Is. If. Mache Jhne denn auch Keimes so · viel Stubel wie mich? Sie hen doch auch e Fäinillie un Kids sin Kids, wie mei Groß-no immer gesagt hoi, awiver dieselbe Zeit lann »s· ich doch nit denke. ·— daß annere Leit ihre Kiunek so eilig un so hat zu sa iigseie sin, wie unsere. Ganz pektickeler zu die Krismezzeii do kann ichs fascht nit siiinde mit die Feaetsch Jedes von e hot e ganze Lait Wische-S un wann alles iansc wollt, wag die wolle, ? dann müßt ich den Misier Radefellet T vor en Butter in Lah ben. Die allw- . schlimmste sin die größte. Der Joha nn hoi mich schon lang zetick gesagt, ich sollt ihn nor nii widdet komme mit e neie Saht oddet en Reech Den Sioss dehi er doch irieae Isn das wör ennihau iei KrismesWtessenL Hen Se dann schon emol so ebbes gehört? Wei ich sin doch auch emol e Kid ge- H wese, awwer was sin ich stol) genese, 1 wann ich for e KrismesPresient e I maxmes Peiiilohiche ltieai heu, daß T ich mich mei Körperche nicht zu ver- I stieke hen brauche. Odder wann ich gar e Pein neie Schuhs kriegt den! Wei do den ich gesiehli, als wann ich e . Xeinzeß wör. eiizudaa do ssn die I ids ganz anner chier wie zu meine eite. Also der Johnnie will schöne lehdinases. Jn die etschte Lein lni et sor e keal Jnschein geseagi, wo mit Stiehm aeronni werd. Dann will er e Feierinschein hen un will e eleiirick Väterie hin un en ganze Peilannere Sioss, wo e schmales Fortschen koste bellt, wann icb das all for ihn trwe wollt. Der Willibeu der will c Dromm den« arvwer keine for zwei Schilling, er will eine ben, wie se tie Solschers juhse un dann solle die ans nere Kivs die annere Instruments hen, dann will er e Band uffmache un er will mit seine Drotnm den Lieder nache. Bieseids das will er auch e Zuniform hen mit plentie goldige ottens dran, daß se auch inartsche tönne un in Fäctt alles for Schon zu mache. Ter Feller hotx mich so ge quält, daß ich schließlich gesagt hen, wann er en braver Bub wär, dann vekyt er niebbie e Dromrn iriear. Er hot n.i dann geprornmiszt, sich arig gut zu ehehse Un Sie könne sich denke, er is der allerfchlimmite von die ganze Gang gewese. Der Feller bot mich ge kwchsh daß ich for Werth grien un chtvarz sin geworde. Sein Pa der hot gar nii drunten aetiimrnert; der hot He agt, ich sollt nor zu all das tende, deht mehr davon nnnerstehn, als e er. Well, ichhen mein Meind ussgeinacht, daß der Kur-ne sei Dromm nit trtege soll, mer vers sich von die Ards doch auch nit uif die Nos erurn tsanze lasse. Den Woa sin ich nit ge bild. Was die annere Kids hen how we wolle, da will ich lietoer gar nickö von rede; die hen von en Marbel un en Tapp bis zu en Hohrs un Bockie so chaut alleg gewollt. was es nor in die Naduhrgeschichi aennve duht. Der P ilipp, wo mein Hast-and is, der hat a agt« geb die Buwe doch all was se wolle, die paar Ecksoenzes, die wolle mir schnell gesehst den. Von heut an nernm ich jeden Daa en Schnuss we niger un wenn ich so, e Opfer bringe das meint. wann ich mer das Geld an die Nas krbsvare, dann. kannst dn ge wg auch ebbes vuhn. um deine Rids e paßvergniege zu mache. Die Buwe, un in die erschte Lein der Willie, hen sich hinnee ihren Pa un Butter gemacht Lor ilkn zu battere, daß er dazu tend, aß e all ihre Pressents teieäe dahin Der Phil is so en einfelliaer erl un hot se alles genannt-ihn aivtver ich ben ja« das-, schuhr gewißt. daß er widder verge e dunst, was er sie acwramniißt htt. Der Wsllie is auch bei den Icar tie un den Wedestreitek aelause un bot gesagt. er deht sich nicki so bös mische wie e große Dromm un sei Mo wollt ihn teine taufe. Der Phil hot mich emol gefragt, od ich dann den arme Bad nit die Freid mache wollt un ihn · e Dromm tause, sei Herzche deht doch dran hänge. Jchden awwet gesa t, nassen das deht mich auch noch seh e, ich dente die z egetsch mache Neus ge nu in den us, mitaus daß mer noäi so enRappeitaschte dazuduhL Dzk Phil bot dann nicks mehr gesagt un ich auch nit mehr weiter dran gedenkt. n mich dran gemacht scr e paar ckteö sor Kiismes zu backe, die Kids gleiche se aeig gut un ich muss eidst sage, dasz ich se arig gleich-H Was mit en Barte sot e Ectgpietienz gehabt n, das will ich Jdne das nächste tal eiepoete. Ich sini aiek dauntaun gange. for e wenig tofs soe die Kidi zu tauie un wie ich in den Stolze sin komme, do den ich mit ein mal gedenkt,«daß ich den Willie doch das alletgto te Vergnieae nache konnt, wann i doch e Dromm sot ihn tause dedi; eckspeettet bot er teine mehr un denn sin ich ia doch auch ieine Rawemutier, wann mich auch der » ( oft aemtg so tieprissente darst. o, n also e Dromkn ·:etaust un die let hot gesagt, se hätte schon e anze LattDkomms vertaust nn sei håiwiirdcåie letztef indus: fin die lHSeis e. « mu age, — in fro ge wese, daß ich die noch den tgctele könne. Ich ben aeotdekt. daß se am Das desohe Keismes in unser aus deliwweet sollt wert-» isitahs die idz den doch ntcks von merke solle. Dann l ! i l hen ich mci cnnete Dinaies getauft un sin dann knit vollem her e«un lee rem Poetetvuch heim gangr. i Kohei I hen mich die Buwe noch-arm gebattett, - atvtvet Ich hen immer gesagt, daß ie nickt kriege dehtr. E- pant Dag besoe Keimes is der Phil heim komme un bot etagt, et hätt Mitte an den arme Wt te gewinme nn hätt e Damm-for ihn getauft Do den ich mich ans-wer zunz schrecklich gestrehlt So en alter sel, sonst hot et sich nie nit um Krismes bekümmert un jetzt endlich hot et emol ebbes aevahn un hot gleich » en Unsinnt gemacht. Atotvet es war noch nit all. Der Katlie. unsern ver heirathek Bub, is komme un hot gesagt, et hätt fok den Willie e Drnmm ac lnuft, weil er se sk- ariq gleiche hebt. Wie der Katlie fort war, is der We deswetlet komme un bot aesagt: laqu . lein-. Deomm for den Willje, bilahs f ich hen schon eine for ihn aelauftl Jch Inn Ietzt nach so e Wuth, das: ich ntt ebel sm, weiter zu sclneuve Mit beste . Nimmt-L Lizzie HonfstenneL ----. ........ i» Aus Gewohnheit Novelleite von Franz Wichinann. Die Geschichte meiner Wandlung soll ich dir erzählen, alter Freund Und wie ich eingeflei«chter Junggeselle doch noch zu einer Frau getommeni Aus Gewohnheit sag’ ich Dir, nur aus Gewohnheit Und weil Du so un gläubig lachst, magst Du es meinet iregen hören. Aber einen Sensations rrman erwarte nicht. Aus dem buntbewegten Treiben der Weltstadt, wo ein paar Jahre unab hängigen Lebens alle meine Mittel ver chlungen hatten, wars mich die harte Nothwendigteit in eine mittelgroße diutsche Residenzstadt und schmiedete mich an ein Bureau fest. Herauo crit fen aus einem Kreise lieber, le us fiober Betannter, sah ich mich unter ivildfrenide Menschen versetzt, die mir mit lühlem Mißtrauen begegneten. Mit dem Gefühl gänzlicher Vereinsa ninng ging ich abgestumpft meinem täglichen Berufe nach. Die Stadt mit ihrer peinlichen Sait berleit, der öden Regelinäßigleit ihrer Bauten, der Vorliebe fiir hohlen äuße ren Prnnt und den Menschen, die ebrnso mit dem Lineal in die Welt ges-« zogen schienen, wie die fchnurgeraden charakterlosen Straßen, verbreitete eine unbeschreibliche Atmosphäre von Phi listerthunn in der ich mich langsam er ticlen sah. Selbst tie Wirthshäuser, in denen man lange vor Mitternacht schon die letzten Gäste mit mißfälligen Blicken betrachtete, wurden mir verlei det. Jsch zog mich ganz auf mich selbst zi:iiick, vertiefte mich nur täglich im Kasteehaus eine Stunde lang in die Zeitungen und trank Abends das ge wohnte Bier aus meinem Zimmer· Wie ein Lastthier mit gesenktem Kopfe machte ich tä lieb den gleichen langen Weg von me ner Wohnung ins Vureau, von da ins- Gasthans und Cate, wieder an die Arbeit uno schließ lich nach use zurück. Ten Weg lannte icki förni ich auswendig, jedes Hans, jeden Pfiagteersteim jedeStraßenlaterne iznd beina auch jeden Menschen, der mir entgegenkam. Denn da ich stets zur gleichen Minute ging, begegneten mir auch immer dieselben, die um die Mittagspause von thfen Geschii ten heim- und wieder ziiriicleiltm it ziemlicher Genauigkeit tonnte ich die Stellen berechnen, wo ich auf diesen oder jenen stoßen mußte. Die einzige Oase an der einförmigen Straße bildete ein kleiner, von Anla ,en und Bänken umgebener Teich, der en Stadträthen längst ein Dorn im Airge war, weil er die schöne Regel mäßigleit in dreister Weise störte und sich wie eine lolette Dirne ausnahm, die der ganzen öden Wohlgezosenheit von Menschen und äusern ii ermü tbig und spöttisch ins Gesicht lachte. Seit Jahren planie man, diesen unge ogenen Störenfried zu beseitigen, aoec im hohen Rathe saßen noch immer ein -aar entartete Elemente, die fiir sreie iätze und frisches Grün schwärmend, eine eigensinnige Opposition machten, und so war es einstweilen beim alten geblieben. So oft ich die Stelle passirte, sah mir aus dein grünlichen Spiegel des stagnirenden Wa ers ein Gesicht von auffallend fabler tässe entgegen. einer Blössh die fdrmlich leuchtete und mir stets eine unangenehme Empfindung returfachte. Die Beacgnende, die of fenbar aus einem Geschäfte lam, ging immer um die gleiche Zeit dicht am Ufer entlang und blickte von derStraße treg in des Wasser. Es war ein noch junges Mädchen in etwas abgetrage nein Kleide, welches dsas grelle Weiß ihrer Man en och unheimlicher hervor hrsb. Die «v igur war laum mittel· roß nnd von schlanter Ziertichteit, der( ang leicht und elastisth doch auf dem Kopfe, dem glattonlikgenkes afchblondes ar etwas nonnenhaft Stren es ver ieh, truq sie eine flache, bare tartiqe, graue Miide, die ilw leineswejis stand, und die aan e Erscheinung hatte durch aus nichtst uffallendes, die Augen und Sinne Fesselnrcs. Dennoch prägte sie si mir hart nikckig ein. Jch nannte ie im Stillen nur das Todtengesicht und verband da mit einen untlaren Begriff —- so et was wie die Vertörperung ver chtimter Armuth. n Wochen und ionden gewöhnte i ; mich an den Anblick. er chien mir gleichsam zum täflichen " rod zu gehören Bis-weilen leß sie tenckeradeaus ins Leere schtoeifenden Bli zu mir herüberirren Aber ihr mattgraues Auge blieb kühl, starr-, leblos, als sei es auf einen Stein ge fallen, der zufällig am Wege las. Und W lAiehlich ging ichs-ebenso an« ihr vor i r, ohne :ech etwas bei ter Besen nung zu lenken. Da hatte tcheines Ta es ein unan aenehmes Gefühl Der - eichlaas er. kinter mir, chne daß ich ihren eg gekreuzL Erschreett blickte ich aus ei uhr, was sonst nie niii ia gewesen, denn wir waren Beide gleich kititltltch satte ich mich heute verspateti — och nein — an mir lag ni t»die Schuld. Ich blieb stehen und pahte die Straße l,inab. Sie war nirgends zu sehen. Eine seltsame Unruhe bexel mich. So glei ültig uns die s e wrhnheit macht, o ties erregt es uns auch, wenn wir einmal aus iyr heraus gerissen werden. Ganz niedergeschlw gen, als ob mir ein Unalücl passirt träte, setzte ich meinen Weg fort. Mit einem Mal tauchte das graue Barett dicht vor mir im Gedränge aus, eiik Auslaus, den ein umgestiirzter Wa ,en verursacht, hatte ihr ten Weg ver: » sperrt. Jetzt eilte sie mit ungewöhnlich hastigen Schritten das Trottoir ent ; le—ng. Und der heiße Tag, das rasche ! Geben hatten ein Wunder vollbracht, I das- Todtenaesicht hatte plötzlich die siisze Farbe des Lebens gewonnen, die ich wie ein matter lichter Rosenschem tiber die weichen Wangen verbreitete. So wie ich mochte einst Pygmalion ge stutzt haben, als durch den harten Mar mor seines Kunstwerks der warme rathe Strom zu pulsiren begann. Sie fühlte offenbar-, das-, ich sie schär ser als sonst betrachtete. die Begegnnng an einer gan, ungewohnten Stelle mußte auch aus sie Eindruck machen, denn in dem sonst so starren Gesichte regte sich zumt erstenmle etwas-, ein lei ses Zudem eine Bewegung, von der man icht wußte, sollte sie den Anfang eines Lächean oder eines Grußes sein. Auch bei mir kam nicht mehr heraus, obwohl meine Hand sich ein wenig dem Hute näherte. Aber als sie voriiber war, blieb ich stehen und! sal) ihr nach, was mir noch niemals eingefallen war. Dabei fand ich, dasz ihr Gang, ihre ganze- Erscheinunq eigentlich etwas un beschreiblich Zierliches hatten, wie eine Nippfinnn die man immer wieder mit Wohlgefallen betrachtet, ein so schlich tec» harmlose-J Spielzeug sie auch ist. —— Es mus-, wohl Blicke neben, die man im Rücken fiilslt nnd die Einem unwill tiirlich den Kopf drehen. Denn nach einigen Schritten blickte anei- ste zurück, sctseinbar nur nach dem Menschensti scmmenlcuf, ohne mich zu bemerke-n arer das Ue lebt-eben deuchte mich noch statler geröt et als zuvor. Das Todtengesicht war fortan ver gessen, etzt war es fiir mich lebendia und be eelt, wenn auch wieder Wochen ohne ein neues Lebenszeichen ver in gen. Dann aber kam wieder ein «u genblick des Staunens, der Erregung. Die unbekannte Bekannte erschien zum erstenmal nicht in Schwarz, sie trug ein helles Sommerlleid, das ihr ein volle res. runderes Auskean verlieh. dem Geschte eine gesun e Frische gab. Es war, als ob ein Sonnenstrahl den Schatten, der sie immer umgab, ver drängt hätte. Mein gar zu berwunderter Blick machte einen Moment ihren Fuß stecken, auch sie sah mir voll in’s Ge ächt, nnd nun geschah etwas ganzSelt amteT Unerwartetes. —- Wir lächelten e. — Ihr kleiner Mund, der dabei nur in der Mitte sich ein wenig öffnete, zeigte niedliche, schneeweiße Zähne, die mit mattem Perlensehimmer leuchteten. Ehe es mir recht zum Bewußtsein kam, hatte ich den Hut ezogen uno sie neigte ganz leicht den glondtopi rnit dem grünen . ute, auf dem ein paar rothe Mohnb umen sich wiegten. Es war kein Wort gewechselt worden, aber icli stand noch immer an der gleichen Stelle, obwohl ihre Gestalt längst im Gewühl der Passanien unteraetaucht war. Ueber mir in den alten Linden rauschte es wie von wundersamen Me lrtsien, ein erfchlassend feuchter Dust stieg aus dem Teiche und löste mir die Glieder, ich fühlte mich wonnig ge lähmt und mochte mich kaum rühren. Und als ich endlich langsam in einem halt-wachen Traumzustansd weiter ging, schauten die eleganlen kalten Häuser paläste so warm und traulicht aus, aus ten Gesichtern aller Begegnenden lag ein so gewinnend freundliches Lächeln, daß mir die ganze Stadt verwandelt schien. n meinem Innern dämmert esJ aus, ein Gedanke, der das Wunder , erklärte: »Du bist nicht mehr allein!« Arn nächsten Tage begab sich wieder etwas Neues. Ein zufalliger Seiten blick hatte mich die überraschende Ent dedung machen lassen, daß sie heute aus der anderen Straßenseite daheriani. Dicht an den Höusern eilte sie entlang-s als wollte sie in ihrem Schatten Schutz suchen. Es war u spät, die Straße zu iiberqneren, i zog grüßend den Hut, aber gerade ver sich hinblickend bemerkte sie mich nicht. Oder«r,atte sie mich nicht sehen wollen, fürchtete sie eine nä re Bekanntschaft mit mir und suchte ie einem sich aufdröngenden Schicksal zu entslieheni Je mehr Fra gen ich mir stellte, um so weniger wußte ich eine Antwort. Sollte auch ich am nächlsten Tage die andere Straßenseite wäh en? Das konnte aufdringlich oder lächerlich erscheinen. Es tte sie heute einen besonderen Grun , so würde sie Hort moren zum alten Wege zurück e ren. Jch sollte mich verrechnet haben. Zwei Tage lang blieb sie aus der an deren Seite, bemerkte zwar meinen Gruß wieder, aber hatte nur ein leich tes tüyies Kopsnieien dafür. Da un terlag ich der Versuchung und wechselte ebenfalls meinen Weg. Dicht streiften trir aneinander vorbei und jetzt schien niir ihr Gruß wieder freundlicher ge worden, der warme Schimmer einer i t,rimlie?-:3»Fre.r«:e in 2:,ren Augen« · leul··frn. —- Dann trat die Geer nheir nieder i«i ihr Sie-Fig les rszliche ruß, « ein gelegentliches leises, ;..it nnmert- t bares Lächeln — ice war alles, nnd drch hatte i.h die seste Uecexzengung daß hier zwei Mensch-n die nie mit- s einander ein Wort gewechselt, ja nicht einmal einer Des andern Namen kann ten. immerfort in Gedanken miteinan der beschästigt waren. Eines Tages bekam ichhe tigsesHerz llorfem ein-: betlemmende ngst ver folgte mich den ganzen Tag. Am Mit tag war sie mir nicht begegnet. War sie trank? — Konnte sie nicht gar todt sein? Jch wußte ja nichts r«n ihr, würde es nicht einmal erfahren, wenn man sie begrub! Es schien mir ganz1 r·nnröglieh, den Gedanlen zu fassen, mii einemSchlage siihlte ich, wie sehr sie mit meinem Leben verwachsen war· Und Pech war unsere ganze Bekannt schaft nichts als ein täglich-es Begegnen gewesen« nichts als eine Gewohnheit, die mich nicht einmal daran hatt-e den ken lassen, ihr nachzugehen, ihre Woh nung, das Geschäft, wo sie angestellt war, und ihren Namen zu erfahren. Aber diese Gewohnheit war so mächtig geworden, dasz ich ohne sie nicht mehr leben konnte. Die Aufregung machte mich wirklich krank. ein Schiittelfrost befiel mich, am dritten Tage mußte ich selbst zu Hause bleiben. Den nächsten raffte ich mich wieder auf. Doch ich » hatte lein: Hoffnung mehr. Inzwischen schlug ich wieder den Weg am Teiche ein« Plötzlich traf es mich wie ein Blitzschlag der Freude, daß ich am ganzen Leibe zitterte· Dicht vor mir war ibre schlanke Gestalt aus grtaucht, wie früher in schwarzem Kleide, aber frisch und gesund. Dies nial konnte ich mich nicht bezwingen, ich mußte einen Laut freudiger Ueberra schung ausstoßen und auch auf ihrem Gesichte zeigte sich ein Lächeln stiller Befriedigung wie es das plötzliche Schwinden einer Sorge hervorruft. Wir blieben Beide stehen, wir sahen uns Beide an —- und auf einmal stieß ich heraus: »Sie waren nicht trank, Fraiilein?« »Ich —- nein, Gott sei Dank —- aber Sie, wo waren Sie gestern?« Jhre Frage hatte den gleichen besrrgten Ton nsiedte meine. »Ich war m der That nnwohl — nseil —- weil ——« — ,,.Himmel, so hat meine schlimme Ahnung Recht gehabt. — Jehi war nur zwei Tage abwesend, zum Vegräbniß eines Oheims auf dein Lande, bei dein ich aus etvachsen und der mir eine kleine - rbschaft hinterlassen.« »Und ich siirrhtete schon das Schlimmste —- o weil Sie nnr nicht trank waren!« — Jch hatte in der freu digen Erregung ihre Hand ergriffen, die sie mir mit leichtem Zuckem doch ohne Widerstreben ließ. Wir sprachen miteinander, als ob wir uns seit Jah ren kunnten. Und ganz unwillkürlich hatten wit, dem Straßengedränge aus michend, uns einer Betst genähert, die unter dem lanbigenSchJtten alter Lin-· den am Ufer des Tei. es stand. Ein träumerisches Bienensummen wob um ihre bliithendnftigen Zweige, über de nen si wie eine blaue Ewigkeit der heiße Oommerhimmes spannte. Die Vögel zwitscherten übermüthig in den ; Zweigen, die anze Natur schien ein j Jubellied anzu timmen. Nie hatte ich . die große Gewalt des Lebens in so be seligender Weise empfunden. »Fräulein —,« begann ich mit stockender Stimme, Fräulein —« »Evi heiß’ ich, Edi Winller,« sagte si-. ganz Unbeson en. Jch hätte den amen an meine Lip « pen drücken mögen, wäre es möglich » genesen -— so reizend tlang er mir. »Wenn Sie einen Augenblick Zeit hätten, Fräulein Ebi —« , »O ja. es geht schon nrch, ich komme noch recht in’s Geschäft.« Ehe wires selbst recht wußten, saßen trir schon nebeneinander auf der Bank. Ganz alle-in, denn um diese Stunde, da Jedermann nur an die Stillung seines ungers dachte, fand Niemand Zeit un Lust, sichs in den Anlagen zu eigehem Ein Fliederbusch der seine dustigen weiße-n Blüthentrauben über uns beug te, verdeckte uns den Passanten auf der - Straße. Das Zittern meiner Hand, tie noch immer «die ihre hielt, theilte sich allmälig ihrem ganzen Körper mit; ich bemerkte es mit süßem Schauer und konnte im Augenblick keine Worte finden. »Wenn Este mir etwas sagen wol len, Herr ——, Herr —- ——« Jetzt erst fiel mir meine unaezogene Versaumnisz ein,-ich nannte ihr auch meinen Namen und Beruf. »Aber warum sprechen Sie denn so ernst und seierlich?« sagte sie mit Ver haltener Stimme. »Weil es die ernsteste Stunde meines Lebens ist. Evi, ich muß Jhnen Alles agen; kein zweites Mal ertrag’ ich olch’ eine Angst, wie sie mich zwei oge gesoltert tann Deinen An bkick nicht mehr en hehren, ich muß Dich täglich sehen, und darum mußt Du mein werten, geliebtes Mädchen, oder Du tödtest mich! Bis Du so plötzlich mir sehltest, wußte ich es ja selbst noch nicht, wie ich Dick- liebte. Noch immer begreif ich es nicht, aber das ist eine Macht, aegen die der Mensch vergeblich ankämpst —« »Ja vergeblich —'«, hauchte es ganz lei e neben mir mit einer seinen, silber . he en Stimme, ,,mir ahnte es auch nur s dunkel, darum wollte ich Dir auswei :chen und zugleich sehen, ob die Gewohn » beit Dich mir nachziehen tvllrde.« Sie sand as Du so natiirlich wie ich — . und ihre Augen erhoben sich u mir s mit einem wunderbar feuchten lanzr. : »Was agst Du, Gott« rief ich außer l mir vor reade. » ß es mir grad’-·sa.-.gegangen isi lrie Dir, daß wir Uns zu sei-r anein ander gewohnt haben, um nicht behin c.nder bleiben zu missen.!« -—-— Unsere Arme halten sich plötzlich ver schlungen, die Lippen aufeinander ge preßt. Das Mittagessen fselbe-n wir Beide an diesem Tage verge en. Wir hatten uns ja so vier zu erzählen, so unendlich viel. Illi- wit uns trennten, kannte Jeder das Leben des Andern so gut, als wären wir mitsammen ausge wachsen. Sie stand so einsam in der Welt wie ich, hatte seiih ihre Eltern verloren, sich kümmerlich in lleinen Ladengeschzficn durch-geschlagen —- bis jetzt, wo sie die kleine Summe geerbt. Und diese war zusammen mit dem, was ich erspart halte und verdiente, ge nü?end, um einen Bund siir’s Leben zu sch ießen. Die Geschichte lommt Dir roman tisch, unglaublich vor; obwohl sie sich gerade so schlicht und schmucklos zu ttug, wie ich sie erzählte?——Jch glaube auch die zweiselnte Frage in Deinem liicbelnden Blick zu verstehen. —-»Ja lisabrh-astig, alter Freund —- ich hatte eg nie gedacht —- aber seit der Stunde, da sie mein geworden, habe ich mich daran gewöhnt, glücklich zu sein. —-——..--»—-— Yes-stirbt »Hast Tn Titl) denn gestern Abend im Biirgerkonzert Teiner Angebetenen nähern lonnenP«-—»Eigenllich noch nicht-aber inein Havcloel hat in der Garlderobe neben ibreni Mantel gehan gen « Yielvcrsprechend »Ihr Söhnchen, Herr Feldwebel, wiro natürlich auch ein soricher Soldat werden?«—,,Selbslversti1ndlich! Ven gelchen entschliipsen schon beim Spielen init seinen Bleisoldnlen Kasernenhcsfi blüllsen.« Dasein-Linnean P r o s essor (oer die Treppe herab gepnrzelt ist, sich belinnend): «Donner weiter, was wollte ich denn nnn eigent lich hier unten?« Rezept Felilt einein inst das richtige Wort Und kann nian nicht melsr wettet-, Dann sag’ man einfach: u. s. s. Zinveilem n. s. w Und bat man etwa allzn ost Gebrauch gemacht von diesen, So hat als praktisch sich schon oft etc. erwiesen. gcgünsttgunw Anwalt: »Also der Müller hat den Meier ein Kameel genannt, und der Meter den Müller ein S cha s! Nnn nimmt Jeder seine Beleidigung znriirl. Sind Sie ziisrieden?«— Meier: »Ja-—aber—-da ist ja der Müller iin Vortheili « Gemüthlirti. Kolporteun »Hier bringe ich wieder eine Liesernng vorn Konvers salionslexilon l« —- K n nde (schiver traut): »Ach, das wird wohl die letzte sein, die ich annebinel«-Kolpors ten r: »Unsinn, Sie werden doch jth nicht sterben ! Was wollen S’ denn mit dein nnvollständigen Wert aiisangeii«i« Ytnmodprw Frau Asseilorin: »Wie gesiel Dir gestern das neue Stiict?«—-F r a u J n spettor: ,,Gor nicht! Man sieht, daß dem Verfasser die modernen Ver hältnisse ganz unbekannt sind· Der dritte Akt spieltdoch nin dreiJahre spö ter als der zweite, nnd die Leute haben immer noch ein- nnd dieselbe Dienst magd l« Damms auf der xandstrasien III A Erster Laut-streichen »Nami, Du hast heute ja ganze Stiefel an?«— Zweiter Landstreiche1: »Ja, der moderne Luxus wirft auch in unsere Meile Ieine Wellen.« Ver schwor-nöthi »Gnädiges Fräulein hoben O-".;s Cis-beeren selin gepflückt weil ils Im io süß sindisp Gin »81nd" keiner Zeit. »Musika, few mir doch auch ei Stiick Totte!«-—«Neiu,· mein Kind ich beste kein Geld inelztt«k-7«Idtt« Monm, Du hast doch 20,000 Mars mitbekommeu T« Berechtigte gekorqniM r anz« - l Negerhäuntliug (der einen Dichter verschluckt hat und nach eines halben Stunde fortwährend stechendet Echmerzgesühl on seiner Magenstelli verspiirt): »Um Himmels willen, ich werd’ noch keinen ,Gedauteif»«"’siter' verschluckt haben i« Der Pantojfrtiiolln sp·«: « »Mit scheint, Sie vertrngen L " gut mit Jhrem Gatten, Frau Noch harin !«——«,,O, ja! Vormittags macht er, was ich witt, nnd Nachmittags mache ich, wag ich will.« Bweohloeh »Wie, Sie wollen ans dem Misszigs leitsvereiu wieder aitstrete112«—»Ja, es hat doch keinen Zweck; ich gehör« ihm jetzt zwei Jahre km nnd trink noch g’rnd’ so viel, wie seitheri« Ein guter Yaugvators Präsident: »Wie, gleich am ersten Tage Jhrcr Entlassung haben Sie wieder gestohlen?««——82l u geklags ter: ,,Jcl)l Ja, ich mußte doch meinet Familie ein Geschenk mitnehmen i« Z Ersparnisj. »Wo ist denn Jhr Sohn, der Stus dent?«--»Ter schläft noch!«—,,Wasi Jetzt noch nur ein Uhr Mittags?«— »Um Gottes willen, lasieu Sie ihtt schiafeni So lange er schläft, kostet et nicht-IN - gübfm gesagt »Haben Sie schon gehört, der jrtngt Miilter runsz jeden Tag mit seiner Schwiegermutter Tandem fahren?«— »Allerdings, er wird von ihr täglici mindestens zwei Stunden aufs Rai gestochteu t« Ver trrnliegieriae Pier-alo. I- f II l . Msl is — l ( — . M - s« ; Ter Herr Obertellner, der dem Pietola ans das Schärsste eingeprägt hat, stets Alles so zu machen wie er, rnitcht ans dein srischaewichsten Partei boden aus-. Piccolo: »Wie haben S’ jegt das gemacht, Herr Obertells net?« Yortlietlhaftester Zugwpw Barterlelirtirig:« ,,HerrMeister, Sie mitssen noch einen neuen XVI on schassen; seitdem wir zwei nett III-d sehasten haben, gehen nicht nt « Ille Semmeln in den einen Korb !«- Hot ster: ,,Tnmmer Buts, was C Un sälltP Ta werden sie einfach tleiner ge macht !« Ver artige Otto. ,,(53elt, ctto,« mahnte die Mutter, s «wenn Du wieder einmal den Derrn s Lehrer bealeitest, so läßt Da ihn aus s der rechten Seite gehen, nnd Du bleibst s tinls.«—Cinige Tage später durfte E Otto Die Schulheite in die Wohnung sdeö Lehrers tragen. Dieser, der zur stinken Seite des Btlrschleins dahin schritt, stellte allerlei harmlose Fragen, - die Otto treuherzig beantn«ortete. Da ssiel Letzterem plötzlich die Mahnung der Mutter ein. »Herr Leljrer,« sagte er, »Sie miissen auf der rechten Seite ! sehens