früher ?" Sie lächelte freundlich und sagte im Tone stiller Herzlichleit : »Gewiß. Gustav, ich bin Dir noch ebenso gut wie früher, als wir noch Kinder waren —- — ——« »Aber anders bist Du doch gewor den, das kannst Du doch nicht leugnen; so zaghaft. so zurückhaltend, als ob wir gar nicht verwandt wären —- ?« Und plötzlich plahte er heraus: «Kannst Du dsenn eigentlich noch küssen« Mädel n « - Sie lachte leise auf, dann hielt sie ihm schnell ihr Miindchen hin und ließ sich gutwillig von ihm küssen. Nun war der Bann, du«-zwischen ih nen gelegen hatte, mit einem Mal ge wichen. »Von Wetter ja, Mitbe, wir fvaren doch rechte Esel, daß wir das nicht schon längst erledigten.« Sie erröthete und sah dabei reizend aus. Dann sagte sie : »Darf ich mir eine Frage erlauben?"' »Bitte, zwei fogar.« .Jcherze nur nicht, i meine es see erns. —- Was arbeitest u eigentlich iese Frage begleitete sie mit einei so eindringlichen Blick aus ihren gro ßen, braunen Kinderaugem daß er ti ersten Augenblick wie gebannt war. Dann stand er aus und ging erregt iin Zimmer umher. Fast war er ihr böse wegen dieser Frage. Und dennoch konnte er ihr nicht zürnen. Sie sah so rührend schiin aiii in ihrem weißen Kleivchem ihre Augen hatten einen so eigenthiimlichen, herzi n Ausdruck, und die Krone ihrer chweren schwarzen Haarslechten ver lieh ihrem Gsesicht einen Hauch »inaje stätischer Würde. Aber er war arger lich, daß so ein kleines Mädchen. das kaum den Kinderjahren entwachsen war, mit der soeben gestellten Frage an s sein Selbstbewußtsein gerührt hatte. Er trat aus sie zii und wollte ihr antworten. Aber da sah sie ihn wie der mit ihrem vorwurssvvllen Kinder blick an, daß er verstummte. »Du bist ja riesig vernünftig gewor , den, Kälhe,« sagte er endlich. »Hätt’ sich gar nicht gedacht. Du siehst gar . nicht so aus, und wenn ich denke, wie I Du früher warst, wiii es mir nicht tschi P in den Sinn — -—— —« s »Was will Dir nicht in den Sinni« , Sie war ebenfalls ausgestanden. »Daß kich Dich frage, was Du arbeitest f, ; Wenn man auch reich-ist, soll man doch I arbeiten. Du thust das nicht. Du hast lnie gearbeitet und wirst nie arbeiten. Und das ist traurig. Wer nichts wei z ter kennt als die großstädtischen teu E den, wessen Leben nur aus Genii be k steht, der, will ich Dir ganz offen sa JLgen, ist in meinen Augen nicht viel s werth. -— Verzeih, das-, ich so rede, ent sschuldige, es loinnit plötzlich so über ; inich,« fügte sie stotternd hi:«.zu. s I Gustav war vor ihr stehen geblieben « und starrte sie stiiinin an. » »Wir kommst Du eigentlich daraus?"« jsagte er. »Hm Dich Jemand beans ltragt, mir Moral zu predigeii?·' -. « Sie senlte den Blick zu Boden und« schwieg. Dann sah sie ilsni tief in die. Augen, und plötzlich ziidte es iiber ihr Gesicht, ihr « lict deikcbissp s- Ich Und sie athinetehesiig - Eine leise Ahnung stieg in ihm aus. Im nächsten Augexxålick lgxkke er seinen Arni iiin sie geschlungen sie an sich ge preßt iind ihr Gesicht mit unzähiigen Küssen bedeckt. »Käthe, mekn liebes Kötixchem was i-..:st Du den-if« Er livv ihren Raps em por iind sah in zivei tlzrjnenfeiichte, lie bevolle Augen. »Sieh —- sieh ——«" staiiinielte sie, »wenn sie immer zu Haufe übe. Dich verzogen und aus Dich schimpsiem jdann that mir immer das Herz weh EAber sie hatten ja recht und ich konnte EDich nicht vertheidigen. Du thust ja E wirklich nicht-Is, Du arbeitest ja nicht E Du bringst ja nur das Geld durch lind iich hätte doch sehr gewünscht da , Dir Evon allen geachiet und geehrt wirsi daß Du grosz da stehst!« E Die Röthe der Begeisteruiig verklärte » ihr Gesicht. Sie sah ihn an mit einein EVliei voll sragender Zärtlichkeit, voll I vorwurssvoller Liebe -—— s- — E Dieser Augenbtiei hatte einen ande ren Menschen aus ihm gemacht. Er Ezog sie sest an sich und tiißte sie aus Mund und Augen« sie schlang die Arme um seinen Hals und erwiderte alle seine · Zärtlichkeitem Am nächsten Tage ging Gustav air E die Arbeit. Er holte Zeichenbrett und « Weißzeug hervor und entwars einer 3 Bauplan nach dein anderen. Unter die E sen Plänen befand sich auch einer siit , eine reizende ileine Billa; aber für wen die bestimmt war, das v·errieth er lei nein Menschen. Nur manchmal warf er seiner Köthe einen vielsagenden Blick zu. Den verstand sie wohl und sie liis chelte. Und am Nachmittage ging Gustav in einen Juwelierladen und tauste zwei goldene Ringe, zwei ganz einfache, schmucklose Ringe. Und da erfuhr denn die brave Tante, was passirt war, und ihr Appetit war noch einmal so groß. -— »--.-. Klassifchek Münchener MS er dieWokte der Bal lade »der König von Thule« dört): »Die Augen gingen ihm über, So oft er trank daraus.« « i ! Z Dös kenn nur Salvator gewesen fein, Z was der Neunten hat. - i --..———.« I Jm AnnoncensButeau. · »Seit vier Wochen geben ’S schon die dritte Annonce auf, daß Ihnen ein «Hund in Verlust gerathen —- wie kommt denn das, here Bleichinget?« »F is a Kreuz! Seitdem meine Madkn Klavier spiei’n, hat« ta Viech mehr aus bei uns.« MA Die Kollegen. Und wentkder Erfolg auch für Dich spricht Und wenn Dein Verdienst auch unab weislich — Zuueckeuueu wem- sk- Dich suche Aber,srgern werden sie sich scheuizlicht Eine forgtiche Gattin. herr: »Sie haben ja runde Ta schen tücher, here Professor-« Professor: »Ja, meine liebe Tit-m ist ungehalten daß ich die Tuix«,:is.åii cher durch meine vielen Knoten ': sm nire, und da Will sie mir die S;«:.-;i: jetzt etwas erschweren-«