III-W Zins ]Jqsisriissieiss. Mlandzrornan von A r t h u r A ch l e i i n e r. ---..».-. Gottfstlmg ) Der Präsident verwies solch unge bjihrlicipes Lachen und fragte weiter: Lilie-viel E xplosionskugeln führen Sie Ins Revietgiingen mit sich?« ,Je nachdem.« ,Was ikeißi das?·« »Es kommt aus das Revier an.« »Wie ist das zu verstehen?« »J-a, ers ischi halt nicht jedes Revie: gleich cefiibrlich « «Memen Sie das in Bezug aus Wild diebe?« »Ja »War das Revier-, in welchem Sie den Vesil ausgesungen haben, besonders gefährlich i« »Das glaub« ich! Viermal bin ich dort schon angeschossen worden, zweimal oon hinter-« Aber sie schießen, Gottlob, schlecht, die Lumpen." »Sie nehmen also für besonders ge säbrLiche Reviere speziell Expansioiugeln Mit se« Die Gefahr dieser Frage kennend. wollte sich der Freiherr einmengen, doch der Präsident hieß ihn schweigen und verbot sich jede Störung deZ Verbots Anton erklärte jetzt, überhaupt nichts zu wissen. »Das Leugnen nützt, nachdem Sie schon so viel eingestanden haben, gar nichis mehr.« D-- -- s--- - -- «Jch hab· gar nichts eingestanden!« »Es ist unverkennbar, daß Sie mit voller Absicht Expansiviugeln in gefähr lichen Nevieren mitführen und imNoth fall gebrauchen-. Die Absicht geht dahin, mit einem einzigen Schuß den Gegner sicher zu tödten, was erreicht wird, wenn nur einigermaßen Brust oder Unter ieib geh-offen wird. Es- ist somit nur ein Zufall, daß Sie den Vestl am Arm ge Rossen haben. « »Sel! tschi mir zwider genug Der Peasident rief nun den Baron s» bot-, der bkeich bis in die Lippen gewor- . den irr-, r »Ist Jipc Jäger Anton ein guter, iresslieber Schätze?« Mus· en alle Ihre Jagdschutzorgane « gute Schützen seini« »Selbstverftändlich; wir könnten uns sonst ja nicht des Raubzeuges erweh- T ren.« i ,,Lassen Sie auf Füchse zum Bei- - spiel, weiche doch auch zum Raubzeug gehören, ebenfalls mit Epansivlugeln Ichießen»?« » a. .gamit geben Sie also den Bezug von solchen Sprenggeschossen zu, und ebenso deren Gef« rauch ern Jagddienst « » Der Freiherr schwieg. : »Sie haben das vorher geleugnet.« Nun erbat sich der Staatsanwalt das Wort und erklärte, eine Anklage wegen Unstistung zum Verbrechen der Kör perverletzung gegen den Freiherrn er heben zu müssen, weshalb ein spezielles Verfahren eingeleitet werden möge. Der Baron zuckte wie vom Schlag; getroffen zusammen. Ein Protest des Vertheidigers wurde ubgelehni. Kostl werd schwül. als er die Fol gen seiter - -Ichoerstdndi;ertl1umg er kannte-. Ader Der lätt e geglaubt, das-, der Vaan Insekt Befehl gece eben auf Wilderer rnit Nrcansiotugeln zu schie szenk Ta! n Eil nr nicht meist zu zwei jetn. DIE-. De ! Befe: ! gegeben wo rden ist! ngk Zcki dick n: unt seinen wei teren Ist-set us. Tie- Lse rhmol ung Fiequ den Jäner nlmon wurde zu Ende gefi: brt Dieser gab »Is- Te ze: ien am -d:.iusse auf und bestcit izrte D ««5; er mit Absicht in den Ku gellauf eäne Exponfiotugel geschoben bade, der lknte Lauf enthielt Schrot Nr. W, wurde cioer nicht adgefeueri. Der Staatsanwalt begründete die Anklage Und fand eine Ueberschreitung der Noth-wehe schon darin, da der Js ger nicht zuerst voer Schrotlauf Ge brauch gemacht habe. DerVerttieidiger entgegnete, vermoch te aber trotz des Aufgebotes aller re thorifchen Kunst die Thatsache nicht ab suschwächew Der Senat zog sich zurück zur Berathung. Doktor Oberhummer wollte sich dem Baron nähern, um seinem Bedauern über die unerwartete Wendung des Falles zu geben, doch der Freiherr wehr te jede Annährung durch eine Handh tvegung ob. Stumm, in sich gekehrt, saß ee auf seinem Stuhl, todtenblaß. Stumm verhielt sich auch der Verthetdi ger. Anton blickte verstört vor sich hin. Bon- dem Ga der Verhandlung hatte Bestl so die verstanden, daß er seit zum Doktor halblaut äußerte: »Ich neinc die Geschicht geht dumm« Dotter Obetbmnmer zog sich in die Mut zurück. um einer Antwort enthoben zu sein. Ueber eine Stunde wohl währte die scatbnagz dann erschien der Senat zur Beetiindigun des Urtheils, Erd-Er Beftl auf sech- onate schweren t Fänlåeit sofårtigee ABM « tu g des ägers nton AK II W an sich Rothwehe für wurde aber durch Ge « zehn MEMUWIW Muth WARRqu Mun» MIM l ! Dem Freiherrn wurde mitgetheilt, i daß ein Verfahren gegen ihn eingeleitet von einer Untersuchungs-hast jedoch Ab stand genommen werde. ! Wie betäubt nickte der Baron und Ewandte bleich aus dem Hause der The l rnis Dottor Oberbuinrner hatte das Ge richtsgebönde vorher verlassen. uni eine Begegnung mit dem Schloberrn zu der 3 meiden. Auch er war bestürzt ob des ; unerwarteten Ausgangs dieser Ge ; richtsberbandlung, besonders aber über sdie Einleitung eines Strasversabrens « gegen den Baron, das wegen unverkenn I barer Anstistung zu einer noch höheren k Strafe führen konnte, als eine solche der — Jäger Anton erhalten hatte. Der Arzt, ; so sagte sich Kastl selber aus dem heim wege ins stille Dorf am See, bat die Pslicht getreulich erfüllt, ebenso der Sachverständige; aber unangenehm, ja ? peinlich und schmerzlich ist doch die Wir- " tung jenes Samariterwerles an Vestl. Als schon arn nächßen Tage der Die ner ooni Schlsßl einen Brief brachte. ; ahnte Doktor Oberbnninier den analt und war nicht verwundert darüber daß der Freiherr die Abschußerlanbniß zit riickzog und aus jede weitere Beziehung verzichten zu wollen ertlarte Der voll endet höfliche Brief war von Mizis Hand geschrieben und trug die marlige Unterschrift des Freiherrn. Kastl starr te lange aus die zierlichen Zeilen. Wie Schaum zerstoben die Jugendträume ..... » Sechs Wochen später steckten die Be wohner von Seedors die Köpfe zusam- ; nien und wisberten über die Neuigkeit, daß der «gspaßige Schlößberr« wegen : Anstistung zum Verbrechen der schweren Körperberletzung zu einem Jabr schwe ren Kerkers verurtheilt worden sei. Wer hätte dergleichen sür möglich ge halten! Kastl schlich in derBergeinsamteit um- I ber unter demDruck dieses fiir ibn fürch terlichen Ereignisses; er scheute, mit Menschen zu verkehren-, und war stob, daß just um diese Zeit seine arztliche Hilfe nicht begehrt wurde. Doch eines- Tageg verlangte sein«-Miit terchen nach Arzt und Sohn in einer Person. Die gute alte Mutter war er lranlt, sie bestand darauf. sich vorn ei- . genen Sohn behandeln und turiren zu v lassen, wiewohl der Vater davon nichts wissen wollte. Steht der Junge nun aus . eigenen Füßen, hat der Alte ibn weg : von der Schüssel, das Zutrauen zuI Kastks ärztlicher Kunst ist um keinen J Zoll gewachsenhatte doch bei Mutters ; Erkrankung der alte Oberbumrner ge- J äußert: »Und wenn alle aus den jungen I Medizintasien schwören, ich glaub’s nicht! Ein in der »Studi'· Auggespruw E gener wird niemals was, und der Kaftl war zu dumm zur Bauernarbeit!« 3 Mütterchen setzte aber doch durch, daß f Kasil geholt und ihr Arzt wurde. Da ; saß nun der Sohn am Krankenbetts der Mutter und blickte ihr in die treu- - en Augen. Und von der Krankheit wurde wenig gesprochen; Mütterchen wollte ; vorn Sohn Näheres wissen iiber die entsetzliche Verurtbeilung des Schlößl herrn. Kastl wehrte das ab, er wollte nichts mehr von der unangenehmen Ge- z schichte hören, ei! war ihm peinlich ge- ; nug, daß seine pslichtgerniiße Aussage - ein solches Ende genommen. Da flüsterte Mütter-ben: »Halt es wirklich sein müssen»stastl?« Der junge Doktor nickte. »Schkea1ich! Den Wohlthäkek iuss ? Gefängniß bringen s-— Kastl, was hast ! du gethan!« Erschrocken starnmelte KastuluZF »Woblthäter sagst du, Mutter? Ter Ba- . ron mein Wohlthäter2 Wie das? Wie so? Jch bitte dich, sag’ rnir nun alles!" j Wehmutbig flüstert die alte Bäuerin« ; »Ja, KastlZ Der Baron war dein Wohls ; tbäter in der Studirzeitl Er hat dir ; einige Kostplätze bezahlt und mir so - manchen Gulden gegeben siir dichl Die T Bücher hat er getauft. War es auch« nicht gerade ein Vermögen, er bat die Gutthat aus eigenem Antrieb erwiesen; er wußte ja, daß ich nieth thun konnte » für dich! Und du — hast ihn ins Kri s minal gebracht!« Ein Huftenansall nn ; terbrach die Rede I Heiliger Gott!« ries in Seelenqual E Kastuluö und beeilte sieh dann, der i trauten Mutter Linderung zu verschaf sen. c Als Kastl vom Elternhause wegge hen wollte, wartete der Vater ans ihn im Flur und sagte: Dring, wenn du kannst, die Mutter bald ans die Fuss ich branelf He zur Arbeit irn hausi« Kastl vermochte nur in nicken und ent fernte sich mit seiner Qual tin her zeu. i Fünfzehntes Kapitel. Z Verlassen und versdet steht das S k Schlößl mit geschlossenen Laden. Die s g Herrschaft ist fort ohne ein Wort des s I Abschieoes, leer steht die Villa. Die ; ; Dörfler merkten den Wegzug erst, als « i die Dienerschaft mit dem Gepiick abzog, g wie es hieß, für immer. Nun erhoben ; i sich aber doch Stimmen im Dorf, daß ; Eder Wegzug eine schwere Schädigung ! für die Jnsassen sei. Jnsbesondere ; konnten der Metzger, der Bäcker und der j Hirämer nicht genug über Verdienst i entgang jammern, und da sie einmal sim Klagen begriffen waren, lag der J Gedanke an die Ursache des Wegzugeå ! ziemlich nahe. Wer den Gedanken zu j erst atn Wirthstisch ausgesprochen, man ; weiß es nicht, aber alle Honoratioren 2 waren sich einig darüber, daß nur der junge Doktor diese schwere Schädigung — des Dorfes verschuldet habe. Da hieß es nun, daß Doktor Oberster-einer sich biife ausgewachsen habe, das ein Ein zuq ins heimatliciche Ins SUCH J war, der alte Arzt völlig genügt und es wahrlich besser sei. wenn der heißenbub wieder in die Stadt ginge, denn fürs Land und Gebirg iauge er ja doch nicht. Einen wirklichen Baron in's Kriminal zu bringen, es ist unerhört! Und vom Dorf hat der junge Doktor denSchloß herrn vertrieben, leis-anderer! Wer er setzt den Schaden, den Verlust? De: alte Oberhummer hat also recht gehabt, als er nichts von dein »ausgesprunge nen« Buben wissen wollte und deshalb seine Hand von ihm weggezogen hatte. Und deutlich kann man die Hand Got tes erkennen. Es rächt sich, wenn einer von der »geistlichen« Studi« umsattelt, und aus einem»Auggesprungenen« wird nichts Rechtes mehr. Es fehlt der Se gen. So hieß es im Dorf. und tagelang wurde beim Karlwirth von nichts ande rem gesprochen. -- Doktor Obeehummer konnte am Ge baren der Leute die Stimmung erken nen, und arn deutlichsten zeigte der Vö ckee die Abneigung durch die erneute Wohnt-MERMIan Kusii wird zum nächsten Ziel obdachloi, denn es giebt tein freies Quartier im Dorf zu mie then. Und gäbe es ein andere-, Kqu würde es n cht erhalten, da die Stirn rnung zu feindlich gegen ihn, den Schö diges des Dorfes, ist. Obdachloi und in Milde wird er auch wieder patienten los. Es ist unverkennbar, daß die Fein de oste::totiv wieder den alten Arzt be- : vorzugen, in der Absicht, den jungen : die Abneigung deutlich siihlen zu lassen Jn diesen Tagen gedruckter Stim mung. die Doltor Oberhummer durch- ; leben muß· ohne sein Geschick auch nur im geringsten ändern zu können. iieß der s Hochleitner unter’m Gwänd.der Kran lenvrotz. seinen, wie er zu sagen pflegte, J Leibarzt holen, und Kastl war froh« uberbaupt Beschäftigung zu bekommen. Der Hochleitner saß seelenbergnügt bei einer Flasche Rötel und qualmte fein N feiftein Izu, als Doktor check-um mee, erhitzt vom scharfen Aufsiieg, am - trieb-sit cnlsngtr. Ter Bauer griiszte Len Arzt grinieno und filgte gleich Lei, - geh itm Gott sei Dank nicht-.- sei-im Schon wollte Doltor Oberbiumner " ;::»ibrauien. doch der Hochleitner erilärx i den Besuch zu zahlen unter allen Um- » fanden .--. . - »Na END llfl onus VI Wll Mlc, YOU-T leitner?" frang Nasid .Gleich nur etwas diileriren will ich mit Eul, Doktor!« Kastl mußt lachensEinenArzt mn Geld zum Plaudern kommen zu lassen, das ist so rechte Banernprohereh nicht gerade erfreulich file den Arzt und des- " sen Kunst, aber wo Bauern in Be tracht kommen, muß rnit Sonderheit .....--- « -k»--«·-..«-«»« -... -...-, -« » . leiten gerechnet werden: Außerdem ist ia der Hochleitner der treueste Jllatient ; oder doch eine stets prompi zahlendejs Landschaft« fiir den Bergdoll or. Der Hcchleitner begann in seiner eigenenk Weise sogleich das iaitspielige Ge-; spräch: »Du, Dslwy halcht auf Ebr’ ; und Gewissen, nach Pflicht und Recht E angezeigt die G’schicht vom Vesil und dem Schuß des Toni?' »Ja, natürlich war das meine heilige Pflicht als Arti »Daraufhin ifcht die ganze Sipp schaft verurtheilt worden?' «Ja!" »Die Schlößlherrschast ischt dessents wegen weg’zogen?« ,,Leider. ist« Und jetzt haben dich Doktor-, die Seedorfer auf der Mucl’!« »Und obl« l »Ich lann mirs denken! Der Biict T: wird Dich aus dem hau- stiften!« »Ha: schon die Wohnung aufgewa digt « ,,’chler ifckpt ein Entwindpr thäi enthielt sich einer Bestätigung j ,,"L:leif;:, Zotten du gefällst mir schon : sittlich ziuik Du dilcht ein Prachtter!! T Frisch, grob, tüchtig, verstehst dein ? Handwerk bloß Geld haschi teinegl . Sonst heißt eH freilich: »Wer nir bar, - tschi ein Lump!« Du machst aber eine ! rühmliche Ausnahme! Jetzt hör mir zu, Doltork Weil alle so auf dir her- — umreiten, halt ich dir zum Truy erst recht die Stank-C Ich, der Hochteitner unterm Groänrx ein schwerer Bauer, i nicht gleich so ein Jammerer und Söld- . ner oder Keuschler. Und ich lag’ dir jetz: l Du, Doktor, tündest jetzt dem Bäct 's ( ganze Hausk« . Kastl fuhr erstaunt in die höbe und guckte den Bauer in größter Ueber raschung an. «Jch?" »Ja, kein anderer als dul· »Diese denn ich?« »Hö: zu, Doktors Selles i ge hört nämlich mir! Und ich ·mme, daß lelleö has-D die zu efchrieben wird als quasi Levitengeld iir deine Unio sten und Bemühungen.« Haftl beeilte sich, die «Levtten« in Deseroiten umznwandeln «Sell ilcht mir leich; ich half auf die Fremtoötter reizt viell Also wir stock fahren morgen Zum Notar, dteBeri brier kosten zshl ich, und herrschen btscht a en (hetnach) du! Dahingegen mußt du mir geloben auf die band und dein Ehrenwort, daß du den Mich fel len Tropf, unbarmherzig hinausmrfst.« »Aber, Hochleitnerl Ich kann solches Geschenk necht decht got nicht annehmen. Es licht ja viel zu meklk » ; »Herr Doktor, du halteft gefälltgft dein Maul!« · « ,.hochlettnee, nimm dir nicht u viel aus der Schlksselt Du weißt, kann ’ allwell noch gröber werden als zehn chtoere sauern miteinander!« · Der Groändderuer lachte der nirgtz er hatte keine belowqu an ungdoki tot HIW arme-en u ist-, eq Böcker auszuftiften Wo will denn der Mann hin mit seinem Backofeni Er ver liert ja die ganze Existenz!« »Er hat dich auch nicht gefragt, koo du ein Unterkommen findest. Jch sag’: Seller Tropf fliegt außil Er soll zap ln!'« »Nein, hochleitner, zu einem Rache akt gebe ich mich nicht herl« Qualmend besah sich der Bauer den f ehrlichen jungen Arzt. Nach einer Weile . sagte erxs Eischt decht ein b'sonderei I Mannibildt Grad« so g’salllt mir! Also, es bleibt dabei, ich vers re b« dir mein höusl in Seedorsl Bild liindesi aften, anpeln muß er und winseln. Und erst, wenn er nimmer aus weiß und ni t ein, asten laßt ihn halt drin nen. e er aber wieder aufrnaudelt, muß er außi. da hilft ihm nixen!· . »Ich kann dein Geschenk nicht an nehmen. Schuldig bischt mir nir, hascht allweil prornpt und gut gezahlt. Jch hab’ keine noch so geringe Gegenleistung es geht also nicht! Was thaten denn auch die Leut’ sagen. wenn es bekannt notie de!« , «Doktor, du bischt sonst ein iescheites ManndL aber die Leut’ ten allweil noch viel zu wenig! hascht ein haus, sit-est du sest aus eigenem Grund und Boden, asten bischt erst wer. Seil ischt bei uns so und nicht ander-. Reden soll ten sie, selbst viel reden, schwasem daß sie dass-Maul von einem Ohr zum an-« dern offen haben. Je mehr-z desto bessert Du wirst es schon spiirent Jch will es haben, daß es dir gut geht. Und sell gebt nicht anders, du mußt ein eigen Haus haben!« »Aber bedenk do, HochleitnerL Du baicht Erben, Leute mit Anspruch auf dein« Sach«!« »Ni: hab· ich! Allein steif ich, Witt wer bin ich ohne Kinder. und herschw ken kann ich, wag ich mag. Seil geht Nie mand einen Pfifserling ank« »Es geht nicht« esifchtzitviel1« Nun wurde der Hochleitner ärgerlich, docbf Kastulus blieb bei seiner Meige trinkt« Beide stritten sich eine lange Zeit. bis- endlieb eine Einigung dahin et zieät tout-Dr, das; Rastl das Bäckerhanå zu einer sehr mäßigen Summe zu Kauf ertielL die Zahlung erst in zehn Jahren und ohne Zinsen erfolgen solle und Kasil freies Versagung-sucht besitze. Könne er zum festgesetzten Termin die Zahlung nicht leisten, so solle das Haus · wieder an den Hochleitner fallen. Ein kräftiger Schiuck Röiel beschloß den Polt. Tags darauf konnten die neu-gierigen Seedorfer wahr-nehmen« daß der reiche Hochleitner im eigenen Fuhrwerk den Jungdoltor abholte und mit ihm zu Thal fuhr. Der Handel wurde geheim gehalten. « Tie Neuigkeit sollten die Dörsler erst « zum Ziel erfahren. Aus Michaeli ging es; in Flur und Wald herbstelte eH schon tüchtig. Jrn Bäckerhauie gestatteke sich die Bauers » meisterin bereits stachlige Bemerkungen und wurde anziiglich weil der Herk» Dottor keine Anstalten zum Räumen seiner Wohnung traf. Kastl hatte, als ’ die Meisterin ihn dann direkt anging, auf morgen auszuziehen, nur die Be merkung, so arg prefsire es ja doch nicht. Am Abend kam dann der Bäcker vom Gwiind herunter mit brennrothem Kopf ’ und rannte schwitzend sofort in die Stube Kastl’5. i Nach selten bat sich ein Gebirgter nach Art eineE Echtangennienichen ges wunden, ais nun der Böaer in seiner Angst und sorge. Den Miethbetrag lea te er aui tiaitfs Tisch nnv bat siebent lich um die Gnade, wohnen bleiben zu dürfen, weil ja ionft alles verloren sei. »Ich bitt· inständiast, Herr Hausherr! Haben S die Ehr·!« . Kaitl hielt nur mit Mühe einen Hei terteiteangbruch Zurück. Es war ein Schauspiel fiir Götter-, den ganz ver datterten Menschen in seiner Angit tan zen, sich winden zu sehen. Der iriiher so protzige Mensch jammerte herzzerbre ebend. Vorn Lärm dieses-Verzweiflungs ausbruches angelockt, tam auch die Mei iterin in Oberbummer’s Woh ube und blieb tvie eine Steinsäule e rrt stehen, als sie den Gatten vor dem Dot toc wimmernd und bittend erblickte. Es dauerte einige Setunden, bis ihre Lunge diensttanglich wurde; dann aber er branste ein Redestrorn triisti ster Art. Der Doktor solle augenblicklich einpa cken und das haus verlassen, heute sei Zieltag, und hinaus müsse der Brodver derber. Zu der größten Ueberraschung des Weibes packte der Böser die Gattin ani Arm und schob sie getoattthätig aus der Stube hinaus, dabei inunee unt I Gnade bittend. Die Meisterin zeterte, i denn sie hielt den Gatten fiir überge i schnappt, iersinntg geworden. s Kastl machte dann der exgöhlichen « Seene ein Ende, indetn er dem Väaer eine Iristverlängerung auf ein Jahr zu estand Arn Abend zeigte sich die Mei sterin verwandelt, sie war die Aufmerk samkeit selbst dem Arzt gegenüber, den « sie nur noch »gnädigee haust-ere« nannte. Die Neuigkeit. daß Kastnluc Ober hummer, der habenichts und Jungdot tar, das Bäckeehaus vom hochlettner ge tauft habe, also wahrhaftiger Haus - sitzer in Sredors geworden sei, wirkte sensationeller, als wenn behauptet wor den wäre, der Kaiser von Oesterreich ha be ihm zu feinen Leibarzt ernannt. Der Thatsache gegenüber blieb es ieeelevantl womit dee heißenbub das hauz getauft Er ist «verbriester« Hauseigent inner« Bestter von Grund und Boden, a so sie - spetti son. Die Zeit, daß man über den ensehen, der nur einen stsdti Sen Demdteaaen nnd ein modern übe litt I sigesSchneuztiichel besitze spötteln tonn te, ist endgültig voriiber. Die Leute be Z grüßten den Mitbiirger jetzt mit ertenn barer Achtung die Stimmung hatte ge börig umgeschlagen. Sie steigerte sich zur Bewunderung, als Doktor Ober bucnmer sich, abermals durch die wert tbiitign iilse seines bäuerlichen Freun tten mach ch.te Nun hieß ei Doktor Dberbumcnel sei Ytin satrisch tüchtigee Arzt, denn er babe sogar ein Roß. Man toill ed nicht glau-« i ben· aber ej ist Thatsachn ein Arzt aul i träsiigt das Vertrauen DiePraxis tieg I.zusebends Kastl betam Arbeit. Nach i auswärti dollsiibrte er die Krankenbes s suche stets zu Pferde, wodurch Zeit er s spart und die Meinun der Gebirgler s bestärkt wurde, daß der Doktor ein guter s Arzt sei. ; Ueber der Leute Ansichten lachte Kastl insgeheim; doch als auch beim Vater lsein Meinungiwechsel sich vollzog just I wegen des Pserdes indem der Alte zur I Mutter äußerte, es stecke vielleicht doch etwas Tüchtiges im Buben, da er schon kein Roß habe, da begann Itastl sein Schicksal und den Rath des klugen hoch i leitner zu preisen, und mit frohen Au- » gen blickte Jungdottor in die Zukunft Eines Tages tras Kastl aus einein Kranienbesuch das Postsräulein aus dem Sträßlein zum Joch. Als Lina den zu Fuß heimkehrend-en Arzt erblickte s wollte sie sichtieser in den Wald zurück- J ziehen, ihm zweifellos ausweichen. Einer s Augenblicksregung folgend, ties Kostl das Fräulein on, das ergliibend stehen blieb. Freundlich grüßte der Arzt und « bot, hereintretend Lina herzlich dies hand. »Auch einmal Lust schnadpen, · Fräulein Lina? Das ischt recht! Man j sieht Sie ja gar nimme:!« J »Das macht lialt der Dienst. Herr Doktor! Und Sie sind halt viel unter wegs! Habe schon gehört, daß Sie eine große Praxis haben-" »So? Na, es ischt noch nicht so arg, aber es gebt an, gottlob!·' »Und der Herr Doktor ischt ja auch Hausbesitzer geworden! Da wird der gnädige Herr wohl aniner mit dem ar men Postsriiulein verkehren ioollen!« »Ach wag Unsinn! Reden Sie doch nicht so alberneg ZeugP »Ich weiß nicht, Herr Doktors Wenn ich denke, Sie sind ietzt hauseigeiitbii mer« da getraue ich mir schon nimmer I« mit Ihnen zu plaudtrn wie ededeni!« »Das seblte mir noch! Jch sage Jbi » nen Lin-tu von dem Hause gehört mir ; lein :-3ieaelstein!" ’ »Aber es ischt decht oerbriest worden z beim Notar!»« »Qui- tut-q ,,Da kann ich nur rratuliekenk Mein Gott, muß das schön sein, auf eigenem T Grund und Boden zu hausen! Sie has ! ben ietzt die richtige Heimaths Jch aber Z bleibe halt immer vie heimathlose Post-— j zigennetin!«« I -9-k c OE- -—-,L--- L-1.7 »Zigeunerin, wirst-? Sie werden doch . nicht versetzt worden seint Das wäre ja - schrecklich!" ries Kastl und verrietb da: . bei eine Gemutiisbetoegung, weiches- dag » Postsriiulein erschauern ließ. f Lina meinte erröihend: »Versetzt zu » werden, das ischt eines Postsräuleino " unabwendbares Schicksal. Und fast im- « mer muß man von dein Ort scheiden, wo man gerne weilt-« Dringlich fragte Finstk »Sind Sie wirllich versetzt worden, Linn-» »Noch nicht« Herr szoitork Aber ich « htn nun schon so lange hier« daß die Abs « berusung ieden Tag erfolgen kann. Es darf nur irgendwo in Tirol eine neue Posterpedition aufgemacht werden« io « diriairt die Direttion stets die dienst i ältere Erdeditorin dorthin zur Jnstal- » « lation des neuen Amtes und zur Abrichi rang einer zum späteren Dienst des stimmten Person!« »Nein, nein!" Die hiesige Post muß ja doch auch versehen bleiben!« Z »O, das bot leine Schwierigkeiten Das tieine, in Ordnung laufende Amt - lann auch eine einigermaßen dienst vertraute Praltilantin versehen. Und was liegt an mir? Die Direttion sragt nicht lang, ob eines gerne wo bleibt oder weg will!" k »Also sind Sie gerne hier, Lina?«' T sragt Kastl weich. « i »Gewesen. here Dolioe!' ! »Was soll das heißen? Ein Delret ! haben Sie noch nicht erhalten, also tann vorerst von Verse ung teine Rede sein. Weshalb sagen Ste. daß Sie gerne hier gewesen sind7« »Weil sich die Verhältnisse nun ja doch ändern und geändert hat-ein« · »Sie sprechen in Ritthseln, iLna!« »O nein, here Doitorl Sie selbst sind ja ein anderer geworden!" « ?« »Im-ißt Der einstige Wandergenosse beim Einzug in Seedors ischt seht ein esuchter Arzt, ischt hauibesikey hat oß und Wagen!« »Ich «ren Sie aber augenblicklich mit dein ug aus! Ich bin genau der seelrlzeagoie malsöenur an verschiedenen . rungen rei r, und enau o »reich« wie Sie selb l« . s »Sie scherzen wohl, here Doktor!« »Da giebt es nichts zu scherzen! Was den Leuten in ihren verschrobenen An sichten und in ihrer Ratt-ital imponirt; ein Kunstgriss des Menschenlenners un terin Gwand ischt es« weiter nichts. Vorn hochleitner bin ich aus das Daus gesetzt, kein Siegel hört mir, auch das Roß gehört ihm. ch bin sozusagen General psiichten und in sehn ahren wird sich erst zeigen, ob ichdie M ttel besitzen wer de, das hat-I in Wirtlichleit zu erwer ben. So, nun wissen Sie alles! Jhnen wollte i- reinen Wein eins-häuten und nun la en Sie MGMFCM iibersliisss usbesiset bet iiam Respekt M seite! Ich habe, die ärztliche Kunst auc genommen. kein Jota Besitz vor Ihnen voraus und hin aus daf- Berdienzn ge nau-so angewiesen wie das Postsraulein von Seedors.« H Ein inniger Blick traf Lina. l »- ch weiß nicht« Here Doktor ...... « « ber ich weiß es, Lirtui Jch weiß, , wie es mir ums Herz ischt, ich weiß, daß i keine andere mir zur Lebensgenossin be stimmt ischt, als unser liebes, braves s Postsräulein! Lina, liebe Lina, wollen I Sie meine Gattin werd-w ries- nun Js und breitete die Aknte ans. ) sitternd stand Lina, zu überraschend ? war der beseligende Augenblick gekom men. »Den Dok ..... « · Kastl chloß dai erglübende Mädchen in seine rrne und sliisterte: »Sag’ ja, Schafk« Und da jubelte ei aus reiner Mäd chenbrusk: «Kastl, lieber Kastl!« Ein inniger Kuß beschloß die rasche Werbung zu welcher die Wall-us elein« Finken und Meisen, dir MÆM Musik machten. Glückseli sch Händ-I Paar durch den h in v » r Umschlingung. Und immer wieder - te Linn ihr Glück aus Kastks Augen lesen und sich bestätigen lassen, daß ein beimathloses Mädchen wirklich eine Hei matb an der Seite des geliebte-I Mannes gesunden habe. Kastl bestätigte aus Der zenslust und holte sich einen Kuß nach dem anderen. Dabei meinte er lustig« gar zu hoch anschlagen solle Lina das gesundrne Glück doch nicht, denn ein Bauerndoktor sei kein Millioan und werde in Ewigkeit keiner. »Weißt, bei uns Doktoren kann man sagen wie bei den Masern: Er war Arzt und sie hatte auch nichtö.« « Lina weinte sich: »Man nicht« ich ba be einen Schatz, die Lieb jn Dir isnhers zen!« »Und diesen Schatz l:«.«b· ich!« jubelte Kastl nnd kiißte die Braut, daß sie kaum noch athmen tonnte. Erst als das aliililiikse Paar sich dem Dorfe näherte, ward Last-alqu ruhiger und geleitete wiirdedoll die Braut zur Post. Ein Scherzwort sollte den Ab schied erleichtern; Skaitl bat, ieine Post sachen aber nun ja recht sorgsam zu be handeln. »Postlagernd!' lachte Linn «Getviß, set-r restnnte, denn nun hole ich mir meine Post täglich selber.« Ein verstohlener Kuß geschwind noch in der Ecke des Fluts, dann trennte sich das Paar. Linn mußte in den Dienst, Kosil begab sich nach Hause. Mochte Vieles nnd Sonderbares dem Postsräulein im Dienst unterlausen sein, nichts hat annähernd Aehnlichkeit mit dem Gefühl, im Zustande höchster Glückseligkeit den trockenen, alltäglichen Posttnnzleidiensi versehen zu müssen Rein mechanisch ging die Arbeit beim Posteinlanf. die Prüfung des äußerli chen Zustandes des Postdeutels fiel weg. flüchtig nur wurde die Stückzahl mit der Auszeichnung im Stundenpaß der glichen. Mit vor Aufregung zitternder hand wird der Befund in das Stun denpaszprototoll eingetragen. Auf To renmlingel nnd Martengebrechen nnd die Menge sonstiger postalischer Bor schristen achtete Linn nicht, es wirbelte ihr zu sehr im Kopf. Braut sein, wel ches Gliickl Zum Brieisoetiren mußte sich Lina zwingen. und oft genug wars sie Briefe in unrichtige Fächer. Das hatte die Folge, daß Kartirnngssehter vorsielen, es wurden Briefe verschirtt, ohne dass Linn es merkte. Jmnier an den Gelielten denkend, wars die Expeditorin dag- akntliche Tin tensnß um, und die ärarische Schwärze ergoß sich aus Formnlxire und die zum Aue-tragen bestimmten Briefe. Wet cher Schreck! Nur schnell mit Fließ blättern die Tinte aufgetunttl Nur schnell mitFließbtättern dieTinte auf getnnlt. An den verdorbenen For-nu laren liegt in nichts, der Verratist groß genug. Aber die geschätzten BriesetAui mehreren derselben ist die Adresse nicht mehr zu lesen. Welche Verlegenheitl Wie sollen diese Briefe zugestellt wer den? Nicht einmal der Ausgabestempet ist mehr zu ermitteln. Man laan also I such nicht derarnfragen lassen, ob Je mand Briefe aus X oder Y erwarte. Fieberschaner der Angst durchriitteln das arme Postsräulein, rathloc ist Linn und wei sich nicht zu helfen. Jn ihrer Berztvei lung öffnet die Expeditorin die U liickibriese, uns aus dein Inhalt die A ender herausznsinden Honig tiest sie die Briefe. Grv I Gott. Nur aus einein einzigen Bei e ist zu ertens nen, dass derselbe dem Lehrer gehört. Nun den Ortes schließen nnd hinten drauf schreiben: «Arnttich geöffnet zur Eruirung des Adresse-ten K. K. Prspanit Gewoer Sepp wurde erusen beauftragt, die sen Bries dein hrer zuznstellen. Zitternd schrieb Linn hierauf einen Bericht itber das angerichtete Unheil an die Direktion nnt der Bitte, tooi mit den tintengeschtvcirzten, adreszlosrn Briesen anzufangen sei. Am Abend vermochte Linn keinen Bissen zu essen und schloß sich in die Kanzlei ein. An Stelle-des Gliickes war Sorge und Angst getreten Eine quatvolle Nacht folgte dein entg niszreichen Tage. « « Gortsetzung folgi.) i i 3 u T u e z. Richter: »Na« Lehmann, fest smv Sie erst vor drei Wochen entlassen usw nun stehen Sie schon wieder hier? Sie wollten sich doch besser-W Vagabund: »Ja, jeehktestee here Zeig-sey Se lassen mer ja teene seit ds .n - ·sx