Msk « -. » »Hm inswxpxcspaskakksssk s »-W««-«-«E.s-sss(-« J-» HO«x-·sc—-ss-,es,..e«,v«» JAC- sp«.«»»» » « « M - » » -«»»-«.«-» »Is« sie Ideen hle —-« .——.—.. WMS von Hei-m Heiberg. .«.·—-«--— M war er tobt, Krifchan Pegel Bisse hatte er in der Fliedev c- c. P. H. The-tiefem hinten » lager gearbeitet Aber nur » chmetiagzl Vormittags fchlief er, is war er Nachtwächter, und f agte Ies- Eintoohnern so höflich guten Wkd W fie in ber Dunkelheit lu stnfchtvasenb oder ftvlpernb an ihm herüberzogern daß man sich ihn gar . Ieicht einem frechen Ruheftörer gegen Ibet vorstellen konnte. A Und wirkiich suchte et auch auf b Mänge, Diebe unb ähnliches Ge , del fleis mit gemüihlich zuredenden eben zuzusprechen. «; Amt aber war er todt, der brave, · redliche genügsame Krifchan Pegei. renann gönnte ihm um feiner enfchaften willen ein gutes Anden ken, namentlich aber deshalb, weil er sen Geiz seiner Anna, gebotene Krück sier, mit rührender Geduld ertragen· hatte ; S Jn einer kleinen Nebengasfe besa-; «-« sen sie ein keines-, ganz von Wein um- I singeltes Häuschen, in dem die Frau -« san fräbxbis spät herumhantirte, selbst ’ der Katze, sofern sie dieselbe nicht auf die Vögel in den Nebengärten verwies-, mit Wasser verdünnte Milch vorsetzte, ? nnd dem ihren Mann Nachts begleiten den treuen Hund die XII-rasten Bissen hinwarf. . Und er, der alie Mann; batie je- - de Woche seinen Lohn abliefern miif- « feu, und seinen Wächtergehalt holte sie - vom Rathhaus-, damit er es sich nicht ? sbfchnacken ließ von Hungerleidern und ; bettelnd-ern Nachtgesindel. k Als sie ihn nun aber eines Morgens , san der Straße, allwo er, von einem Schlaganfall plötzlich betroffen, sein. Leben im harten Dienste der Stath ausgehaucht, nach Hause brachten, dich-! weinte sie erst jammernd um ihn nnd E dann erst recht um die Einnahmen, die ! Inn fiir immer Verloren gegangen was- ; «. ;-«-»i«-·å·-w-«;.«.iskpszkcs Enowsscwuhk »Vo Ica. Und unverschämt fand sie es, als ihr ; sie Person. die ihr beim Waschen der T; Leiche geholfen und dafür eben ihre ; nf Groschen in die Tasche gesteckt, ; «rn Fortgehen zuries, sie möge nun 4 dem braven Mann, dem sie im Leben I nie etwas gegönnt, wenigsten-«- ini » Tode einen ordentlichen Sarg und ein ordentliche-«- Sterbehemo gönnen. Sie dürfe ihn ohne ein solches nicht ein sorgen. Wenn es geschiij kriirde sie, die Wittwe, im Grabe keine Ruhe fin den. - Aber es hatten die Worte doch ne wirkt. Die Vorstellung oerznaleinii jede Nacht, von Aengsten und Reue verfolgt« über die Kirchhofe husiiien ir: müssen und erst mn die Zeit Des Häh nekriihens wieder Frieden zu finden, stößte ihr ein solches Grauen ein, daf; sie zu Karl Fr. Erck in die Leinwand handlung watschelte und ein Stück vom besten Hemdleinen einhandelte. Zwar gebot sie ihm, als er schon titsch, ratsch das von ihr bezeichnete Stück abreisen wollte, noch einmal in neznhalten und eine viertel Elle weni ger zu nehmen. Aber es reichte doch, es wurde sogar ein vor ihr genäbtes Sterbehemd, das dem Dahingeschie denen noch über die Füße reichte. Und am kommenden Vormittag s oll te Krischan Pegel dann noch für die Nachbarn ausgestellt, und am Nachmit ta der Sarg zugeschraubt und in die be e Stube, umgeben von Lichtern und bedeckt mit den eingegangenen Kränzen, untergebracht werden. Am dritten Ta ge früh war die Beerdigung angesetzt. Aber eben in dieser dem Tode folgen den Nacht kam der Wittwe, daß es eine große Verschwendung gewesen sei, dem her-ed auch eine volle Rückseite gegeben haben. Wenn sie die noch nachträg lich herausschnitt, hatte sie vier seine änschentiicher für festliches Gelegenhei Und es ließ ihr auch keine Ruhe! Sie fand ems, drehte den Todten mit ihren « ehnigen Armen seitwärts und schnitt aus dem Sterbehemd die ganze Rücken Ivand heraus. Und dann wurde Krischan Pegel Mögestellh »verschraubt« und begra ben, nnd einige Tage später dachte schon kein Mensch mehr an den verstorbenen pätter der Nacht. Aber dann geschah etwas, wodurch feine Frau an ihn und in einer Weise erinnert wurde, daß sie keine Ruhe bei Sag und keinen Schlaf bei Nacht ge so s: « Wittwe hatte in der Kirche ge . neu und sich nach Absingen der Ge sugbnchderse ihren Gedanken hingege » Da aber wurde sie durch das Meschreckt tvaj von der Kanzel her si ertönte Der alte sagst Theodor en spragniiber e userstehung w ngsteu icht und schilderte die ses Lvrgdax so anschanlich, als ob er M wie Zeit dabei gewesen sei. Er malte es der Gemeinde aus, wie Ue seßorbenen von Petrus an der Mr des sit-essen Gesichtssaalei em . Erden, wie dort schon eine , tot dem Scheiden der Ge W von den Usgerechten vor Gottes TM exte- verde. sk tsismstängehörtfhatä " " UM - n en, » n .- M- M M M KLEMde HU . » die re. sp«««ui sinc- »si j ; Hinweka « Petrus aber würde ihnen nnd-schauen und —- und — —- -—- O, du lieber Diminelt Mit einem angstvollcn Ausschrei. ei nein Schrei, der die umhersihenden Ge meindemitglieder mit wenig christlicher Ratt-sieht in den Mienen emporschanen ließ, schloß sie ihre sie bedrängenden Ge danken ad und ging wie eine Gesangene ans der Kirche nach Hause. Und Wochen und Monate hielt die Ueberlegnng an, wie das einst droben werden solle! Ihr, ihr wiirde nicht nur ihr Mann, sondern das Himmelsm legiurn die Schande zuschieben, daß i Krischan hinten — — z Nun saß sie an einem Freitag Rach ; mittag dem ehrwürdigen Pasior Theo i dor heinsen in seinem Arbeitszirnnrer ; gegenüber und hatte eben nach voraus gegangenen schweren Kämpfen, ein Ge ständniß über die Schandihat an dem Todten abgelegt. »Hm — hm ——" sprach Pasior Hein sen, den Mund ziehend und den sonst so milden Ausdruck in seinen Zügen verändernd »und wo, sagen Sie, haben Sie das Stück aus dem Sterbegewand entfernt?« »Ja, as it Se seggt herv, Herr Pa stor. De Rügg un dat Achterdeel —- de siind weg. — Und meenen Se nicht — fuhr sie zaghaft, in tiefster Bedriicknng fert, »dat he sit dat en beten stramm treffen kann?« ,,Wieso? Wieso? Wieso stramm zie hen -———« warf Heinsen, turz aufschau end, zerstreut hin »Ja, di de Auferstehung der Todten, Herr Paftor. ször veriell it Se dat II --—« »Ah so, ah so! Das Henid am Auser stehungstagr. Nein! Nein! Es wird lYdoch bemerkt und Berdammnisz, heulen und Zähneklappern wirthnen infolge dessen werden. Der Todte gehörte be reits Gott. Jdm einBierert wegznsrhneii den, war nicht nur ein sündhafter Man gel an Liebe und Pieiät an dem Gat ten, sondern auch ein Vergehen gegen den Höchsten« I-f- L-« -I :- . »Ju, zu, - u »p, Un u-. tu — schluchzte die Alte in tiefer Zutritt schung. »Wenn il man wuß, wi it de Tode bekamen kunn, denn so tunn it em noch en Hemd mit in de Sarg leg aen —-—« »Nein, nein, auch das ist nichts· Das Veraehen ist nicht wieder gut zu ma ckzen —-« »Und da is wirklich gar nicks, gar nickE di to malen. Herr Pastor. — Kann be dat Heind nich stramrn tret ien -« ,».Nein, nein. es reicht auch nicht —« »Ja, dat riett wulls« Wenn he sit Mögd aift ——" Der Geistliche schüttelte den Kopf. »Es giebt nur eines, was Sie retten kann! Sie müssen sühnen, was Sie ge than -— durch ein Opfer, was Sie brin gen. Für heilige Kirchengesäße, die uns " jüngst enttoendet worden sind, sehlt es an Geld —-" »Geld s— Geld? —- Ach, du lewe Himmel. Jk wert ja so nich, wie it as . Wittwe leb’n schall ———" »Es wird sich schon etwas finden, es muß sein« »O Gott, o Gott. il armes Men schenkind. Woveel, woveel, Herr Pa storZ Mehr als en nües Hernd kosten ; deibt, kann it nich missen —« ’ »Frau, bedeutet! Gott sieht in die ge i beimsten Schubladen, wie viel Ihr habt. Er läßt sich nicht betrügen-« — Zwiils Monate waren seit dieser Un terredung vergangen. und nun lagAnna Regel, gebotene Kriclbien ebenso wie ihr Mann, — der Schöpfer hatte es so ge wollte — aus dem Sterbebett. Der Tischler, der alsbald gerufen wurde, urn die Länge der Leiche für den Sarg zu messen, sand, als er —- allein in der Wohnung — neugierig in die Kommode der Verstorbenen guckte. ein Stück Pa pier, das »Testament« til-verschrieben war und das unter anderem also lau tete: »Jn die Schublade links befinden sich " zwei Sterbehemden· Wenn ich gewaschen thun sein werde, so soll mich Tischler Stummel die beiden anziehn thun. Er soll dafür einen Thaler extra haben, daß er das thun thut.« Der,Tischler nickte. Aber als er am nächsten Vormittag die Verstorbene nach ihren Wünschen bedienen wollte, vorher jedoch die schö nen Hemden noch einmal betrachtete, so kam ihm der Gedanke, daß es doch akllzu schade sei, so schönes Leinen um ts in die Gruft zu senten, daß er je ensIlö doch ganz gut die Rückenstiickt herausschneiden könne. Die sah Nie mand, und seine Frau hatte ein Dutzend Taschentiieberl Und wie gedacht, so gethan! « Er bettete die Wittwe Anna Pesel allerdings rnit zwei Wdem «abers dat Uchterdeeh dat fehlte ehe so and wi· ehren Krischan sör den Das ount säug ste Gericht --—t« Archäologisches. Au »Ach als Archäolosen wird ei gewiß interessierte-. daß man bei der le ten Ausgabenan in Regt-wen etni enge von Draht gesunden bat, dessei Besinne-Mag lange ern Ratt-sei blieb bis eines:f unsererf siege-giesst Akte-: t in eher an n en am phi- aiien Aesypth titnnten mögliche Weise schon die Telegraphie gekann: ben.« dass »Oh, das will nichts besagen Bei den Auagrabun im alten Asso riea, die noch viel ii er sind als die tr , man gar keinen Draht Its-, means doch si zu schlie tf. das die atte- Il otter bereits W ohne M tanan Mein erster Untieai. i —-e--— tVon C. Chatelain. —- Autorisirte Uebersetzung von A. Jriedheiim Jnr Kollegentreiö saßen wir zusam men, plauderten tiber Dieses undJenes, und plötzlich hieß es: Doktorchen. ge stehen Sie ’rnal, wer Jhr erster Patient « war, und wie viel derselbe Jhnen einge bracht hat?« « »Mein ersies Honorarf« entgegnete ich und lachte. »Es ist zwar schon eine ganze Reihe von Jahren her, aber es ist mir noch Alles lebhaft in der Erinne - rang. und ich will Jhnen gern darüber berichten." »Mein erster Patient war Frau Du bi, die Lumpensamnrlerin des Städt chens, und Allen unter dem Namen »Mutter Dubi" bekannt. Tag fiir Tag » zog »Mutter Dubi« mit einem hand larren durch die Straßen, und wenn sie eine Fuhre voll Lumpen, Knochen und i altem Papier zusammen hatte, so ver ; kaufte sie die Ladung an einen Groß j händler. Die Alte war hiistenlahrn, sehr häßlich. und um ihre Häßlichleit noch abschreclender zu machen, hatte sie ein Auge verloren und trug iiber der leeren Augenljöhle eine schwarze Klappe. Der k Mund war zahnlos, einzelne graugelbe - Haarstriihnen hingen ihr beständig in « - das gelbr Gesicht, kurz und gut, es war s ein altes. entsetzliches Weib. — Das Alter an und für sich will nichis sagen ; ich lenne siebzigjährige Frauen, " die angenehmer anzusehen sind, wie virle . junge. Aber die Unordnung! Der .» Schmuhi Ach, Freunde . . . es läßt sich l nicht beschreiben, wie Mutter Dubi aus sah. Sie lebte allein, hatte keine Vers ; wandten. Jhre Wohnung trar ein Kel- z ler, eine Art Höhle, deren Eingangss i thiir stets ängsttich geschlossen war. i denn Mutter Dubi fürchtete die srische j Lust, weil sie an Rheumatismus litt. Z Jn dem,Kellertaum schlief sie« sartirie F ihre Lumpen und kochte auf einer Pe- s troleumlampe ihre Mahlzeiten. Uns Z glaublieher Dunst benahm Einem den H Athem, wenn man in den Keller hinab- s sting vergebens war das Suchen nach i einem sauberen Fleckchen. um den Hut J aus der Hand zu legen. Und so im s Halbdunkel gesehen, machte die Alte aus ; ihren Lumpen den Eindruck einer bit- ; sen Here, die den Eingang zu ihrer s « Höhle bewachte. Man konnte sich nicht-:- Aernilicherez Pierzig Jahren betrieb sie ibrenLumpens währen. Schweine Kaiser-, altes Brod Gemüte, was Andere nicht mehr woll gelüftet worden. sollte sie, wie es hieß« ein großes Vermögen in Baar und meh Dabei jammerte Mutter Dubi aber im mer über dass elende Latein und nahm mit freudigem Griuien einen Teller Sappe, wenn er ihr auf ihren Gängen hier und da geboten wurde. Mutter Dubi war nun mein erster Patient, als ich, ein noch recht junger beim Abschied sagte er mir: »Liebe: junger College, wenn Sie einen Rath von rnir annehmen wollen, so seien Sie sanft niit den Kindern und eduldi mit den alten Frauen; das ind zwei wichtige Verhattungsniaßregeln, die ich Ihnen geben kann. Das Lächeln der Kleinen gewinnt Jhnen die Herzen der Mütter, und wenn eine alte verdrieß liche Frau lobend von anen spricht, so trägt das mehr zu Jhrein Rufe bei, als alle Diplome der Welt." An der hauöthiir neben der Klingel ließ ich ein prachtvolles, neues Doktor Schild anbringen. Ich prüite meine Jn ftrurnente und —- —— wartete auf den ersten Patienten. Meine Geduld sollte auch aus keine zu lange Probe gestellt werden. denn gleich atn ersten Abend ge gen neun Uhr reißt es heftig an meiner Klingel Eine erregte Stimme fragt hastig nach dem Arzt . . . «Gleich . . . ein Unfall bei Mutter Dubi . . . aber rasch . . . bitte, sie stirbt fenst . . .« Die Dämmerung hatte die Alte bei-n Sortiren ihrer Lumpen überrascht Sie hatte die Lampe angezündet und dann gierig in ihren Schaden weiterge wiihlt. Die Ernte war an deni Tage gut gewesen, und vergnügt hatte das alte Weib wohl eine unvorsichtige Be wegung gemacht und dabei die Lampe umgeftoßen Das brennende Petru Jeuni hatte ihre Röcke ergriffen, und bei ihrem entfehlichen hilfegeschrei waren die Nachbarn herbeigeeilt. Es war ih nen auch gelungen, das Feuer zu er icken, aber die Beine der Frau waren oft bis an die Kniee entsesltch der brannt. Ich hatte schon viel itn Leben gese hen, viele elende Räume, viel Betten ; ohne Laien und Fußböden fast ohne Dielen, aber so etwas wie bei Mutter MAX-Mit ni t...Do davon Och ch chgenug Die Alte auf ihrem Lager litt ent isM· W - Dsst IMM nen«7» - s ( ede schlugtri san M DieBrandwunden waren M « schwei- tvte sie überhaupt nur sel nteu . . . Ich will nicht auf die Gin txandeL ohne sich je dass Geringste zu ge- « und dann und wann etwas-« verweiltes z ten, das war ihre Nahrung Jn ihrem Strohfack. der. seit sie ihn besaß, nicht ; i i darstellen, nnd- doch diefz es in der Nach- ; barschait, das; sir reich sei. Seit iiber ; t t l l l i i l l l 1 i i rere Spartassenbiicher versteckt haben.; Arzt, in B. die Praxis übernahm. Mein » Vorgäger war dort alt und grau gewor- ; den, wollte sich zur Ruhe sehen, und .. .-.--—-——— ——--.--.k zelheiten eingehen Zwei Monate hin durch ging ich jeden Messen-zu der ar men Frau und verband unden. Die Cemahnungen meines Kollegen waren mir noch frisch im Gedächtnis und die Kranke, welche ihre Leiden übrigens mit wirllichem heroismus er- - trug, war mit ihrem jun en Arzt lehr zufrieden und sagte das edem, der es hören wollte. Ja, sie sagte so viel des Guten von mir, daß eine alte Bek- · I wandte. die gleich nach dem Unnt auf getauchi war «- kein Mensch wußte woher-—- sasi eisersiichtig aus mich wur de, obgleich sie doch, wie sie erklärte, nur aus reinem Mitleid bei der Cou sine Dubi blieb· Ganz langsam fingen die Wunden an zu heilen, aber allmählich sanlen die Geistes-tröste von Mutter Dubi. Sie begann Unsinn zu sprechen, hielt ihre Consine für ihre Mutter-, versoechselte die Tage und Namen. Manchmal war sie seht aufgeregt, glaubte Diebe zu hö ren, die unter ihrem Bett versteckt wa ren, oder sah Menschen« die in denEcken des Kellers herumsuchtm Dann tief sie um Hilfe und wars aus dem einzigen «« Auge einen unsagbaren Blick desSchw - ciens und der Angst auf mich. Wenn ich ihr dann gut zusprach, wurde sie - wieder ruhig, und dankbar sah sie mich An »Wie gut Sie mit mir sind, zu einem J alten Weib, wie ich es bin! Ach, das « vergesse ich Ihnen nie, Herr Doktor, davon können Sie überzeugt sein!« Bei solchen und ähnlichen Reden wurde die Verwandte immer sehr ver drießlich und iagte dann wohl: «Consine. Jhr sprecht zu viel, das strengt Euch an.« So waren neun Wochen vergangen. da mußte ich als Reserve-Miit ter tnB Manöver. Ein junger Arzt u knaan während der Zeit meine Vertretung. und am Tage meiner Abreise stellte ich ihn in aller Form bei meinen Patien ten vor. Als wir zur Mutter Dubi dinabstiegen, hatte sie gerade einen kla ren Moment und sah ganz freundlich aus, soweit ein solchesGesicht iiberhaupt freundlich aussehen konnte. Der An blick eines Fremden schien sie jedoch sehr zu erregen. Immerhin hörte sie meine tleine Rede aber ganz ruhig an. und dann, als ich fertig. da verzerrten sich ihre Züge mit einem Male. und sie schrie sast: »So, also Du verbrennst mir die Beine, damit ich Dir verrathen soll, wo ich mein Geld have! Dieb! Räu ber! Da hast Du rnein Geld!« Und dabei fuhr sie wie ein Pfeil auf ihrem Lager in die Höhe und sciplng mir« noch ehe wir überhaupt wußten, wie es mög lich war, mit der Hand ins Gesicht · . · ..... Als ich vom Manöver zurück tam, war Mutter Dnbi todt und aus Gemeindeunlosten begraben. Jn ihrem Strohsacl hatte man 6 Mart 35 Pfen nig, sowie einen tteinen silbernen Lös sel gesunden, den ihr Wirth mit Be schlag belegt hatte So, meine Herren nun wissen Sie die Geschichte meines ersten Patienten, und was mir der Anfang meiner Praxis eingebracht hat « -.0.--———-— sit hoch hinan-. Ost-— l der blalenden höngelampe herab, die - metllieh in die Runde kreist. Vor der ’ zwar ein tüchtiger Aber wie die Um Slizze von OttoS chillingu Eine tleine Tischlerwerlftott in Ber lin N. — draußen ein frostiger naß-« durchschauerter Novemberabend, drin nen eine dicke, mit Holzstoub durchsehte, bleischwere Luft, til-erhitzt von dem ei sernen Ofen in der Stubenecke, den ein brüllendes Spanfeuer mit dunlelrother Gluth til-erzogen hat. Ein trübgelber Lichtlegel fließt von an einem dünnen Eifendraht fast un Mitte der hobelhont, gerade in dem Lichtlegel, steht Meister holtzmann und bearbeitet mit dem Karnieshobel sorgfältig die Schmalseite eines einge tlemrnten Brette-L Er itt Meister, und stände im Handwerk einmal sind, ift er genöthigt, fiir ein renoinmirtes Bibl-el rnagazin zu arbeiten. «- Harte Zei ten!-—— Er ift ein Fünfziger, schmal, von bleigrauer Gesichtsfarbr. Aus der ener gisch vorspringenden Stirn pendelt eine graue Haarlocle hin und her Die Hemdsiirinel sind bis obenhin aufge trempelt Bei jedem Ston des Hobels sieht man die nicht eben träftige Mus tulatur der Oberarme in Bewegung Nicht weit von ihm bemüht sich ein halbwiirhsiger Lehrhurfche, die große Spannsiige durch eine dicke Bohle zu führen. Von Zeit zu Zeit fährt er mit dein recht-en Arm iiher die fehtoeißpep I lende Stirn, oder er geht an den Ofen, um neue Spähne auf das zusammenge brannte Feuer zu werfen das jedesmal laut aufbriillt wie ein wildes Thier, das itn Schlummere estiirt wird. Auf der anderen eite, ganz an das Ende der hobelhant gerückt, fiht ein jun er Mann von etwa 22 Jahren Der on des Meisters Die mächtige Stirn, das lang-, feintnochige Gesicht, der fchwermiithige Zug in den Mund ecen verrathen ei. Der Jüngling hat Kopf tief über einen rohen » » dem fe ne in· « — Haft hin und « s vor ihm S- -« --...,«-..«.«-..««.—-l »—»..·SU springenden Backentnochen lage-et eine E bettische Mitbe. Max holnmann stu diri. Er war von tlein auf ein aufgeweck ter Kopf, wie Meister holstnann zu sa gen pflegte. Die friih verstorbene Mut ter konnte das lluge Kind nur mit ei-· ner Art von ehrfurchtsvoller Scheu be trachten. Es wäre jammerfchade, sag ten die Nachbarn. wenn er es nicht wei ter bringen sollte als sein Vater-. Aus Max müßte sich ettoas machen lassen, sagten die Lehrer. Kurz. Max war von der Natur nicht dazu bestimmt, das trockene Brod des Handwerks zu essen· Er mußte studiren » Oberlebrer, Pfarrer, Arzt, gar wohl Regierungs rath —- oder ·..na, die Zeit tviirde es ja ausweisem Jedenfalls ging der Sohn einer glänzenden Zukunft und der Vater einem gesicherten Lebens abend entgegen. Das stand unbedingt fest. Max wurde auf das Gymnasium ge schickt. Er war ein Musterschiiler. Jmmer eifrig, immer fleißig, immer bescheiden, immer unter den ersten sei ner Klasse, nicht selten Primuö. Un aufhaltfam schritt er von Klasse zu Klasse fort. Geist nnd Charakter ent wickelte sich in ihm aufs Schönste. Wenn nur auch sein Körper sich in glei chem Maße gekräftigt hätte! Aber da fehlte es. Es · --«« - . »n- --. »aus wan: ragte Lutrurer Pols- « mann, wenn man ihn aus die langaus geschossene, schmalbriistige Gestalt sei nes Lieblingg ausmertsam machte. »Er ist wie ich. Just so war ich auch in sei nem Alter. tlnd ich bin doch tange sund.« Dabei reate er die Arme mit einem kräftigen Stoße in die Lust. Freilich, um das hohe Schulgeld, die theueren Bücher und die bessere Klei dung zu beschaffen, mußte man seh an allen Ecken und Enden einschranten. denn Wohnung und Lebensunterhalt sind theuer in einer Weltiia’ot, und der Berdientt knapp. Der Alte toar so gar genöthigt, siai den langgewohnten Abendschobrien allmählich zu entziehen. Es wurde ihm nicht leicht, dem Genusse und der Erholung im Betanntentreise zu entsagen. Aber was halfst Und schließlich, mann konnte ia alles später wieder nachholen, wenn Max . . . Bei diesem Gedanken strahlte eine stolze Heiterkeit aus den Zügen des einsamen Mannes Nunmehr hatteM at die erste Etappe aus seiner Laufbahn zurückgelegt Er hatte das Abiturientenscxamen mit Auszeichnung bestanden. Gleich dar aus ließ er sich in der philosophischen Fatnltät der Universität einschreiben Der Alte hätte lieber gesehen. wenn er Jurist geworden wäre. Da standen ihm sa alle Thüren aus« sogar zu einein Ministerzirnmer. Allein Max hatte seit Langem einen unüberwindliehen Drang zum Studium des- tlassisrhen Alterthums in sich gespürt. Der Mit welt mit all ihren Zerstreuungen und Oberstiichlichteit entrückt, hatte er sich mit Leidenschaft in die Tiefe der anti ten Welt versentt. Mit wahrer Jn brunst sehnte er die Stunde herbei, too er zum ersten Male vor einer Klasse hochgesinnter Schüler die Schönheiten omerz entfalten tönnte. Diesem iele strebte er nach mit aller Energie deren sein schmächticher Körper fähig Wut. —- — Ein kurzer, troetener husten mischte sich in das Getreisch des hobels und das Gesurre der Sage. Meister hold mann sah naeh lints hinüber. »Du hast Dich wieder ertiiltet. Max,« sagte er. »He-be ich Dir nicht gesagt, Du sollst den dicken Ueberzieher anziehen? Aber so seid Ihr Jun gensk — Jn diesem Augenblicke hörte man draußen aus dem Flur das Stapsen von Fußtrittern »Der alte Winterc sagte der Lehr junge aushorchend. »Der alte Neidhamrnelt« brummte der Meister mißoergniigi. —— Die Thitr ging aus, und herein trat ein Keine-, versehrtempstes Männchen, mit kahlem Schädel und arm-gestop peltem Runzelgesithi. Der Alte schilt telte sieh wie ein Pudel, der aus dem Regenwetter in eine warme Stube lament «hundewetter!« sagte er indem er ohne weitere Umstände aus einem hols stuhl neben dem Osen Plas nahm »Was haben Sie zu Max gesagt Winter?« fragte der Tischler-, indem er mit gemachter Gleichgiltigteit die Spö ne aus der hobelossnung blies. »Wiesot« fragte der Alte oberleeh lith. »Er hat ja doch das Abitutium be stunk-ein« «Hm!« Mit Auszeichnung Er ist auch schon ans ver Universität immitra —, immatri —-«. ,. mtnateikulitt«, ekgänzte Max. S soll er denn werden?«—-— »Wo- et werden soll? Na, vors etstr Ober-lehret und Professor dann ’ natürlich Direktor und dann kommt ja wohl der Schulrath, und wenn's « dann so weit ist. .hm! Hml« «hm! Zu hoch hinausk« mutmelte Fee Alte zwischen den zahnlosen Kie ern. , »Wie meinten Sie, Winter?« sagte hol monn mit Beziehung. ,,, ch? Ich fagte nichts. " — ieder eine längere Pause. End I lich nahm dek Meister das Gespräch wieder daf. Seine Stimme hatte et was derbes Gereiztei. .su hoch Umsi« feste ee entt X .. » weise, wie zu sich felbsti »Du-Ums Re densart. Wir leben in anderen« ims. Heutzutage geht Jeder sv hsch WIND wie er will und tann. Mein Junge sollte das ganze Leben lang an der Vo belbant stehen? Solch ein ansgeweater Kopf-c Profit Mahlzeit! Densoll tw hek hinaus. Der tann gar Mchk hOch genug hinaus!« » Dekuhige Dich doch. Vater z tagte Max, dem eine jähe Bluttvelle in den Kopf gestiegen war. »Datel meint ett ja,,riicht so.« « »Den! hakt-· hüttette dass Mann-then Man schwieg. Noch einiger Zeit stand der alte Mann auf, schlug Pt toeiten Mantelsalien sorgsam um seine dürren Glieder und verabschiedete sich turz. f »Ja hoch hinan-! Viel zu hoch hin aus!« murmette er auf der Treppe kopfschüttelnd .Alter Neidhammel!« sagte der Mei ster zornig. Der hol-ei fuhr mit einein lauten Austreisch iibee das olz wi sehen den Schraubsiöcken. ie ant zitterte, sodaß Max betroffen nach set nein Vater hinübetsah. Seit diesem Tage arbeitete Max mit verdoppeltem Eifer. Es war, als ob er eine feindliche Kraft zu überwinden hatte, die sieh zwischen ihn und sein Ziel gedrängt hatte. —- Ja, sein Ziel! Wenn ee es nur erst erreicht hätte! Wenn er nur erst h oben wäre! Wenn doch endlich-die - tunde erschie ne, wo er vor feinen Schülern stehen und all-seine Ettenntniß. alt sein Em pfinden aus der eigenen Brust in die Herzen der ihm anvertraiiten Jugend übersteiimen lassen könnte —— ! -—- Vor dem schwierigen Eramen hatte er nicht die mindeste Furcht. Er sehnte es her an wie einen Feind, mit dem er sich im Ringtampse messen wollte. Er war des Siege-Z sicher Endlich hatte er das Ziel erreicht. Die Staatsexamina waren bestanden. Die Exnminatoren hatten den Lands daten zn dem ungewöhnlich glänzenden Erfolge beglückwünscht. Er war oben! Hoch oben! —— — -n Os- k -««-s einiges-Fu verrqu Irrun- cr utrr Pto belandidat vor der Prinra des Ghin nasiurns, dessen Schüler er einst gewe sen war. Er vertrat den erkrankten Ordinarius der Klasse. Er hielt einen Vortrag iider oen Genius Donners-, sei nes Lielslingsfiingers. Mit hegeistern den Worten entrollte er vor der stau nenden Ztihörerfchaft das Bild der ur alten Griechenwelt, rnit ihren Göttern, ihren Herden, ihren Kämpfen, ihren Spielen. ihren Tempeln. ihren Alta ren. Und darüber der rtvig aznrne GriechenhimmelI --—s Dabei leuchteten seine tiefliegenden Augen in einem unheimlichen Feuer, das aus der Tiefe seiner Seele tvie aus einem Krater hervorzuhrechen schien. Seine Wangen strahlten in verzehren der Gluth. Jedes Glied seines Kör pers war in sichernder Spannung. Seine Zuhiirer waren wie bezaubern Unverroandt hingen ihre Auaen an den Lippen des jungen Mannes, der wie ein Priester der Wahrheit und der Schönheit vor ihnen stand. »So hatte der trortene Ordinarius nie gesprochen! Als Max in die rauhe Winterluft hinaulttrat, trampfte plötzlich ein un siigliches Gefühl der Angst und der Er schöpfung zugleich seine Bruft zusam men. Sein Uthern stockte. Es war ihm, als ob er ersticken müßte. Sein Herz schlug so schnell und so laut, daß er glaubte, die Vorübergehenden könn ten es hören. So eilte er nach haufe. Er trat in die Werkstatt. Da stand Meister Holgrnanm mit offenenArmem Vatergliiel und Vaterstolz auf den gen. Max wollte in seine Arme ft r zen. Auf halbem Weg e hielt er inne, tvie vorn Schlage getrof e.n Ein Seuf zer entrang sich seiner tust lang und tief. Sein Mund öffnete sich Eine dunkle Bluttvelle brach hervor. Der Jüngling brach zusammen, dicht an der Hoheit-any gerade an der Stelle, too er so oft gesessen hatte. — Jn der folgenden Nacht saß der Ba ter in ftuinrner Verzweiflung am Bette des Sohnes Das Gesicht des Kran ten war machst-leich. Seine Lippen fchrnal nnd bläulich. Seine Augen waren geschlossen. Aber er schlief nicht. Sein Mund fliisterte unhörbar. Seine Phantasie lustwandelte in den fernen Gefilden des homerifchen Alterthunnt Plötzlich öffnete er die Augen« Ein überirdischer Glanz erhellte ste. »Vatert« sagte er leise. »Pf« Nicht reden, mein lieber Sohn!« ftarnmelte der Alte. »Alles ist gut!« — Alles ist —- gut!« wiederholte der Kranke. »All« —- gut. — Weißt Dit· —- Vater — der alte Winter —- hatte ja recht —- zu hoch hinauot —- Zu hoch hinaus! — —- Aber es war — ichön —- io M da obs-M Sein Mund schloß sich. Sein Kör per streckte sich. Seine Seele war — hoch odent X N « · I »D« q-- ..,.. Jm Dusei. Lehmann Am Morgengkauen statt angeheitert nach Hause tommend und seineFtau im Bett liegend scheut-N »Ist ilobe, wenn mir recht is, habe is die schon itjendmo 'mal iesehen.« J a —- K u ch e n ! hete: «Zräuiein, wie alt ist denn der Kuchen schon?« KellneriutzBMz der ist ganz fris . m »Zw! Wenn nur der lebt, der ihn gebacken hat« "«