siä « « - « «. " « - - « . .k:-;·-«Es" O — ' -, - xk « , « ,.·» »s- -- « . , «,'.-- fis-,- - Ækk , . : f: ; . » « . Pt-. - . Fröhliche Weihnachten! ·Will!ommen sel’ge Weihyachtgzeitl ·Dir wird von tausend Zungen. u Lob und Preis voll Freudigkeit ·n Jubellied gesungen· —- » Ob arm, ob reich, es fällt ein Strahl rnieder in die Herzen, on diesem zauberhaften Glanz Der bunten Weihnaehtslerzem — Ein Strahl so tief, so licht und warm So mild wie Engels-grüßen So recht, um alle Vitternisz Des Daseins zu versüßen. — Ein golden Thor erschließet sich Izu rosigem Ergliihem l nd Bilder unsres Jugendtraumö Still durch die Seele ziehen. — Als trir zuerst von Mutter-Z Arm Nach Glanz und icht geliasctjet. Linn erstenmal die Süßigkeit om Tannenbaum qenaschet: Wie schon zur nächster-. Festeslust Wir froh mit Puppen spielten, Sie wiege-nd tüsscnd, wichtig stolz Uns kleine Mütter fühltest — So reihten Jahre sich an Jahr Uns spendend Freud nnd Sorgen, So manche tununcrschwcre Nacht So manchen heitern Moment Wie ost hat blutend unser Herz s-— — Viel hattes Weh bezwungen, — Wie o t ein iLev aus alter Zeit Zur . nhe uns gesungenl — » So Vieles, was wir einst erlebt, I Tancht auf in lieb Gedanken, i Um dann als nebelhaft Gebild T, In Lethe-J Fluth zu senken. — Hoch eines strahlet immer klar, ; Läßt nimmer sich vergessen — ; Das Glück — das cimt ein ziindesherz J Zur Weihnachtszeit besessenl — F Erwärmend folget tren uns nach . Durelfez lange kalte eben, H Was uns der theuern Eltern Hand ? Zum frohen Fest gegebenl — » Denn Lieb nnd Dank stehn ewig fest : Tief tvnrzelnd im (Sleknüthe, Von Kindes-wiege bis zum Grab Als schönste Lebensbliithel O heil'qe Nacht, o Weihnachtstranm Umfchließend unsre Lieben, Wie bist erhebend doch nnd- treu Dem Herzen dn qeblicbenl — Tenn drinnen lebt so manches Bild, Lb Jahre anei) verfließen — llnd ans der Tanne dunklem Grün Uns jene Augen grüßenl — Josephine Freund. Die Sirupsliichite Eine Weihnaelnzaeichichte von Julius ’ Blinde r mußte sich wieder ver heirathen, es ging nicht anders-. Das wach sende Geschäft nahm ihn in Anspruch, er konnte weder auf die Kinder noch aus das Haustvesen achten. Am Tag über war er in der Maschinensabrit, dessen technische Leitung ihm oblag, und wenn er spät Abends nach Hause lam, wa ren die Kinder mijde oder la en gchon im Bett, und was die beiden äg e zu berichten hatten, lautete nicht immer erfreulich. War er gar auf Reisen, und das lam nicht selten vor, dann e fellten sich zu den geschäftlichenSchwre tigleiten die Ge anlen an das ver wahrlosende Heim. Die Kinder wur den älter und die Mägde harttöpfi er, beide Parteien lebten untereinan er aus dem Krieagsuß nnd waren als Genzes unregierbar. Die zwei Jüng xtlen wurden dabei stets von den zwei eltesten überwältiat. Alle vier aber gröubten sich gemeinsam gegen den espotismus der Köchin und des Kin dermiidchrns. Es war viel Fehde im u e. . ·Und auch Ungemiithlichteit. Ueber lzeizte immer bei mildem Wetter, eisige sen bei klingendem Frost ge hörten zur Tagesunordnung, und «wenn getilgt wurde, schob die Köchin die Schuld auf das Kindermädchen, und dieses machte die Köchin veranl tvortli . Aus die Frage: »Warum richte i r euch nicht nach dem Ihrem-e meler?« hieß es: »Das dwgtsche Ding zeigt ja jeden Tag anders. Und da gegen war nichts einzuwenden. Dem Herrn blieb das Wirthshaus ur Erholung. Er liebte die Menschen äucheranstalten nicht; er batle am san Lärm und Rauch enug. Trau liche Abendruhe sagte i m zu, mildes Lampenlicht, ein gutes Buch; mehr aber als das alles war ihm die Her ensgemeinschast mit der gewesen, die n und die Kinder verlassen mußte. CI war stumm um ihn her aeworden. seitdem das Echo seiner Seele feblte. Er stimmte wohl in die Fröhlichkeit der Freunde ein, aber sein Herz lachte nicht. Die große Stadt und ihr dä mvnischer Nachtzauber waren von dem abrilort leicht zn erreichen — und er · eß die wiiite Lust über sich wegtoben, tsm zu vergessen -— aber ihn übernahm der Elel So konnte es nicht weiter sehen. Er hatte aus Liebe geheirathei; " t sillte der Verstand ihn bei der Ida l leiten. Das- Schicksal aber wollte ihm wohl. Aus einer Gefchiistsreise iam er in das üppige Fruchtland an der West see, und dort lernte er die Tochter eines wohlhabenden Besitzers kennen. Groß war sie und stattlich und blond von Haar; ihre Augen waren sanft ignd blau. Strenge war sie erzogen nach alter Art und Sitte und hatte mit sti.dtischer Nachhilfe soviel Verfeine rung erworben, daß sie in das Stadt leden hineinpaßte. Die Verwandtschaft wollte ihr Ver denlen, daß sie einen Wisttwer nähme, einen Wittwer mit Kindern. »Die Kin der haben keine Mutter,« sprach sie, ,,darum gehe ich erst recht zu ihnen.« »Du übernimmst Pflichten« denen du nicht gewachsen bi t.« »Ich habe stets meine Pflichten er siillt und werde das auch in Zulunft.« Je mehr abgerathen wurde, um so eixienfester ward sie; denn sie gehörte einein Geschlecht an, das bei seinem Willen verharrt. Jhre Vorfahren hat ten einst dem Meer das Land abgerun gen, auf dem sie seßhaft geworden. Nun liebte sie den Mann, den ihr die Vetternsehaft abiureden versuchte Aus Trotz hatte sie ihn lieb. Und der Mann liebte sie. Das Mäd henhafte gefiel ihm an ihr im Gegen 7atz zu aufdringlicher Weiblichteit, die er während der Wittwerzeit leimen ge lernt hatte. Ja, eine gewisse Schiich ternheit, die zu überwinden ihr sichtlich Mühe machte, und ein Hauch von lin tischer Unselbstständiateit, der ihr mehr Rindlichleit verlieh, als sie den Jahren nach an sich haben durfte, er hEliten ihren Werth in seinen Augen. Ihre schöne Gestalt hatte es ihm zuerst anaethan, ihr Wesen zog ihn an un fesselte ihn. So war ihre Liebe be schalten VIII-f Es tani wieder Ordnung in das aus mit der jungen Frau, und da die eiden Miiade die Kinder gegen die neue Mutter aushehtem wurden sie ent lishnt. Das eine Mädchen, mit dem die Frau sich zu behelfen gedachte, da sie elbst nicht niir arbeitsaewohnt, sendern auch arbeitslustia war, ver schrieb sie aus ihrer Heimath Eine » treue, ehrliche, unverdorbene Seele, ohne Falsch und Tücke, dienstwillia, unermüdlich und gehorsam, wollte sie im sich haben, und es gelang ihr auch, eine solche seltene Ausgabe von Köchin insfindia zu machen. Freilich niclt n dem Fabritort und der nahen Gro - itadt, da waren die Dienstboten vom Beederb der Zeit angesteckt; draußen iber, wo die Westsee rauscht, wo der Wind liber die Weiden weht, auf denen Musterrlndvieh grast, dort gab es — — weibliche Wesen mit den gewünschten Eigenschaften, deren Register donnern dig war bis aus eine Eigenschaft — aus die der Schlöue nämlich. Ynt le« so Ließ dieser Ausbund häusli er Tugenden, ljaite mit der jungen skmu das- Pflichkgesühl gemein sam, das über so manches Hindernis binweghilst, die Arbeit erleichtert. den Unmuth niederkömpst und das Gewis sen sauber erhält. Und da Ynisle ter nen Anhalt in dem fremden Ort Wie. » weder Sippe noch Bekanntschaft, so » blieb sie auch häuslich. Außerdem war das stiesi che Deutsch, worin sie i ten nsenigen edanlen und zaghaften - m psindungen Ausdruck zu geben suchte, » kein gutes Mittel, Freunde zu gewin nen, da die Heimischen darüber lach ten. Ein verlachtes Gemüth aber birgt sich in der Einsamkeit. So hielt Yntsle sich zur Frau, und die Frau hielt es mit Yntsle; hatten do beide ihre Heimath fern an der We tsee und verstanden so manches und waren so manchem Gebrauch zugethan, known die Einheimischen nichts wuß en. Der Mann war’s zufrieden, wie sich das Hauswesen gestaltete. Die hollän tische Reinlichieit sagte ihm zu, und an die veränderte Kost gewöhnte er sich bald. Anfangs weigerte er sich nicht aus Liebe und aß mit scheinbarem Appetit von den ihm neuen Gerichten; später schmeckten sie ihm aus Gewohn heit. Den Kindern mißfiel die Ord nung, da sie sich allzulange der Un ordnung erfreut« hatten, aber sie fügten sich Mama sagte ja und nein, und dabei blieb es. Sie war so ruhig und gleichmäßig Sie strafte nicht, aber ihr Wille geschah. Die Kinder waren scheu vor ihr. Die anderen Mädchen hatten den Kindern stets gegen den Vater beigestanden Yntste war auf seiten der Mutter; sie hatten bei der keine Zuflucht mit ihren Unarten. Es war alles geregelt und recht im Hause. Gesetzmäßigleit war einge o gen. Die Liebe war draußen geb ie bcnx die Pflicht hatte die Thür vor ihr zugeschlagen. Und die Welt, die Menschen? Sie sagten, die junge Frau sei ein wahrer Begen siir die Kinder. Die waren set-i die saubersten im ganzen Ort und o gesittet. Daß sie nicht so recht froh waren, das fah die Welt nicht —das sal; nur der Vater. Der aber hostfe, der dachte, der Herrgott würde wohl einen Weg finden, die Herzen der Frau und der Kinder Jusammenzufiihren Wie das aber geschehen solle, das ber mochte er nicht zu denken. Stett-i ·Als nun der Winter knm, der erste, seitdem die Frau das Haus regierte, da kam auch die Zeit, in der das wichtige Geschft des Finchenbaitens in Angrisf genommen werden mußte. Und ie junge Frau freute sich daraus, im eigenen Heim die eigenen braunen Kuchen zu backen, wozu sie ein Rezept besaß noch von der Urgrofzinutter her. Zwar schlug der Gatte vor, die Weihnachtstuchen vom Bäcker zu be ziehen, wie es in den letzten Jahren geschehen sei, der Einfachheit und Bil ligkeit wegen, aber er dxnng nicht durch. »Unser altbewäbrtes Rezept ist s-) billig, wie kein Bäcker liefern tann,« sprach die Frau, »und lie Kuchen schmecken besser als Kaufiu ben. Meine Mutter würde nie zugegeben haben, Kuchen zu kaufen. Nein· die backen wir selbst, wie es immer Sitte bei uns war. Du wirst sehen, wie furchtbar billig sie—sind.« Der Mann gab nach. Di’ Frau war sparsam, sie hatte gelernt, ten Pfennig zu achten. Und da der zu Den Kuchen erforderliche Sirup jenseits der Poll grenze in der großen Stadt bi iger war, als diesseits in dem Fabrikati, schickte sie Yntste die willige, mit zwei kleinen Henkeltöpfen »in die Großstadh UUWI km dllcmck lll IcUcD LDPICFU ein halbes Pfund Sirup einwägen mußte; denn ein Pfund der gebräuch lichen Lebensmittel passirte die Zoll arenze steuerfrei. Daß sie Yntste zwei Töpschen gab, hatte auten Grund. Bei nur einem Gemsiß hätte Yntste die eine Fand frei gehabt und an Der Hand den Äciaesinaey den man auch den Rasch singer nennt. Und Sirup ist zu ver 3 führerisctx « Das Mädchen mit den Henteitiipf chen mußte dem Grenzwöchter ausfal len, der bei dem Eisenbahniibergang IPcsten stand. Vor ihm zitterte die arme Yntste, obgleich sse nur ein gesetz lich gestattetes Pfund über die Gren e brachte. Der Zollmann hatte sie o scharf angesehen, als ob sie strasfällig sei und hatte so gestrenge gefrag , wa rum sie zwei Töpfe trüge, daß sie kaum u antworten imstande war und in ihrer 5tlngst so verzweifelt friesisch re dete, dasz der Hüter der Zollgesetze sie kopfschüttelnd entließ und zwar mit der Verwarnung, sich nicht auf faulen Wegen ertappen zu lassen. Zehn Pfund Sirup verlangte das Küchenrezeph Zehmnal hatte Yntste den Angstgang machen müssen. Sie athmete auf, als endlich der Teig an gerührt war, ein wundervoller Teig aus Sirup, Schmalz, feinen Gewür zen, Rosenwasser, Pottasche und Wei zenmehL Der Teig wurde in einen aroßen Napf gethan, und mit einein Tuch säuberlich zugedeckt, im Wohn ziimmer unter das Sorha in die Nähe des Osens aestellt. Dort mußte er einige Wochen stehn, um reis zu wer den. si- e- si Zu vermelden ist min, daß die Kin der merkwürdig artig waren, solange der Teig ruhte. Sie hatten ein S iel er unden, dem sie sich mit gro em fee hingaben, ein Schulspiel mit - — Fragen und Antworten, das jedesmal damit endete, daß das unwissendfste zur Strafe iusGefängnis: kam. Als olcheg eigncte sich im ganzen Zimmer lein dessen großgeblümter Kattunüberzug bis aus den Boden reichte. Die neue Mutter lebte das Spiel,’ da es die Kenntnisse der Kinder för derte, und sie selber stctlte hin und wieder Aufgaben, wenn sie am Näh tisch beschäftigt sasz orer in der Däm merstunde ausruhend die Zeit du Lichanziiniens erwartete. Als sie je doch den Kern des Spieles entdeckte, ; teute sie bitter das Lob. So zart Kindermägen auch sind, : E im Vertrag-n ungeeigneter Nahrungs mittel zeugen sie von unverwüstlicher Derbheit. Welche Mengen eingebacke nen süßen Kuchenteigs vier emsige Kinder in nicht zu langer Frist sich einverleiben können, das mußte die neue Mutter erkennen, als der Teig verarbeitet werden sollte. Es war nur nrch wenig von der bräunlichen süßen Masse im Napf, als sie ihn unter dem Soplsa hervorzog und das saubere Tuch abhob. Aber auch wer den Teig gemaust hatte, ersah sie; denn er be wahrte die Fingerspuren der Kinder chen in deutlichen Abdrücken. l t l ·l besserer Platz alsier unter dem Sofa, . Die Kinder leugneten nicht, von dem Teig genascht zu haben, aber ein jedes bctheuerte hoch und heilig, nur ein ganz bißchen gekostet zu haben, um zu probirem ob er schon gut sei. Die Mutter schalt nicht; fie hatte es sich zur Pflicht gemacht, die Kinder nicht zu strafen. Sie schluckte den Verdruß nieder, und da so rechter innerlicher Verdruß sich nicht in Liebesbezeugum gen aus-löst, merkten die Kinder, daß sie mit dem Kuchenteig auch das Wohl wollen aufgezehrt hatten, das ihnen bisher als Pflichttheil gereicht worden war. Die Frau aber hielt es fiir wei tere Pflicht, neuen Teig anzurijhren. Pfundweis dsn Sirup herbeizuho len, dazu war die Zeit zu knapp; er mußte in größerer Menge herange schafft werden und zwar der Billig keit halber mit Vermeidung der-Steuer. Yntste, die willfiihrige, that, wie ihr geheißen. Sie schlug sich den Regen niantel der Frau um, der weit und lang genug war, eine Iiinfpfundkruke zu verbergen, die an fester Schnur ihr bcn der Taille herabbaumelte. Diese Kruke brachte Yntske, wohlgefiillt, un beanstandet über die Zellgrenze; die noch fehlenden fiinf Pfund Sirup am nächsten Tage in derselben Weise zu scljimuggeln, schien nach dem günstigen Erfolg eixie Kleinigkeit, aber leider ändern sich auf unserem Planeten die Umstände zu leicht. Es war Frost ge lu«nmen, der hatte Glatteis gebracht. Als Yntste am anderen Tage da her kam mit schwerem Herzen und schwerer Krute unter dem Regenman tel, sah der finstere Zollaufseher sie mit musterndein Blick an, als ob er sie durch-schaute Yntske wurde sehr Ver legen, und dabei trat sie auf den lan gen Regenmantel der Frau. Sie glitt aus auf dem Glatteisi und fiel hin. Dicht vor dem Mann des Gesetzes schlug sie nieder. Zuvorlommend nahte er sich ihr, reichte ihr die Hand und erhob siefo weit, daß sie saß. »Ha ben Sie sich weh gethan?« fragte er. Yntste rieb sich den Hinterkopf, sprach aber kein Wort. Der Mann der Steuer jedoch brach plötzlich in ein lau-« tes Gelächter aus. Es fammelten sich Leute an, die blieben stehen und lachten auch mit, laut und schallend. Yntske hielt die Hände vor ihr erröthendes Antlitz und riihrte sich nicht. Sie wollte nicht auf stehen, um sich nicht zu verrathen. Aber der Sirup verrieth mehr als genug; er quoll langsam unter dem Regen mantel hervor und breitete sich auf der Straße aus. Yntsle saß im Siruv. ,,Gehen Sie nur nach Haus,« fagte der Zollaufsel;er, »und danken Sie Ihrem Schöpfer, dafz Sie nicht einige Schritt weiter gefallen sind, denn jetzt ist Jhnen das Ntalbeur noch jenseits ter Grenze passirt Da können Sie in ) 1o viel Sirup schwimmen, wie Sie wellen!« Wie Yntfle nach Haus gekommen trat-, wußte sie selber nicht. Sie sagte, ihr wäre gewesen, als ob alles mit ihr rund qinae. Die Frau eutjchloß sich, nur die Hälfte der Kuchen zu backen, da nur die Hälfte des vom Rezept ge forderten Sirups vorhanden war. Die ser aber wollte nicht aus der enghal sit-en Krule fließen, die in der Kälte gestanden hatte. Der Sirup mußte aufgethaut werten. Um dies- Geschiift zu beschleunigen, I schien es rathsam, den kleinen eisernen Ofen im Fremdenzimmer zu heizen ) und die Kruke oben drauf zu stellen. t Auf dem Herd manqelte es an Platz, und die Zimmerwärrne wirkte zu lang- ! zum. Yntfke meinte es gut mit der rau und dem Ofen. Sie feuerte ein, wie es die Noth gebot. Was der Ofen aushielt, war jedoch der Kruke zu mächtig. Sie bekam einen Sprung, und als der Sirup über den heißen Ofen lief, da gab esRauch und Qualm und helle Flammen. Zum Glück ge-. lang es, das Feuer auszugiefken Wie aber das Fremdenzimmer aussah und wie-es im Haufe roch, das spottet jeder Beschreibung. Der Mann trat froh, daß kein grö ßeres Unglück aescheben, also er beim kam und den Schaden befah; aer er sprach ernste Wette. »Hättest du mei nen Rath beachten wäre uns eine Reihe von Unannehutlichkeiten erfpart,« sagte cr( »Von den Fioften gar nicht zu reden. Und billig tann ich diese Art von Kuchenbäckerei auch nicht nennen.« ; »Jetzt backe ich keine Kuchen,« ent « segnete die Frau. Is— - -«t Miso kaufen wir welche, wie ich von Anfang an umschlng »Meine Mutter litt nicht, daß Ku chen getauft wurden. Lieber versichie s is . »Für deine Person —- warum nichts« »Ich dnide seinen Kauftuchen tm Haufe« »Aber die Kinder?« · »Die haben ihr Theil schon tin Vor aus gegessen." « Der Mann schwieg. Die Kinder hegen genascht; nun folgte die Strafe nc . Ists-III Der Weihnachtsabend kam. Der Baum brannte, die Kinder freuten sich an den Geschenken, aber es war nicht die rechte Freude eingekehrt. Sie legten die Sachen wieder an ihren Platz, sie btrcchteten den Baum, und dann wie der blickten sie mit stillen, fragenden Augen, als- müsse noch etwas kommen. Es war anders an andern Weihnachts abenden gewesen. Anders, ganz an ders. »Ich gehe auf mein Zimmer, ich habe noch zu arbeiten,« sprach der Vater. »Heute am Heiligabend?« « n-« i Er ging hinauf. Still-er ward es und stiller. Hin und wieder zischte eine Tannennadel angesengt von herabge brannten Kerzen. Die Frau saß an . einem Tischchen, woran ihre Geschenke lagen. Reiche Gaben! Sie sprach nicht, sie sann. Warum war der Gatie gegangen? War das der Anfang trü ber Zeit? Sie hatte ihre Pflicht ge than, stets ihre Pflicht. War das nicht genug? Was hatte sie verschuldet? So still. Waren die Kinder noch da? .Traurige sragende Blicke begegne ten den ihren. Kinderaugen sahen sie an, liebedürstende Augen. Da ging die K«leinste auf sie zu. »Wir wollen es nicht wieder thun, gewiß nicht, nie n-ieder.« - · Sie athmete schwer, als driieke sie eine Last. Dann sprang sie aus und eilte hinaus. Die Kinder blieben bei dem Baum, dessen Glanz gemach er lisch. Sie fürchteten sich. Nach einerWeile kam die junge Frau wieder. Yntske folgte ihr mit einem Hierb. Und in dem Korb waren Ku chen, große und kleine mit Mandeln darauf und Citronatt herrliche Weih nichtskuchen Und so viele. «Komnit, Kinder, kommt,« rief sie und theilte aus. Die Kinder schmausten Nun war Weihnacht. Sie nahm die Kleinste auf ihren Schrosp und die anderen kamen zu ihr nnd sihmiegten sich an sie. Sie fühl ten, ihre Schuld war ihnen vergeben. Und mehr noch: es war Liebe fiir sie in dem Herzen aufgegangen, das in selbstgereehter Pflichterfüllung selbst ncch nicht heimisch geworden war in tem neuen Heim. Nun hatte sie sich eingefügt. Sie selbst hatte Kuchen ge kauft für die Kinder, für ihre Kin er. Gearseitet hatte der Gatte nicht auf seinem Zimmer; er hatte sich gegrämt Als er herabiam, um zu sagen, daß er keines Abendbrodes bedürfe, blieb er in der Thiir stehen, als hätte er sich in seinem eigenen Haus geirrt. Die Kleinste aber rief: »Papa, Kuchen!« und hielt ihm frohloclend einen an sekånlichen Rest hin, daß er abbeißen i e. Die Frau reichte ihm ihre Hand, kie linke, da sie die Kleinste mit der rechten auf ihrem Schooß hielt. Er ergriff sie unsd hielt sie lange in stiller Dankbarkeit. VIII-is » Yntske bat um ihre Entlassung, als das neue Jahr da war. Sie sagte, sie » könne nicht länger bleiben, man hieße ; sie überall die Sirupsköchin, und das I ertriige sie nicht. Und an dem Zoll wiichter könne sie nicht mehr vorbei gehen: der lache immer, sobald er sie nur sähe. , Als Yntske abging, gab der Herr ihr ein reiches Geldgeschenh »Für alle Noth, die Sie ausgestanden haben,« saate er. Im Stillen aber dachte er: »Sie hat mit an dem Bau meines Glücks geholfen. Es wäre wohl noch alles beim Alten ohne die Sir11p5 kikchin.« b——.——— Offener Schreibebrief von Lizzie HanfstengeL Ro. CI. Also mein lieber guter Philipp, was mein Alter is, den hen se in das Pest haus geschleppt. Awswer ich kann Jhne sage, die Fellersch hen en Schapp ge habt! Der Phil hot qefeit wie en Esel, wann mer ihn fohrse will, e Battel vcll Kattliwwereul auszudrinke, odder wann en Ochs iwwer e Rohp watbke soll. Awwer ofs Kohs sin die Fellersch stärker gewese, wie mei armes Dussel diehr von eme Hosband un hen ihn am Schaffktche kriegt un fort war er. Do hen- ich« off Kohrs gebrillt wie en Stier Un die Kids hen auch gehallert. Jch hen mei Rsäpp umgehengt un sin zu Wedesweilersch qelaufe, for die sc-r en Ettweis zu frage. Se he11«mich zu geruse, ich sollt forGutneß Seht mache, daß ich fort krim, sonst dehie se noch ihren Platz zugemacht krieqe. Do kann mer awer sehn, was die Mensche for Freindschait for mich gehabt hen. Well, do sin ich den Butsckterschapp ge laufe, wo ich all mein Stoff kaufe un, wisse Se, per Buischer is immer arig schon zu mich gemese un hot immer gesagt, et bebt einiges, for so en gute ! — Koftietner zu pliese. Awwek denke Se nor emol an, wie ich hin sin komme, hot mich der Tokf grad die Don vor die Nas zugemach—t, un hot Moschens gemacht, ais wann er sage wollt: « »Git!« Alhlrechy den ich gesagt,. ich gitte, awwer in dein armselige kecke-ed händige, dreckige Butschetschapp kriegt mich keins-Mean Ich kaute mich mei Mliet, wo ich auch ebbes for mei Geld kriege un nit, wo ich nur for Mt Scharrithee Seht laufe, da Irr Stohriiespet ebbes zu fresse hat. Ich hen noch e paar sinol qetreit, in m U nere Stolpk zu komme, awwet « « en se mich die kalte Schulter ges » ch sin dann widder heim un do n sich die Kids gefreit wie alles, bika es is en Beliesmann do gewese un gesagt, daß keins von ie in derst gehn, bikahs mir hätte Schmäl bcckg in den Haus-. Jetztbitt ich Jlkie Um einiges-, wo sin denn dann ie Schmahlpackss Ich kann keine sehn. Der einzige Keins, wo en wenig sus pifsches gucke dunk, der is doch in den Tefthaus. Ach, ich kann Jhne sage, icb hen mich geitgert, daß ich ganz kwittegelb in mein Fehss geworde sin. Awwer das war noch nit all. So in cbaut e Stund un e halb sin zwei Fellerscb komme, wo an das Fenster geräppt hin. Jch hen das Fenster aff gemacht un do sin die Fellersch schnell so ebaut zwanziq Schritt zurückge 1nuhft. Se hen gesagt, das Haus wär unner Kartentelm un Niemand derfi inseit odder autseii. Sie wäre do for zu watsche, das- keins aus den Haus Haus gehn deht, eraus gehen deht. Sell hot mich awswer doch mähd gemacht. Derf auch keins von uns in die Bäck jahrd2 hen ich gefragt. Auch das nit, hen se gesagt. Was inseit is, das bleibst inseit bis vier Woche. Wie das die Kids aebört ben. do ben se all emol in die Bäckjahrd gemißt un ich hen so lang bettele misse, bis se erlaubt hen. daß mer emol autseit gederst hen, aw wer immer eins nach das annerr. Of Kohrs hot das, bis mer all dor ware, so ebaut vier Stunde genoinme un den Weg is wenigstens der ers te Nachmittag ganz plessent aepä st. Dann war awwer auch der Fonn vor bei. Einer von die Männer bot gesagt, ich sollt mich nor nit einbilde, daß das alle Dag sein derst. Sie könnte uns das Vergniege nor höchstens alle drei Dag einmal erlauwe. Hen Se dann seh-on emol so ebbes gehört? Wei, ich denke, das is e rehgeller Schichm eme Mensch grad alles zu verbiete, ich weiß ietzt schon, daß ich das nit stende kann Vim zweite Dag do hen mer alles treis mer ins Haus gehabt hen, nffgezehrt gehabt, un mir hen auch- en ganz schreckliche Hunger gehabt. Ich hen en Tahk mit unseren Wächter gehabt un der hot gesagt, er könnt altes-I ordere Das mir wollte, are-wer die Sache müßte usf die Frontpohrtfch gelegt wer’n un von dort mißt ichs mit en Huck täckele. Hen Se dann schon emol so ebbes aeisdlt2 Am Lwend hen Ich mich gedreßt in: nach den Pest-Saus zu gehn, un e:7-ol" noch den "k,ili"op zu gucke. waoer wie ich an mer From dohr komme sin, do bot der Fellei. wo gewatscht l;ct, gehallert, ich Leis: nit antseit, das wär gege die Rnbls Ders ich nkt die Dohsr enaus? hen ich- geiraot un der Fell-er sagt, natt an Ende Tini-. teip. Do hen ich e Eidie kriegt. Mit aus e Wort zu sage, hen ich das Win dow ussgerisse un sin enaus ge-» tschumpt. Dorch das F e n st et derf ich, hen ich gesagt un sin aus die Jahrd geronnt. Der Feller is hinnig mich hergeronnt. bis sein Wind aus gewwe hot. Dann hot er gestappt un ich sin weiter. Wie ichs an das Pest haus sin komme, hen ich die Bell e runge un wie ich gesagt hen, daß Ich kommen deht, for an mein Hosbsand zu kahle, do hot mich der Feller ange schnauzt, als wann ich en for den Preis von e Dinner gefragt hätt. »Sie könne nit hier erei mitaus daß Se e Dackters Sertifkiieht l)en.« hot er ge sagt. Jsch dat so? hen ich recht sässi macht, hen ihn mit mei Fist e Pusg gege de Stommeck aewwe. daß er mit en laute Seifzer umaesalle is. Dann sin ich inseit, so stolz, als wann ich eine rsrn die Ochse-T wär. wo das Ka pitol gesehst hen. Wie ich drin war, f ' ' »da s- 52 sm- im«ts.s.m.»«-p ..... « LL I« kkk Oesopqssuuuu » iiiiii V uns-» drin komme. »Mädiem, jetzt ficks ich Jhne Jshr Filari, jetzt leiwe Se inseit un in die etsckite vier Woche derfe Se nii mehr autseit.« Do hen ich awswer dcch schlecht qefiehltx well ennihau hen ich zu den Philipp qelönnt un was dente Se, wie mich mei Herzche e klcppt hot. Wie ich in sei Ruh-m Fin komme, do bot er do qehockt, hot « sei Schnussbackx newiq sich un e Meh ofeifche in sein Mund gehabt um uff den Tehbel hot en Pebl Bier gestanne. Ich sin ihn um den Hals gefalle un hen ihn en Kiß gen-we un das hot et gegliche. Er war vuitinier zu Doht getickelt, daß ich zu ihn komme sin.Wie geht’s dich dann? hen ich gefragt, un er hot qesaqt, er wär so gesund wie en Fisch in’s Wasser un er könnt gar nit abwarte, bis er widder autseit käm. Ja hast du denn nit die Schmahlpacls? hen ich gefragt, un do saat er, er wißt gar mt wie Schmahlpacts qucke behie. Well, hen ich gesagt, dann will ich dich schnell widder heim ben, den ich gesagt; ich sin nach die Tohr aange, awwer denke Se nor emol, der Feller der un verschiinite, hot mich nit auiseit ge losse. Ich sin do in e schöne z icks ge wese, awwer ich hoffe, daf- ich mein nächste Schreiwebrief widder von mein Heim schreiwe kann. Mit beste Rie gcirds· Li,3,3ie OcnffiengeL Postschribbdmn· Wann Se mehbie effread sind, Sie debte die Sei-mahl packs »ketsche, dann könne- Se ja« den Schrenvebrief fummigeshte, bist-by daß Sie ihn uiimuche. Die W