H IMM- (snsphiiaeeen)« v Von Carus Sterne Cs sieht wohl launr noch eine an izdre Pflanzeniomilin deren Mitglieder "— Ue Phantasie der Menschen so viel und andanrrnd beschäftigt, so mannigfach in Tempeln und auf Altären gefeiert Und in so zahlreichen Sprachen von den Dichtern besonnen worden sind, als die der Seerosen oder Nymphiia ceen. Jn der That liegt auch über die Erscheinung der meisten von ihnen eine Art iräumerischer Poesie gebreitet, der sieh Niemand so leicht entziehen kann. Wer im leichten Kahne über Waldseeu oder Flußbuchten aleitet und in die Zaubersphäre der gelben oder weißen Seerosen gelangt, der widersteht nur schwer der Versuchung, einen Strauß der großen Wasserdlumen zu pflücken, die zwischen den nachensörmigen, platt wie Schrittsteine der Nixen aus die Oberfläche gedreiteten Schwimmbläv tern auftauchen. Manches Menschen - lind ist dieser Lockung erlegen und, in dein Gestrüpp der Stenael verstriclt, ertrunten. Daher ihre Bezeichnung als Nymphen-, Nixen- oder Mummelblu men und die Mhthe der Alten, sie seien aus einer; von Herkules verfolgten Zymth die ins Wasser floh, entstan n. Die weiße Seerose oder Wasserliue, deren geöffnete Blumenlrone einen Durchmesser von 4 Zoll erreicht, braucht vor keiner Gartenblume die Segel zu streichen. und wer sich in ih ren Anblick etwas vertiefi, entdezit immer neue Schönheiten und Wunder darin. Außcn ist die Blume« bevor sie fch öffnet und wenn sie Abends ge chlossen wieder in die tFluth hinab sinkt, ganz in einen vierosaueu ca Kelch einaehüllt, dessen äußerstes B ajt manche Botaniker fiir ein in die Höhe gerücktes Stengelblatt halten, da nämlich dem Stengel argen alle Regeln ein Achseldlatt fehlt, und wenn man den außen sattgriinen Kelch öffnet, f-) findet man, daß seine Blätter —- wie bei den meisten Seerosen —- innen sarbig sind, hier wie mit glänzender Seide gefüttert. Der Kelch trägt da durch seinen Theil dazu bei, um die Anzielyungslrast der geöffneten Blume zu erhöhen; er ist gewissermassen schon halb ein Uebergana zu den Blumen bliittern, die er in so reicher Zahl ein xchlieszt Diese schneeweißen Kronen lfatteh welche in enger Spirallinie den ruchtknrten umkränzen, gehen ihrer eits ebenso allmälia in Staubsäden über, indem sie nach dem Innern rer Krone nnächst nur schmäler werden und sics gelb färben. dann an beiden Seiten der Spitze Blumenstaubrinnen bekommen und weiter, aeaen die Mitte zu, immer mehr eigentlichen Staubpr den ähnlich werden« also vor unseren Augen die Erlenntniß, daß alle Blu menkreise aus umgewandelten Blät tern entstanden sind, so deutlich tric keine andere Blume vorsiihren. Mit der weißen Seerose in der Hand snuß man Goethe’s Metamorphose der Pflanzen les en. Die Fruchtblätter, das letzte Erzeugnis-: der Blattumwand lnn in den Blüthe, schließen bei der wei en Seerose und ihren nähern-Ber wandten, den Nympbäen im engeren Sinne, zu einer mohnkopsiihnlxchen» Urno zusammen, deren zahlreiche Sa menanlagen an denScheidewänden der im Wasser reisenden Frucht sitzen. Die « arzen Samen werden erst urch die ulniß der sie einschließenden Kapsel reit, schwimmen dann vermittelst ei nes schwammiaen Samenmantels um , bis sie eine zur Keimung geeignete tell-« finden. und treiben »dann im swtunsicqlamme ver Qewaner neu ·aus. Es ist ein von dem Anschein ek zengier verbreiteier Jrrtbum, daß-« die Senan schwimmende Geioachse seien; ie wurzelnvielmehr stets im Bo den der Gewässer, treiben dort schen im Herbst kleine Blättchen, die in der Tiefe verbleiben und erst spät im x tühling an lanqen Siengeln die bersläche erreichen, worauf im- Som mer dit Blumen folgen. Was an diesen Wasserblumen so mächtig die Phantasie der alten Völker erre te, ist aber ihre scheinbare Sym pathie mit den beiden Welileuchien Sonne und Mond, ihr Emportauchen aus der dunklen Fluth, wenn sich das Tages- oder Nachtgestirn am Himmel erhebt. Die- einzelnen SeerosenLArEen verhalten sich in diesem Punkte recht beschieden, die einen scheinen für ihre Be ruchiung Tageåthiere zu erwarten, kommen des Morgens aus dem Wasser empor und machen den Eindruck von Sonnenandeierm die anderen haben sich an den Besuch von Nachtthieren ge wöhnt und kommen mit dem Monde in die Föhh alle haben eine ausgespro chene eriodiciiät des Blühens. Die - weiße Seerose isi gleich allen Angehö rigen der Unteraattung Casialia, zu der auch die nordamericanische wohl - riechende Wasserlilie CNvmphaea odorstey gehört, ein Tagblii er. Nach Osten fett-enden erhebt sie des orgens den ge chlossenen Kelch aus dem Wal · er, Wei ihn während der Mittags sme um ihre Strahlen einznfaugem » legu des Abends, nach der un « « · n Sonne blickend. nnd sinkt y- . Tiefe- DieseiUniersinten mit der .Menne, die, wenn ei sich· um vie « gen Landseei handelt, - ins sser zu versänken . t, iii ein Unkraut von ergreifen Ttlfchet Wiesen« und Gaudy " · i mit voller Rats-Wahrheit ge g « Wåseekn Grunde ein stiller W Fel- :«P«« t s «- onnen a en imrn mig « J roth die link-. — Viel breite glänzendeMötter. die schwim men auf dem Teich Und träumend schlie t die Krone die Wa errcse bleich Ganz anders verhalten sich die Nymphaea - Arten der Abtheilung Lotos, von welcher der heilige Lotuz der Aegypter (Nvm haea Lotos) - der berühmteste ist; sie tnd gleich den : Arten der amerikanischenllntergattung ! stetrocallis Nachtbliitber und er fcdließen ihre Kelche mithin nicht dem Sonnen-, sondern dem Mondlichie, trenn dasselbe gerade vom Himmel l berableuchtet. Der heilige Lotus s wächst außerordentlich häufi. in Nil buchten, sowie in den äayptischen Be- s wässerungsgräben und Seen; er un- ; trrscheidet sich von unserer weißenSer- « rose unter anderen dadurch, daß die weißen Blumenblätter nicht unmittel bar in Staubfäden übergeben, sondern durch einen breiten Zwischenraum von ibnen getrennt bleiben; auch sind die schildförmiaen, dunkelgrünen Schwimmbliitter amRande gesägt und aus ihrer etwas behaartem violetten Unterseite erhebt steh-, an die Blätter der Viktoria erinnernd, ein starkes Adernetz. Die beschriebene Art und nicht — wie man fälschlich in den meisten Bü chern findet — Neiymbium specie sum ist der heilige Lotus der alten Aegopter, die ihren Göttern Jsis und Osnis gebeiligte Blume« in der man das Symbol der fruchtbaren Natur und der Schöpfung aus dem Wasser verehrte. Sobald der Nil wächst, von dem ja in Aegypten alle Fruchtbarkeit abhängt, erscheint auch der blühende Lotus ans der Wasserfläche, und so bald jenerjviederin seine Ufer zuriich » ) lllll, Dccscqwlllllcl cl chDcL LIqu c das alte, noch jetzt an den Nilusern er ’ tönende Losungswort: »Je mehr Lo tus« desto mehr Jahressegen«; daher » auch die unzähligen Abbildungen des Lotus aus den Tempelwänden und Altären. Kerner sprach in seinem Buche über »Das Pslanzenleben der Donauländer« seine Ueberzeugung aus, daß der heilige Lotus sriiber auch in Europa heimisch gewesen sei, sich heute aber nur noch in einem Bache - halte, der aus- den 36 bis 41 Grad Leißen Quellen von Großwardein (Ungarn) entsiehi. Diese zwar als Nymphaca thermalis bezeichnete, aber von dem heilier Lotus der Aegnpter nicht wesentlich verschiedene Abart bedeckt mit ihren auadratsusz greßen Scheibenblättern die Oberflä che des Baches vollständig und dieBlü then hauchen des Nachts einen süßen Dust aus, doch glauben andere Bom niler, der Lotus sei dort nur ange Pslanzt und verwildert, ähnlich wie der ägnptische Papnrus in einigen sicilia nischen Gewiissern. Uebrigens kommen unter den Ab bildungen der ägyptischen Denlmiiler auch noch zwei andere Seerosen des Landes, die zu der UntergattungBrw rhyceras gehören und Tagbliiher sind, häufig vor: der blaue Lotus (.X’vm phaea coerulea) und der blau, rosig oder weiß blühende heilige Sternlotus oder Padma der Inder (Nymplraea stellata), der sriih nach Aegypten ver pflanzt scheint. An eine dieser letzte ren tagblühenden Arten muß der Neu platoniler Proclus gedacht haben, als er schrieb: »Was soll ich von Lotus sa gen? Er faltet seine Blätter zusam men im Dunkel vor Scnnenausgang; wenn die Sonne aber Tiber den Hori zont herausgekommen ist« össnet er sei nen Kelch, und je höher sie steigt, desto ofsener wird er; bei jedem Sonnenun tergang zieht er sich wieder zurück. Es will daher scheinen-saß dieses Gewächs durch Oessnen und Zusammensalten seiner Blätter die Sonne nicht minder anbete als der Mensch durch die Bewe gung der Lippen und des Mundes und das Falten seiner Hände.« Der Sternlotus oder Vadma spielt in der indischen Kosmogenie und Tem pellehre eine ebenso große Rolle wie Nymphe-Ha lotus in der äanptisdxn, und seine Verehrung erstreckt sich von Vorderindien bis Tibet. Als einst ein gebotener Nepalenser die Blume im Studienzimmer des Jndiensorschers Jones erblickte, verneiate er sich tief vor derselben. Brabma wird darqestelit, wie er aus einem Padma-Blatie, aus dem Wasser schwimmend, der Schöpf ung nachstan als rings noch nichts Vorhanden war als Dunkelheit und Wasser. Wischnu aber thront in den Tempeldarstellungen aus einer Padma Blume« die aus dem Nabel Brahmas emporgewachsen ist. Ebenso werden die Symbole der Fruchtbarkeit und strtdauernden Schöpfung, Joni und Linaam, in den indischen Tempeln zu unzähligen Malen im Schooße der Lctusblume vereinigt dargestellt. Wischeu und seine Gemahlin Cei2, die indische Schönheitsgöttin und Welten mutter« erscheinen meist mit Bat-ma biumen in der Hand, die lentere ißt in den Anrusungen meist selbst ad mas (Lotnsblume). Daneben wurde auch eine der nachtblühenden Arten, vielleicht eben die ä yptische Nym pliaea laws, in zweier Linie auch in omdien verehrt, denn der Mondgott Tschandras führte in Indien eben alls den Namen eines Lotussreundes ( ad ma wallabchai). Von dieser, wie ge sa teest in zweiter Rei stehenden in L stian Some-Art inu deine gehört haben, als er in seinem berühmten Lo insliede sang: Die Latle ängstigt Sich var der Sonne Pracht Und mit gesenktem hauste W sie träumend die Nacht. Der Mond. der ist ihr Buhle, Er weckt sie mit seinem Licht Und ihm entschleiert sie freundlich »Ihr frommes Blumenqesicht. M . Nicht genug, daß er den hochheiligen ! indischen Lotus mit dem nachtdliihew den Lotus verwechselte, verführte deine obendrein Geibel, unsere vom singenden Schwan mntreiste deutselx Wasserlilie, die des Nachts im Wasser ruht, ebenfalls das Mondlicht trinken zu lassen. Um die Verwirrun voll zu machen, wird eine nur im sei tenWas ser wachsende, ziemlich verschiedene asiatjsche Wasserrose, die äghyptische Bohne (N(«lumi)ium speciosum), de ren schildsörmig angeheftet-n, lelch artigen Blätter nicht schwimmen, son dern hochgestengelt aus dem seichten Wasser emporragen, ziemlich allgemein sür den heiligen Lotus der Jnder und Aeqypter gehalten und selbst in natur wissenschaftlichen Schriften für densel ben ausgegeben. Die Verwechslung scheint alt zu sein, denn schon auf den in Pompeji gefundenen ögnptischen Landschaften sieht man das mit Ril pserden und Krotodilen belebte Wasser mit Nclucnbium-Dickichlen erfüllt, die aar keine Aehnlichleit weder mit dein äaydtischen noch mit dem indischen Lo tus haben, welche vielmehr beide den Habitus unserer weißen Seerose be siken Die ägyptischethne wurde als Nahrungspslanze im Nilüberschwem: mungsgediete angesiedelt Und aus sit soll das Wort des Pythagoras: »Woh nenefsen sei schlimmer als Mord nnd Todtschlag« gemiinzt sein. Diese Nym vhäacee unterscheidet sich, außer durch ihre hochgesiengelten Blätter, Blüthen und Früchte, durch den verkehrt kegel sörmigen, oben mit vielen Löcher-n sid YWq;vI-EJ;:NTT-" II·«IIITP—I—' jssw ( l s Eint-aus Im ver summte-s Lohn-, die links-up für den hemqu komd «i.t. l öffnenden und an die Tiille einer-Gieß tanne erinnernden Fruchtftand, der seine Samen in der freien Luft und nicht im Wasser reift. Wir können nach den Angaben Herodots und ande rer Autoren nicht daran zweifeln, daß diese im gefammten Orient bis zum Kaspischen Meere vorkommende Was serpflanze, deren große und rosenrothe Blüthen inJapan durch ein besonderes Blumenfest gefeiert werden, früh in äahptischen Sümpfen angepflanzt wurde; aber der Botaniler Unger, der ein besonderes Buch über die Pflanzen Aegyptens geschrieben hat, sah sie nie auf Tempelwiinden oder zum satralen Gebrauch bestimmten Gegenständen abgebildet; erst in der Pto lemiiet - Zeit soll die heutzutage aus Aegypten wieder vollkommen ver schwundene Pflanze zuweilen als Wiege des Harpotrates abgebildet vor kommen; für die indisch-ägyptische Sumbolit war sie nicht zu gebrauchen, da hier gerade das Auftauchen und Schwimmen der Blätter und Blüthen auf der Wasserleche das entscheide Element bildeten. —.-.—.—« ter den Archäolagin haben die Rum pbäaceen auch unter den Botanitern angerichtet. Zu der ersten Gifte des neunzehntenJa rbunderti konnte man sich nicht einmal darüber einigen, in welche der beiden großen Abtbeilungen blühender Pflanzen man die Seerofen unterbringen sollte, ob sie zu den Mo nototylen oder zu den den Dikotylen zu rechnen seien. Eine Reihe berühmter Botaniter, z. B. Kunth, Martius, Reichenbach, Richard u. A» wollten sie » wegen der Aehnlichkeit, welche die Ca- « boknbeen — eine früher in allen Erd- ! theilen heimische, aber feit der Eiszeit « in Europa ausgeftorbene Wasserrofen Gruppe —- in Blüthen- und Fruchtbil duna mit den Frofchiöffelgewöchsen (Alismaceen) und mit den Blumen binfen (Butomeen) darbieten, durcty aus bei den Einblattieimern unter brinaen. Bei jener Unterabtheilnng der Seerofen, deren Angehörige statt z der vielen Blumenblätter der Nym 1 phäen nur drei und ebenfoviel Kelch-— blätter, ganz wie die meisten Mond-— ; iotylen, besitzen. erzeugt jede Blüthe ! durch das Unverwachfenbleiben der Fruchtblätter ftatt der mohntopfarii gen Frucht der Seerofen ein Büschel ! wenigfamiger Früchte —- etwa wie die « Ranunteln —- und das fälschlich als ; heiliger Lotus bezeichnete Nelumbium bildet einen Uebergang im engeren Sinne, indem fein Gießtannenfrucht stand ebenfalls zahlreiche einfamige Früchte vereinigt. Dazu tam nun, daß ; auch der Siengelbau der Wasserrofen i ji«-h dem der Monoiotnlen zu nähern . schien und daß einige der oben genann ten monokotylischen Wassergewächse ebensolche Schwimmbliitier und eben so große dreibliitierige Blumen erzeu aen, wie die Cabombaarten. Die Aehnlichkeit der Schwimmblät ter von Wasserpflanzen der verschie densten Familien (Nytnphäaceen, Po ; tameen, Alismaceen, Vuionieen, Hy dtocharitaeeen, Geniianeen u. a.), vie «— alle einen ovalen, nachenartigen Uni z riß annehmen, war schon dein alten " Baptista Porta aufgefallen, der im sechzehnten Jahrhundert ein Buch über ·die Physiognomik der Thiere und : Pflanzen herauf-gab, und sie tann so groß werden. daß man z. B. bei einer , Gentianee unserer Weiher und trägen » Wasserläufe, dem Limnantlicmum nyniphaeoicles, so lange keine Blü « then vorhanden sind, wirklich glauben kann, Seerosenblötier vor sieh zu ha ben. Es ist aber eben nur eine An passung der Blätter an das Schwim men auf der Wofseefläche, welches diese Iormgleichheit und Zurundung ver anlaßte, wobei die Spaitöffnungen seis- snnie www-un alt-m die sonst übern-irgend aus der Blatt unterseite stehen, auf die Ober läche gewandert sind. Untergetauchte lat tet von Wasserpflanzen nehmen im Ge aenlah zu diesen runden oder ovalen Schwimmblatter aern einen siederför , mig zerschlihten Umriß an. wie wir ihn l bei unseren Wasser-Ranunkeln, Was ; sersedern (H0rtonia), Wasserniissen « (Trapa) und auch bei manchen See rosen (Cabombeen) finden, welche schildsörmige Schwimmblätter und scinzertheilte Wasserblätter haben. Auf den Bau der Sieugelbliitter wirkt das Wasserlebrn in so sernumsormend ein, als sie, vom Wasser getragen, sich nicht selbst zu tragen brauchen und daher die tragenden Gewebe, holzige Gefäßbiin del u. l. w. verlieren. Dadurch werden die Aehnlichkeiten mit monolotylischen Gewächsen vermehrt, und als nun Robert Brown, der ältere Decandolle, Lindlen und andere Botaniler immer nachdrücklicher betonten, man müsse die Seerolen aus der Nachbarschaft der monolotylischen Wasserqewöchse cui sernen und in diejenige der dilotyli schen Mohnaewachse, Magnolien und Pöonien versetzen, wollten Bartling und Schult- (1830—1832) der angeb lichen Verwandtschaft mit den mono lotylischen Wasserpflanzen wenigstens so weit Rechnung tragen, daß sie die Ndmdhäceen zu einer Uebergangsllasse zwischen Monolotylen und Dilotylen erbeben wollten. Aber auch in den Blättern der See rofen, wenn man sie sür sich betrachtet, kommen ungewöhnliche Verschiedenhei ten vor. die den Glauben erwecken lönnten, daß die Seerosen eine ge mischte Gesellschaft darstellen, die nur durch die nivellirenden Einiliisse des Wasserlebens zusammengesübrt wor den seien. Wir sprachen schon von der Vereinigung der Cabombeen mit drei bläiterigen Blumen und der Metam boneen und Nymphäen mit vielbliitte riaer spolupetaley Krone und von dem Getrenntbleiben der Tfsruchtbliitter in den ersten beiden Unter amtlien, gegen über der mobnartigen Frucht der Nymphiien. Auch die Einfügung (Jn sertion) der Staubsäden unterhalb des Fruchttnotens, ringsum oder auf demselben· die sonst so beständig zu sein pflegt, daß man darnach große Abtbeilungen des Gewächsreiches ab grenzti ist hier so ungebunden, daß z B. bei unserer gelben Seerose Blumen blätter, Staubsäden und Kelch unter balb des Fruchttnotens stehen, wie beim Mohn, ebenso bei den dreibliitte riaen Seerosen und den Nelumboneen, dagegen sind Blumen- und Staub bliitter rings mit dem Fruchttnoten verwachsen bei der Seerose und der Laus-Gruppe Bei einigen großen Seerosen Südameritas und Indiens (Victoria und Euryale) steht die ge sammte Blüthe, der Kelch eingeschlos sen. aus dem unterständigen Frucht tnoten, wie bei etner - uchsie, und bei einer vierten oder siin ten Abtheilung, Zu der nur die Arten einer indischen Gattunq (P-arclaya) gehören, ist nur der sünsblijtterige Kelch unten get-tie ben. Bkumem und Staubbliitter aber stehen auf dem Fruchttnoten. So wechseln Bielsrüchtigteit und Einsriich tigteit, Unterstiindigteit (hypogynie), Umständigteii (Perigynie) und Ober ständiqteit (Epigrmie) der Blumen in nerhalb einer Familie: ich glaube, es Hebt keine zweite Pslanzensamilie, in r so gesetzlose —- man möchte vom » Standpunkte des Systematiters sagen —- unarchistische Zustände herrschen. ; samt-et Szept, wo die Pest efabr wieder ein- « rna in England aufmachte, war ein Mittel. die Ratten als Hauptverbrei ter der Ansteckung zu vertilgen zu ei nem vielumwoebenen Problems gewor den. J. Dannsz vom Pasteur’schen Jnftitut inParis gelang es nun neuer dings, aus den Körpern von Feld möusen, unter denen eine tödtliche Epidemie ausgebrochen war, einen Carl-o - Bacillus zu gewinnen. Turm wiederholte Culturen nnd nachdem die ser Bacillus durch Reihen von Mäu fen und Ratten aeaangen war, erlang te er eine solche Giftigteit, daß damit auf Guts-bösean Waarenhiiufern und an anderen Rattenplätzen tödtlicheVer heerungen unter diesem Ungeziefer an gerichtet werden konnten. Jn der Hälfte der Fälle gelang eine völlige Ausrottung während bei weiteren 30 Prrcent eine beträchtliche Verminde rung eintrat und nur in zwanzi« von hundert Fällen die Methode versagte Ist-III Mit der Vervolltommnung und Entwickelung der hndraulischen Pres sen haben diese die Aufgaben der He ; bel- und Schraubenpresfen vielfach ’ übernommen und erweitert. Mit ib ter Fälle ist das Stanzen und Preisen von bra "gegenfttinden und Wert stiicken aus etall zu baden Entwicke lungöftufen hinaufgefubrt. S·k»hon lange werden die Flanschen der Boden rnlindrischer Dampflessel, sowohl am ääkeren Rande als an den Oeffnun zunr Cinniethen der Flammen-eh n dndraultfchen Presien hergestellt Auch Räder, Wichmiertaften fur Eisenbahnwagen u. s. w. werden schon eit Jahren aus Stahlblech gepreßt. werden auch seit etwa drei ad ren.von der »Preffed Steel Car enn panif in Pittsbura Güterivagen stir« Eifenbahnen aus Stahlblech gepreßt. dte sich so vorzüglich bewähren, daß schon Tausende solcher Wagen anf amerikanischen Bahnen fahren und die Bestellungen auf solche Magen bereits einen so großen Umfang angenommen ändern daxdie abrit sich von der arnegie teel nipany in Pitteburg auf Jahre hinaus die tägltx Liefe rc non 1000 Tonnen talslblech due Vertrag gegichert hat. Die aus Stahlbleels gepre ten Wagen haben vor den b s r gebriiu lichen Güter wagen den orzu grö erer Leichtig teit und Hactbar eit. Letztere kommt besonders bei Fusarnmenstößen zur Geltung, wobei ie Wagen nicht zer trümmert, sondern meist nur verbogen werden O O I Die Ausbreitung der Tubertutose unter den Menschen, der jährlich viele Tausende zum Opfer fallen, wird von den hygienitern mit der Verbreitung dieser Krankheit im Milchvieh «aus dem Genusz insicirter Motten-pro durte inZusammenhang gebracht. Das Wuchsen dieser Gefahr« der Uebertret slung der Tubertulofe, diese geizihrlrche s Geißel der Muschheit, legt den Gedan ten an eine zwangsweife Untersuchung . sämmtlichen Macht-ichs nah-. welche eine dauernde thieriirztliche Ueber wachung des Stalle-T die Beobachtung selbstverständlicher Maßregeln betreffs der Reinlichteit des Meltpersonals, des Stalles selbst und die Reinhaltung des Viebs.-fowie die Beseitigung inficirten Biebs bezweckt. Freilich durer dabei den Viebbesitzern teine oder nur iebr geringe Kosten entstehen. Mit Rück sicht auf ein so wichtiges Volks-Ernäh runazmitieL das für einen roßen Theil der heranwachsenden Men chheit, der Kinder, das einzige Leben mittel ; ist, ist es bei Auftreten einer so tain « wachsenden Gefahr der Ausbreitung einer erblichen Jnfectionstrantheit und der damit zusammenhängenden Dege neration der Menschheit, Pflicht des Staates« auf eigene Kosten und unter Ersatz des durch Yefeitigungder er —t---.2 lculcllcu Llnclsc IZILIIUIIUIIIIUWMUSUI alle Maßnahmen zu treffen, die zur Abwehr der Verbreitung geeignet sind. In der Jinpfung mit Tubertulin hat der Thierarzt ein Mittel zur Etten nung der Tuba-kulon selbst wo diefe äußerlich noch nicht erkennbar ist. Die Berichte der Schlachthöfe weisen mit erfchreclender Deutlichkeit die Zunahme der Erkrankung des Milchviehes an Die nahe Berührung des Viehe-Z im Stall, der Mangel an Bewegung im Freien, an Luft und Licht, legt die Gefahr der Anftecknng von Kuh zu Kuh sehr nahe. Jn Gegenden, wo noch Weidewirthschast existitt, ist die Ausbreitung der Krankheit gering E Procentsz sie steigt ini Gegenden ohne jeden Weidegang auf 27 Praceni. Milchunterjuchungen verfchiedenerFor I icher haben ergeben, daf-, Milch wie Butter lebende virulente Tuberkelba - cillen enthielt nnd die Weiterimpfung mit diesen inficirten Molleteiproducs ten wiederum Tubertulofe in gefunden Thieren erzeugte-. Die Warnung der Aerzte und Hygieniter vor dem Genuß roher und angelachter Milch ift nur allzu berechtigt . s- e- si Das schnellfte Schiff der Erde iit der neue englische Torpedobootzerfiörer »Viper«, der nicht mit gewohnlichen « Sanffsmaschinen, sondern mitDanipf turbinen nach Personschem Muster ausgestattet ist. Die betreffenden Ver fuche begannen mit dein in der Technik berühmt gewordenen Schiffe »Turbi nia«, das bereits den Record der Schilfsgeschtvindigteit um ein Bedeu tendes schlug, je t aber wiederum noch ganz erheblich ii rtroffen worden ist. Die Versuchsfahrten der «Biper« sind " beendet, iie haben sieh aukserhs hin und Rückfahrten von der auer je ei ner Stunde hegt-Fern und die mittlere Geschwindigkeit elief ich auf 36,59 Knoten, während das ittel aus den beiden fchnellsten Fahrten sogar 36,85 Knoten betrug. Damit ist der Beweis geliefert, da die Dampxturbinen mit Bezug auf n Schiffs etrieb uner · Usllc Bclslllllgcll zu pour-Ungin »u möaen, denn die »Vinet« ist ausGrund ihrer Versuchs-fanden weitaus das schnellste Schiff der Erde. Die Ge schwindigkeit von Zis, s Knoten be deutet die Zurücklegung von fast 45 Meilen in der Stunde, ist also der Durchschnittsgeschwindigteit« der Schnellziige beinahe zu vergleichen. Mann kann sich eigentiich schwer eine Vorstellung davon machen, wie dem Menschen aus einem Schisse zu Muthe sein muß, das mit einer so rasenden Eile das Wasser durchschneidet; auch der Eindruck, den ein mit Schnell zugzgeschwindinteit saheendes Schiff iiir den-Besucher von außen her bietet, muß ein ganz wunderbarer sein. III-f Der von Reval nach Fellin Muß lands tanimende Zug hielt türzlich vei her Station Sack. Die sahrdlanmiiszige Wartezeit war bereits verstrichen, aber noch machte die Maschine keinerlei An stalten, die aus eine Fortse ung der Reise hätten deuten lassen. es Wac tenz müde, zerstreuten die Passa iere sich in dem den Fahtdamtn einst-edi genden Wäldchem indem sie sich daran machten, die Zeit durch Sammeln der daselbst reichikch wachsenden akz deeten u vertreiben. Da end ich er schallt as um Ausbrueh mahnende Signal. V es eilt seinen Plänen zu, nur ein gleichfalls mit Beerensammeln beschastiftei Bäuerlein erhebt Ein xptgche, sitzen-es miåeabwegrendfwim ei. ern . eige Inaer m amp to e Futmiithg zurush »Dei. aot masgy oop ec ole iu« wel tais!« («Wart’ doch, warf Maschine, mein Topf isi ja noch nicht gefüllt!«),