IsWis-ssssvwsssotassisssssaf—H IW — f I « Ingenieur Horsimanwz k Mikhekm Hegeken .- flic-«-. -.-.-.-.LWII-L UMA-4I-.ILL.-«Iu-J s. Intsetzsup Die wirkliche Weltdanie ist ein eben so seltener Typus. als der wirklich re iguiie Mensch. oder der wirkliche Künstler. Repräsentieren ist ein Be ruf, zu dem die Frau geboren sein muß. und den- sie in mancher schla to Nacht zu erlernen bat. Er erfor t die feinsten und seltensten Eigen sten, wenn auch nicht gerade die iefsien. Und in einer Stadt wie Ditsseldors, wo in den siebziger Jahren die Maler noch die erste Rolle spielten, mußte die Frau, welche tonangebend T sein wollte, noch etwas ganz Besonde res haben, eine gewisse künstlerische ntasie, eine seine Art. die steifen. ge ellschaftlichen Formen durch freien Uebermutb zu mildern. Diese Eigenschaften waren Anna’s Kardinaltugendem Sie besaß Kunst derstöndrliß, liebte-Bilder und schwatzte mit Geist darüber. Man atmete in ihrem hause eine wirklich freie Luft. ei von orurtbeilen und jeglicher analität. Dabei besaß sie die thei nifche Liebenswiirdigteit, die jedem Menschen die Illusion gab, jahrelang mit ihr bekannt zu sein. Aber tonangebend in der-Gesellschaft « zu sein, isi auch- eine Leidenschafi, bei der der stärkste menschliche Trieb, die Eitelkeit, mitspielt, und aus die Dauer die ganzenKräfte derFrau auszehrt.So kam es, daß Anna nicht nur ihre ganze Zeit mit ihren Verpflichtungen gegen die Gesellschaft binbrachte, son dern das-, sie auch für nichts anderes weg;1 Gefühl und Interesse behielt. ·e. Zuneigung zu ihrem Manne war so gut wie erloschen. Das erste Jahr hatte sie sich wirklich gegrcimt, daßhorsimann den Leuten nicht gefiel Es war ja nicht gerade nöthig, daß er ein Löwe der Gesellschaft wurde, wenn er nur eine so angenehme Null getrot den wäre, wie etwa Herr Oewaxo, uber den man gelegentlich witzeite, ten aber alle gut leiden konnten. Warum war gotstmann so unsbelieth Als kluge rau merkte sie bald den Unter schied. Der dicke Bierbrauer war eben eine Null und trat als solche aus« horsitnann war aber etwas und kehrte das heraus. Jn seiner schweigsamen rückhaltung lag ein Stolz, der die exakter-erlesen » --«I'- k--f-l L-- fu«-Is All-tu tUuL few unsy- -.»-- wes-« ilkres Mannes bewußt. Aber ganz J Frau der Gesellschrft, wie sie damals I war, fiir die die Mode die Zaubers-Ir- l mel ist, der sich alles unterwirft, I "·rnmte sie in die Meinung der Ge- » ellschast ein und fand ihren Mann ebenfo unverdaulich. wie die anderen. Von dieser innerlichenEntfremdung bis zum offenen Bruch war freilich noch ein langer Weg. Aber es kam schon damals manches dor, was dem Mgenieur auffiel und ihn verstimmte Esaus hingenommen von dem ewigen Irr-bel. rernachlässigte Frau Herst tnann ihren Mlann immer mehr. Sie war zerstreut und müde in seiner Ge rt. Sie vergaß ihre kleinen Ko etterien und ließ ihm manchmal mer ken. daß er sie lanaweile. Oder wenn sie liebenswürdig war, so tam sie hin-· tether stets mit einer Bitte, meistens urn Geld. Er merkte nicht die Absicht lichkeit in ihrem Benehmen, er fühlte nur ein gewisses Unbehagen, daß es anders war wie früher, einen dum äfen Schmerz, als wenn ihm seine rau entfrerndet würde. Er b alles auf das neue Haus. Das us hatte ein düsseldorfer Ar ZItett gebaut, aber Beet hatte an den läwen Verschiedenes geändert. Auch an der inneren Einrichtung hatte er mit wirkt, es stand nicht ein. Stück Mö el anders, wie er es angeordnet hatte, nicht eine Tapete, nicht ern Bild, nicht eine Gardine war ausgesucht, die er nicht bestimmt hötteHarstmann da egen kam in dies Haus hinein, ohne en geringsten Antheil gehabt zu ha ben. Wenn er Anna feine Hilfe an .bot, war ihre fteteAntworR »Warum willst Du Dich damit qui kxeäii Jch besorge das schan. Berr hilft r.« Eines Tages wurde in feiner «le tveienhert der Umzua bewertstelligt, Und statt nach der Sternftraße gin« er nach der hosgartenitraße. Aber s neue MW·bliW ihm fremd, daß er steh ost verlrexz nnd erst auf der Trep pe des alten iel ihm ein. daß er dort ni me r wohnte. r xh te sich nach den alten frü heren unten zuriick. Sieht, wo er sich den Palast ebaut hatte, der ihm so rft in ter- hantasre vorgesehwebt hatte, gestand er sich manchmal seuf .nd, dal- er «r den Luxus nicht e chcsiien er. on all den Leuten, 'e seinem hause ans nnd ein gingen, « sit-e- sse-essen esse-« e e as o o e i «- , still-I zu senkten Anker Einrichtung des Eßzimmert . M er Bericht-dene- anvern wollen. sie Miti- ««s WAR " .;M U M n M W. so wi- e« sei · MJQ bcid M seit «thY«-h III tmwa . Horstmann hegte seit einiger Zeit eine gewisse Abneigung gegen seinen ; früheren Freund. dessen Namen er in f Anna’s Munde allzu oft hörte. - »Was geht mich holleder anl« ver 1 setzte er gereizt. »Holleder wohnt nicht : hier, sondern ichs· » »Aber Holleder hat Geschmack . . .« »Was-i Willst Du behaupten, ich hätte leinen?« »Gott, das behaupte ich nicht. Aber Holleder ist eben ein Künstler, der sich aus diese Dinge versteht. Wenn wir's anders machen. blamiren wir uns kirgctich vor jedem Maler, der uns be u .« »Zum Donner-wetten so blamieeen wir uns eben! Die Sachen werden so rstellt, wie ich will. Verstehst Du! nd wenn’S den Malern nicht paßt, können sie ja weg bleiben.« Noch an demselben Abend liesz er von dem Diener und dem Kutscher die Sachen umstell-n. Den ganzen Sonn tag über Lfigarh Anna mit ihrem Man ne kein rt. Z er wieder in Lu ringen war, bereu er seineBarschheit. Er sah das Ganze als eine Bagatelle an und wollte deshalb keinen Groll aufkommen lassen. Er schrieb an sei-— ne Frau, sie sollte nicht mehr böse sein, seinetwegen könne sie alles stellen, wie sie wolle. Er hatte die Hoffnung, sie iriirde zartfiihlend sein und ihm sei nen Wunsch gewähren, aber am näch sten Sonnabend fand er wirklich alles wifeder ausgestellt Das verletzte ihn tie . Im Laufe des Winters mehrten snb die Verstimniuiigen. Oft schrieb Anna »ibm, sie sei am Sonnabend zu einer Gesellschaft geladen, die sie unmöglich absagen könne. Sie bat ihn zmm mitzulommen, doch das war nur eine Phrnsr. Sie wußte, daß er es doch nicht thsm würde. Den ganzen Abend saß er dann einsam in den Prachtrdm men und dachte grollend, warum er eigentlich eine Frau habe, da er lau-n mit ihr zusammenlebte. Am nächsten Tage wußte Anna dann freixirh durch ihre Liebenswiirdigleit seinen Un muth zu oerscheucbem Aber ein dunk pfer Rest blieb doch immer zurück. Noch schlimmer war es. wenn bei ihm selbst eine Gesellschaft stattfand. Ein Grauen iibertam ihn. sobald er aus seinem Weg vorn Bahnhos in die bof artenstraße einng and den hel len ichterschein aus den Fenstern sei nes Hauses im dunklen Wasser rer Landstrone sich spiegeln sah. Er hatte das Gefühl, als erwarteten ihn irgend wel . Gefahren. ·,, as mag mir heute Abend nur toreder passiren, worüber Anna sich ärgert?« dachte Horstmann »Viel leicht werse ich ern Glas um, oder sage etwas, was dem Oberbürgermei ster nicht gefällt, oder berwechsele zwei dieser hanswiirste von Malern mit einander. Der Teufel soll die ganze Bande holen! Sie essen sieh bei mir voll und thun noch, als wenn das eine Gnade wäre.« , Er hatte geglaubt, er würde sich s nach und nach an den Ton der Leute gewöhnen, aber er merkte, daß er zu alt dazu war. Und mit der Zeit wür den die Gesellscha ten ihm immer ver haßter. Iriiher tte er doch immer, wenn er unglücklich dasak, einen Blick des Einberstiindnisses mit Anna aus getan chi. Ueber die Kii se der Leute ries e then mit ihren l« lnden Au g: zu: »Dir lan weilst Dich wohl, armer Kult« r rief urüa: »Es ist nicht so schlimm!« Und ann war’s wirtl’ nicht Iso chlimm Jn dem Gedan en an re a te er iiber seinen Unmuih nnd fand ie Leute erträg III Aber das war seit einiger Zeit an ders. Bei Tisch bemerkte er ost, wenn er sprach, daß der Blick seiner Frau beobachtend, talt und seindselig auf ihn gerichtet war. Ja, es kam soaar vo-e, daß sie ihm in die Rede fiel und ihm das Wort abschnitt. Jhm stieg dann der Gedanke aus: Was fällt ihr nur ein? Sie ist nicht so, wie eine Frau sein sollte! ..... Doch die Ver muthung, daß sie sich seiner schämte, wies er noch unwillig zurück. Sie er schien ihm zu ungeheuerlich. Aber zu leicher Zeit bemerkte er, daß, je fro Fti er sie sich gegen ihn verhielt, sie de to freundlicher gegen Andere wurde. Sie hatte eine Art, sich mit den junan getreu zu unterhalten, daß ihm das lut in's Gesicht schoß. Er wußte, daß seine Frau kolett war, es hatte ihm ogat gefallen. Aber während er früher glaubte, das sei nur leeres Spiel, bei dem die Männer die Ge narrten waren, überlam ihn ’etzt oft die Angst, einer dieser Gelbichnäbel könne sich etwas erlauben, was seine Ehre an riss. Für Augenblicke fühlte er die ognniiichtt e Eifersucht des al ten Mannes, zusg eieh mit der rasenden Wuth des Bauern, der am liebsten so sørt zum Messer greift. Doch er hatte keinen Grund zur Eifersucht Jn di er Zeit, tvo Anna ganz in ihren aese schastliehen Initi , in dem Kampf um den ersten auftat , waren alle anderen Ge a- er Eitelkeit in i erlo s In dieser detagd von anti gungen, in diesem ermüdenden Tau mel von unruhigeii Tagen zu getäusch dolleri Nächten lag ihre Sinnlichkeit wie betäubt. Schon aus Berechnung, um es mit den Anderen nicht zu ver derben, ließ sie sich mit keinem näher ein. Jhr be er Freund blieb noch immer Bert. Bitt der Zeit war ihr Groll gegen ihn erlo chen —- sreilich auch ihre Leidenscha t fiir ihn. Dafür aber wurde er ihr unzertrennlicher Begleiter, der Mitwisser ihrer Ge imni e, der Berather in allen mög ichen ingen. Seine weibische Ge schmeidigleit machte ihn wie geschaf sen siir diese Rolle, und er übte, wenn auch in anderer Weise, eine ebenso starke suggestioe Macht aus Anna aus wie früher. Horftmann fand seinen jungen Freund aus die Dauer unlteauem, lä tig, gefährlich. Er sah ihn all u osi init Anna zusammen, er hörte zseinen Namen allzu oft aus ihrem Mund. Eines Tages im März besuchte Frau Horstmann ihren Mann nach langer Zeit wieder einmal in Latin gen, um sich die Brücke an usehen, die fest beinahe fertig awr. ert beglei tete sie. Es war eine halsbrecherische Kletterei aus der liiclenhaften Fahr bahn; alle Augenblicke mußte man ei nen kleinen S tun machen und sah dann unter is in chwindelerregender Tiefe das er der Wut-den Wäh rend orstniann von einem Arbeiter adberu en wurde, klammerte Inn-i sich ängstlich an ihren Freund. Als der Ingenieur zurückkam, hörte er, wie ie den Maler duztr. m ersten Augenblick ließ er sich ni tz merken. Ader nachdem sie in das Wirthshaus ein etehrt waren, wo Anna sich ihr zerri eneö Kleid nähen wollte, stellte er sie ernst zur Rede. Sie waren allein im Wohnzirnmer des Wirths. Anna meinte mit dem harm losesten Gesicht: »Was ist denn dabei? Holleder ist doch mein ältester Freund. Da ent schlüpft einem manchmal das »Du«. Bist Du etwa eiserfiichtig?« »Eifersiichtig nicht. Jch finde es nur unpassend!« Aber sie lachte ihm irr-J Gesicht: »Ihr Männer seid wirtlich galant! Erst läßt Du mich da in Lebensgesahr tehen und läufst wegen irgend einer Bagatelle davon, und dann inacbit Du mir noch Vorwürfe. Du solltest mir lieber Nadel und Zwirri besorgen. Mit diesem Riß werde ich ja zum Gr spött der Leute!'« Während Anna ihr Kleid stopfte, saßen die beiden Herren in der Gast stube und tauchten schweigsam ihre Cigarrm Plötzlich sagte Horstinaniu »Ich möchte Sie doch bitten, here Holleder, meine Frau nichtwieder zu duzen.« »Was? Jch Jhre Frau Gemahlin duzen? Das ist mir ja nicht im Traume eingefallen!« »Nichts-« »Me! Wie sollte ich dazu kommen? Sie müssen sich wohl derhört haben!« Einen Augenblick fühlte Hor mann das Verlangen, seinem jungen k renn de zu zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen habe. Aber sich be zwingend, bemerlte er ganz ruhig: »Anna sagte mir. in der Erinne rung an die Jugendbetanntschaft ver sprachen Sie sich manchmal. Das tann ja passirm Jch finde ini Grun de auch nichts dabei. Aber weil an dere Leute es mißdeuten könnten, möchte · Sie bitten, in Zukunft et was vor chtiger zu sein.« Bett hatte seine erste Verwirrung unterdrückt und machte einige gleich gülti e Bemerkungen. Gleich darauf rat nna wieder ein. Sie las auf den Mienen der beiden, daß es eine Auseinandersehun gegeben hatte und machte sich nun ii r die ganze Sache lustig. Damit schien der Vorfall bei ae ea . Aber in Horsimann blieb eine unan genebrne Erinnerun zurück. Seine frühere Vertrauens eligleit war zer stört, er dachte an holleder von nun ab wie an einen Feind, vor dem man sich hüten mußte Wenige Wochen später trat ein an deres Erei nifz ein, und diesmal brach an dem E himmel wirklich ein schwe res Gewitter los. Es war erade der ahrestag ihrer Hochzeit vrsimann fand sich im Bratenrocl. er saß im Gartenzimnier und wartete aus seine rau. Sie wollten den jour iixe der rau Oberbürgermeister besuchen. Er wäre an diesem Tage lieber zu han« eblieben, doch Anna hatte ibn beredet, te müßten wenigstens einige Stunden hingeben, sie könnten dann ja friils wieder ausbrechen. « Es war ein wunderschöner April nachmittng. Die dunkelrotbe Sonnen scheibe schwamm in duniiigen Wollen. Durch die geöffneten Fenstrr dran mit der weichen, reaenieuclnen Lut der Duft der h azintben berein. Izu beu schwarzen weinen eines alten Birnbautns ja eine Amsel ver eckt und fang ihre ichluchzenden « öne· Das herz des Mannes hatte sich ge weitet, Augen Sorge, Werleltagge denken hatten sich ROHR Er dachte — in der Erinnerung dieser Augenblick ruf bekenb —- an den Tun zur-lich wo er ein Weib in den Armen gehalten hatte. und wo ibrnnnch einem Leben vkll Isla e und« Mitqu das wilde, be rauschen Liebesglilck aufgegangen wüt. Da brachte der Diener iben einen Brief. Er sah die quiaedruckte Firma Ban us J. Æl.« O weiter die-U resse u beachten, e et da Souvert su . Das Schreiben ver In freue Wart MW Der sus W like ersuehte unt Begleiehung der längst salligen Schuld. Jn duuivfer Bewunderung lar HDrirstrnann den Brief ein paar Mal. Was war dass Anna hatte im lehten halben Jahr enortne Summen ver braucht; wie war es möglich, daß sie Schuld-en hatte? Er schielte den Diener hinauf rnit der Meldung, seine Frau möchte ihn erwarten, er länie sogleich zur-Zitt. Dann begab er sich zu ·dent Bantiern Dieser wohnte nur einiae Schritte ent grnn am Corneliusplast. Jn einer iertetstunde hatte Hcrftniann alles erfahren. Es war ihm. als wenn plötzlicn e.ne dicke Binde von seinen Augen gerisscn wäre; er taumelte in diesem neuen Licht wie ein Blinden der zuin ersten Ml sieht. til-. Falte geglaubt, die Tochter einer antiejetenesn in geordne ten Verhältnissen lebenden Frau zu heirathen -—- lud mag urac -.ie Mut ter? Eine vor dem Bankirmt sieh-nor Person« mit Schulten überhäuft In diesem Augenblick kam ihm seine Eike als eine ungeheure Liiae bor, aus Be tru und Sel· inbel gegründet. rau Hat tniann war gerade beim Frrsieren gewesen« als der Diener ihr die Meldun brachte. Erstaunt fragte sie, was pa irt wäre. Der Diener wußte nur, daß ein Brief elonnnen sei, vom Banihrue Schzbe . Nichts Gutes ahnend, warf Anna schnell ein Sie li ee über und eilte hinunter, um use en, ob der Brief vielleicht noch lag. Dann rief sie ihre Mutter. Die beiden Frauen berathschlagten aufgeregt mit einander, ohne zu einem ’ Re ultat zu kommen. Frau Regie ru stath befand sieh in großerAngxtz als e den Jugenieur kommen hör e, zog e sich schier-malt zurück» orsimann war außerl rnz ruhig, aber in feinem Innern e es distv wilder. So bald er feine Frau erblickte. wars er ihr den Brief hin: «Ertliire mir dass« Mit einem Blick überflog Anna ih ten Mann und lab. wie es in feinen Eeschwollenen Stirnadern hämmerte. Iangsam schloß sie den Gürtel ihres blauseidenen, lese aeössretenNe ligees, strich die herunter hönarnden - pttzen glatt, nahm dann vor ihrem Schreib tisch Platz und lsraann den Brief la . lesen. Sarafsiliia betrachtete sie jedes j Wort. Sie wollte Zeit gewinnen, in der · esfnung, er«wiirde sich inzwischen beru iaein Als sie aelesen hatte, fal tete sie das Papier zusammen »Es hat seine Richtiaieit. Schade« daß es gerade heute berauätornmL Setz’ Dich, bitte, und last Dir erklä— ren . . .« Aber er fehl-Ja mit seiner Faust auf den Schreibtisch, baß all’ die ierliehen Vtippessiaiirchen von dein Aussatz her unter hiipften und zerbrachern »Zum Donners-Jena« unter was siir Gauner bin ich gerathen!'« »Gustav!« schrie sie, erschrocken in die höhe sprinaend. .,,Warum habt Jhr mich betrogeni« »Um Gotteswillem sei stillt« bat sie. «Tent' doch an die Dienstboten.« »Ich will wissen, warum Ihr mich betrogen habt?« schrie er noch lauter. Trotz ihrer Angst versuchte Anna Zieh egen ihn aufzulehnem Sie warf en Finps aus und saate bebend vor Wettb: »Das lumpigen Geldes wegen sich so Zu benehmen — das tann nur ein Ple ejer!« M fiiintk » mit dunseltoihmnovf auf sie log, ergriss ihre Hand « un: preßte die Finger zusammen, das ihr Gesicht sich vor Schmerz verzerrte. »Ich ein Plebrirä . . . Was seid denn Jh7?'« Dann ging er wild keuchend im Zimmer auf nnd ab und stieß abge brochen hervor: »Deine Mutter verläßt mein Haus noch heute... Jch mag nicht mit einer Betrügerin zusammen hau sen . . . Von dem Geld bezadle ich tei rTen Pienniql Der Bantier soll sie vertlagenl« Anna erwiderte tein Wort. Jn sich uiainmengetrochen saß sie da. Die sem Ueber-naß von ern sühlte sie sich nicht gewachsen. »Steh’ aufl« herrschte er sie nn. »Er-g'- ihr sie soll weg! Keine wNacht will ich iie bedaltenl« Aber sie blieb unbeweglich Wen, n:.r ihre Augen irrten ängstli auf nnd ad nnd verfolgten jeden einer Schritte. Das Zimmer war ganz ge fiillt von der rothen Glutd der unter gehenden Sonne. Vorn Garten her mischten sich in feine teuchenden Athemziige die süßen Töne der Amsel. Lange Minuten vergingen. Sie hatte Furcht nnd fühlte sich rathlos. Zugleich lauschte sie auf die Töne oon draußen, h1ie man oft in der größten Erregung seine Aufmerllomteit auf anz nebens« iche Dinae richtet. Das tter war o verbittern-, alles oth nzete Ruhe. nnd nun mußte dieser haßliche Streit dazwischen lomrnenl Ein leiser Windhauch glitt durch die lockere Seide til-er ihre nackte Haus und spielte mit den betunterhsöngendeu gar-rein Sie friiltelte ein wenig, dünn kleidet, wie tie war. Immer von Neuem tlana die Vogel lhtiagme an ihrlen dEingz . t Erfing eer ans eun zan- g Z tet. Plosyirb aber lchlurlzrte er ans der laut aus« alt wenn er mit dern lockenden Wohllaut seiner Töne das Märkten berücken wollte. Und F schoß ein yet-gute durch Annat Ko , der teilt em Lächeln auf ihren Lippen hervorri . Sie wurde sichder unwi thti vix-ne vi- nk Mk sk to t und schopite daraus schen M Zool-oft teuer-nd M II sich ihrem Manne und legte ihre fchtanten Finger auf feine Unsel. «G«attav!« Er setitittelte sie ab, ohne sich tn sei nem Hin- uno tzeraeven unterbrechen zu lauen. «Guttcw!« " » Was willst Dut« s Gewächsen in qebrochener Dalrun l stand sie mitten im Zimmer, ihr Kop « mit dem nufgetösten hour war ganz in den brennenden Lichtstrom Der Sonne getaucht. »Du hast ja recht, mir böte zu feink« · flüsterte sie. »Was ich anban Halse. · nsar gewiß nicht aut. Aber meine : Mutter hat keine Schuld. Sie hat l durch ein Unqlzirt ihr Vermögen vers ; Irren. Meine Erziehung tostete sc i viel. Die Schulden bat sie inewrwe- f gen gemacht! Vor der Hochzeit wollte ! sie Dir anei- gejnhm Ich tcwst wei- ? ihr abgerochen Ich glaubte-, es wurde ! sich alles bealeichen lassen.'· l Er blieb stehen und »Mir ihr mi-« s furchtbarem Ernst Zins Gesicht. ( A »Du haft mich betrogen, Anna! ! Während der ganzen ziver Jahre ast ( Du mtch betoaent Wie toll ich ir ; jetzt noch glauben?« ? kJch habe Dich betone-L gewiß, aber f nur aus Liebe zu Dir! Ich hatteesngst, E Du würdet mich nicht nehmen, wenn 2 Du erführ , wir hätten Schutoen.« s »Warum hattest Du tein Vers « trauen? Jetzt habe ich alles Vertrauen zu Ye«verlorent« - —·-«c--— «--L h--I ? «vc( lallt solch-It allku »von ferne nd an ihre Wange. ; « war ja leichtsinnigl Aber ich meinte es nicht schliman » ! Sie schlang ihren Arm tun feine - Schulter und begleitete ihn. während - er ununterbrochen anf nnd ah ging. " Fast mit der ganzen Lafi ihres Mir pers hing sie an ihm. ; »Die wahre Liebe set-giebt Lin-findt ; "ch habe ja fnlfch gehandelt. Jch bitte Dich fest unt Verzeihung!« Sie hatte anai den anderen Arm um feinen Hals aefchinngen nnd zrg nun feinen Kopf herunter. Er fühlte - ihre Lippen nnf feinem Islandruhem » diese leicht geöffneken warmen Lippen, nnd er frq den Duft ihr-Z Körper-« ein, der beranfchend, finnderwirrend, : fiifz war, tvie der Duft der Erdschollen der Blumen an diese-n duletigeiizrnl2 links-abend. »Sei nicht wie . » heute . · . an «.:n ferem Hochzeit-tragis« fliiiirne fie nnd fah ihn mit feuchten Aussen ca. Jn feinem Innern nurmeiten die Stimmen in vumpfcr Verwirrung. . Er ahnte Dunkel, daf: ihre Liede nicht f echt War, nicht ans deniHerzen tatst. Sie erinnerte ihn an den Hochzeitstag! Aber hatte fie daran gesucht, als fie in die Gesellschaft aetten Iooiltei Und er fühlte, wie fein Jnnerez sich em pörte, daß fein Wille gebrochen wer den sollte, daß er sich taufihen ließ, daß er fah-nach gemacht wurde. Und dennoch kannte-er sich nicht wehren. Er fog den Laut-er ein, der von ihr aus ging, dieses filße, einfchläfernde, mus tellcfende Gift, das ihm Willen, Ver stand, Besinnung raubte. Er he rithte ihren Mund und zuckte zufam »nnn nnd lich feine Lippen dennoch darauf ruhen. Sie zog ihn auf einen Stuhl nieder und pre te feinen Kopf gegen ihre weiche ruft, ihn ganz einhüllend in ihre arifgeloftcnæaare, in die zerflie ßenden espihen res New-Terz« die breiten, seidenen Aermet iiher i rn ou fannnen f lagend. toie das affer eher dein ffer zufammrn fchliigt, ten eine Nixe in ihre dunllr Tiefe hän ahgezogen hat. - Es nur«-e dunkler nnd tuntler. Die Umfel hatte aufgehört zu singen. Die Sonne war längst untcrqenangen Ein heller Lichtfireifen fiet durch die Thür rihe des Eßzinrrners. Das Asdent-essen narieie bereits. Zum streiten Male llapfte der Diener dizlret an. End lich stanan die beiden auf nnd festen fich zu Tisch. « Er» fah noch immer ernfi und finster and. in feinen Züaen arbeitete ein tie fer Schmerz. Sie ließ die Augen nicht von ihm ah, während fie manchmal mit verfchleierier Stimme ein paar Worte-sprach Erinnerunaen an die Ereianisie, die sich var zwei Jahren an tiefem Taae ahaefpieli hatten. Nack- dem Essen verschwand sie einen Augenblick. Sie bufchie zu ihrer Mut ier in’s Zimmer nnd flüilerte ihr zu: »Hm-e nur leine Anan Es pageirt Dir nichiki Ach habe ihn fchcn : 1-mgelriegi. Er ifi doch ein guter J Keim — Dann llcs IN Wulcc Mllllllch «Wa tratst Du?« fragte et. Sie lächelte. see lfcile nur nacheelehem ob pag Sch a zimmer schen in Ordnung Ist.« Sie legten sich bald zu Bett. »Ehe es Blättern-IV schlug, halte chtmann feiner Frau nicht nur versprochen, daß et die Schulden bezahlen, fendem a1.ch. daß ee wequ dieser Sache Frau Regierungsralb niemals Vorwürfe machen würde. Aber während« Anna, gefällile im Gefühl ihres Strumpf-L eingesch aer war, lag er ruhelos und itaktle mit gerunzeltee Stirn gegen va- Ienster. er fühlte sich beleidigt, erriet-et betro en, wie Simses-h dem Delila das Haar abgeschnitten. Er geämte Ich bet seine Schwäche Er geollte ei nem Weil-, das ihn verführt hatte, witee eine bessere Einsicht zu handelt-. Und n lövtltcher Daß fcktooll gegen ihn auf egen die Alle. an deren See lenrnhe einer Frau so viel lag, um verentwillen sie idem Mann betrogen hatte. VII. We si · di le l MUM MkåkkfsWEks W ltche erlebt hatte. to irae ihm war rinnt sinn Bewußtsein gekommen, wie et eigentlich mit seiner Ehe stand. « irr gehörte zu den einfachen. tiefgriinoig:» Naturen« die langiani begreifen .ri denen viele Eindrücke unter ce 3ct,s.oelle des Bewußtseins dteideii Ist's dumpfes Unbehagen. als gunltince Schmerz nagende Angst, ohne dasz der Verstand sie an's Liebt zieht isnr sich io ein zusammenhängenden Lide von il,nen schnitt. Bei soteden Leuten hättst sieh der Groll sehr hoch an, wah rend sie außerlith ruhig bleiben, bis pttihlich das Gewitter los bricht. Dann kommen sie in ein furchtbares Rasen, ans ihrem Innern steigen alte· sit-ein t«,«.-.r längst dergesseneSidmerzem lknqst vergessene Händel ans, und mit einein Mal nehmen sie Rast-: für lange Zeit. An seiner Langmiith hanc auch noch dir Umstand schuld. daf-, den Haupt theil seiner Gedanlen nnd Sorgen iie Arbeit in Anspruch nahm. Wein machte er sich manchmal, wenn er Abends allein in leincr Miit-te saß, Gedanken iiber seine lide nnd sagte s«ch, daß Wandel geschafft werden n.iisse. Wenn die Briiete fertig war, tritlte er sich Ruhe gönnen nnd mehr seiner Hanslick-lett wir-isten Sie nürden dann einfacher leben. Auch nahm er sich vor, seine Tochter Lotte aus Eisenach krinniin zii lassen. Er hatte zwar tein innerliches Verhdxtniß zu dem Kind, doch machte es ihm Ge wissensbisse, daß es obne Grund das Vaterhauit entbehren sollte. Aber diese Pläne schob er hinaus siir später, lässig und schwach in allen anderen Dingen und nur start in dein einen: im Gedanken an sein Werk. Ansangd Juni wurde das iehte Erhliißstiia am Bogen eingefügt. Die Briiete fund fertig da. nnd atten, die dem Bau waren. wurde ein Richiiest gegeben. Es war eine wahre Fami lienseier. Zwei Jahre hatten die Mens. schen in vielem itillen Gebirgathal zu sammen gei;aiist, Strapazen, Gefahren und die Freude am gelingendeii Wert mit einander getheilt — nun iroilien sie bald auseinander fliegen und sich in die vier Winde zerstreuen. Des breitete über den Festiubel eine beinahe iisehmiithige nnd herzliche Stimmung. Ansioärtige Ingenieure Ivaren an gekommen. horitinann war der Ge genstand vieler halbtot-sagen Er ge noß jth schon den Vorgeschmack ier eigentlichen Irstlichteitem die zwei Wochen später beiErdfsnung ver neuen Bahnlinie stattfinden sollten. Der Mi nister siir öffentliche Arbeiten, der Qdewriisident. die Landriithe der Uni gegend, die Bürgermeister der Nach riistiidte hatten ihr Erscheinen zuge sagt und inan sprach von großen Eh riinaen, die dein tiibnen Baumeitter j zu Theil werden lollten. Man neckte I ihn mit dein Orden. den er bekommen würde, man erzählte als gewiß, dass f unter der Hand bei ihm ungefragt se , ob er geneigt wäre, in den Staats dierrst einzutreten. borstinann war siir dieie Dinge sehr empiringlih . n diesem Punkt-war er ganz der drin le Emportiirnmling der nicht mildern Beivußtxin der eigenen Größe zufrie den ist, ondern seine Macht aueh durch äußere been bestätigt sehen will. Auf halber hohe des Berges hatte eiii ingenioser Unternehmer ein oszez Restanrant :rbaiit. in derho snnng aiiL die Aassliigler aus den Nachbar siä ten, die schon während des Baues in Schauen herbeigeitrörnt waren. In diesem Rridaurant sat- der auds gewa ie Theil im Gestank-ask ist-zip rend iir die Arbeiter iin Thalgruna eine Kantine errichtet war. Anna war mit ihrer Schwester, Debin iiird Bett herüber gekommen und zeigte sich ih rein Manne gegeniider. der heute der . Mittelpunkt des Festis war, in der ganzen Liebenewiirdigteit, die sie aris dieten konnte. eck- clizssssois du«- Eiisuinoklos III-n so wos----- s-- —- ------------ eine begeisterte Rede aus Horstmann, feierte ihn als den tiihnsten. unterneh mendsien Baume-isten desgleichen we sek Amerita, noch vie Schweiz, noch irgend ein anderes Land Maße. s dek, der an dem Wert mitaeholfen tie, fühlte sich durch diese Watte mitgeelprt und gönnte dem Baumeistee das Lob. Dazu heitte man bei ver hitse scharf getrunken und der Seit that Je t feine Wirkung in erhöhtem Maße. in un geheures Jubel brach los. Als Vorst mann antwcrten wollte, tonnte et nur wenige Worte hervorbringen, seine Stimme war von Thrönen erstickt. Er fühlte sich wie im Traum, wie empor gehoben aui eine unezeeahnte Höhe; sem ganzes bisheriaes Le n lag in tiefen Abaründen unter ihm. Sein Herz pochte in immer starteren Schlä qen, fieberyait und tin-»Wind im Ye iiiijl, daß dieses Uebeemask von Glück feine Brust aus einander spren en würde. Aber bat- Gluck steigerte .ch nacht Als die Annales-. die seinem Namen galten, und die unten im Thal ein vietstirntniaec, heiteres Echo her vorriesen, verklungen waren, schlang seine Frau unter dem Jubel Allet ils-te Arme um seinen halt und tiißte tHsk « CFortsetzung folgt.) -»«..-—. Auch die Schweiz beginnt mit du Persiaaiiichung der Cisenbahnen. Dei Anfang ist nnt der Centralba se macht worden. Dieselbe geht m dem l. Januar 1901 in den Bests des BU det tiber. « F III Jbsen hat sich absprechend ttbee Bitten gdeiiukert Wie heißt v giebt dee nor ier Dichter, der itn « im teue Sto mann«, dem angeht Voll-feind seinen tröstiaen Ue m die Heute-le Ueberzahl und wem ttber die Ver etvaltig Miste-i vert Im