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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Sept. 14, 1900)
Es — «- XHSMIIIIIIIUSWIMNI lentcr der Burenflagge. ’ « Histckischer Roman aus Transvaal von Z Will-m de Ruyter-. T (Auå den Erxebniiien eines Missionärs.) E L .B- L AIL «II- LALLDMMDLWMUJCX www-EIN (4. Fo:·tl(tzung.) Erregt ging Hainen auf und nieder. Was mochte hier vorgefallen sein? Alle Zeichen deuteten ihm nur in ge hsiinniszvoller Weise eine wahrschinlich grausame Handluna der Englanoerin an. Jetzt waren die Leute mit ter Tragvahre angekommen Behutsatn legten sie den Kranken in dieselbe und trugen dann den weißen Freund und Bruder ihres großen Vater-«- in vor sichtiger Weise nach der Missivns Latium Hulden ließ dann von einigen Leuren dein Löwen das Fell abziehen und nachdem dieses geschehen, gingen auch die letzten mit der Trophäe des lrankenPietThorn von dannen nnd die Schlucht lag verlassen und einsam. Jn der folgenden Nacht stellten sich unge mein viele Schakale und Hyiinen ein und hielten einen reichen Leichen ichmaus an dem unglücklichen schwar zen Nathaniel und dem todten Löwen. Piet Thom aber laa in wilden Fieber phantajien irn Hause Haldens und es bedurfte der optertvilliasten Thätigleit, um seine Natur im Kampfe aus Leben und Tod siegreich zu unterstützen. Fast vierzehn TFe hindurch schien es, als wäre keine ussicht dazu vorhanden und in der Nacht, wo sich die Krankheit brach, glaubten Halden sowohl trie seine Frau, daß Piet Thvm den Mor gen nicht erleben würde. Mit dankbarem Gebet begrüßte Hal den die unerwartete Wendung. Piet Thom jedoch, der starke, jugendfrische Piet Thom, war ein schwacher und ge alteter Muan geworden. Sein blon des Haar tvar get-leicht Wie ein irrer Wirklich sag et Iemc umgcoung un, rrIl nach und nach ertaiinte er Halt-en, seine Frau und ihren Sohn, dann sah ei auf seine schmalen, adgezehrtcn Hände; Thräneri traten ilini in die Augen und mit schmerzlichem Lächeln streckte er den sein Lager Umstehenden die Hände entgegen und sagte mit schtvacher Stimme: »Ich danke Gott und Eueht Wie soll ich es vergelten?« XUL Univeit des Modderflusses stand ans einer Anhöhe die Farm Ohm Juli-Es nach ihm Jakobsdal genannt. Präch tige Weidetristen umzogen das Anwe sen, große Viehheerden waren auf ihnen zu sehen and legten Zeugnis-, ab silr dn Rei huin des Besitzers. Es erar egen achmittag, als die bei teni ieh weilenden Söhne Jakobs« einen Reitertrupp herannahen sahen, über dein es hier und da wie von-Essai sen in der Luft aufblitztr. Noch konn ten sie nicht erkennen· was es für Rei ter waren. » seh’ Waffen aufblitzem Hann - je,« agte der jüngere Karlsen zu sei nem Bruder. »Warte es nicht besser-, wir reiten zuin Hause und alarmiren? Scheint ein starter Hause zu sein·" »Nein, wart’ noch einen Augenblick, Itzt erkenne ich sie schan. S’ist ein urghertoinmanda Was haben denn die vor? Holla, reit« hin zum Hause und ie? die Freistaatslagge hoch, da mit ie ehen, daß wir sie entdeckt ha ben. Jch aber werde sie hier erwarten, Karlsen." Gehorsam sprang Karlsen aus ein Pferd und jagte dein unsernen Hause u, wie es der ältere Bruder befahl. ähr und näher tani der Reitertrupp, und als er au; Schußweite herange kommen war, latterte ani Hause stolz die Burenslagge hoch. Hannje sah, wie heim Anblick dieses Zeichens die Reiter ihre Hüte schwenkten und in ein lautes ,, schl« ausweichen Ein Reiter aber se te sein Pferd in schnellerc Gangart, näher und näher tam er, und iiiii ei nem Juhelrus flog ihm hannje entge en, denn es war der liingst erwartete ater, uin welchen sie sich bereits Be sorgnisse machten. « e,SV·nnner»topje, inein Aj’t·i:ng', wir nno Ja nocy zur rechten Heu gekom men! Glaubten Dich biet in Gesell schaft zu finden, tief Qbm Jakobs. »Ja Gesellschaft, Vaters Wie soll ich das verstehen?" erwiderte der Sohn. ’ »Nun, ir, Colesberq haben sich Eng liindet zu einer Company zusammen gezundem um, wie ich vermuthe, auf ndtaub im Freiftaate auszugeben, wie u einem Spaziergang.« « ier ist alles in Ordnung, Vater, und in der ganzen Gegend weiß iein Mensch von der Sache. und ist auch kein Englänper zu sehen. Wie sollten xie denn auch! Wir haben doch Frie -cn.« . «Fkieden, mein Junge, ja, einen englischen Frieden, und der ist so be schaffen, wie ein Spinnen, in dem der Engländer, wie eine Kreuzspinne, aus Raub lauerti. Wirst bald genug blaue Bohnen epflnnzt haben, will's Gott« im engli chen Gehirn.« Dann wandte er sich zu den ihm fol genden Reiter-i und sagte: »Nun, Jhr Butghets, die Station ist erreicht, und der alte Obni Jakobå wird es Euch an nichts fehlen lassen W wir ein, und laßt Euch meint enndfchuft mundeni« Reiswein-eh welcher ans vier ss Mauern besinnt-, stät-e sich vor —- inseedegung an ld hattet W sie das Haus Olnn alods' erreicht, in welchem sich nun ein reaes Leben ent faltete. Odm Jakobs hatte Farm aus Zarni besucht und den Buren dieMittheilung von dem gemacht. was er von Piet Thotn erfahren. Alle waren der glei chen Meinung, daß dieses Zusammen ziehen von so viel aleichbetvcssnetcn Menschen in Colesdera ntchts Gutes bedeute, und jeder schloß sich deshalb dem Kommando Ohm Jakobs an. Nachdem sie ihre Pferde versorgt hatten, versammelten sie sich jetzt in einem großen Zimmer des Hauses und stärlten sich dort. Dann zündeten sie ihre Kaltpseisen an nnd deriethen, was nun weiter zu thun sei. Ohm Jakobs schlug folgendes vor: »Ich bin der Meinung, daß ich mich selbst iiberzeuae. wie es in Colesbetg aussieht. Ich werde meine einzige Tochter, die Annn. mit mir nehmen, und vielleicht einen von Euch Jch ha be siir das Mädchen einiae Einläuse in der Stadt zu machen. und dei die ser Gelegenheit hört und sieht man viel. Wir sind vierzig Mann, und das Kommondo werden wir so ein theilen: Je fiins von uns bleiben bis zur letzten Grenzstation ans den ein zelnen Gehöftcn untergebracht, erfor schen täglich die Gegend· reiten vie Grenze ad und sind in fortwährendem Zusammenhang. Sollten wir in drei Tagen nicht uriicl sein, so hat mich der englische eusel erwischt, und Jhr alarmiri. Hosse aber, daß er dieses Kunststück nicht fertig bekommt. Fest nun die Annahme von mir richtig fanden, so sendet Jhr sosort auf die Nachricht von der ersten Station her einen Rot-n am- nkichsten nnd ist die I fes geschehen, reiten je zwei Mann von jedem Platz in den Staat und alarmi ren die Commandos. Wir aber verei nigen uns dann wieder, und reiten da hin, wo wir zuerst am nöthigsten ge braucht werden« Alle waren mit dem Plane einver standen, denn Ohm Jakobs hatte die größte Erfahrung von ihnen, da er in früheren Kämper stets-ein Comman do geleitet hatte. Seinem Rath tonn ten sie unbedingt vertrauen Ohm atobs ließ jetzt seine Tochter Anny ru en. Es war sein jüngstes Kind und im Alter von 16 Jahren. Trotz dieser Jugend führte sie bereits seit zwei Jahren an Stelle der verstor benen Mutter den Haushalt, und der Vater sowohl, wie auch die Brüder hielten sie wegen ihrer Tüchtigkeit in großen Ehren. Sie war ein hübsches Mädchen. Schlant, groß und dennoch kräftig gewachsen. Blaue Augen, schweres, flachsblondez aar erinner ten sofort an ihre he ändische Ab stammung. Bescheiden trat sie in den Kreis der Männer zu ihrem Vater und fragte ihn, was er fiir Wünsche habe. »Anno,« sagte Ohm Jakobs zu sei ner Tochter, »ich will nach Coleåberg, und Du sollst mich begleiten. Mach« Dich reisefertig.« Gehorsam, ohne weiter zu fragen. machte sie sich sofort bereit, dem Wun sche des Vaters zu folgen. Jn diesem Augenblick hörte man vor dem hause Pferdegetrappel, sowie die Stimmen zweier Männer, und deut lich vernahm man die Rede des einen, welcher ziemlich laut ausrief: »Das nenn’ ich Glück. Hoffte den alten Jakobs taum anzutreffen. Und ein Commando scheint er hie-.- zu ha ben, just zu rechter Zeit, um unsere Burenfla ge zu schäkem He, Karlsen Jakob-. faul-I die V erde zur Tränle. während wir mit Deinem Baier Nis thiges zu sprechen haben. Reiten bald weiter. Komm, Enoch, gehen wir hin ein.«' »Das ist Commandant Cronje!·' rief Ohm Jakobs erregt aus, und alle sa hen mit gefpannter Erwartung auf Die Thür. Diese öffnete sich, und herein trat ein älterer, breitfchultriger Mann, wet chem ein jüngerer auf dem Fuße folgte ,,Cronje!« rief atobs freudig aus und »Cronje!" rie en die Versammel ten jubelnd aus« und alle Hände ftreik ten sich dem Eintretenden begrüßenr entgegen. »Ja —- Cranje!« rief dieser aus, »und wenn der gan e Freistaat schläft, zwei Männer wa en, th Jakobs und Euer Cronje. Was sitzt Jhr hier wie Verschworene beisammen? Ha, Ohm Jatobs, ist die Sonne draußen nicht heller, als hier im Zimmer? Oder fürchtet Jhr das Licht?« »Was fragt Jhr erst, Cronje, wo Jhr es felbft seht, wie es im Staate steht,« sagte Ohm Enkel-T «Doch setzt Euch und stärtt ach. S’ift heute noch etwas mehr vorhanden beim al ten Jakobs, als nur getrocknetesFleifch und Mais. Werden bald genug froh sein, fd wir solches noch im Ueberfluß bestim. Was führt Euch vom Wit watersrand bis her zu mir?« Cronje und fein Begleiter hatten sich im Kreise der Buren niedergelassen und mit gefpanntefter Erwartung merkten die Berfarnmelten auf seine e HJch will Eure Neugierde nicht zu lange auf die Probe stelle-. und es ift W I auch in diesem Falle n ts rth Gebt mir den Krug da hie-r untPeetne Thonpfeise, dann will ich Euch ein längeres Stück er ählen. als Jhr ie gehört seit letzter sein« Mit tiefern Zug stärtte sich Cronie aus der Kanne voll Weisendier. zün dete sich seine Thonpieise an, tauchte eini e mächtige Zuge und sprach: »sehr wißt, wie unsere Väter strn diese Schollen Landes getötnpft und gelitten haben. Jhr wißt, wie hohe Opfer an Blut und Gut uns unsere Selbstständigteit bis heutigen Tages gekostet hat, wie wir den Frieden und unsere Freiheit alle wünschen, teines Menschen Feind sind und niemanden angreifen, so er uns ungestört läßt. Aber es giebt ein Volk. das mit Neid. Haß und Mißgunst uns verfolgt und unsere Freiheit vernichten will, um zinsgute Knechte und goldreieheg Land hier zu erhalten. Der große Gott im Himmel hat uns bisher stets geschützt, und ich habe die feste Hoffnung, daß dieses auch jetzt wieder der Fall sein wird. Hört zu, unterbrecht mich nicht, ja! Denn am Witwatersrand gähtt es in den Köpfen von Tausenden von Uitlander5: eine künstliche, gefährliche Erregung ist dort durch englischeAgen ten hervorgeruer und greift mehr und mehr um sich. Der Haupts-? ist JE hannesburg, und der erste An iihrer ist ein gewisser Lionel Phillips, Mitinha ber der großen Firma Eckstein u. Co. - Uns alten Treiern wollen diese Uti : kanders das Ende bereiten, die Regie rung itber Transvaal an sich reißen und unter englischer Oberhoheit herr schen! Seht! diesen Brief sing einer meiner Spione auf, und zwar an einen gewissen Jameson gerichtet.« »Jameson?" rief Ohm Jakobs. »Jameson, DunnertopjeE Den Hahn » ten tenne ich! Doch erzählt weiter, ich » habe mich also, Gott sei Dant, nicht E getanscht.« »Den kennt Jhr, aiob52 Nun — desteo besser werdet hr ihn uns zei gen tönnen, daß ihm einige ute Bu rentugeln den Weg nach Kav adt wei i i s i i sen. Hier ist der Brief« welchen Liv nel Phillips aus "- ohannesberg an Dr. Jomeson zu Kap tadt richtete, und es steht folgendes in demselben: »Die : Transvaalregierung ist völlig herun J tergetominen, und wir müssen, suin , nicht große Verluste zu erleiden, refer rniren. Der einzige Weg ist nur noch dieser: Revolution oder englische Ein mischung.« Jetzt wurde die Rede Cronie’s von den Anwesenden unterbrochen. Erregt sprangen sie aus, die Augen blitzterh die Hände ballten sich zu Fäusten, dro hende Rufe ertönten, und durch den wilden Aufruhr brach die gewaltige Stimme Ohm Jakobs hervor, welcher ausrief: .Nieder mit den englischen anim ienl Reinen Pardonlhoch die uren flagge!« Und «hoch die Bureiislagge!'· don nerte es in mächtigem Chor aus dem Kreise. Mühsarn stellte sich die Ruhe wieder r, bis Cronje wieder fortfahren onnte. «Freunde, Fruendel Beides, Revo lution und englische Einmischung zu sammen, wird von diesen Uitlanderz geplant. Wißt Jhr denn, Jhr guten Menschen, wer diese Uitlaiiderg sind? Waret Jhr einmal in der goldenen Stadt, wie sie Johannesburg nennen, und habt Jhr das Treiben von diesen Leuten gesehen? Männer und Frauen aus allen Theilen der Welt, hungrig nach Gold, gie i nach Reichthuin wie die Schalale vors Aas, so kamen sie zu uns. Schwelgen und prassen thun sie in ihrer goldenen Stadt, den größten Luxus entfalten sie und sehen mit Ver achtung aus ihren seidengepolsterten Wagen aus uns alte Tretet aus der Straße. Marmorne Paläste haben sie sich gebaut und huldigeii darin de: Sünde. Wir aber, die wir ihnen nichts verbieten, scheinen ihnen des halb so heruntergelonimen, daß wir nicht mehr unseren Staat zu lenken ver-stehen. Alles, was ich Euch hier sagte, hat den Zweck, Euch zu warnen. Euch vorzubereiten, daß Jhr jeden Augenblick gebraucht werden könnt und dann·bereit.seid—. Ob ABut »iru ØIUIIVUUUI UUcc Ull jklclslclcll «- DU ren sind wir und wollen wir bleiben!« Jetzt nahm th Jakobs das Wort nnd sagte: »OhInCronje, Jhr theilt uns schlim me Nachrichten mit, aber wir haben sie erwartet. Jch selbst kenne diese llit landers wohl arn besten, wißt ja, wie sie mir mitgespielt haben. Diese Män ner hier sammelte ich als Grenzwache, da ich vor mehreren Wochen durch ei nen Former Piet Thom, welcher aus Colesberg tam, beunrubigende Nach richten erhielt, daß sich daselbst Leute einsammelten, welche alle eine gleiche Bewassnung trugen.« »Das wollt’ ich erkunden, Oben Ja tobs,« siel jetzt Cronje in seine Rede ein. «Also zu Colesberg besindet sich das Wespennest; und wo ist dieser Dr. Jarneson? Jhr sagtet vorhin, daß Jhr ihn lennt.« »Wohl, wohl. Eben diesen Juwe son siihrte der junge Pier Tbom mit noch mehreren Englandern in zwei Tretwagen durch den Staat und Gri aualand. Er hatte in seiner gutmü tbigen Dummheit, da ihm die Eng länder Jagdztoecke vorgespiegelt haben, keine Ahnung von deren wahrem Cha rakter. Jch rcch aber sosori die ganze Gesellschaft, ertheilte dem Piet Thom meine Weisung, sie scharf zu beobach ten, ließ ihm einen ehrlichen schwarzen Diener von mir zur Be leitnng und rief mir dieses Comman o zusammen, um tm- in Eoletberq zu ertundigen und die Grenze zu bewachen. So. m --k - « «---- « Is-« M - · wißt Jbr alled. was ich auch weiß. Mdge unt unser großer Gott und Ba ter da oben seine Treue weiter erwei sen. so wie wir ilnn die unsere halten. s5reunde, laßt uns niederinieen und ihn um seinen Beistand bitten!« Die ganze Versammlung iam dieser Aufforderung nach und kniete nieder. Langsam sprach der alte Ohm Jakobs mit lauter Stimme ein Gebet um Schuh und iilfe. Tiefes S weigen folgte den Abt ten Obm Jakobs’, dann sagte dieser kurz: »Laßt uns satteln!« « Cronje aber sprach zu Obm Ja kobs: »So wollen wir gemeinsam nach Colesberg.« Als die Männer wieder im Sattel saßen und Ohm Jakobs noch seinen Söhnen Berbaltungsmafzregeln gege-. ben, trat Annu Jakobs aus dem Hause· bestieg gleichfalls ein Pferd und ritt an die eiie ihres Vaters. Ohm Jakobs rief feinen Söhnen noch zu: »Jungens, so lange wir auf dem Kriegspfade sind, zieht nicht die Burenflagge am Hause ein. Laßt sie als stolzes Zeichen flattern. Bevor sie niedersinlt, salll Ihr. Hoch unsere Burensiagge!« Mit lautern Hoch setzte sich der Nei tertrupp der Grenze zu in Bewegung und war bald den Blicken der nach E schauenden Söhne Obm aiobs’ ver schwunden. Karlsen Jarobs wandte sich zu seinen Brüdern und sagte: ! »Hannie, Otto und Jhr Anderen, putzt ; die Flinten gut, und wenn der engli I sche Händler in den nächsten Tagen ; tommt, so lauft jeder ein Paar Pfund ; Pulver. Es wird bald im Preise stei geni« s XIV. Auf dem großen Matltplatz zu Co lesberg herrschte ein ungewöhnliche-J Leben. Die Stadt, welche außerhalb - der Minendistrirte liegt, war bis dahin sen Ursu ruutcll chlllcsl Mk Anschl städte verschont geblieben. Seit einiger Zeit aber war es förmlich, als ob sich « in der Stadt ein Magnet befande, der Menschen über Menschen an sich zog. Minenarbeitex, Goldsucher, unheim liche Gesichter und Gestalten bevölker- I ten die Straßen und hatten dicht dei H Colesberq ein besonderes Lager bezo gen. Die Bewohner der Stadt erfuh ren, daß es die neu gewordene Polizei truppe der British South Asrica Com pand war. Es waren wohl an sechs bis achthundert Mann, alle leich be-. waffnet und gekleidet. Jhr Lager be saß ein militärisches Aussehen, die Zelte waren in genauen Abständen er richtet, Wachen gingen an den Eingän gen aus und ab. Jn der Mitte des La gers erhob sich ein besonders großes und besser errichtetes li, von welchem die britische Fahne sdiertg und vor dem Zelteingange stand eine Batterie Maximtanonen. s Jn dem Zelt aber saßen an einein Feldtisch, der liber und iiber mit Kar ten, Plänen, Zeichnungen und Schriss ten bedeckt war, drei Männer: Dr. Ja meson, Sie Haptnan und Sir John Willonghby, der sogenannte militäri sche Befehlt-haben Die Gesichter der drei Männer zeigten eine talte Ent schlossenbeit, besonders das Janusons, welcher soeben sagte: »Das heutige Schreiben Beits und das gestrige von Lionel Phillips be sagen dasselbe; die Saat ist reis, um diese Burentöpie zu schneiden. Phil lips hat in Johannekburg ungefähr achttausend Gen-ehre und Leute, sie zu führen; dazu kommen wir, unsere Ar tillerie und weitere Verstärkungen Jn Zwei Monaten wird in Pretoria Ohm Paul ein enalischerPensionär sein, und die Burcnitanten siir immer vernichtet. Ich gab deshalb den Beschl, das Lager heute abzubrechen. Rhodes sendet für morgen einen Eisenbahnzug nach Han neben und von dort werden wir unsere Truppen nach Maseling befördern und in Pitsani bei Maseting ein besestigtes Lager beziehen. Dann wird unsere nächste Sorge sein, auf dem Wege nach . Johannesburg in gewissen Abständen « Wellblechbarncken zu errichten und mit Vorrath zu versehen.« »Aber wie wird dies möglich sein, ohne die Aufmerksamkeit der Buren zu erregen?« fragte Sir Willoughbh zwei felnd. »Pah,« erwiderte mit Geringschätz ung Jameson, »diese Buren sind so dumm wie ihr Vieh und leicht zu täu schen. Unsere Arbeiter werden sagen, falls sie gefragt werden, es würde eine neue Postverbindung zwischen Johan nesburg und Mafeting hergestellt. Das wird jedem Buren einleuchten. Brechen wir auf, meine herren! Zeigen Sie mir, Sir Joha, daß Sie die Truppe in gutem militiirischen Drill haben: in zwei Stunden morschbereit!« »Das soll geschehen, Doetor,« sagte derselbe, stand hastigl auf und verließ · das Zelt. Wenige ugenblicke später tönten langgezogene Alarmsignale über das Lager und riefen dieMannschaften der sogenannten Polizeitruppe zusam men. Mit turzen Worten gab Sie John den Befehl, das Lager in kürze ster Frist abzubrechen und marschbereit einzutreten. Eine fieberhafte Thätigleit ent wickelte sich jetzt, und kaum eineStiinde war vergangen, da standen die Colon nen marschbereit, die Reiter hatten aufgesattelt, die Batterie war fertig, der Wagentrain in Ordnun . Vor der Reitertruppe, die an 400 ann start war, hielt Sie John Willoughby, neben ihm ein Standartentriiger mit der britischen Fahne, und ·eht kamen Dr. Jameson und Sir pman zu ihm geritten. Ein neues Signal et —!,.«.. . tönte, und die stattliche Polizettruvpe seste sich in Marschdewegung gegen die Stadt, um dieselbe zu durchauren und dann den Weg zur Bahnftation inne zu halten. Dieses Vorhaben der Truppe war in der Stadt nicht unbemerkt ge blieben. Fast alle Einwohner hatten sich versammelt, um den Mannfcheften ein letztes Lebewohl zu geben. ' u der selben Zeit, wo die Bürger die sowei trudpe erwarteten, waren Ohm Jakobs und Cronie, in Begleitung von Anny Jakobs, zur Stadt hineingeritten und mußten denselben Weg durch die Men schenmassen nehmen, welchen die Truppe pafsiren mußte. War es ni t « wie ein böses Omen, daß erst die Bu ren geritten tarnen und dann die Eng ländeth Blumen hatte man auf den Weg gestreut, die Häuser zum Abschied beilaggt. Ohm Jakobs und Cronje wußten nicht, was die sestiiche Veran staltung bedeuten solle, Jakobs fragte daher einen englischen Soldaten nach dem. Grunde. »Jameson zieht aus, um« Euch Afri landern ein Evangelium zu bringen. Die Polizeitruppe für Rhodesia oder Betschuanaland ist’s, welche heute ab reist.« »So, so, die Polizeitruppe. Na, ich dank Euch schön," sagte Ohrn Jatobg zu dem Soldaten. Dann lentte er sein Pferd wieder an die Seite Cronjes und sprach: »Laßt uns· dort dei dem Hotel absteigenrund zu Fuß die Sache be trachten. Machen zu Pferde zu viel Aussehen, und ich möchte nicht« daß mich Jameson ;viederrrtennt.« Damit lentte er sein Pferd zu einem kleineren Hoteh Cronje solgte ihm mit detTochter, und, nachdem sie die Pferde den Dienern übergeben, setzten sie sich auf einer Veranda nieder, um sich von de: Reise zu störten und von hier unge stört die Truvpe des Dr. Jameion zu beobachten. Von Weitem tonnte man « scheinend gut organisirt und militä hören, welche dem Zuge der Truppe bereits die Klänge der Musileapelle voranschritt. Näher und näher tönte dieselbe, und jetzt hörte man das erste brausende Hoch, welches sich weiter pflanzte und wie ein Herold dem Zuge vorauseilte. Mehr und mehr Bewe guna lani in die vor der Terrasse ste henden Menschenmauern, und jetzt end lich, da waren sie. Neuebrausende Hochs unrjubelten die Reiter, Blumen sloqen von den Baltons, in einem Triumphzug ritt Jameson stolz dahin. Cronie und Jakobs beobachteten wie lauernde Löwen ihre Beute. Hier und da wechselten sie einen Blick, irgend welche Mittheilungen jedoch durften sie der Umstehenden wegen sich nicht zu machen wagen. Fast eine Stunde dauerte der Vor beimarsch, undCronje sowohl wie Ohm Jatobs hatten die gleiche Empfindung-, daß die Polizeitruppe eine starke und achtunggebietende Macht sei, welche an risch geschult war. Wie es bei solchen Anlassen stets ist« drängten die Zu schauer, nachdem ihre Schaulust be endet worden, in die Wirthshäuser, l und in kurzer Zeit waren auch in die sem hotel sämmtliche Tische von einer ausgeregten Menge besetzt, die lebhasr den Abzug der Truppe besprach Cronje« Jakobs und dessen Tochter hatten sich gleichfalls an einein Tisch niedergelassen und sich Essen bestellt. Soeben war dasselbe ausgetragen, als sich eine schwere Hand aus Jalobs’ Schulter leate und Jemand in schlech tem Holländisch ihn anredete: »He, Ohm Jakobs, seid Jhr es selbst oder ist es Euer Schatten? Glaubte Euch zu einem Filet geröstet aus dem » Middelveldt statt hier in Eoleoberg!« s Erstaunt und erschrocken blickten"Ja- ; lobs und seine Begleiter den Sprecher ; an. Dieser war, dem Aeußeren nach, ; ein Mischling, ein Abtomme eines « Weißen und eines Kassernweibes. Starttnochig gebaut und wohl ein Mann in den dreißiger Jahren. Da derselbe die erstaunten Blicte Jotobs’ siss KA feil-un fiiklss Ihr-»Wie- most-s und ries mit breitem Grinsen aus-: »Ja, ja, Jhr staunt mich an, und ich Euch. Damit Ihr wißt, wer ich bin, ich war der Ochsensiihrer des Jamess sonschenWagenH und sah Euch vor ietzt acht Wochen aus der deutschen Mis sionsstation am Baalsluß. Waren zwar nur einige Stunden, und Ihr habt mich toohl taum beachtet. Dero mehr ich Euch, und aus der Wildniß vergißt man nicht so leicht einen Men schen, wie hier in der Stadt. Seid ja damals Abends noch wie toll in’s Veldt geritten, und als es dieser Dol tor am Morgen siir den Diebstahl an brennen ließ, gab ich sür Eure Haut leinen Pennh. Ja, ja, so täuscht man fich: hier sitzt Jhr gemüthlich bei Kad toein und Neishuhn, derweil glaubte ein Anderes Euch geröstet wie eine-Fia stanie. Mit Eurem Verlaub setze ich mich und trinke einen Whistey auf meine Rechnung in Eurer Gesell schaf« Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte sich der Mensch nnd sagte dann noch: »Damit Jhr übrigens meinen Na men wißt, so nennt man mich Jorri Swartiollivitt, türzer Jorri!« Jakobs hatte den Menschen sofort mit Mißtrauen beobachtet; wünschte jedoch von ihm wegen des-Diebstahls und in Betress des-, Beldtbrandes Auf klärung zu erhalten. Daher liesz er ihn ruhig Platz nehmen und sagte ,.Was ist das mit dem Diebstahl und dem VeldtbranW Den le eren kenne ich, aber den ersteren und en Zusam menhang —« »Nun, Ihr sollt es wissenl In der Nacht. wo Jbr davongeriiten, wurde diefem Dr. Jamefon ein werthvoller Koffer mit Documenten gefiohlen.« »Was fagt Jhr?« rief Jakobs in großer Erregung aus« »ein Koffer ge ftobleni Von weni, etwa von mir, und may beizie mir deshalb das Beldt ein « »Nein, man hatte auf Euch Ver dacht, fa, und Jamefon ließ deshalb das Veldt in Brand setzen. Aber es war anders. Als wir noch stehen und VCM kFUCk Mel-M es war not-, Nacht, da tlappern plötzlich im scharfen Ga lopp von der Mission zwei Pferde. Ritten wie derTeufeL darirten die Pferde vor Jamefon und lnallten die blauen Bohnen dem Doctor um die Ohren, dann fliegt noch ein Schimpf wort. und die Kerle waren verschwun den, bevor wir den zweiten Athen hol ten. Aber vor sich auf dem Pferde hatte der eine von den beiden R.«itern den gestohlenen Koffer-, und das Vort, welches er dem Jamefon zurief, dürfte er hier nicht angehängt sagen, es lan tete: Englifcher Spion! Pfi, fud ruhig, braucht Niemand zu hören, was wir fprechen.« »Und wer, wer irar der Reiter?« fragte jetzt aJtcbs in fieberhafter Er- » wartung. »Laßt mich erst einen Schluck Wbizi sey auf den verwegenen, mutdigen Burschen trinken, bevor ich ihn nenne, —- fo, s war Piet Thom, der Farmer von Danielsinit.« »Piet Thom!« riefen die Anwesen den faft gleichzeitig aus« »Und wo mag er fem, wo ist er bin, wißt J t etwa-; darüber?« fragte ietzt wieder ; alt-bin Wo foll er anders fein, als da, wo der Koffer feinen Werth erhält, bei Ohm Paul —- pst, ich muß leizxe reden; wir find damals Hals über son zu rückgereifi, und sie glauben Irr noch den richtigen Anfchiuß zu belomnient« km» wish-? Sorte-H Hat-» "( Juki-P erwiderte Ohm Jakobs-. « »Kapstadt —- Johannesbuig über Mafeting. Laßt es damit bewenden, Jakobs,sund zahlt mir den Whisteh, er hat sich für Euch verdient gemacht. »Ich mus; weiter.« - Damit stand er rücksichtslos auf Und ging ohneAbsehiedsgruß von dan nen. »Kapstadt — Johanneöbarg über Maseting'·, murmelte leise Cronje vor sich hin, und fuhr dann fort: »Ohm Jakobs, wir wollen morgen zurück, das Raubzeuq hat den Stand gewech selt. Wenn ich recht verstanden habe, so müssen wir von Potschcfitroom bis Zeerust aus der Lauer gegen Mafetiiig tiegen." " »Gott gebe es, dafi wir dorthin zu rechter Zeit gelangen, und daß uns ( dieser gelbe Mischlina für die paar Whistehs die Wahrheit saate«, erwi derte Ohm Jakobs. «Ohm, th«, sagte Cianfa »unser treuer Gott lebt noch und wacht für uns, so wir ihm Treue halten. Es wird der Tag noch kommen, da diese Briten nicht mehr bedeuten, als einen Korsarenhaufen, der von allen Statt nen der Welt gleich ehaßt und son solgt wird. Gottes trafaeticht ble « lange aus« und immer will Gott iii feiner Güte das Schlimmste atmen den. da er hofft, dafi die Menschen vielleicht etwas Reue verspüren wer den. Diese Briten aber sind über Gott erhaben in ihrem Dünkel, des halb wird sie ein neues Aniafuba er eiten, schrecklicher denn ein zerstörte-Z Karihago. Nun laßt uns der Ruhe I pflegen, damit wir morgen frisch nnd i gestartt die RügzeiiewiaytteienX xV. Es war im November. als sich in Johannes-dum. der Goldstadi, gegen » Abend ein lebhaftes, festliith Treiben ntwickelte. Unaufhörlieh rollte Equt- J page auf Equipaae und Miethsuhr wert die Straßen entlang, und »die gaffenden Zuschauer konnten die glan zendsten Pariser Rohen, die kostbarsten s Dianianten der Welt erblicke-in Fest izkek »wir-pp Jus-säumt izi froher ( —A DR Stimmung bewegten sich durch las Bott, und das Ziel war das Grdäude der Kammer siir Vergl-ou am Windu tersrand, dessen Einweihung an die sem Tage, dein zu. November, mit großer Pracht stattfinden sollte. Feen hasi beleuchtet war das Gebäude, nnd Paris oder London hätten mit then prunten tönnen. Die reichsien nnd maßgebendsten Persönlichteiten waren geladen worden; alles. was irgendwie H den Anspruch hatte. ein deemogender Mensch zu sein« war gebeten, zu er scheinen, nnd der großartigen Feier nen. Es sollte dies Mal etwas ganz Außergemöhntiches werden, isnd et war dei Zeiten dafür gesorgt worden, die Neugierde anzustacheln, um die Reichthum herstellen kann, setzten-oh Betheiligung so groß wie nur möglich zu machen. So woate denn in den märchenhast deeorirten Sälen eine große Anzahl der Geladenen durchein ander, tadfend Plaudernd, scherzend, scheinbar orglos und heiter den Au genbtiet genießend. Der Vorsitzxnde der Kammer, Lionel Phillipo, macht in zuvorlomrnender Weise die Ho neues: ihm zur Seite schreitet ei Dame in wanderbarer Tottette, iiherzN und über mit Diamanten bedeckt, und« , thr wendet sich die größte Neugierde u. Wo man auch binhört, rnan spricht nur von ihr, von ihrem Einfluß aus die englische Divlomatie. aus Rho des, aus Chamberlain. von ihrem Musenlosen Muth, den sie bei ihrer se bewiesen hat. von ihren gefähr lichen Abenteuern und von ihren gehei· · nien Zweiten. Jhr Name schwirrt aus allen Zungen. man hört nur ihn: Lady hapnumtffortsestirig solgy