Sonntags Blatt Beil eesCl »M: J. P. Windolph, Herausgehen Grund Island, Nebr» de«n 22. Juni 1900. Jahrgang 20. Ro. 42 Ktmih Wisiwichust Imd Gewerbe. Maschinen zum ttzcschirrwaschem Von Parry nnd Tonne-, Paultneh, Vi. F Die Herrschaften haben gespeist, und nehmen wir an sie haben gut gespeist. Der Herr des Hauses tritt wieder hin us ins feindliche Leben, um den ge schäftlichen Kampf ums Dasein aufzu nehmen. Die Kinder —- nehmen wir an, das Ehepaar sei damit gesegnet — eilen wieder in den hohen Steinhau, wo man viidagogisch fiirs Leben abge schlifsen wird, oder die kleineren tret ben wieder munter jene Befchiistiaicrrg, in der betanntlich ein ti-: srr -inn liegt Die Mutter uno Hausfrau begibt sich aber zur Kiite und st tt tief seufzend vor einem Bera Geschirr, das gewa schen werden soll Zwar bat dies nicht jede Hausfrau selbst nöthig, denn für auten Lohn und unter zarter Behand tuna kann sie sich eine Stütze des-Haus halts anschaffen. Aber seit Einfüh runa der modernen Frauenbewegung und Vertehrsmittel — es radelt sich leicht nach einem anderen Platz — sind diese Stüken wenig haltbar geworden, so daß jede Hausfrau leicht m die Lage kommen lann einmal selbst Geschirr absdiilen zu müssen Was dürfte in solchem Falle das Herz der Hausfrau mehr erfreuen, als eine Maschine, die ihr diese unange nehme Arbeit abnirnmt? Diese Ma schine besorgt die Arbeit nicht nur ebenso gründlich, wie die menschliche Hand, sondern auch weit vorsichtiger. Da sie teineGedanken hat, können diese auch nie wo anders weilen, die Ma schine ist darum stets ganz bei der Ar beit und es rutscht ihr tein Teller aus, kein Tassenhentel bricht ihr ab. Die Maschine arbeitet auch schneller, denn nichts kann sie bewegen- sich während der Arbeit in einen kleinen Plaufch einzulassen· Mit einem Wort sie ist eine tadellose Küchenfee. Diese neue Erfindung wird in zwei Arten ausgeführt Die größere, für Hotels und Restaurants bestimmt, tann durch Dampf oder Elektrizitiit bewegt werden Sie ist aus zwei Theile zusammengesetzt, aus einern Wasserbehiitter und einem Aufsatz, der an Behälter angehängt ist. In letzte rem befinden sich zwei Gestelle fiir das Geschirr, wovon eines im anderen ro tirt. Das äußere hat federnde Klam Maschine zum Gehirns-atmen für date betr ev. « mern, die das einaelegte Geschirr auf fanaen und festhalten. Das innere ist mit Bürsten versehen, welche über das Innere des in den Klammern gehalte nen Geschirr-B fahren, während die Auszentheile durch Bürsten gereinigt werden, die am Rand des Wasserbe hälters angebracht sind. Die beiden Gestelle sind so montirt und durch Rä deraetrirbe verbunden, daß das innere Gestell mit den Bürsten viel schneller rotirt, alr- dag äußere, welches das Geschirr hält· Der Aufsatz über dem Behälter hat zwei Oeffnungen. Jn die obere thut man das zu reinigende Ge schirr, welches dann sauber aus der unteren wieder herauskommt Sobald man Geschirr in die Ma schine gibt, wird es automatisch von den Klammern erfaßt, während der Umdrebung sorgfältig gebürstet und gespitlt, und an der Ausgangöthür an gelangt, automatisch aus den Klam mern entfernt, so daß es hier langsam aus einen Tisch gleitet. Das Wo er im Behälter lann nach Belieben erh nt werden, und es braucht, wie der Er finder der Maschine behauptet, jedes Stück Geschirr eine Selunde zur Rei nimmst-. Die kleinere von uns abgebildete Maschine wird mit der Hand betrie ben. -Sie ist für amtliengebrauch be stimmt und weicht betreffs der Con struttion in eint n Detail-Z etwas von der zuerst beschr ebenen ab. Hier kommt nur ein einfaches dreh bares Gestell zur Anwendung, das aus balbcylindrischrn Abtheilun besteht Ceine solche ist des besseren Zuständ nisses wegen neben der Maschine abge bildet). Jede Abtheilung hat nun zwei Außengitterri, beweglich in Charak ren, und eine Anzahl horizontaler Drahtgesielle, worauf man das Ge schirr setzt. Bürsten am drehbaren saubtaestell bearbeiten das im Draht neftell festgehaltene Gestell, sobald der Deckel der Maschine geschlossen und diese in Bewegung grsth wird. Beide Maschinen reinigen nicht nur alle Arten von Geschirr-, sondern auch » Messer, Gabeln und Löffel. Jn der Praxis haben sie schon die Feuerprobe bestanden. E slc Ic Sanberleit iu der Natur. Von Ernst Firausc. Wer hat nicht einmal eine Stuben fliege betrachtet, wie sie in Augenbli eten der Sättigung dasitzt und dieVnr deisiiße gegen einander bewegt, wie ein Mensch, der sich vor Vergnügen und Wohlge·allen die Hände reibt. Dann streicht sie sich denKops nach allenRich tungen, reibt sich die Augen ilar und zuletzt tammen Hinterleib und Flügel an die Reihe, die mit den Hinterbeinen aebiirstet werden, während die Mittel fiiße die feste Stütze bilden und weni er beim Reinigungswert betheiligt Egid Erst nach langen und gründlichen iederholun en dieser Proceduren bleibt die iege, deren Dreistigleit oter Kurzsichttgteit uns diese Betrach tungen erlaubt, still sitzen, und wir glauben ihr nun die Befriedigung an zusehen,tvelche ihr die Sauberleit ihres Körpers verursacht. Wir denken an das Wohlgefühl, welches uns nach« ei nem sommerlichen Spaziergang oder nach einer staubigen Eisenbahnsahrt ein erfrischendes Bad oder auch schon eine gründliche Gesichtsreinigung ge währt, nnd an Moritz Busch, der von dem schönen Franz nach seiner gründ lichen Morgenwäsche sagt: Err erntete dann hocherfreut Die Früchte feiner Neinlichtcit Ob wir aber damit nicht zuviel von unseren eigenen Gedanken und Gefüh len in die des Thieres legen, dürfte kaum zweifelhaft sein; wir kennen ja so viele Insekten, die sich im schlimm sten Schmutze wohlfiihlen, die in Jau che und faulenden Substanzen mit dem größten Wohlgefühl leben und wühlen, oder sich den Körper scheinbar absicht lich mit Staub nnd Schmutz bedecken, wie die Larven der Kehrichtwanze, oder die sich mit abgelegten Häuten bedecken, wie die Larven des hübschen Lilien hähnchen, oder die Käfer-, die stets mit einer dinenErip und Lehinkruste be dedeckteinberwandelm wie zahlreiche Schwarztiifer, deren Flügeldecken, Kopf- und Rückentheile mit einemRun zel- oder Zellcnwert bedeckt sind, wel ches die Erdtruste besser festhält. Solche Thiere wandern behaglich mi einer Schmutzdecke umher, die nicht blos wirm heilt, sondern sie zugleich verbirgt; so eine wandernde Sie-ai diuin-Art sieht 3.B. wie eine rutschende Thonschelle aus. Am leichtesten begreift sich die Noth wenrigkeit fiir diese Thiere, ihre zum Theil treit vorgestrecktenSinnesorgane, namentlich die Fühler, in denen wahr scheinlich neben dem Geruchssinn auch das Gehör-, oder der Sinn der Luft erlschiitterungen lotalifirt ist. sauber u er alten. Lin Brillenträger, der se r häufig seine Gläser nutzen muß, be greift auch den Nachdruck, mit welchem die Jnsetten häufig über ihre großen geraten-Augen streichen, sehr wohl. - in ausgezeichneter Jnsettenforscher i-nserer Tage erzählt uns, daß bei einer Heuschrecke ein weißer Farbenstrich der wie ein Passepolirungsstreifen an der Uniform von der Seitenschläfe des Kopfes bis zur Spitze des Hinterleibes läuft, sei auch über die untere Hälfte des Auges fortgefiihrt worden. Es ist nur zu verwundern, daß die Heuschrecke ihn nicht gleich weggewischt hat, so ; lange die Farbe noch frisch trat. Uebrigens sind solche, sagen wir »Rück schtslofigteiten« in der Natur l«,iiufig. Bei vielen Kasern z. B. wird das Auge durch eine Kopfleiste in zwei Hälften getheilt, oder der Fühler poxtirt sich brutal mitten auf dem Augen elde. Bei den Wirbelthieren, die eine län gere unge besitzen, gelangt diese bald um ange des hauptsächlichsten Sau erungsorgans, und die Bezeichnung der Zunge als ,,Waschlappen« im Ber liner Straßen-sorgen ist für die Säu Fthiere, die nicht nur ihren eigenen örpetz sondern auch ihre Jungen hauptsächlich mit der Zunge saubern, durchaus nicht übertrieben, obwohl sie beim Menschen wohl nur heimlich zur Säuberung der unmittelbaren Umge bungen des Mundes dient. Alle Male, wenn ich einen hund oder eine Katze sehe, die ihre Zungen stundenlang in ieser Richtung arbeiten lassen, fällt mir mein Befremden über einen mit Spreewasser getauften Berliner Argt ein, der meinen erkrankten Neffen m t der Anrede begrüßte: »Na, steck mal Deinen Wnschlappen ’raus, mein Sohn!« und sogleich verstanden wurde. Immerhin läuft manche Täuschung mit unter, wenn man diese Thiitigteit von Schnabel, Mund und Zunge als f reinen Sauberteits-Jnstinkt auffaßt. ; Den besiederten und behaarten Thieren tin-rer die arohetz welche in ih » rem Pelze hau en. den Reinlichkeits sinn ein: die Vögel müssen überdem ihr Gefieder flugitichtig erhalten« aber ei Maschine zum Gomit-waschen für mechanischen Beutel-. - - i nen Hund, der sich eben puhte, sehen wir glei darauf in denStrafzenmoraft traben o er sich verziickt auf einem Misthaufen walzen, und der Vogel nimmt vielleicht gleich nach vollendeter Toilette ein Staubbad,- weil sich auch das als wirksam gegen die lleinen Pei niger des Vogels bewähren mag. Von hervorragender Bedeutung er weist sich der Sauberleitstiieb der Thiere dagegen als Schutzmittel gegen die kleinsten Feinde des Lebens, deren Dasein nicht unmittelbar Schmerzen verur acht, aber innerliche und äußer liche rantheiten, Hautiibel aller Art rerursacht, gegen Mikroben, Bakterien und andere Krankheit-Zotten die oft von der Haut aus das Jnnere des Kör pers erreichen. Wahrscheinlich dürfte derSpeichel vieler Thiere, der die Seife derselben darstellt, balterientödtende Eigenschaften besitzen; man kann dies schon daraus schließen dafz tie Thiere ihre Wunden belecken und sich dadurch distnficiren und rein erhalten. Auch die Insekten ziehen ihre Vorderfüße, bevor iie dieselben als Reinigungswerkzeiige benutzen, durch den Mund, wie die Katzen es machen; sie wirken dann nicht mehr nur als Bürste, sondern auch als Schwamm, und natürlich werden sie j dadurch wirkfamer, zähen Schmutz, z. : B. aus den oft behaartenWimpern und Augen, zu entfernen. Augenscheinlich ist es der sanitäre Nutzen der Sauberleit, welcher am niei ten dazu beigetragen hat, Sanher leits-Jnftinlte und -Triebe zu züchten. Jeder Viehbesitzer weiß, wie gut es sei nen Hausthieren thut, wenn sie regel miifziåJ gereini t und gestriegelt wer den. ie Sta fütterung macht es den Thieren unmöglich-, die natürliche-Sau berleit, die sie im Naturzustande ent falten, aufrecht zu erhalten. Vor Kurzem hat Nr. Ballion eine lehrreiche Studie über die Reinlichleit der Thiere veröffentlicht, in welcher be sonders der Nach-weis interessant ist, dafz die Körperreinigung bei den Jn jetten vollkommen instinktiv geübt wird. Der Zufall ließ ihn eines Tages ein bequemes Mittel entdecken, die Rei nigungsarbeit derZweifliigler mit aller Muse und Sorgfalt zu verfolgen. Man wählt des bequemeren Sehens wegen einen Zwei lügler von größerequchs, z. B. eine inderbremse, und reißt ihr den Kopf ab. Das enthauptete Jnsett beginnt ofort, da es nunmehr keine Beute mehr wittern kann, mit feiner Toileite. »Bei meinen sominerlichen Ritten,'· er ählt Ballion, »befreite ich mich in die-er Weise ldurch Flor-faden fzen).von den lästigen Taboniden, wenn ich eine gefangen hatte. Eines Tages setzte ich- eine so verftiiminelte Brcmse statt siegzrtzuwerfem auf den Rücken meiner nd. Das Jnsekt blieb einige Selunden unbeweglich. Dann, nachdem es zu meinem großen Erstaunen in sci ner gewöhnlichen Weise seine Vorder füße gegen den fehlenden Kon bewegt nnd sie lebhaft gegen einander gerieben hatte (was diesmal sicherlich kein Zei chen von Behagen war), ging es daran, mit seinen Hinterfüßen den Hinterleib i zu bürsten. Unter dem sanften Druck dieser Gliedmaßen senkte sich das Hin- , tertheil und seine Spitze bog sich nach ; unten, während die aus beiden Seiten f geglätteten Flügel für Augenblicke ei- s nem plötzlichen Siellungswechsel unter- ; la en . . . Von Zeit zu Zeit lsiirsteten ; fis die Hinterfüße gegenseitig Kurz F ich fand Geschmack an diesem seltsamen I Schauspiel und nahm mein Opfer, um ; mich daran länger zu erfreuen, mit in I mein Arbeitskabineth wo es noch einen ; ganzen Tag lebte und bis zum Ende l mit seiner undankbaren Arbeit beschäf- J igt blieb.« « Esjsth daraus deutlich hervor, daß diese einigungsarbeit völlig instinktiv und ohne jede Inanspruchnahme des Kopfes und Gehirns vor sich geht. Den noch hat sich dieser unbetvuszten aber nützlichen Arbeit zu Diensten ein gan zes Toilettenbesteck entwickelt, welches das Insekt immer bei sich führt. Es ; wird namentlich don den Füßen und ! Mundtheilen dargestellt, weicheZiämme, Bürsten und Rechen bilden. Gewisse Hautfliigler besitzen sogar an den Vor derbeinen eine Art Striegel, um damit die Fühler zu reinigen. Es ist eine halb eylindrische sterbe deren innerer Rand einen Kamm mit sehr dünnen Zähnen bildet, während eine flache Fläche ge genüber liegt. Die Wespe liegt ihre Fühler zwischen diese beiden Theile, die durch Hin- und Herziehen derBeine gesäubert werden. Andere Insekten ziehen die Fühler durch den Mund, bei noch anderen müssen die langen Vor derbeine mit ihren Fußbiirsten diese Arbeit besorgen. Die Hinterbeine, weiche oft an Schenkeln und Schienen mit Dornen und Kämmen versehen sind, erfüllen die Ausgabe, den Leib und die Flugel sauber zu erhalten, dort s auch Milbe-n und ander Schmarotzer u entfernen, die bei de Käfern als fichersten Zufluchtsort die Vorderbrust heimsuchen. Auch eine Hinterleibs zange dient manchen Insekten als Toi lcttenwerlzeug, so den Ohrwürmern, um die mehrfach zusammengelegten Flügel zu entfalten, was übrigens keine neue Entdeckung ist, wie kürzlich be heuptet wurde, sondern seit langen Jahrzehnten bekannt ist. Jm Hinblick auf die neuen Erfah rungen über die Verbreitung von Blut saht-ine- cicetrimätserzeuqm krankheiten durch blutsaugende Insek ten, wie Fliegen und Mücken, »auf Mensch und Thier könnte die Anwen dung ihrerVerdauungspausen zur Rei nigung ihrer Mundwerkzeuge nnd ih res Körpers einem Teleologstn als wohlihsätige Einrichtung für die Mit bewohner der Erde erscheinen. Aber der Instinkt kann sich natürlich nur entwi ckelt haben, in so weit er diesenThieren selbst Vortheil brachte. Wir wissen aus den Erfahrungen, die man bei denVer suchen, schädliche Insekten durch künst lich herbeigeführte Pilzkrankh eiten zu vertilgen, gemacht hat, daß erwachsene Insekten denselben leichter unterliegen als ihre Larven, die häufig eine neue Haut bekommen, gleichsam oft neue Wäsche anlegen. Dies zeigt den Rat-en einer unausgesetzten Hautp-flege, ker alle mäßigen Stunden gewidmet wer den, auch für Insekten, und für diese im Besonderen, weil sie in ihren Ath mungslöchern so viele Eingänae für Ansteckungsstoffe haben, die zunächst den Hautverunreinigungen offen stehen. seien-« Fahrbarer Elektrizitätserzeuger. Von Albert Collet. Bekanntlich werden fiir ambulante Electricitätsanlagem seien dieselben sür Beleuchtungszwecke, seien sie für Krastübertragungen bestimmt, zum Antriebe der Generatoren in der Regel kleinere oder größere Dampfmotoren benützt, die schon des Dampfkessels wegen einen verhältnißmäßig großen Raum einnehmen und auch ohne Koh len- und Wasservorräthe ein beträcht liches Gewicht besitzen, so daß ihre Leichtbeweglichkeit darunter leidet. Für gewöhnlich wird denn auch die locomobilähnliche Anordnung nur auf guten Straßen fortgeschafft werden können, die jedoch gerade bei jenen Ge legenheiten, wo es sich nur um aus nahmsweise, Vorübergehende Jnstalla tionen electrischer Anlagen handelt, in den seltensten Fallen bis zur Verwen dungsstelle der Einrichtung vorhanden sind. Jn Erwägung dieses Umstandes hat es sich eine Pariser Firma ange legen sein lassen, ganz besonders leicht bewegliche, fahrbare Electricitätserzeu ger nach den Angaben des Construc teurs Albert Collet auszuführen, deren compendiöse Anordnung unsere Ab bildng deutlich ersichtlich macht. An einem gewöhnlichen zweiräderi- ; gen, mit Tragstützen versehenen Hand karren, dessen Gesammtgewicht 1000 ; Pfund beträgt und der sonach unter allen Umständen von zwei Personen mit Leichtigkeit, bei günstiger Fahr bahn aber selbst von einer Person ge zogen oder geschoben, an die Verwen dungsstelle gebracht werden kann be findet sich ein Kasten, in welchem zu nächst der vorderen Stirnwand ein kleiner Petroleummotor und zwischen diesem und der rückwärtigen Stirn wand eine Dynamomaschine einge bant ist. Das Reservoir für den zum Betrieb erforderlichen Petroleumvorrath hat die Form einer cylindrischen Blech flasche und ruht überquer auf dem Dache des Karrenkastens; der Behälter fiir das Kühlwasser hängt hingegen, beiläufig in der Mitte des Kastens, entsprechend befestigt an der Decke. Die Antriebwelle des Motors, auf der ein Schwungrad sitzt, liegt genau in der Längsachse des Kartens, in der Mitte Zwischen den beiden Fahrrädern und 10 Zoll oberhalb der Fahrradachse, die sie also senkrecht überkreuzi. Da sich das Schwungrad innerhalb der beiden Fabrräder bewegt. bat es seine Schwie rigkeiten zu demselben zu gelangen, um es behufs Anlassens der Maschine mit der Hand in Bewegung zu setzen. Aus diesem Grunde besitzt die Antriebtvelle am rückwärtigen Kartenende eine vor-— stebende Verlängerung, auf der eine Kurbel steckt. Mit Hilfe dieser Kurbel, d. h. durch Drehen derselben nach ent sprechender Richtung, kann das Anlau fen des Petroleummotors äußerst be quem und leicht eingeleitet werden. Trotz feinerKleinheit leistet der Letztere vier Pferdestörkenz derselbe bewerkstel ligt den Antrieb des Generatordynamo mittels Zahnradübertragung im Ver-· baltnisse wie 3 :1. Um die Garnitur betriebsfähig zu machen, genügt ein Zeitaufwand von drei Minute-n. Was den Generatordvnamo anbe langt, so ist er natürlich eine Gleich strrsmmaschine, die sich ebensowobl als Lichtmaschine, wie als vrimäre Kraft maschine ausniitzen läßt. Ersterenfalls kenn sie 4 bis 6 Bogenlampen oder JO bis 40 Gliiblampen speisen; als Kraft neaschine ist sie namentlich geeignet, vrrschiedene kleine Elektromotoren fiir Pumpem Bohr- und Mörtelmischma schinen, u. s. w. — allenfalls auch meh rcre gleichzeitig — anzutreiben, die an bestimmten Werkftellen Verwendung finden sollen, wo keine ftabilen Kraft maschinen sich aufstellen lassen, und die Wq f Zuführung von Dampf oder Preszluft von vornhinein ausgeschlossen oder schwierig und kostspielig erscheint Als ! solche Arbeitsstellen dürfen insbeson dereSckyiffdocks, Baustellen für Brücken oder sonstige große Objekte, Repara tuiwerkstätten aller Art; Straßenka näle, Stollen, Schachte, Tunnels und überhaupt unterirdische Wetkplätze u. dgl gelten. .«. .-. .-. as Die Entstehung dies Geruche. Wie der Geruch zu Stande kommt, ist ein Problem, bezüglich dessen die wissenschaftliche Forschung is. heute nur geringe Ergebnisse erzielt hat, ja, man kann mit Recht behaupten, daß die heute herrschende Meinung noch ziemlich dieselbe ist, welche schon bei den alten Griechen angetroffen wird.Dieser Vorstellung zufolge sind es unermeß bar und unerwägbar kleine Theilchen, welche sich von dem riechenden Körper ablösen, nach allen Richtungen hin durch die Luft schweben und dort, wo sie das Geruchsorgan treffen, denjeni gen Eindruck hervorruer, den der Ge ruchssmn empfindet. Zur Bestätigung dieser Hypothese sind von früheren Forschern allerdings Versuche ange stellt worden, die im wesentlichen dar cuf hinauslaufen, daß riechende Sub stanzen, die hermethisch in einem Ge fäße verschlossen treiben, das Ge rr-chsorgan nicht beeinflussen, und fer rer, daß das geruchverbreitende Agens dcm Riechorgan durch die Luft zugewi gen wird. Diese Thatsachen brauchen nicht in Abrede gestellt zu werden; dennoch sind sie nicht zwingend für die obige Hypothese. Denn der Schall ei ner tönende-n Glocke wird auch von der Lust getragen und durch dieselbe ver breitet, ohne daß sich von der Glocke materielle Theilchen ablösen, und eine Lichtwelle, z. B. eine elektrische Glich lampe, die in ein undurchsichtiges Ge fäß eingeschlossen wurde, ist fiir das Auge undurchsichtbar. Die beiden fran Zisischen Naturforscher Baschide und an Melle haben nun kürzlich der Pa riser Æademie eine Abhandlung vor gelegt, in der sie über das Wesen des Geruchs folgende Hypothese aufstellen und zu begründen suchen: Der Geruch, den eine riechende Substanz verbreitet, entsteht nicht durch Aussendung klein ster Theilchen dieser Substanz, sondern wird übertragen durch Strahlen Von gewisser kurzer Wellenlänge, ähnlich wie Licht und Wärme. Zur Begrün dung dieser Hypothese weisen die ge nonnten Forscher u.A. darau " hin, daß die Geruchsnerven denselben» usgangs punkt im Gehirn haben wie die opti schen Nerven und sich durch diesen be sonderen Umstand von den anderen Ssinnesnerven unterscheiden, daher es wahrscheinlich ist, daß auch ihre Funk tionen einander ähnlich sind. Gerüche zeigen die Eigenthümlischkeit, die strah lende Wärme stark zu absorbiren, woraus Thdall schon auf eine gewisse Beziehung derselben zu den Wärme strahlen schloß. Chemische Substan zen, die ä nliche Gerüche verbreiten, zeigen im peetrurn Absorptionsbän der, die in ihrer Lage gewisse Ueberein stimmun en erkennen lassen. Die rie chenden Substanzen verlieren durch den Umstand, daß sie Geruch ausstrahlen, in keiner Weise an Volunien oder Ge wicht, wenigstens hat bis jetzt noch Nie mand einen solchen und auf der Ge ruchausscndung beruhenden Verlust derselben feststellen können. Anderer seits aber giebt es nicht wenige Körper, die kleine Theilchen aussenden, d. h. zu Damper werden, obne daß sie riech bar sind. Endlich weisen die obenge nannten Forscher darauf hin, daß es Stoffe giebt, die jeder fiir sich stark riechen, utser zusammen gebracht, ihren Geruch vernichten, ohne doch eine neue chemische Substanz-zu bilden. Solche Stoffe sind z. V. Kassee und Jodo orm. Diese und eine Reihe anderer khatsachen führen Vaschide und Van Melle zu Gunsten ihrer dynamischen Geruchstheorie auf, und in der That hat dieselbe schon der Analogie nach vieles sür sich. Wenn Licht, Wärme und Schall sich durch Schwingungen eines geeigneten Mediums fortpflan zen, so ist es nicht unwahrscheinlich daß dieses mit dem Duft ebenfalls der Fall ist, und die Existenz von geruch erzeugenden Wellen durch den geriss stiahlenden Körper ist a priori viel wahrscheinlicher als die Aussendung unendlich vieler, unendlich kleiner daf tender Partikelchen. Das Neueste auf dem Gebiete der Streife ift ein Streit der Henker. Wie aus Canton in China gemeldet wird, haben die Scharfrichter der Negierun angedroht, auch leinen einzigen Kop mehr abzuschlagen, falls ihnen nicht eine Gehaltserhöhung gewahrt werde. Allerdings ist die Bezahlung für die Finrichtung in China sehr I:iedrig, er nker erhält pro Kon nach unfe rem lde etwa einen Quartet, was durch die Häufigkeit der Fälle ehedem einigermaßen begreiflich wurde. Jetzt aber ist das Geschäft del-Henker schlech ter geworden und diese bestehen nun auf Verdoppelung der bisherigen Be zahlung. Jn der Audienz jedoch, die den Streifenden vor wenigen Tagen von einem hohen Beamten der Hau t ftadt gewährt wurde, erklärte die er, daß er den Beschwerdeführenken zwar keine Gehaltserhöhung gewähren kön ne, daß sie sich aber auf eine baldige ,,allgemeine Wiederverbesserung der Geschäfte« gefaßt machen dürfen. Bei dieser tröstenden Zusicherung ließen es die Streitenden vorläufig bewenden. Zi- Iit st Beim Sondiren für unterfeeischcs Ka bel fticfz man zwischen Manila und Ou ain auf eine Meercstiefe von 31,500 Fuß.