Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 28, 1900, Sonntags-Blatt, Image 13

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    gakoostotr.
Mieter des ist-ißt- vest
indisjen Orkan-.
los-Most W see state-Oe
.M last-set sue-I tü- sahest-s
IIMM —- MIWM Amte-e
M.
Das fs schwer von Sturm nnd doch
ksluth heimgesnthte Galoeston ist die be
deutendfte Dandelsstadt von Texahutm
mit bisher etwa 40,060 Einwohnern,
die drittgroßte Stadt im Staate.
EUnter den 127 tsxporthttfen der Union
sdbkksfsk
. IAI
Karte von waldeftotr.
nimmt es die fiinfte Stelle ein. Betreffs
der Anssuhr von Baumwolle ist New
.Orleons seine einzige nennenswerthe
Mit-aliu. Auch Getreide, Holz nnd
« lebendes Vieh werden von dort itt grds
steten Quantitäten ausgeführt Vier
zehn direlte Dampferlinien vermitteln
den Verkehr ntit Europa und zwei den
, it Mexiio.
- Die Stadt liegt nnt norddstlichen
« -nde von Galveston ngand, enn Cin
ange der Goloeftvn Bei. Die Jnsel
st ungefähr 30 Meilen lang und i hig
s Meilen breit; tnit rein Festlond
«itd dieselbe dnreh eine zwei-Meilen
onge CitenhahnsPsnhldriiele und eine
oft ebenso lange Wagenbtiicke, wohl
— ie längste der Welt, verbunden, welche
ide da nnd dort schwer befrhädigt find,
daß geraume Zeit verstehen dürfte,
e der Verkehr wieder aufgenommen
erden tonn.
Die Straßen, die sich nnr wenige
Fuß, zehn on der höchsten Stelle, its-er
den Meeressviegel erheben, find breit
nnd gerade; der Strand ist prächtig
bund fest-zum Baden wie geschaffen.
G
I
y Gouveknenk Sanees von Texas.
s stende von Beluchekn wählen all
. jenselich quvefton zum Sommekanients
slq t.
Zu den bedentendeken Gebäuden ge
hören oder gehörten, außer mehreren
lchdnen Kirchen, das neue Zvlthaus,
das Postgelntnde, die Batsmtvsllbötle,
Was Rathhaus, Balls Hochschule, die
difentliche Bibliotlyel nnd die katholische
Universität St. Marti.
Galveiton ist anch ein nicht unbedeu
tenves MannjnttnIcentknnt des Sü
dens.
Das schnelle Aufblühen Gnlveslonsn
Welchss vsk zelm Jahren luntn 3(),000
sEinwohnee zählte. lmt seinen Haut-t
grnnd in den vorzüglichen Hafen
anlagen. Mit einem Kohcimniwnnd
von nahezu Okl,0()u,000 lmt dort die
Bundesreqierung zwei. gegen lechS Mei
slen lange Titnnne errichtet, welche iIn
Lauf der Jahre eine Vertiefung dec«
dnnl die Barte führende-i Kanan onf
28 Fuß ermöglichten, lo daß auch die
stack-Erinnrun! M Gan-know
größten Tompick aus dem niexitaniichen
Gstf in dse MalvkiwnsBai gelangen
Wann-.
TM- Tåmnm zn deren Verstellung
Deckt-locke von nicht wenner als 15
onnen Mwicht verwendet wurden, ge
bsken In den bemerkenswekmestm Jn
Iknienmcbeinn der Gegenwart.
W
Ein liaisetlieyei Geschenk
sie est sause- in sum m m sieh-s
Iürslgtetme Ist-il darin rennst-.
Zum Andenlen au seinen lesten Be
such in Konstantinopel hat Kaiser Wil
helm der Zweite dem Sultan einen Ma
Tttumeutaldrunueu zum Geschenk ge
macht, der kürzlich an seinem Bestim
innngdrt eingetroffen ist und noch im
Verlauf dieses Jahres aus dem alten
Cirlusplatz, dem Atsneidan, in Statu
bul ausgestellt werden soll.
Dieser Brunnen bildet eine gen-z
eigenthiimliche Vermischung arabischer
und griechischer Stilformen nnd gleicht
in der hauptsnche einem sogenannten
Schadrowam wie solche ini Vorhof
jeder Moschee aufgestellt sind. Ter
Schadrowan wird ausschließlich zu den
Fußwaschungeu benutzt, denen sich der
Glanbige stets zu unterziehen hat, ehe
er die Moschee betritt. Der vom Kaiser
-,estistete Brunnen gleicht also weniger
eine-u als Triulliruuueu errichteten
sogenannten Schil. Immerhin zeigt
der Bau leichte, geidllige Formen, und
auch die Farben der eiugelegten Fayeus
cen entsprechen dein orieutalischen Ge
schmack. Schon iu dem Aeuszereu des
lslesclzenls lonnut so die Sympathie des
Kaisers sur den Sultau und den Orient
deutlich zum Ausdruck
Ter Brunnen erhält seinen Stand
puutt in angemessener Entfernung
neben dem Obeligteu des egnptischen
Königs Tnutmosig des Dritten (1480
liis 1480 v. Clim, das heißt in der
Längsachse der Spinasdie einst den
Dipvodrom durchzog. Jn dieser Linie,
vormals durch eine manushohe Mauer
i e. i
Kaifer Wilhelm-Brunnen in StambuL
bezeichnet, seit aber tief unter Schutt
begraben, ftelien heute außer jenem
Giganten ans der Pharaonenzeit nur
noch die Bruchftiiete der berühmten
Schlangensitnte von Telphi und die
ihres Schinuetes durch die Kreuzfabrer
beraubte geiuauerte Sante des Koffer-«
Konftantin des Siebenten Porphntos
gennetas (9t2 bis 959 n. Cl)r.). Im
Allgemeinen ift der Standpunkt giinftig
geivahlt.
Sicherlich wird der Brunnen das
Seine zur Wiederbelebung des Platzes
beitragen, und da-« Wasser, das aug
feinen Möhren fließt, wird nach tur
titchein Brauch oft anf das Seelenbeil
des Suenders getrunken werden. Die
Stiftung eines Brunnens, der unent
geltlich Erquickung spendet, gilt ini
ganzen mobauicnedanifchen Orient als
eine dem Balle erwiesene Wabltbat, die
auszuüben jedoch das ausschließliche
Vorrecht der Fürsten ist. Darin liegt
der tiefe Sinn der taifertichen Schen
sung
deirsi Stirndlow.
In rufsiOc Iwane-M he des Cis-»de
AMICI-km
Der Chef der russifchen Seefireitkrafte
in cftntien, Vizeadiuirat Nitalai Jllu
tionawitfch Simois-m fteht gegenwär
Nikolas Jllakianawttsch Skrndlow.
tiq in- .-'«t;. Lebensjahre. C- tesnchte die
Matsnesdknle zn St. Petekzbtskg; 1870
erhielt ck da-: Koznmando der Feegatte
«csas,' spgtcc das der xseegatte ,,Nixe.«
Während des knssisch- tisctischen Feld
sugeg von 1877 nnd 1878 Inst der Re
tognoszskung der unteren Donau be
auftragt. wurde er bei-n Angrisf auf
ein türkisches Kriegsschiff schwer ver
wundet; scapdem gab er das Kont
mando nicht ah, bis der Gegner über
waltiat nnd das seindliche Schiff ne
notnmen war. Im Sommer 1878 ek
hielt er das Kommendo der Ftegatte
«Swsetlana,« wurde 1882 zum Ches
der praktischen TotpedodootsFlotille
der Baltsschen Flotte ernannt. über
naan 1886 das Kommando des Pan
zeestes -Gangut« und wurde1894
Generalinspettot des Matinetvesests.
Als Vorsipendek der Kommission zur
Ausbildung von Seetadetten erwatb er
sid manches Verdienst Bei seiner Ek
nennnng zum Ches des knssischen Ge
schwadeeg im Großen Ozean Mitte Juli
dieses Jahres wurde er aleschteitia sum
Vsieadmieal befördert.
—F——
Königs-erörter- med Genossen·
Das mit der Ermordung König
humderts schließende Komplott des
Anarchistenbundes lateinischer Zunge
ist nunmehr in allen Einzleheiten er
wiesen und der Weg genau scstgestellt,
wel n Bresci und die häuptcf der
Ver örung vom 1. Juni bis zum
29. · uli, d. h. von taterson (Rew
Jersey) tider New Yor nach Monza
zurückgelegt aben. Die Häupter des
Berbrechens ind: Gaetano Bresci, der
italienische Trientiner Lanner, der
Tkslaner Quintavalle von der Jnsel
Elba und ein vierter, Unbekannter-.
Dieser letztere, ein hochgeioachscner,
blonder, bartloser Mann, gilt als der
Organisator und Generalstabschef des
Mordseldzuges. Jn den Untersuch
ungsatten heißt er der »Schweiger«.
Es ist zweifellos, das; der Schweiger
italienisch verstand, aber nur englisch
sprach. Brescis Revolver ist in Pater
son um den horrenden Preis von 13
Dollars getauft worden; es ist eine
Präcisiongwasse vollendeter Art. Am
1. Juni hielten die Anatchisten im
Staate New Jersey eine große geheime
Zusaminentunft ab, welche mit einem
Freudenfeste abschsloß. Am 10. Juni
schiffte sich das Kleedlatt auf der
»Gascogne« im Hafen von New York
ein, nachdem es am Abend zuvor von
den Anarchisten in New York, Btoot
lyn und Hoboten als Befreicrliuropas
von der Tyrannei gefeiert worden
war. Mehr als 100 Personen haben
das Kleeblatt an Bord des »Sag
cogne« begleitet nnd mit Hochmer auf
die internationale Anarchie verlassen.
Als die ,,Gascogn« in Havre antar:1,
wurden die vier von den Anarchiften
häuptern Nordsranireichs festlich ern
pfangen. Die Geliebte Brescis, Emma
Quazzcn gab an, daß Bresci in Havrc
8000 Fr. in Gold und italienischen
Banknoten eingehändigt erhalten habe.
Die Reise Brescis überParis, Lhon
und Marseille glirls einem Triumph
zugr. Jn den Kreisen der ,,Ausge
wählten und intirnen Eingeweihten
legte Bresci geradezu staunenswerthe
Proben als Revolverschütze ab; fo
durchschon er in Lhon einen an einem
Seidenfaden aufgehäugten Ebering ei
ner Genossin, ohne den Reisen selbst
zu berühren. Jn Modane trennten sich
die Vier: Der »Sehweiger" fuhr über
Turin und Mailand nach den oberita
lienisehen Seen in Begleitung von
Lanner. Bresri führte ein abenteuer
reiches Liebesleberx welches der Unter
suchung ermöglichte, seine Reise über
Genua, Pisa, Livorno, Jlorenz,Prato,
Bologna, Piacenza, Forli, Pavia,
Mailand, Monza festzustellen Da
Bresci im Golde schwamm, stets J.
oder 2. Klasse reiste, in den theuersten
Hotels einiehrte und gleichwohl offen
mit dem anarchistischen Gesindel aus
der ärmsten Hefe des Volkes verkehrte,
so mußte er allerorten mit Naturnoth
wendigteit das grsfite Aufsehen erre
gen. Er hatte in jeder Stadt ein an
deres Mädchen; alle sind einig in den
Schilderungen der excessivsten Sinn
lichkeit ihres Berehrers, rer alle Eli-:
rakterziige eines modernen Catilina an
sich tragt. Durch dieses Lasterleben
erschlafft, gersuchte Bresci den Tag
zur Erfüllung feiner Mission möglichst
hinauszuschteben Jn Prato erhielt er
das Telegramn1: »Du läßt nichts von
dir hören! Es ist höchste Zeit! Stehst
du in Verbindung mit Ancona? Ant
worte!« Ankona ist seit Jahren Haupt
sitz der Anarchisten am Adriatischen
Meere. Das dringliche Telegramm
mit der Aufforderung zur That erhielt
Gaetano Bresci in Bologna, wo er in
dem guten Gasthofe »Zur Stadt Mai
land« mit einer Bologneser Geliebten
hauste. Die Depesche war in Biella,
dem piemontesifchen Manchester, auf
egeben worden »und lautete: »Amt«
ist parat, komme sofort! Leandro Ri
coli.«
Anstatt sofort nach Turin zu reisen,
fuhr Bresci nach Piacenza. Seine dor
tige Geliebte klagte iiber große Un
ruhe, Zornesausbriiche und nachhal
tige Berstimmung ihres reichen Ver
einers. Jn Piacenza hat Bresci im
,,Weifzen Kreuz« fiir Salon und
Schlafzimmer 8 Lire im Tag bezahlt.
Die Unterredung zwischen den ver
sammelten Häuptern der Anarchisten
muß am 23. oder 243 Juli in· Turm
Ilclllchlllloscll yaoclls soll lsl olc Aus
siihrun des Mordes in allen Einzeln
heiten geschlossen und jedem Einelnen
seine Rolle zugetheilt worden. Bresci
reiste über Pavia, Mailand nach Mon
z.:, wo er am 27. Mittags eintraf.
Schon wei Tage zuvor war er mit
dem ,,åchweiger« in der toslanischen
Weinstube in via S. Pietm sie-Wurm
zu Mailand wiederholt gesehen wor
den. Da Bresci außer seiner Hei-T
mathsprache das Französischr, Deut
sche, Spanische und Englische be
herrscht, xo war es den Gästen jener
schlichten schenke unmöglich, aus dein
eisrigen Gespräch der Anarchisten klug
XI werden. Der Arbeite: Leandro
icoli ist seit dem 28. Juli aus Biclla
verschwunden; er war am 28. Juli
nach Monza gefahren und scheint von
dort in die Schweiz geslüchtet zu sein.
L. Nicoli ist ein von der Polizei über
wachter Anarchist. Lanner war von
Jorea am 27. nach Monza gereist;
ebenso war Quintavalle, nachdem er
sich den Bart abrasiert hatte, am Tage
des Mordes in Monzax des leichen ist
der beriichtigte Anarchist Gäizzi aus
Ver amo am 27. verschwunden und
am argen des 29. in Monza gesehen
worden. Ferner lommt von Forli,
Ravenna und Faenza die übereinstim
mende Nachricht, daß aus jenem anar
chistischen Centren am Abend des 26.
und 27. die gesährlichsten und jungsten
Burschen verschwunden sind. Sie bil
deten die Lelbwache der Königsmör
der, aber im entscheidenden Momente
erlag diese Leibwache der Uebermacht
der tönigstreuen Turner, der starken
-MZWt der Mailänder Feuern-ehr
und der zwar spät, aber dafür mit
Ener ie eingreifenden, Gendarmerie
von nza· Der verhaftete Anat
chistenfiihrer Passanzini von Ankona
hat eingeräumt, daß er am 30. v. M.
von Monza nach Ankona urüclreiste;
er trä t am ganzen Leibe Heulen, blu
äixge triemen und blaue Flecken;
este, Hemd, Kragen, Kravatte und
Taschentuch sind mit Blut besudelt; er
muß beim Befreiungsversuch Bresris
wie ein wildes Thier gekämpft haben.
Die wichtigste Bestätigung aber, wie
vortrefflich in allen Einzebiheiien das
Komplott ausgedacht worden war, be
weist ein Ausspruch des verhafteten
Brseci. Als Bresci in das Zellenge
fangniß von Mailand übergesührt
wurde und dort in dem Musterbau
nkoderner Gefängniß-Wissenschaft die
Hoffnungslosigkeit einsah, aus diesem
Gewahrsain entfliehen zu können, stieß
er den Fluch aus: »Die Hunde! Jzn
letzten Augenblicke, da alles gelungen,
haben sie mich nicht herausgehauen!«
Austriae apum-Fuchse Fabrikate.
Der großartige Aufschwung der
Ausfuhr von Fabrilaten aus den Ber.
Staaten, die sich im Laufe von zehn
Jahren verdreifacht hat und im letzten
Rechnungsjahre die Höhe von vierhun
dert Millionen erreichte, erscheint erst
un rechten Lichte, wenn man sie mit
ler Ausfuhr anderer Länder vergleicht.
l Die Exportstaiistit Englands weistz
« eine geringe Zunahme auf.
keines der anderen Länder hat seine
Ylusfuhoum mehr als 25 Prozent er
hoht, die Ver. Staaten aber lönnen
290 und darüber aufweisen, wiewohl
die Gesammtsumme derselben noch
hinter den anderen zurückbleibt. Mit
solchen Prozentfätzen aber wird sie die
selbe tn nicht zu langer Zeit erreichen.
Der größte Theil der ausgeführten
Fabrikate stammt aus der Metall-Jn
dustrre. Jm Jahre 1889 machten
Waaren dieser Art nur zwanzig Pro
-ent ·der insgesammt ausgeführten
· abrilate aus, im letzten Rechnungs
Iahre waren es 45 Prozent, fast die
Halfte geworden. Jn der Zeit von
1889 bis 1900 stieg die Ausfuhr an
Eisen- und Messingwaaren von 8321,
137 auf 81,700,000, in wissenschaftli
chen Instrumenten von 81,033.388 auf
82,770,808, im letzten Jahre belief sich
die Ausfuhr von Messing-Waaren auf
über sechs Millionen. Jm laufenden
Jahre wird von Kupfer und Kupfer
waaren eine Ausfuhr von fünfzig
Millionen erwartet, die von Eisen und
Stahl ist ron 821,156,077 im Jahre
1889 auf über 70 Millionen gestieaen
und wird in diesem Jahre vorausftcht
lich die Höhe von 100 Millionen er
reichen.
Für Diejenigen, die der Annerion :
fremder Gebiete behufs Vermehrung .
des Absatzes das Wort reden, wird es I
ecnc Enttäuschung sein, belehrt zu wer- .
den, daß gerade die Länder mit hoch «
entwickelten Industrien zu den besten
Abnehmern unserer Fabrikate gehören, ,
besonders in, den Metallwaaren feine- .
rer Art, wie Uhren, Nähmafchmen, «
Fahrtäder und dergleichen haben wir
in den europaischen Ländern einen
vorzüglichen Markt gefunden. Den-«
Löwenaniheil an der Ausfuhr von
Metallroaaren nahmen freilich Stahl
sehienen ein« Es oab eine Zeit, wo
trir dieselben für schweres Geld aus
England einführen mußten und von
einheimischen Fabrikanten bezweifelt
wurde, ob wir jemals im Stande fein
würden, dieselben selbst herzustellen.
jetzt wird nicht nur der eigene Bedarf
durch einheimische Fabrikation voll
kommen gedeckt, sondern auch das Aus
land damit versehen. Namentlich in,
den letzten drei Jahren der vergange
nen Deiade ist der Aufschwung groß
artig gewesen. Im Jahre 1889 wur
den nur 2398 Tonnen Stahlschienen
ins Werthe von 8285387 erportirt,
1896 zeigte bereits die Summe von
ss40,797; das folgende Jahr brachte
die Steigerung auf 82,482,208, im
letzten Jahre hat sie 85,298,125 er
» reicht und wird sich für das laufende
T Jahr wahrscheinlich auf mehr als acht
Millionen stellen. Rußland. Canada
und Japan sind unsere besten stunden
inwdiesem Articsel gewesen.
-f-..-.- k-—— LI- .—-l!l·-k.
Ost- UI hält-s a)hcl,scll IIAUL Ulc FIIHLCIWC
Fabrikat- usfuhr fünfzehn mal so
groß wie die der Ver. Staaten, vor
dreißig Jahren etwa achtzehnmaL vor
zwanzig Jahren war sie nur noch
neunundeinhalbmal größer, vor zehn
Jchten siebenmal, gegenwärtig ist sie
nut noch ungefähr zweieinhalb Mal so
groß. Sollte in den nächsten zehn Jah
ren das beiderseitige Wachsthum in
temselben Verhältniß fortfahren, so
könnte am Schluß derselben die Fabri
tat-Au«5fuhr der Ver. Staaten die
Englands übersliigelt haben.
Der Orkan aus dem Golf hat zu
seinem Wege vom taraibischen Meer
aus bis nach der Neufundlandkiiste
vierzehn Tage gebraucht und dabei
dreißig Breiten- und fünfzehn Län
gengrade passirt. Vom Süden nach
Norden legte er etwa 2200 Meilen,
auf dem Wege nach dem Osten 1500
Meilen zurück.
Man erwartet, daß der pennsnlva
nische Streit drei Viertel der bisheri
gen hartlohlemProduttion brachlegen
wird. Sollte unter solchen Umständen
der Streit auch nur dreißig Tage wäh
ren, so müßte er unfehlbar zu einer
Kohlennoth und -Vertheuerung süh
ren, die namentlich in den östlichen
Staaten, wo man auf Weichlohlens
Feuerung nicht eingerichtet ist. als
schwere Kalamität sich fühlbar machen
würde.
Zur PocaFEkschuug.
Ein Misset, zu dessen Lösung immer
neue Kräfte einsehen.
Qee Ihnuesheesos beim Kasse-s Ieise-.
»Hu-la solan« m »Mit-se« —- Die
Vaterstadt-De soc-seien —- sehne-sie
me platt-Eise kleine Idee sei-um Schaut-·
Immer noch harrt das Räthiel des
Nordpolsieiner Lösung Und immer noch
seyen muthige Männer ihr Leben dafür
Der Herzog der Abrnzzem
ein, das Geheimniß der nordischen
Sphinx zu ergründen. Erst vor weni
gen Tagen ist eine Expeditian, die ves
Herzogs der Abruzzem zurückgekehrt
nnd schon wieder ist eine neue, die des
Kapitanlientenonts Bauendahl, unter
Weg S.
Ter italienische Prinz Lndwig Arna
dens, Herzog der Abruzzem der iIn
Juni vergangenen Jahres von Chri
stiania ans seine Nordpolreise antrat,
soll damals geäußert haben. er werde«
nicht zurückkehren, ehe es ihni gelungen
sei, seine Vorgänger zn übertreffen,
nnd thatiächlich hat auch seine Expe
dition eine höhere geographiiche Breite
erreicht als Nonsen, nämlich 86 Grad
und 33 Minuten, während der von
dem kühnen Norweger bisher gehaltene
Retord 86 Grad nnd 14 Minuten be
trug, Der Prinz bediente sich zu seiner
Reise der wettererprohten dreimastigen
norwegischen Brigg »Jason,« die, in
sorgfältigster Weise ausgerüstet, als
»Stella Polare« die Fahrt antrat und
von ihrer 22 Mann starken Besaynng
19 wieder zurückbrachte Drei, ein nor
wegiicher Mafchinisfnnd zwei Jtaliener,
Kapitanlieutenant a. D. Bauendahi.
kamen von einer Forschunggtour im
März dieses Jahres nicht wieder.
Sämmtliche Mitglieder der Cxpediticu
hatten viele Enthehruugen nnd Miihsal »
zu erdulden; dein Oerzog selbst mußten
zwei erfroren Jingergelente ainputirt
werden.
Der erst 271ährige Prinz, der als
Lieutenant zur See der italienischen
Marine angehört, ist ein Vetter des
gegenwärtigen Königs von Jtalieuz er
ist in Madrid geboren, wo sein Vater
Acnadeng turze Zeit den spanischen Kö
nigsthron inne hatte. Hierzulande hat
sich der Herzog der Ahruzzen hauptsäch
lich durch seine vor zwei Jahren unter
nommene Besteigung des Monat Elias
in Alagia, den er als Erster erklomm,
bekannt gemacht.
Ju weit bescheidenerem Maße als die
Expedition des Abriizzenherzogs, welche
etwa 4,000,000 Lite (8800,000) kostete,
ist die nnlångst von Hamburg abge
gangene des Ziavitanlieuteuautg a. T.
Bauendahl ausgerüstet. Der deutsche
Seeinann hat nur sechs Gefährten, und
das Schifs, mit dem sich die energische
Schaar in die Ciswuste wagt, der
,,Matador,« ist ein gewöhnliches Hoch
seesischerbaot, wie sie zn Tausenden von
der deutschen und der englischen Kiiste
ans Fang aussahren.» Gebant algzeius
faches Segeliahrzengkmit zwei Masten
nnd glattem unbelasteten Dekl, hat es
teine Maschine und nur 44 Register
tonnen Größe gegen 600 Tonnen,
welche die »Stella Polare« aufweist
Die Kosten der vaedition, in Höhe
von etwa 90,000 Mart (822,5W),
tragt Bauendahl allein, der beinahe
sein ganzes Vermögen an das kiihne
Unternehmen wagt. Tie Heuer (Löhs
nuug) sur seine Leute, die beispiels
weise fiir den Steuermann Dreßler in
den zwei Jahren, auf die die Exvedition
berechnet ist, 10,000 Mart beträgt, hat
-
er der einein pamvurger vantbaule
deponirt.
Bauendabls vorläufiges Reisestels
liegt norddstlich von Svisbergem wo er
an dem Partei- entlang segeln will,
auf der Suche nach einer Gelegenheit,j
möglichst weit in demselben mit dein
Schiffe vorwärts zu kommen. Sollten
sich ihm ader nndnrchdringliche Eisfel
der entge enstellen, so wird er das
Schiff aufgeben nnd mit Mannschaft
nnd Proviant über das Eis nordwärts
vordringen. Falls ein Cindringen in
das Packeis überhaupt ausgeschloser
ist, so will er sein Schiff ans den Sie
ben Inseln unterbringen und von dort
ans auf Beoten nach Nord-en weiter
zutomrnen suchen. Welche Rokite Bauen
dalil für den Rückweg wühlen wird, das
wird von den Stroms und Eisverhälts
nissen abhängen.
Bauendabl verläßt sich bei seiner Ex
pediticn anf die von ihm selber erfun
dene Verpaelung nnd Transportweile
des Proviant-H nnd der Heiznngsmates
rialien. Beides ist fiir zwei bis drei
Jahre berechnet nnd derart in 95 Kisten
von zusammen 200 Centnun Gewicht
verparlt, daß es scljwimmfäbig ist nnd
zu einem Floß zufannnengetoppelt wer
den konti. Da der Boden der Kisten die
Form einer Schlittentufe hat Und mit
starkem Blech befchlagen ist, so lassen sie
sich auch wie Schlitten über Schnee und
Eis befördern· An den Schmalseiten
sind überdies-Z Nnten angebracht znrAns
legnng von Nie-nen, so daß die Kisten
anch getragen werden können.
Zur Wahl des angegebenen Weges
nnd der eigenartigen Ausführung haben
den lülmen Forscher folgende Gründe
bewogen. Alle Versuche, den Nordpol
zu erreichen, sind bisher an den vorge
lagerten Eismasien gescheitert oder
I
s
i
Der »Matador.«
daran, daß, wenn offenes Wasser ein
weiteres Vordringen noch Norden ge
stattet hätte, man das Schiff nicht preis
geben, sondern als Operationsbafis er
halten wollte. Jn das Poch-is nördlich
von Stuf-bergen ist bislxer noch keiner
mit dem Schiff gedrungen. Parry be
fand sich, als er 1827 seine berühmte
Schlittenreise antrat, mit seinem Schiff
nördlich von Spitzbergem dort wo nach
den verschiedenen Bericlztcu der Rand
des PoeteisesJ in Folge Zusannnenstoßes
des Ololfftroms mit dem Volnrstrom
besonders tonipatt zu st-E.1 scheint.
Bauendalil hält es nun iiir möglich,
daß weiter oftlich in Folge anderer
Stroinderhijltnisfe die Gelegenheit zum
Cindrinaen mittelst Schiffes günstiger
sein kann.
Flattitiin Vonendabl ist ein Hannoves
raner von Geburt nnd steht gegenwärtig
im —t«j· Lebendener Er war 17 Jahre
hindurch iin aktiven Dienst der deutschen
Mai-ine. Er fowolil tvie seineGefahrten
sind unverheiratbei.
Das jüngste Eimer
Die neu yessündete Nationalvartet stellt eines
Pr-ässdenrschaltikaudtdatea auf
Jn New York hat sich bekanntlich die
ser Tage unter den Anspizien solcher
Republitmier, welche sich nicht mit der
angwortigen Politil der Administrotion
versöhnt-Mannen und.folcher Demokra
ten, welche 16 zn 1 beiainpsen, eine
neue Partei, die elste im Wahltampse,
gebildet, welche sich die »Nationa!
Partt)« nennt
Der Prasidentschoftskondidat dieser
Nutionalpartei ist Bundegsenator Do
nelson isaffern von Louisiana.
Senator Cafsery wurde 1835 in St.
Mard, La» geboren, ftndirte Juris
Urudenz nnd wurde StiechtsznmoalL Nach
dem Biiraertrieq, den er in den Reihen
der Konfoderirten mitmachte, betrieb er
W
Bundessenator Dotielson Tasse-U
den Zeicterban mit große-n (F.rsolq. Jm
Jahre 1892 wurde er in den Staats
senat von Louisiana gewählt, ein Jahr
später zum Nachfolger des verstorbenen
Bundezseuntorg Rnndall Lee Givfon
ernannt nnd 1895 sur einen vollen
Termiu von der Legiglatur seines Staa
tes in den Bundessenat gewählt. Die
ser Terinin lüust aus 4. Mier 1901 av.
Winterturort ist Durlian in
Siidasriln geworden. Die Stadt ent
hält einige der feinsten Wohnungen der
Welt. Sie sind umgeben von trodischen
Bäumen, Blumen und Dbstvünmeu. «