Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 14, 1900, Sonntags-Blatt, Image 10

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    "——
»er- nur-neun
Der neue Cheflonunaydeur der G. I.
U. ein Deutschameritaner.
sit Muh- JCW et- Ieitlimstek sum
Dr Its case der Unten-Ieise seminis-s
Caritas sure-d des pükgasiogesEes
Ist-usw Juri- msd verdient In das
schule Io- It. stati.
Der auf dem Feldlager der »Grand
Army of the Republic« in Cbicogo
nenerwäblte Clieskomnmndeur, Herr
Leo Rassieur, wurde am III-. April 1844
in Modern, bei Trier, geboren nnd
tom 1851 mit seinem Vater, Ttnoder
Nassieur, der sich in St. LouiH nieder
ließ. nach den Ver. Staaten. Seine
Mutter war in Deutschland gestorben.
Er besuchte die Vollsschnlen in St.
Lonis und absolvirte im Jahre 1860
die dortige Central-Hochschule Jnr
März des folgenden Jahres. als die
Einwohner von St. Louis über die
bcchwichtige Frage schliisslg werden
mußten, welche Stellung sie in der
großen nationalen Mist-L in dem bor
auszusehenden Kampf zwischen den
Sklaverei-— nnd den freien Staaten, ein
nehmen sollten, hielt der damals ersl 17
Jahre alte Leo Rassieur in einer Ver
fammlung von Deutschen, welche für
die Stellung der lesteren entscheidend
wurde, seine Jungfernrede in freiheit
lichem Sinne. Der Versiyer der Ver
Iammlung und das Komite für Resolu
ionen waren fiir eine neutrole Stel
lung und die der Versammlung unter
breiteten Beschlüsse waren in dieiem
Sinne gehalten. Rassienr trat den Ne
solutionen mit solchem Nachdruck ent
gegen, daß der Voriiyer ihn wegen
seiner Jugend siir außer Ordnung er
klärte. Tie Folge war, daß alle Theil
nehmer der Versammlung, mit Aus
nahme des Vorsitzees und des Resolu
tionslornites, die Versammlung verlie
ßen und vor demselben Gebäude eine
eigene Versammlung abhielten, in wel
cher Rassieur zum Selretär erwählt und
Resolutionen angenommen wurden,
worin die Beschlußfasser furchtlos und
mit Nachdruot für die Sache der Union
eintraten.
Am 7. Mai 1861 trat Raisieur als
Gemeiner in die Bundesarmee ein,
diente über drei Monate und avavcirte
um Feldioebei. Am 9. September
861 trat er abermals als Gemeinen
M
A» . i
Use-Wy- MO ,-;«.:-«
Leu Nament
dies Mal auf drei Jahre, in die Armee
ein und wurde einmüthig zum ersten
Lieutenant von Kompagnie C veg l.
Missourier - Freiwilligen - Jnfanteriei
Regiments erwählt. Am 22. April
1862 wegen Krankheit ehrenvoll entlas
sen, trat er nach seiner Wiedergeneinng
am 18. August 1862 aberman in die
Unions-Armee ein und wurde Kapitän
von Kompagnie K des 30. Jniantetiei
Regimentå von Missouri. Er diente bis
zum 21. August 1865. Jm September
1864 erhielt er das Patent als Major
theral John C. Fieniont setzte be
sonderes Vertrauen auf Raiiienr und
ernannte ihn im Oktober 1861 zum
hilfsadjutnnten des Postens in War
iaw, Mo» bis zum Vormarich der
Armee. Jm November 1862 erhielt
Rassieur das Komniando in dem bei
Arcadia, Mo» gelegenen Fort Curtis.
Zu Anfang des Jahres 1864 war er
«Poit-Avjutant« in Vidolia, La. Jm
Juni 1864 wurde ihm eine Stellung
als AttilletiesOfiizier am Stabe des
Genernls Sloeurn offerirt, vie er jedoch
avlehnte. Jm Juli und August 1864
war Rossieur Attditeur ver Division
von General Dennis vom 19. Armee
lorvg, und itn Mai 1865 beiehligte et
HILJIUUUIS UUII JJIUUllc, Clu-, UII LIM
cy’lche Botterir.
Noch Beendigung des Bürgerkriegeå
nnd feiner Rückkehr nach Hause studirtc
er Jurisvrndenz und wurde im April
1867 zur Rechtspraxig zugelassen, in
welcher er raschen und großen Erfolg
hatte. Er war vier Jahre lang Mitglied
und Vizevräiident des Schulroch von
St. Louis und von 1880 bis 1890Ans
walt desselben, worauf er aus den
Amte austrat. Er hat sich große Ver
dienfte um das Schalmeien von St
Lonis erworben und keinen Kampf ge
scheut, der zur Förderung desselbet
nothwendig wurde. «
Jtn April 1890 wurde er zum Rom
mandeur des Missouri-r Departements
der »Er-Wen Armee der Republil« er
wählt. Am 10. Mai 1886 hielt er ein
Gedächtnlßrede zum sä. Johrestag de
Einnahme des Camp Jaekion durch di
Unions-Stunden. Italiieur war one
rålident des St. Los-is Turnoereins
Te ist ein lehr guter Redner und wirl
· Zeiss st- ipuoek fis-: esse-mich H
H
Der Titlamoobxmchtthurnn
W Ins- sssfiitlssetmr ·- dee csse
Drei-us errichtet
Der gigantische TillumooksLeuchts
thutnr erhebt sich auf einem Vasall
Felsen 20 Meilen von der Mündung
des Columbia-Flusses und eine Meile
von der Oregon-Küste entfernt. Seine
Erbauung war mit sehr großen Schwie
rigkeiten verknüpft. Durch Sprenguns
gen wurden zunächst auf dem Felsen
2500 Quadratsuß zur Grundlegung
des Tliurmes geebnet. Tann wurden
im Oktober 1879 neun Arbeiter, niit
Geratbfchaften und Provifionen aus
geriiftet, nach der Felseninsel gebracht,
um das Werk zu beginnen. Die Arbeit
war eine schwere; Schuzzdächer gegen
den Regen und die Sturzwelleu des
Ozeans erwiesen sich als haltloH und
die Arbeiter mußten Hdbltingen ir die
Felswand bauen, um sichere Wohn
stätten zu erlangen.
Nachdem mit vieler Mühe ein Dreh
trahn ausgesetzt und ein Weg zur Spige
des Felsens gebabnt war, brachten die
Leute, von Gerüsten aus arbeitend,
eine Bdfchung um den Felsen an. Nach
Anlegung der Boschung wurde unter
Anwendung von Sprengpulver das
Centrum des Felsens zugänglich ge
macht. Der Winter brachte große Fort
schritte in dieser Arbeit.
Jm Januar 1880 überschwemmten
hohe Sturzwellen das Eiland und tru
gen das Vorratbshaus der Arbeiter mit
sich fort. Schiffe konnten an der Jnsel
über zwei Wochen nicht anlegen und
Nahrungsmittel mußten den Leuten
durch wasserdichte Korbe an einem an
der Spife eines Schiffsmasies und an
—- - —- W I
Tillamootsrenchttburm
einem Vorsprung des Felsens befestig
tem Seite übermittelt werden.
Das Haus des Lenchttbnrmwüchters
isi mit einem Sirenen-Nebelhorn ver
sehen und wurde im Februar 1881 fer
tiggeftellt. Von der Mitte dieses Hauses
aus erhebt sich der Leuchtthurm mit
einer Gnllerie, ans welcher in einem
Laternenbau das Lenchtfeuer angebracht
ist.
Tas Lenchtfener befindet sich 48 Fuß
über dem Grunde und 1536 Fuß über
dem gewöhnlichen Wasserstande des
Meeres. Wäre es einen Monat früher
sertiggestellt worden, so würde wahr
scheinlich die englische Bari »Lubanta«
gerettet worden sein, die mit 20 Mann
Besasung cm einem nahen Felsen zer
schellte.
Seeleute erkennen den Tillamoois
Leuchtthuem an dem Leuchtseuer, das
alle fünf Seinnden erglüht, sowie an
dem Nebelhorn, das in Zwischenraumen
von 90 Setnnden fünf Sekunden lang
Warnung-rufe ertönen laßt.
Abschusz von Wölfen in
Frankreich. Die Vernichtung des
die französischen Waldungen unsicher
machenden Raudwildes, insbesondere
der sich noch in verschiedenen Departe
ments in größerer Zahl haltenden
Wölfe, ist-schon früh in Frankreich, wie
in anderen Ländern, durch Prämien
angeregt worden« Diese Prämien wur
den durch Cesep vom l. August 1882
dahin, erhdht beziehungsweise festgelegt,
daß vom 1. September desselben Jah
res ab gezohltänwuzdem für die Er
s-- —--k«I-.Iå
’Iv·-s’0·-Itf-v
’ IIHUIIZ Stuf-I HIJOIILU »I-» unusustuiys
Wesen angegriffen bat, 200 Franc-»
siir eine irachtige Wölfin lkitt France-,
siir einen sonstigen Wolf oder eine nicht
trüchtige Wölfin 100 Francs nnd sur
einen jungen, das beijzt noch nicht 16
Pfund wiegenden Wolf 40 France.
Born l. September 1882 bis Ende des
Jahres 1899 sind nun in Frankreich
8866 Wölfe abgeschossen worden. Die
Abschußvrarnien veliesen sich insge
sammt ans 645,370 Iman Von den
87 Departements waren im Jahre 1898
als wolsssrei verzeichnet 68.
Der See Donipbon. Das
amerikanische Blatt «Science« widmet
dem Tonipbonsee, der an der Mündung
des Missouri in dein Countv Nißlev
liegt, einen längeren Artikel. Anschei
nend kann dieser See, wenn er zu Eis
gefroren ist, in Flammen aufgeben.
Es genügt, das Cis zu zerbrechen und
ein brennendes Streichhalz daran zu
halten, um augenblicklich eine Flamme
von mehreren Fuß Höhe zu erzielen;
sie brennt dann eine bis zwei Minuten
lang· Dieses eigenartige Phanomen
wird durch eine Ansammlung von Was
serstoss oder Sumvsgasen unter dem
Eise, in Form von großen-Blasen, ber
vorgerusem die eine Fläche von 20 Me
te- verfalle-u
—
spieldötleu von case Rose.
Wildes, verweaenes Glücksspiel cha
rakterisirt neuerdings die Tage und
Nächte in dem sturmgepeitschten, eisig
talten Lager von 20,000 Männern
und 600 Weibern am Kap Name. Der
Spieiteufel ist in die Minenstadt hin
eingesahren, und Tag und Nacht, Wo
che nach Woche, schier unabläßlich setzen
ihre Bewohner ihr sauer erworbene-s
Geld aufs Spiel. An den Farotischen
hört das Gellirr der elsenbeinernm
Spielinarten nie auf, unaufoorlikh
rollen die Kugeln im Roulette, dick
fallen Würfel, an den Poter-Tisct)en
die Karten, und vie Pollen-Leute hat
ten stündlich Zirhunaen.
Von den 20,000 Bewohnern von
Nonne City sind rund 700 mit Zsem
Führen von Spielhöllen und anderen
Unternehmen beschäftigt, die nu: da
raus bedacht sind, dem Rest der Bevöl
kerung Goldstan und Geld aus der
Tasche zu locken — eine Spielerzunst,
die sich aus allen Theilen der Welt,
aus America, Europa, Australien und
Süd-America, zusammengesunden hat.
»Lucky« Baldwin haust da an der
Spitze von 30 salarirten Spielern im
Dienste eines Smiditats. welches in
anderen Minenlaaern bereits Hundert
tausende »gemarht« hat, und Jacob
We tsall von Ner York führt cine
glänzend ausgestattete und mit allen
modernen Spielapvaraten etc. Verse
heneWirthfchafi. DieseSvielhöllen sind
in den größten Gebäuden in der Nie
derlassung etadlirt, und das ganze Le
ben von Atome City dreht sich urn die
selben.
Gespielt wird in fast jedem Saloon
im Lager, nichts wie gespielt wird in
elf großen, rauhgezimmerten Bauten,
die vetannt sind als The chlcago,
The Bay Hut-se« The Palace, 1 he
Impcrial u. s. s. Diese scheunenartigen
Bauten sind, wie gesagt, rauhgezim
mertt ans dem Holze, das von Seattle
Dsc Ullflc ylllsusgcolllcql Wolocll Isl.
Nur drei derselben sind außen verklei
det, alle übrigen sind einfach zusam
mengehiimmert worden. um Schutz ge
gen Wind und Wetter zu gewahren
und dem Spiel zu dienen. Feftons aus
billigem, buntem Zeug sind im Jnnern
von dem Dachstuhl aus nach den Wän
den gezogen, die mit Lithvgraphien
von Brauereien, Schnavsbrennereien,
Rennpserden, Klopfsechtern betlebt
sind. Große, rauchende Kerosinlamven
hängen von dem Dachstuhl herab und
gtodgedruckte Afsichen, aus welchen die
Ehrlichkeit des Spiels aarantiet n-ird,
hängen von diesen Lampen herab uber
jedem Spieltische. Hier und da stehen
lehnenlose Bänle und billiaehvlzstijhle,
doch findet man dieselben nur selten
besetzt, denn die Spieler stehen ar
wöhnlich um die Spieltische herum·
Rechtf- oder links vom-Haupteingang ist
der Schanltisch —- aewöhnlich ein tast
spieligesStiick Möbel aus seinpvlirtem
Holz, mit riesigen Spiegeln in der
Rückwand, in denen sich Phtarniden
von glitzernden Gläsern widerspiegeln.
Mehrere Schanttellner sind stets zur
Hand und sehen daraus, daß jederEiw
tretende sich zunächst durch einenTrunk
fiir die Dinge stärkt, die das Weitere
bieten wird. Jn der Nähe der »Bor«
steht gewöhnlich dak andere Hauptstiick
der Einrichtung —- die eiserne Geld
svinde oder ein schwerer, eisenbeschlage
ner Holztaften für die Ausbrtvahrung
der eingenomnenen Werthe, die sich
nicht selten aus 8100,000 in Baargeld
oder in Goldstan bezisfern Einige
fiämmi e Kerle, die stets bewaffnet
sind un im Rufe stehen« trefssichere
Schützen zu sein« lunaern als Wächter
des Schatzes in der Nähe herum.
Kleine, rundplattiae und mit. rü
nem Tuch be ogene Tische fiir die ar
tenspieler fii en die Mitte des Rau
ines, Fried-Tische stehen an den Wän
den entlang, und am hinteren Ende ist
gewöhnlich ein Podium gebaut, von
welchem aus zum Tanz ausgespielt
wird. Hinter dem Musilvodium be
finden sich kleineHdlzverschläge von dce
Größe gewöhnlicher Gesängnißzellem
die dem privaten Kartenspiel zur Ver
fügung stehen und in denen manchmal
so eine Sitzuna 24 bis 30 Stunden
lang andauert. Ein anderer abgetheil
ter Raum ist dem Pollen-Spiel ge
·weiht, und in diesem finden stündlich
iehungen statt, für deren jede zwi
chen LZOO und 83000 eingehen.
Das ift ungefähr die Einrichtung
...-h L-.2 TIUAI4K40 ssvsv Its-·- hsv »Is
usru Uhr-.- ukilsqsu kuns- tkssu »’. U·.,
ßen Spielböllen in ome City; nur
jene des «Lucty'.' Baldivin ist im Jn
nern etwas besser eingerichtet. Das Le
ben und Treiben aber ist in allen bie
fen Baden ein gleichiörmiaes. Das
Spiel wird in achtstündiaen Schichten
betrieben und ift natürlich zur Nacht
zeit am iollften. Mit dem Niedergang
der Sonne weit unten über dem Be
ringsineer wird Nome City am leb
haftesten. Die Miner stellen ihre Ar
beit ein, die fruaale Abendmahlzeit ist
bald zubereitet und verzehrt, und dann
ebt esbinaus zur »Erholung«. Die
Ybendschichten bin Schanttellnern und
salarirten Spielern lösen die Tag
ichichten derselben Kreaturen ab. Lam
pen und Kerzen werden angezündet
Die Bankhalter arranairen ihreMuni
tirn für die Nacht. Goldstan wird ab
gewogen, das Geld gezählt die Spiel
n crten sortirt und inhäufchen aus«-ins
niingelegi. Allmählich füllen sich die
Räume. Das Spiel bat begonnen und
laut werden die Resultate verkündet,
werden die Gäste zum Spiel ermun
tert. Auf der einen Seite des Musik
podiuniö haben sich die Musikanten
atrangtrt, Bassermann’sche Gesta·.ten,
wie bie meisten Anwesenden. Die Geige
kreischt, die Harmonita noch mehr und
das Piano am meisten. An dem
Schanttisch drängt sich die Menge.
"mmige Kerle in Pelz und dickem
ollenzeum Da liebt man Leute. die
—
vor ein und zwei Jahren noch armse
lifn schmierige und unwissende Salms
gehet waren und heute Tanzende ron
ollars ihr eigen nennen. a r nicht
weni er schmierig und ignoeant sind
als size das früher waren. Striisiinge
und Jlistizsliichtlinae aus Europa,
America und Australien sieht man hier
die schwere Menge, aber auch ehrliche
Leute, die nach dem Rad gekommen
sind, um das Glück zu erhaschen. Das
Durcheinander von Mönnerstimmen,
schweren Stiefeln und Musik iit ein
nerdenerschiitterndes. Der Pianospieler
hämmert ohne Rücksicht auf Tempo
eine Negermelodie herunter, während
neben ihm eine ausaebleichte Sängerin
mit quietschender Stimme die Worte
dazu in den Saal hinaugtreischt. Die
Kerosinlamden werfen einen traurigen
qelben Glimmer über die Scene, und
ariibek hängt eine erstickende Wolk
oon Tabalsqunlm Sechs und echt
lies, schweigsam, fieberisch und voller
Erwartung, umsteden die Spieler die
Find-Tische. Hunderte erwarten die
nächst Ziehuna in der Lotterie. Die
Ronlette-Croupiers und Würfelmäm
ner rufen mit lauter Stimme die ge
winnenden Nummern aus. Die weiß
beschiirzten Schanllellner sind eschkis
tig wie die sprichwörtlichen Tierlein
Die Wächter des großen Geldtaftens
wie en Goldstaub ab, setzen denselben
in ld um und adiustiren die Ge
winne und Verluste an den Spielti
schen. Die kleinen Privatzimmer hin
tes dem Musilpodium sind überfällt-,
da wird im Poler flott und hoch ge
spielt und dabei das Trinken nicht ver
gissen, während in dem nebenliegenden
grsßen Raum qetanzt wird.
Das ist eine Nacht in einem der Er
gokungs - Etablissements in Norne
: y. «
anlifche staates-.
Die Klagen über schlechte Behand
lunq der Fremden in Transvaal sei
tens der Engländer mehren sich in auf
fallender Weise. Dabei scheinen letzte
re es ganz besonders auf die Deutschen
abgesehen zu haben. von denen die
Englander nun einmal alauben, kaß
sie den Buren wirtsame Hilfe geleistet
hätten. Zwischen Rdmbattanten nnd
Nicht - Rombattanten wird dabei an
scheinend kein Unterschied gemacht. So
erzählt ein früherer deutscher Offizier.
Namens Gentz, der als Berichterftaiter
der «T"cigt. Rundschau« in Traneoaal
weilt, daß er und ein Kamerad ver
haftet und im Gefängniß sehr schlecht
behandelt worden seien. weil bei jedem
von ihnen ein Revolver aefunten nur
de, den sie hätten abliefern mästet-.
Verhaftung und Confiscation berief-ie
derer Gegenstände, die höchst harmlo
ser Natur waren, erfolgte, noch ehe der
Termin zur Ablieferuna der Waffen
rrtftrichen war. Im Gefängnisse war
eine bunt zusammengewürfelte, aus
Europäern aller Verbrechertategorien
und Farbigen aller Schattirungen be
stehende Menge eingesperrt, unter de
nen die triegggefcnqenen Europäer die
Mehrzahl bildeten. EH waren kneift
Deutsche und Hollander und Herr
Gcntz sah dort manches ihm aus ter
· ront bekannte Gesicht wieder. Die
Strafe fiir den Besitz des Revolvexz
betrug 10 Lftr. —- Wie die ,,Deutsche
Wochen - Zeituna in den Niederlan
den« mittheilt, hat eine Anzahl her
vorragender Holländer eine Bittschrift
an den deutschen Kaiser gerichtet, da
mit derselbe dagegen Verwahrung ein
lege, daß Lord Roberts 1000 Frauen
und Kinder der unter den Waffen ste
henden Vaterlandsvertheidiger aus
den siidafriianischen Revubliien , alle
cnsässiåzu Pretoria, aus ihren-. Heim
vertiie n habe unter der «nichtigen«
Vegriindung,dafz sie der großbritanni
f en heeresleitung zur Last fielen.
» ie Familien der im Felde stehenden
Buren,« heißt es in der Petition, »wa
ren bei dem Auszug ihrer Väter, Gat
ten Und Brüder zurückaeblieben im fe
sten Vertrauen auf die Zusicherungen
perfönlicher Unoerletzlichteit, ihnen ge
ntacht durch Lord Robert-, in seinen
Pritlamationem im Vertrauen auf
englische Nitterlichkeit: im Glauben
daran, daß Großhritannien die ele
nintarften Grunohedinaun en einer
J civilifirten Krieasfiihruna a ten wär
de, wie eg in so leuchtender Weise dmch
die Heere der verbündeten Deutschen
isnter Euerer Maiestät Hochseligein
roßen Vorfahren in drei Kriegen ge
schehen Dieses von der aro drin-miss
schen Heeresleituna anaetv te Mit
tel: die im Felde stehenden einde in
ihrer Vertheidigung zu beschränken da
durch daß deren Frauen und Ksnder
den Graueln des Krieaes und einer
unbarmherzigen Wildniß auf-gesetzt
werden« widerspricht dem leterrecht,
wie es von dem deutschen Professor
Bluntschli dargelegt wird: es wider
spricht auch dem natürlichen Menschen
gesithl.«
« Nach dem amtlichen Jalyresltericht
des Vnreaus der »U. S. Gevlogical
Survey« bezisserte sich die Eisenerz
Produktion in den Ver. Staaten im
- als-re 1899 auf 24,683,173 Tonnen
von M Pfund , eine Zunahme im
Vergleich zum Ja re 1898 von 5,249,
997 Tonnen oder 27 Prozent. An der
Gesammtproduktivn partiztpirtet
24 Staaten, unter welchen Michikan
in erster Linie steht mit 9,146, 51
Tonnen, dann folgt Minnesota mit
8,161,289 Tonnen, dann Alabama
mit 1,009,323 Tonnen. In den Jah
ren 1898 und 1899 wurden, wie die
Statistik ersehen läßt, in den Ver.
Staaten größere Quantitäten Eisenerz
produzirt als in irgend einem anderen
Lande der Welt; am nächsten kam
demselben Erdlarw im Jahre 188c
mit einer sammtvroduttion von
18,062.040 Tonnen.
« prinzrsini hat«-feist
II- ssovilvusen Quart-seist is bebe- te
ils-in Im »mu« einer silliou bei-Oh
Die Thaifoche, daß der ohne Leibes
erben verstorbene .Ciienbainikonig«
und vielfache Millionür Eoiiig P.
Ouniingion feine Adopiivtochier. die
Prinzeiiin Hosieldh in feinem Testa
nienie verhältniniuiißiki iijrgiich bedacht
hat« diirite iiiren Grund nicht in der
Prinzeiiiuieibsi haben-Noli dieselbe
doch ais der Liebling des Eisenbahn
ningnciien—iondern isi wahrscheinlich
in ihrer ehelichen Verbindung zu suchen
Tie Piinzeisin iiinn demnach in behin
derer Art ais ein Opfer der Sucht rei
cher Auieriinuerinnem sich fiir eine
Leuroviiiiche Greifen- oder Fiiriienirone
zu verkaufen, angeielzen werden.
Die gegenwärtige Prinzeiiin Orig
E ieldt ifi die Tochter eines bescheidenen
J MiiieiialivuorenhiindlerSNmuenS Preu
iice nuS Sacrainenio, isol. Sieben
ihren Vater nie qeiunniz derielbe er
Prinzeistn Hatzseldt
I tranl 1862 während einer lieberschwemi
j murm, seine Gattin, die ihrer Nieder
iunst entgegetisalt, arm zurücklassend,
da die Fluth auch dett ganzen Besip des
Paares weggeschwemmt hatte. Ountingi
ton, der die Schwester der Frau Prentice
geheirathet hatte. adoptirte das Neu
geborene, ein Madchett, das die Namen
" Clara Prentice Huntiugton erhielt
Erst im Jahre lRTti ersuhrlssitra durch
; einen ZusalL dass sie nicht die tvirlliche
J Tochter Huntinatoussei. Tathtntiuai
j ton’sche Paar tam mit dein Mädchen
- ttach New York, mo tilara die Need’sche
Schule besuchte und Privatunterricht
etnvsing· Als sie 18 Jahre alt war,
«tdurde sie zur weiteren Ausbildung
aus zwei Jahre nach Paris-s gesandt.
Sie war dann mehrere Monate in Tres
deu, um sich im Deutschen zu vervoll
tammnen. Im Jahre ltstfckxt starb die
Gattin Hittitittgtatte, der sich itn nach
sten Jahre zum zweiten Male verhei
i rathetez seine nunmehriae Gattin, eine
! Wittwe, brachte einen Sahn in die Ghe,
den Ountinaton ebenfalls adoptirte·
Jnt Jahre 1t489 vermählte ssich Clnra
.· Prentiee Huntinaten mit dem Vrinzen
Dasseldt, der einen langen Stamm
baum auswieå, aber auch eine Schulden
liste, die, wie behauptet wurde, noch
viel langer war; iie sollte noch dazu
vom Spiel herrtihren.
Das der Prinzessin Hatzseldt von
Hutttington ausgesetzte Kapital betraat
sl,0(tt),000 und wird von der ilnion
Trust Cotnvaurs in New Wart ver
waltet. Die Prinzessin bezieht von dent
Kavitale zeitlebens die Zinsen. Nach
ihrem Tode stillt das Kapital ihren
Nachkommen oder, salls teine vorhan
den, solchen Personen zu, die die Prin
zessin bestimmen mag. Die Zinsen
unterstehen ihrer eigenen Kontrolle,
und sie ist mit ihnen siir Schulden ihres
Gemahls nicht haftbar. Sollte die
Prinzessin diese Bestimmungen brechen,
so geht das Kapital an den hinterlasse
nen Grundbesitz Huntingtong iiber und
schwellt damit den Reichthum O. E.
Ountingtoti25, des Nessen des Verstorbe
nen, an.
Ueurs aus Petri-g.
Du erste Instit-sei Ists den Ist-m Hei
sinnst-— Der Tours-l Its hist-als
Calvin P. Titus, der durch seine
liihne That bei der Erstiirntnna Pehngg
belannt gewordene amerikanische Mu
siler, ist noch nicht ganz 21 Jahre alt.
Er wurde in Clintom Ja» geboren
und gehörte in Kansas als «Lieute
nant« und «Musiter« der Deilsartnee
Eule-in P. Time.
on. Bei Ausbruch des spanischiamerikas
niichen Krieges tmi er in das Erste
Vermont - Freiwilligen s Negiment ein,
aus dem er im November WW entlas
sen wurde. Jm April 1899 ließ sich
Titus in Wichila,3ia11., für das l4.
Bandes « Jnfamerie - Negiment unwer
ben, in dem er Musiker winde. Er sum
dann mit dem Regina-nie nach den Phi
lippinen und hierauf noch China, wo
—
et bei ver uruurmumz « . ,,. »
Cksiek die riesigen Watte der chinesischen
Oauptstodterftteg und den unten ins-in
dess Kameraden ein Seil zuwink, an
! welches-I auch diese dann die Männerin
.nen erklommen. Tcr kuhne junge
Der Tempel des Himmels
IMann wurde bierbei am Halse leicht
; verwundet
So bezeichnend diese Oeldentbat fiir
H Titus ill, so charalleriftiich ist die sol
gende Anetdote:
Jn der ersten Nacht, welche der junge
Mann in den Barraelen verbrachte,
sagte er, als das Signal zum Lichtauss «
blasen ertönte, zu ieinen Kameraden:
«Jungeng, ich weiß nicht, was Jhk
jest thut, aber ich bete stet—:-." Damit
kniete er nieder und verrichtete seine
Andacht.
Die amerikanischen Trudpeu schlugen
nach der Einnahme von Pekiug ihr
Lager bei dem Tempel des Himmels
auf. Dieser originelle Prachtbau liegt
im fiidlichen Theile der lsbineienftadt
und wetteifert an Große mit dem kaiser
lichen Palaste. Seine mit Favenee nnd
Holsichuigereiem in Blau, Mani, Gold
gelb nnd Griin gesehn-bitte Notuude er
bebt sich auf einer boben Marmortre
raile und wird getraut von drei über
einander befindlichen Tiicbern.
Wahikanipshülr.
«.I0e sit-, Ins In aufhob und ich ftp
tie, was In blie. «
Seit undenllieben Zeiten liebt es das
Parteigiingertlnnn, durch die Art leiuet
Konfliedeetnuq feine Zugeborialeit znr
Schau zu tragen. Tag lnnn man auch
hener wieder gelegentlich der Pralidenls
lchaftslampaane beobachten. Man er
lennt deu Tensolrateu oder den Me
ptiblilaner am Hut.
Tie asiizielle reinibliinuiielie »Ve
banbtiitiq« ist der vorschriftsmäßige
Armeelnil: IF Zoll lJoeb, mit Rial
ligem, uneingefaßtem Rand; aner
branu, mit gleichfiirdigeni, einen Zoll
breiten Seideuband. Kleinere Detail-z -.
werden von manchen Fabrilanten modi
fiziri. So iiebl man uber dem Band
eine roth-iveii;-blaue SeideIIiOnnI mit
TroddeL oder einen Ledetilsreiieu mit
den Namen der Kandidaten in Relief
und einer Metalliehnalle an Stelle des
Knotens. Jm Inneren des Date-J be
finden sich, je nach lSleiebmaeL allerlei —
Verziernnuem wie lleine Bilder dek
Kandidatem —"’inieinifteu u i. te. UEW f«
neun-can Hans-ed
! W- .....-»
.ttanidagnetnite.
sieht auch rettuhtitaniicheLnite in Klinkts
fart1e, doch sind dieselben nicht beson« ,
der-Z beliebt. «
Die demokratische Partei findet gleich
falls an der in der Armee iibtiehrn Hut-«
for-n Gesetnuaeh nnd da und dort wird
von den Anhanqu Achan-J die gleiche
Hutiorni getragen wie dou denen
MeKinlest. Nur die Farbe ist verschie
den: perlgrau.
Da aber bei der Konvention in Kan
fees City die Teteaateu von Nebraska
eine Art großer pertgrauer Alpenhnte
mit nntgebogerieni, eingefasiiein Man
trngen, so gewann diese Fortu, iu erst
Linie wohl wegen ihrer augaepragt
Verschiedenheit non der repndiitanitehen«
die Oberhand und gilt jeyt at-; Kant
dagnehut. Die Hohe betragt ti Holl,
die Randbreite It; drei feideneSchnnre,
roth, tveiiz nnd blau liegen über dein
Band dieser stott auciehenden Kons
bedeckung.
Die jüngste Stadt Niedgärs
österreichs ist Berndori. Bund «
eine Schöpfung des tttroizindnnrielt
Arthur Krnmz noch vor Z» inhre
ein unbedeutendes Dorf, ist gener-—
wartig in dem industriereichen Triesting
thal der veltreichste nnd weitaus bedeu
tendste Ort. Er zahlt bereits iiver 40(
Einwohner. Tie sirupp sehe Fabr
allein beschäftigt 23 JW Arbeiter. Anla
lieh der kürzlich erfolgten Erhebung de «
Maettsleeteng znr Stadt fanden dorten
große Fefttichteiten statt. .
Witliarn E. GladstonesStas
tu e ift in den Garten des Zaudeion zu
Athen errichtet worden, in Erinnerung
on seine Verdienste um die neiechii
Unabhängigkeit «