- . etzgnekjrtm «I2n:nsnvon0rme nog Sanoak - Gutietmm . Dann kaninekie Felix hinaus in den kamen naßkalten Morgen. Wie ein kenn schwankte er die Straße W; erst als er in den die innere Hishi Waden Anlagen auf eine sank niedersank nnd der noch immer Icwd niederziefelnde Regen ihm das Ie befeuchteie, kam et zur Besin unn . Mit der Ernilchterung kam aber Ilei zeitig die Erkenntniß feiner ver weiflungswilen Lage über ihn. Er fah chlechietbings keinen Ausweg, um sich ans seiner peluniäten Klemme zu be geiem und soviel er auch geübelie, er nd keine Möglichkeit, die große Einn fchuld in den wenigen Tagen einlöfen zu können; eg sei denn, daß er schzeunigst die Fabrik verkauft-: · Des war ein Gedanke, der ihn wieder ein wenig aufriiitelte. Ja, freilich! Aber das war wich-er gedacht als gelb-in. Jn den paar Tagen brauste sich ein solches Objekt nicht so Teich-L Die Kirchenukzr schlag schon sieben, als Felix Weoekamp den Flur seines Vaterhaufes am Marktplaiz betrat. Auf der Treppe begegnete ji«-n feine Mutter. Bestürzt fah die Frau Senat-sein in das fahle, Ubexnächtigte Gesicht iäres Sohnes-. »Felix! Du?« sagte sie stim tunzelndz ,,:ooher kommst Du Denn zu dieser Stunde?" »Ich habe die ganze Nacht nicht ge ,fchlnfen,« entgegnete er verdeießlich »und bin deshalb ein wenig an die Luft gegangen, aber meine Kopfschmekzen ha ben sich nicht gebesseri.« « »Ich erwarte Dich gleich am Raine Iisch,« sagte Frau Wedekarnp; »Du kannst Dich dann nachher noch einmal teiedetleaen·« Felix brummte etwas Unverstandn Sei. Eine halhe Stunde später saß er einer Mutter am Frühstückstisch en rer Wohnstube gegenüber. » »Betenne Farbe, Felix!« sagte die Senatorin indem sie ihm eine Tasse seichte. »Du haft die Nacht nicht ge schlafen, sagtest Du. Nun wohl, des glaube ich Dir; Du bist aber nicht m Deinem Bette gewesen. —- Wo warst MI« Felix zögerte eine Minute. »Wir Hat ten eine kleine Kneiperei arrangirt; es wurde allerdings sehr spät; ich habe aber wirklich noch einen langen Spazier gang gemacht.« »Ich will Dir keine Vorwürfe ma chen, Felix,« entgegnete die Mutter, »aber Du weißt, wie man derartige Ausschreitungen in einer Kleinstadt b: urtheilt. Du solltest Dich schon aus GI schäftårücksrchten in Zukunft davor htt ten. Du kommst heute Morgen nun auch nicht in die Fabrik?« »Nein!« ’ Die Senzkorin seufzte »Mit Coricle ist es seltsa;n,« sagte sie gedankenvoll. »So lange ich mit iran rede und er mir Aug’ in Auge gegenüberstehn vertraut ich ihm unbedingt; aber sowie er von mir geht, kommen mir Zweifel, ob er Unser rückhaltsloseå Vertrauen auch Ver dient." ’ »Er ist der größte Halunte unter der Sonnet« fiel Felix der Mutter ink Wort. Frau Wedetamp setzte hastig ihre Tasse nieder. »Ist das Dein Ernst?« fragte sie erbleichend »Mein vollkommener Ernst; ich durchschaue ihn schon lange; er arbeitet tn seine Tasche; unsere Interessen send ihm-ganz sehnt-pqu -« »Wenn Du Das luJOTt lange muß-ein isft es eine nicht zu verzeihende Fahrläsi Fsigteit von dir, daß Du ihm Dein Ge schäft anvertrauit!« rief die Senatorin auffahrend, indem eine zornige Noth-: ihre Wangen überzog. »Auf Deine Verantwortung hin wurde er engagirt, —- Du hafteit dafiir. Und deshalb solltest Du doppelt auf dem Posten sein, anstatt ihn allein in der Fabrik schal ten und walten zu lassen, wie es ihm be liebt. Denn daß er die Zügel des Be triebes- in Händen hält und Du wie eins-: Null daneben her gehst, ist mir leider Gottes schon lange klar!« . Felix zuckte die Achseln; er hörte kaum, was seine Mutter sprach; seine Gedanken weilten ganz wo anders-. Frau Wedeiamp athmeie heftig, of fenbar in großer Erregung »Das Geschäft versteht er aus dem Grunde, davon habe ich mich überzeugt,« fuhr sie fort. »Vielleicht siehst Du auch zu schwarz; es müssen gerade in letzterZeit große Summen eingekommen sein. Da fällt mir übrigens etwas ein, was ich schon lange sagen wollte: Jch lieh mit vor einigen Monaten, unmittelbar m Deiner Ankunft, Du weißt, zu welchem cke, eine größere Summe m So ried Theodor und versprach baldige ckzahlung Daß es bisher M nicht uriicketstattet wurde. ist mir Fußetst nli(h. Bitte, oebne diese Anwesenheit doch recht balb.« »Bitt- schlecht gehen,« bemerkte Fritz W . ist augenblicklich nichts in der Der Büchern-arm wird das auch lauen nöthig haben; er soll Held wie Heu besisen Wer beerbt . lich, wenn er unbeweibt »Wir natürlich! Aber solche Ek i n sind vorläufig überflüssig; wenn er sich ni t verheirathet« et uns vor seinem ode noch zehn stl est-eben Er steht noch in den be ässgttm isi kaum aussen-s W i ' l« bte Seu wufd ist«-HEXE- se B W noch einen Vorschlag machen fix, sehte sie dann plötzlich resolut inzu »Du müßtest reich heirathen; das wiir , be Dir wieder gründlich aus dieStriim i pse helfen!« i »Ich habe eine Antipathie gegen di i Weiber!« erwiderte der· Iang. Mann. ! .Die miißtesi Du zu besiegen suchen 8a;st Du ans holmgarten s Fest Eise plding gesehen, die einzige Tochter dei Senatori Goldingf Sie ist gerade E aus der Schweizer Pension gekoinnunl . ein nettes. junges Ding; ich glaube, Du z hast mit ihr getanz t!« »Entsinne mich nicht!" gähnte Felix »Weißt Du, woran ich schon gedacht i habe, Mamai Es wäre vielleicht das i bestve wenn wir die Fabrik vertaus ten. " Die Senaiorin fuhr so jäh von ihrem I Sitz empor, daßFelix unwillkürlich ver Z stummte. »Die Fabrik verkaufen? Un sere Fabrik, deren Fortbestehen und E Aufblühen ich die beste Kraft meines ; Lebens gewidmet habe? ——- Unsere Fa « brii, in der unsere Existenz wurzelt, die ; ich mit Anfbietung aller meiner geisti gen und Physischen Kräfte in den lan gen schweren Jahren hochgehalten — ; fiir Dich hochgehalten habeS—Die Fa - brii sollten wir veräußern, damit An dere die Früchte meiner langjährigen Tbäiigkeii einheirnsen?- Nimmerrnth Nie gebe ich dazu meine Zustimmnug! Jch glaube, Du bist von Sinnen, daß Du so Etwas nur auszusprechen ver magst!« « »Bist-Häufig bin ich nur sehr müde," i sagte Felix-« sich erhebend. »Bis nach her, MamaT Jch gehe jedt schlafen.!« ; Die Senatorin antwortete nicht; sie s hatte die Ellbogen auf den Tisch und den Kopf in die Hände gestützt. Der ,weite Aermel ihres duntien Morgen « ileides ließ den noch immer hübsch ge formten Arm der Dame sehen, an wel chem Armbänder von schwarzem Jei , schimmerten. ; Felix schiifrige Augen hasteten mo mentan interessirt aus den anspruchs ; losen Schmnckiiiicken »Warum trägst Du eigentlich nie mehr Deine Brillan i Ost-I Um he- WZI III-bis Ins mir-Indis rinnen beneideten?« fragte er leis-thin , Jch habe sie aus dem farnosen Fest nicht an Dir dumm« Die Senatorin hob die Augen rnir einem seltsamen Blick zu ihrem Sohne auf. »We- sind sie?« sagte sie langsam: »sie sind dahingegangen, wo die ganzen Einnahmen unserer letzten Jahre hin gingen. Jch habe sie alle verkauft und Dir den Erlös geschickt; sie waren nichi das schwerste Opfer, was ich Die ge bracht habe." Felix schwieg-« schwerfällig siolperte H er zur Thür hinaus und in sein Zim ! mee. Dort wars er sich, nachdem er sich rasch cuilleidei hatte, auf sein Bett. Aber zu schlafen vermochte er trotz seiner Ermüdung nicht. Während seine Lider sich über die glanzloien Au gen senkten arbeiteten seine Sinne und Gedanken fieberhafter als zuvor. Die hingeworfenen Bemerkungen vseiner Mutter gaben seinen Empfin dungen wieder eine andere Richtung , Also von dieser Seite war nichts mehr " zu erhoffen· Alles war fort, sogar die werthvollen Familienbeillansten, auf welche die Mutter immer fo stolz gewe isen war. Na, über geschehene Dinge : ging man arn besten zur Tagesordnung liber, sagte er sich und wandte sich desto ; nachdriiillicher der greifbaren Wirklich ; keit zu, der in nächster Nähe greisbaren Wirklichkeit Er dachte wieder an sei 3 nen Vetter Gottfried Theodvr, der das i sündhast viele Geld hatte und der es doch gar nicht zu verwenden verstand, das Geld und das schöne Mädchen s dazul Fextr’ Gedanken rasten wie toll ge ; word-en Durcheinander; feine Zähne tnirschten, Und als er langsam die Li der von feinen Augen hab, funkelte et wagi Unheimliches darin, etwas, das an das grelle Licht des Wahnsinns erin - nerie. Wie ein blutfarbener Nebel zog . es um ihn herum; er fal) plötzlich nichts als Spinnen, große, graue, fcheußliche Spinnen, die an den Wänden umher krabbelten und dann auf seine Bettdeae s lamen. Und er hatte doch gerade vor I Spinnen eine beinahe tindische Furcht Mit einem Satz war er aus dein Bett und tauchte den Kopf in das gefüllte Wafchbeclen. Das brachte ihn für Mi nuten wenigstens zur Besinnung; aber ; ruhiger ward er dadurch doch nicht. An seine Geldberlegenheit und die Einw sung feiner Ehrenfchuld dachte er in diesem Augenblick indeß kanni; feine Gefühle wurden mornentan vo einem tödtlichen Haß gegen den Bett r be - herrscht —- von tödtlichern Haß gegen Gottfried Theodvr und von einer ra senden wahnsinnigen Eifersucht. Wenn der Philister plöhlich siürbel Felix richtete sich auf, kalte Schweiß trop en standen auf feiner Stirn, ein fur tbarer Gedanke hob in feiner Seele das haupt. Für eine Selunde Dauer ftthe er vor der Ungeheuerlichleit des Gedankens zurück, dann aber faßte er ihn näher ins Auge, nnd je länger er sich mit ihm beschäftigte, desto mehr ver lor er filr ihn von feiner Schreckniß. Der Wahnsinnsrauifch war verflogen; fein Oe arbeitete plöhlich mit ruft ldler fchäftigteit· Ein caßliches Lä cheln lag auf feinen Lippen; auf feinen Wangen brannte unnatürliche Röthr. M Felix sich eine Viertelstunde spä ter abermals niederlegte, sank er in ei nen kurzen, bleischweren Schlaf. Er hatte den Auttveg underl, nach dem each-let bis zum teberipabnfinn ge t hatte, einen www W W 12 Es me noch stiib am Mor en; di Kirchennlsr schlug eben sechs. Zu Frie da’s Stäbchen war schon Alles saube nnd geordnet, die Fenster standen osser und ließen den srischen Morgendnst de Rosenpracht hereinwehen Eine Ansatz eben geschnittener. Blumen, an derer Kelchen noch der glidernde Diamanten staub des That-es schimmerte, lag aus dein Tisch nnd über einer Stnbllehni hing ein grosser Grabtranz rnit frischen G n nnd weißen Rosen, den rieda bereits in ganz sriiber Morgenstnn ge wunden hatte. Heute war der Geburts tag i rer Mutter. Frieda saß in ihrer einfachen, peinlich ! aiinraten Morgenkleidnng vor dem ! Tisch und las in einer Anzahl vergilbter ; Blätter. Sie hatte vorhin in den lleinen Andenken ihrer verstorbenen Mutter, die sie wie theure Reliquien aufbewahrt-, . getramt und dabei war ihr ein Kästchen « mit Papieren, anscheinend Briefen, die sie bis daltin kaum bemerkt hatte, in die . Hände gerathen. - Halb aus Neugier, kalb ans wirili ebern Interesse hatte Friera eins der lo « sen Bjättee gelesen und zu ihrer Ueber J raschung leine Briefe. sondern Irr-gebrich « auszeichnungen der Mutter aus deren «Mä:ckenzeit und den erfien Jahren T ihrer Ehe gesunden Bei den Papieren 1 hatte ein winziges Echächtelckcen gelegen, das bis dahin ebenfalls ibrer Aufmerk samkeit entgangen war und in dein in rosa Watte ein zierliches goldenes — Ringiein mit einer großen Perie ruhte. Sinnend hielt sie das niedliche Schmuck sttick eine Weile in der Hand; dann tarn ; ihr piöhlich eine Erinnerung. Diesen « Ring hatte die Mutter bis zu ibrern ; Tode an dern Ringsinger der linken ; Hand getragen; sie entsann sich noch. l daß die Leichenfrau der Todten ihn erst ; im Sarge von der Hand gezogen hatte. Sie hatte damals noch lebhaft dagegen L protestirt. Die böse Frau sollte der J lieben Mutter nicht das schöne Ringlein x nebmensaber die batte sich durch das J Kind nicht davon non-irren unsern »Es wäre ja eine Schande, den ichs nen Ring mit in die Erde vergraben zu lassen!« meinte die Leichenfrau gemeint. »Den betommft Du noch mal, wenn Du größer bist. Wirst dann schon froh fein, solch feines Andenken von der todten Mutter zu hat-ent« Darauf war der Ring verwahrt worden. Seitdem hatte : Frieda diefes Kleinod nicht wieder ge T sehen, und nach Kinder-let hatte sie auch nicht mehr daran gedacht. Jetzt stand ihr mit einem Male Alles wieder leb haft vor dem Gedächtniß. Mit tiefer Rührung betrachtete sie den schmalen Reif, der noch die ertzlikten Hände dsr : theuern Todten Ie«ct;miicit Hatte; te o » i ist-n ein Die Lipozn und küßte ihn. Dann ? las sie die TIgebuchz-Eintr:5unzen der Verstorbenen Angelika Lengrrnnnn schiIIerte darin isere Kinder- nnd Mädchenjakkre in dem stillen Bäterkkauå Viel war von dem eintönigert Tages-Hang der damaligen « Zeit nicht zu berichten; aber sie hatte eine eigene Gabe, auch das kleinste, un fcheindarfte Ereigniß poesievoll zu«ver klären, und so lasen sich ihre Aufzeich nungen angenehm und einziehend Dann tauchte der Name Gottfried Theodor hanssen aus. Mit der ganzen ihr eige z tren Herzenswiirme und der tiefen Jn l i s i f f t Inerlichkeit ihres feinsinnigen Wesen! schilderte die Verstorbene das kleine her zensidolL dessen Handlung mit jenem Geburtstag einseyte und dessen Glück mit jenem Frühlingsabend nach Gott fried’s Examen seinen Höhepunkt er reichte. Dann grollte sie ihm; ihr jun ges herzchen quoll über von Bitterkeit und Empörung, weil er, wie sie annahm, durch den Einfluß feiner Mutter, Iich treulos von ihr abgewandt und sie ver lassen hatte. Der erste herbe erz ihres inne-en Lebens weckte mit rent Stolzgugleieh eine Lei:enschaft des Empfindenä in ihr, wie man sie dem T zarten, kaum den Rinderschuhen ent wachsenen Mädchen wohl schwerlich zu - getraut hätte. Erst Monate später, an einem schönen Sommer-abend, als sie rnit dein Vater im Gärtchen unter dem Birnhaurn saß, ersuhr sie von diesem, daß sie Gottfried Unrecht gethan, daß er nicht freiwillig, und auch nicht durch seine Mutter beein flußt, ihr entsagt hatte, sondern daß er, der Vater, selber tre nend zwischen Bei de getreten sei. on der Stunde an änderten sich ihre Empfindungen Sie liebte und ehrte ihren Vater über Alles und sie vertraute ihm; ihre Bitterkeit schwand; sie sah Alles in einem ande ren, milderen, versöhnlicheren Lichte. Sie gedachte des Jugendgeliehten wie ei nes verklärte-r Todten, dessen Ideal e stnlt sie in ihrem Herzen unter n si lien und Rosen wehmüthigen Gedentent begraben hatte. Später hielt der junge Lehrer Mus ltns ein sympathischen in jeder Bezie hu g hochdentender und wahrhaft lie benswürdiger Mensch, um ihre band an; jetzt konnte sie, ohne ihn im Punkte ihrer Gesiihle zu hintergehen, reinen Ge wissens seine Werbung annehmen- Sie that dies um so freudiger, da sie wußte« wie sehr den Vater diese Verbindung bcgkitckte. Die Ehe wurde eine sehr glückliche Un llta war befriedigt in dem Be wu tsein, von ihrem Manne unendliet liebt zu werden; von ihrer Seiten feesten eine unbedingte hochachtnng unl . eine tiefe, stille Neigung das erste heiß Gen inden i reg herzenö, das Gottle Thegfdor gegrlzlten hatte. Und ihr satt var glitcklich in dieer stillen, keiner M seiner schönen eigen Fran. Dennoch wurden ibre Auszeichnunge tmmer trauriger. Gedanken von ergrei sender Schönheit sløssen darunter unt offenbarten den tieserr Schas ihres See lenlebens. Die Ahnung des nahen » Scheidens sprachen sich darin aut. Wie « das Jliigelranschen jenes Geistes ans et ’ ner anderen Welt schwebte es itber den wunderbar zarten. schönen Gedanken Die scheidendes Abendrotlp Noch zu aller . s lett erwähnte sie des nie ber essenen Ju » s enbsrenndes: »Ich bnbe i bente se l zehenP schrieb sie. »Ich stand auf der · etternnd bsltteite die iten Birnen; da l ist- ich ihn an einem Isaria ve- einen J Steckt in seinem hause sieben; ich ; glaube aber nicht« das er mich seben « konnte. Und ich dachte dabei an seinen k ersten Besuch in unserem hause, als wir .T Beide, zwei fröhliche Kinder, uns in den blühenden Zweigen dieses Birnbaumb schaulelten· Die ganzen Gärten und die ; ganze Welt in Blüt-je nnd jungem Früh " lingsgriini Wie waren wir glücklich! Welch selige Zeit war das-! Heute wird « die Natur schon müde, goldener Herbst fegen träufelt den den Bäumen, am Spalier drüben reifen die Tuns-ern Und ich selbst bin so mürr, so ster bensmiidel Jch lebe nicht mebr lange; Z vielleicht schon im nächsten Jahre blüåm die Mulden wie sic- in roienretbcr Pracht unser kleines Bluxnenpsradieä » zieren, ans meinem Grade. Er aber « steht drüben noch in der strotzenden Kraft des Mannes; er wird mich viele Jahre überleben. Jch bätie ihn gern Vor meinem Tode vermählt gesehen: sein Glück liegt mir am Herzen, als « wäre er mein einziger, innig geliebter - Bruder. Wenn das Gebet einer Tor « geweihten meer gilt, als das eines noch im vollen Leben wurzelnden Menschen, so wird meine Bitte Erbörung finden: herr! sende ian ein großes. leuchtendez 2 Giiickl Herr! mache ihn glücklich!« j Friede hatte zu Ende gelesen; ibre « Augen waren während des Lesens naß . geworden; sie barg das Gesicht in den Händen und weinte. Es waren Tbränen ; der Trauern-n den so stützen Verlust L-- sc- ----- - M-.LA--. M-s«-.-ZLIl-c-«-« --—---0 ) s x IS- sskussu «qu·s, quesueqseqsmasup die nicht brannten. sondern erliisten. Z Feieelich andachtsvvll war ihr zu Mu .- the; sie war soeben im Garten der Ver : gangenheit gewandelt, nnd auf den mond beschienenen "Wegrn dieses nebelt-infici ? senen Zanberlandez war sie dem Manne ? begegnet« dein jeder Schls ihres jungen k hetzenö gehörte. An der d der tod T ten Mutter war er dort- gegangen, und es war ihr, als wären dadurch die nn sichtbaren Fäden, weiche sie mit ihm der tniipftrn, nur noch fester, noch dichter ge worden. : Wie ein Schleier fiel es its-r von den « Augen. Nun wufzze sie, weshalb er immer so gern sich dor- dcr Täergznpeniyeii, von . ihrer Kindheit nnd ihren Erwartungen an die Mutter erzählen ließ. Sie iiißte " das Ringlein ccch einmzt Und beseitigte ; es an einem schmalen seidenen Bändchen, das sie sich um den ais hing und unter -. ihrem Kleide verbarg; sie wollte es im ; mer dort tragen; es seine ihr Taliåman Z sein: Z Die Uhr fchlug’halb iiebenx es war s Zeit, das Tagewrrt zu beginnen. i Frieda schmückte das Bild der Mutter das in schlichtem, schwarzem Röhmchen iiber ihrem Bette hing, mit Blume ; den Kranz trug sie in den Keller. Erst am Abend wollte sie auf den Kirchhof gehen. Mit einer gewissen Spannung beob achtete sie den Professor während des Frühstiin5. Ob er sich des Damms, das doch gewissermaßen auch für ihn ein Ge denttng war. erinnerte? Oder war jene kleine Epispde seiner ersten Jünglingss jahre schon so ties irn Schopße der Ver gngenheit vers-inten, daß die einzelnen ten seinem Gedächtnis entschwunden waren? Er war stiller als sonst; mit keinem III-vö- hswödls si- tes-IS In Uns- non-Im -v-ss-—... i i i p s i I FIEDLER"isi:"i?-i2""oiiäiis·i)"eiiiki’å daran hin. Nach dem Frühstück ging er f aus und kehrte erst gegen Mittag heim. Am Tage nach dem Fest hei Hotmgars ten war es zwischen dem Professor und Frieda zu einer Aussprache über den Vorgang am Weiher getommen. Er hatte sie offen gefragt, und sie hatte ihm ebenso offen und unumwunden geant wortet, indem sie schlicht und wahr den hergang erzählte. Die Folge davon war - gewesen, dafz der Professor noch am sel ben Tage einen Brief an die Senatorin Wedetamp schrieb, in denr er mit dürren, aber bestimmten Worten erklärte, daß er auf einen ferneren Verkehr verzichte und daß er sich Ietix’ Besuche in seinem hause fernerhin verbitte. Eine Stunde nach Empfang dieses Briefes war die Sena torin zu ihrem Neffen getommen und es hatte eine längere Auseinanderfeßung zwischen Beiden gegeben, die von Seiten der Dame sehr erregt, von dem Professor ruhig und kalt geführt wurde« on die darnrt endete, das- Frau Wedetamp rnit der Erklärung, von seht an sei zwischen ihrem Neffen und ihr das Tischtuch zer fchnitten, halb ohnmiichtig vor Wirth das Haus verließ. Die Einzelheiten jener. Auseinandev fetnng hatte Frieda nicht erfahren. Ob gleich es ihr leid that, indirekt die Ur sache zu einem Zerwiirfniß zwischen dem Professor und feinen nächsten Angehöri gen gegeben zu haben, war ihr die Ge wißheit, daß Felix nicht mehr ins harrt tornnren werde, doch eine große Erleich terung und Beruhigung. Auch daran dachte sie während dieses stillen Som mertage-, dessen Stunden ihr langsamer hinschtichen, als die der anderen Wert ta . · gGleich nach oenr Abendesfen ging Frie da an ihr Zimmer, nm sich Gut und Mondetncanaauidensttedi . : hof n holen. Als sie rnit ihr-ern M am rm den Korrkdor entlang sites trat zu ihrem Erstaunen auch der Prof-gen zum Ausgehen bereit, an jeder hand ei nen herrlichen Blumentranz ans feinerer Zimmer. Wollen Sie mich mitnehmen, Frie deri« fragte er Deich. Sie hefahte natürlich. »Sie wußten, VIII-link Geburtstag t f« fragte sie ’ . ..«Sie dachmr daran ,Den Tag vaer ich niet« erwiderte er Absteigend legten sie zusammen den nett- Beg naeh dern außerhalb der Stadt selegenen Friedhof zurück. . Der Hort-out erstlihte bereits im l A sieht, a s beide mn Ziele anlangten. : Du die Zweige der Interessen brach der Schein und streute tausend lichte Roten til-er die Hii el. Petnnien nnd Reseden · würgten die utt mit ihrem tiißen Odem· Es war ein Geflimmer nnd Gewoge von goldenen und rothen Lichtern nnd von heimisch-enden Düften in dein heim der Todten. . Ein weißes Marmortrenz nahm die Mille der drei vereinigten Gräber ein. in denen Euiebius Langerrnann, Angelika und ihr Gatte itn ewigen. traumlofen Schlaf ruhten. lleppkges Jmtnergriin « umranlte die Gradstätte, an den Ecken waren Centäidlien gepflanzt und rechts nnd links vom strean stieaen wie große, Teuchtende Kerzen hvchsiändisge Lilien em Vor. deren Tiiite lcgleicli Weibes-lichtem teniiber dieiex Fleckchen friedevoller Tod tenruhe schwebten. Frieda legte die Kränze auf die Grä ber und tniete zu einem kurzen, andiichi tigen Gebet nieder. Auch der Professor hatte den Hut ab gezogen; still und ernst bliette er auf die blühenden Hügel und das hetende Mäd chen nieder. Jn diesen Minuten gehör ten auch feine Gedanken ausschließlich den Todten· Dann erlosch das Abendroth am ho rizont plötzlich, eine große weiße Wolle tüßte es hinweg, und die Lichtroien auf Von messen- IIITÆMHIIDI lfins Ulin silberne ehelddiinitnernng schwebte nieder und umhüllte Gräber nnd Kränze tnit ihrem weichen nlie scharfen Kontnren mildere-den Nebei. Frieda hatte sich erhoben; beinahe mechanisch, einer inneren Eingebung folgend, legte sie ihre band in die dar gebotene des Professors. «Jhre Mutter war mir einst sehr theuer Friedaf sagte er leise. »Ich weiß ess« entgegnete Frieder. »Sie wissen es?« wiederholte er. »Weder-, — seit wenns-"' »Seit heute Morgens« antwortete sie; »ich habe das Tagebuch der Mutter geiesen « ,,Sie hinterließ ein Tagebuch!« stief; er aus«-. cie nieste »Ich wißte es bisher nicht einmal; durch Zufall tain es mir in die Hände-« F Der Professor schwieg eine Weile. Z »Sie site-nie nir?« fragte er, wie triui :.mend ! »Nein!« sagte Irieda laut. »Ich inzill Jnnen die Blätter geben. Sie « tonnen sich dann selbst überzeugen daß i sie noch in iliren letzten Leben-singen sitr ! Jhr Glück betete.« i »Für mein Glücks« sprach er ihr nach. iEr verstummte einige Minuten, dann , zog er die hand des Mädchens fester in die seine. »Auf den Gräbern der Todten blit hen Rosen. Warum sollten auch nicht auf dem Grabe der Vergangenheit noch einmal die Rosen des Glücks blühen?'« fragte er innig. .Frieda, hier an die ser geheiligten Stätte wage ich es, Dich zu fragen: Willst Du Deine srühlings frische Jugend dein alternden Manne schenkeni—Willst Du die Meine wer den«-mein Sonnentind,—eneine lteii ne, angebetete Jesui« Friede erwiderte nicht gleich etwas-; ein Eben qins dates ihre satte Gestalt: ein Schauer des Glückes überrieselte sie; ihre Augen standen voller Thra nen, als sie lächelnd zu dem Geliebten ausblickte und ein freudiges »Ja!« lptschz , »Die Todten haben sür mich gebeten, sie weihen unseren Bund!" sagte Gott sried Theodor leise, indem er seine jun ge Braut an sich zog. Tiefe, tiese Ruhe herrschte ringsum, stärter als zuvor dusieten die Lilien, in weiter Ferne sang ein Vogel seinAbend lied. Band tn hand verließen die Verlob ten dte Stätte des Friedens; erst als die Schatten des Kirchhoss hinter ihnen versunken, brach dn ganze jauchzende Seli teit ihres jungen Gllickes bei Bei den tch Bahn. · »Du hast fiir mich Heim lieben Gott das große, das undeschreibltch große Glück erbettelt, Muttert« stammelte rieda, als sie spiit Abends in ihrem iiibchen vor dein ossenen Fenster stand und zu dem Sternenhirnmel empor chaute. »Hal- Dant dasürl" Und liißte das Ringlein, das ihr ianhk tetn glücksspendender Talisrnan ge worden war. Gottsried Theodor aber wanderte noch lange in seinem Arbeitszimmer aus und nieder; das Glück in ihm, der innere Jubel ließ ihn nicht zu Ruhe kommen. Sie hatten nach alle Vereinbarungen siir die nächste Zulunst getroffen, bevor sie sich getrennt. Am nächsten Tage wollte Gottfried Theodor bereits das Ausgebot bestellen. Frieda wollte bis ur Vermählung zu einer Tante ihres rlpbten ehen, die in einer nahen Stadt tn e m Sttst wohnte und von Wes-W ihm untersiiikt wurde. Da war sie gut ausgedehnt file die kurze Zeit vor der detTremng da dieSitte derBremts das Wonnen tm hause des Bräutigams Iicht gestattet. Nur wenige Wochen, dann zog das große. derauschendeGlllc r immer fee das alte Patrizterdaus hanssem e immer, urn nie mehr z daraus zu ! ! Mitternacht In längst vorüber, all ; der Professor sich ais die tm inter ! runde des sit-aus ste de datsei I funkle wars und sit da ssenen Ilse gens weiter dle leuchte-den Traumbil t va- vee Gute-e meinst-. vie in tas i gene Zuge an seinet- Geiste vottldets Z glitten I Durch die osseaens Iesßer brach das Mondlicht und schuf is der seltsames ; Vereinigung von milchweißen Licht E reslexen und tieser Dämmerung jene l Inagische., geisterhaste Beleuchtung, wie sie die Maler Hellduntel nennen. Der « Schreibtisch des Pwsessvrästand ganz im Lichte. Aus den: weißen, sunlelns den Lichtglanz hob sich Angelilcks Bild in scharfen llmrissen hervor; es schien zu leben, zu lächeln. Gottfried The-oder mochte wohl eine Stunde aus der Chaiselongue gelegen l;aben, als et Piöslich ein Geräusch wie : von schleichenden, nahend-en Schritten unter dem Fenster zu vernehmen glaub « te. Gerauselpws wandte er den Kopf nach der Fensterseite. In demselben Augenblick sal) er von außen der einen Schatten Internal-Stern der plötzlich un natiielich zu wachsen schien· Mit der Schnelligkeit des Blitze-S und mit dei nahe unheimlicher, latzenartigek Beben digteit schwang eine Gestalt sech durch das.Fenster, — die Gestalt eines Mon nes. Das Erscheinen des nächtlichen Ein drlnglichen jagte zwar siir einer Selten de Dauer einen Schreck durch die Adern »He -»«I c-;--.· Or--..-.t.e:-s-;« t« erzx II- I IIIIIIII OOIUIOIIIIIVIUI sU FOU. l lich erweckten Professore. Aber er war besonnen genug« fich zunächst nicht aus seinem Plahe zu rühren. Re gungslos verfolgte er mit den Blicken den ungebetenen Gast, der, ohne den tin Dunkel dek- hintergrundes aus der Chaiselongue ruhenden Mann zu be merlen, mit leisen Schritten lich an den Schreibtisch schlich und vermittelst ei nes Stemtneisens die Platte desselben zu erbrechen s achte. Das polternde Geräusch eines um stiirzenden Tischchens störte ihn bei sei ner verbrecherischen ThäligteiL Der Professor war aufgesprungen und mit einein Satz am Schreibtisch. Noch ehe der Einbrecher seiner Be itlirzung Herr werden und sich zur Flucht wenden tonnte, sühlte er sich von zwei start-en Armen schraubstodattig umtlammsekt und festgehalten · Voll siel der Mondschein aus das blasse, verzerrte Gesicht dcsVerbrecher5. als-er kaum hatte der Professor die Zti e des stimme-«- er ternnt, als er ihn säg ren liess» »Mit-T Wer-stamp!« ries er. nnd seine-Stimme drückte mehr schmerz lictseg Erstaunen als Zorn und Empo »umg aus. »Felix! So weit ist es mit Dir gelommenl So ties bist Du . gesunken,—s- zum gemeinen Dieb, zum - Berbrecher!« Er tam nicht weiter. Felix Wedetamp stürzte auf ihn ein nnd riß ihn durch die Gewalt des Hns Pralls zu Boden· Ein turzer, furchtbarer Kampf ent spann sich zwischen den beiden Män nern, ein Ringen aus Tod und Leben. Den Körperteästen des Prosessors war Felix nicht gewachsen; schon schien er zu unterliegen, da gelang es ihm, eine Ant- srei u bekommen; in der nächsten tunde liste ein Messer in seiner Dann-ein Aufschrei. ein dumpserzall —er war Sieger-. Doch die Früchte seines blutigen Triumphes sollte er nicht ernten, denn in demselben Moment, woxdie Kli seines haarschars geschlissenen Do messerö seinem Vetter in die Brit fuhr, wurde-die spitz aspusgerjjsenj un· eme weige, schickte Genau Flog Durch - das Mondlicht auf den regungslos am Boden hingestreckten Professor zu. Es war Friede-. « «Mörder!« gellte eZ durch die nächt liche Stille. «Mörder! Zu hilfet Zu Hilfe!« Unaehindert konnte der Verbrecher das Freie errreichen. Jn der ersten. furchtbaren Verzweiflung achtete Frie da auf nicht anderes als auf den an scheinend todten Geliebten. Aber nur fetundenlang währte ihre Fassungle frgleit, dann weckte der Gedanke, den geliebten Mann vielleicht noch retten zu können, ihre anze Ener le und Ueber legung. Rafch zündete cZie eine Lampe an und schellte nach dem Dienstmäd chen, das gleich darauf herbeigeeilt kam und von ihr zu dem nächsten Arzt ge schickt wurde anwischen versuchte Frieden so viel sie konnte, die erste ilfe u leisten, in dem sie dem Bewußt vsen ie Brust ent blößte und die tleine« leicht blutende Wunde mit Wasser kühlte. Eine heiße, namenlofe Angst preßte ihr das rz zusammen. Wie, wenn nun leine et tung mehr möglich wart grieda hatte vor lauter Glückseligkeit ni t schlafen tönnen. Gegen ein Uhr war sie nochmals an’s Fenster etreten, um es zu öffnen. Da hatte e einen Menschen von der Straßenleite her über die Mauer klettern sehen, der hier aus in gebückter Haltung durch den Garten schlich und sich in vieler Weise dem Hause näherte. Gertleiung solqy