j Mieter ver ders« Novellette von Alexander Engel. Ell war eine Vernunitelir. Man tennt das. Das sind Eben, tei denen immer nur der Eine die »gute Partie« macht. Sie hatten sich im handumdrehen verlodt. Man wurde einander vor e «ttellt man sprach ziemlich herzlich u r die Eiern ratur des Tages und man tauschte in qemiitdvoller Weise seine An echten lider den Werth irdischer Gitter aus. Und darauf oerlobte man sich. So feierlich als möglich. Die Eltern er wiesen s· alt tiichtige Ilegilseure und sorgten ··r etwas Stimmung und Coulissen-Romantil. Die Braut weigerte sich, in einem seltsamen Ansalle schlecht ausgebuchtet Brüdern dem Bräutigam den Verlo ngstuß zu geben· Sie meinte, man kenne einander erst so kurze Zeit. Papa machte sie aufmerksam, dasi derlei ohne Riietsicht auf irgend welche Nebenum gtendh bei Verlobunaen so üblich lei. r kleine Zwischeniall wurde von den Wenigsten bemerkt, da man gerade über eine interessante Börlentransab tion die hin- und herfchwantenden Meinungen aussprach Alle Verwandten und Bclnnnten Ziemmten darin iiberein, daß das iidchen an dem liebenswürdigen, gut besoldeten Banlbeamten eine .,glänzende« Partie mache. Und wie ut die Leutchen doch zu sammen paßatem Er wird ihre Tot letten, Juwelen und andere Rechnun äån —— sogar mit den üblichen tausend onnen —- bezablen können, kenn ihre Mitgift erlaubt ihm das. Sie wird einen schönen, geräus vollen Haushalt mit so und so viel «- ienst- « rniidchen führen, sein Gehalt gestattet ihr das. Und sie freut sich unbändig aus den drolligen, großen Haushalt, an dessen Spitze sie stehen wird —— es geht doch nichts itber das echt-, häus liche Glück. Man steht, das Paar ergänzte sich in der realistischen Auffassung der E Sie waren wahlvertoandte Na turen, venn jedes wählte nach seiner Neiaung — zum Wohlleben. Eine glückliche Ehe schien bei sol cher Basis gatantirt zu sein. Wer iiimmert sich denn um die vor urtheilsvolle wahre Liebe? Die mag sich ihr bischen Gunst bei armen Leu ten erbrinan Für die Reichen ist es ein Luxus, aus den sie gerne verzich iet. Und die Ehe schien auch ganz glück iich Zu sein. Für die Fernstehenden bot te ein freundliches-, idnllischesBild. Und auch das Paar strengte sich zu äußerlicher Zufriedenheit an. Sie ver schonten »sich damit. einander ihre See len zu zeigen. Sie hate Launen und das verdroß Fa. Sie sah niemals ein. wenn sie nrecht hatte. Jm Gegentheil, is sol chen Fällen verzieh immer sie ihm. Irr-Laufe der Zeit hatte sie ihm ihre JnlonseauenY ihre Anlage zur Klatschsucht und ahnliche ileine Cha raktereigentlyiimlichteiten ihres Wesens verziehen. Es wäre ja soisst sehr leicht möglich gewesen, daß die Ehe auch ohne Liebe eine gewisse glückliche Physiognomie gezeigt hätte. Denn es ging ihnen aut, sie brauchten sich nichts abzusparen und jtzcizersliichtiehen Naturen genügt ja s — —- ....".. Der Gatte war bei alledem ein rück sichtsvoller Mensch. Er heuchelte Froh sinn, lobte sie bei unvassenden Gele genheiten und war mit allem einver standen. Er überraschte sie mit Geschenken und Aufmerksamkeitem die so unbe deutend waren, daß sie beinahe Liebe hätten verrathen können. Er las ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Und er war so froh, daß er von ihren lachenden Auan eine reichhalirge Bibliothei von Wünschen ablesen lonute. Wenn sie gewußt hätte, wie schwer ihm ott diese Heuchelei lam, sie wäre ihm aus Dantbarleit um den hals ge sallen. Manchmal spielte er den tollen übermitthigen Haut-warst Er glaubte das der jungen Ehe schuldig zu sein. Man hört ja, daß die Pärchen am Anfang ihres Glücks so närrisch und ausgelassen sind. Jn solchen Momenten, wo seine Laune Ich in Uelsertkeibnnqen gefiel, trug er see buchstäblich aus Händen Armee Spaßinachetl Und er scherzte und vlaudeete sich in die Komödie lustig hinein, während er doch am liebsten stumm geblieben wäre. · Doch wenn er Paniornitne gespielt hätte wäre sie ihm leicht aus seine walz eexi Mühle gekommen. Und damit ; noste er sie verschonen! —- — Jitngst iiu erte sie die Sehnsn i, einen Mal enball zu besuchen. r nzar sest müde, verban es aber und sichrte ie bin. Sie amäsitte sich· Es war eine dralllige Situation. unter dem Schuhe des Gatten edeni zuzulachen und mit dem Erstbe en zu loleiiren. - Plötzlich sah sie sich allein im Ge tümmel. Sie hatte ihn verloren. Er war ihr unversehens entschlüpft und hatte sich in eine Nische gestohlen. Er konnte nicht länger gegen seine Müdig leit antämpsen. Er setzte sich aus einen Stuhl und ver uchte sich »in zerstreuen, indem et in as bunt-, Gcmoae schaute. Doch von-Zeit zu Zeit fielen ihm die Augen zu. wein Kovs wurde immer schweren Hier und da blinzelte er noch NEMan senaewiihl Er peobitte zu denien. Er dachte an seine Ehe, wie ihm seine heilage Ce- ,,aneiges· aml herolck«. — J. P. Wiudolph, Herausgehen Grund Island, Nebr» den 4. Jan. 1900. Jahrgang 21 -——«——...— No. 18 Frau das Zusammenan verleide — Er widerholte die Worte fast schon im Halbschlafe und fuhr fort in sei nem ziemlich lauten Denkens · —— Ein — Komö — diant bin — tn — ein —- ganz — er — börmlicher — Komödiant Da war er auch schon eingeschlafen — — —- Aller Kampf war vergeblich. Und er schlief ruhig. Nur um fein Mtzndivinkel zuckte es zeitweilig und sein Gesicht verfinsterte sich — — — Endlich halte sie ihn in ienem stillen Winkel gefunden. Sie erschrack, als sie ihm in sein Antlitz blickte. Ein narimm, ein wilder Haß priiate ich aus auf den Zügen des Schläfers. Es war ihr, als ob dies Antlitz sie höhnte, als ob es die Geleaenheit ge suht hätte, ihr einmal die Wahrheit zuåagem ie starrte unverwandt hin, um die aanze Geschichte seiner Seele von sei-— nen Zügen herabzulesen. « Und nun erinnert spesich an das und jenes —- — —- blitzartig fl en bunte Geschehnisse vorüber -— —- ein Benehmen damals. der seltsame Blick, bei dem sia ihn erst vorgestern ertappt Und immer fester und fester bohrte sich ihr Auge in das Antlitz des Schla fenden und begann zu beben vor s einem plötzlichen Erwachen. Hier am Maskenhalle also hatte er ior zum ersten Male die Wahrheit kre sagt. Hier hatte sie ihn erkannt, hier ; hatte er sich demaslirt, ohne seinen T Willen. Und es übertam sie ein Grauen. orsr dem Schläfer ,,«i’fris; —« —- -——-— —«. rief sie mit stockendem Athern. »Füh« —- —-- wo bei es ihr vorlam. als oo sie nicht mehr das Recht hätte, ihn bei seinem Vornamen zu nennen. Und sie tippte ihn leicht aus die Schulter. Der Gatle erwachte und s·e er kannte sofort an feinem ferundlichs süßen Lächeln, daß er die Larve wie der vorgenommen hatte. Jus Cose Großeuwahn Stizze aus der Berliner Boheme Von Ltto Fischer-. Es ift eigentich schon recht lange r. Die Glanzepoche des »Cafe Grä ßenwahn« fiel mit der Blüthezeit des ; Berliner Naturaltsmus zusammen. j Irgend ein Wihbold hat es so getauft, l aber der Name wurde vergessen, fo- » bald »die Bedeutung dieses Cafe für s die deutsche Literatur erlosch«. J Das «Cafe Größenwahn« hat ja ( l noch immer seine literarischenStamms gäste. Aber um den alten braunen Stammtisch breitet sich nicht mehr der Glanz von ehedem. Ein kleiner schwarzhaariger Ballettänzct, der ein vortrefflicher Statspieler ift, weiß da von zu erzählen. Wenn ein neuer Zahltellner engagirt wird, oder sich zufällig ein Fremder an den geheilig ten Stammtisch setzt, dann weihte er sie ein in die Geschichte des braunen Tisches, an dem er schon länger als zehn Jahre täglich ein Glas Melange trinkt. »Wir hielten fest zusammen,« erzählt er, »wir glaubten felsenfest an den Sieg des Raturalismiis. Alle fremden Literaten, denen es wirklich ernst war um die Literatur, kamen zu erst zu uns, wenn sie nach Berlin ta men. An unserem Stammtisch waren zu sehen: Einige Male in der Woche Dr. Brahm —, der damals noch nicht Direktor des Deutschen Theaters war -—, Felix Hollander, Emanuel Rei cher, Felix Dörmann, Georg Hirsch f feld und einmal, einmal — allerdings I und leider nur einmal —- Gerhart hauptmann. Aber der war damals noch nicht so berühmt wie «etzt. Aber ich wußte, daß er berit mt werden würde, ich glaubte an seinen Sieg. — Ja. biegt Tisch- der hat seine Ge schichte! ildenbruch, der iam ja auch öfters her, aber der saß immer dort drüben. an dem iteinen Marmortisch, —- nikht bei uns, am Stammtisch!«-— Das erzählt der kleine Ballettänzer aus der großen Vergangenheit des Tisch-s. Und der Zuhöter erschauert in Ehrfurcht und läßt sich mehr erzäh len. und er überträgt einen Theil der Ehrfurcht auf den gewandten Chro niaueur. Die eigentliche Stammtischgesell schaft war »allerdingö« etwas profa net zusammengesetzt, als der Ballet tänzer zu berichten weiß. Vor Allem war er täglich da, neben ihm saß ein Kaufmann, der nach der Börse »in Literatur machte«, im Uebrigen war die Gesellschaft eine wilde, zufällige: Journalisten, die Anhänger der neuen Richtuna waren, Literaten auBOester reich, prosessionelle Schachspieler, Zu kunftsvetlegek, unentdeckte Schau spielergenieö und Etsch Schmidt be aeisterte Literaturftudenten. Das Leiboraan aller war die »Freie Bühne«. Jeder Beitrag wurde gren zenloö bewundert, und wer ein paar Zeilen in dem Blatte hatte, wurde hei liq gesprochen, für immer Das Prin- 4 zip war: Gesinnung ist mehr werth, als Können. Und von dessen ehrlicher . naturalistischer Gesinnun man nicht überzeugt war, dessen Zeit-Wen verdammt. Die hauptsache war eben der Glaube an die Berufung und ein zige Berechtigung der StammtischH weltmärnfchauung »Nur abwarten, der Mann wird sich schon entwickeln. Die Ansätze sind da und fleißig ist er auch.« Mit der Zeit kamen die »Gröszen« «· immer seltener in das »C-afe Größen tvabn«. Viele bekleideten schon wohl beftallte Stellungen in modernen Lite ratur - Unternehmungen, andere hat ten durch ihre Werte und mit Hilfe befreundeter Journalisten Carriere ge macht· Sie brauchten nicht mehr die 10 oder 12töpsige Bewunderung des Stammtisches im »Case Größen wahn«. Sie fingen an mit ganz Deutschland zu rechnen. Und im ,,Cafe « Größentvahn« wurde es immer einsa mer. Mehr und mehr wurde es aus schließlich das Cafe der Schachspieler, der Rennleute und am Abend derAuf enthalt der reichen »Philister« aus Berlin W» die ihre Frauen und Töckk ter mitbringen und bessere belegte Brödchen essen. Einer der letzten großen Tage des ..(!afe Größentvahn« schloß sich an die erfolgreiche Premiere eines jungen Schriftstellers. Man hatte immer so viel von ihm gehalten, an demStamm tifch. Er ist blond, hat etwas getö thete Augen, er raucht nicht, er nippt nur aus dem Bierglase, er spricht nur selten, er war Kaufmann und sesitzt eine auf dem Gipfel der Vollkommen heit angelangte Temperamentlosigteit: Also ein Mann, wie geschaffen fiir den Naturalismus. Er hat teine Phantasie, —- folglich wird er ruhig beobachten können. Er hat nichts ge lernt ——- demnach wird sein Stil nicht verbildet, sondern ,,natiirlich« sein. Folglich, demnach —- — man hatte am Stammtifch wieder einmal nicht aeirrt — derErfolg der Premiere war ein durchschlagender. Nun saßen sie am Nachmittag Alle beisammen und warteten auf den Dichter. Es war schon vier Uhr und der Dichter war noch nicht da. Der Ballettänzrr wurde nervös. »Wenn er doch nicht kommen sollte? Wenn ihn der Erfolg so angegriffen haben sollte, daß er nicht in der Verfassung sein wird, in’s Cafe zu komm n?« sp Und der Ballettänzer mußte arten, cr mußte den »Neiten« kommen sehen und ihm zuerst die Hand drücken! An dererseits dachte er daran, daß seine Statpartner warteten und ungehalten wurden, —- — welch’ ein Dilemina fiir den Ballettiinzeri Aber schließlich entschtoß er sich fiir die Literatur zu Unaunften bis Statfpiels und er hat-M aus-. Der Vater des Dichters-, ein Fabri lant, saß bereitH da. Aber er triuszte nicht« wann der Sohn kommen werde. Schließlich gqu er sogar, nachdem er alle Gratulationen empfangen hatte, ohne sagen zu können, ob man den Dichter mit Sicherheit erwarten dürfe. Nachdem der Vater fort war, hatte man etwas freiere Hand in der Beur theilung des ausgeführten Werkes. Der Ballettiinzer bewunderte wie im mer arenzenlos. Die Wirklichkeit der Borqänge verblüsste ihn. Es war Alles so schön zu verstehen, sür jeden. Der Börsianer schloß sich dem Urtheil an. »Das ist ein Dichter,« rief er, .der läßt die Menschen auf der Bühne so reden. wie wir reden. Der Mann hat eine große Zukunst!« Andere hat ten Manches an dem Werke auszu sedem Die Technik sei eine mangel hase. unbeholfene, der Name des Stü ckes passe nicht recht zu dem Inhalt. Der Schluß sei weichlich, sentimental. Der zweite Akt sei zur Hälfte Füllsel, schlecht angebrachte, völlig deplazirte Detailmalerei. Ein junger Mensch, der bis jetzt ge schwiegen hatte, fing an heftig zu ge siiluliren und überschrie nun den gan zen Tisch: »Ich begreife nicht, meine Herren, wie Sie sich so tiber das Stück dieses Anfängers ausregen können· Es ist drch gar nichts d’ran.« .,Oho!« rief man dazwischen. »Ich werde be weisen, das; nichts d’ran is,« rief der junge Mann mit höhnischem Jucken um den Mitndwinkeln. »Was sie als Wirllichleit in dem Stücke bezeichnen, ist FlachheiL Solche nichtiae Vor aiinae dramatisirt eine höher veran laate Intelligenz niemals! Was sie als Wabreit in der Führuna des Dia loas und im Ausdruck bezeichnen, ist nur das llnvermöaen, Menschen mit. Gedanken sprechen zu lassen. So wie in dem Stücke geredet wird, reden nur Hohltöpfe Trottel, Jdioten. Jtn übri qen keftreite ich sogar die Wahrheit der handlung. Sie ist eine Lüge, welcher der Verfasser nur den Schein der Wahrheit zu geben vermochte, in dem er die Menschen berlinisch reden; läßt und sie in unsere geschniacktosen « Alliagstleider steckt. Kurznnn ich be baut-te, daß der »Verfasser« ein —« »Mit« rief der Ballettänzer, »der Dichter kommt!« Und er kam. Mit sanftem Lächeln um die gerötheten Augen« Und alle gratizliren ihm aus vollem Herzen. Respekt vor ihm, denn er hat den Erfolg! Entstehung der hänsereherpnsth Die Gänfeleberpasteten bilden be kenntlich einen fiir Straßburg sehr wichtigen HandelsartileL Ihre Ge schichte ist nicht viel über 100 Jahre ali. Bis ins letzte Viertel des 18. Jahrhunderts stopften die Straßbur aer Hausfrauen die Gänse nur zu dem Zweck, um mehr Fett von ihnen zu er alten, denn das Gänsefett kam billi ger zu stehen als die Butter. Die bis dahin als Nebensache angesehene Le ber ward erst durch den Koch des Mar schalls v. Contades, welch« Letzterer seit 1763 Gouverneur des Elsaß war. ih rer höheren Bestimmung zugeführt. Der Marschall traute der Kochlunst der Elsässer wenig zu und hatte des halb seinen, angeblich aus Sachsen « stammenden Koch, Namens Kloie, mit . nach Straßburg genommen. Dieser, ein Künstler in seinem Beruf. erkannte I bald, daß sich aus den schönen Gänsele , been, die er in Straßburg fand, »et was« machen lassen könne. Schon nach , einigen Versuchen kam er denn auch dahinter, daß sich mit Hülfe der Teils I feln von Perigord eine treffliche Pa stete daraus herstellen ließe. e»i! der That fand eine solche Pastete so sehr den Beifall des Marschalls und seiner Gäste, daß Ersterer seinem Koch be-· fahl, das Geheimniß der Zubereitung streng sür sich zu behalten. Jn Folge dessen tanien die Clvfeschen Gäiiseles bernasteten nicht weiter als aus dieTa sel des Gouverneiirs. Doch als dieser I im Jahre 1788 Straßburg wieder r-erließ, blieb sein Koch dort zuriiel und fing nun an, Pasteten zum Ver laus zu« bereiten. Er verheirathete sich mit der Wittwe eines französischen Kuchenbiickers und richtete in der Straße Mesange einen bescheidenen Laden ein. Von hier aus begannen dann die Ganseleberpasteten ihren Triunsiphzuq durch die Welt. Seitdem erst ward in Straßburg dass Gänseftopsen ein sormliches Gewerbe Durch das Gan I scstopsen erhält rie Frau eines Arbei i s l ters, der im Winter unbeschästigt ist, . ihre Familie Andere Frauen, die - ein kleines Capital besitzen, betreiben dieses Gewerbe im Großen: sie hab-en bisweilen 500 bis 2000 Gänse in der Mast. Diese werfen einen schönen Gewinn ab. Welche Arbeit nnd Muer gehört aber csuch dekzut Die Gänse stopserin lschläft niemals fest; sie muß eine Zeit ang zwei- bis dreimal in der Nacht aufstehen nnd in ihren Ställen die Runde machen, denn in der letzten J Periode der illiäftuna sind die Gänse » Schlagsliissen ausgesetzt; daher nimmt sie auf ihrem Ruudgana ein fcharfes Messer mit, um der ersten besten Gans, welche Miene macht, zu wanlen, den Hals durchzuschneidcn. Jede Gans-, die außer der Regel und Zeit, d. h. durch einen Unlel stirbt,verursacht ih rem Eigenthümer einen Verlust oon PLOO bis sl.5i), ohne die verlorene Zeit und Arbeit zu rechnen. Man bricht von allen möglichen Quälereien. ber nach maßgebender Versicherung ist das abgeschmackt Eine mißhandelte oder blos schlecht ver-pflegte Gans ge deiht nicht, der geringste Druck wah rend des Stopfens iviirde eine Ge schwulst an der Leber erzeugen, und dann -— gute Nacht. Pastetc! «--——-. Chinestfche Dienstbotem »Es war in Peking,« so erzählt ein Oxsiziey der jüngst aus China heim ie rte, turze Zeit, ehe die verderblichen Unruhen ausbrechen, in einer der dor tigen Gesandtschasten. Zur Feier aus wärtiger Gäste fand bei dcm Gesand ten ein Diner statt, und es kam das Gespräch aus die chinesischen Dienst boten. Ihre Excellen,z, die Hausfrau. . lobte dieselben sehr, als äusserst flei- s MA, anspruchslos und intelligent. »Alle meine Leute, auszer dem Kutscher und Gärtner, sind momentan Chine sen!« schlos; sie. »Und der Noch, Excels lenz? Es ist doch unmöglich, dasz ein ; Chinese dieses köstlichste und schmack- ; hasteste aller Diners gekocht hat!« ——— ! Die Hausfrau lächelte· »Und doch ist « es- so! Es herrscht zur Zeit hier große ; Leutenoth, und war es mir unmöglach, » einen europäischen Koch nach hier zu I bekommen. Ich ließ also von meinem alten Franzosen einen besonders ge schickten Chinesen anlernen, und das Resultat feiner Ausbildung kosten Sie si;eben!« — Es mochte sich wohl etwas Betroffenheit aus den Gesichtern der Umsrtzenden malen,denn Excellenz fuhr fert: »Die beriichtigte Unreinlichkeit der Chinesen haben wir noch nie au Trangprng bemerkt, im Gegentheil, er muß gerader als ein Muster von Reinlichkeii angesehen werden. Wenn es- die Herrschaften interessirt, über raschen wir ihn nachher einmal in der Kuche, eine Stunde nach dem Dtner lassen wir ihm Zeit zum Aufräumen, dam iiberraschen wir ihn.« -—— Gesagt, gethu«.. Ehre Excellen führte die Gäste in iangping’s eich, und es war allerdings fabelhaft, welche Ord « nung tie Eintreteuden empfing, Alles blitzte und blinkte in tadelloser Sau berkeit, und die Fremden geizten nicht : niit Staunen und Bewunderung. »Und nun sehen Sie erst einmal die Silbert-ammer!« lächelte Excellenz stolz, öffnete schnell eine Seitenthür und mai-. trat hastig ein. Plötzlich aber ein Leut der Ueberraschung und dann viele leise Schreie des Entsetzensl Jn mitten der dämmrigen Kammer, zwi schen all dem herrlich geordneten Sil berzeug, saß Tiangping mit überrascht glrtzenten Augen, vor ihm auf der Crde die großmächtige silberne SUP penterine —- und in derselben, das Eßgefchirr als Badewanne benutzend —- die . . . . Füße des Chinesen! — Tableau! — —— —- — Tiangping soll leut glaubhaster Versicherung der erste und le te chinesische Koch In der Ge j fandtf ft gewesen sem. - ,A———. Ein schlauer Barbier-. Ein amiisantes Geschichtchen wird von einem bekannten Pariser Schrift steller erzählt. Er hatte lurzlich Sie Bekanntschaft eines ausz Sudafrua zitüclgelommenen Hollanders ge macht Als dieser ihn um dre»Adresse eines enirfehlenswertnen Barbiers er suchte, schickte er ihn zu einem fasl)io nablen Haarlünstler am Boulevard des Italiens-. Mynheer van K . . .. lteß sich rcsiren nnd fragte dann den en der Kasse sitz-enden Ladeninhaber, was er schuldig sei. Der Barbier mu sterte das Gesicht des Kunden mit for schendem Blick und winkte dann sei un ersten Gehilfen herbei, der, gleich ikm, SP·.-.nier ist. Nach kurzem spa nisch geführten Wortwechsel wandte sich der Figaro zu demWarienden und cgte kühl: »F-"ini Francs, Mon -eur." —- »Fiinf France-W wieder olte erstaunt der Hollander. »Das ist für einmalines Rasiren doch etwas viel.« —- ,,Hm, hm,« meinte der Coif feur, ,,nach Ihrem Accent möchte ich Sie auch kaum fiir einen Deutschen halten. Du hast Dich unbedingt ge irrt, Maurill Also zwei Francs, n ein Heir, bitte um Verzeihung« M. rcn K. der. wie alle Niederlan der, nicht sehr gesprächig ist, zahlte das Gell- und verließ den Laden. Sei nen neugewonnenen Freund bat er um . Aufklärung über das seltsame Beneh men des Friseurs ,,A ,« entgegnete der Pariser lachend, »ich vergaß ganz, I Ihnen zu sagen, daß dieser Herr ver l schiedene Preise hat. Jedem Amerika l ncr, Deutsch-en und Engländer nimmt l er fiinf Francs ab, weil er diese drei Nationen haßt. Ein Russe muß drei Francs zahlen, sweil er in der Regel den Fußboden des Rasiersalons als Spucknavf benutzt. Franzosen und Leute, über deren Nationalität der Haarlünsiler im Unllaren ist, hab-n zwei Francs zu entrichten. Ein Ita liener wird siir einen Franc rafirt, nnd ein Spanien selbst wenn er ein Grande wäre, für 50 Centiines.« Thierchan Pelz. Zu den am meisten geschätzten Pel zen gehört nach der heutigen Mode, die den Pelzen überhaupt so viele Auf- . merksamleit widmet, das Fell des i Chinchilla. Dieses Thier gehört zur Familie der Hasenmäuse und lebt in ungeheuren Mengen in den höheren Theilen des Adengebirges an der Weftliiste von Siidamerica, besonders von Peeu an südlich, wo oft alle Fel sen mit den kleinen Nagern wie über säet zu scin scheinen. Aus europäische Art kann man den flinken Thieren allerdings selten erso!greich zu Leibe aehen, da es selbst nach einer Verwun duna, wenn diese nicht unmittelbar tödtlich ist, noch in seine Wohnung, eine fiir den Jäger unzugiingliche Fel senspalte, zu entrinnen vermag. Die Trapver haben versucht, die Chinchil las durch Anziindung großer Feuer in der Nähe von ihnen als Wohnuna be nutzten Felsspalten auszuräuchern, aber auch dieses Mittel erwies sieh als unvortheilhaft, indem das Fell der so gewonnenen Thiere durch den Rauch litt und sich seine Färbung in ein un ansehnlichea Gelb verwandelte Die Jndinner haben in neuester Zeit noch ein anderes Verfahren erdacht dies ist die Jagd mit Dynamit. Zunächst wird M ans GraskisIsnsets nnd Eisen W blätteen ein Netz geflochten nnd dieses über den Felsen, in detn sich dizji in chilla- Höhlen befinden, dicht ge spannt. Dann wird in der Mitte des Netzes eine Dynamitpatrone mit lan fam toirienden Zünder angebrachi, d e sich nach einer bestimmten Zeit entladet und die Nagethiere dermaßen erschreckt, daß fte ihre Löcher verlassen und auf der Innenseite des Netzes wie unsinnig bin und her laufen. Alsbald eilen die Indianer mit Keulen herbei und tödten die Thiere, indem sie den Wehrlosen einfach die Schädel einschlagen Dies ist das rohefte, aber jedenfalls das leichtxfte und in diesem Sinne beste Verfcnreh zur Tödtung der Chinchils lasd da das Fell dabei nicht verlehi wir " Pflanzen alOMusiksreunde. Ein aniericanischer Professor bat die gewiß überraschende Entdeckung ge macht, daß auch die Pflanzen musikali scher Genüsse fahi sind. ns Teiigen —den Namen mu man ich also nier len — hat in dem Zimmer eines seiner Freunde in Boston eine Siuup lan e beoba tet, die eine leiden chaftli » Musik reundin ist. Diese Pssanze - nicte entzückt ihreBlätter, wenn man in ihrer Nähe u spielen anfing· aber sie hatte einen sehr einfachen eschmael und konnte aus der Musik der neuen Schulen nicht klug werden, sobald sie nur die leiseste Dissonang hörte, schloß sie sich. Jm Anschluß an iese Beoba tung forschte der americaniselfe Prof - sor nun weiter und kam zu tilgen-dem Resultat: Die meisten Pflanzen wach sen beim Ton der Musik kräftigen Die Tenleitern aus einem Clavier erhalten die grünen Pflanzen; eine Symphonie beschleunigt das Aufblühen einer Rose. Ein Concertsaal wäre also ein wun derbare-s Gewächshaus, für die Pflan zen nicht weniger, wie die für men ch liche Empfindungen So weit ein e rscht des ,,Menestrel«. Wir stehen hier aber erst vor den ersten Entdeckungen; diese Forschungen können noch zu un gahnten Resultaten führen. Wer weiß, » was noch ftir tiefe Aehnlichkeiten zwi - schen Menschen, Thieren und Pslan en zu entdecken sind? Bald wird man« « reu. daß auch die Minerale unsere me lodischen Empfindungen theilen. Man nird in den Kallgebirgen Böotiens den neurasthenischen Kalkstein entdecken« der der Leiter des Amphion gehorchte. Die Entdeckung wird also große Fort schritte zeitigen, nicht allein für die Geologie, sondern auch für die allge nteine Philosophie Und schließlich Irird dies auch für unser Empfin tungsleben nicht ohne Folge sein: wir nerdeu unsere Brüder die Kiesel und unsere Schwestern die Weiden mehr lieben, wenn wir wissen, daß ihre schweigende Seele sich wie die unsere an dem Klange der Stimmen und den Liedern des Windes erfreut , . » Zur Geschichte der Retiqiom Eine neue Statistik iiber dieReligio nen der Erde ist aus dem internationa len Congresz für Religionsgeschichte aufgestellt worden, der in diesemSom mer bei Gelegenheit der Pariser Welt ausstellung gehalten wurde. Diesin wohnerzahl der Erde wurde dabei mlt 1550 Millionen angenommen. Darun ter sind 555 Millionen Christen. Ihre Zahl vermehrt sich stärker als bei den anderen Religionen. In den letzten 13 Jahren ist sie um 78 Millionen gestie gen. Dieses Wachsthum erklärt sich theils aus der starken natürlichen Ver mehrung der christlichen Völker, theils aus der eifrigen Missionsthätigkeit der christlichen Kirche. Die 890 Mil lionen BewohnerEuropas sind sämmt lich Christen bis auf 7 Millionen Mo hamedaner, 7 Millionen Juden nnd 2 Millionen Heiden (letztere hauptsächlich « im Südosten und Norden Rußlands). Amerika ist ebenfalls beinahe ganz christlich, die willen heidnischen Volks s«.ämme werden auf nur 2 Millionen aeschätzt Dia meisten Heiden giebt es in Asien. Von den beiden Riesenlän dern Vorderindien und China kommt jedes in seiner Bevölkerungszahl un serem Erdtheil ziemlich gleich. Die Zahl der Christen ist dort im Ver-» gleich zum Heidenthum ungefähr noch ebenso klein, mie es die Zahl der Fei den in Europa ist. Während letz ere aber beständig abnimmt, wächst das Christenthum in jenen heidnischen heidnischen Ländern mitimmer steigen ter Schnelligkeit Das ist noch mehr in Afrika der Fall, dessen Norden al lerdings mohamedanisch und damit der christlichen Mission sehr schwer zu gänglich ist. Dafiir gewinnt aber in Siidafrika das Christenthum mehr nnd mehr die Oberhand. Die jetzt noch heidnischen Völker in den mittleren Theilen des dunklen Erdtheilg zeigen im Ganzen wenig Widerstandgtrast gegen die von allen Seiten einstriimem den christlichen Einflüsse. Jn Austra lien macht dass Christenthum ebenfalls sichtliche Fortschritte Eine Recension dir »N. Fr. Pr.«' iiber den Clavierspieler Risler fängt mit folgenden Sätzen an: »Als man noch auf den alten sehwiichlichen Cla vieren zart und sittsam spielte, sprach man bon »Clabier schlagen«; jetzt in der Zeit der Riesensliiael ist der Ans dtnck ,,Clavier spielen« modern! Wie lange er es noch bleiben wird? . . . . Was Rikler in seinen letzten Manier abenden that, hatte doch nichts mehr non Spiel an sich! Dei-Z war Klavier 2111en, -Ste-hen, -Schies),en! Wie Fia ns.-nendonner klangen lie tiefen Basse, die er dem prachtvollen Besendorser ent——s-loelte kann man nicht innen, also: jkzentstiesk entschlng, entpriigelte, ent tl .«