see-skept- « MiseW Offener Schreibebrief von Lizzie Hanfstengei. ·’-7- — Geht mich doch eweg mit all die Mennsohts. Was is dann an den ganze Seit? Nicks wie Humbuch Ich hen se tenne gelernt un wann eine von Jhne Jhre Riedersch en Pennter ooder zwei in die Lein hen will, dann soll se mich nur frage. O, sehs, es is gut genu , wann met e junges, unerfahre nes eedche is un mer hot so en schöne junge Feller, wo schwiet an eim is un mit eim danze duht un zu Pahtties geht un eim wann mer dazu siehle duht als emol en Disch Eislriem lause duht. Sell is awtoer auch all. Bielahs mehr Gelt- Tönne se als e Ruhl nit spende. Wann mek dann e Zeitlang steddie Konwenie mit so en Feller halte duht, buntg, dann komme se, wann mer so ebbes gar nit eckspeckte dicht un stoge eini. wann die Wedding sein sollt. Es bot oss Kohrs c ganze Latt Meeder cher, wo nor uss so ebbes warte un mit beide Hönds zugreise un eckspeckte, das; das des ganze Glück der Welt wör, wann se so en Ekel heirathe del)te. Wisse Se, die junge Fellers die pra misse so eme junge unerfahrene Mied che einiges; wie se schaffe wollte Dag un Nacht, wie se einiges sot das- liebe Frauche duhn wolle, wie se alle Owend schön heim stehn wolle un nie e trasses Wort sage wollte ——— awwer du mei, wann mer verheirath ist Dann is die Sach dinerenr Aue Urvend dann der Bahs in de Saluhn gehn un wann er dann heim kommt, dann siehlt er als e Ruhl gut odder auch nit gut, wie mer’sch grad nemme will. Er geht dann ins Bett un lann am Morgen hardlie aus den Nest sor in de Schapp zu gehn, weil er so e teiert Fichling un sotsch e Heitehl hat . Will die Frau ernol mit ihn zu e Picknick gehn, dann heißt es, ja sor so Sache do hen ich tei Geld. wart bis mer emol e wenig bes ser ab sin. Fragt das Frauche sor e wenig Geld, sor sich e Bannet zu tause, dann werd se angetrische: »Was-, schon widder tei Gele un sor e Bannet? das wär mich noch schöner-. Duh dich dei altes nor e wenig usffickse, dann gehtg noch lang mii.« Un so gehtg immer· Nach e paar Jährcher hot so e arme Frau e halwes Dutzend Kids un dann is gar nit mehr an Fonn zu denke Dann sieht mer den liewe gute Mann nor-noch zu die Dinner- odder Sapper zeit un in die anneke Zeit do streicht er iwwerall erum mit seine Gäng un duht Geld spende un Mäsches mache. Och, sotsch e Lewe, das is ebbes schreckliches. Sehn Se nor emol in was sor e Ficts ich sin? Do laus ich jetzt in Perris erum un suche mein alte Mann. Sehn Se cmol, wann ich sintel gedliwwe wär· was hätt ich do sor e seines Lewe, wei ich könnt e Fedder in die Lust blose; awwer so —- ach, was is die Juhs, sich noch Gedanke iwwer sei elendes Lewe zu mache, mein alter Mann der macht sich emol teine Ge danke: awwer e schulms Ding is, daß ich nit ehnder heim gehn, als bis ich ihn gesunne hen. Oss Kohrg hen ich gleich de nächste Daq Wort zu den Daelter un den Unnertehter geschickt, das; se emol zu mich tomme sollte un schuhr genug, se sin auch loinine. Die hen mich ganz schreckliche Sache von den Philipp verzehlt un hen gesagt, der Wedesweiler wär immer mit ihn qewese un der wär auch sor alles zu blehme. Die Wedesweilern hat oii Rohr-s alles gehört un die hat die zwei Landsleit widder ganz gehörig anne schwatzt Se iiot gesagt, ihr Hogband der könnt duhn was er wollt un er hätt e Reit sich zu amüsite soviel wie er wollt un es wär gar nit von ihr Vißneß, sich da dtiwivek aufzuhalte. Well. lien ich gesaqt, ich will emol eb bes sage, Wedesweiletm ich gleiche dorthin un durchaus nii, daß mein Hosband äckte duht wie en junger Fel ler, et is en Hosband Un en Pa un en Grönpa un do is die Such different. Ich sm motsch obleiiicht zu Jlme Schenkelmännet un danke Jhne for die Jniormehschen wo Se mich gewwe nen, wann ich emol ebbes for ane ouhn kann, dann kahle Se nor an mich un wann Se ebbes von mein Hosband erfahre, dann schicke Se mich Wori. Ahltccht, hen die Schenielmänner ge sagt, un dann hen se Gobei gesagt. Die Wedesweilern hot dann en fetchterliche Rumpus mit mich gerehsi, bitahs ich deht mich immer so blamire; am Beste, deht ich mich mein Hosband an e Rohp teie un deht ihn immer mit mich laufe lust. Zelle Riemarls hen mich auch nit et siehle mache; o, ich kann Jlme age hen e Muth u den alie Esel sehn , h ich en am iebsie Init — e Wim- e Liain gewwe hätt. Well, es sin widder e koppele Däq vergange un ich hen nicks mehr von ihn gehöri. Jch hen zu die Missus Millern gesagt, am Beste deht ich gleiche, widder heim zu gehn, dann kann’s nachher mit dem Philipp gewwe, was es will; do hot awwer die Missns Millern gesagt, ich sollt das doch nit duhn, biiahs sie deht doch gleiche, seine Eckwehntenz zu mache. Well, hen ich gedenkt, die werd sich wunnere, wann se den sehn duht, awwer off Kohrs hen ich unner die Zirlumstenzes ·etzt doch nit ans Fort aehn denke der e, sonst hätt die Missus Millern schuhe geglaubt, ich wär tschellus an se. Mir hen alle Dag en Wahl genomme un nach das tschermen Willetsch ware mir auch purtinier je den Dag geschowe. Jch denle, mir ware jetzt so guteKosiiemersch wie mein Alter un der Wedesweilet. Jch hen nor qewunnert, daß ich ihn niemols do gesehn hen. Die zwei annere Feger hen ich noch e paarmal gesehn, awwer se hen mich nicks Neies von den Phi lipp sage könne. Einmol sm mer auch widderdagewese un hen eins gedrun ie: der Mister Miller hot sein Geborz daq zellebrehtet un hot e ganze Latt Geld gespend. Es hot nit lan ge nomme, do hen ich ziemlich gut gesiehlt un se hen mich so lang getiest, bis ich e Liedche gesunge hen; rad wie ich sin nische gewollt hen, do ömmt der Darl ter gelaafe un sagt: »Seh Mäddem, ich weiß fett, wo Jhne Jhrn Hosband is; er is sick un is in-den Haspittet.« Do sin ich awwer doch geschiehrt gewese Die Wedesweilern hot gesagt, das könnt gar nit sein, ich braicht keine Angschi zu hen, mein alter Mann wär toss. Sell hot mich auch geärgert. Jch hen gesagt, ich wollt gleich emol in das Haspittel gehn un ich hen mich ecks sahst. Wie der Wind sin ich fori ge wese un wie ich aus die Ecksposischen Graunds war’n, do hen ich mich e Hört genomme un hen dem Häckdreiwet Or der gewwe, mich ins Haspittel zu bringe. In ebaut e halwe Stund hen mer gestappt un ich stn in das Haspitiel gange. Awwer mein Hosband is nit dagewese. Do hen ich erseht ausge sunne, daß es in Perris so ebaut zwei Hunnert Haspittels bot un ich hen gar « (n(-:I:-s Un HTIUIHL, tu lUchclu Url. justus-F war. Jn mein nächste Schreibebrief will ich Jhne mehr schrreiwe. Mit beste Riegahrds Lizzie Hanfstengei. —-.--— Der letzte Ueberfall. Erzählung von J. Habertoir Niemand in ganz alifornien wußte, was für ein Geschäft der Colonel ei gentlich betreibe, und es tiimmerte sich auch Keine-e besonders darum. Der Colonel war gemiithlich und liebenswürdig hatte jedoch, wie alle Sterblichen, seine trüben Zeiten; solche traten denn auch fiir ihn ein, nachdem er in einer ganzen Anzahl von Wett rennen auf seine braune Stute «Tivsy« gewettet und —- verloren hatte. Die Leute shmpathisirten auf das Herzlichste mit ihm; als er sich eines Tages wieder in der Schenke zeigte, nahmen die Aufforderungen zum Mittrinten kein Ende. Er aber lehnte alle derartigen Freundschaftsbezeugnm gen in barscher Weise ab, verließ plötz lich das Schentzimmer, bestieg sein Pferd und galoppirte wie toll von dannen. Der Colonel war in all’ den Ort schasten, durch welche er passirte, wohl bekannt, und da man nicht gesehen, daß ein Anderer ihm vorausgeritten war, so wetteten Sportsleute alsbald hohe Summen, daß er vor Jemand-ein ausreißr. Genau genommen. befanden sie sich im Unrecht, nnd dennoch gewannen sie ihre Wette, denn ehe eine halbe Stunde vrging, passirte ein Mann mit strenger Amtsmiene dieselbe Straße, der sein Pferd vor dem hervorragendsten Wirthshause jeder Niederlassung va rirte und anfragte, ob der Colonel vor übergetommen sei. Hätte dieser gewußt, daß und von nem er verfolgt werde, es würde be denklich um das Leben des Verfolgers gestanden haben; denn dieser war kein Anderer, als der Constabler seines Bezirke-T und gegen Polizeibeamte em pfand der Colonel einen tiefen Groll. Er galoppirte ahnungglos auf der Poststrasze weiter; plötzlich aber bog er scharf ab und zwängte sein Pferd durch das Gebüsch hindurch; der Con stabler, welcher eine Weile später an diese Stelle kam, sprengte ruhig weiter. Aus dem dichten Gehölz ertönte eine Stimme: »Was giebt's?« »Ein Gestt,« versetzte der Co lrnel.. »Es wird sein« entgegnete der An dere: ein langer, biirtiaer Kerl tauchte aus dem Buschwert auf. »Wir haben seit gestern keinen Schtuck mehr, und in der Hütte giebt’g weder Schiffs zwieback noch Mehl.« »Sin·d Alle das« »Fre11ich. Kommen Sie nur mit.« Der Mann schritt, vom Colonel und Tipsy gefolgt, voran; bald gelangten fee an ein kleines Bloethaus, vor wel chem drei verdachtige Gestalten saßen, die den Colonel erwartungsvoll an bltckten « »Mae»wird Euch Be cheid sa en,« sprach dieser, ,,indeß i mein ferd anbinde.« Als der Colonel nach wenigen Mi nuten zurückkehrte, hatten alle Bier Messer und Pistolen zu sich ge teett, und Mac t itte aus einem s uhigen Mehlxa Pferti te Masken aus. setzt enn chon Zeitf« fragtedee ne - . Lieber eine Stunde warten, all es I rerpassen,« erwiderte einer der Bier. i »Ich bin nicht so durstig gewesen, wie htUt’- seit wir um das Kap Horn fuh l ren und das Wasser uns ausgegangen » trat. Wenn sich in dem alten Kasten s nichts zu trinlen vorfindet, dann geht , es ihnen schlecht, oder ich will nicht Perlins heißen." »Miche Deine Rechnung nicht ohne . ten Wirth,« bemerkte ein Anderer, indem e: seine Maske Unter dem Hut tande besestiatex »wenn es ihrer nun zu viele wären fin uns, he? Was ——« «Still, Cranls!« fiel der Colonel ihm in die Rede. »Wer sich bange ma chen läßt, lann nichts Gescheidtes voll bringen. Da aber der alte Blacl heute auf dem Bock sitzt, der immer pünktlich ankommt, so dächte ich doch, wir folg ten Perlins’ Vorschlag mid machten uns auf die Beine.« Die Thiir der Hütte wurde schnell zugeschlagen, und die Männer schritten in: Gänsemarfch bis in die Nähe der Landstraße und dann Parallel mit die ser weiter. Nach etwa balbstündigem Marschiren machte Periins, der voranging, Halt, und fagtr, sich die schweißtriefende Stdn mit dem Hemdsärmel abwi schend: »Jetzt meine ich, sind wir weit genug von der Hütte, Colonel.« »Ich denke auch,« entgegnete dieser. »Wir verfahren wie immer: Jch halte sie an, Logroller nimmt den Kutscher auf sich, Crants die Beute in Empafna nnd Mae und Perlins postiren sich rechts und linls vom Wagen. Und — es wird mir sauer, aber in Anbetracht, daß wir eben jetzt in einer ganz mise rcblen Patsche sitzen, denke ich, wir werden auch die Damen besteuern müs sen, falls solche im Wagen sind. Kommt, kommt! Da höre ich schon den alten Black mit der Peitsche knallen. Jeder hinter seinen Busch, geschwind! Und wenn ich Pfeife —aufspringen!« Alle versteckten sich dicht am Wege. Die Postlutsche kam in scharfem Trade heran; die Passagiere Planderten nnd lachten mit einander und der alte Black aab eben dem Hauptpferde eine leise Mahnung mit der Peitschenspitze. als der Colonel einen kurzen. scharfen Pfiff ertönen ließ nnd die fünf Män ner auf die Landstraße spranaen. Die Pferde standen so urplötzlich still, als sei dies eine ihrer alltaglichen Erfahrungen, und der alte Black ließ die Zügel fallen, kreuzte die Beine und ftarrte in die Luft. Die Passaaiere steckten die Köpfe zu den Fenstern hin aus, zogen sie aber ebenso schnell zu rück, sobald sie die Masken und Revol ver der Räuber gewahrten. · « »Es scheint da irgend eiwas nicht in Ordnung zu sein, meine Herrschaften,« sagte der Eolonel höflich, indem er den Kutschenschlaa öffnete. »Wollen· Sie vielleicht die Güte haben, auszusteigen? Sie haben jedenfalls ein Taschenbuch lsei sich?« wendete er sich zu dem Er sten, welcher ausstieg. »Ja? Ah, das ist ja prächtig! Wenn ich bitten darf, so leaen Sie gefälliast die Hände auf den Rücken —- in dieser Weise —- so ist’s recht.« Und im nächsten Moment wa ren die Hände fest gebunden. ,,Lassen Sie es sich u Gottes willen nicht einfal len, nach Ihren Waffen zu greifen,« fuhr er, wieder in die Kutsche hinein sprechend, fort, »denn mein Freund hier hat seine Pistole gespannt, und seine Hand ist ein bischen zitterig.« Die anderen Passagiere wurden mit derselben Höflichkeit behandelt und dann untersuchte-n der Colonel nnd seine Freunde die Taschen der Gefan genen. Dein alten Black that Niemand etwas-; wer hätte jemals gehört, daß eiii Postillon im Besitz von Geld gewe sen wäre? - »Jungens,« erklärte der Colonel, nachdem er seine Collegen bei Seite ge rufen und die Beute inspizirt hatte, »es ist iin großer Fang, den wir gemacht haben, aber es ist nur eine einzige Frau im Wagen und die scheint alt ge nug, um meine Großmutter sein zu können. Jch denke, wir incommodiren sie nicht — was?« »Die ist. vielleicht ausgiebiger, als alle Andern zusammen genommen.« brummte Cranis, indem er sorglich die Dicke eines go ldenen Uhrqehäuses prüfte. »Es giebt ja solche qeineine Spitzbubem die ein altesWeib miethen, um ihre Kostbarkeiten zu schleppen, Fegl sie denken, daß sie dann sicher in .« Der Celonel trat halb unwillig an den Wagen. »Bitte tausendmal um Vergebung, Madame,« sprach er, mit de: einen Hand höflich den Hut abneh ntend, indeß die andere abermals den Schlag öfnfete,-,,a«oer wir veranstalteii da even eine Sammlung zu einem wrsljlthätigen Zwecke. Wir wollten Sie eigentlich nicht damit belästigen, jedoch da die Herren nicht genug bei sich hat ten, so bleibt uns nichts anderes übrig.« Die alte Dame zitterte heftig, lüstetc ihren Schleier und suchte nach der Börse. Der Eolonel blickte ibr in’s Gesicht, wars den Kutschenschlag zu, setzte sich aus die Nabe des einen Rades nieder und starrte in’s Leere. »Nir?« erkundigte sich Perlins leise und mit der Miene der innigsten Theil nehme »Nein — ja —« versetzte der Colonel wie träumend. »Das heißt, bindet die Burschen los und laßt sie weiter sah ren,« fügte er ausspringend hinzu. »Ich mache, daß ich in die Hütte kunnte-« Damit sprang er in die Büsche und ließ seine Trabanten allein. Die jetzt ihrer Wassen entlediaten Passagiere wurden losgebunden und durften ein steigen, woraus der alte Black seine Zügel mit einer Gelassenbeit aufnahm, als habe er sie nur zum Zweck des Pserdewechselns niedergelegt, mit der eitsche knallte und davonfuhr. Die um ne des Colonels eilten zurhiitte surii , doch nicht ohne unterwegs dem M Inhalt versichedener Flaschen, welche während der Manipulation in ihre hände gelangt waren, wiederholt freundliche Beachtung u schenken. Groß war die Ue erraschung der ,,Straßen-Agenten«, als sie die Hütte bei-raten, hier stand der Colonel in einem sauberen weißen Hemde und einem Anzug, welcher aus den wenigen Staatsgewändern der Bande zusam mengestoppelt war. Crarits erholte sieh zuerst von seiner Verwunderung, legte eine Uhr, zwei Nistolem ein Portemonnaie und eine schwere Geldborse auf den Tisch und sprach: ,,Coloenl, erst das Geschäft und dann das Vergnügen; wir wollen theilen und dann auseinandergehen, ehe man uns hier aufspürt, denn —« ,,Theilt Jhrt,« sagte der Angeredcie kurz und barsch. »Ich will nichts da rson haben. Jch gehe meiner Wege und gebe das Geschist auf —- sür immer.« ,,Sta1tszeuge werden. he?« fragte Crants, nach der Pistole areifend. »Ich mache eine Bleimine aus Dir, wenn Du das- nicht zurücknirnmst!« brüllte der Andere, auf ihn einsprin end, was Cranks bewog, die Waffe Fallen zu lassen« »Wer borgt mir fünfzig Dollars?« suhr der Colonel fort. Periins legte ihm die verlangte Summe in die Hand; ehe zwei Minu ten vergingen, saß der Colonel zu Pferde und galoppirte in der Rictp tung fort, welche diePosttutsche genom men hatte. Er holte sie ein, er jagte an ihr vor bei, und noch immer galoppirte e: weiter. Die Bewohner der nächsten Ansiedlung kannten den Colonel zu Zut, um sich je über ihn zu wundern. sls sie aber sahen, daß er in den her vorragendsten Wirthschaften einen Kauser für seine Stute suchte und diese, von der er noch vor Kurzem er klärte, daß sie ihn; um alles Gold der Erde nicht feil sei. schließlich für einen Spottpreis losschlug, da erregte das Unglaubliche allgemeine Sensation. Und als er nun qar nach beinahe halbstündigem Aufenthalt in der Barbierstube glatt rasirt und mit sauber srisirtein und gescheiteltem Haar heran-dran da stürzte ein Je der in sein Lieblinaslotal und bot Weiten darauf an, daß der Colonel verrückt netöorben Während er nun in der Thiir der jenigen Iltirthfchaft stand vor welcher die Postiutsch: stets zu halten pflegte, sah man, wie der oben erwähnte Cen stcbler sich ihm näherte unsd ihn leise an der Schulter berührte. Alle diejeni gen, welche gewettet hatte, daß der Co lonel Jemandem entrinnen wolle, for derten sofort die Auszahlung des Ein satzes. Aber die Zunächststehenden hörten, wie der Conftabler sagte: ,,Colonel, ich widerrufe Alles und will ein offe nes Geständniß ablegen. Als ich Sie frrtreiten sah, da kam mir plötzlich der Gedanke, daß Sie zu den Stra ßen-Agenten gehören könnten und 4ch bin Jhnen gefolgt; es war meine Pflicht. Jetzt aber sehe ich ein, daß ich mich auf falscher Fährte befand.« »Schon gut,« erwiederte der Andere li«chelnd. »Seien Sie so gut, diese fünfzig Dollars Jsoe Perlins Xu ge ben, wenn Sie ihn treffen. Jch ver lassen den Staat.« Jetzt hielt die Pofttutsche mit einem Rucke vor dem Haufe an. und die männlichen Passagiere stürmten, mit leeren Taschen und voller Entriistung über das vor Kurzem erlebte Aben teuer, in die Schenke. Die Geschichte von dem Straßen raube erregte das Interesse Aller Und der Colonel benutzte die allgemeine Er regung, um sich sachte hinauszu drucken. Er öffnete den Schlag der Postiutfche. Die alte Dame fuhr zusammen und schrie ,,Georae!« Der Colonel aber sprang in den Wagen, schlang zärtlico die Arme um die zitternde Gestalt der alten Frau und rief »Mutter!« Jm Schloß Bellevue in Berlin wird mit sieberhafter Emsigteit gearbeitet, um die Räume für den Empfang des Schah von Persien vorzubereiten, der gleich seinem Vorgänger auf dem per sischen Thron hier Wohnung nehmen soll. Von dem jetzigen Schah verspricht man sich angenehmere Sitten, als sie sein Vorgänger zur Schau getragen hat. Wenigstens ist noch nichts davon bekannt geworden, daß für seinen Be such eine Hammelheerde zusammenge bracht wetden soll, wie dies fiir den früheren Schuh geschehen fein foll, der die Thiere den Tag iibcr im Schloß part weiden ließ. Ein Schlachtermei ster aus Moabit, der damals-viel leicht nicht ganz zufällig —- rnit einem mit Hummeln beladenen Wagen an dem Schlosse voriiberfuhr, hatte das-' Glück, von der Umgebung des Schahg bemerkt zu werden, worauf er sofort nach dem Schlosse beschieden wurde. Hier wurden ihm die Hammel, die das Wohlgefallen der perfifchen Majeftai erregt hatten, abgelauft, und schließ lich mußte der biedere Meister einen Hammel vor den Augen des hohen Herrn in dessen Gemächern nach allen Regeln der Kunft abschlachten. Der Lohn blieb nicht aus; der Glückliche wurde zum Hofschlachter des Schahs ernannt. si- - si Deutfchland hat im letzten Jahre für 8,15(),000 M. Kriegsmaterial nach China exportirt, gegen 3,430,000 Jll. im Borjc.hre. Aehnlich wird wohl der Export von Kriegsmaterial nachChina in allen anderem Ländern zugenom men haben, was wohl den deutlichften Beweis liefert, wie mächtig sich China auf feinen jetzigen Krieg geriiftet hat. humoristisch-es Vochgeistreidp Verr: »Ach, Fräulein, sind Sie fleißig, der reinste Ameisenhaufcn l« Ins dem geben. hat Irgend Jemcknly gedankenlos, Was fürcht-dich D u m m e O gemacht, iant er trink Entschuldigung wiß mit: »Ich habe a e d o ch t—l« Im Ziel. J V a te r: »Nun, Franz, mit Deinen Wissenschaften tiebt es aber ganz bedenk lich aus; Du tommst ja jeden Tag um einen oder zwei hinunter.«—Franz: »Das lonmit von jept ab nicht mehr vor, Papa l«—Va ter: »Nun, das soll mich sreuen; so sicher iist das aber wohl nicht?«-—F r a n z: »Doch, Papa ; ich bin heute der Le He geworden i« schätzung. Wirth (zum Kellnem »Wissen Sie nicht, ob der Herr ansI Nummer 14 noch längere Zeit dableibt?«—»Ge wißt! Er hat noch ein zweites Hemd mit « Yorgalopptrt Sie: .Theuerster, wenn ich auch weit, weit weg wäre, könntest Du mich doch lieben«——E r: »Welch’ eine Frage, se weiter Du wärest, desto mchr würde ich Dich lieben i« glhr gldeaxh Elia: .Wer ist denn der reizende jnnge Mann, den Du gemalt basi?«— C mm a: »Das ist mein Bräutigam-· —Clla: »Ja, bist Du denn verlobt?«· —Cnima: »Nein; aber so muß er aussehen !« sie kennt sicii aus-. Mn Her: »Wenn Du wieder Ohn machten belonnnst, dann bitte doch Dei nen Mann, daß er Dir die neue Aerztin rusen läßt t«——T o ch t e r: »Lieber gar l Glaubst Du denn, diese mißgünstige Person wiirde mir einen neuen Hut oder ein Kleid zur Beruhigung oder gar eine Badereise verordnen?« Wie die Ilion fangen. . know-— L-. » Söhnchen (beim Verlassen des Restaurauts leise zum Professor): »Papa, wir, haben ja vergessen, unseren Schirm stehen zu lassen l« Gen-übte Freude-. -»Herr Kommerzieurath wohnen wirt lich großartig hier im Billendiertel !«— »Ach, wissen Sie, wenn nur die Nach barn rechts und links und bis-mais nicht auch Millionäre wären t« Ia so! «Lieber Freund, Du siehst letzter Zeit so schlecht aus-lebst Du in schlech ten Verhältnissen?«—,,O nein-meins Schwefter hat in 14 Tagen Hochzeit und da lernt sie bei uns zu Hause noch schnell kochen t« Gutinütljig. Köchin (zur Frau Amtsrichter, alg die erwartete Beförderung des Herrn Aiiitsrichters, ausblieb): »Dosten S« Jhna, Frau Amtsrichter, schauen S’, mei Schay hat auch fest draus g’rechnet, daß er G’freiter wird und nix war’g l« Galgenliumorn Schiffbrüchiger Matrose szu seinem Kameraden, der sich zu ihm aus eine treibende Raa rettet): »Na, Jan, Du hast hoffentlich 'n ButPl Schnapus dabei? Wat? Nichtt Na, dann wird dat wohl ’ne verflucht tr ocken e G e - schichte werden, bis da fo ’u alter Kasten vorbeiiommt und nimmt uns mit i« — Macht der Gewohnheit Am Stammtisch erzählt Jemand die Geschichte aus den »Ftiegeude Blätter« von einem Förster, der täglich zwei Fasaneu abzuliefern hatte. Einmal ver gaß er, Schrote zu laden, aber die Fa sanen sielen—trovdem es nur eiu blin der Schuß war-doch herunter, weil sie es eben schon gewöhnt waren. För ster: »Das mit der Macht der Ge wohnheit hat schon seine Richtigkeit, meine Herren. Jch bekam einmal einen Forsteleven—blutjungen Burschen, vom Schießen keine Spur-immer daneben. Nun, in einem bis zwei Jahren brachte es der junge Mann durch fleißigetl Ueben so weit, daß er ein Meisterschiitze wurde. Und sehen Sie, meine Herren, tropdem er nunmehr ein Meisterschits war, schoß er immer daneben-weil et es sich eben angewdbnt hatte i« — Ins der Zur-neunun Hoteliete »Wenn mit-ihn Sie morgen früh geweckt zu werd-ap Studentx «Sobald, wie’s erste frische Faß angesteckt wird i« Zuckunst unter Vorbehalt K a r l che n: ,,Papa, was ist denk ein Junggeselle?« — P a p a: »Ein Junggeselle ist ein beneidenswetihes Mensch, aber sage es nicht der Manto i· Gier «Mnnderlsmabe. Ehe fra u: »Deinen Sie sich, unser Kleiner konnte schon mit zwei Jahren feines Papa-Z Titel: , Miit-är iniendanintdiätar' ausspre chen !« Zwischen Ykchtprlingem A.: »Paifitt's Dir auch, daß die Ge danken, die Du vor längerer Zeit e habt hast, wieder zutücktehkenP«-Z.: ,,Regelmäs3ig, wenn ich ein franiieied Konvert beilege !« Geistesscgenwart Sonntagsreiter Geisen Pieri durchgel)t, zn einem ihm bei-muten Ber iicherungsagentem der am Wege fiel-O »Sie, schreiben se mer auf in die Uw fallverlicheeung i« Fehundärbahnidtilh W «Sagen Sie nur, Frau Bahnwarteo rin, wie stellen Sie es. nur eigentlich an, daß Jhre Kinder alle so zeitig lau sen lernen?«—»Seh’n S’, Frau Post halter, das gibt sich bei uns hier ganz von selbst, die Kleinen halten sich hintew am Zügle an nnd wenn’s lossährk laufen s’ halt mit !« Inder-e Zeiten. Dame: »Die Zeit der Siegsrieds ist leider vorüber ! Solche Helden giht’s nicht mehr !«—-He rr: »’s ist bedauer lich, mein Fräulein, denn Drachen gibt’s heutzutage leider noch genugt« Pietättogh S ch w e st e r (der Verstorbenen, znm verwittweten Pantoffelhelden): »Psnit schämen Sie sich! Ihre Frau ist noch gar nicht unter der Erde und Sie haben schon den Hausschlüssel in der Taschet« Zwei netkifche Gauner. Herr sder Abends beim Nachhauses kommen zwei Sviybnben unter seinem Bett entdeckt): »Was macht Jhr Ha lunten denn da unter meinem Bett?«— ,,Entschnldigen Sie, wir-wir haben nur etwas Bersteden gespielt l« Zinkuverlässiw »Ich kann diesen Menschen nicht lei den: so oft er Einem was erzählt, ist regelmäßig das Gegentheil davon wahr !«—»Nun——-dann wiirde ich eben halt immer das Gegentheil glauben!« —,,O, darauf lann man sich bei dem auch nicht verlassen i« Denkst-It Dame (zu ihrem Mann): »Du weißt, ich bin morgen Hauptzengin bei einer Verhandlung, kause mir einen neuen Hut, es könnte Zur Sprache kom men, daß ich, als die That geschah, denselben Hut hatte, und Du wirst inich doch nicht öffentlich blamiten wol en .« Dom Stettin-den Professor: «Lachen Sie doch nicht so imbesonnenl Sehen Sie denn nicht, daß ich mich nnr versprochen habe, als ich sagte-: Goethes Pha d r a —- ich meinte selbstverständlich: Schiller-J Jphigenic.—Merten Sie sich: immer, wenn ich das Eine sage, meine ich das Andere-oder uingetehrt!« Bescheiden-er Zier-Optikern Jsst JO LE Schüchterner Jünglingr »Ach, Frnnlein Nöschen !—-Dcnf ich wenigstens auf Ihren ansgezogenen Oundschuh einen Kuß drijcken?« Yodingungøweikh Jnnge Fron (zurKöchin): »Hö ren Sie. Berti-m wenn mein Mann fragt, wer den Braten hatanbrennenI lassen, so nehmen Sie’s auf fich, ver standen!«—.5kdchin: »Das will ich« thun, gnä’ Frau, aber meinem Bräuti-. gam gegenüber müssen Sie selbst die« Verantwortung tragen, soan kriegei die größten Unannehmlichteifm l·..