Hernnkr phrlnnthropim Was tot-We sum su- l IIOIII des Gesteins-Dis In Berlin hat neulich eine der vollg lichslen dortigen Frauen, Lan orgensiern, ihren 70. Geburtstag ge rt. Linn Bauer-Das war ihr Mädchen ame--wnrde in Breslarpalg das dritte sechs Geschwistern geboren. Jhr er war ein wohlhabender Fabrikant, Mutter eine iluge, seinsinnige, tde Frau, die in der Tochter den sum Ideal-u wie zur praktischen lthiltigteif nährte. Schon an ihrem 18. litebnrtstage ndete Lina ihren ersten Verein, den .... heute bestehenden Psennigverein, « armen Schulkindein durch Gewäh g von Kleidern nnd Büchern den lbesnch erleichtern sollte. Auch ihre christstellerische Begabung war schon in r Schule entdeckt worden, alg ge s gentlieh einer Prüfung eine Mitschiis rin ihr Gedicht »Der heitere Lebens end« vortrug. Nachdem Liua Bauer 1814 ihren trgendsreund Theodor Morgenstern , heirathet hatte, iiberiiedelte das junge hepaar nach Berlin, wo der Gatte ein nsnsiinnis ches Geschäft größeren Stils nriehtete. Jn Folge des atueriianischen Krieges von 1861 bis 1865 verlor orgenftern jedoch sein Vermögen und nun nnnste die junge Frau ans der »E-s-.schäfti isnng mit der Feder auch einen Broderwerh machen Jhrer iyeder ent flossen ins Laute der Jahre die Werte riedrieh Fröbels Leben nnd seine dagogische nnd soziale Bedentnng,«« ie Frauen des 15).Jahrlznnderts,« ,rniil;rungslel;re,« ,,.liulturgeschicht iche Entwickelung der Kochlnnst,« Schlüssel znin häusliche-i Glück, « s; Paradies der Kindheit « ,,Hnndert deschichten ans der Kindern-eit« und andere. Seit 1874 ist Lina Morgen « siern Leiterin der van ihr herausgegebe nen Hanssranenzeitung Liua Morgenstern griiudete 1859 s" it der Varaniuv. Mahrenhoissziilotv en Frauenverein zur Förderung rer rödel’schen Kindergärtem 1866 die litter, Vollgiiichen nnd im Anschluß l Lina Morgenstern bierarr eine linterstiigunggtasse zur unentgeltlichen Stteiinng Notltleidens der. Jn 1873 ries sie dett Berliner Dangsranenvereim später eine Prit tnieulasse siir brave Dienstboten und eine Stellenverntitlelnng in«-3 Leben. Für die wirthschaftliche Ausbildung aruter Mädchen sorgte Frau Morgen stern durch Begründung einer Dienst botenichnle in Marienfelde. Mit warmer Begeisternng schloß sieh Liua Morgenstern der Friedensbetnes k gung an. SiewnrdeVorstandsmitglied der deutschen Friedensgeiellschait, Bise vritlidentin des »llniversellen Frauen Iriederrsbttnde5« in Paris nnd Lon don, nnd ihrer Anregung entsprang 1896 die itinberusung des Internatio nalen zrauentongreites in Berlin. Und bei all’ dicier beruflichen Thit tigleit war diese Frau eine sehr liebe volle Mutter ihrer inns Kinder und ist nun der Mittelpttnlt einer frohen Entelschaar. xT 5 e partngalo polititr. seit-ahnte hegt-hangen mete- Retorte-stets t- solga des teaudvaattkteges. Die Abreise des niedertandischen lite sandten Barrn d. Harima-Keil von Liitabon nnd des portugiesischen iste Iandteu Grasen v. Selir vom Hang hat begreiflicher Weise Aussehen erregt, wenn der Vorfall auch nicht gerade alo Vorbote eittiz Krieges zwischen den bei den Staaten angesehen zu werden braucht. Tie Ursache des didlontatischen Zwischenialls ist die Streitsrage wegen der Entstehung des Exeqnaturg des nie derländischen Konsuls Pott in Lorenzo Marqnez seitens der portugiesischen Ne giernng, eine Maßnahme, die, wie sz tttatt wohl als ziemlich sicher annehmen bars, auf Betreiben Englands erfolgte, zdas den Kouinl der aktiven Partei nahme sitt die Trandvaalthtren ver ds liste . s er Vorfall ist ein neues Zeichen siir ) die nterttoiirdige Schwenkuug, die die portugieiiiche Politik gegenüber Eng land eingeschlagen hat. Vor etwa zehn Jahren waren den Portngieten die . nglander das berhaßteste Voll aut »rden. Portugal war damals in einein itzt-"-treite wegen eines Gebietes in Stids airlta von England gerader brutal , behandelt und dergewaltigt worden. - selbst die von Portugal jener Zelt be Entragte Cinseiung eines Schieds s richtö ward von Lord Salittburh roti surtietgewielem Die portugie —- Bevölkerung gerieth darob ttt Email-sie Wuih, eine tepublikoniiche Agiiaiion inchte die Cnikiiiiung gegen das Königthnni zn lenken. Man sprach schon von der lnchi des Königs Karl des Crsien—·deielben Monmchen, der neulich anläßlich der Anwesenheit des kritischen Visexidinimls Nawion im Liiiaboner Daer bei einein Hofboniett cinen höchst nntetwiitfigen Toan ans die englische Königin angbmchie nnd L Karl I. von Portugal. - dessen Regierung im April 1900 der . englischen die Crlanlniisiertheilte, bri tische Truppeu in Siidasrita iiber vor- s » tngsesischesittebiet marschiren zu lassen, « ' Neutralitötsverlehung schuldig machte s König Karl der Erste der 1889 sei- ! ·«nem Vater Ludwig dem Ersten in der «Regiernng folgte, steht gegenwärtig zim 38. Lebensjahre. Seit 1886 ists « er mit der in 1865 gebotenen Prin zessin Amelie von Vonrbon-Orleans, - Tochter des Grasen von Paris. ver mählt. Karl der Erste betreibt, wie er « selbst einmal sagte, sein »Kötiigshand :werl« mehr aus Pstichtgesiihl, als wegen-der mit dem Herrscherthum vers - hnndeuen Vortheile. Er ist nach seiner Beantaaung eher Künstler nnd Gelehr ter. Wirllich hemertensiverthe Oel gemälde nnd Pastelle sind unter seinem - Pinsel entstanden, nnd seine Sprachen- : ; ienntnisz ist eine ansgedehnte Dltssirte ans Kriegeschislem Eise-strick Einrichtung sum Traun-erst Oper wund-tot in ver deutschen Mai-ine Ans den modernen Kriegsschissen E wird, sobald in einein Gefecht mehrere schwere Granaten einschlagen, die Zahl i der Verwundeten gewöhnlich eine linder hältuisnnijsiig hohe, da Hunderte von Menschen ans einen engen Raum zu snnnnengedmngt sind. Bei diesen tiiaumverhitltuissen ist es ans ersicht lichen tstrtinden zugleich eine Hauptsache, E die Veriouneeten rasch und sicher ans Edeu Verdandplag zu schasseu, welcher selbstverstijndlich ties unten liegen musi, damit er vor der Geschoßmirtnng ge schützt ist. Nun sind aber die modernen Schlachtschisse siir diesen Traneport viel nndeaneiner eingerichtet, als eg die alten hotssschisse mit ihren hreiten be quemen Treppen und Luten waren, nnd so mnszte aus ein Mittel gesonnen wer den, die Berwundeten durch die schma len Niedergange und Ihiiren hindurch ; zu schassen, ohne dass ihre Schmerzen t s s l .s Æq durch Anstoßen vermehrt werden Ju der deutschen Marine ist nun im Hinblick daraus nueh vielsachen Ver snchen eine Trau porthiingeiuatte herge Estellt worden, welche allen Anforderun gen entspricht Dieselbe hat etwa die doppelte Breite einer gewöhnlichen Schissghäiigeiuatte, so daß der darin Liegende ganz nnd gar eingeschnürt Berwnndetentransport durch einen Mast. werden tann. An der Aufzenieite der bangen-alte iind oqu Kopf bis zum Fußende Tafchen anfgeniiltt, in welche zwei flache, biegsame Staugen einge schoben iino, die ein Durchbiegen im Mücken des Patienten verhindern, ohne auf dieien einen Druck auszuüben. Eine Kapuze hatt den tKopf fest. Damit ader der Verwundete beim Oeuintergeben durch die Listen nicht nach unten rutichen kann, reitet er auf dem sogenannten Sattel. Es ist dies ein mit zwei breiten Bandern versehenes Polster, welches durch die Bänder am Kopfende Halt findet nnd, gleichzeitig mit dem iilJer der Brust zusammen geichntirten sogenannten Korsett, den Mann trägt. Acht Handgriffe ander Außenteite ermöglichen ein bequenies Fortichaffen. Tiefes Trangvortmittel gestattet eg, Verwunoete ietbft durch Thüren von nur 1 Fuß 8 Zoll Breite bequem und sicher zu schaffen nnd tie auch aus den Gefechtsmarien und von den Deckznnfs bauten rofch und fchonend hinunter zu befördern. Ter Tranguort nach unten geschieht nämlich auf den größeren Schiffen innerhalb deiJ Meiste-J, welcher hohl nnd mit einer Wendettrevpe ver-, selten ist, so daß die Verwunoeten auf dem Wege zum Berbnnoplnn nach Mög lichkeit vor weiteren Verletzungen ge sichert iind. Jn derselben Weite werden dann später die Verbondeuen in's Lazaretb gebracht wo breite Kojen sur Inf mme Herett find. Modern: Chinestnnern III des Ist-me der sod- in In Oel-ils s des siusuztuh » Tas chinesische Voll httngt wie lannt i ein anderes vietittvotl on den Sitten und Gewohnheiten der Vorfahren. Deshalb hält selbst der zum Christen thum sich betennende Chinese die eng anschliesiende Kleidung der Europäer slir uulchirtlich und unterscheidet sich namentlich im Inneren des Reiches äußerlich tarnn von seinen airdersgläns bigeu Landsleuten. Um leiu un nöthiges Aussehen zu erregen, legen deswegen au die Frauen der Missionitre chine sische Tra t an und thun dies um so lieber, als ieeinheimische Gewandung in viel höherem Grade dem dortigen Klisna angepaßt ist als die euroväische. Tennoch gibt es auch iu dem hoch konservatiben Chitin bei der Frauenwelt eine Mode, deren Wechsel sich allerdings weniger im Schnitt als im Auspup nnd im Bean der Kleidung zeigt, wobei namentlich intiindische Stickereien ver wendet werden. So sind gegenwärtig die Aermel sehr lang und auch enger als frtther. Aussalteuder ist schon die Vor liebe siir helle Kleider mit schrägem Be satz. Ebensowerden heute selbst die wei ten Beinlleider mit reichem Besay der von dem man einen mächtigen Blick tiber die Bai hat. Tie beiden Haupt eiugiinge befinden sich an der östlichen und westlichen Seite desJ Gebäudes. Dieselben sind iu Form großer Bogen s ausgeführt und tragen Adler und Waf fengrnpbirungeu als Schmuck. Mitgroszer Sorgfalt sind die inneren Einrichtungen des-Gebäudes ausgeführt worden, so daß der tomblizirte Dienst sich mit svielender Leichtigkeit abwieteln tann. Die einzelnen Bureaus des De partements haben ihre til-geschlossenen tliiiume siir sich und stehen unter ein ander dennoch in engster Verbindung. Von der Ossice des Kommissitrs süh ren die Thüren nach den Zimmern sei ner Alsistenten und der Reihe nach zum Sanititts-, Finanz-, Prüfungs-, Eisen bahn-, Untersuchungs- und anderen Departements der Behörde. Sobald als der Einwanderer landet, schreitet er durch ein imposanteH Portal nach dem zweiten Stock, dessen ganze Mitte das Prtifungsdepartement ein« nimmt. Jeder Zoll ist in diesem Raum ausgenntzt, so daß mit Leichtigkeit zwei Schiffsladungen Einst-anderer abgefers tigt werden lonneu· Man veranschlagt, daß 5000 Personen dort ohne Schwie rigkeit, jn im Nothfatle noch weitere 3000 geprüft werden tonnen. Die in diesem Raume befindlichen Barrieren ans Eisen, in denen die Ein manderer nach Nationalintten aluhabei tisch geordnet werden, geben der Halle das Aussehen eines nntchtigen Spinnen gewebes. Eine Gallerie, von der die Besucher ausJ das geschiistige Treiben beobachten ltiunen, umgibt den ganzen tituum. Von dieser Gallerie aus ge langt man in die Schlafsale siir die Eiutvanderer, welche 600 Personen Unterlunst gewähren ttinnen. Jn der siidwestlicheu Ecke des Gebäu des befindet sich der Schreiten der Ein mauderer, die Spezial-llutersnchungH behörde. Tarau greuzen die Schlus rijume sitr die Aermsten, die als »uicht wiinschenswertl)« zuriictgewiesen wer den. Daselbst ist auch eine Telegraphen nnd eine Cisenbnlniossice, während die Haiivtagentureu der Bahnen sich im untersten Stock befinden. Auch die Ver waltungsbureaus und der Gebiirlrauin sind in diesem Stockwerk. Besonders ist siir bassende tiiiinme siir Jnsvettoren, Clerii-, Mutronen und andere Angestellte gesorgt. Eine der größten Verbesserungen ist jedoch die Anlage einer Badeanstalt, in der 200 Cinwnnderer zu gleicher Zeit nnd unge sithr 8000 Personen im Laufe des Tages ein erfrischendes Bad nehmen können. Jn einem besonderen Pavillon sind das Nestaurant, die geritumige Waschanstalt nnd andere nothwendige Zweige des Dienstes untergebrncht. Gegenüber von Goveruors Island liegt das Hosbitah Ein tanggestrertter, einfacher Bau, der jedoch in jeder Be ziehung seinem Zweck entsprechend ein gerichtet ist. Alle Vnulichleiten auf der Jnsel sind absolut seuersicher, nur die Möbel sind der einzige brennbare Inhalt. Die Fuß boden sind ausJ Steinmörtel, die Tren ben und Verlleidungen ausJ Eisen, und die Bettstelten aus Drahtgeslecht und Eisen. - Während indem neuen Gebäude dar aus titiiclsicht genommen ist, daß viele Freunde von Cinwanderern und andere Besucher sich einstellen, ist die lästige Schnur von Neugierigen, welche die bisherigen Nitume belagerten und den Dienst störten, serngehalten. —.-— Neunhuudert Jahre zurück Wurde Amerika zum ersten Male von Europäern enttectt. Unter den zahlreichen werthvollen Handschriften Standinaoiens befindet sich auch, sorgfältig in Kopenhageu verwahrt, der («0(lcx t·’lateyensis oder die Flateyhandfchrift. Diefe lenkt gerade je t die Aufmerksamkeit der Welt auf ich, sind es doch 900 Jahre her, »daß Vltnerica zum erften Male von Europäern entdeckt wurde, wenn sich auch jenes historische Fal tum für uns in nebelgrauer Ferne verliert, und, wenn auch jene ersten Entdecker nicht die Macht hatten, den Namen Columbus aus seiner jahr hundettlangen Popularttät zu ver drängen, weil sie der Nachwelt keine steif aren und für den Fortschritt der i — Menschheit bedeutungsvollen Ergeb ni e zurückgelassen haben. och im Jahre 1888, zur Zeit der nordischen Aus tellung in Kopenhagen, ging wohl der größte Theil der Besu cher achtlos an dem Glastasten vor über, der so werthvolle Kunde aus al ter Zeit barg. Man wußte, Colum bus hatte« Amerika entdeckt; man hatte auch wohl vernommen, daß vor dem kühnen Genuesen schon Nordländer ihre Fahrten bis nach Grönland und dem westlichen Continent ausgedehnt hatten; aber die eigentliche Quelle je ner Nachrichten, die alte Flateyhand schrift war taum dem Namen nach be kannt. Erst die Weltausftellung in Chicago regte auf’s Neue die Fraae nach den ersten Eutdeckern Americas an. Man kam dabei einzig auf den Codcx Flatcyensis zurück. Die Union machte gewaltige Anstrengun gen, das Buch während der Aus-stel lutigszeit in Chicago zu haben. Ein amerikanische-«- Krieggschiff sollte den sicheren Hin- und Riicktransport zwi schen Kopenhaaen und New York ge währleisten, ein von Soldaten bewach ter Ertrang die Ueberfiihrung nach Chicago bewerkstelligen, und ein be sonders beseitigte-T ron Militärposten Tag und Nacht bewachteg Gebäude zur Ilntertunft der kostbaren Sen dung dienen. Noch ehe eine Einigung erzielt war, brachten es die Protest: der standinavischen nnd englischen Presse zuwege, das-, man in Kopenhsp gen endgiltig abschlagigen Bescheid er theilte. Es geschah in der berechtigten Befürchtung daß der alte Sel)af3, durch einen unglücklichen Zufall ein mal dem Meeresgrunde preisgegeben, feil-ist durch die Darangabe eines Kriegsschiffes nicht wieder zu ersetzen gewesen wäre. Schon im friihen Mittelalter liessen es sich igliindische Priester angelegen sein, die letzten Reste der alten Sagaz zu sammeln. Aus ihrer weltentlegenen Jnfcl hat-. te allein noch die schauerlich erhabene, altgermanische Poesie eine Zuflucht und Heimstätte gesunden. Die Glanz zeit der igländifchen Saga- und Ge schichtsfchreibung fällt in die Zeit vom 11. bis zum 13. Jahrhundert, also in die glücklichste Periode der Insel, in das Friedenszeitalter der isländischen Republit, wo Handel und Wandel, Schifffahrt und Kunst in hoher Blit the standen, wo ileändische Stalden europäische Fürstenhöfe aufsuchten, is ltindische Jünglinge ai deutschen, französischen und italienischen Hoch schulen ihren Studien ablegen Auf diesen Reisen lernten die Js länder die Kultur des Festlandeg schä tzen und derpflanzten sie nach ihrer fernen Insel. So schrieben auch im 14. Jahrhundert zwei dortige Bischof-: das Flateyfahrbuch Diese Hand schrift (auf Pergament) besteht aus zwei dicken Foliobänden Vor allein ist die Erzählung von den Grönlän dern darin aufgenommen, in welcher die Entdeckung des westlichen Erdwei leS durch die Grönländer, beziehungs weise Jsliinder, berichtet wird. Dein dänischssnorwegischen Könige Friedrich llt. blieb es erst vorbehalten, diese größte aller isländischen Hand schristen jahrhundertelangem Berges senfein zu entreißen. Er hatte einen isländischen Bischof, Brynjnlfr Svein son, beauftragt, alle etwa noch vor handenen altnordischen Handschriften zu sammeln. Als dieser erfuhr, daß eine solche auch von deni Bauer Fin son auf der Flatey aufbewahrt würde, machte er 1662 dort einen Besuch. Flut-eh (d. i. flache Insel) ist das be von Juseln in dem westlich von Js land gelegenen Breidafjördur. Bron julsr mußte große Ueberredungskunft anwenden, ehe Finfon ihm das alte Familienerbstüct überließ. Der islän dische Geschichtsfchreiber Torfason überbrachte es dann Friedrich lit. als Geschenk nach Kopenhagen, wo es heu te in der königlichen Bibliothet zu fin den ist. Us«.i Les-H-« si i. t deutendste Eiland unter einer Gruppe « c Uluscyrfuuusujust zeigte, uulz wirklich und wahr gewesen, was bis her nur als dunkle Sage und mar chenhafte Ueberlieferung galt, dasz Nordländer germanischen Stamme-Z die- ersten Entdecker Americas waren. Die hie und da vorkommenden Zeug nisse für die Auffindung »Winland5« gewannen nun an Kraft und Be stimmtheit. Adam von Bremen, der 1040 an dem dänischen Königghofe weilte und alle möglichen Berichte über die Geographie der neuesten nordischen Länder sammelte und dabei auch »Winland« erwähnte, das so genannt werde, weil Wein dort wild wachse und Korn, ohne daß es aesäet werde, schließt Egnen Bericht mit der wär-then haften zählung vom norwegischen Könige Harald, der das Ende der Welt und die Ausdehnung des Oceanz habe feststellen wollen« aber mit ge nauer Noth dabei dem Schicksal ent gangen sei, »in des unergriindlichen Abgrundes Tiefe u fallen«. Auch die Angaben norwegiicher und isländi-· scher Verfasser über Winland waren o liiclenhaft und theilweise abentener lich, daß man schon ini 16. Jahrhun dert auf dem Festlande die ,,hei1nlicbe Sage von Winland« bezweifelte nnd schließlich jede Erwähnung derselben mit großer Scheu rimgina. Jn den romanischen Ländern wurde« sie erst gar nicht bekannt, sonst hätte wohl Colunibus seinen Curs nach Norden gerichtet. " Dunächst wird in der Handschrift « berichtet, wie Erik der Rothe, wegen Gewaltthat aus Jsland vertrieben, nach Westen segelt und dabei Grän »land entdeckt. Erik und sein Freund eælf machen sich dort in Bratteltd eß ft. Bjarne, herjulf’5 Sohn, war inzwischen in Norwegen, kommt nach Island zurück, hört, daß sein Vater in Grönland sei, und will ihn besu chen. Von Nordftiirmen verschlagen, elangt er unter dichten Nebeln in füdwestlicher Richtung zu unbekann ten Ländern, die nach seiner oberfläch: lichen Schilderung das heutige Beif fansland und Neufundland gewesen sein müssen. Er landet indes ausfal lenderweise nicht und findet endlich wieder den Curs nach Grönland. Spä ter erzählt er in Norwegen von den neuen Ländern und wird getadett, weil er nicht wißbegierig genug gewe sen sei und sich nicht untersucht habe. Nach ihm unternehmen Eriks des Rothen Kinder weitere Efpeditionen nach Westen Leifr, der Ae teste, kauft Bjarne’s Schiff und gelangt mit 38 auserlesenen Männern erst nach dem heutigen Labrador, dann nach Neu fundland und endlich im Jahre 1000 nach Neuschottland. Er nennt diese drei Länder nach ihren charakteristi schen Merkmalen »Helluland« (Stein land), »Markland« (Waldland) und ,,Winland«. Hier erbaut er Blockhäu ser und läßt in Abtheilungen das Land durchstreifen. Dabei entdeckt Tyrker, ein Deutscher, den Leiir feinen Pfleqevater nennt, Weintrauen und erweckt dadurch bei den Wikingern große Freude. Es wird er ählt, daß sie im Win ter nur wenig « rost hatten, so daß das mitgefiihrte Vieh keine Ställe nöthig hatte und im Freien noch Grasweide fand. Tag und Nacht glichen sich in ihrer Länge mehr als in Grönland und Island. Sie sammeln Wein trauben und Maserholz und fahren nach Grönland zurück. Nun segelt Thorwald, Eriks zweiter Sohn, nach Winland, bezieht Leif’s Häuser, treibt Lachsfang, recognoscirt das Land und umsegelt Neuschottland sogar mit ei nem Handelsschiff Jn einem Sturm erleidet er Schiffbruch Während er den Kiel aus-bessert, wird er von den Eingeborenen überfallen. Tödtlich verwundet, wird er seinem Wunsche gemäß hier begraben. Thorstein, der jüngste Bruder, will später Thor wald’5 Leichnam holen, wird aber von Stürmen wieder an die grönländische Küste zurückgetrieben Darauf unter nimmt 1007 der Norweger Thorfin Karlsesne von Grönland aus mit 60 Männern und 5 Weibern eine Fahrt nach Winland. Während er Maser holz und Landesproducte sammelt, macht er Bekanntschaft mit den Einge borenen, die er Strälinger nennt. Aus ihren Lebensgewohnheiten geht hervor, daß sie nicht Estimos, sondern Jndianer waren. Eskimos sind fried liche Fischervölker; die Winland Strälinger aber treten als Krieger und Jäger auf, die im Frühjahre mit Pelzwerk Tauschhandel treiben; beides kennzeichnet noch jetzt den Jndianer Nord - Americas. Aus dem Um stande, daß- die Strälinger mit Freu den ihre kostbaren Pelzwaaren für die von den Wiiingöweibern dargebotene Kuhmilch hergaben, kann man schlie ßen, daß hier Rinder als Hausthiere unbekannt waren. Ebenso räthselhast waren den Ein geborenen Waffen von Eisen. Da sie sich späterhin feindlich zeigen, begegnet ihnen Karlsefne in einer planmäßig angelegten ,,Sch.lacht«» bei der er seine Rinder vor sich hertreibt. Das Brül len des mitgeführten Stieress versetzt die Eingeborenen in derartige Panik, daß sie alles Pelzwerk von sich werfen und entfliehen. Karlsesne fährt danach wieder in die Heimath Da man sich von solchen Winlandfahrten Güter und Ehren versprach, so unter nahm bald darauf Freydis, Erik’s des Rothen reckenhafte Tochter, eine neue Fahrt, die letzte. Noch bis in’s 14. Jahrhundert hinein fanden Züge nach Winland statt, die theils den Handels verkehr mit Grönland aufrecht erhal ten, theils das Christenthum in den neuen Kolonien stärken sollten. Das Fehlen weiterer Nachrichten beweist den allmählichen Verfall der normän: nischen Niederlassungen, sowohl auf Grönland als auch in America. Cnglaitd’s Krteqskostcm Die Jeremiade des englischenKriegs silretärs Brodrict hat der liberalen Opposition Muth zu etwas schärferer Kritik der Butten-Politik der Regie rung gemacht als sie bisher versucht hat. Die geforderten Gelder wird sie sieilich bewilligen, weil von den bis herigen Maßnahmen und ihren Con icquenzen nichts mehr zurück-zunehmen ist, aber sie sucht doch den weiteren Gang zu beeinflussen nnd setzt, wie dies Sir Harcourt in der Dienstags Sitzung deg Hauses gethan, dem grim migen Haß Saligbury’g das Losungs wori: Versöhnung! entgegen. Es mag sein, daß die Macht der Umstände dag Ministerium zwingt, mildere Maß regeln als es beabsichtigte, Platz greifen zu lassen. Salisburrfs Absicht ist es, die annek tirten Republiken in Kron-Colonien umzutoandeln. Sir Alfred Milner, Gouverneur der Kap-Colonie, soll Gouverneur von Orcsnje und Trans Vaal und für die erstere noch ein Vice Gouverneur ernannt werden. Die Ver waltung wird von einer Executivbe hör-de gefiihrt werden, die Bevölkerung aber keinerlei Antheil an der Regierung haben, außer daß sie Steuern zahlen muß. Die beiden Provinzen sollen also auf die unterste Stufe der Regie rungs-form gestellt werden, die Eng land in seinem Coionialsyftem kennt und die sie bei den uncivilisirten Völ kerschaften anwenden Der Bnr wird somit in seinem eigenen Lande willen oset Unterthan der Krone sein. Man ttlnnte es gelten lassen, wenn die bri tische Regierung jetzt durchschn, was die TransvaakRepublil den Uitlans ders verweigerte, die gleiche Berechti gung zur Antheilnahme an der Regie rung, wenn sie beide Elemente auf glei chem Fuße behandelte und sieh auf das Uebergewichi der Uitländer verliexh vor welchem die Buren so große e srrgniß hatten, aber »in einen Fetzen von Unabhängigkeit« it Salisss but-W Motto und Sir Milner nimmt mit ungnädi em Stirnrunzeln die Be schlüsse derAsrikander entgegen,die ihm freimiithig ihre Mißbiaigung der Art der Kriegfiihrung aussprechen und die Autonomie als die erste Grundbedin gung zur Rückkehr zu geordneten Zu ständen erllären. Er wird sie der eng lischen Regierung übermitteln, weil er das- muß, aber er wird hinzufügen, das-, sie sein äußerstes Mißfallen er regt haben. Herrn Salisbury bleibt es dann überlassen, aus den Widersprü chen eine Nutzanwendung zu destilliren, ob er sein gefährlich-es Spiel weiter treiben oder der Stimme der Mäßi gtxng Gehör geben will. Einen treffenden Vorwurf machte Sir Harcourt der Regierung, indem er erklärte,« der ganze Fehlschlag ihrer Politik liege darin, daß sie gemeint habe, es sei ein Krieg der Regierun gen, während der Kampf in Wirklich keit eiri Rassenconsliet geworden sei. Damit hat er die Lage richtig charak terisirt. Die Streitfrage um das Stimmrecht der Auslönder hat die verschiedenartigen Ziele der beiden Rassen zu Tage gebracht, deren Unver einbarkeit die englischen Staatsmin ner nicht haben einsehen wollen, so klar sie auch von Anfang an zu Tage lag. Durch den Krieg ist das natian e Em pfinden der Bitten nur intensiver ge worden und die neuere Art der Krie - fiil;rung, mit Deportation, Prang, Verwüstung und allgemeiner Entrech tung hat dasselbe auch bei den blutet vserwandten Genossen in der Kap-Co lenie in solchem Maße wach gerufen, daß die Gefahr einer Vollserhebung nahe liegt, Das holländische National gefiihl im Kuh-Lande hat sich bisher niemals so feindlich gegen England ge zeigt wie jetzt. Die Beschlüsse der Afri kander sind ein noch mäßiger Ausdruck der Stimmung unter den Eingebore nen. »Ihr werd-et Süd-Afrika verlie ren!« ist dem Lord Salisbury, als er seine nnervittlichen Absichten kundgab, von der Seite der Liberalen zugerufen worden. Mit seiner Entrechtungsz litik wird er dass fertig bringen. Sir Brodrirk hat im Parlamente erklärt, die jetzt geforderte Bewilligung von achtzig Millionen Dollarg werde die letzte große Ausgabe sein, die der Krieg erfordert Er mag sich tauschen und, wenn das Ministerium weitere Forde rrsngen stellen muß, dasselbe vom Volke eine Antwort erhalten, welche die libe rale Partei auf diePrcsbe stellen würde, ob sie es mit der besiirworieten Ver sdhnungspolitik ehrlich meint. --..—-. Tag Trauerspiel in Trauer-nah Die »Lnstigen Blätter«, deren ern ster Inhalt mitnnter nicht ihrem Na men entspricht, enthalten das folgende erareisende Gedicht über den ungleichen Kampf in Tranevaak xer Letzte. Schon siekert durch die Fluren das letzte cuellchen Blut; · Still wird’s im Land der Bitten, die letzte Viichse ruht. Kein Himmel hat Erbaunen, die Saat liegt längst zerknickt, Um die zerschossenen Farmen dieFlamme leckt nnd zückt. Zwei schlveiszbedeckte Pferde, am Berg hang angepsloctt — Und finster an der Erde ein alter Grau bart hockt; , « Hält sehtnerzvoll, eingegraben in seine schivicl ge Hand Tcn Blondkopf seines Knaben, den just die Kugel fand Und als sein Ansf gebrochen, sein letzter Hauch verweht — Der Alte hat gesprochen tein Wort und kein Gebet. Er hebt das Mind, vom Blute die Locken wirr verklebt, Stark vor sieh auf die Stute, als hätt· es noch gelebt. -1e schmalen Wiege trabend — die Gluth loht ihm voraus — Er reitet durch den Abend, er reitet still nach Haus. Die Sterne lachen heiter, ihn macht die Thrline blind, Und sliisternd spricht der-Reiter zu seinem todten stinkt ,,Wir reiten, Pastet- reiten durch unsre » kleine Welt, Zum letzten Mal, wir Beiden, iveil’s Gott nun so gefällt Doch wo heut Nacht vom Pferde Dein Blut hernieder-rollt, Da sei in Fels-«- und Erde verflucht, ver slndlt das Goldi »Und wenn sit-I bald nun graben nnd vackens llisiern an — Blut klebt von meinem unaben, es klebt mein Fluch dar.an Es soll von Noth zu Nöthen sie hetzen und veriuiri n, Soll ihre Männer tödten und ihre Wei ber kirr’n. ,,Soll ihrenStanun verderben, heb· ihnen nimmer Ruh , Und slnaben möqu sterben, doch nicht in stolz wie Tut Und was sie heute suchen bei uns in aeiler Gier, Sie sollen’s einit verfluehen, mein todte-s stinkt, luic wirl »Wir reiten, Bitten reiten durch uns re kleine Welt, Zum letztenmal wir Beiden, weil«s Gott nun so gefällt. Doch wo heut Nacht vom Pferde Dein Blut hernieder-rollt Da sei in Fels und Erbe verflucht ver flucht das Goldt«