—-.—— Ist s- p. sei-V Der-ich un « silbeis IsaL k» — c. ; Die Wahnsinnise öffnete ihre ichs T —- LM brach in lautes La z« sum iM beant« sagte der Warten «- vce ein W kräftt er Mann sit einem rothen Ge« ji.cht s waren stetwtirbige Gegen Ltztz wenn man Ieise traftstrohenbe alt mit ber sei ebefohlenen verglich. Weiß tnb wie see war, verbarg die jun Wahnsinnige unter einer reizvollen ihren getrübten Geist. Meinen Maitäfer!« rief sie Der Wärier blinzelte mit den Au sn. Er ärger-te sich nicht iiber den aitäfer der Irrsinnigen Er war kberbaupt kein böser Mensch. Er deuchte im Rothfallr. nahm von dem Essen fiir die Irren etwas ab und peitschte die Tobsüchtigm Aber man lonnte mit ihm leben. Der Wuthanfall eines Bericlgungåfiichtigen brachte ihn - nur zum Lachen. Kein Nerv konnte Iegen seine ungeheuren Muskeln Lauf kommen »Wir .denn?« fragte er. »Die-P versetzte sie und zeigte auf ein Loch in der Wand. »Ein Loch in der Wandl« Der Auf seher wurde ärgerlich »Sie sollen bcch keine Löcher ma . ,« brummte er. » Als et das gesagt Hatte, ging er bru Isl in die Zelle und versetzte ihr einen J Schlag aus die Wange. Die Wahnsin- J Iige bereute, daß sie ihn-. das Loch ge- - « igt hatte; aber sie war eben noch zu « Eng nnd unklug. Der alte Jrre von o. 20 bäte nicht so gehandelt Tessen s Sammlungen kostbarer Steine hatte Inan nie zu entdecken vermocht! Der Wärier betrachtete das Loch. Er steckte die Finger hinein, fand aber tei-- - sen Maikäfer! Er schien nachzuden- : ten. Dann kratzte er sich leise den Kopf· : «Steeken Sie sich nicht meinen Mai: . fäser in den Kops1«sngte die Irre wei Icnd. ; - Sie wollte in den Haaren des Man- i ges wühlen, Da, wo e: sich getcayt hatte. ? « «Ruhig. Verrücktes Frauenzimmer,« ; knurrt-e er. « Sie zog sich in einen Winkel zutiick. T Sie weinte laut. ·,,Sie sollen schweigen!" rief er ha ig. Sie betrachtete mit gierigen Blicken i den plumpen Kopf der Aufseher-Z und tief lachend: i »Ich sch- ian« Sie deutete auf das struppige Haar, das den Schädel des Mannes bedeckte Diesee fuhr unwillkürlich mit des-Hand . dorthin. ; Die Wahnsinnige riß die Augen T Inf. Sie bereute von Neuem, gespro chen zu haben, und flehte: ; «Ctdriicken Sie ihn nicht! Geben ? . Sie ihn mir zurück! Ach, bitte, bitte!'« Z »Na ruhig, keine Dummheiten!« Eis gjn hinaus. Die Wahnsinnige trocknete ihre Thränen und setzte sich sein hinten in die Erle. Sie war sehe ern . Hinter ihrer hübschen Stirn, die sich abwechselnd kraus und wieder ait zog, schien sich eine bedeutende dankenatbeit zu vollziehen. Die Wahnsinnige sprach nicht mehr dem Maikäfer. Das Loch wurde ihr seeziehem nachdem der Wättee ihr ein ot zurückbehalten, das die Familie trefflichen Mannes erhielt, Sie Eins die Augen schnell zu Boden, so lder in ihre Zelle trat. Mit zittern dex Brust stand sie ruhig und schön da, weihend er ihre Zelle visiiirtr. Nur das Ssphitblau ihrer Augen warf Mchkmdc Flammen unter den gesenk ten Wimpern - » Er met nicht peinlich und hielt nur . eint Wge Durchsicht ab. « Int, .« a e"·e"r.· ,. — -««. « » III etEn Alls-tu gedreht hatte, er »Is»sie schnell die Augen und wars ei Æ langen, gierigen, leidenschaftlichen Ilick auf den kraushaarigen Kopf. ch wandte sich der Marter um , « M ihren Blick. - wäsch, Ihm-rückte Frauenzimmer!« nl . WÆden Maikäfer nicht verges , nnd da beging et einen tollen -.-—-« --.—- --.-.. . «Ja, ja . . . , er ist darin!« T Er zeigte auf eine Stelle, etwas hin- E set der Schläfe. Sie zitterte, und in » ihren Augen leuchtete es seltsam vor E rn und Verlangen auf. Bevor er j vrtging, trat er einen Augenblick an « B Gitter-. Der große Hof war von Sonnenglanz übergossen. Zwischen den Fliesen wuchsen Gras und Un kraut in reicher Fülle. Ein kleines, gepflegtes Viereck in der Mitte zeigte cis Mofaik don Geranium und anderen Wanzen Eine helle Metallkugel dlihte eure Sonne, und eine graue henne e, wir-If gelben Michlein umgeben, Wßig kam die Wahnsinnige Ihre IhrWangen brannten, ihre fzitterten. Langsam streckte Hand ems, eine reizend got-te Haut-! Diese Hand berührte dicke Paar des Wärteri. Er drehte Im und nahm seine majesriitische neun III-I desi« rief er luurrend. er der Wahnsinnigen vix nd auf die Schulter. Mit nd en I W schwebten sitt-Phar- ader liesse. Dass- Jus-angs- ie Ido Lächeln sehen. ««Ita, tummelte er, Jener Duns beiten gemacht!« Der starke Mann verschwand nnd das Wunder an Schönh-ein Instth und Tollheit blieb zitternd snriit Il. Den ganzen Sommer iibee blieb die Wabnsinnige still und bitten Sie war stets noch spät wach. Jbee Augen waren in dem blassen Gesicht gleichsam ge wachsen. Sie sah aus wie ein Geiebrter. der zu eifrig über ein Problem griibekt und dabei seine Gesundheit und seine Kraft Insekt. Zweimal bebain sie die Douche wegen nächtlicher Ruhestörung Sie wurde nun überaus vorsichtig Dann ward sie außergewöbnlich thö tig, doch diese Thiitigteit ins-r fp scheu und vorsichtig und dabei fo geduldig! Man beobachtete see ins-er weniger, da z ihre überlegene Verstesmgsiunst ihr ; das volle Vertrauen der Wer gewon « nen hatte So konnte sie ihre lange Ar s beit vollenden, das geduldige Wert von IMonatetL das unmertliche Bohren de L J,Jnselts das in den Nußbaum oder in Idie Eiche eindringt Jn einer schwarzen. schwatzen Nacht, » in der dunkle Wollen iiber das Firma - meni schvssen, zwängte sich ein leichter » Schatten durch die losgerifsenen Stäve einer Zelle und stieg in den Hof hinun ter. Sie ging ohne Zögeru, trotz der Schatten, gerade aus, denn in der lang samen Ausarbeitung des Werkes war alles berechnet, dreifach berechnet mit der dreifachen Geduld der sixen Jdee. Sie ging an dem bepslanzten Viereck dar über. Tier starke Schatten hüllte sie wie in einen Schleier; mit der schweigsamen Zuversicht der Katzen buschte sie dahin· Plötzlich blieb sie stehen. Dort befand sich eine Mauer die sich mit ihren Thü- « ren, ihren Fenstern rnit blossem Scheine von dem Schatten abhob. Wie öffnete sie die Thür? Das Schlüsselloch ließ ein schwachrs Geräusch vernehmen-es klang wie das Pier-en einer Maus, dann trat H sie in ein schwarzes Rechteck ; Tiefe Stille. Die Wolken liefen über ! die Sterne, verhüllten sie und ließen s« e J dann wieder auf Azurflecken erscheinen. i Ein Nachtvogel schrie jenseits d. r Mauern. Trockene Blätter wälzteni sich über den Boden ; Da erhob sich aus dem düstern Ge- j keiiude ein Schrei. ein lautes Gebrüll. ? Tie· neroösen Jrren, die einen leichten I Schiummer haben, erwachten; Getöse drang aus allen Zellen. Der Schrecken verbreitete sich; die Tobsiichtigen preß- T ten ihre Stirnen an die Stäbe, die Harmloien erklärten ihre Theorien, und andere lachten und sangen in gräßlichen . Tönen. Eise unendlich beftialische und dabei doch menschliche Seene, bei der sich ein dumpfes Mergebriill aus Men schenbrust loirang. Die Thüren öffneten sich, und es er schien der Direktor unter den Wärtern. Er glaubte an eine Massenflucht nnd zitterte. Endlich ließ sich eine vernünf tige Stimme hören. »Hierher. Herr Direktor. hierher!« Eine Frau, die auf der Schwelle ei ner Thür ftand, hielt eine Lampe in die Höhe. Kinder llamtnerten sich an ihren Rock. Der Direktor erkannte die Frau des starken Wärters und trat näher. »Nun?« fragte er. Die Frau begann eine weinerlicheLi tanei. Sie wußte selbst nichts. Sie schliefen. Plötzlich hätte sich ihr Mann schreiend aufgerichtet, und dann wäre er zurückgefallen. Nun hätte »etwas« das Bett verlassen und wäre durchs Zimmer gehuscht. Jhr Mann schrie nicht mehr. Sie hätte Schritte die Treppen hinuntergehen hören. Schnell wäre sie aufgeftanden. Jhr Mann lag unbeweglich mit einem großen Nagel im Kopf. Er hatte fich nicht mehr ge rührt und mußte wohl todt fein. Der Direktor ging hinauf. Er fand den Bärten zufammengelauert, die Kinde :::f der Stirn, todt, mit einem agel in der linken Schläfe. Kein Blut. Eine feine Schramme zog sich am rechten Augenlide hin Noch in derselben Na t unterfachte man die Zellen. Das Zu en der Flam men im Schatten des Hoer war ein Feft fiir die Jrren. Niemand toar so ruhig wie die Wahnsinnigr. Sie schlief und erwachte mit einem glücklichen Seufzer. Jhre Augen flammten im rothen Lichte der Fackel; sie blitzten in heller Freude. Als der Direktor ein trat, hob sie ihren Kopf mit denr üppi » gen Haar ans dem Bett und sagte: · » »Ich hebt W« i Der Direktor lächelte fast troh fei- J net Sorgen. Er betrachtete das ruhige Gesicht nnd den kindlichen Frieden des schönen Mädchens »Sie hat feft gefchtafen!« tummelte der erfuhr-me Mann. Eins-ichs Reis- und hiese S p e i s e. Man streicht eine Auskunf form mit Butter gut ans, ihui hinein: 2 Quart ausgekochte heiße Milch, I Quart heißes Wasser, 1 fund gut ab gebriihten Reis und z fund ebenso gebriihie Diese, 4 gute öffel Zucker, ein wenig Salz, die abgeriebene Schale einer Ciirone und zuleßi, obenauf, z Pfund Butter, in kleine Flöckchen zer iheili, tiihrt alles um und läßt es so in einem mäßig warmen Ofen backen, bis es schön gelbbtaun ist, was ein-n eine Stunde dauern wird. Man giebt eine Obst- oder Vanillensauce dazu. Für « acht Personen reichend. lie Inm. M dem Ungarischen von ice-in Ren-L ..Mademoiselle, haben Sie die Freundlichkeit Adele daraus vorzube eeeiten, daß wir sie in ihrem Zins-rechts desuchen werden. Sie wird natiir ich ihre Weihnachtsgeschente zeigen volle-, nicht wahr?« Die sranzösische Bonne entfernte sich rasch, Um den Austrag auszuführen Adeie’s Mama verplauderte mit mir « noch einige Minuten im Salon, zwei fellos, um der Banne Zeit zu lassen. das Töchterchen aus den Besuch vorzu bereiten. « »Das Kind ist sehr nervös«, meinte die Dame ertliikend. »ach, diese Nervo sitiit ergreift auch schon unses Meinen. und wir müssen darauf Rücksicht neh men. Unsere Adele dars nie mit Be such überrascht werden. Sie erschrickt sehr leicht. « Bald daraus beliebte es der Mutter mich in Adele’s Gemach zu geleiten. Es war das ein geräumiges. hohes, helles Zimmer. vornehm ausgestattet doch ; ganz im Sinne der allerneuesten Kin- - s der - Hygiene, ohne Vorhänge an den » t l i Fenstern und ohne Ieppiche aus dem Fußboden. Tie Einrichtung war rassi-x« nirt einfach und zugleich zweckmäßig- : Es fehlte da nichts, was zum Meist-le ment eines vornehmen Kinderzimmerz gehöri, in weichem ein nach vernünfti- , gen Grundsätzen erzogenes, modernes " achtjähriges Mädchen austviichst. Ei s fehlte nichts, aber es war auch kein über- « sliiisiges Geräth in dem Raume. I Jn einer Ecke des Zimmers stand der bis an die Decke reichende mächtige ! Weihnachtsbaum Die Kerzen waren F abgebrannt, den Abend zuvor hatte die : T herrliche Tanne ihrer Bestimmung wohl 7 t i . ! schaft dem einzigen Kinde des Hauses i redlich gedient. Unter dem Baume war z » ein richtiges Lager aller erdenilichen ? Weihnachis -- Geschenke, die von den « ; Eltern nnd der zahlreichen Verwandt- J dargebracht worden waren. Nach ober- T I stachlicher Schätzung hätte von dem » i Werthe rer da aufgehäuften Gaben eine mittelitarte Handwerterfamitie ein ; i Jahr lang iirr nothdijrstigeg Auskom- » i men gefunden. Adelchen empfing uns mir Ieyr uev- , H lichen Kniren Das hübsche kleine Mäd- ; l chen mit den tlugen Augen war aus s i mein Kommen vorbereitet. ist demnach ? ! nicht nerdös geworden, was mir sehr . angenehm war. Nach unserer Begrü ßung zog sie sich unter den Baum zu » ihren Geschenken zuriick. Sie schien da rauf vorbereitet zu sein« daß ich mit ihr über die Weihnachtågaben plaudern werd-. E »Nun. Adelchen', sprach ich sie an, »Du scheinst das Jahr hindurch sebr ar tig gewesen zu sein. Das Christtind hat Dir ja eine Menge schöner Sachen ge bracht!« Ohne eine Miene zu verziehen, erwi s derte dataus das Kind: I »Ich war bestrebt, der lieben Maina F und Madernoiselle Freude zu machen, » indem ich fleißig lernte und hübsch ar tig war·« »Ab«. rief ich, ganz erstaunt iiber die tiefernst vorgetragene Antwort,« j »aber die Spietsachen machen Dir doch ; Ver nügen!« - .E ja, ich liebe Geschenke sehr.« »Auch die Puppen?« »Auch Puppen.« »Vielleicht diese hieri« frug ich wei ter und deutrte aus eine ziemlich große, blonde, ganz in Blau elegant ausge stattete Puppe mitten im Lager der Weibnachtsgabem ; »Ach, diese blonde da« — Adelchen « wars mit geringschäsiger Geberde die s Lippen aus —- «die hab’ ich nicht lieb. s Jch mag die blonden überhaupt nicht« s dann ist sie ja auch gar nicht modern , j gekleidet Solche Taillen mit Pass ; rmeln trägt jest doch Niemand i meYk:«. - - -·«. « - ts s chic Wkiklgslyasullg vks neun-II Fräuleins war mir im Grunde genom- ! men nicht sehr angenehm, denn die blonde Puppe in der unmodernen Taiae hanc ich selbst für den Weih- L nachtstiich Adele’s gespendet. Als i häufiger Gast und Freund des Hau ses hatte ich die Verpflichtung, dein Kinde etwas zu schenken. Und was konnte einem kleinen Mädchen im Al ter von acht Jahren tvilllommener sein als eine Puppe? Daran spielten sich doch die Kleinen nie satt. Und meine Puppe hatte mich rund zwanzig Mart s gekostet-Das war doch auch für ein »mo- " dernes'« Kind des Opfers genug. Jch " mußte die Ehre meiner Puppe retten. »Aber, Adelchen, verachte doch nicht diese schöne Puppe, sieh nur ’mal, Du - hast es gewiß gar nicht bemerit, sie lann sogar sprechen. hier, wenn man « an dieser Schnur zieht, sagt sie deut lich : «Ma——ma«, hörst Du ? »Ma ms « »Ach ja.« meinte Adele in ihrem stü heren Gleichmth ich wußte, daß die Puppe spricht« »Nun. und das macht Dir keinen Spaß i« « i «Ps«. machte die Kleine, »Na-— , ma« ; ich hatte schon zwei Puppen, die l nicht nur »Ma—ma«, sondern auchx »Da-pa« sagen konnten. Die sind gäilich viel schöner und größer wie e·« «Ja, das ist allerdings ’was Ande res. Und wo sind denn diese Wunder Puppen mit dem großen Sprachtas lent I« ·Dic sind irn Schrank verschlossen« l I- s e » s it H-. ASpietst Du denn nicht mehr mit ent« «Rein. schon lange nicht« ich mag sie nicht mehrk Dabei inachte Idelchen ein Gesicht ais wollte sie sagen, die ganze Weit mit gk ihren speechenden Puppen ennnpire Mit ganz eigenen Empfindungen stand ich nun da vor dem tiugen, tlei s nen Kinde unserer Zeit. Zwanzig Mart hatte ich fiir diese Puppe aus gegeben und nun hielt ich sie mit einem gewissen Gesiihl der Beschömnng in meiner Hand. denn sie hatte sich Adel chen’s Gefallen nicht erringen können. Aber auch so was heutigen Tages: Nur ein Wort sprechen tönnen ! Wo ; sich doch Udele schon an Puppen saitge k spielt hatte. die zwei Worte zu spre C cheii vermochten. Und wie ich fv da stand und iiber dieses eigenthiimliche Resultat der Erziehung und iiber die - Zukunft eines schon in der frühesten Jugend so übersättigt scheinenden Kin ; des mir meine Gedanten machie ließ T ich die armselige Puppe in meiner Zer streuung zu Boden fallen. ; Der Puppentops schlug hart aus das Partett und Adelchen zuckte von dem dumpfen Scholl nervös zusammen. T;Ais sie aber niiher zusah brach sie in ein tindlich helles Lachen aus. I »Hu he da. der Puppe ist die Nase zerbrochen ha ha ha! Die Nase zer brachen!« Adelchen konnte sich vor Vergnügen kaum fassen j Die Mama und Mademoiselle die jbisher in der anderen Ecke des Zim mers etwas zu besprechen oder zu schas fen gehabt liefen entsetzt herbei. Sie waren ganz außer sich über diesen lau ten heiterieitsausbruch des sonst so lotrelten Töchterchens. Jch aber er griff Adelchen's Partei. - »Aber, meine Gnädige," sagte ich, »ich bin ja glücklich, daß es mir gelun- » gen ist, wenigstens durch meine Unge- ? schicklichteit dem siifzen Kinde eine j Freude zu bereiten-« E · eworden, im Gegenlheil, es lief mir Patschhiindchen zum guten Abend. f Mademoifeue war aver avsoiut s nicht abzubringen von ihren Erzie hungsprinzipien und wiederholte ein über das andere Mal, daß Adelchen’s ; Heiterteit in diesem Falle höchst tin-s schicklich war, erstens-, weil sie sich so - laut geäußert, nnd dann hatte sie überhaupt nicht lachen dürfen, denn die Puppe war ein Geschenk, und man dürfe sich nicht darüber freuen, wenn ? ein Geschenk Schaden leidet. Die arme Puppe sei ja nun ruinirt mit ihrer s zerbrochenen Nase. Z »Aber, Mademoiselle«. wagte Adele I zu erwidern, »sie spricht ja doch nur ; ein Wort.« i »Das ist gleich. Es ist ein Geschenk —- und ein artige-s Kind lacht nie laut!« Damit war der Fall im Sinne Madenwiselles erledigt und die Mama gab noch ihre Sanktion dazu. Adele . wurde ernst und lachte nicht mehr über die zerbrochene Nase der pauvren Puppe. - Jm Salon sagte ich der stolzen Mama noch einige schmeichelhafte Worte über das prächtige Gedeihen ihres Töchteichen3. Dann lam der haugherr. Wir setzten uns zum Kas- « feetisch und plauderten bei dampfendem l Molta und töftlichen Cigarren den ganzen Nachmittag iiber wichtige, welt bewegende Dinge. —- — Als ich gestern Abend die Stie gen hinunterging, blickte ich Zufällig durch das verhängte Fenster eines Zimmers des Souterrains, wo der ausbesorger wohnte. Die rein lche, wenn auch einfach eingerichtete « Stube war durch eine Lampe hell er leuchtet, und so konnte ich sehen, daß auf dem Fußboden ein kleines Mäd chne lauerte und etwas in seinen Ar men hielt, womit es sich scheinbar leb haft beschäftigte. Jch blickte näher zu, der Gegenstand kam mir belannt vor —- richtigi das tleine Mädchen hielt in seinen Armen die Puppe mit der zerbrochenen Rase. Nun war mein Interesse im höchsten Grade erregt. Da ich mit dem haus besorger als häufiger Gast des rei chen Besinerz bekannt war, durfte ich es schon wagen, ohne Weiteres in die Stube einzutreten zu dem anscheinend aus kurze Zeit ganz allein gelassenen Kinde. Als ich eintrat und grüßte. blickte mich das Kind ganz unerschroi elen an. Es toar auf mein Kommen nicht vorbereitet und doch nicht neroös reundlich entgegen und bot mir ein »St, sieh da, welch ein artiges klei nes Mädchen«. ann ich ohne Ums i stände, »Die heißt u denni« » «Iiaeie.« « i I s l i .Schön, MariechenI Jch jehe, Du bist sehr beschäftigt. Was thust Du » denn?« - « spiele mit dieser schönen Puppe.« ., ieie Puppe ist doch aber gar nicht , Höri. Wie kannst Du nur mit einer so i haßlichen Puppe spielen, und dann ist ja auch die Nafe zerbrochen.« »Ach, das schadet nichts. Dafür kann ste aber auch sprechen. Denten Sie nur, .Ma —- rna« kann sie sagen!« »Ist auch 'ivas, »Ma—ma«, meinte ich mit starker Geriegschätzunz «fonst aber kein Worts« «Freilich. aber nur so lange andere Leute dabei sind. Wenn ich mit der gnppe allein bin, kann sie viele, viele achen sprechen. Und auch verstehen thut sie Allei. was man ihr fagi. Wahr haftig, so ist es. Eben hatte ich ihr- viele Marchen erzithlt aiie die ich kenne Itotht htäppchem Ischenbrbdeh schnee wittchen, und wir haben i die Ge schichten gefallen —- sie hato og.elacht — Aber auch die Puppe hat mirs schöne Märchen erzählt. " »Na, Mariechen, das glaube ich-Dir doch nicht« » reilich nicht so, daß auch ein Ande- « rer e hören tönntes denn die Puppe hat eine sehr diinne Stimme, so diinn wie eine Miiae Nur wenn ich ihren Mund fest an mein Ohr presse kann ich ihre Wdtte verstehen. Ganz bestimmt, so iit es.« ! »und wie disk Du denn zu diese I wunderbaren Puppe mit der Mücken , stimme und der zerbrochenen Nafe ei ! gentlich gekommen?" l l Z —-· »heute Nachmittag, als ich heimiam, . ich war bei Nachbars Karlchem wir ha ; ben zusammen Schneemiinner gemacht · da fand ich die Puppe schon hier auf dem Stuhle sifem Gewiß hat sie dem klei i nen Friiu ein Adeie gehört, und die hat z sie zum Fenster hinausgeworsen in den Schnee· Und da ist das Chrifttind vor I beigetommen hat die Puppe aufgeho ben und mir zum Spielen gebracht. I Mama sagte auch daß es so sei. Nun, ; und jetzt bleibt die Puppe bei mit, und l ich gebe sie auch nicht wieder her diefe Liebe süße, gute Puppe " Mariechen tnieie nieder · vor dem » Stuhle, aus welchem, steif und zerzaust, « meine Puppe saß. Mit welcher Liebe umgab das einfache Kind das Spiel zeug. Mariechen fand immer neue Ko sennamen siir die Puppe, und so oft diese, an der Schnur gezogen, »Ma ma« lispelte. brach das Mädchen in lau ten Jubel aus« drückte sie an sich und überhäufte die Stelle der zerbrochenen Nase mit zahlloien Küssen Jch fchlich mich geräuschlos aus dem Zimmer Nun war es mir um die 20 Mart die ich fiir die Puppe ausgegeben ; hatte, nicht mehr leid ( 4-—-—, Kaum-c dkk nach-. ! Als unliingst unter den Ausrii- J stungsgegenstiinden, die der Generalis fimus Gras Waldersee mit nach China ; nahm, neben dem Asbestzelt, der Bade- Z tvanne und der Eismaschine auch der - Koch des Feldmarschalls erwähnt undg als hierbei bekannt gegeben wurde, daß derselbe ein Jahresgehalt von 10,000, Mart beziehe, erregte diese Mittheilung nicht geringes Aussehen. Jnsbesondere ; scheint dabei die Höhe des Gehaltes den ; guten Leuten imponirt zu haben, die - am abendlichen Stammtisch die Exi- I stenz eines mit 10, 000 Mart besoldAen Küchentiinstlers m den Kreis ihrer Be trachtungen einbezogen und dabei meist Z zu dem Resultat gelangten 10000 « Mart seien doch eigentlich eine tlotzige ; Bezahlung iiir einen Mann, der nur ! die Kochtunst erlernt habe. I Jn den Kreisen der Köche freilich — i ich meine bei den großen und berühm- ! ten Künstlern des gastronomischen Fa- I ches —- war man ganz entgegengesetzter i Ansicht. Gras Waldersee ist notorisch ein sehr reicher Mann. der in der Ei lenriede zu hannober in beinahe siirst licher Weise haus hält. Wenn solch ein Mann dem es auf das Geld nicht · aniomrnt, einen Koch hat, der ein Jah-’ reseinlommen von nur 10000 Mart l bezieht, so ist diese Thatsache höchstens ! geeignet, ein mitleidiges Lächeln denen i abzuniithigen, die da von Berufes we- l gen wissen wie hoch ein guter Koch: heutzutage im Preise steht. s Schon im llassischen Alterthum wurden vorzügliche Kochliinstler glän send bezahlt. Mit dem Einlommen, das ein solcher bezog, lonnte man in Rom zur Zeit der Versallszeit drei Dutzend Rhetoren reichlich besolden, und auch heutigen Tages noch erzielen gute französische Köche unter Umstän den erstaunlich hohe Einkünfte. Frank reich ist nämlich das llassische Land der seinen Küche und Köche. Der Generalseiretär des Perbandes s der Pariser Köche hat sich tiirzlich ei nem Journalisten gegenüber sachver ständig über die soziale Lage der im Pariser Kochtunstgetoerbe beschäftigten Personengeäußerh Seinen Mittheii lungen zufolge besteht der Verband der Pariser Köche seit dem Jahre 1850. Von damals bis heute ist es ihm mög lich«gewesen, einen Pensionsfonds von U Millionen Franks zurückzulegen der den geringsiigigen Mitgliedsbeiträ gen sowie den Gebiihren für Stellenver mittelurlg seine Entstehung verdankt. Hauptzweck des Verbandes ist es, der wucherischen Ausbeutung stellungsu chender Köche durch die sogenannten Plaeirungsbureaus entgegen zu wirten. Jn zweiter Linie kommt die Kranken nnterstiitzung und Jnoalidenversorgung in Betracht, die sehr erfreuliche Resul tate aufzuweisen hat. Jn Arantheiw fällen erhält das Mitglied während der Dauer der durch die Krankheit und Re tonbalescenz verursachten Arbeitslosig teit eine tägliche Unterstützung von zwei Franks, und im Falle der Invalidität bezieht er bis zu feinem Ableben die Rente eines Kapitals von 8000 Franks-. ! Der Verband der Pariser Köche ist ! - aus einer Perschmelzung zweier älterer l Organisationen hervorgegangen. Die eine dieser beiden Vereinigungen hieß die »Laurentine« und leitete ihren Na men von dem hl. Laurentius ab, der be betanntlich zur Zeit der Christenversol gungen bei lebendi em Leibe geröstet wurde und infolge ssen als Schutzw tron der Köche gilt, während die andere den pittoresten Namen »Perein der Feuchtfiißler« führte. Dieser Name kamst-sähen sagst-I sächsi- »,ei:en’s — W en, sc n er Markthulle ich zu versammeln pizsegtem s wo der mit Stetnflieien belegte Fußbo » den stets naß war. um dort riou den ) Prinzip-eilen die eines Kot-heb bedurfteku s engagirt zu werden. i Der Vorbereitunggricnfi den der LPariser Koch durchmachen muß» dauert i sehr lange. Mit vierzehn Jahren tritt i der junge Kochtunstbeslisiene als Lehr . ling in ein Restaurant ein, und nachdem ! er dortselbst vier Jahre ziinftig gelernt i hat, Recht er nach und nach in einer gan ) zen ethe anderer Resiauenntg Stel lung, um den Schatz seiner Kennst-risse : thuntichst zu bereichern. Erst zehn « Jahre nach dem Antritt feiner Lehre « gilt er als perselter Koch, nnd von nun ab bezieht er auch ein angemessenes Sa tair, bei dem sich’s ganz gut leben läßt« Ein fünfundztoanzigjähriger Koch erzielt mit Leichtigkeit ein Jahresgehalt von 8600—-4000 Franks. Um dieses Einkommen zu erlangen, braucht er kein Virtuos des Faches zu sein, sondern nur das, was man einen guten mittle ren Arbeiter nennt. Die wirklichen Kochtiinstler werden ganz anders be zahlt. Jhre Gagen iind meist weit hö her noch. als die berühmter Tenoriften. Die beiden Köche Kaiser Wilhelms l z. V» die Herren Bernczrd und Dubois, erhielten jeder ein Jahresgehalt von 150,000 Franks, während Herr Cubak, der Koch des Zarcn, jährlich 250,000 Franks erhält und bereits ein Vermö gen von mehreren Millionen zurückge tegt hat. Neben diesen »ersten Geigen« im Reich der Küche giebt es aber noch zahlreiche Kochkiinstler. die 30 bis SO« Tausend Francs jährlich verdienen. Die Herren stehen sich also vielfach wert besser, als solch ein armer Teufel von einem Minister. Reiche Bojaren, spleentge Lords, millionenschwere ame rikanische Eisenbahntönige und üppige russische Großsürsten pflegen sich diese ersten Kräfte zu sichern. s ·Belannt werden diese Sterne am I Himmel der Kochlnnst dadurch, daß der ; Verband der Köche seine eigenen Mit - glieder stets im Auge behält. Sobald die Leitung der Vereinigung erfährt, das irgend eins ihrer Mitglieder ganz besondere culinarische Erfolge auszu weisen habe —- und so was spricht in einer Stadt wie Paris, wo der Zu-. samtnenhang zwischen den Fein schmeckern ein ziemlich enger ist, si bald herum s-— so sorgt sie dafür, barg dieser Künstler seinem Talent entspre chend bezahlt wird oder eine andere Stellung findet. deren hbheres Ein kommen seiner höheren Kunstleistnng entspricht. Da die besten Köche meist ins Aus land gehen, verbleiben in Paris nur ganz wenige Künstler ersten Rangeö. Jn der Provinz findet sich kaum noch Verwendung siir sie. Die Zeiten« da die Aristokratie aus stolzen Herrensitzen ein übviges und verschwenderisches Genußleben führte, sind in Frankreich vorbei. Die Republit hat den Aristo kraten den Appetit verdorben. Selbst die hohen Staatswürdentriiger der Republit haben sitt theure Kochliinst ler keine Verwendung. Eheinals such ten die Minister eine- Ehre darin, daß ihre Tasel wegen ihrer exquisiten Ge richte hohen gesellschaftlichen Rufes ge noß, und da unter dem alten Regiine diese Herren meist begüterten Familien entstamniten oder als Günstlinge des Monarchen über besonders hohe legi time und illegitime Einttinste verfüg ten, ließen sie siir ihre Küche leicht 200s —- 300,000 Fres. iin Jahre drauf gehen, die bei dein damaligen höheren Werthe des Geldes dieselbe Kaustrast hatten wie jetzt 500,000 Frä» Sol chen Vorbildern tönnen die Minister der Nepublit nicht nacheifern — um so weniger, als die «unerschiipflichen Geldsiicle der Panamagesellschast lan ge schon geleert sind. Sogar der Prä sident der Republit tann sich einen Kochtiinstler ersten Rangeö nicht lei sten. Wenn er auch zur Noth einen solchen aus seinen Eintiinsten zu be zahlen verrnöchte, so kann er doch in gewöhnlichen Zeitliiusen unmöglich die tostspielige Küche führen, die den sur einen berühmten Kochtiinstler unent behrlichen Rahmen abgiebt. eder Edelstein muß die zu ihm pas endev Fassung haben, sonst kommt er nicht zur Geltung. Und wenn »das Staatsoberhaupt einmal zu Art-rasen tattono- oder anderen Zwecken ein splendides Gastmohl geben muß, so wird die Lieserung desselben einem be rühmten Traiteur in Entreprise gege ben, der dann siir gutes Gelingen die volle Verantwortung übernimmt. Bei jdein jiingst stattgehabten Bautett der sMaires hat dieses Abtiitterungs-Sh - stem sich aui der Höhe der Leistungs isiihigteit gezeigt. Das Menu war gut und retchhaltig, die Bedienung tlappte vorzüglich — die höhere Koch lunit aber kam dabei doch zu kurz. Wenigstens behaupten das die sachkun dtgen Kenner, und ihnen müssen wir als Laien doch wohl Glauben schen I ten. p-— ..—...— Btisoletts von Fleifchres si en. Allwöchentiich sammeln cckys allerhand gute Fleifchabfälle an, ie reinigt man gut, befreit sie von den Sehnen und der Haut, fügt fein e wiegien feiienSpeck, etwas eingewei ie Semmei, Salz: einige Kapetm gehackies Sardellen hinzu und formt länglich runde Klopfe, hüllt sie in Ei und ge tiebene Semmel und bratei sie in stei gendet Butter.