- Offener Schreibebrief vo « izzie Hanfstengei. T ----------------- ............ Well, Mister Edi thor, ich in schon lattse teims in Tru bel gewese, awwer in so en Truhel wie in den Pesthaus do sin ich doch ncch nich ewese. Jch hen e i."-« -allert wie trehsig, Ell-c iili hen geflucht un hen geschickte un zioische Jhne un mich gen ich auch c ganze Latt beese ngwitsch geji:l;st. lLlwwer do soll en Mensch nit wie-inv n·-er’n, wann mer sicht, wir mer ««.::-:- bloße Nierertriich tigleit un Mieiincß, so schandmäsiig getriei werd. sich hen nit sortgederst un hen auch nki schrciwe tönnc, bitahs es derf tein Brief aus den Pesthaus geniehlt wir n. Do könne Se sehn, taß ich uitittr die Firtnmstenzes nicks annerschtii hen du n kennt-» als wie ZU hallern Uts en schiine Morgen hen chdas Fenster iissgemacht un hen emol en serchterliche Holler in die frische Mozgeulust gelosse, daß die Leit an tie stritt stehn gebliwwe sin. En kleiner Bub hot sich ganz in die Näh von das Fenster gewagt un den hen ich ,esagt, er gollt emol reiteweg zu den iister We esweiler lause un ihn sage, es wollt ihn e Lehdie wo in den Hotel Pest wohne deht, gleich emol sehn. Er srllt nur an das Fenster· toinnie. »Lous —- Sonnie", hen ich gesagt, »der Mister Wedesweiler gibt dich auch en gute Print-« Do is der Bub ge tr»nnt, wie der Dicken-s un in weniger wie e halwe Stand is der Wedesweiler da gewese. lJch hen ihn gesagt, daß mir alle beide ganz gesund wäre un daß es e Schehm wär, uns so einzu spertm Der Wedesweiler hot arig driwwergewunnrrt un hot gesagt, er wollt gleich gehn den Heldassisser sehn un do wollt eremol aiissinne, ob er nit fertig kringe könnt, daß mir wid der heim könnte gehn. Jch sin so froh diiwwer gewese, daß ich den Wertes weiler e Kußhcindche zugeworse h:n. Der Unverschämte ordiniire Kerl hot sich awwer mit sein Schnuff: durch sei ne Schnitt abgeweipt un hot gesagt, ich ollt mich noch emol unnerstehn ihn azille an de Kopp zu schmeiße, dann dcht er noch kein Stepp in niei Fehwer duhn. Well, was denke Se, von so en Kaisers Osf Kohrs sin ich in e Po stschen gewese, daß ich nitrhbel war’n ihn e Pies von mein Meind zu gewwe un ich heii sor den Riesen gedenkt, es werd schon emol e Zeit toinme, wann ichihn heim pehe kann. Ich hen den Wedestveiler noch emol gefragt hurrie opp zu mache, daß mer aus den schreck liche Loch eraiis komme dehte un ich trallt auch nie nicks mehr scågh un wannt »der Philipp die ganze acht in f, ein Platz hrckc dePL Do hot er gesagt: .ahlrecht« un is ort, awwer so schloh, als wann’s ihn gar nit pressire deht. Dann fin ich zu den Phil un hen ne scgt, komm an, Phil, gett reddie pack dei Gelnnips zusainme un dann könne mer »Hu Jetzt denke Se nor emol an, instett sich zu freue, hot der alte Esel gesagt: »O ei dont noh, ich gleich ’s hier ganz gut. ich hien inei Biekche un hen nieisilehpeifche un heii auch inei Schnuff, ich brauche nicks zu schaffe, warum soll ich aus so en gute Platz io schnell fortgehn? Un dann denl nor emol, was es hier so schön ruhig is. Do is tei Gehaller von die sinds-· ich brauch Niemand e Lickin zu getvwe, un nach allen( was ich schon gesossert heu, duht mich e kleine Nest ariq gut. Ih wen e dich hin ich leinet Complehnt, bikahs n host dich soweit ganz gut be kessh also was is der Juhs daß mer i e duht?« Do hen ich awwer doch gefiehlt, als wann ich den Phil mit leichene Fieß ins Gesicht tschuinpe sollt. Heu Se dann jemals schon so ekkes gehört? Wei ich glauwe schickst-. der Feller is grehsig. Jch hen gesagt: »Nun luckehier Phil, ich hen zwar von dein Verstehstemich nie nit e Joh Appinjien gehabt, ich hen sogar chon ost gedenkt, daß du nit viel mehr Sen s hättst, wie dem -Paster Schlepper ei Taniiaett un die heißt Meit; aw wer ich hätt doch nie gedenkt, daß du so e dreieckiges Hornvieh un so en rauriger Eselstiniibacketnoche wärst. daß du Priesehre duhst in e Pesthaus u stehn, wann dii en Tschens ost in get haeppi Hohm zu komme. enkst du denn nit an dei arme Bebbies?« mer dann schon widdek e Bebie? ot ter unverschämte Mensch gefragt. Jch hen ihn gar leiiie Ennser mehr Wor, aninser ich hen gestari alles cittznpacke, iin das is verdollt nit viel gewese, ich hen alles in e Schnupdech nsfbondele getönnt. Der Phil hot sich ein Schnuss nach den annere getiickelt tm ot, als emol gesagt, ich kann gar j; i ehn, daß du so eckseitet -wer’n Umst. So e dummes Himmels Oech -. gar nit zu ihn gesproche un n an das Fenster gehcckt sor zu mische, wann der Wedesweiler lominr Behi. Es is eine Stund nach die an « Here vorbeigepäßt un er is noch immer is komme. Es is Zeit sor das Sop komnie un do hen mer unser Was - sippche kriegt un e droctenes Bißkitt gleich Order kriegt reiteioea ins ..t zu gehn. Jch hen awiver gesagt i Uiigebliwnse werd, bis der Wehes iiet komme dicht. Der Phil bot sich n teitia gemacht, sor schlose zu un ich Tente zwisihe Jhne un I " bot er auch en lleine Tichieit an - bi, sonst hätt er auch nit so suhs « - tabke gelennt. Jch hen ihn awioer »Ist-—- «- — sk-».» »Um " W ssv T W swwm die S»ach aespeult un hen alles Beit zeugin e Eck gewotfe un hen mich i dru» gesetzt. us hot ntt lang genom me, do is der Watfchmann komme un T hol gesagt, mit könnte heimgehn. No, I no, was hen ich mich awwer do gefxeitl Eh daß met autieit gedotft hen, sin ifet noch fummigehtet worde. Jch iann Jhne sage, mich is bald der J Wind ausga e! Schie wiß, was hot ; der Zeller en oht un en Stiem l Hemachh das war nit mehr schön! Der i Phil hot getofft wie en Hund un bot aegreini. bikahs et hat gedenkt,er müßt fiktive. Schließlich is das awwer auch itvwet aneie un met hen gehn derse. Der hi hot reiteweg in den Wedesweiler sein Saluhn gehn wolle, ein-wer der Wedesiveilek hot ihn enaus geschmisse. Das war qanz gut. Mek siu heim un ich hu gefieh1t,a1s wann ich gedriemt hätt, mer hätte vier Ben bieg uff ein Schlag kriegt un beim llffwache hätt ich ausgefunne, daß es nit wahr wär. Miste-r Edithor, hen Sie auch schon einol so gefiehM Mit beste Riegahrds Lizzie Hanfsiengei. -—-.«— sie eifiie Silveihotiskeii. Eine ruhn-geschichtliche Erzählung von zllam Reichncr. »Nanont« Der rüsti e Mann mit dem Silber haarsas die schonungslose Hand des Alters bereits mit leichtem Reif be streut hatte, rief es mit lauter Stim me und langgezogenem Tone. ,.Na———non!!« Es dauerte ein Weilchen, bis die Thiir des Stalls sich öffnete und die Gerufene mit einem großen Kübel Milch erschien. Wer sich aber unter dem zierlichen Namen »Nanon« ein jugendliches Ding n.it rothen Wangen und blitzen dem Augenpaar vorgestcllt hätte wür de sehr enttäufcht gewesen sein, denn diese Nanon war nicht viel jünger als der Bauer mit dem ergrauten Haar, und wie bei ihm lag lichter Silber schein, wenn auch in Fäden erst, aus ihrem vollen Scheitel, so viel von die sem unter der das Haar fast ganz der hiillenden Kopfbedeckung zu sehen war· Nur die Augen —- Augen al tern nicht! — nur die Augen blickten mit jenem Leuchten, das Leben und Jugend iiberdauert, aus dem verblüh ten Gesicht — gerade wie dort bei dem alten Manne. »Was giebt's, Didiert —- Fast hätte ich die Milch verschüttet!« sagte die Bäuerin. »Nanon — unser Herr ist todt!« cr widerte tut-i —- ohne weitere Einlei tung — der Bauer. Jetzt ließ Nation in der That den Kübel so heftig zur Erde fallen, daf; die schöne Milch hoch aussprihte und über den Boden lief, und Didier sagte gar kein Wort dazu, sondern seufzte nur tief auf und wiederholte dann, nach einer Pause, traurig mit dem Kopfe itirtend: »Ja —- der Herr ist todt!« »Gott hab’ ihn selig, unsern guten .L7errn!« rief Nanon, ihre Hände fal tend. »Amen!« sprach der Mann im Sil berhaar, gen Himmel blickend. »Aber — was nun?« »Ja —— was wird nun aus uns Beiden toerden?« fragte Nanon, sich die Augen wifchend »Wer ist denn der neue Herr?« »Der seönigt« sagte kurz derBauer. »Der stdnia?!« wiederholte ganz bestürzt die Bäuerin. Didier niette. »Ja -—— der König ist nun Herr und Erbe von Allein, was dem seligen Siuur gehört hat, Ei festem wie beweglichem Hab« und - ut.« »Der König wird uns nicht ver treiben wollen von der Meierei, die wir so lange redlich für den seligen Herrn verwaltet habent« meinte Na non in dem echt weiblichen Bemühen, ihn und sich zu trösten. Der Alte schüttelte den Kopf. »Wir tennen nicht die Welt da draußen!« sprach er. »Aber man sagt, das; wenn zwei Augen sich geschlossen haben, oft alles anders wird. —- Der König braucht uns nicht, uns zwei alte Leute!« »Du bist nicht ali, Didier!« wider sprach Nanon eifrig. »Ja — Du wohl auch nicht, Na non!« sagte, sie anschauend, derBauer. »Und wenn ich Dich so recht betrachte, ist’s mir, als ob die früheren Jahre Gott segne sie! — uns wiederkehren! — Ja —--- damals, Nanon!« Eine leichte Röthe überflog Nanons grobe, aber nicht unschöne Züge und ließ sie wirklich jung erscheinen. Doch sie erwiderte kein Wort, sondern wen dete sich schweigend ab, nahm ihren Kübel mit dem Rest der Milch vom Boden auf nnd ging dem Wohnhause der Meieeei zu, in dessen Thiir sie schnell verschwand. Didier sah ihr nach. Wie straff und stattlich sie doch im mer noch einherfchrittt . . . . Schade! — Es war doch schade, daß —- — Langsam fuhr se dann mit der ar beitsrauhen Hand über feinen Silber scheiteL »Ja« ja —— damals!« dachte er. «Damals! Wärst- doch noch damals!«l Didier dentt zurück. Er sieht sich und Nanon in der Ju gend wieder, —- als die Rosen blüh ten —— für sie noch bliihtent Doch — sie verhlühten, ungepslüettt « Er war ein gehorfanrer Sohn gewe sen. der damals reiche junge Didier, ist-.- : und seinem Vater —- vielleicht im Stillen auch ihm selber —- war die arme Magd nicht gut, nicht reich ge nuå —- die hübs s,che brave Nanon. o blieb Didier ledig. »Dem ist Keine gut enug!« meinte stollk der Vater; wenig cspäter starb er. nd dann kam es gan? wunderlich: daß der Didier nämlich e nen — Korb erhielt, —- einen Korb von der armen Mag d, der Nanon, die nichts hatte und gbesaß auf dieser weiten Erde, als ihre beiden geißigen Hände, und doch den reichen auern nicht mehr wollte. s Sie hatte auch ihren Stolz, die Nanon, — so gut wie der K mig und - die Königin, und —- sonderbari — « dem Didier tam es nun o vor, als ob erade darum sie no lieber hättet Z och leiner sprach es aus, das I Wort, das sie vereinte, und so blieben s sie getrennt, bis das Leben eines Ta ges wieder sie zusammensührie, hier, auf dieser Meierei: Nanon als erste Magd, Didier als Obertnecht Schwer zudienen, hart und schwer ist s fiir den, der sonst als Herr ge schaltet und gewaltett — Didier war lem reicher Bauer mehr Unglück ai ler Art hatte ihn um Haus und Hof gebracht; auch fehlte wohl die Hand er Frau, die sorgsam zu erhalten weiß, was des Mannes Kraft erwirbt Nun standeni ie einan er gleich So ver ingen ahre —- lange, kurze ahre wischen ihnen blieb es wie isher. —- Ja, die Zeit verändert viel, doch nicht immer die Menschen! Zu hoch war schon das Gras ge wachsen, —- zu ferne lag der Jugend sonnenscheiiy —- die Zeit der Ro en — — Der König war gekommen. Auf der Jagd war er zufällig in die Nähe einer neuen Meierei gelangt und hatte mit Gefolge diese, die sein Erbe nun geworden, zum ersten Mal besucht. Feierlich empfingen ihn Didier und Ncnon —- ein gar stattliches Paar-, das er fiir Mann und eib hielt. »Nein, Herr König, wir sind beide frei und ledigl« sagte auf des Herr schers Frage in seiner kurzen Art der alte Didier indem er dabei, ohne es selbst zu wissen und zu wollen, einen flüchtigen, fast vorwnrssvollenSeitens blick auf Nanon warf, der dem König nicht entging. »Hm —- und 25 Jahre lebt Jhr nun schon beide hier auf dieserMeierei und habt sie, wie ich seh’ und höre mu sterhaft verwaltet, —— mehr alsFrenni de Eures Herrn, wie als Diener! — Btav, —- sehr brab.« Di: beiden Unbermählten blickten ohne Scheu in die prüfend und wohl wollend auf sie gerichteten Augen ihres Knöias »«— a, Herr Königi« erwiderte dann Didie:«. »Es- rnag wohl soviel Zeit her feint« »iWr haben nichts gethan als un sere Pflicht und Schuldigteit, Herr Königi« murmelte bescheiden Nation. ,,Didier! —- Nanont — so heißt Ihr ja wohl beide! sprach giitig der Herrscher. »Ich sehe, die Sache hier liegt in den besten Hindent —- Dein Verdienst ist gros3, mein brave r Di oier, doch das Deine, Nanon, ist nicht minder groß, — ja, vielleicht noch hö: ber! —- Wie soll ich also Eure Treue lobnen?« Die beiden durch des König-Z Mund Gelobten schwiegen still, doch unwill kürlich suchten und fanden sich ihre Blute. Der König sal)’s und lächelte. »Was kann es Besseres für einen braven Mann und ein tüchtiges Weit aeben,« fuhr er nach einer kleinen Pause fort, »als einen guten Einge nossen und eine gute Mitgift? —- Bei des soll Euch werden! -— Die Meierei hier ist von diesem Augenblicke an Dein Eigenthum, Nation, wenn Du dem Manne zum Lebensbunde die Hand reichst, der durch 25 Jahre der treue Gefährte Deiner sleißigen Arbeit war! — Mög' er Dir ein gleich guter Gatte sein!« »Ach, Herrl« rief Nanon, und die Auaen strömten ihr über. »Jetzt ietzt ——— da wir beide nun schon Silber haare haben, —- jetzt sollten wir noch heirathenÆ Der König lächelte. — ,,Ei,« s prach er freundlich, »so wird es eben eine Silber-Hochzeit sein! —- Hier, nehmt aus meiner, Eures Königs, Hand den Rina zuni Ehebunde!« Und einen kostbaren Silberreif, de: mit Edelsteinen verziert war, voiii Finger ziehend, steckte er ihn de: treuen Hiiterin des Hauses an die ari beitsharte Rechte und legte dann die beiden Hände des »Silberpares« in einander, in dessen Augen die Thra nen der Freude standen. Denn alte Liebe rostet nicht, wenn auch längst das Gras darüberwuchsi Nun war sie doch noch siir beide ge kommen, wenn auch spät, —- die Zeit der Rosen! sitt Diese wahre Ileine Geschichte datirt sehr weit ziiriick. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts hat sie sich einst iii Frankreich unter dessen erstem König Hugo Capet, der durch die Ehestistuna zwischen dein sitberhaarigen aPr den tiistorischen Anlaß zur ersten ,,Silber bochzeit« gab. Von da ab verbreitete sich EnFranl reich und Von dort aus weiter der schöne Brauch: nach 25 Jahren treu-n Zusaminrnhalteiis zwischen Mann und Weib in e,s’5res.id’ und Leid die »sic beriic Hochzeit« zu feiern, und ge langte aus diese eWise schließli durch die ganze Welt und bis zu uns N D« — Die schöne Frau von W la. sum-presse von J. Resa. Der Maler Max Rainer war damit beschäftigt, ,,geniale Unordnung« ein zuraumen. Hin und her tru er Tisch chen und Stühle. Der bre te Diwan wurde mit dem Tigerfell bedeckt — über Max Stolz, den alten, lederbezo enen Wallensteinstuhl nachlässig ein schimmerndes Brokat ewebe geworfen. Pier ein tiirtisches Tischchen hinge cho en — daraus eine torbumslo tene Flasche Lacrimae-Christi und ein paar ehlante venetianische Kelche. Besiiedigt sah sich Max um, und er sah, daß alles gut war. Dann blieb er vor einer Venus stehen, die schimmernd aus einer Gruppe grazid« ser Palmen und Farnwedel ausragte. Er griff in eine Schale prachtvoller blasses Rosen und streute sie auf den Teppich —- eine Huldigung für die, » welche ljeute kommen wollten, Max’ neuestes Bild Fu sehen, das noch ver hüllt aus derS affelei stand. Ein kunst sinniger Prinz und ein paar Damen der Gesellschaft! Da klopfte es. Auf Max’ »herein!« öffnete sich die Thur ein klein wenig und ein runzliges, treuherziges, altes Gesicht guckte zag hast herein — die kleine gebückte Ge stalt, in einem hübsch dreieckig zusam mengelegten türtis en Tuch, das sie fast ganz verhüllte, olgte nach. »Jesses — mei Mutterle!« schrie Max und war mit einem Satz bei der Alten, die er umhalste und sie dann mit seinen beiden mächtigen Armen in die Höhe hob. »Na aber die Freud’ — und wo kommst denn her, mei’ gut’s clt’5 Mutterle —- ?« , Der Alten tuaelten die Thränen über die Backen. ,,Jesses —- mei Maxi! grad slennen nsußi,« schluchzte sie, »weil halt der Tltoosbauer sein Knecht halb erschlagen hat, muß ich Zeugenschast leisten — Und da hab’ ich Dich halt heimsuchen wollen —- aelt, da schaust Du aber —« Max Reincr war der Sohn armer Bauern —- und er riihmte sich dessen. Mit riihrender Liebe hätschelte er die alte Frau — nahm ihr« selbst das Tuch von den Schultern und zeigte ihr dann sein Bild. Dann erst sah sich die alte Frau im Aielier um. Nun aber schlug sie vor Verwunderung die welken Hände zusammen. »So eine Pracht!« staunte sie, »amt aufräumen möcht ma halt ein bissel. lind so einen alten Großvaterstuhl brauchst Du arad auch nit zu haben,« meinte sie mitleidig, den Wallenftein stuhl kopfschüttelnd betrachtend, »Man schimmeln thut er schon —zum Christ tindet kriegst einen neuen« — plötzlich aber blieb er plaudernde Mund offen stehen — denn ihr Blick war aus die lebensgroße miloniscbe Benus inmitten der Palmengruppe gefallen »Jesses, Jesses, Maer -——,« stam nxelte sie, Jetzt — wer is dann du«-Z« Max kniff ein Ame zu. »Kennst die kenn nit, Mutterle?« sraate er, »da(:— ist ja die schöne Frau von Milo.« Die alte Frau schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Du mein lieb’5 Herrgöttle,« jammerte sie, «i5 denn n«ahr! Die Frau non Milo —— und auch nicht a einzig-CI Liimperla hat's an —- jet3t, wbe sagt denn er dazu — grad prügeln miith er sie ——?-« »Wer müßte prügeth fragte Max erstaunt. »Na, ——— er halt —- der Herr von Milo —« Max lachte. »Mutterle," rief er »oeti Herrn von Mier giebt’g ja nicht.« »Ach du mei gutes Herrgottle,« jam merte die alte Tran, »und nu is sie noch gar eine Wiftsrau —und läßt sich so abnehmen ——— Utaxel — mei guter. guter Marel —- gelt — das thust dei’n1 alten Mütterle zulieb-— mit so schlech ten Menschen giebst dich halt nit ab, niedie Milo’n.« ,,Mutterle,« sagte Max. sich dies-tach tlnsänen abtrocknend, ,,sei fein ruhig — die »Milo’n« ist schen hübsch lanqe todt —— deine Schwiegertcschiter kann sie leider nicht mehr werden. Aber jetzt, mei Mutterle, kommen seine Leute, dei nes Maxels Bild ansehen. Ein Bild ——— denke nur — ein richtiger, lebendi «c«er Prinz —- und ein paar Gräfinnen obendrein· Da thust du mir schon die Lieb’, und gehst in mein Stiibel — ncchhcy wenn die Leut’ wieder fort sind, erzählst mir von daheim. Schau« -«- er schlug eine Portiere zuriiel — »hier geht’s süns Stufen heraus, kannst nachher hinter dem Vorhang gucken nnd dir den Prinzen ansehen — horch, da rollt schon der Wagen —- rasch rasch, ich muß hinab, die Herrschaften herauf zu geleit:n.« Die alte Frau wars einen Blick hilf losen Jammers aus die, ihr in so hohem Grade anstöfziqe VenusJ --—— ließ sich aber ihren tiirtisehen Slsalol über wersen und hinnusschieben Max ent eilte, sie aber stand seufzend und nn schlüssig hinter der Portiere. »Grad zum Gespött macht er sich, der Bub’ -«—« «ammerte sie leise —-— plötzlich flog ein euchen des Triumphes über ihre Züge ——- eilig schlich sie zurück ins Ate lier. Ein-« Minute —— da klangen schon Schritte vor der Thür, grade noch Zeit hatte sie, die fünf Stufen heran zu eilen und die Tliür des Stühchens leise zu schließen —- dort gedrückt, stehen. »Wenn Hoheit gnädigst gestatten-« hörte sie Max’ Stimme, und dann — nIar das nicht ein KichernI —- und dann ein schallendes Gelächter —- das gar nicht enden wollte. , »Pardon, liebster Rainer —- aber das ist iiiiividerstehlich,« —- und von neuem lachte man —- jetzt Max« Stimme —— »aber um Gotte-J willen — tvas ist das — ?« Da stand die Benus — doch sie —- . «-x M hatte sich den prosanen Blicken entzo- i en. Züchtig, unter dem marmornen inn zusammeng·esteckt, bedeckte ein großes, dreieckiges Umschlagetuch die ilassischen Glieder —- die rothen, grü nen und gelben Frans en banrnelten bis in die Farnwedel hinein. Max« Faqjmg brach —- und er lachte mit. nd sie lachten Alle, bis sie nicht mehr konnten. Oben aber rieb ich das alte Mütter chen die Hände. » ie sie sich g’sreun!« schmunzelte sie —- »ja, mei Maer grad I zum Gespött hättest dich gemacht, und . die Augen hättest dir müssen aus-schä men, wegen dem nacketen Frauenvol — aber, weil’st n a Mutterle hast — die sorgt schon, aß d’ net zum Ge spistt wirst — ja — weil d' noch a Mutterle hasti« — Humokistifchez YOU-I stammt-näh »Der kleinsten Wohlthat wissen wir uns zu erinnern, weun wir der Spender waren.« I Zwpr i »Hören Sie das schöne Vogelkonzert, Derr Goldsteiti?«-—»Der Herr ,Gold stein hört tei' Konzert unter ZMark z Entree.« Bittjttgstellung. »Hast Dri’S schon gehört? Der Gold »birn hat wieder verdient iiu Hand «umdrehen e’ Mit ionl«—,,Tu willst ; sagen im Hals ndreheu t« str- dem Fries einer höherer « Gar-liter. »Liebste Freundin ! Da ich nur wenig . Zeit habe, stenographire ich heute nicht, , sondern muß tnrrent schreiben-« I Zlndcrrlrtmv A.: »Wenn ich so wenig wie Sie zu « sagen hätte, da lies; ich mich scheiden l« l-—P a ntosselhcld: ,,No’, da könnt’ ich bri »seiner Frau schön ankommen l« s Qorrdolcnpzjisitm ! Freu udinx »T« leidest wohl sehr darunter, daß Dein Mann gestorben?« s-Junge Wittwe: »Ach ja, der wußte aber auch zu reizende Karten ’tunststiicke i« Er trennt die grrijwik zrrmüttcr Da me: ,,Dars ich meinen Schwie "gersohn iiin Krankenhaus nicht "nial de turhen?«—Sanitätsrath: »Noch nicht, gniirige Fran, vorläufig muß er noch vor jeder Aufregung gehütet werden!« i Diplom ritin i Richter: »Ihr Alter?«—Zen - g in: »Hm anch die Dame, die vor mir vernommen wurde, ihr Alter angeben miissen?« — R i ch te r: »Gewiß.« — ZZen gin: »Nun, ich bin uni drei - Jahre stinach l I Zu viel verlangt. Fi«84 - fj »Sie wünschen, gnädiges Fräulein?'· —,,Jch möchte diese Photographie v e r - q r ö sk er n lusseu. Die N a s e können Sie ober lassen, wie sie ist !« such ein Gerrriitiigmcnskt1. Privatier (sich behaglich in den Lehnstuhl- setzend): »So, Frau, jetzt lang’ mir einmal die Zeitung her, tvill schauen, wie viel ausderTingsIhausener firmess tvohl wieder erstocheu worden ind t« Var- erstc ,,!1)u.« Taute: »Wie mit bist Du denn eigentlich mit Teinetn Assessor? Hat er Joch uicht ,Tn’ zu Dir gesagt?«-— Nichte (selig): »Heute ist et zum ersten Mal damit hernusgeplntzh Tant rheni Cr fragte mich nämlich: ,Wie viel lriegst Tn eigentlich mit, Clse?’ « Blodkrrte Hört-im Guädine Frau (unerwnrtet in die Kiiche tretend, wo das Dienstmäd chen, anstatt zu arbeiten, in einem Ro mune liei1): »Aber, Ceuzi, was ist denn das? Ich deute, Du machst die Küche rein?«--—(5enzi (gauz aufge regt): »Ach, Madam, stören Sie mich nur jeyt nicht-sie werden sich gleich triegeni« Motitttiätrr der Xblcrrsrtiheix Jn einer tleinen Stadt lebte ein armer Mann, Namens Mieste. Tieser bezog von dem reichen Herrn Kommer zienrath Meyer eine jährliche Unter stützung von 500 Mart. Er starb nnd hinterließ keine Erben, wohl aber ein Testament, in dem sein letzter Wille folgendermaßen uiedergelegtwnr: »Die mir von Herrn linmmerzienruth Meyer ansgesesten jährlichen 500 Mark ver moche ich dcr Vi(Heutxtrsoinunqsnes meiude unter dcut Namen .L«i.ieste-Stif tuna.«« , Zucht mehr onst-tut »Mein Fräulein, Ihnen muß ich einen Kuß stehlen !«-—,,Jch habe bereits einen Haus-dieb, meinen Bräutigam !.« - Händ-tsch- zhmekknecsix Landwirth: »Ach, mein Fräu lein, Jhre Schönheit und Lieben-wür Zigkeit geben wirklich auf keine Kuh aut.« Itzt-r Versuch K! sSIn MS Kranter Gebirgler: »Wennk mi' die Kirchineihrciuserei morgen net gesund macht, nacha geh i’ zum Dot ; tor t« Z Fabel. i »Beweise mir, dasz Du ein Weiser ibist t« sprach der Sperling zumRaben. ; »O, nicht-s leichter als dast« antwortete « der Rabe und —slog davon. ! gestraft-. f Herr: »Was Fräulein Leichthin i siir reizende Füße hatt Haben Sie f schon jemals etwas Kleineres gesehen?« j-D n iu c: »O ja, ihre Stiefeli« f -.——-...—.-. s Ein Ptfilmrttirow I Schnaosniirtht »Noch einJahr "solch’ gutes Geschäft, dann werde ich Reutier nnd trete dem Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränte bei. « i Zier trleiue Idealist. " »Der J idor wird nicht werden e' guter Gects iäftsmann—er hat mer zu viel’ Jdeiilel«——«Wie so?«—,,Nu, er - hält sich ’n Kaiiarieiivoge1un’ ’ii Laub Iiwicli!« Ein treuer Freund. « Geretteter: ,,Hab’ Dankt Du Eliast mich aus dem Wasser gerettet, trotzdem Dein eigenes Leben dabei in Egräszte Gefahr gerieth und ich noch 5 iMart von Dir kriege l« Trinttfprurii. (Sehr gut als N audfpinch siirL Heiiistuben ge eignet. ) Schliirfft Wein du, magst du mohl bedenken: Nein Wirthf magd auiti der beste fein, , Wird dir darüber reinen Wein einschenken, Lb er dir einfitieuit reinen Weint Zu der Etrtkasrn M u t ter: »Aber, The-kla, niiisz denn Dein Bräutigam einmal unbe dingt eiu Lieutenaut seiu?«——I h e k l a: »Ja, Litauun ,Lieiiteuaut, Lieutenaut über Alle-J, iiber Alles iu der Welt i’ « Fett-irre Yorwprticsttrnrp »Liebe-«- WeiberL diese Reissuvpe schmeckt aber höchst eigeuthiimlich!«—s »Ach, Männchen, sei nur nicht böse! —Jch furchte, ich hab' mich vergriffen und die Diite niit den Ameiseueiern er wischt!« Yaturat geistump Z a hu o r zt: »Und so bitte ich dentr Um die Hand ihrer Tochter Enima.« — Vater der Bra iit: «Ja,eiuegroße Mitgift kann ich meiner Tochter nicht geben, jedoch bringt sie Jhuen eine sehr große Verwandtschaft mit schlechten Zähnen in Jhre Praxis.« gindtirtie Anschauung. r I-;ÆX« »Sieh’ ’nml, Monta, diese reisenden Schäfchen!«—-»Al«-kr, Kind, das sind doch keine Gänschen-deS find ja S chwe i n cl) e n ! «——«Wnrnm? Was haben iie denn gethan ?« Zur-:- riucr gnljmich Bühnenvolontär (fich with-und einer Probe vorsiellend): »(s5)esiott2n Sie mir die Frages, Our Titeltotz Was soll ich, nm mein Tulentzu zei gen, s;:i-.«lkn?«——Di rektor: »Spielen Sie wächst ’11ml einen Kavalier und zahlen S« a« paar Maaß Bier t«