."ODZerzena.i-rrett. III-man von Ort-kanns Sanaor. Schluß-) ? » Cis ist Nebembert « In dein deutschen Vaterland trieb der Herbstsiurm die letzten Blätter über nie kahlen Sioppeln, nnd harte Nacht seöste vernichteten die letzten spärlichen Reste« soinknerlichen Lebens. Schon eüsieie der Winter sich, sein scharfesRe siitreni zu führen. Unten aber an den lachenden Gesta den des Miktelxneeres träumte noch der Friihxing unter Rosen. Lin jener Wind kräuselte die tief b(aue« Fläche des Meeres und trieb mit ieisenh mekodischem Rhythmus die schaunigetriinten Wellen an das Ufer, wo sie die weißen Marmorstnfen einer idicht am Strande liegenden, vonOran Den irnd Palmen grün nnischatteten illa benedtm Aus der Terrasse dieser Villa stand, an die Brüstung gelehnt, ein jungen Paar und schaute auf das funkelnde, in der Ferne wie brennendes Gold flammende, Meer hinaus. Man brauch-te sie nicht ange zu beobachten, um in Beiden Neuvermählte zu erken nen, obgleich das dunklehauptbaar und der Will-satt des Mannes bereits von einzetnen (’·lbersäden durchzogen war, während dz langen, hellblonden Zö pfe. die der jungen Frau über den Rücken wollten« sie wie ein in der aller ersten Jagendblüthe stehendes Mädchen xtscheinen ließen. Aber auf Beide-: Gesichter lag der Abalanz innerens Glückes so deutlich, in Beider Augen, : sobakd ihre Miete sich trafen, strahite 4 o intensiv der Sonnenschein warmer 4 iebe, wie sie nur die Herzen zweier ! Menscher-, die in innigster Gemein-i ichgft Iebeiy verbindet» Professor Gottfried Theodorhanssen »Kd seine junge Frau verlebten an der ’viera ihre Flittertoochen. Der Pro fessor war wieder ganz hergestellt; nur eine leichte Bläffe erinnerte noch an die überfandene Berwundung und das nachfolgende Kranienlager. Bis in den anuar wollten sie auf diesen paradie ischern Fleckchen Erde Weibern Dann beabsichtigten sie fröh lich ein Stück Welt zu durchwundetn. um uft im nächften Jahr um die Zeit der Rosenhliithe wieder heimzukehren in daz alte Patrizierhaus der Hans fens. Sie fprachen eben von der Heimath Aus der Ferne tönte der Pfiff einer Lviornotive zu Beiden herüber. Am - horizont verschwand die letzte Rauch wolle des forteilenden Zuges. I Da, mitten in ihrer Unttrhaltung i brachen plötzlich Beide ab und wandten » sich nach der Richtung, aus der ihnen j plöhlich ein deutscher Gruß und de- ; kannte Stimmen entgegenschallten. I «holrngarten und era inef Hans- ! sen freudig überrascht. »Das ist aber ei- ; ne Ueberraschung!« - . «cht wahr, das-ist eine Ueberrum Klang im buchstävlichen Sinne des ortes?« rief Holnigarten fröhlich, die Hand des ihm entgegen eilenden Freun des schüttelnd. während Frieda undJr rna einander umarmten. »Und daß Jhr rs mir gleich wißt; vor acht Tagen wer det Jhr uns nicht wieder los! Eine gan ze Woche wollen wir uns bei Euch ein quartirent Das steht festl« ,,,Hoffenticht nicht so fest, daß Jhr nicht noch eine Woche drauflegt!« sagte der Prossor scherzend. »Wa kommt Jhr denn übrigens jetzt her?« Von Nizza kamen sie; acht Tage wa ren sie bereits unterwegs; fünf Wochen wollten sie noch reisen, um dann heim zukehren und das Christfest daheim am häuslichen Herd zu verleben; sie brach ten eine Menge Grüße mit. Besonders Jante Melitta, die zur Hochzeit nach Pest gereist war, hatte ihnen viele Grü ße an das an der Riviera weilende Paar aufgetragen Die Gute bildete sich steif nnd fest ein, daß sie eigentlich die intellektuelle Urheberin auch dieser Ehe fei. Wie sie Hch das zufammenreimte, blieb freilich sein Isthfeh aber man gönnte ihr gern , M erhebende Bewußtsein, auch in die « «, « Mse als Glückkftifterin fungirt zu km vie oeroen jungen Frauen am Abend ein wenig am Strande prom uirten, während die Herren auf dressier tasse ihre Cigatren sich angezündet hat ten, zog Holtngarten plötzlich eine Zei tung aus der Tasche und gab sie dem » Professor. I Schwei end las dieser die mit Roth- » Mdmiånetg aus Monats datirteJ " z: TA M Morgen erschoß sich in den Unlaqen ein Deutscher-, der Abends zu vor fein ganzes Vermögen am Spiel ti ch verloren hatte. Die bei demSelbft rder efnndenen Papiere lauteten auf den einen Corille.« ·Das Ende vom Liede!« sagte der Pri- oe ernst, indem er dem Vetter Das zurückreichtr. tmgatten nieste; dann sprachen sie . t weiter über eine Sache, die nur kunerquickttche Erinnerungen in ihnen M konnte Einer leichen Eingebung folgend, VW ide nach dem Ufer, wo die beiden jungen Frauen traulichArm in Inn wandelten. Und-der gleiche Ge-; .. beseelt- in dieser Minute wag » Ute- Ius den Trümmern ihrer ede sz »Ja ndträume war ihnen Bei « " hofdesSMckerthetzm eten der Beeaanamhct war I ihnen Beiden das Morgenroth eines neuen, sonnigen Lebenstages aufgegan en. Sie hatten Beide voreinst, wie odttranie, ihre Krisen durchgemacht, aber der Lenker aller Geschicke hatte sie esunden lassen und Alles zu einem rrlichen Ausgang geführt aus dem Labyrinth von menschlichem Jrren, — oon herzentirrem t s jin Irnerlnnig «Steuerbord hart Sirt-Mo i« « schallt es von der Konnnandobriickr. Der Mann am Ruder reißt das Rad , des Dampfsieuers in rasender Schnel ; ligteit herum, und fast sofort beschreibt z der gewaltige Schiffztoloß eine ran 1 diese Kurve von annähernd 45 rad. T Der hinter-s Schiffstheil gleitet nur we- « nige Meter von der Uferböschung vor- J » über, fast könnte man die überhangen den Baumzweige greifen. Der Kapitän stellt den Zeiger des Maschinentelegraphen auf «halb- , dampf«, augenblicklich meldet ein Glo- - ckcnzeichen, daß »der dienstthuende Jn genieur den Befehl verstanden hat. Das dumpfe bohrende Geräusch der Schraube läst nach und hört endlich ganz auf. »Stopp !« Der Dampfer fährt durch das ruhige Wasser langsam weiter, bis plötzlich Gegendampf gegeben wird. Durch den Eisenrumpf geht ein Zittern, es ist, als wollte er sich nicht zurückhal ten lassen. Aber schon hört man vorn ein Klatschen nnd dann das nervenzer risttende Klirren der Antertette, die sich rsom Spill abrollt. Jetzt ein scharfer Ruck, und der Dampfer steht. Vier Uhr Nachmittags ist es erst. und doch muß man schon vor Anker ge hen, denn schon verschwindet die Sonne hinter den schneebedeckten Vergriesen am Horizont, und der feuerländische Archipel ist ein gefährliches Gebiet. Mehr als eine Masispitze ragt aus dem tiefgrünen Wasser der engen Kanäle hervor. — Die Fahrt durch dieses Jn sel- und Klippengewirr erfordert tüch tige und ersahrene Seele-site» — «Den Reisen-en tft der saurentoau ganz recht. Ueber das weltentlegene Südende des amerikanischen Konti nents hat die Natur ihre Gaben in verschwenderischer Fülle gestreut. Und wenn der Seesahrer aus dem rauhen, stürmischen füdatlantischen Ozean in diese stille Jnselwelt einbiegt, so wird ihn stets wieder dasselbe Gefühl der Be wunderung ergreifen. Born am Anierspill ste"en einige brave Blaujacken über-gelehnt und tau schen allerlei tiefsinnige Bemerkungen aus. An die großartige Szenerie haben sie sich schon gewöhnt Das prachtvolle Landschastz «ld. die weißblauen Glei scher, der tiefgrüne Urwald und unten am Strand die großen, leuchtenden Blumen machen keinen Eindruck mehr auf unsere biederen Seeleute. Denn heute wollen sie noch Geschäfte machen. Jhre Tauschobjelte : Tabak, Schiffs ztoieback und minderwerthige Messer hoben sie schon sorglich bereitgestellh nun können die Pescheräh - Jndianer kommen. Die Pescherähst —- »Lehmänner« nennt sie der deutsche Matrose, und sie hören auf diesen Namen und scheinen sogar stolz darauf zu sein. Es ist im mer ein Feft auf dem Schiff, wenn das friedliche, harmlose Völkchen in seinen ausgehijhlten Baumstämmen angerudert « kommt. Zumal die Mateosen begrüßen jedes Boot mit lautem Halloh. Gilt es doch die vielbegehrten Fischotter- und Vogelbälge einzutauschen, aus denen für die Anna oder Grete fern in der Heimath so hübsche Pelzsachcn gemacht werden können. Die kurze Entfernung vom Ufer ist ; bald zurückgelegt Die Jnsassen legen ; ihre Boote längsschiff und klettern mit ; Katzengewandtheit an den ausgeböngten ; Tauen empor. Den neugierigen Blicken s der Passagiere sehen sie den größten I Gleichmuth entgegen und richten aus dem Verdeck eine Art fliegendes Waa renlager ein. Jhk Benehmen ist ziem lich ungenirt, sie würden sogar das Hei ligthnm der Kommndobrücke profani ren, wenn nicht der biedere Bootsmann Klaus die ihm übertragene Cherubrolle mit Energie und viel Geschick durch iskhxtc-, ·.. . » Druven hinter vem Jetooorsprung wo die Rauchfaule aufsteigt,· wird es jetzt lebendig. Die Schildtoache hat daz Lager alarmirt, nun macht sich »Zuwi lie Lehmann« aus, um dem Dampfer ihren Anstandgbesuch abzustattern Da das abgehärtete Naturvolt trotz des oft sehr rauhen Weiterg sast ganz auf Adams Sommeriostiim schwört undz nur im Winter eine Art Pelzurnhangx benutzt, so ist teine besondere Toilette ! nöthig Nur die Weiher —- und nigt nur die jüngeren -—— nesteln fortroä rend an ihrem haar nnd den primitiven Schmuckiachen herum, augenscheinlich in der Absicht, ans die Fremden einen möglichst vortheilhaften Eindruck zu machen. »Wil! sei wull ! Nu iieit die Sini negelsi Hüt Morgen hetvwen wi erst schüert, nu is dat Deck all toedder smie rig l" Diese und ähnliche Bemerkun gen. stets von einer weniger anmuthi gen als deutlichen handbewegung be gleitet, verfehlen ihre Wirkung nicht. Madame Lehmann ist von den Da men durch allerlei Zeichen ausgesordert worden, ihre amtlie vorzustellen, was sie denn au mit augenscheinlichem Stolz thut. Zuletzt saßt sie niit trös tigem Griis in eine Art Korb und holt ein zappelndet nnd schreiendet Etwas Musik« das lich bei nkherer Besichtigung N als ihr jüngsterUFprZslich zeigt. Das dem kleinen uerländer-- entgegenge brachte Jnter e weiß sie mit Schlauheit und einer gewissen Schnorrerbefiihis gung auszunuhem Dem Anschein nach ist ihr das Kind eine wahre Goldgrube fiir die Familie. : nzwischen bat die Fell- und Mine ralienbörse ihr Ende erreicht. Die Pescherälzg sind mit Schiffszwiebach Messern, Tabat und ähnlichen Herr lichkeiten wieder einmal versargt und steuern nun. durch Güte und ein wenig Nachhilfe dazu veranlaßt, den heimi schen Penatenszu Schon fenlt sich die Nacht herab, es ift nicht rathsam, die " Ehrlichkeit der braven Lehmänner auf eine allzu harte Probe zu stellen. Auf dem Schiffe wird nach dem Abendessen noch ein wenig promenirt, die wunderschöne Mondnacht ladet förmlich dazu ein. Vom Ufer her leuch ten die Lagerfeuer der Eingeborenen. die Uferfeuer, die schon Magelbaens er wähnt, und die dem Lande feinen Ra men gegeben haben «Fenfter und Bullaugen zu ! Ruhe im Schiff !'« s Vorn in den Mannschaftsräumen wird es dunkel, und bald erschallen auch aus den übereinander liegenden «vaen" Tmebr oder minder harmonische Schnarchtöne. Da plöhlich richtet sich einer der Schlöferhalb empor, wirft scheue Blicke um sich und steht endlich auf, nachdem er sich vergewifsert hat. daß ihn Niemand beobachtet -: —·-· YOU-i Full kk III Will Danks III Wachstuchdiindel hervor used bindet es auf den Rücken. Nachdem er sich noch- : mals überzeugt hat« daß alles tief · schläft, zieht er leise die Thüre hintert sich zu und steigt in den oberen Nasen des Borderitedenö, in den auch die Ket- . ten der Anker münden. Er zwängt fich durch eine der engen Oeffnung-n und liettert an der ftraffgespannten Kette hinab. Beim Wasser-spiegel angelangt, lc«ßt er los und schwimmt so geräuschlos als möglich dein Lande zu. Der Mann am Ausguck schreckt ans seinem Haldfchlurntner auf. Jhrn ist, als hätte er ein leises Klirren und Plät kki.ern gehört. Ader das wird wohl ein Seehund gewesen fein oder ein Pingnin. Damit beruhigt fich der trenherzige Frie se und dämmert behaglich werter ..... Am andern Morgen erhält oer Kapi tiin feinen Kaiser nicht zur rechten Zeit. ein Verbrechen, das auf Ae dem Eltern rnord wenig nachsteht. Er geht . feiner Kabine fluchend auf nnd ad nnd schät telt ab und zu das Handgelenk. Wahr scheinlich will er Pieter. dem Schifisjun gen, der mit seiner Bedienung bete-out ist« einen liebevollen Empiisrnz bereiten Endlich wird ihm der Menzenerant gebracht, aber nicht von dein itajittrrp jungen, sondern vom zweiten Koch, der ihm auf seine Frage, wo denn Pieter stecke, zur Antwort giebt, er toiffe es auch nicht, und es würde schon überall nach ihm gesucht. »Da foll doch ein Tonncrroetter ein schlagen! Wir vollen weiter und der oerfl . . . . Bengel macht uns solch-: Streiche! Na, Gott fei Dir gnädiz, wenn wir Dich erwischen!« Der alte Kapitiin will sich nicht nier len lassen, daß er um den Jungen sehr besorgt ist trotz seiner vielen dummen Streich-L Er begiebt sich auf das Deck. .Schraube klar« und »Fertig« melden die Signale, man wartet nur noch auf den Befehl zur Abs-Ihrr Aber was geht denn drüben am Ufer vor sich? Zwei braune Kezle packen ei nen blaugetleideten Menschen in dein man durch das Fernrohr sofort unsern Pieter erkennt, in ein Boot und steuer mit ihm aui den Dampfer zu. Gleich an der Landnngstrepve nimm! der alte Klaus den Deserteur in Ett pfang und führt ihn unt-r gütiger Af i siftenz des Schifsszimmerknannz in nicht allzu sanfter Weise vor den Kapitiird Die beiden Feuerländer folgen grinsend, und die Passagiere treten neugierig nä her. i l Vom Kavitän wird die Sitzung mitr ein paar fchallenben Ohrfeigen ewssnet, die er dem armen Sünder von rechts unb links »anilebt«. .Barb . . . . Bengel!« richtet er an Pieter das Wort. Dann folgt eine Reihe von Vergleichen mit nahezu sämmtlichen Vertretern des Thierreiches und zum Schluß die Frage, was e: denn mit fei nem Ausriicken bezwedt habe. «Hüptling half ich werd-n wollt«. giebt Pieter in seinem besten Lock-deutsch sur Antwort. Mas? häuptlingi Lebmänners Cäuptling?« »Im-toll, herr Capteirn Seh-I . r Septeim unferein hat doch was ’ « rnt un ich, ich hab' das immer in bie sstlcher gelesen. baß ein gebildt’enMenfch anianerbiiptling werben kam-. Und Da bacht’ ich mich so . . . .« Er kann nicht weiter sprechen. Alle vorstehenden Passagiere und Mann fchaftem brechen in ein fchallenbes Ge lächter aus. Auch iibet das Gesicht bei Kapitiing ieht ein Lächeln, dann aber begiebt er ich auf die Kommanbobsiicke und giebt den Befehl zur Abfahrt. Der alte Klaus nimmt sich des Ex häuptlings liebreich an, indem er ihn beim Kragen nimmt und in die Schiffs lltche führt, woselbst er der eines her-r schers eigentlich nicht würdigen Beschäf tiåung des Kartoffelschiilens obliegen f : «Siih fo, knien säuten Jung, lumm man mit! Aber den-w- ick et nich immer ·eg U Dat stimmt all von bat ell- vele he en in die Vilchert« -——- W-— . Jnssrilchen isi die ranbe »in egons gen, und der Das-Opfer enert we ter in den tbaufrischen Morgen hinein. Jn der Kombiise aber sitt Pister und schalt Kartoffeln Ueber fein Antlitz rinnen dicke Tbränen und binterlrssen deutliche Spuren, denn der Junge bat sich zur würdigen Vorbereitung auf die häuptlingssCarridre schon verschiedene Ta nicht mehr gewaschen. Zeedeimab wenn er durch das klein:, runde Fenster ein Stück Land leben kann, schlnchzt er ani, dafdes einen al s ten Sand jammern könnte. Es was zu schön gewesen! - «—.-...—.. ..-.-«-. Die Sternfelirriin Hanna Gellert, die Tochter des Pa « stors Gellert in dem reichen Kirchdorf - Schbnweiler, ioar bei den Gutsbesi ern und Bauern der Umgegend nicht lb ; fo beliebt wie ihre Schwester Martha. - Der Grund dafür war ziemlich ersicht Jslich, und der dicke Platen mit dem Nothtveingesicht pflegte zu sagen: »Die » Martba ist eine fixe Dirn’, der Keiner » ein altes huhn andrehen kann! ; Wenns Mittag isi, kocht sie, und Nachts schläft sie, und das Handeln hat sie böllisch los. Sie lennt die Butter preise besser als ich. Aber die Hanna bat einen Drum-net im Kopf. Das kommt vorn Sterntieten. Wenn sie ei nen Mann kriegt, der wird sich mal umsehen. Aber Gott sorgt iiir Alles — sie kriegt keinen.« und ver dicke Malen hielt na- vorm siir ein OraleL Gerade in der letzten Zeit hatte er mehr als sonst mit den beiden Pastorsmädels zu thun. Denn sein vierzehn Tagen weilte sein Sohn hier, der Doktor, der sich von den Stra pazen des medizinischen Staatöexcp mens augruhte und sich demnächst ir gendwo als Arzt niederlassen wollte. Sein Vater hatte sich zwar längst ein ganz bestimmtes Zutunstgschloß fiir ihn gezimmert. Aber als Dinlomat rückte er nicht damit heraus, sondern versuchte, den Sohn selber aus den rech ten Weg zu bringen. Und deshalb er zählte er so viel von den Paßt-rean dels, besonders von Martha, pries sie als Muster aller weiblichen Tugenden und ichwiirmte so, daß ielbtt einem Stockfisch derMund nach diesem Ideal geschöps wässern mußte. Johannes Platem der junge Doktor, war nun absolut kein Stockstsch. Er kannte die Familie Gellert vonv ugend auf, der Pa or hatte ihn lon rmirt, und manchmal schon, wenn er ein hal bes Stündchen vorsprach, hatte er sich Martba angesehen und im Stillen ge sagt: soll ich? soll ich nicht? An einem Juli-Abend, an dem die Blumen störler dusteten und die Nacht falter wie berauscht am Seifentraur hingen, hörte er, wie sein Vater drin nen zur Mutter sagte: »Der Junge soll seinen Weg allein geben, er soll bei rathen, wen er will- Aber ich an seiner Stelle hätte mir die Martha Gellert schon lange geholt. Dann läßt er sich hier in chönweiler nieder, hat im Haut-umdrehen die beste Praxis, die er finden kann, bat ein famoses Weib und Alles, was sein herz begehrt. Wir selbst haben ihn auf unsere alten Tage in der Rübe, und da der alte Gellert ein wahlhabender Mann ist, fo lriegt er mit dem Möbel auch ein schönes Stück Geld-« - Die Fenster standen offen, Johan nes Platen saß iin Garten —- so hörte er die Worte genau. Daß sein Vater sie nur daraufhin gesagt, ahnte er na türlich nicht k, st.- -..-L sum ctslcll Amte cuur iu uue aus deutlich ausgesprochen, womit er selbsi sich schon getragen. Und Alles war einleuchtend. Er war wirtlich ein Narr, wenn et nicht zugrisf. Der Blumendust ward stärker. Wie schön mußte es sein, jetzt mit einer ge liebten Frau hand in Hand zu sitzen und in den wunderbaren Sommer ahend hineinzusehen. Wie eine große Sehnsucht larn es über ihn. »Sei kein Narr«, sprach eine Stimme in seiner Brust, «hol’ Dir Dein Glück, ehe es zu spät isi.« Und plötzlich stand Johannes Pla ten aus. Er wollt’ es wirklich holen· «’N Abend, Herrfoltorf ries ihn » ; der Nachbar an, »no ein bischen spa- z zieren gehen?« J .Dante, ja, will auch mal zu Pasiors J den« » »Dann grüßen Sie man schön von mir. Ich ja, ja.« «Pasipri« saßen im Garten urn den runden Tisch. Der Alte ranchte die Pseisa Die Mutter stricktr. Mariha riirnnte eben den Tisch ab. s Sie war ein iriistiges Mädchen, das nirgends ein Staubchen duldete und sieh in der Arbeit nicht stören ließ. Auch jest begrüßte sie den herzlich willkommen gedeißenen Gast nur inrs nnd trug dann die Butter und die übri gen Abendbrodr e in die Kii Mich Bald war ein häbiges Ge dr ien Gauke. Johannes Platen fühlte sich weh dabei. Nur da Mar iha, an die er o gern die entscheidende Frage richten wollte, sast nie zum Sihen lam. Bald mußte eine neue lasche Wein gebracht wer den« bald i es nachzusehen, ob das Vieh im Sta le auch gut untergebracht war, bald hatte sie Verdacht, daß die neuangelommene Magd an die Konser venbiichsen ging und stürmtr von Neuem in die Wohnung, um den Schrank zuzuschließen. Johannes Platen dachte an seinen Vater und lprachc »Das Fräulein Marthe ist w rili in der Wirths s t isnerketiltcb. Frau astor. Man so recht —- seibsi M M leis sie dieE Ide nicht in den er eine Antwort erhalten konn te Erief drüben von den Ställen das F junge Mädchen selber: «Wollen Sie sunseere Kaninchen sehen, Herr Dol tor « Eilsertig schritt er hinüber. Alt er die possirlichen Thiere bewundertqs sga - te sie: »Mit Fleisch, Mich ubereitet, ist vorzüglich Dtemei eute ver stehen es nur nicht.« Und dann erklär l sie triumphirend, wie man es ma chen miiss e. «Friiulein Marthac unterbrach er sie plöhlich Etwas siiß ist das Fleisch ja«, hatte sie eben gesprochen — nun hielt sie in s ne und sah ihn an. I »Ich mochte gerne etwas Wichtiges s mit Jhnen bereden der Abend ist so jschön, schlendern wir durch den Gar ;.«ten ? Sie lachte aus. s Was denken Sie! Nachher mit tau send Freuden, aber jetzt muß ich den sMödchen noch wegen morgen Bescheid sagen. In einer Viertelstunde bin ich I.da Dann wollen wir auch besprechen, - wann Sie mal zum Kaninchenbraten - zu uns iommen.« ’ Sie nickte und sort war sie. »Zum Kuckuck, ja — warten, war ; ten, warten!« Sie hatte teine Zeit. seine Liebeserllötung anzuhören, weil sie mit den Mädchen dolmetschen mußte. Ei ging sinnend zurück und fragte erst jetzt nach Hanna. Natürlich war sie aus ihrem »Observatorium«. . «Dars man da raus?« fragte er. »Warum nicht? Bringen Sie sie mit." Er rannte die Wege nnd Stege im Pastorsgarten so gut wie die in seinem eigenen. So schritt er quer hindurch. Dicht am Zaun fast lag ein Keller mit . plattem Dach. Ein starkes Gerüst war ; darakkf gesehn das sich droben zu einer ; Fgeschu ten Platsorm erweiterte. Zu ; H dieser latform führte eine Leiter. Und ; die Leiter stieg Johannes Platen jetzt ( s empor. i ; »Er ging leise wie ein Mai-den ohne ; Helbst zu wissen warum. Und bald: Z lonnte er hinaussehen. Sein Gesicht - l wurde erstaunt, sein Fuß blieb aus der I Sprosse der Leiter stehen, als könne er l l i ! » nicht weiter. Auf der Platsorm saß Bannen Ein - Fernrohr, einen Sternatlas und man ! cherlei andere Gegenstände hatte sie ne jben sich, aber sie sah nicht nach deml ? Himmel. · ; Auch Johannes Platen sah sie nicht« ; Ihr Gesicht war halb nach der anderen s Veite gewandt. Ueber den Garten i l schaute sie hinweg in die mächtige Welt und die seierliche Stille, scheinbar ganz . benommen von dem wunderbaren Dust l des Abends. Der junge Doktor wagte nicht zu athrnen. Du er gerade so hoch gestiegen war, daß sein halber Kon über die s Plattforrn hinan-ragte, mußte er ein s porschanen und sah die feine Linie von ’ hannaz Profit ge en den sternbesiie ten dunkelblauen achthimmel unbe weglich stehen. Drüben la en die Fel der im Schweigen, man ah iiber die Bäume fort auf schlafende Häuser, ein Vogelrus kam von fern, und nirgends wucherte der Flieder üppiger als hier. Als hätten die Shringenbiiume sich an » dem Geriist emporgezogen. raniten sie s darum, und ihre weißen und violetten : Blüthentranben schwankten im Zuge, H als wollten sie das einsame, ganz ver- » iuntene Mädchen grüßen. Einen Augenblick war es Johannes Platen wie ein Märchen. Dann schüt telte er den Bann ab, stieg höher und sagte : »Ist es erlaubt, zu stören, Fräulein hanna?« Halb erschrocken, halb unwillig drehte sie sich um. Als sie ihn er kannte, ward sie leicht roth und sagte: ·Wollen Sie auch in die Sterne sehen? Der Himmel ist giinstig dasiir und al- « le Wunder kommen heut zum Vor chein«.« Er war neben sie getreten. Stille herrschte. Die Nacht mit ihrer herrlichteit und der Fliederdust erstm ten sein herz. Vielleicht um so mehr, weil er Jahre lang in den Gwßstädten gewesen war. den Sie denn wirklich eben fest Astronomie getrieme sragte er. hier oben ncu te nran leise sprechen, alt wäre ei ein llerheiligsiei. Sie wandte sieh taum. »Und warum nicht?« »Weil die Nacht zu schön nnd die Sehnsucht zu o ist-« Jsh verqu er lagen ihre großen, dunklen Augen ans ihm- Und als wit een sie ertappt aus Irr-wegen, ward sie langsam rath. Nehmen Sie das Fernrohr,« sprach sie stig, wie um ihre Verlegenheit zu ver n. «Da ist der »Mehr Bör« s nnd er die Sterntartr. Nun tiinnen Sie weitergehen und die anderen nen- ; nen. Gleich daneben —- die tleineren——- . das sind die «Jagdhunde«. Und etwas weiter das Haar der Berenice«. Se hen Sie es?« Er nahm das Fernrohr vom Auge und wandte sich zu ihr, die neben ihn getreten war. Der Eiser der Belehrung mochte ihre Wangen färben. Vielleicht auch etwas Anderes. »Das Haar der Berenice,« antwor tjeåztssohanneg Platen, »—-—- ja, natür Dabei sah er ihr Haar an. Es muszte ehr weich und seidig sein, ein haar, » us man läßt« ein haar, durch das; man gern tn ge er Liebt-lang die fand gleitet. « am vnu hielt et e n silberner Pf l. nd er ieii stach wundervoll von den lechten ab. »Er ift wundervo , der Pseil," sagte er. Erstaunt blickte sie auf. »Sie haben die RichtungJe verloren. Der »Pseil« iii ja in der ilchiira e. Wie haben doch viel größere und s - nere Stetnbilder.« Er röusperte sich. »Ja, fo,« erwiderte er, »das hab ich ..... allerdings verwechseln Wissen Sie übrigeer Fräulein danach daß wir als Kinder die Sterne manchmal zusammen an uckten i« I Sie nickte, sprach aber nichts. Auch er war ruhig. Rein, er kannte die Ge , itirne drohen nicht mit Namen, es was I ihm auch gleichgiltrg, wie sie hießen, I aber ein Schauer Hof ihm durchs herz, I ali- er emporiah in hre goldene Maje stät. Hier oben war wirklich heiliger ; Boden. Als ob man dem Himmel um ! viele Meilen näher war und nicht um J die paar Meter, ais oh die Seele hier groß und srei und awächtig würde und abwiirfe, wag der Tag an Kleinlichieit ihr auferlegt. Martha fiel ihm ein, der Kaninchens braten nach dem neuen Rezept, ihr Her umwirthschasten —- — und plößtich ichiittelte er sich. Sie hatte ieine Zeit für Wunder, Andacht und Stille, sie hatte nicht einmal Zeit fiir das, was er ihr sagen wollte. Ob es Hanna auch so ging ? »Wenn ich Sie sragte, Fräulein han na, eine wichtige. ernste Frage — witt den Sie Zeit haben, mir »in-zuhören, oder müßten Sie die Milchitraßensterne ein zeichnen ?« Die Worte kamen so abrupt her-aus« daß er sich selbst ärgerte. »Die Sterne kommen wieder.'· sagte sie, »Mensch-r vielläichi nicht. Was wollen Sie fras« gen i« .—Ob wir Beide . . . wir Beide . . htn, wir haben doch als Kinder die cFeiefrne gesucht. Wissen Sie noch wel Es war eine Berlegenheitsaniwori. Aber ganz ernst erwiderte sie : »Ich erinnere mich des einen Abends genau. Sie suchten die Jungfrau. Ich glaube —·« dabei nahm sie das Fern rohr —- ,,Sie sinden sie auch heute nicht. kSie muß ganz sern am Horizont sie n.« Er athmete tief. Und während er sich ganz dicht zu ihr beugte, als wollte er durch das Glas schauen sliisterte er : «Qder ganz, ganz nahe. Jch glaube, ich hab sie heut gesunden.« Er hielt den Athem an. Sie wurde glühend roth, ließ aber das Fernrohr nicht vom Auge. «11nd wenn ich sie frage : Du schö ner Stern, trägt Dein herz heut nicht dieselbe große Sehnsucht wie meins, und kann diese große Sehnsucht uns nicht sür immer zusammenbinden ? Wenn ich frage : wollen wir Beide, die wir als Kinder schon gern nach den Ge stirnen geschaut, es nicht auch weiter thun und nach Tagespslicht und Arbeit nach oben blicken mit sreiem Herzen — was meinst Du ? Das wollt ich fragen —- nichts mehr i« hanna Gellert ließ das Glas sinken. Jhre hände zitterten, ihre Gestalt its , terte. Hart schlug das Fernrohr aus en hölzernen Boden. Sie selbst barg ihr Gesicht in den händen Doch als er sie umschlang wehrte sie ihm nicht-. Die große Sehnsucht, die e zu den ewigen Lichtern des Himmej geführt, erfüllte sie. Die Sterne, zu denen die Kinder emporgeschaut, gaben ihr den heimlich Geliebten und segneten ihrf Gliich » Die Nacht rauschte und redete. re Herzen rauschten und redeten noch tör ter, aber ihr Mund blieb still. Sie küßten sich und sahen sich tief in die Plagen. Und die Welt versank um te — —- — ,,·Vimmel Donnerweiter i« tönte es plötzlich, und ganz unpaftormäßig wil 'tl,end reckte sich das Gesicht iiber die Platform. »Das ift ja rein . . . . also dazu be - nutzt man das Obfervatorium ! ch i denke, Sie wollen in die Sterne fe en —- und —- und — —'« Johannes laten faste fich. »Das that eh auch und thu ich, bester herr Paß-M und dabei schaute er wie der tief in die Augen der liietlichen« Vrauix «haben Sie denn chon mai fehiinere Sterne gesehen i Und da ich sie files ganze Leben behalten möchte, fo bitten wir Beide. daß Sie das Amen sprechen.« · Es dauerte geraume Zeit, ehe der Alte fich faßte. Aber dann Fing es im Triumph zu dem runden artent« ch. Martha Oellert kam gerade aus er tiehe. « »Da find Sie ja, here Doktor ! Alle was haben Sie mir Wichtiges zu fageni Schießen Sie los t« Er wurde fast verlegen. . »O danke . . . . wirklich nichts . . . ich hab nun fchon mit hanna gesprochen, Fräulein Martba· Wie ift denn das mit dem Dienstmädchen ?« »All« besorgt. Ach, man freut sich doch, wenn man während der Zeit, wo die Anderen schon faullenzen, was ge than hat« Da lachte Johannes Platen und le te dkn Arm um den Nacken der Sternfe e r n. »Nein,« iagte er, »das müssen Sie nicht glauben, Fräulein Marthen Ganz Unthätig waren wir auch nicht. Wir haben uns unterdessen verlabt. Es ist ja nicht io viel wie Wirthfchaften aber fchiießlich ift es doch auch was i«