y·assssnnmvnunmnøsøgg I O . K g Für dir Jugend. g ZIQUHOQAOQEHNQQOAUZ Ein tapfer-es Mädchen Die Schule-rinnen der Mädchenschule in Washington Village, einem kleinen Orte Nordamerika-R waren in nicht geringer Aufregung Der große »Ge denttag« stand Bevor, den die Vereinig ten Staaten von Nordamerika am 30. Mai zur ehvenden Erinnerung an ihre im Bürgerkriege von 1861—1865 ge sallenen Helden festlich begehen· In WashingtonVillage sollte diese Feier unter anderm cine öffentliche Be riinzung der Heldengräder in sich schließen. Es waren hierzu Schulmäd chen, «je eines als Vertreterin eines Emzelstaates und in entsprechendem Klftiim, ausersehen. ünsundvierzig gräberschmückende Ma dlein däuchten nun dem Feftaus schu etwas allzuviel des guten, wes-« halb man sich nach längerer Debatte aus dreizehn, die Zahl der ursprünglich Mr Union gehörigen Staaten, einigte. it welchem vHerz-klopfen die vorhan denen 52 Schü erinnen der Wahl ent gegensahen, läizt sich denken. Dieselbe wurde sehr vereinsacht durch den wei teren Beschluß, nur Soldatentöchter zu nehmen, und freudestrahlend nahmen zwölf in der Schule ermittelte das hrenamt an. » ßt fehlt uns nur noch eine,« sagte er Uptlehrer. »Ist denn keine mehr unter euch, deren Vater im Bürger triege mitgesochten hat?« »Ich, Herr Lehrer,« sagte ein schüch ternes Stimmchen, und Rhoda Ju land, die neue Schülerin, erhob sich be scheiden. Sie war erst wenige Tage hier, und man wußte eigentlich nichts von ihr, als daß sie eine Waise und von auswärts gekommen sei, um in Washington Billage bei ihrer Tante zu wohnen. , «Kannlt du dag- zyregimenr deines Vaters angeben, Rhoda?« fragte der Haaptlehrer. l-»Pvölftes Kavallerieregiment von Ala ama,« sagte die tleine Fremde ohne Zögern. Peinliches Schweigen. Der Haupt lehrer räusperte sich verlegen und fah die Vorstands-huren hilflos an. Man hörte tichernde Mädchenstimmem und mehr als ein Augenpaar maß die ,,Fremde« fehr von oben herab. »Ma bainait Eine aus dem ehemaligen Stlavensiaate? Eine von der »andern Seite«?« fagtenldie richtenden Blicke. Die neue Schiilerin fühlte und ver stand sie sehr gut. Jhre dunklen Au en füllten sich mit Thränen, aber sie herrschte sich und blieb aufrecht stehen. Da trat einer der Vorstandsherren auf sie zu, faßte sie freundlich bei der Hand und fagte mit echtem Herzens tatt: »Nimm meinen Dant, mein Mäd chen. Jch begrüße es, daß du mit uns zusammenhalten willst. Die Zwölfek von Alabama waren brave Soldaten, Mann bei Mann, und der Gedenttaa gilt allen, die damals getämpft uns auf beiden Seiten treu ihre Pflicht ges than haben.« Dankbar sah Rhoda Jreland den Sprecher an und alle Anwesenden .fiihlten, daß dies das rechte Wort zu er Zeit gewesen war. . v wurde denn Rhoda zur dreizehn 4 ten der »griiberscheniickenden Jung auen« bestimmt. Sie besiegte durch hr fast ’schiichtern befcheidenes Wesen, vereint mit einem sehr lieblichen Acri rn, bald das anfängliche Vorurteil, S natürlich mehr der Gedankenlosig « -.leit, als dem bösen Willen entsprungen · Dar. Jnfvlge ihrer zierlichen Gestalt «- -« wurde sie als Rhode sland, der kleinste unter den dreizehn Staaten, bezeichnet und ließ sich auch ten Scherznamen Pesselbem »Little Rhody«, gern gefal en. .- -«.--. «« - - - — Wie allerliebst die »dreizehn Staa ten« am Festtage in ihrem Kostüm aus « sahen! Weiße Mulltleider mit breiten roten Schärpen, dazu die kleidsamen blauen Mützen, besät rnit goldenen Sternen: es- war wirklich eine hübsch-: Gruppe, als alle vor dem Schuld-arise versammelt waren. s « Ein Ruf des Entzückens —- der blu Cin ta clwes Mädchen 2 —- Jugend-pr jzuenge « ückte Wagen, mit vier schö "; M Grauschimmeln bespannt, hielt an ;s"« der Treppe! - i G war ein sogenannter Gepl Rafmvagen mit zwdlf zu beiden Sei verieilien Si n unsd einem drei iThis-gen an der Irr-and des Kutsch · Little Photin die immer Be i dene, nahm mit dem zuletzt übrig beiden Pia verlieb, jenes drei hken iemli verxeecktem Was lag spie-i ran ob Bestehen wurde, ei doch r jie se so vie! zu " « Die - Akte Menschenmenge, r isn l amiedinounxforrmtllgäus spM,Schnenun erenerni em «- s« · s Sternbcnmer —- kurz, das liche Treiben bot ein reiz- » « zethebendes Bild. CAN fuhren die dreizehn Staa- " ’ « it ils-Tegel Bierge pann die Straße iiberäßitni freudigem Ber det Straße-verke, wo der sing " nackt dem ziemig mi . er nen sollte, war bis der Moment-vagen mit den , . III-Jung der Gräber Kr« Den nnd Gewinden ci ne nmbiwarmaus sfsn M Mk is « . sie einen Schirm MS seufze- Pennsyl vquidn ve: p1 a sten- mnek den Staaten Y M h « nacht· siirnneien Connecticut, Mark nd und andre ein. Nur Olivde Island, an fasi wechsellose Sonnen lut ge « t, fiihlie sich frisch wie ein isch irr fser « So, da langten noch mehr Wagen an, bald wiirde es losgehem trösteten sich die Staaten. Da entdeckte der Kutscher, wie es schien, irgend einen Fehler am Pferde geschirr, dann, die Zügel sorgsam iider den Kutschersitz legend, gab er die En den derselben der leinen Rhoda in die Band und sa te: »Einen Au endlich leine.« Er chwang sich vom agen. »Was wollen Sie, Kutscher? —Wenn sie nun ar:stneisen!« rief Nord-Caro lina ängstlich. s »sich bin gleich wieder oben,« sagte der osselenter gemächlich, »und für diese Pferde stehe ich ein, davon tneifi tei —« Da lag er zur Seite geschleudert, denn eines der Tiere war durch den Musitwagen, der eben heranfuhr, scheu gen orden, brachte die andren mit in Aufregung — und fort ging es in wilder Hast, so sckzrsirs um die Ecke, daß das sührerlose , uhrweri auf ein Haar umgerrorfen worden wäre. Laut aufkreischend tlaminerten sich die Staaten aneinander. Ruhe, ihr Mädchen!« tonimandierte da eine helle Stimme. Little Rhody · nat es, die ausrkcht in dem holpern den, schwankenden Wagen stand. »Ihr erschreckt die Pferde ja noch mehr! — Sixsen bleiben! — Festhalten! —- Um Himmelswillen nicht abspringen!« Dabei Hatte sie selbst, die Zügel jin mer in der Hand, sich federleichi, ein paar vorspringende Verzierunan des Wagens benützend, aus den Bock ge schwungen, gerade als die Tiere in die Zauptfirasze jagten. Ein wackerer alter cmpsgenosse wollte die Vorderpferde am Kon fassen; er wurde umgerissen —Lnd weiter ging es. Ass Mit ftaunenswerter Geistes-geriss trart ordnete Little Rhody die "gel in den Händen, genau so, wie te es von ihrem Vater gelernt, während sie, o wie oft! neben ihm auf dem Bock zesessen und das daheim landesübliche espann von sechs Maultieren elentt hatte, das ihr Vater mit ge endem Zuruf antrieb, bis es dahinsaufte wie toll. Wolgefiillig lachend, hatte der ein fache Mann seine »kleine Ladh« auf den Rücken geflopr wenn sie ihre Sache gut machte. Ach, hätte sie ihn ietzt zur Seite! Aber sie mußte sich allein hel fen so gut fie konnte. »Kannst du sie nicht zum Stehen bringen, hatte ihr Vater gesagt, »so laß die Raders laufen; suche nur sie in ge rader Richtung zu erhalten, bis sie Von selbst genug gekriegt haben.« Nein, zum Stehen bringen konnte Little Rhodh sie nicht, die großen Tiere mit den vorgestreckten Hals-km gebläh-v ten Nüfiern und angstgliihenden Art-· pen. Sie flogen ja wie der Wind da in mit dem langen, rasselnden Wa gen, durch die belebte Straße, kein Hindernis achtend. Mit lna per Not arsweiehende Fuhrwerle, ent etzt auf fchreiende Menschen, von denen keiner helfen konnte, das Krachen eines zer schmetterten Faudwaams den der Be sitzer im Sti gelassen hatte; und dort —o, ein von der Wärterin treulos preisgegebener Kinderwagen —- wird ihn das gleiche Schicksal ereilen? — Gerettet! —- Denn die Pferde began nen unbewußt der besonnenen Leitung der kleinen treißen Mädchenaesialt zu folgen, die mit flatternden schwarzen Haaren, die sterngli ernde Freiheits mütze im Nacken, stra f uriickgeftemmt, auf dem Fußbrett stan und mit der Kraft der Verzweiflung die Zügel an zog. Jetzt abermals ein Schrecken-mo nentl Die Pferde machten Miene, in eine zu ihren Ställen führende Straße einzubiegen! Rhody fchauderte; blal bis in die Lippen. mit zusammenge bissenen Zähnen, berechnete sie den Augenblick Ein wolbernessener Zügel griff, ein laut gellender Zuruf, wie ekemals in der Heimat —- noch einer und noch einer ——— und die überraschten Tiere, ihr unsinniges Verlangen ver Passend, stiirmten an der gefährlichen Ecke vorbei, auf der jetzt freien, gera den Hauptstraße weiter. »Jetzt laß die Raders nur laufen!« niurmelte die Kleine, die Worte ihre-Z Baters wiederholend. Und sie liefen. Anfangs in unveränderten dann aler allmählich in etwas nachlassendem Tempo. beginnende Ermüdung verra tend. Litt e R ody aber war klug ge nug, jetzt ihrer-MS nicht nachzugehen. damit die Tiere nicht mit noch zu wenig gebrochener Mast zum Stehen kämen. Unerbittlich mu ten sie weiter —- auch als es nun bergan ging, weiter, wei ter! ——bis sie n nnd nach in Trab, dann in den gewö lichen itt ver fielen · und endlich in f ppendec Gang-an die letzte Strecke bis zum Kirchhof zurückgelegt hatten, wo ein Dukend lräftigeMännerarme die dam pfenden, kruchenden, jetzt völli gebän drgten, aber vor Aufregung z tternden Tiere Hinab-new - - Gerettetl —- Jn wirrem Durchein ander drängten sich die zwölf Staaten aus dem Wagen, mehr tot als lebendig nach der aus eftandenen A ft. Oben auf dem Fuß rett aber lag n lleines, rot-weiß-blaues "uflein — Little Rhody, die lram haft in das Polster des Kutfchbocks hineinweinte. Nach und nach trafen die übrigen Wagen, Reiter und Fu gänger, nicht m geordneter Folge, andern bunt durcheinander, jeder auf Eile bedacht. anz« Krieaerbegräbnisplaz ein. Alles vlkcrangte sich um dte junge heldim die löslich gar nicht mehr heldenhaft, andern san das schii terne, beschei dene, kleine lmädel war. »War» ich nur fort,« dachte sie ver wirrt, während das Bett-andern und Lrbpreisen kein Ende nahm. Sie at mete auf, als endlich die Feier ihren Anfang nehmen sollte; allein ehe sie noch wußte, wie ihr geschah, hatte der Herr riisident sie auf den Platz neben m seinen befördert, gerade in der Mitte der vorderstn Reihe auf der Plattform, wo alle Leute sie ehen konnten! —- Diese Plattform kam Rshoda Jreland unheimlicher vor als selbst der Kutschboit Als aber der Festtedner etwas ein cleiht von der jungen Soldatentochter aus Alabama, die an Tapferkeit den Helden auf Dem Schlachtfeld nicht nachftände — da hätte diefeHeldin sich am liebsten in ein Maufeloch vertro chen. Doch es half nichts, sie muxzte staut-halten, bis endlich das Hochru eii und Tücherschwtnten.- und der freudi ae Tumult und der Gefang: »O. du sinnreiche-Z Banner'«, sich soweit legte, laß der Redende fortfahren konnte. Little Rhodn aber war fortan tein Fieindlina mehr in Washington Vil lcgez sie war bei ihren Mitschiilerin s nen beliebt und allgemein gerichtet QQQQQOQQQD QQQQUQQQQ « Verntischtcs. uøooooonoooaooooooa Das gräßliche Unglück des Unter cnges der Gneisena1;, das zahlreiche « milien in Deutschland mit Schmerz und Trauer erfüllt, das von der DIE-DIE Ucclcto ganzen Welt bedauert wird, er-i innert an eine ähnliche Kata strophe, die sich im Jahre 1861 zutrug, wo das preußisehe Kadettenschulschif Arno on in einem Orkan an der hol ländi chen Küste rnit Mann unt-Maus unterging. Dem Wüthen der Elemente lcllen Tausende zum Opfer, aber be finderes Mitleid ruft ein solcher Zoll hervor, wo so viele «unge Mens n leken, Hoffnung und gztolz der Eltern, ir. der Blüthe ihrer jungen Jahre mit einem Schlage dahingerasft werden« Rußland betreibt die Einführung drahtloser Telegraphie für Mariae «trecle mit aller Kraft. Sämmtliche teuchtthürrne am Schwarzen Mle sol len mit den Geräthen des Popos’schen Systems ausgerüstet werden« wodurch sie mit der Küste und den in der Nähe befindlichen Krie sschiffen rn ständi cser Verbindung leihen. , n der letzten Woche wurden 200 do ständige Ge räthe nach Bladivostot und Port Ar tbur verschiffi. Die rufsifchen Kriegs schiffe im Stillen Ocean sollen sämmt lich solche erhalten und ferner sollen Viodioostol und Port Arthur mit ein ander durch mehrere Stationen ent lon der loeeanischen Miste verbunden wer en. 4 Ein Besuch führte mich, so erzählt ein Reisender, türzlich nach Bordeaur. den Straßen umherschlendernd, etrachtete ich mir die Auslagen its den Schaufenstem Hier erblickte ich u. A. einelebilduna des Nieischekschen Schiller- und Goethe-Denkmals in Weimar; aber zu meinem nicht aerin gen Erstaunen war es auf einem Zet tel als Standbild can Frantlin und Washington bezeichnet. Der Inhaber des Geschäftes stand, frische Luft schöpfend an dem schmälen Sommer tage, an der geöffneten Ladenthii:. Artig trat ich auf ihn zu und machte ihn aufmerksam auf den Jrrthum. »Ich weiß,« gab er mir verschenin lö chelnd zur Antwort, »es wurde mir schon gesagt. Doch ich habe meinen auten Grund hsierfiirt ameritcnische Freiheitshelden verraufen sich leichter als deutsche Dichter.« Ein griechischer Phisantrap, ver vor einiger Zeit in Korfu gestorben ift .at eine ziemlich beträchtliche Summe ,iir eine tiftung ganz neuer Art hinter lassen. Es handelt sich um eine Lotte rie, deren Nummern arme Mädchen repräsentiren, die-sich eines tadellosen Ruer erfreuen; eine gewisse Unzahl rrn ihnen deren Nummern ge oaen werden, erhalten eine Mit-gift, die sie zur Anschaffung ihrer Aussteuer ver wenden tönnen. Jn jedem Jahre läßt das zu diesemftwecke ernannte Cpmite, ; an dessen Spitze der Erzbischof der ? Insel sieht, in den Zeitungen ankündi gen, wie viel Plätze frei sind und wie E viel Candidatinnen also untergebraeht nerden können. Darauf stellen sichdie Bewerberinnen vor, es werden ganz genaue Erlundiaungen iiber sie einne zogenqund wenn das Ergebnis dersel ben gunstig ist, so erhalten sie ihre Nummern Ein amüsantes Abenteuer hatte stö nig Leopold von Belgien dieser Tage, ais et mit feinem neuen Automobil m Brüssel aujfuhr. Er kam durch vie Avenue de Tervueren, da sauste plötz lich ein Nadfahrer an feinem Anton-v bil vorbei und rief ihm zu: »Polle! (ein Dirninutiv für Leopold), wer zu erst nach Quatre-Bras kommt, zahlt vie Getrönte2« Und damit setzte er noch kräftiger ein. König Leopold ver stand die Herausforderung sehr gut und lachte, und obwohl fein A utaut über diese Respektlosigteit auf's «·ochste entsetzt war, ging es mit voller Fahrt . los, und es dauerte auch nicht lange, bis er den Radfahrer drückte. Der Letztere setzte alle seine Kraft ein, mußte aber Bald» völlig »aus - vnmpt«. aufgeben. Der Känig sah Ich immer noch von Zeit zu Zeit um und hielt auch in Quatre-Bras, um die W verdeißenen Getränke in Empfang zu nehmen, aber derstadfadrer hatte es woraus-gewisse Just-rücken Eine Liga gegen die Seelrantheit und als ihr Organ eine Seetrankheiw Zeitung sind in Paris entstanden, die Init aller Energie dem gefurchteten Ue bel entgegenarbeiten wollen. Ein lan er, langer ragebogen wird von der ziga verfan t, um alle Erfahrun en aller Seereifenden zu sammeln. in Puck soll herausgegeben werden. Mit arbeiter werden in allen Ländern ge sucht. Als Mittel egen die Seetranl heit werden em ohlen: Leibbinden und überhaupt besonders dafür herge stellte Ilntertleider, Lüfiungsvorrichs jungen und Sauerstoff, starte Cotains lösungew Die Franzosen scheinen qanz besonderen Schreck vor der See irantheit zu haben. Wenigstens ver scchert das »Journal du Mal de Mer'«, laß die Furcht vor der Seelrankdeit ein sehr wesentliches Hindernis fiir die Entwicklung der französischen Colo nieen sei, da die urcht viele verhin dere, auf ein Schi zu geben. Wer sich am Kampf gegen die Seetrantheit be tlseiligen will, möge sich mit Dr. Ma deuf in Paris, 10, Nue Fontaine au Nod in Verbindung setzen; ganz be sonders willkommen sind dort edle f Gönner oder öffentliche Körperschass l ten, die einen Preis von 100,000 l Franken für Heilunq der Seekranlheit « aussehen wollen. Ein unlängft erfchienenes Buch »Moltle und die Frauen«, enthält fol gende Mitiheilunguen über die Kaise rin Eugenir. Für die verfiihrerifche Spanierin auf dem französischen Thron fand Mollle Worte be eifierter Anerkennun . »Eine überraf endeEe fcheinung," chreibt er. »Sie ist schön und elegant, als und Arme sind von unübertreffli er Schönheit, die Figur fchlanl, ihre oilette ausgesucht, ge fchmaclvoll und reich, ohne überladen zu fein. Sie lrug ein weißes Atlas lleid von fo ketriichtlicheni Umfange. daß die Damen künftig noch einige Ellen Seidenfloff mehr gebrauchen werden als bisher-. Jin Haare hatte die Kaiserin einen fchaelachroihen Kopfe-us undu um den Hals eine dop pelte Schnur prachivoller Perlen. Sie fptichi viel und lebhaft und zeigt dabei mehr Lebendigkeit als man an fo ho her Stelle gewohnt ist« 1856 wohnte Moltle den ganz intirnen Abenden der Kaiserin in Foniainehleau hei. Aus diefer Zeit erzählt er folgende löfiliche Aneldotu Einmal larn das GefpraO auf den Magnetismus. Der Kammer herr der Kaiserin wurde von einem anwesenden Arzte magnetiftri. Er mußte feine Rolle gut gespielt haben, oder er fchlief wirklich, denn er fchwileie und weinte dabei. Es entwi ckelte sich folgendes Gespräch: Der Arzt: »Sie leiden?'« Der Kammer err: »Ja.« Der Arzt: » o denn?« Der Kammerhern »Am Herzen« Doer Arzt: »Sie fchlafen hier nicht Ute« g Der Kammerherr: »Nein,« · Der Arzt: »Wo toll-schen Sie zu sein«-« Die Kaiserin Euguenie weiter-bre chend): »Ach ftellen Sie doch nicht fol che Fragen! Er spricht bisweilen Dummheiien.« » « Fische, ebenso wie viele andere Thiere, zeigen eine ausgeprägte Liebe siir ihrs-heim« und sie haben die ge beirnnißvolle Gabe, immer sicher und schnell dahin zurückzukehren Fische, die in Flüssen oder kleinen Strömen leben, mögen sich dabei von der Ge staltung des Grundes und der Ufer« sowie von der Stromrichtung leiten lassen. Wandersische aber, die in gro szen Schvärmen weit durch das Meer ziehen und,.o!)ne Land zu sehen, ge nau nach derselben Stelle zurückkehren, müssen durch eine Art Jnstintt gelei tet werden. der nicht so leicht zu erklä ren ist. Unzweiselhast haben sie einen deroorranenden Ortssinn und ein merkwürdiaeö Gedriichtniß siir die don ihnen eingeschlagenewechselnde Richtung, sowie eine getreue Vorstel luna von der zurückgelegten Entset nuna. Wie jeder andere Sinn, ist auch dieser bei alten Fischen sicherlich medr entwickelt als bei jungen und wird atso wohl durch die Erfahrung verfeinert, wie das ja auch z. B. von der Brief-, selbst der gewöhnlichen Haustaube belannt ist« Immerhin erscheint ez als eine besondere Fähig keit. die der Mensch mit den scharssten Sinnen ohne Hilse von Instrumenten auch nicht annähernd zu entwickeln oermaa. Der Fi tann sichnicht, wie der Voael, weitl; n umsehen, ein Um stand· der es völlig ausschließt, dak er sich von der Um ebung aus se nen Weaen leiten l . - An den Küsten von Schottland und Walec hat man bänsin Ge enheit zu beobachten, tote die von der iselierbei oslterung gehaltenen Hunde nach Ein tretenF ze- Ebbe drein slachän Strand-; nach i n. vor a ern an eren na Meeraalen, absuchezt. und die ost sehr Bärten Vertreter dieser Art nach der hausung der Fischer bringen Da ein Aal von etwa 3 Fuß Länge bereits ein sehr triisti es Thier ist. gehört be deutender Kra taustvand seitens eines Hundes dasm um einen solchen sich mit aller Mach aeaen seine GesangennUF me rvehrenden Fisch zu bewältigen. Die an’s Land aespülten Aale suchen unter den melyr oder weniger zahlreich den Strand bedeckenden Steinen Zuflucht. Die Hunde, die um Fischfang schon dressirt d·· su n nun den Strand ab und i jedem Stein überzeugen sie i Vexirbttsvy ,«';- s- -- l-« IVZZY ssch durch Hin- und Herberoegeu, ob unter ihm ein Aal steckt oder nicht. Jst ersteres der all, so arniigt ein Ver schieden des « teines, um den Aal zan Verlassen seines Versteckes zu zwingen, worauf dann der Kampf be i:int, ter in den meisten Fällen zum « achtheile des Aales endet. Die einma( an das Fischen gewöhnten Hunde he innen, ohne dazu besonders veranszißt zu werden· nach jedesmaliaer skbbe den Fang der Aale, und bringen jelen,der-. re überwunden, dem betreffenden Be sser, der aus diese Weise rft eine recht ansehnliche Menae von Aalen erhält, ohne sich mit deren Faun besassen zu müssen. Die Hauptschwieriateie in- der zum Fischfang nöthigen Dressur eines hundes liegt in Ueberwindnng her Scheu, einen-— isch anzusassen Jst das einmal gesche n, dann ist der bestes sende hund so qut wie serm, und der Grad seiner Leistunaösiibiateit hängt dann von Umständen ab. Jst der Hund schneidig nnd wird ihm seiten-z eines gefangenen Aales ein bedeutende-. Wi derstand entgegengesetzt, dann ver mehrt das seine Passion für den isch sang, zu dem jedoch nur ältere sunde heranzudres ren sind, nachdem re be reits mit E be und Flutb vertraut ac wotden, sich überhaupt an das Leben an der See und an die Fifchtost ge wöhnt haben. Bei jungen Hunden ist der Ekel vor Fischen. und namentlich sei-bald es sich um das Anfaisen eines noch rohen, aleickwiel ob er lebt rder nicht, handelt. kaum oder nu: sehr schwer zu überwinden. Auf dein Gipfel der Gier-eas Jn San Francisco wird ein Pro"ett s gepianh welches. wenn dur efii ri, ; als ein Wunder der modernen echiiit j bezeichnet werden wird. Jn den näch- » sten Monaten läßt die Southern Pa cisic-Bahn den Bau einer elektrischen Bahn auf den Gipfel der Sierras iir Californirn in Angriff nehmen. Tie selbe wird eine , ortseyung der male rischen Mount owe Railway bilden, welche vor mehreren Monaten von der Southern Parifie Gesellschaft ginge tauft wurde. Ein Theil der neuen Bahnlinie wird sich hoch oben frei in den Lüften von Gebirgsspitze u Ge birgsspitze hinziehen und den aäsagip ten ein wunderbare-Z Panorania ·eten. Auf der einen Seite steile, schwebe deette Gebirge uan fruchtbare, 50 Mei len lange Thäler, mit dem herrlichen Duft der Orangen-« und Rosenhniiie erfüllt; auf der anderen Seite das weite blaue Meer, der stille Orkan Wer dann noch den Muth hat« hinab zu schauen, dem werden wilde silitste und tiefe Schluchten von mehreren Tausend Fuß Tiefe ein Grauen ein slcißen Wie dieses unerhörte Wunder einer Gebirgsdahn ausgeführt werden foll, ist noch ein Geheimnisi der Juge nieute, aber eine Anzahl derselben ist texeits an der Arbeit, um diesen stroh artigen Bau auszuführen Wenn man aber die Erbauung der mulerischen Mkunt Lowe Bahn Näher in’s Auge fa t, so ist man überzeugt, daß auch a Schwierigkeiten bei obigem Pro jelt überwunden werden. Seit Jahren war es die Sehnsucht der Bewohner zwi chen dem Parifie chan und der gro en Sierrn Mai-res. aus den wun dervollen Mount Lowe Aussliige ina chen u können. Professor T. S. Lotde trar Mann. welcher diesem Wunsche Lustige-he Ge altung gab und das roxe i einer ahn· auf den Gipfel des Echo Mountain iir Angrig nahen. uerst wollte man eine ahI in piralforni baue-, verwarf oder « diese Jdee und entschied sich fkr eine schiefe Ebene-Bahn Der Weg siir dieselbe mußte ilber steile Alitste und durch machtige lsen geboiet werden, nnd zeigte die ahn bei ihrer Fertig stellungeine Länge von 2860 Fuß mit einer Oteigung von 1350 Fuß. Die Bahn hat ein donveltes Geleise iiiit einem Pothgeleise in der illtiiie zum Ausweichem dieselbe wird iiiit Elektr zitat betrieben, welche 90 Meilen da von entfernt, in den Schluchten von Santa. Ana, durch Wasserfälle gelte sert wird. Nachdem diese Elektrizitiit erst Los Angeles mit Licht. eizunq und Betriebskrast versehen, lie ert sie dkch noch genugend Kraft. um diese Gebirqszlsabn zu betreiben. Die Carz werden durch einen fchiräaen Aufzug gehoben und ift die Maschinerie mit einer Bremse versehen, welche nicht allein den Zug zum sofortiges-« Still stand bringen tann. sondern auch bei Unfiillen die Betriebskraft abftellt, so daß die Sicherheit der Bahn außer allem Zweifel steht. Wiilyreno man unten am Fuße der Mount Lowe Bahn inmitten blühender Rosen und einer milden Temperatur einstens-; landet man vier Minuten später st Fuß.i)och auf demGivfel in der Region eines ewigen XII-eins Hier bietet sich einem die herrli Aussicht auf das liebliche Sau Gabriel That mit Pasi j dena und Los Angeles am Fuße des Gebirges; 35 Meilen weiter entfernt H sieht man dasSanta Catalina Island, welches aus dem unendlichen Ocean emporragt. Blickt der Befucher um sich, dann ift er erstaunt. fo nahe an der Grenze des ewigen Schnees eine reiche Flora zu finden. Hier stehen Baumriefen von 20 Fqu Umfang, welche 100 Fu doch emporragen. Ein roßnrtiges bfervatorium ist eben alls auf dem Gipfel errichtet worden mit einem Reflettor von drejMillionen Kerpenftiirle und einer Linie von-M Pfund Gewi t, welcher feine Strahlen auf eine Ent ernuna von 150 Meilen hinausfendeL Von hier aus wird die neue B hn weiter aufs den höchsten Gipfel es Gebirges, bis zu einer hohe von 8000 Fuß, geführt werden. Tstrtischer Humor-. Daß die Türken auch ihren Humor haben, geht aus einigenAnetdoten ber vor, die man in dem Buch »Die Tür tei»in Europa« findet, das soeben er schienen ist. Der Hodscha Nasreddtn Effendi. eine Persönlichkeit aus dein 14. Jahrhundert, war ein veritabler Humorift. An einem Freitag bestanden die Dörfler darauf, daß der Hodscha ihnen in der Moschee eine Predigt halte; er hatte das nie zuvor gethan, weil er teineRednergabe besaß. Wider willig bestie er die Kanzel, warf sei nen Blick ii r die Versammlung und fra te in Verzweiflung: »Oh! Jhr wa ren Gliiubtgen,v wißt - ht, was ich auf dem Punkte bin zu agen?'« Na türlich antworteten sie »Nein«. »Nun, ich weiß es wahrlich auch nicht,'· chte er und verließ eiligst die Moschee. ie Gemeinde jedoch war entschlossen, eine Predigt von ilnt zu haben und zwang ihn am darau folgenden Freitag aber mals, dieKanzel zu besteigen. Er stellte ihnen dieselbe Frage, und dieGemeinde antwortete mit Uebereinsiimmuna: - »Ja!« ---— »Nun, wenn Jhr es wißt, dann brauche ich es Euch nicht zu sa gen,« und entiam abermals. Arn drit ; ten Freitag hatten die Dörfler, wie sie - glaubten, einen unfehlbarenPlan aus n gedacht. Sie bekamen denhodscha wie der aus die Kunkel und antworteten aus seine gewohn eFrage: »Einiae von uns wissen es und die Andern nicht,« worauf der odscha antwortete: »Dann mögen ieenigen, die es wis sen. Denen berichten, die es nicht wis en.« Die Gemeinde pla te ihn von da an nicht mehr tun eine redigt — einet heißen Nacht schlief der Hods der Kuhle wegen auf der Veranda- Er trachte plößlich auf und sah eine Ge galg die er sur einen wetßgetlecdeten äuber hielt. über seine Garterunauee klettern. Er e rif erschrocken seinen Bo en und scho so ort einen Pseti au den vermeintli Einbrecher ab. Als er as die Gartenniauer trat, fand er, daß sein feil ein weißes Nacht hemd durchbo rt hatte, das seine Frau ewaschen und zum Trocknen an die artenmauer gehängt hatte. Ver bod fcha sing laut Gott zu preisen an. Seine frommen «Worte steckten die Nachbarn auf, die glaubten, daß man sie zum Gebet rufe. Da es noch meh rere Stunden vor Sonnenaufgang war, schalten sie den Hat-schalt seiner verfriihten Frömmigkeit wegen, wo raus dieser st entschuldigte: »Ich habe Gott daf r edanit, daß ich nicht in dein hemd ges eckt, das ich mit dem Pfeil durchbohrt-halsst Der offizielle Nachruf eines-Mein schen stimmt oft wema mit der ofstziö sen Nachredr.