»- . —».-«»«»« fZimmer Dreizehn. TeiminoXIFn sonsten-; de Pontk»Jest. --.-— CFortsehungJ · FröuleinsMarguerite verzog ihr lieb-, " licht-Z Gesicht so ausmcksoolL daß Consin Adto tpentg hoffnnng voraus Mitte schöpfen können. Sie fragte ihren Bat-er lächeind: »Was haben Sie ihm denn daraus erwidert T« »Was ich in einein solchen Fall über haupt habe sagen iönnen nach Pflicht send Recht, abgesehen oon der Liebe, die ich siir Dich hege. Jch erwiderte ihm, baß ich Tsjr Mittheilung von seiner Werkung machen werde, daß ich über Deine Hand nicht verfüge, sondern daß Du das entscheidende Wort zu sprechen hast. Bin ich denn ein Tyrann, um Dich Zu etwas zu zwingen; bist Du nicht Jl: einig, um selbst eine Wahl zu trei- » Jn der Gewißheit, daß Margueritej , ihren Consin nicht liebe, hätte Hkrr Ru- l « Migny noch längere Zeit irr diesem sal- ; bcngsvollen Ton-e weiter gepredigt, z wenn ihm seine Tochter nicht mit einer i etwas unnatürlich las-ten Lustigkeit ins ; Iort gefallen wäre. i »Ganz richtig, Sie können, lieber i Papa, Herrn Adolf Morin ruhig ant- I muten-, daß ich von seiner Werbungt mich sehr geschmeichelt fühle, Daß ichz aber noch« nicht den Wunsch hege, mich zu verhsrathen und Sie zu verlassen, oa ich mich hier so glücklich Brief« Der aiie Egoist hörte nicht, wie die Stimme seiner Tochter thränenurnflort Im- cneekwm fis-»- wes-CI spikkm Sessel l zu dem ihren. nahm ihre Hand in seine und sagte zärtlich: »Ueberleg’ Dir’5 genau. mein liebes Grethchen; ich bin ja sehr gerührt don Deiner Liebe und Anhänglichkeit zu mir, aber ich wiinfrhe nicht, daß Du das Glück Deiner Zukunft Deinem alten Vater zum Opfer bringst. Adolf ift fehr reich und angesehen; er wird, dessen bin ich gewiß. ern ausgezeichneter Mann fein. Deine Ablehnung wird diesen bra ven Burschen sehr tränien, aber ich will Dir nicht zur-eben vielleicht haft Du recht. Willst Du Ding noch überlegen, dter bist Du fest entschlossen? »Ich bin fest entschlossen, »Nein« zu sagen« »Nun gut. dann werde ich ihn davon verständigen Herr Rumignd nah-m Margueritens Kopf zwifchen feine beiden Hände und küßte sie herzlich auf die Stirn. Dann entfernte er sich rasch, um die Freude nicht zu verrathen, die er über ihren Ent schluß Mle - Als er das Zimmer verlassen, brach Marguerite in Thränen aus. Sie fiihlte, welche häßliche Komödie ihr Ba ter ihr verspreche Jhre Jugend, ihre Schönheit, ihr liebevolles Herz, das al les sollte einem Manne geopfert werden, der dreimal älter war,8als-sie und des fen grobes Wesen fie stets abgestoßen hatte. Herr Adolf Morin war nicht nur fiinfzig Jahre alt, sondern ein selbstge fälliger, ungefchlachter Junggeselle der trotz feines reichlichenEintommens arm felig lebte; Geiz und herzensroheit wa ren feine horoorftecheudften Charakter eigenschaftmx wenn er bizlang Jungge selle geblieben, fo war dies deshalb, weil er auf der Jagd nach einer reichen Mit gift noch nie das Richtig-e getroffen zu has-en meinte. Diezmal allerdings war bei dem vier fchiiåiigen Hagestolz auch etwas Liebe mit im Spiel-e. und er wollte sich mit den Hunderttausend Fraan Mitgift begnügen die ihm Herr Rumigny in Aussicht gestellt hatte. Darun, daß ·ein Antrag angenommen werde, zweifelte herr Mortn nicht im Geringften, hatte doch Tags vorher sein Onkel ihm so halb und»l;alb das Jawort gegeben. Er swar so ube:zeugt von feinem Erfolge, daß er kurz nach der oben geschilderten Ukrierredung bei feinem Oheim erschien, mit einem großen Blumenstrauß in der Hand und einem fiegsesficheren Lächeln auf den Lippen Ihr erthias fis-» mai-l Ema Essai-Js- l s. L l E fmd noch beim Frühstück«, sagte der l Diener, Der ihm Effnete I »Um so besset«, erwiderte Adolf, ,,krerde jch beide überraschen.« Er ging durch Das VorJimmer in den SpeisefaaL wo er Marguerite, noch ! ganz aufgeregt von ver Unterhaltung, die sie soeben mit ihrem Vater gehabt hatte, allein fand. Als Das junge Mäd chen feinen Consin erblickte, trocknete eg ( rasch feine Augen met-, wenig gekannt zu ’ einer neuer-Ziehen Untetremmg in dek äkbgu Sack-h fsgte eFI- sich schnell »he n . »Mein Vater ist soeben W er dürfte wohl im Garten sei-, wie wollen ihn aufheben« Hat et Ihnen heuteer nichts da von agi, work-her wir gestern gespro thku MTEZwatmwnvieRedtz meine schöne kasieke.« Damit reichte et ihr ziemlich ltnhsch den Momen M »Ja wohl, mein Vater hat mit m JIFM WOW die Mich seht OW- Mit kmg gemacht; er selbst wirp Jhcnen see Antwort ertheilem Kommen Sie.« Fig waåtdte Zuzug- Thijt »de3 Speise tmnet , um u- zugehen. M- E» »E»EE» EEEE , m m : Wie und zärtlich nach ihrer W Sie, Wf«, sagte FtM . est-. mit fester Stimme »ich will H M u reden und Ihnen eben EDM M Cspsttss »Ich k- .. -—. — l l i habe meinem Vater gesagt, daß« ich nicht heirathen wolle. Bleiben wir gute Freunde, aber Jhre Frau tosrde ich nie nsals.« »Warum ?« fragte Herr Morin hastig. »Das will ich Ihnen sagen: Weil ich überhaupt nicht heirathen will.' »Und weil Sie mich nicht lieben!« . »Aber Cousin.« ! »Und weil ich nicht jung und schön . und reich genug fiir Sie bin', stieß der ’ Neffe des Herrn Rurnigny in verlegtem I Tone hervor-. Er fühlte sich in seiner H Liebe und in seiner Eitelkeit tief M digt. Als Herr Morin nämlich eines Ta ges gefunden hatte, daß das einsame Junggesesenleden fiie ihn zur Last zu werden beginge da gerudie et auch zu bemerken, daß seine Cousine Margnerite ein hübsches Mädchen sei. Da et auch wr·ßte, daß sie Geld dabe, wurde sie für ilin das Ziel seiner Wünsche. Er legte sich einen feinen Plan zurecht, um vor erst den Vater für sich zu gewinnen. Er wurde ein fleißiger Besuches des Hau ses, heuchelie eine intensioe Liebe zur Musik und ließ vor Allem von seinen Heirathspliimn nichts merken. da er wußte. wie sein Onkel darilber denke. Aber je öfter et kam. desto mehr ent wickelte sich in seinem Innern die Liebe zu seines Cousine, und was anfangs nur Berechnung gewesen. ward alsbald zur Leidenschaft Eines Abends, da er heskrn anignn » in guter Laune vorfand, faßte er sich ein I Herz und karn aus seine Yesühle«sür j Marguerne zu umwen- W Umrn nah-n diese Eröffnungen nicht unwirfch an. zumal er wußte. daß das junge, Mädchen dem Cousin nicht besondersi gut sei. Ei meiden- iom ans-, ek mäss- i zuerst mit der Tochter sprechen und werde , ihm morgen Bescheid geben. ’ Wir haben gesehen, in welcher Weise « er sein Wort eingelöst herr Morin hatte gar nicht daran gezweifelt daß es ein Jawort sein müsse und war nun nicht wenig verblüfft don dem Korbe, den er soeben erhalten. Er wollte obne Zweifel in Vorwürfe ausbrechen, als Flarxnmite um diesen auszuweichm, agte: »Sie sind sehr irn Jrrtbuin, mein lie ber Cousin; ich bin nicht so stolz, um nicht die Ehre zu empfinden. die Sie mir durch Ihren Antrag erweisen. Ich gebe Ihnen rnein Wort, daß ich nur einen l Grund zur Ablehnung babe und das ist der, daß ich überhaupt nicht heirathen will. Und da dies meinerseits ein uner schiitterlicher Entschluß ist« so ist es, glaube ich, unnöthig und peinlich- daß wir uns über diese-n Gegenstand noch; weiter unterhalten. Gestatten Sie also, ; daß ich mich zurückziehe. Ihrs Wieder- I sehen, wenn Sie nichts weiter als meine Freundschaft wollen." Ohne eine Antwort des Herrn Motiv abzuwarten, entfernte sich Marguerite mit einer leichten Bewegung durch die andere, entgegengefeßte TM Der alte Junggeselle stand verblüfft und verletzt da. Eine so unumwundene Ablehnung hatte er nicht erwartet und wenn ihn auch zu seiner Wer-bring zu kneist nur Geldintetessen veranlaßt hat ten. so fiitste er dennoch z- dern jungen schönen Mädchen eine tiefe san-sung Was sollteer fest thun? Das Beste ist« dachte et, sich möglichst getöuichtss zu entfernen. Er wandte sich eben zum Geben, als Herr Rumignn erschien. Die Ueberraschung die sich aus seinem Antlitz ausdrückte, bewies, daß or seinem Neffen hier zu begegnen nicht erwartet hatte uno daß ihm dieses Zusammentreffen kein besonderes Vergnügen bereite. Herr Morin bemerkte dies alles nicht. Rasch schritt er dem Onkel entgegen und reichte ihm betrübt die Hand· »Nun?« fragte dieser mit möglichst harmloser Miene »Hast Du mit Mar guerite gesprochen ?« «Jawohl,« antwortete Adolph Morin. ,,Sie hat mich schlankweg abgewiesen-" »Jst’s möglichl Ich habe ihs doch so zugesredet.« Herr Rumigny hatte diese Worte in einern solchen Ton wahrhaftiger Ueber raschung ausgesprochen, daß sein Neffe, selbst met-m er Verdacht in die Aufrich tigteit feines Ontetg gesetzt hätte, von Z dessen Theilnahme hätte überzeugt fein müssen. »Sie hat mir jede Hoffnung genom men,« sagte Morin. »Das- hat wenig stens den Vorzug, die Situation zu Hä ren.« »Warum hat sie Deinen Antrag abge lehnt?« .Sie sagt. sie wolle überhaupt nicht Hrathenk Ah bah. das sagen alle jungen Mäd chen das darf man nicht fo tragisch neh MSI begreier mein lieber Onkel, daß ich unter solchen Umständen rneine Be such; bei Ihnen ziemlich einschränken ins ' .Dus ist ein Unsinn, lieber Freund Ich hab- Dis doch schon früher gesagt ich werde Marguetite niemals Dingen, weil ich nur ihr Glück will. wird denn aber gleich die Jünte ins Korn werfen-i Wer kann's wisseni Die Mäd chen find fo wettenpendifch nnd launens haftundichwettetnttDin daßfietn vier M keinen sehnlich-ten Wunsch haben wird, als Dich zu heirathen« So derlockmd diese Aussicht war und fo dtelder eitle herr Worin auchrw sich hielt. ofchütlelte er dennoch verneinen-I das und entfernte sich mißmu Er th sie feine Liebe sich in verwandelt wie das ja sooft bei wichen Naturen vorkommt, die H- tn ihren Empfindungen W fiitk wadsywmsittich sehr zufrieden. Er hatte sein Spiel ge wonnen und auf der ganzen Linie ge siegt. Marguerite weinte in zwilchen aus ihrer Stube heiße Thrönen Sie hatte den Antra abgelehnt nnd die lächerliche Leidens t ihres Cousini hatte sie kalt gelassen, weil sie m ihrem jungfräulichen Herzen ein angetanntes und nnr geahn tes Ideal von Liebe tenq das so ganz entgegengefett war von dem. was here Morin ihr bet. Als sie sich Abends zum Diner se te wie gewöhnlich ihre-n Vater gegenü er da waren die Thtiinen aus ihrem Ge sichte der-schwanden und Ruhe lagerie aus idem Züge-u Ost Rumigny mußte sich sagen, sie habe aus kindlicher Liebe zu ihm es abgelehnt, Frau Morin zn wer den« Wäre er aber weniger egoistisch ge wesen und hätte er sein Kind aufmerk samer betrachtet dann wäre ihm nicht verborgen geblieben, daß Margaeritens Ruhe nur eine scheint-are war. Mar guerite woe in ihrem Jnnern entrüstet darüber, daß man sie zu einer solchen Kvmödie gehn-nicht habe und sie begann zu fühlen, daß die. Liebe ihres Vaters nur Selbstsucht sei. Jn ihrem Innern empörte sich etwas gegen diesen Zwang und Herr Rumigny ahnte nicht, wie sich diesLEiapörung noch gegen ihn wenden wer - fivaL napiiet ( Margneritens herzenstws man. s Einige Monate nach den Vorgängen, « die wir soeben erzählt, erhielt here Ru- - niignh aus Neapel einen Brief, der ihn I I: freudig erregte, daß ev ihn zweimal S. DnBrnswardoneinersderbetanns testen italienischen Mirsiier and harte folgenden Wortlaut: .Mein verehrter Freunds Jch ern pfehle freundlichen Wohlwollen Herrn obert Balterini. einen meiner liebsten Freunde und Landsleute, der sich Ihnen in kurzem vorstellen wird. Es ist ein junger Mann, in jeder Hinsicht würdig des besten Ernpsanges und der liebenswürdigsten Ausnahme, uni die ich Sie für ihn bit-te, nicht nur rnit Rücksicht aus unsere Freundschaft. sondern auch unter Berufung aus jene Kunst, die uns Beiden eigen und gemeinsam ist. Bal terini ist trotz seiner Jugend ein Meister. Sie der Sie selbst ein Kenner sind, wer den sich bald davon überzeugen. Er ist gezwungen, seine Hennath zu verlassen-. Die Gründe kann ich Jhaen nicht angeben, er wird iie Ihnen selbst mittheilen. Er hat niich uin meinen Rath und einige Empfehluan gebeten. Jch konnte nichts Besseres thun, als ihn an Sie zu weisen. Thun Sie siir ihn. was Sie stir meinen Sohn thun würden. Jch werde Ihnen dasiir stets dankbar sein. Sie werden Balterini noch nicht einen Monat kenne-n und werdni ihn de veits zu Jhren besten Freunden zählen. Ich lege soeben die lehte Feile an ein Mustlftiich das ich Ihnen widmen will. Sie werden baldigst eine Copie hinan ei halten, und wenn mich inein Weg· wie ich hasse. dsnniichst nach Feantreich führt. dann wollen wiss zustanden spielen. · Ich bin in alle-e Freundschaft Alberti.' Herr Alberti war ein ponist, des sen Name auch in Frankreich bekannt ioar und den Herr Numignh aus einer italienischen Reise kennen gelernt hatte. Nichts konnte dein eitlen Dilettanten mehr schineichesln als die Lobeserhebuni gen dieses großen Künstlers. Er beeilte sich denn auch. diesem rasch zu antwor ten, daß sei-n Haus herrn Balterini zur Verfügung stehe und er unterließ es auch nicht, seiner Tochter und allen Freunden die Ankunft des italienischen Musiteiz anzuzeigen Marguerite war aber nicht in der Gemüthsstinimunz uni an der großen Freude, die ihr Vater zeigte, theilzu nehmen. Jhre einzige Sorge ipar, so viel als möglich ihrem Cousin, Herrn Morin, aus dem Wege zu gehen, der wieder Muth gefaßt hatte. Er belä Iisis fis-s sen-«- MDHMDII m« 'HIOvMI-T niertsamleit und seinen schmachtenden Blicken, und Fräulein Rumignys Gleichgültigteit sür ihren Verehrer ver wandelte sich allmählig in Widerwillen und Haß. Sie nahrn also dte große Nachricht, die ihr Herr Rumigny mit besonderer Feierlichteit antündr te, schr talt ent gegen, und als acht age daraus Herr Balterini ils-rein Vater gemeldet wurde, verschwand sie rasch trog dessen wü thenden Blicken aus dem gemeinsamen Satan. here Nie-niger da en eilte. so rasch als es seine sechzig hee ihm erlaub ten dein Jtaiiener entgegen und reichte itsnthnåitd entiwsiastischer Freundlichkeit die «Herzlichst willkommne, Schiller meines bersdsnten Freundes. isn hause eines einfachen Dilettanten.« Mit sanster Gewalt Dom den Gast sum Soph-- wo e- ihn ne N Plat nehmen ließ. Batterini war in der That ein Mann den nasses-gewöhnlicher Schönheit, schlnt nnd kräftig. rnit dnnllene feuri Augen, hohe-e Stirn nnd raben chwaezeen Haar; der echte Typus eines vornehmen Readolitarkrs, den ein stan diges, melancholisches Lächeln um den seinen Mund noch interessanter machte. Seh-c gerührt durch diesen derzlichen Empfang saß er neben dem alten nnd drückte ihm seinen inigsten sitt die liebenswürdigen Be rüsrun s mrte aus. Sies so nn ü r Alberti nnd sein ssen und tamen quwmwspuis Mx — Z chen. wobei errRunrigny, dessen stört l ste Seite ni tder Takt war, den Ita · liener fragte, tvas er denn eigentlich in I Frankreich beginnen wolle. ! Mein Herr, «aniwortete dieser mit aller Ossenheit. »ich schließe aus Ihrer wgrage daß Jhnen unser gemeinsamer reund wenig oder gar nichts über mich Lgeschrieben hat und Sie nicht wissen, Oder i Fin« i xsabritant tvollte den Redner unterbrechen. »Ich bitte Sie« suhr i dieser sort, «lassen Sie rnich zu Ende sprechen. Jch will, daß Sie alles wis sen sollen, damit Sie sodann entschlie ßen tiinnen, ob Sie mich Ihre-Freund fchst siir würdig halten« « Jtönnen Sie daran weiseln?« siel Herr Rumignh dein Sprecher ji« Wort. .Wissen Sie denn, mein herr, das , vor Ihnen ein UngliicIlicher steht· den die Furcht vor dem Kerker aus seinem « Vaterlande getrieben hat. Es ilt mög s lich, daß, während ich mit Ihnen spre che, ich von den heimischen Gerichten zu mebrjähriger Zwangsarbeit verurtheilt werde.' Der alte Herr sprang in jähem Schreck auf. .Sie brauchen deswegen nicht zu er schrecken, noch weniger schlecht von mir s zu denten,« sagte Balterini, als er den Ausdruck des Entsesens aus des Haus herrn Antlitz sah. Das kann bei uns im Neapolitanischen dem ehrenwerthei sien Menschen passiren. Durch eine derartige Verurtdeilung erleidet er auch -an seiner persönlichen Ehre»teine Ein vllsr. unser neuer Ort-arg Iknoer gern jene« Patrioterr auf die Galeery welche ihr angestammtei Königåhaut ihren getriinten HerrscherFranz Il. nicht der essen können Jch war in eine politische gewegung der-wickelt die darauf ab zielte, den fardinifchen Usurpator wie der außer Lande-S zu jagen und eine Voltserhebung zu Gunsten des früheren Herrscherhaufeö ins Leben zu rufen. Aber es hatten sich Verräther in unsere ! Reihen eingefchlichen, und ich hatte, durch Alberti gewarnt. nsr noch Zeit, mich nach Frankreich zu flüchten, dessen Regierung, wie ich hoffte, einen politi schen Verbrecher nicht ausliefern wird, Für alle Fälle habe ich meinen Namen 3 geändert. Ich nenne mich jetzt Balteriniz für Sie allein heiße ich Romelli.' .Nur für mich allein, dessen können Sie gewiß fein,« beeilte sich Herr Ru migny zu beträftigen. Es schien ihm sehr interessant, einen Verfchwörer bei sich zu beherbergen Ein Kannegießen wie viele seiner Landsleute und Stan desgenossen, war er natürlich als Al lesbesserwisser mit der jeweiligen Ne gierung stets unzufrieden, und so berei tete es ibm ein gewisses Vergnügen, den «herren' ein Schnippchen zu fchlagen, zumal die Sache gar nicht gefährlich var. .Jn Marfeille habe ich.' fuhr Balle rini fort, ,einen Brief von Alberti er halten, in welchem er mir den Rath er theilte. mich nach Rheimz äu begeben. und mich vertrauenon an ie zu wen den. Jhr Freund macht mir Hoffan daß ich hier dant Jhrer Liebenswürs digteit und Ihrem großen Einfluffe ei nen meinen Fähigkeiten entsprechenden Erwerb finden werde. Das ist« verehr ter herr, meine Geschichte, und nun fragee ich Sie, darf ich auf Sie rech nen « .Ob Sie auf mich rechnen dürfen, junger Freundl« rief Rumigny, begei ftert von der Protectorrolle, die er nun zu spielen bekam. »Jetzt mehr als vor her. Meine Tochter und ich werden Ih re ersten Schüler fein. Jch habe hier ei nigen Einfluß und ziemliche Bekannt schaft, und in Kunstfachen hört man auf mich; was ich thun kann, wird ge fchehen. Seien Sie ohne Sorgen; in einem Monat sind Sie in Rheims be rühky Wir wollen denherrfchaften ein mal zeigen, was gute und vornehme Musik heißt.« Der alte here schüttelte herrlich die Hand des jungen Mannes, den er mit großem Stolze seinen Schützling nann te. Ohne ihm Zeit zur Antwort zu las sen, fuhr er fort: »Wir wollen unsere Bekanntschaft wie Künstler feiern· Ich habe hier ein ausgezeichnetes Instrument, einen Flü gel, der mich baar zweitausend Franks gekostet hat — ader er ist es auch werth. Spielen Sie mir, bitte, etwas oor!« »Mit größtem Vergnügen,« erwi derte Balterini und setzte sich ans-kla vier, das der alte Musitnarr geöffnet hatte. Nach einein kurzen Präludium, das dem Musiker überzeugte, daß er ein ausgezeichnetes Instrument unter den Iin ern habe, nn er in wahrhaft titn lerischerWei e zu spielen. Voll Entzücken hörte Rumignn zu nnd schlich auf den Zehnspihern um dem Diener den Auftrag zu geden, die Tochter zu holen. So toeni die bevorstehende Bor ftellung nach argueritens Geschmack war, so beeilte sie stch dennoch, dem Wunsche des Vaters sofort Folge zu leisten und stand einigea Minuten spö ter an der Thiir des inni. ,Pst!· winkte ihr der Vater zu, da mit sie den Jtaliener nicht stifte, der so eben ein sentimentalei Lied spielte. »Hm zu, hast Du je etwas Schöneret oernommeni« heuMar uerite mußte sich auch zugeste dag der Fremde ein Künstler er sten Ranges sei. Mit einer tiefen Ber ng erhob er sich. nachdem das Spgu endet. here Rumgny stellte ihn ein vor, und alterini ent xchu te inso schlichten und herz lich- ,daß das lange Mäd eben, ohne es zu wollen« innerlich ergrif sen war. Aber es beherrschte sich voll ständig und zeigte eine so lalte Miene, daß der Vater daraus schloß, er werde große Mühe haben, zwischen seiner ochter und dem Fremden ein gute Einverständniß herbeizuführen Es hatte thatsächlich keinen Monat gedauert,.toie Herr Rumignh ei vers ausgeiagt, und sein junger Freund zählte in den Wvchteften Musiker-n von Rbeirn Er tte in einem Konzerte mit ewirkt und das Publikum so en thuäasrnieh das sich die reichsien Leute darum rissen. ihee Kinder von ihm un terrichten zu lasen. « Und es hatte auch keinen Monat ge dauert, so war Fräulein Marguerite, die der allgemeinen Begeisierung so sremd gegenüber zu stehen schien, wie ausgewechseiL Obgiich ihr lieblichesGei sicht den ernsien nnd rnitunier traurigen Ausdruck beibehalten hatte, schwebte doch ost um ibte Lippen ein leichtes, sü ßes Lächeln. und in ihren Augen blidte ein Strahl der Freude aus. Die Ein samkeit war für sie nicht mehr ein Mit tel, uin den vöteriichen sannst-leiten die sie bedrückten, zu entgehen, sondern sie suchte wiederholt ihr verschwiegenes Kämmeriein aus, um dort allein zu sein mit ihren Gedanlen und ihren Träu men. Matguerite Rumignn liebte. xv11.napite1. Zwisrbeu Vater und Geliebten. » Wir schreiben keinen Liebes-erna --I aus- ser-eurer use-(- suuse urv cease-aus Phasen einer Leidenschaft verfolgen. welche zwei gequälte und einsame Her pen zu einander führten. Balterini. der aus seine-i Vaterlan de hatte flüchten und feine Familie ver lassen müssen« hatte bei seineni feurigen und leidenschaftlichen Naturell nicht lange Margueriten’s Reizen empfin duvgslos gegenüberstehen tönnen. Er hatte bald herausgefiihlt, welche-Schatz in Zärtlichettt dieses jungfräulicheWes sen iii sich verschloß. unter welchen ge heimen Leiden Marguerite litt und war bald von einein tiefen Mitgesiihl für sie erfaßt worden. Er hatte auch Gele ;enheit, den selbstsüchtigen Charakter seines Protettors tennen zu lernen und so das beiderseitige Leid, die Quelle ih res Liebesgliickes. Balterini wurde Don einer unbezwinglichen Liede ergrif Een. Als er die Gewißheit erlangte, Iafz seine Gefühle erwidert würden. da Iries er sein Schicksal, das ihn aus sei iein Vaterlande hinaus und der höch ten Seligkeit entgegengeführt hatte. tlber als Mann von tadellosen Ehrbes Friser war er unfähig das Vertrtauen eines Gaftgeberö zu mißbrauchen, und ir beschloß, niit Marguerite zu sprechen. iin aus ihrem Munde die Entscheidung iu vernehmen· Eines Morgens e here Runiigny die beiden jungen ute in jenen Sälen allein gelassen, iii deni e sich zum ersten Male ges-dem du war Balterini einen feurigen Blick aus das «unge Mädchen. der es erheben machte, stand rasch vorn Klavier auf, an dein er gesessen. und näherte sich ihm Matguerite fühlte, daß eine verhängnisvolle Wendung in ihrem Schicksale bevorstehe. Eine Vlutwelle schoß in thr Gesicht, iend zit ternd stilßte sie sich auf einen Stuhl. .Mein Fräulein,« sa te der junge Mann, indein er ihre Band ergriff, ,sind Sie nicht auch der Ansicht, daß in der eigenthiimlichen Lage, iii der wir ins befinden, Muth und Offenheit uns zur besonderen Pflicht wird. Jch liebe Sie niit aller Kraft meiner Seele, lie ben Sie mich auch ein wenig?'· Marguerite schwieg. Sie schloß die Augen und drückte innig seine hand, Fie in der ihren ruht. Balterini fuhr ort: »Wohin soll diese Liebe führen, wenn wir nicht alle unsere Anstrengungen vereinigen, uni die Hindernisse zu be seitigen, die uns im Wege stehen? Zur Uerzweitlung. Ich tut meinen Theil, tbeure Marguerite, werde lieber sterben, ils auf Sie verzichten. Werde ich Ih rem Vater als Schwiegersohn willkom men sein? Jch kann dies zu hoffen nicht wagen, so freundschaftlich er mir such entgegenkommt. Jch brauche da her Jhre sreudige Zustimmung, damit ich den Muth fasse und alle meine Be denten und Befürchtungen niederringe und stolz und kühn, gestützt aus Ihre Liebe, vor heen Vater hintrete und um Sie tver .« .O, thun Sie das nicht, Robert,« sagte das Mädchen, voll Schreck. Er röthend über dieses ileine Liebe-Dächern wiederholte tie: .Thun Sie's nicht, Derrr Robert!« .Meine theuere Margaeritet Wa rum wollen tote nicht essen miteinander sprecheni Lieben Sie mich nicht genug und haben Sie nicht genug Vertrauen um neich nicht Robert zu nennen. wie ich Sie Marguerite nennek .Ja. Sie haben Recht« antwortete eitulein Rumi na hastig. «sprechen ie in diesem u endlich Robert, nicht mit meinen ater; warten Sie, haben Sie Quid, wie auch sie haben muß. Lassen Sie mich ihn vorberei ten. Sie kennen ihn ja doch nicht ge nau. Jch allein weiß, weiche Kämpfe unt bevorstehen. Er liebt mich so sehr und hat sich so sehe an den Gedanken gewöhnt, daß ich ihn ie belassen werde. und daß mein Herz ihm allein ehört. Was wird er sagen. wenn er er ahren wird, daß ich mein herz einem anderen geschenkt habe? O, ich habe Furcht!' .Zurchti Bin ich nicht hier, umSie u vertheidigeni Aber Sie täuschen ; herr Rurniqnp ist ein viel zu ver —- --..... —- .-...»«..«-- - niinftiger Mann, um nicht zu begrei ka. daß man Sie, schön und jung wie Sie sind, anbeten muß. Wenn er Sie liebt, wird er nur Jhr Glück wollen, Und kk liat mir so viele Zeichen seiner Freundschaft und Achtung gegeben. daß er mir verzeihen wird eine Liebe, die so tief und heilig ist wiedie meine.« .Mein Vater ist nicht ein Mann wie andere Männer, mein lieber reund. Seine ärtlichteit fiie mich ift eiserfiichs ti en haratters. Er liebt mich um s net- und nicht ur- rneinetwillen. Und was seine Freundschaft fiir Sie betrifft sie hat für ihn tausend tleine Befriedi gungen der Eiteiteil irn Gefolge. An dem Tage, da Sie ihn etwas von seiner personlichenBequemlichteit oder gar sei ner Tochter tosten sollte. wird er Jhr erbittertster Feind werden.' .Das ist nicht möglich!« »Das .ist die Wahrheit. Und des halb wiederhole ich Ihnen, ich habe Furche «Was sollen wir also beginnen?« .Abwarten oder aufhören zu lieben.« «Nieinais!" rief Balterini aus und bedeckte Margmriten’B Hände mit Küs n. Noch sprachen sie eine längere Weile rnit einander und beschlossen endlich. einen geeeigneten Moment ahznwktem um Herrn Rumigny von ihrer Liebe Mittheiiung zu machen. Bis dahin wollten sie vorsichtig fein, unt bei ihm keinen Verdacht zu erregen. Der alte Herr hatte auch,gar leine Ahnung von dem, was in seiner näch sten Nähe sich abspielte. Er sah in dem Jtaliener nur einen tüchtigen Musiker. dem es in seinem hause wohl efiel, und von dessen künstlerische-m Ruf auch auf ihn ein gut Theil entsiel. Ganz einge sponnen in seine Musiknarrethei. war -- ke:..x ....k «....i. ----- -ll-« «-h II VII-II UsIU but-U vbvsss dissvs Usvwsowo Ein flüchtiger Blick, den sie mit ein ander tauschten, einige Zeilen, die sie ; sich täglich schrieben, und ein heimlicher z Händedruck genügte den beiden Lieben den. die muthig und entsagungsvoll auf den Tag warteten, der ihnen Gele genheit bieten sollte, vor den Vater hin zutreten. Aber wenn auch Herr Nu mignn nichts bemertte, so hatte der von Eifersucht geschiirfte Blick des Herrn Morin baid die Situation durchschaut. Vom ersten Tage an. da er Baiterini esehen. war ihm dieser ein Dorn im s uge gewesen. Neidisch aus alles, was jung und schön war, hatte er aus den Jtaliener von allecn Anfang an einen wehren Haß geworfen. Als er sah. wie freundlich er in dein Hause ausgenom nsen wurde, wo man seine Liebe zurück . gewiesen hatte, als er den alten Mann » überall das Lob des Fremdlings singen hörte. wurde er von tausend Dämonen . der Leidenschaft ergriffen und gar, als : der Gedanke in ihm aufstieg, daß dieier Jinteressante jun Mann Marguerite ) lieben und von i vielleicht wieder ge liebt werden könne. Er schwor sich zu. E sie zu überwachen und sie beide ins Ver derben zu stiirzem falls zwischen ihnen ein Geheimnis besiehe und er dahinter iornrne Er ward nun wieder ein täglicher Gast bei seinem Qntei. suchte immer in Makgueritens Nähe zu kommen and heuchelte plöhiich eine wahre Musikleis denschast. Er konnte ganze Stunden Herrn Nunrignn iiber Musik sprechen hören, und wenn die beiden jungen Leute zusammen sangen ließ er sie nicht aus den Aufen Zriiuein Rumignd fithlte. daß ihr Cousin sie ausspähe, und sie empfahl Ro bert die größte Vorsicht« die auch sie be obachtete. Aber die beiden Liebenden kennten sich noch so sehr in Acht nehmen, Morin durchschaute sie, und als er seiner Sache sicher war. ziigerte er keinen Au genblick, Rache zu nehmen. So erschien er denn eines Morgens bei herrn Rumignn der allein in seinem Speisezimmer saß, da Marguerite sich soeben entfernt hatte. »Welch guter Wind führt Dich zu so früher Stunde her. mein lieber Nefse i« fu«-is M »H- bot-s ’ JEs ist ein Gebot der Wische M mich nöthigt, Sie so früh zu stören« sagte Moiin in feierlichem Leichenbittev tcne. »Ein Gebot der Pflicht ?" .Jawoh1.« «Jch verstehe Dich nicht.« ,,Sie werben mich sofort verpehes Sie erinnern sich, daß ich voe mehreren Wkchen bei anen usn Makguekilens Dani- anbielt ?« »Ganz genau. Du weißt aber auch, baß ich daran unschuldig bin. baß sie Deinen Antrag abgelehnt bat.' .Das weiß ich- Sie haben mit ba inols auch gesagt, daß Sie Jbeet Toch tee niele einen Zwang in bee Wahl ikies Gatten auferlegen werden« »Das habe ich gesagt und dabei bleibt es auch-« .Dns ist sehe löblich von Jhnen,« böbnte Motiv. .benn wenn ich nicht irre, ist meine schöne Tausme aus dein besten W sich selbst einen Gatten auszusp «Das isi das Neueste. Und wen denn i Hekt Rumigny hatte vekspchL diesen Wortenetne ieønische Färbun zu ben, aber der hieb saß doch zu iefi un bat Blut stieg ihm ins Gesicht. »Sie werden zu even- mein theneeek Onkel.« fuhr Adel Motiv nnetschiittees lich sat, Daß das nur natürlich ist. Jbte Tochter ist schiin und jung« und es wäre wohl lebt metlwiikbig wenn sie nicht lieben würd-I .Un1inn l« brauste here Rumiany ass. Don tvern sprichst Du i« EVEN-Hutte Mit-)