Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 28, 1900, Page 3, Image 3

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    T« Ausland.
Duellirende Kinder. Indem
Dorfe Caeentaina der spanilehen Pro
Vins Alirante geriethen zwei Knaben
Un vierzehn und acht Jahren in einen
streit, der eine-Liebesaflare zur Ur
Älacht hatte. Sie forderten einander zum
Duellt Als Waffen wurden l sler ge
Fihlt Jn dein Duell brachte der acht
hrige Knabe feinem Rivalen einen
urchtbaren Stich in das Derz bei, der
Vielen lolort tödtete.
hofft anl Andrees Rück
kehr. Ter in Gotenbnrg, Schweden,
anfltilige Bruder des bekannten Profefs
zlors Andree, der am 16. Juli 1897
von Spipbergen ans in einen-« Ballon
sum Zwecke der Clreichung des Nord
sols aufgestiegen war, feitdern rber ver
— ; leer ift, hat belchlsiith die Er
urädes · ffenen Teftmmth
I .— I g U tvtilete 12 Misan
« - In derfchteben, so et lich III-Cl iimmer
« it der doffnung trägt, dslhlber Bee
« , lene lchlieleich doch noch-wieder su
rlekkehren werde.
Waffenleindlitstler Sektis
rer in Bnlgarirem DaIMtlitsrs
gericht in Solia hielt gegen einen Wehr
pflichtigem der lieh unter Berufung auf
das Evangelium nnd aul die Lehren
Sollte-is entlchierenlt weigerte, irgend
einen Milliardienlt zu thun, Waffen zu
tragen, den Dienlteld abzulegen, ein
-· Urtheil auf dreifahrigen fchweren Kerker
, eltillt iDie miiiliirs und wallenfeindi
-" «ichen. Seiten haben zwar in Nußland
g- «Iugbreitnng gefunden, fiir
k» rien aber war diefer Schwärmen
"-; ehe Klavier-Rekrut, eine neue Cefcheis
III-n Bei der Vernrtheilung lächelte
g tr. « e verklärt, nachdem er lich unter
’ nng auf dasNeue Testament als
er Christ fiir nnfchuldig ertlilrt
tte
Berhangnifzvolles Spiel
f eines Kleides. Jn Kalt beiKbln
spielte diefer Tage das neunjährige
Thchterchen des Fuhrknechts Dabmen
am Herd der elterlichen Wohnung nnd
machte ein Stocheilen glühend. Das
glühende Ellen fteelte es in eine gefüllte
troteumlanne; diele exvlodirte. Das
ind ftand fofort in Flammen. Es
fiiirzte lchreiend auf die Straße, wo die
s16«ahrige Schwester die Flammen zu
er ielen oerluchte, dabei aber felbft in
Flammen gerieth und fchwere Wunden
erlitt. Auch die Mutter, die auf das
Dlllerulen der Kinder herbeigeeilt war,
sog lich bei ihren Rettungsverfuchen be
deutende Verbrennungen an den Dan
den zu. Die beiden Mädchen starben an
den Verlegungem
F Gleichzeitiges Ableben
eines Ehepaar-es. Als neulich an
einem Morgen ein Dienstmädchen das
Schlafzimmer des Pariler Schriftftels
lers Tarbe und feiner Gattin betrat
floh lie, wie Tatbe den Kon feiner Gat
siin ftlihend in den Banden hielt, wah
kt send er lelbfl Blut lvuettr. Auf einen
Wink jarbes zog lich das Dienstmäd
d then urlitk. Als lptiter ein Verwandter
der amilie das Schlafzimmer betrat,
var dran Iarbe todt, und Tarbe felbft
sag In einem Irmftuhl tm Sterben.
CI verlchied bald darauf. Die Aerste
den das Gutachten ab, Frau Taebe
i von einem herzlehter und ihr Gotte
Folge eines Schlaganfalles geftori
ben, den er aus Gram tiber feine lteri
hande Gattin erlitten.
So 'n kleiner Titel. Zu
einein Geistlichen ln der Mit-e den
kennen-, Provinz Brandenburg, lanr
ich ein gutmittliig und sufrleden
dreinlchouender Knecht mit einer drals
len Viel-niqu, uni das lirchliche Ani
ot zu bestellen· «Un d- 1. here
alter, müqqt let Se bidden, ob Se
sei nich een litten Titel gen-en wollen«
-«Guns gern, Don-X antwortete der
Pastor. «anier wt scholl til Dt denn
Rennen, Grobheit-D Verordeiter, land
Islkthlchqitlicher Gebilfe oder Groß
slpünnerI«-—«Ne, here Pathe-, lo
Saum nicht. Aber le lügen lepten
Eiland-W as Se höhnenlnieders
stillt-un ableiem Sohn des weiland
Iroßlnechies Dinkich Hillmeninieder.
Dii Word ,weiland' tönt Se di ini ot
voll einbringen, det weet ini io rühr
1oinn. Wut dot mehr toichi, witln wi
geern betoqlplen.« Der Postve, der nur
Inli Milde das Lachen zurückhalten
konnte, entließ nnleren Daus mit den
Worten: .Na, Don-. willn nioul
MU- wat lich moaien lett.«
Spaniiches Räubern-elen.
Pn dem spanischen Dorfe Los Climqu
os stiegen tnrztich zwei Reiter ab,
welche als Herr und Diener galten.
Feuer, der verschiedene niit Edelsteinen
elepte Ringe un seinen Fingern lmtte,
wußte lich durch leine Auftueellciinteiten
bei den guten Wirth-Zinnen einznlchineis
ln. Er bewirtljete die Männer init
lgarren und Wein und die Frauen
still allerlei Leitereien. Als Alle-J licii
nr Nachtrnbe begeben hatte, oiincten
r vornehme Herr und iein Begleiter
die Hans-thun nnd herein truteu iechl
mit Meuolvern und Toljsen bewaffnete
Räuber, deren Hauptmann der vor
nehme Oerr war- Sntnnitliche Vernun
ner des Hauses und die übrigen tsinite
wurden uns den Betten gerissen, getrie
lt und uul den Boden geworfen.
qchdein durchstotierten die Räuber dnz
Dirne und eignen-n lich alles Wertlzvislle
inn. Ten Wirth und feine Frau zumu
sen lie unter Anwendung von Drohun
, ihnen den Ort zu zeigen, wo ilir
ein«-vermögen derneiit war. Nachdem
lie lich einen Betrug non ll,000 Pesc
taS ist«-»Uns) angeeignet hatten, inachter
szsz sie sich »in-J dem Stande.
Tückifche llauturrenzbes
la mpr us. Ein Butter in der Nähe
vau Mitufler, Weftfnlem pflegte an
etliche Bürger ln der Stadt Mslch zu
liefern. Seine Kuudichalt halte wie
derholt Klage darüber geführt, daß die
Milch ralch sauer werde. Der Lieferant
siand vor einein Null-seh da andere
Milchabuehmer stets zufrieden waren.
Schließlich fiel thu auf, daß es uuf der
Straße, die er hauvtfachlich bediente,
genau eine Grenze gab, jenfeits deren
die Milch zu Magen Anlaß gab. Er ließ
nun neulich seine Frau dle Lieferung
besorgen und folgte in einem gewissen
Abstande. Als nun die Frau in ein
auf der erwähnten Grenze liegendes
Haus ging, um dort Milch abzuliefern,
lam aus denr Nachbarhaufe eine andere
Frau und machte sich an der auf der
Straße ftehendeu Kanne zu schaffen.
Sofart sprang der Bauer aus feinem
Versteck hervor uud nahm die Frau feil.
Sie helauutefikh lchuldig, wiederholt
Eilig in vie Milch gefchiittet zu haben,
urn fich die bitt-etliche Konkurrenz vom
Leibe zu schaffen; fie verkaufte selbst
auch Milch.
n—--I«..r.«--mrcr ....-t-1—
uns-St III-IIO-II-IUUIUUIIII(
F olge. Der Zahntechniler Berlin nnd
der Barbier Seiffert in Berlin kamen
an einem Avende auf die Jdee, den
ihnen bekannten Briefchen des Ober
lieutenants Schaffer zu ersnchen, ihnen
die beiden Pferde seines Herrn zu einem
kleinen Reitaugflug zur Verfügung zu
stellen. Der Bursche war aber. als die
beiden Neitlnftigen feine «Bude« be
traten, bereits schlafen gegangen,
worauf fie die Kramtne von der Stall
thitr rnit Gewalt losbrachem die beiden
Pferde fattelten und auf ihnen davon
ritten. Als der Oberlieutenant in der
Nacht nach danfe tarn und den Stall
zn feinem Schreiten leer fand, benach
richtigte er die Polizei, welche die Nei
ter, als dtefe nach etwa einer Stunde
znrtlcllehrten, in Empfang nahm.
Jhren Streich hatten sie kann mit einer
lsttagigen Gefangnißftraie zu büßen.
Ungalante Polizei. Jn Dil
desheirm Hannover, will die Polizei
gegen die Bactfifche auf Spaziergängen
fest eine schärfere Tonart zur Anwen
dung bringen. Sie macht nämlich be
kannt, daß fie sich genöthigt sieht, auf
Grund des Paragraphen 24 der Stra
ßenholizeiscrdnung gegen die Unfitte,
daß junge Damen und Mädchen zu
Zweien und Dreien. auch zn Vieren
untergefafzt die schmalen Bürger-steige
pafsiren, einzuschreiten. Die Polizei
droht. Uebertretungen unnachfichtlich
zur Bestrafung zn bringen, und richtet
an die Mütter das Erfnchen, durch ge
eignetes Cinwirten auf ihre Töchter
diefe vor Bestrafung zu schäkern
Den Bruder auf der Jagd
erschaffen. Bei einer im Revier des
Großherzogs von Toskana nahe Reda
rvip, Böhmen, abgehaltenen Treibjagd,
an welcher auch die Brüder Joseph
und Eduard Polornh, Deger aus dern
Nachbarrevier, theilnahmen, fehlte der
altere Bruder Jofepheinen Daten, with
rend die volle Schrotladung feinen in
der Nähe stehenden Bruder Eduard in
die Schulter traf, so daß dieser mit
einein suffchrei zu Boden stürzte und
auf dein Transvort in's Krantenhaus
verfchied. Dem Bruder, welcher einen
Selbstmord begehen wollte, mußte das
Gewehr entrilfen werden.
Gut obgelousener Soltos
mortale eines Gaules. Jn der
Rdde von Fontonin im Schwelzer Kon
ton Tessin, sprang unldngst das pldss
lich scheu gewordene Pferd eines herum
stehenden Tuchbåndlers ttber dirs Ge
llitndee einer Brücke nnd fiel mit dem
lWagen in doc etwa 70 Fuß tiefer lie
jgende Flusibett. Der Karten wurde
lsertrtimrnerh die Tücher wurden in
schlechtem Zustande wiede) ’1erousgeholt,
ebenso das Pferd. mit Aufwendung
bietet Mitbe, merlwtlrdtger Weise un
beschädigt. Kaum war das Thier oben,
sing es on Gras zu srefien, wie wenn
nichts geschehen wäre.
Selbslinord ausNengierdr.
Polnifche Blätter berichten über einen
Fall von Selbslmord, der turslich in
Warschou sich ereignet hat, und deisen
Motiv selir ungewöhnlich ist. Ein
lijiihriger jiidischer Knabe, der iür sein
Alter geistig außerordentlich entwickelt
war, erlningte lich. Ter Knabe, der
lich stets durch Willengbegierde aus
zeichnetr. hinterließ einen Zettel, aus
dem er mittheilte: »Ich habe mich nur
aus Neugierde artigelningL Jch möchte
gar zu gerne niisien, was dort im
Jenseits getchiet;t.«
, Attenlut gegen einen Leh
rer. Der Schiller Güllich der vierten
Klasse oeiz lslninnusiurng in Angdnch,
Bayern, sollle sich treulich wegen Unge
Hliorsanlg un-; der Bnnt stellen, leistete
jedoch der un ilzn ergangenen Aufforde
Hrnng teine Helle sitt-Z nun Studien
lehrer Dr. Frikz un den Schiller heran
trat nnd ihn am Arm feil-te, zog dieser
vlotzlich einen Reuolrcr uns der Tasche
»und fchoiz auf den Lehrer, der durch
seine schnelle Wendung der tileialir ent:
»gutg, getroffen zu werden. Ti« Kugel
traf die Wand und richtete weil-. innen
» Schaden on.
Boslinfte Freige. Aus eine Jn
» teroellation iin englischen Unterlmuse
ertlurte neulich der sriillere Finnnzlelres
Itar des llriegöininis·leriuuisJ, Poroell
’Witlining, dirsi lculirend des Krieges
l Exil-V Pferde und Munliiel in Sud
airrlu gelundet worden leiern Auf die
Frage Iiinotlid M. Oeulnsz wie viele
lssel wahrend des Krieges nach Sirn
afritu gesandt worden seien, blieli
indetien der Betreffende uns naheliegen
den Gründen die Antwort schuldig.
Inland.
Pliihlich zne großen Armee
abbetnsen. Janus A. Lega, ein
ehrenvoll verabschiedelet Soldat, der
ans dem Wege von ten Philippinen
nach seiner Veisnaih Calnnibiss, O»
war, siel in Tenno-, Col-, wo er in
einem Neflautant bei Tische saß, pldhs
lich zn Baden, nnd alle Bemühungen,
ihn wieder znm Bewußtseins zu bringen,
erwiesen sich als erfolglos-. Ein Herz
schlag hatte seinem Leben ein Ende be
reitet. Legg hatte im l7. Jnsanieriei
Iiegimeni gedient nnd sich aus den Phi
lippinen in vielen Gesechien ausgezeich
Ucc.
Verkommener Burfche. Der
17jiihrige Theodor Weiß in Vaterlan, f
N. J» war fchon verichiedene Male dem 3
Elternhaufeentlaufem Kürzlich erklärte ’
er feiner Mutter, daß er fich für die"
Marine anwerben laffen wolle, und fie
ertheilte ihm die Erlaubniß dazu. An
einem der darauffolgenden Morgen
brach der Burfche mit feiner Mutter
einen Streit bosn Zaun, und plötzlich
zielte er mit einem Revolber auf den
Kon der Franz diefe ftand aber glück
licher Weile in feiner Nähe, fo daß iie
ihm die Waffe zur Seite fchlagen
tonnte, und der Schuß drang in die
Wand des Zimmers ein. Die Frau ließ
den Taugenichts daraufhin verhaften.
Gattenmoro. Die Frau des
wohlhabenden Farmers Hoffact in New
Virginia, Ja» wurde kürzlich, als fie
bon dem Begräbniß ihres Gatten zurück
kehrte, unter der Anklage des Gatten
mordes berhaftet. hoffaet war in einer
Nacht, während er an der Seite feiner
Frau fchlie«f, durch einen Schlag mit
einem fcharfen Jnftrument getödtet;
worden. Die Frau behauptete. fie feif
bon einem Geraufch aufgewacht und!
habe ihren Gatten neben fich todt gefun
den; die vor der Coronersiurh ftatts
gehabte Unterfuchung ergab jedoch, daß
die beiden Cheleute wegen eines ihrer
Kinder einen Streit gehabt hatten, und
da gegen niemand Anders Verdachtss
momente borlagen, lenlte fich der Ver
dacht auf Frau Hoffack.
Nette Konstabler. Der Hilfs
ionftobler Smith in San AnfaeL Kal»
tam unliingft total bezecht in den Ma
terialwaarenladen des Stadtratbs
Gieste und beftellte ein Getränk. Gleich
darauf inlultirte er einen gewiffen
Gleafon, der fich ebenfalls im Laden
befand. Schließlich feste er Gleafon
den Revolber auf die Vruft. Als Giess
tes Cleri, Kolepla, dem Vilfslonflabler
befahl, das Schießeifen einzufteclen,
wurde auch er bon Smith bedroht. Als
endlich Polizisten auf der Bildflache
erfchienen, machte fich der Saufbruder
aus dem Staube. Ein dortiger Schaut
märter Nonsens Brind, der ebenfalls
Dilfstonftabler ist, hat ebenfalls das
Leben berfchiedener Bürger bedroht.
Ein anderer Konstabter ftahl, ein wei
terer Konftabler ließ fich befiechen. Ka
nonenriiufche bilden bei den Konstablern
San Rafaels keine Seltenheit.
· Wunderbare Rettung aus
Leben sgefahr. Der 17 Jahre alte
D. D. Collins in St. Louis war nen
lich an einem Morgen als Fabrftuhli
führ-er in einem dortigen großen Ge
bäude angetreten. Der Fahrftuhl stand
etwas unterhalb des dritten Stockwer
!es. Collinsfepte den Fabr-stahl mittelft
des Hebels in Bewegung, und als er
dann auf den Fahrftuhl springen wollte,
glitt er aus und fiel borniiber auf's
Gesicht. Ehe er lich wieder erheben
konnte, waren feine Füße in die Schus
thiir eingellernmt worden, und ie n
Oberlbrber glitt dont Boden des Fahr
ftuhles, fobald diefer hbher embor flieg·
gn diefem Augenblicke ldften fich die
ilße aus der Umllammerung, und der
junge Burfche fchoß mit dem Kopfe im
clebatorfchacht abwärts. Dabei ftieß er
heftig mit dem Kopfe gegen ein hinder
nlß. Er griff zu und hatte das Seil
gepackt, an welchem er bis zqu dritten
Stockwerte herabrutfchte und dann laut
um Ditfe rief. Man befreite ihn aus
feiner verzweifelte-i Lage und brachte
ihn nach dem Disbenfarium, wo der
unterinchende Arzt ieftftellte, daß der
Berunglllctte, abgefehen von einer
Schramme am Kopfe und einer Ab
fchiirfnng der Daut an den Händen.
unverleßt geblieben war.
Inst-,
m
aus«-( grau-rasch Eurer sung
lirten Ilönbern gelang es neulich Nachts
in Sbanesville, O» die Privatbanl
von Jobn Doerlchucl nin 83000 bis
84000 zn berauben, obgleich iie bei
ihrer Arbeit an dein Geldgewblbe über
ralcht wurden. Um 3 Uhr friib wurde
John !lt.;odes, welcher gegenüber von
der Bank wohnt, durch eine Explosion
in der letzteren ans dem Schlafe geweckt.
Cr bemerkte, daß zwei von den Einbu
chern an den Thüren deg Geldgewölbes
arbeiteten, während zwei andere an
dem Daiivteingange des Vanlgebandes
Wache hielten. Nin-des ergriff einen
Revolver nnd eilte anf die Straße, aber
die waclibtrlteiiden Räuber schaffen anf
ihn. Er wich aber nicht von der Stelle
bis er alle Patronen verschaffen hatte.
Ein Dutzend Nachbarn eilten anf den
linall der Schiiiie herbei, da sie aber
nnbewaisnet waren,»lonnten iie gegen
die Marthen die ein iebr lebhaftes Feuer
unterhielten, nichts ans-richten. Nach
halbstiindiger Arbeit gelang eiJ den bei
den lsinbreitzcrn im Innern der Bunt,
die Ttniren des litelvgewölbesz nnd die
Geldfacher degI legteren aufzubrechen.
Sie warfen alles Hartgeld in Saclchen,
eilten damit durch die Straßen nach
dein lsleleiie der Wheeling nnd Lale
Eile-Bahn und entlanien von dort anf
einer Draiiine. Die letztere wurde spä
ter verlassen aufgefunden.
,
- - -r- «ng- I —j
ilirher Spaß. Ein elegantgetleis
deter Fremder, der iich anicheinend ver
laufen hatte, gerieth neulich Morgens-,
als es noch dunkelte, in die Nähe der
Morgne am Fuß der 26. Straße in
New York. Er war auf der Stiche nach
einem Hotel, nnd da er nicht anders
glaubte, als das; das stattliche nnd hell
erleuchtete Gebäude, das in feinem
Aeuszern leineswegs als »Leiehen-Dotel«
kenntlich ist« ein wirtlicheg Hotel fei,
in dem ein müder Wanderer sieh behag
lich in einem Bett ausftreclen lann, trat
er ein und ersnchte den Cleri, der in
feiner Office gleich am Eingang thronte,
nm Anweisung eines Zimmer6. Der
Cleti sah sofort, daß der Mann ein
Fremder sei und teine Ahnung habe,
in welchem Gebäude er sich befinde.
an Unterbrechung der grauiigen
Morgue-Monotonie dachte er sich einen
Scherz mit dem Fremden zn machen
nnd fragte mit der schablonenmäßigen
Routine eines Hotelcleris »81- oder
QZsZimmer?«-«Einerlei,« antwortete
der Fremde, »nur ein hübsches warmes
Zimmer.«—-,.Jhr Name, bitte,« sagte
der Cleri, indem er das Todtenregister,
iein Fremder-buch, aufschlug. Der Clerk
ftellte sich, als wenn er den Namen
eintrage, ries einen Zimmerlellner, das
hein MorgnesWitrter, und sagte nnr
«Room 21·'« Unter Vorantritt des
«Zimmerlellners« betrat der Fremde
die eigentliche Margneshalle, die ihn
zwar seltsam anmuthete, da er eine
lolche »Hotellobbh« noch nicht gesehen
hatte, da aber die MorgnesHalle einem
Uneingeweihten in teiner Weile verrath,
wo er sich befindet, stieg ihm noch nicht
der geringste Verdacht auf· Der ,,Zim
meriellner« öffnete dann die Thür zu
»Was-m 21« und zeigte dem Gast eine
reichhaltige Kollektion von Leichen und
Leichentheilen. Erst dann merkte der
Fremde, der auf der Suche nach einem
Nachtlogis war, an welchem grauenvols
len Ort er sich befand und wie ein ge
hestes Wild raste er zur Thüre hinaus
nnd davon.
M-k-»«-t-.ss s s -·- «
»Ist-cost utv ulsllujk Illc Jll
diauersUnrnhetk Von den Jn
dianerlindern, welche ans der Uintabs
Reservotion, len die Schule besuch
ten, waren vor Kurzem ilber 30 an den
Masern erkrankt, und der Regierungs
Agent hatte Ordre gegeben, die Patien
ten nicht nach haufe zu schielen, damit
die Krankheit nicht weiter um sich
greise. Die Eltern aber verlangten,
daß man ihnen ihre Kinder zurückgebe.
Als dann ein lleines Mädchen an den
Masern starb, forderte der «Schwarze
habicht.« ein Häuptling des Stann
nies, aus der Agentnr drohend die Aus
lieferung seiner drei Kinder. Ter Leh
rer O’Connor suchte den Ausgeregten
u beschwichtigen, wurde aber von dem
Indiana die Treppe hinuntergewarsen.
Dann brachte der «Schwarze Habicht«
ieine Jungen zu deren Mutter im Wigs
wam zurück. Mehrere andere Jndianer
folgten seinem Beispiele nnd seyten sich
mit Gewalt in den Befip ihrer Kinder.
Einige wollten sogar die Schulgebitude
auf der Agentur, in welchen die tran
len Kinder untergebracht waren, den
Flammen übergeben. Der bedrongte
JnvianeriAgent rief dann Major
Dogbes, Kontmandeur der Garnifon
in Port Duchesne, um militltrischen
Schuh on« worauf eine Schwadron
Kavalierie nach der Agentur abging,
um die empörten Rotbhiime im Zaume
zu halten.
Kürserer Crportweg. Die
Great Nathan-Eisenbahn von Parro
Sound arn Duronsee nach Ouebec, Ko- !
nada, ist lesthin vollendet worden.
Die Bahn ioll vorzugsweise deni Ge
treideexport dienen. Sie bildet die
fchnellfle nnd billigste Route zwischen
den Binnenfeen und Europa. Ter Weg
von den großen Getreidemürlten des
Westens und Nordwestens nach Europa
wird durch die neue Bahn um 800
Meilen verkürzt, um so viel ist die neue
Route liirse als die alte von Dulutb
und Cbieago via New Port Die Bahn
bildet das Berbindungsglied zwischen
der Ouebecs und der Laie St. Joha
Bahn. Das Getreide gebt von Chicago
und Dulnth per Dampser nach Parry
Sound nnd von dort per Bahn via
cltawa und Dawtgbnrv nach Rivierre «
a Pierre, 58 Meilen von Quebec, bis
wohin die größten Ozeandampser sah-v
ren tönnen nnd wo fiir ausgezeichnete
Ladefazilitäten Sorge getroffen ist. i
Veimtehr eines Vers-hallet
nen. Zwei Jahre halte ein gewifser
Jeronte Jordan von Battle Creel,
Mich., der ans die Jagd nach dem Glück
in das Klondile-Goldland gezogen war,
lein Lebenszeichen von sich gegeben.’
Die Briese feiner Fran blieben unhe
anlworlet, und um nicht ihre beflen
Jahre zu vertraaern, ließ dieselbe fich
fcheiden. Groß war ihre Ueberraschung,
als dieser Tage plötzlich Jordan wieder
tehrte. Er lam als reicher Mann niit
8100,000 in purem Golde nnd als
glücklicher lllloldgrnbenbesiyer zurück
Die Gefchiedene nahm ihn mit offenen
Armen auf nnd defselbigen Abends lic
ßen Beide fich Wieder trauen, nachdem
fie erfahren halte, daf; die Briefe, die.
lie geschrieben, nie angeloinmen waren.
Verungllickt, weil er Zeit
erfdaren wallte, ist der Renn
pferdbesitzer Bromn in Cincinnali. Er
wollte fich anf einen Mennplay begehen
nnd wählte, um Zeit zu gewinnen, den
Weg liber eine Eisenbahnbrücke. Ei
hatte lanm die Anfsahrt znr Briiele er
reicht, als ein Zug hereindranle
Brown wurde von der Lolamatide ge
nossen nnd die Brücke entlang ge
schleifl, biS der Zug das entgegengesegte
linde- der Brücke erreicht halle. Tie
Leiche des Vernngliinten war in schreck
licher Weise verttnmmelt.
i
i
»m- ess- - gewiss-·- - -,» w- s- «
Dle Mode im Tafel-Luxus.
Als Graf Voni de Caftelloue für die
erften Kirfchen auf dem Parifer Markt z
in diefern Jahre 20 Franks pro Stück
bezahlte, fiellte er aus tiefem Gebiete
einen Netord auf, der nicht fo bald ge
brochen werden wird, obgleich die«
nenefte Mode der Winterfaifon bei
«fmarten« Diners darin besteht, zum;
Deffert Zwergtirfchenbäume mit reifen «
Früchten auf der Tafel zu haben. Tie
ersten Obfthändler im West End Lon
dons haben denn auch im Sommer
Vorbereitungen getroffen. um die
Prunttafeln in diesem Winter mit klei
nen Obstbäumen, die Sommer- oder
frühe Herbftfrüchte tragen, verfehen zu
können. Tiefe Treibhauserzeugniffe zei
gen in der Regel phantaftifche Formen;
sie dienen gleichzeitig als reizeuder Ta
felfchmuck nnd als Deflert. Die Mode
stammt ans Paris, wo diefe besondere
Obftbaumindustrie fchon einen bedeu
tenden Umfang angenommen hat. Ter
Bedarf für London wird theils in ten
eigenen Treibhäufern der Obfthltndler
gedeckt, theils importirt. Kirfchbäume
find am beliebtesten. Wenn sie auf die
Tafel kommen. find sie vier bis fünf
Jahre alt, nicht über drei Fuß hoch,
haben dichtes, zu feltfamen Formen zu
recht geftufztes Laub und glänzen von
großen rothen Kirschen, die fehr gut
fchmecken. Diese Bäumchen werden in
große Töpfe gethan und in Warmhäus
fern getrieben. Wenn die Blüthen ab
fallen, werden die Fruchtlnoten forg
fällig gezählt und der größere Theil
wird nbgefchnitten, so daß fich nicht
mehr als 100 Kirschen entwickeln dür
feu. Dadurch erzielt man fehr große
wohlfchmeckende Früchte. Die Gärtner
richten sich so ein, daß zu Weihnachten
gleichzeitig blühende und auch mit
Früchten beladene Bäume vorhanden
find. Ein folcher, in fchönfter Blüthe
braugender Kirfchbaum wird zu einer
Zeit, wo die Erde mit Schnee bedeckt
ift, als liebliches Frühlingsbild einen
prächtigen Anblick gewähren. Kirfchen
find zwar am beliebtesten, aber es ift
auch Nachfrage nach rothen Aepfelu,
Birnen und Pfirfichen vorhanden.
Tiefe Bäume werden ebenso behandelt,
das heißt es werden nur wenige Früchte
zur Reife gebracht, wodurch man be
fonders große, schön gefärbte und
fchmackbofte Früchte erzielt. Die Preise
find natürlich fehr hoch; im Frühling
kostet in Paris ein Pfirfich 6 Mart, ein
Apfel l Mart und ein Pfund Trauben
9 Mark.
Blitowsschinkem
Die Ernennung des Grafen Biilow
zum Reichskanzler, also zum ersten Be
amten des Reiches, weckt, wie die «Jn
ternationale Fleischerzeilung« schreibt,
die Erinnerung an einen Vorfall, der
sich var nicht langer Zeit zutrug. In
der Sipung des Reichstages vom 18.
April 1899 hatte gelegentlich der ersten
Lesung des Fleischschaugesekes der Ab
geordnete Tr. Vielhagen sich dahin ge
äußert, gehört zu haben, daß die Ame
rilaner als Belohnung stir die Prolet
tion der amerikaniichen Fleischwaaren
durch den damaligen Staatssetretitr des
Auswartigen Amtes, Grasen v. Btllow,
mit der Absicht umgingen, einen beson
ders seinen Schinlen «Biilow-Schinten«
zu nennen, was dem Redner einen Ord
nungsrus eintrag. Nachdem so diese
Bezeichnung gewissermaßen zu einem
«gesliigelten Worte« geworden, ver
suchte ein Schlachtermeifter in Hamburg
den Amerilauern zuvor-zukommen und
beantragte die Cintragnng des Wortes
«Bülow-Schinlen« als Gebrauchs
muster. hieraus erwiderte das kaiser
liche Patentamt, »daß es zwar Ge
brauch sei, die Namen großer Männer
als Phantasienamen beim Musterichup
zu verwenden, wie Bismant, Hohen
lohe u. s. w., weil diese Man-er sich
ausgezeichnet hätten und berühmt, ihre
Namen allgemein bekannt seien. Diese
Borausseßung aber tresse. sosern mit
dem Ausdruck .Bülow' der Staatsielres
tür unseres Auswartigen Amtes ge
meint sein solle, im vorliegenden Falle
nicht zu, da dieser noch nicht genug ge
leistet habe, sich einen Namen zu ver
schasfen. Es müsse deshalb die Eintra
gung des Wortes ,Biilow-Schinten’
abgelehnt werden.« Der Schinlenmann
hat unterdessen einen Schlachters
meisler dülow im Mecklenbur
gischen ausfindig gemacht und zur Her
gabe des Namens bewogen, woraus die
Eintragung der ,,Biilow-Schinken« als
Musterichuy genehmigt wurde.
,Finanzrninifter nnd Feuer
wehesa n n. Bei feiner jüngsten An
wesenheit in Hildesheim fand der preu
ßiiche Finanzniinister v. Miquel eine
begeisterte Aufnahme, nnd er darf sich
rühmen, nächst dem Kaiserpaare die leb
haftesten Ovationen dort empfangen zu
haben. Jn allen Straßen, die der
Minister paifirte, tönten ihm Hoch-i nnd
Hnrrahrnfe entgegen. Jn einer Straße,
wo die Fenetwehren aus den Nachbar
arten Spalt-r bildeten, standen Hun
derte Zuschauer, die Miqnel lebhaft be
grüßten. Ta, als die Hnrrahrnfe kein
Ende nehmet wollten, drehte ein recht
behäbiger, dicker Feuerwehrnmnn sieh
nni nnd sanke, zn der Menge gewendet:
,,Kinner, icthiet nich san dnlle, wenn
hei iiiht, dnt ji noch san lnt bölten tönt,
denn niötet je ntnt Joahr dubbelt ian
peel Sttier hetahlen l« Winden ichteit
nicht in toll, wenn er sieht, daß Jhr
noch so lant schreien könnt, dann mußt
Jhr ini nächsten Jahre doppelt to viel
Steuern bezahlen t)
Mehr Zucker verzehren die
A in er itn ner anf den Flopf der Be
völkerung berechnet, atS die Bewohner
iraend eines anderen Landes.
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